www.wikidata.de-de.nina.az
Die Byzantinische Marine umfasste die Seestreitkrafte des Byzantinischen Reiches Ebenso wie das Reich selbst stellten sie eine nahtlose Fortschreibung ihrer romischen Vorganger dar spielten jedoch eine weitaus grossere Rolle fur die Verteidigung und das Uberleben des Reiches Wahrend die Flotten des klassischen romischen Imperiums nach dem Ende der Punischen Kriege kaum je grosseren Bedrohungen zur See gegenuberstanden hauptsachlich Polizeiaufgaben wahrnahmen und den Legionen des Landheeres an Starke und Prestige stets nachstanden war die Beherrschung der Meere eine Lebensfrage fur Byzanz das einige Historiker als Seereich bezeichnet haben 1 Flagge der byzantinischen Marine wahrend der Palaiologen DynastieDie erste Bedrohung der romischen Hegemonie seit der Seeschlacht von Actium tauchte in Form des Vandalenreiches im 5 Jahrhundert auf bis sie durch den Eroberungsfeldzug Justinians I im 6 Jahrhundert zusammen mit dem Vandalenreich ihr Ende fand Die Neuaufstellung einer stehenden Marine und die Einfuhrung des Galeerentyps der Dromone um dieselbe Zeit markiert den Ubergang von der romischen zur byzantinischen Marine die allmahlich begann ihre eigene Identitat zu entwickeln Mit dem Beginn der arabische Eroberung im 7 Jahrhundert im Ubergang von der Spatantike ins Fruhmittelalter nahm dieser Prozess seinen Fortgang Mit dem Verlust der Levante und der nordafrikanischen Kuste durch die arabische Eroberung wurde das Mittelmeer vom romischen See zum Kriegsschauplatz zwischen byzantinischen und arabischen Flotten In dieser Auseinandersetzung erwies sich die Marine als uberragend wichtiges Bindeglied zwischen den weit verstreuten Besitzungen des Reiches uberall im Mittelmeerraum aber auch als entscheidender Faktor bei der Abwehr von uber See vorgetragenen Angriffen gegen Konstantinopel selbst Mit der neuen Waffe des Griechischen Feuers konnte das Reich mehrere Belagerungen seiner Hauptstadt abschlagen und zahlreiche Seesiege erringen Anfangs oblag die Verteidigung der byzantinischen Kusten und der Seewege nach Konstantinopel der grossen Flotte der Karabisianoi Nach und nach ging sie jedoch auf mehrere regionale Themenflotten uber wahrend in Konstantinopel selbst eine zentrale kaiserliche Flotte unterhalten wurde welche die Stadt beschutzte und bei grosseren Unternehmungen zur See den Kern der Flotte bildete 2 Bis zum 8 Jahrhundert gewann die wohlorganisierte und gut unterhaltene byzantinische Marine wieder die Oberhand im Mittelmeerraum Zwar setzte sich der Seekrieg mit den muslimischen Flotten mit wechselndem Erfolg fort doch bis zum 10 Jahrhundert gelang es den Byzantinern im ostlichen Mittelmeer erneut eine Vorherrschaft zur See zu errichten Karte des Ostromischen Reiches die neben den Themengrenzen auch den Schauplatz historischer Ereignisse bis etwa 1018 zeigt Wahrend des 11 Jahrhunderts begann die Marine ebenso wie das Reich selbst zu verfallen Mit den neuen Bedrohungen aus dem lateinischen Westen waren die Byzantiner zunehmend genotigt sich auf die Flotten der italienischen Stadtstaaten wie Venedig oder Genua zu verlassen mit furchtbaren Auswirkungen auf die Souveranitat und die Wirtschaft des Reiches Eine Zeit der Konsolidierung unter der Komnenen Dynastie war nur von kurzer Dauer der ein erneuter Niedergang folgte bis der Verfall bei der Zertrummerung des Reiches in der Katastrophe des Vierten Kreuzzuges seinen Hohepunkt fand Nach der Wiederherstellung des Reiches 1261 versuchten mehrere Kaiser der Palaiologen Dynastie eine Wiederbelebung der Marine ihre Bemuhungen hatten jedoch nur kurzzeitig Erfolg Bis zur Mitte des 14 Jahrhunderts sank die byzantinische Marine die einst Hunderte von Kriegsschiffen bereitstellen konnte auf bestenfalls ein paar Dutzend Schiffe herab 3 und die Kontrolle der Agais fiel endgultig in die Hande der italienischen und osmanischen Flotten 2 Trotzdem blieben die byzantinischen Seestreitkrafte bis zum Ende des Reiches 1453 im aktiven Dienst Inhaltsverzeichnis 1 Unternehmungen und Einsatz 1 1 Fruhbyzantinische Zeit 1 1 1 Burgerkriege und Barbareneinfalle das 4 und 5 Jahrhundert 1 1 2 Das 6 Jahrhundert Justinian stellt die romische Herrschaft im Mittelmeer wieder her 1 2 Der Kampf gegen die Araber 1 2 1 Die Entstehung der arabischen Bedrohung zur See 1 2 2 Byzantinische Gegenoffensiven 1 2 3 Ruckkehr der muslimischen Bedrohung 1 3 Byzantinische Ruckeroberung Die Makedonische Dynastie 1 3 1 Die Herrschaft Basileios I 1 3 2 Arabische Angriffe wahrend der Regierungszeit Leos VI 1 3 3 Ruckgewinnung Kretas und der Levante 1 4 Die Komnenenzeit 1 4 1 Niedergang im 11 Jahrhundert 1 4 2 Versuche des Wiederaufbaus unter Alexios I und Johannes II 1 4 3 Marine Expansion unter Manuel I 1 5 Niedergang 1 5 1 Unter der Angeloi Dynastie 1 5 2 Nikaia und die Palaiologenzeit 2 Organisation 2 1 Fruhbyzantinische Zeit 4 Mitte 7 Jahrhundert 2 2 Mittelbyzantinische Zeit spates 7 Jahrhundert 1070er Jahre 2 2 1 Seethemen 2 2 2 Mannschaftsstarke und Grosse 2 2 3 Rangstruktur 2 3 Spatbyzantinische Zeit 1080er Jahre 1453 2 3 1 Reformen der Komnenenzeit 2 3 2 Nikaische Marine 2 3 3 Palaiologische Marine 3 Schiffe 3 1 Die Dromone und ihre Abkommlinge 3 2 Westliche Baumuster der letzten Jahrhunderte 4 Taktiken und Bewaffnung 4 1 Marinestrategie Logistik und Taktiken 4 2 Bewaffnung 4 3 Griechisches Feuer 5 Die Rolle der Marine in der byzantinischen Geschichte 6 Anmerkungen 7 LiteraturUnternehmungen und Einsatz BearbeitenFruhbyzantinische Zeit Bearbeiten Burgerkriege und Barbareneinfalle das 4 und 5 Jahrhundert Bearbeiten Bis zum spaten 5 Jahrhundert war das westliche Mittelmeer in die Hande der Barbaren gefallen Die Eroberungen Justinians I stellten die romische Herrschaft uber das ganze Mittelmeer wieder her die bis zum Beginn der Arabischen Eroberung in der zweiten Halfte des 7 Jahrhunderts erhalten blieb Die byzantinische Marine stellte wie das Ostromische Reich selbst eine bruchlose Fortschreibung des Romischen Reiches und seiner Institutionen dar Nach der Schlacht bei Actium im Jahr 31 v Chr war das Mittelmeer zur romischen See geworden und auf allen Seiten von romischen Besitzungen umgeben so dass keine Notwendigkeit mehr fur eine grosse standig unterhaltene Flotte bestand In Abwesenheit ausserer Bedrohungen befasste sich die romische Marine hauptsachlich mit seepolizeilichen Aufgaben und gab Truppentransporten und Frachtschiffen Geleitschutz Zu grossen Seeschlachten wie beispielsweise in den Punischen Kriegen kam es nicht mehr und die romischen Flotten bestanden grosstenteils aus kleineren Fahrzeugen die den neuen Aufgaben angemessen waren Bis zum fruhen 4 Jahrhundert waren die standig unterhaltenen romischen Flotten sehr geschrumpft so dass die Seestreitkrafte der rivalisierenden Kaiser Konstantin und Licinius die im Jahr 324 aufeinander trafen 4 zu einem grossen Teil aus neu gebauten oder aus den Hafen des ostlichen Mittelmeeres beschlagnahmten Schiffen bestanden 5 In der Spatantike etwa wahrend der Burgerkriege des 4 und 5 Jahrhunderts spielte der Krieg zur See wieder eine grossere Rolle wenngleich die Flotten meist zum Geleitschutz fur Truppentransporte dienten 6 Das Westromische Reich unterhielt im ersten Viertel des 5 Jahrhunderts im westlichen Mittelmeer wieder grossere Seestreitkrafte die hauptsachlich von Nordafrika aus eingesetzt wurden doch der westromischen Seeherrschaft erwuchs ein gefahrlicher Gegner als Nordafrika infolge der Volkerwanderung in den 30er Jahren des 5 Jahrhunderts von den Vandalen erobert wurde 7 Das neue Vandalenreich unter seinem Konig Geiserich das seine Hauptstadt ironischerweise in Karthago hatte begann sofort damit die Kusten Italiens und Griechenlands zu uberfallen sogar Rom selbst fiel 455 einem dieser Raubzuge zum Opfer und wurde geplundert 8 Wahrend der nachsten zwei Jahrzehnte hielten die standigen Angriffe der Vandalen an trotz aller romischen Versuche sie abzuwehren Das Westromische Reich war dagegen machtlos seine Marine praktisch zu nichts zerronnen 9 doch die Kaiser des Ostens konnten nach wie vor auf die Ressourcen und die seemannische Erfahrung des ostlichen Mittelmeeres zuruckgreifen Eine erste ostromische Expedition im Jahr 448 erreichte jedoch nur Sizilien und 460 griffen die Vandalen eine bei Carthago Nova liegende westromische Invasionsflotte an und zerstorten sie 8 Endlich jedoch im Jahr 468 wurde eine gewaltige ostromische Expeditionsstreitmacht unter dem Befehl des Basiliskos ausgerustet die angeblich 1113 Schiffe und 100 000 Soldaten umfasste jedoch scheiterte die Expedition in furchterlichem Ausmass Etwa 600 Schiffe gingen durch den Einsatz von Brandern verloren und durch die ungeheuren Kosten von 130 000 Pfund Gold und 700 Pfund Silber stand das Ostromische Reich nahe vor dem Bankrott 10 Die Romer waren darum genotigt sich mit Geiserich zu arrangieren und einen Friedensvertrag zu unterzeichnen Nach Geiserichs Tod 477 horten die Angriffe auf die romischen Kusten jedoch auf 11 Das 6 Jahrhundert Justinian stellt die romische Herrschaft im Mittelmeer wieder her Bearbeiten Im 6 Jahrhundert kam es zur Erneuerung der romischen Seemacht Als der Konflikt zum Ostgotenreich Theoderich des Grossen im Jahr 508 aufflammte entsandte Kaiser Anastasios I eine Flotte von hundert Schiffen um die Kusten Italiens zu verheeren 12 513 rebellierte der thrakische Heermeister Vitalian gegen Anastasios und die Aufstandischen stellten eine Flotte von zweihundert Schiffen zusammen Diese wurde jedoch trotz einiger Anfangserfolge vom loyalen Admiral Marinus zerstort angeblich mit Hilfe eines leicht entzundlichen Kampfstoffs der einen fruhen Vorlaufer des Griechischen Feuers dargestellt haben konnte 13 Im Jahr 533 nutzte der romische Feldherr Belisar die Abwesenheit der vandalischen Flotte die bei Sardinien operierte um mit einer Streitmacht von 92 Dromonen und 500 Transportschiffen ein Heer von 15 000 Mann nach Nordafrika uberzusetzen 14 Damit begann der erste der Ruckeroberungskriege Justinians der Vandalenkrieg Diese Kriege bestanden im Wesentlichen aus amphibischen Unternehmungen die sehr von der Kontrolle der Seewege abhingen um die weit auseinandergezogenen Garnisonen und Kampfgruppen versorgen und verbinden zu konnen 13 Dies entging den Feinden Konstantinopels nicht und bereits in den 520er Jahren soll der ostgotische Konig Theoderich den Bau einer starken Flotte erwogen haben die sich gleichermassen gegen die Vandalen und gegen Byzanz richten sollte Durch seinen Tod im Jahr 526 kamen diese Plane jedoch nicht mehr zur vollkommenen Ausfuhrung 15 Im Jahr 535 begann der Gotenkrieg zwei romische Flotten operierten an den Kusten Italiens und setzten Belisar erst auf Sizilien dann auf dem italienischen Festland ab wahrend die andere Dalmatien angriff Die romische Seeherrschaft erlaubte es dem relativ kleinen Heer Belisars bis 540 fast ganz Italien zu besetzen 16 Bereits 541 schuf der neue Ostgotenkonig Totila jedoch eine Flotte von 400 Schiffen um dem Reich die Seeherrschaft in den italienischen Gewassern streitig zu machen Zwei romische Flotten wurden 542 nahe Neapel zerstort 17 und Belisar kommandierte 546 personlich zweihundert Schiffe gegen die Gotenflotte welche die Tibermundung blockierte ein misslungener Versuch Rom zu entsetzen 18 Im Jahr 550 landete Totila auf Sizilien im darauffolgenden Jahr eroberte seine dreihundert Schiffe starke Marine Sardinien und Korsika zuruck und plunderte die Kusten von Korfu und Epirus 19 Eine Niederlage in der Seeschlacht von Sena Gallica markierte jedoch einen Wechsel im Kriegsgluck 13 und mit der endgultigen Eroberung Italiens und des sudlichen Spanien war das Mittelmeer erneut ein romischer See geworden 13 Trotz des Verlustes grosser Teile Italiens an die Langobarden in der Folgezeit verteidigte Byzanz die Seeherrschaft auch weil die Langobarden selbst keine Seefahrer waren und konnte deshalb verschiedene Kustenstreifen in Italien noch fur Jahrhunderte verteidigen 20 Der einzige grossere Einsatz der Marine innerhalb der nachsten achtzig Jahre fand bei der Belagerung Konstantinopels durch die sassanidischen Perser die Awaren und die Slawen im Jahr 626 statt Als eine Flotte slawischer Ruderboote versuchte persische Truppen nach Konstantinopel uberzusetzen geriet sie in einen byzantinischen Hinterhalt und wurde vernichtet so dass die Perser den Bosporus nicht uberqueren konnten und letztendlich auch die Awaren abziehen mussten 21 Der Kampf gegen die Araber Bearbeiten Die Entstehung der arabischen Bedrohung zur See Bearbeiten Karte der uberlieferten Gefechte zwischen byzantinischen und arabischen Seestreitkraften vom Entstehen der ersten muslimischen Flotten bis etwa 1025Wahrend der 640er Jahre entstand mit der arabischen Eroberung Syriens und Agyptens im Rahmen der islamischen Expansion eine neue Gefahr fur das Ostromische Reich Mit dem Verlust der beiden Provinzen waren nicht nur wichtige Quellen fur Steuergelder Lebensmittel und Soldaten ausgefallen sondern die Araber waren auch in den Stand gesetzt eine eigene Marine zu schaffen Nachdem die kurzfristige Ruckeroberung Alexandrias im Jahr 644 ihnen den Nutzen einer starken Flotte vor Augen gefuhrt hatte begannen die neuen Herren ebenfalls mit der Aufstellung von Seestreitkraften Da die neue Elite grosstenteils aus dem Inland der arabischen Halbinsel stammte verliess sie sich dabei massgeblich auf die Ressourcen und Kenntnisse der Einheimischen nicht zuletzt der agyptischen Kopten die nur wenige Jahre zuvor noch dem Reich Schiffe und Mannschaften gestellt hatten 22 23 24 Es gibt jedoch auch Hinweise dass in den neuen Marinestutzpunkten Palastinas auch Schiffbaumeister aus Persien und Mesopotamien beschaftigt wurden 25 Da es aus der Zeit vor dem fruhen 14 Jahrhundert keine Illustrationen gibt konnen uber die Beschaffenheit der fruhen muslimischen Kriegsschiffe keine Aussagen gemacht werden obwohl allgemein angenommen wird dass sie nicht zu weit von der existierenden Tradition des Mittelmeerraumes standen Aufgrund einer weitgehend einheitlichen nautischen Nomenklatur und dem jahrhundertelangen Austausch zwischen beiden Kulturen waren sich byzantinische und arabische Schiffe in vieler Hinsicht sehr ahnlich 26 27 Diese Gemeinsamkeiten erstreckten sich auch auf Taktiken und die generelle Organisation der Flotte so standen Ubersetzungen byzantinischer Militarhandbucher etwa auch arabischen Admiralen zur Verfugung 26 Zu dieser Zeit floh Kallinikos ein Ingenieur aus Heliopolis zu den Romern Er hatte ein Seefeuer erfunden das die arabischen Schiffe entzundete und sie mit der ganzen Besatzung verbrannte So kam es dass die Romer den Sieg errangen und das Seefeuer entdeckten Chronik von Theophanes Annus mundi 6165 28 Nach der Besetzung Zyperns und Uberfallen auf Rhodos Kreta und Sizilien brachte die junge arabische Marine in der Schlacht von Phoinix 655 den von Kaiser Konstans II personlich befehligten Byzantinern eine entscheidende Niederlage bei 29 Dieser vernichtende Schlag offnete den Arabern das Mittelmeer und war Auftakt zu einer jahrhundertelangen Kette von Auseinandersetzungen um die Kontrolle der Schifffahrtsrouten im Mittelmeer 29 30 Von der Regierungszeit Muʿawiya I an intensivierten sich die Uberfalle auf die Kusten wahrend Vorbereitungen fur den entscheidenden Angriff auf Konstantinopel selbst getroffen wurden In der langen Belagerung Konstantinopels durch die Araber oblag es der byzantinischen Marine die Existenz des Reiches zu retten Durch eine neuentwickelte Geheimwaffe das Griechische Feuer konnten die arabischen Flotten vernichtet und die Belagerer zur Aufgabe gezwungen werden der arabische Vormarsch in Kleinasien und in der Agais kamen damit ebenfalls zum Stillstand Bald darauf wurde ein dreissigjahriger Waffenstillstand abgeschlossen 31 In den 680er Jahren widmete Justinian II den Bedurfnissen der Marine grosse Aufmerksamkeit und starkte sie durch die Umsiedlung von mehr als 18 500 Mardaiten entlang der sudlichen Kusten des Reiches die als Seesoldaten und Ruderer dienten 32 Dennoch vergrosserte sich die arabische Bedrohung auf See erneut wahrend sie nach und nach die nordafrikanische Kuste entlang vorruckten 33 Der letzte byzantinische Stutzpunkt Karthago fiel im Jahr 698 obwohl einer byzantinischen Flotte kurzzeitig die Ruckeroberung gelang 34 Der arabische Gouverneur Musa ibn Nusair liess bei Tunis eine neue Stadt mit einem Kriegshafen bauen und tausend koptische Schiffbauer wurden dorthin gebracht um eine neue Flotte zu bauen die Byzanz die Seeherrschaft im westlichen Mittelmeer entreissen sollte 35 So begannen zu Anfang des 8 Jahrhunderts unaufhorliche Serien von Uberfallen auf byzantinische Besitzungen im westlichen Mittelmeer ganz besonders auf Sizilien 25 36 Daruber hinaus ermoglichte die Flotte den Arabern den Abschluss der Eroberung Nordafrikas und das Ubersetzen nach Spanien wo sie 711 das westgotische Heer in der Schlacht am Rio Guadalete besiegten und das Westgotenreich zerstorten 37 Byzantinische Gegenoffensiven Bearbeiten Kaiser Leo III der Isaurier und sein Sohn und Nachfolger Konstantin V Zusammen bewirkten sie einen Wechsel des Kriegsglucks im Kampf gegen die Araber verursachten aber auch starke innere Wirren aufgrund ihrer ikonoklastischen Ansichten Die Byzantiner konnten dem muslimischen Vormarsch in Nordafrika wenig entgegensetzen da die beiden Jahrzehnte zwischen 695 und 715 von schweren inneren Auseinandersetzungen gekennzeichnet waren 38 Allerdings fuhrten sie im ostlichen Mittelmeer selbst Uberfalle auf die feindlichen Kusten durch wie z B ein besonders erfolgreicher im Jahr 709 gegen Agypten wo sie den lokalen Admiral gefangensetzen konnten 36 Sie waren sich der heraufziehenden Gefahr eines neuerlichen grossen Angriffes durchaus bewusst und als Kalif Al Walid I seine Streitkrafte fur einen neuen Feldzug gegen Konstantinopel sammelte machte Kaiser Anastasios II die Stadt verteidigungsbereit und fuhrte einen erfolglosen Praventivschlag gegen die feindlichen Vorbereitungen zur See 38 Anastasios wurde schon bald durch Theodosios III gesturzt der seinerseits schon bald durch Leo III den Isaurier ersetzt wurde und der sich der Bedrohung durch die dritte und letzte Belagerung Konstantinopels durch die Araber zu stellen hatte Erneut erwies sich das Griechische Feuer als die entscheidende Waffe mit der die Versorgungswege der Stadt zur See offengehalten und die der Belagerer abgeschnitten werden konnten Ein harter Winter und Angriffe der Bulgaren zehrten zusatzlich an den Kraften der Angreifer die sich schliesslich zuruckziehen mussten 39 Auf dem Ruckzug vom Bosporus wurden die Uberreste der arabischen Flotte in einem Sturm weiter dezimiert und die byzantinischen Streitkrafte nutzten die Schwache des Gegners zu einer eigenen Offensive Eine ostromische Flotte plunderte Laodicea wahrend ein kaiserliches Heer die Araber aus Kleinasien vertrieb 40 41 Fur die nachsten drei Jahrzehnte beschrankte sich die Seekriegsfuhrung beider Seiten weitgehend auf das Plundern der gegnerischen Kusten wahrend die Byzantiner mehrfach auch die muslimischen Flottenstutzpunkte in Syrien Latakia und Agypten Damiette Tanis angriffen 36 Im Jahr 727 wurde eine Erhebung der Themenflotten die wohl aufgrund der ikonoklastischen Politik des Kaisers ausbrach von der kaiserlichen Zentralflotte durch den Einsatz von Griechischem Feuer niedergeschlagen 42 Trotz der dadurch entstandenen Verluste entsandte Byzanz schon im Jahr 739 nicht weniger als 390 Schiffe zu einem Angriff gegen Damiette 36 und 747 bereitete die byzantinische Marine mit Hilfe von Schiffen der italienischen Stadtstaaten den zusammengefassten Flotten Syriens und Alexandrias eine entscheidende Niederlage bei Zypern welche das Umayyadenkalifat seiner Flotte beraubte 36 Bald danach zerstorten die Byzantiner auch die muslimischen Flotten in Nordafrika und gewannen die vollige Seeherrschaft im Mittelmeer zuruck Damit war es dem Reich moglich den muslimischen Seehandel abzuschnuren 43 und mit dem kurz darauf folgenden Zusammenbruch des Omajadenreiches und der zunehmenden Zersplitterung der islamischen Welt war die byzantinische Marine bald die einzige wohlorganisierte Seestreitmacht im Mittelmeer 36 die Byzanz in der zweiten Halfte des 8 Jahrhunderts die vollstandige Seeherrschaft sicherte 23 Wahrend dieser Zeit galt die Bewachung der Kusten Syriens gegen Angriffe byzantinischer Flotten angeblich als eine frommere Tat als eine im Gebet verbrachte Nacht in der Kaaba 44 Diese Erfolge ermoglichten es Kaiser Konstantin V die Flotte wahrend seiner Feldzuge gegen die Bulgaren im Schwarzen Meer einzusetzen Eine im Jahr 763 entsandte Flotte aus 800 Schiffen die 7 600 Reiter und etwas Infanterie transportierten landete er in Anchalius und errang einen grossen Sieg doch bereits 766 ging eine weitere Flotte angeblich aus 2600 Schiffen bestehend unterwegs zum selben Ziel verloren 45 Ruckkehr der muslimischen Bedrohung Bearbeiten Wahrend dieser Zeit gewannen die Muslime die Kontrolle uber das ganze Mittelmeer Ihre Macht und ihre Herrschaft waren gewaltig Die christlichen Volker konnten nichts gegen die muslimischen Flotten ausrichten irgendwo im Mittelmeer Und stets befuhren die Muslime seine Wellen auf dem Weg zu Sieg und Eroberung Ibn Chaldun Muqaddimah III 32 46 Die sarazenische Piratenflotte segelt gegen Kreta Aus dem Skylitzes Manuskript von Madrid Die Vorherrschaft der byzantinischen Marine dauerte bis ins fruhe 9 Jahrhundert an als eine Kette von Katastrophen eine neue Epoche mohammedanischer Expansion einleitete 47 Bereits 790 erlitt Byzanz im Golf von Antalya eine schwere Niederlage und wahrend der Regierungszeit von Harun ar Raschid begannen neue Uberfalle auf Zypern und Kreta 48 Rund um das Mittelmeer entstanden neue Machte an erster Stelle das Frankenreich der Karolinger Im Jahr 803 erkannte der Vertrag der Pax Nicephori die De facto Unabhangigkeit der Republik Venedig an die durch eine byzantinische Niederlage bei einem Angriff auf die Stadt 809 weiter bekraftigt wurde 49 Zum selben Zeitpunkt konsolidierte sich im afrikanischen Ifriqiya die Dynastie der Aghlabiden die sofort neue Uberfalle an den Kusten des zentralen Mittelmeeres nach sich zog 49 Die Byzantiner wurden dagegen von einer Serie verheerender Niederlagen heimgesucht und 820 fuhrte Thomas der Slawe eine Erhebung gegen das Reich der sich ein nicht geringer Teil der kaiserlichen Streitkrafte anschloss u a auch die Themenflotten 50 Obwohl der Aufstand niedergeschlagen wurde hatte er die Verteidigung des Reiches doch gefahrlich geschwacht und zwischen 824 und 827 fiel Kreta in die Hand einer Gruppe andalusischer Exilanten siehe Emirat von Kreta Drei Versuche zur Ruckeroberung scheiterten uber die nachsten Jahre und die Insel wurde zur zentralen Basis muslimischer Piratentatigkeit in der Agais was das Krafteverhaltnis in der Region entscheidend beeinflusste 51 Auch in der Levante entstand unter dem Abbasiden Kalifat eine neue arabische Marine und trotz einiger Erfolge gegen die kretischen Piraten und einem Uberfall auf Damiette mit 85 Schiffen im Jahr 853 war Byzanz weitestgehend in die Defensive gedrangt 52 Im Westen war die Situation noch ernster Eine entscheidende Niederlage war der Beginn der arabischen Invasion Siziliens die 827 begann und langsam die ganze Insel der Kontrolle des Reiches entzog Dies wurde ganz wesentlich erleichtert durch den Verrat des byzantinischen Befehlshabers Euphemios der mit der Themenflotte der Insel zu den Arabern uberlief 53 54 Bereits 838 setzten die Muslime nach Italien uber und nahmen Tarent Brindisi und Bari ein Venezianische Operationen gegen sie blieben erfolglos und wahrend der 840er Jahre verubten die Araber Uberfalle in ganz Italien und in der Adria auch Rom wurde 846 Ziel eines solchen Angriffs Die suditalienischen Langobardenherzogtumer und Kaiser Lothar I blieben ebenfalls ohne Erfolg bei dem Versuch die Eindringlinge zu vertreiben wahrend zwei byzantinische Versuche zur Ruckeroberung Siziliens in den Jahren 840 und 859 klaglich scheiterten 55 Um 850 waren die muslimischen Flotten ein ernstzunehmender Machtfaktor im Mittelmeer geworden die zusammen mit unabhangigen Ghazi Piraten die abendlandische Christenheit und Byzanz in die Defensive drangten 53 56 In derselben Zeit als Byzanz an allen Fronten verlustreiche Abwehrkriege fuhren musste tauchte eine neue Bedrohung auf die Rus erschienen bei einem Uberfall auf Paphlagonien in den 830er Jahren erstmals auf der Bildflache und kehrten 860 zu einem grosseren Kriegszug zuruck 57 58 Byzantinische Ruckeroberung Die Makedonische Dynastie Bearbeiten Wahrend des 9 und 10 Jahrhunderts zerfiel das Kalifat in kleinere Staaten und die Macht der Araber schwand so dass das Reich eine Folge erfolgreicher Feldzuge gegen sie unternehmen konnte 59 Diese Byzantinische Reconquista geschah unter der Herrschaft der fahigen Kaiser der Makedonischen Dynastie und markierte den Hohepunkt byzantinischer Macht im Mittelalter 60 Die Herrschaft Basileios I Bearbeiten Gold Solidus des Kaisers Basileios I Seine Forderung der Marine erbrachte viele Erfolge und blieb den Seeleuten lange in Erinnerung so dass die Makedonische Dynastie auf die Loyalitat der Flotte bauen konnte die sich auch noch auf Basileios Enkel Konstantin VII erstreckte 61 Dieser Siegeszug begann mit der Thronbesteigung Kaiser Basileios I der eine aggressive Aussenpolitik betrieb Wie schon sein Vorganger Michael III raumte er der Marine hohe Prioritat ein und daraufhin stellten sich schon bald militarische Erfolge ein Bereits 867 beendete eine vom droungarios tou plōimou Niketas Ooryphas gefuhrte Flotte die arabischen Uberfalle in Dalmatien und stellte die byzantinische Prasenz in der Gegend wieder her 62 Einige Jahre spater bereitete er den kretischen Piraten zweimal schwere Niederlagen 63 und stellte damit die Sicherheit in der Agais vorubergehend wieder her 53 Auch Zypern konnte zeitweise zuruckgewonnen und Bari besetzt werden 64 Zur selben Zeit nahm der arabische Druck auf Kilikien jedoch wieder zu und Tarsus wurde zu einem bedeutenden Stutzpunkt fur Angriffe gegen Byzanz auf dem Land und Seeweg ganz besonders unter dem beruchtigten Emir Yazaman al Khadim 65 Im Westen ruckten die Muslime weiterhin stetig vor und die ortlichen byzantinischen Milizen waren zu schwach um sie aufzuhalten Das Reich sah sich gezwungen auf die Hilfe seiner nominellen italienischen Untertanen zuruckzugreifen und musste auch Schiffe aus dem Osten dorthin verlegen 66 Nach dem Fall von Enna im Jahr 855 sah sich Byzanz auf die Ostkuste Siziliens beschrankt und stand unter immer starkerem Druck Ein 868 durchgefuhrter Entsatzfeldzug erreichte wenig Syrakus wurde 869 erneut angegriffen und 870 fiel Malta in die Hande der Aghlabiden 67 Muslimische Piraten suchten die Adria heim und obwohl sie aus Apulien vertrieben werden konnten richteten sie entlang der Westkuste Italiens Stutzpunkte ein aus denen sie bis 915 nicht vollstandig verscheucht werden konnten 68 878 wurde Syrakus der starkste Ruckhalt des Reiches in Sizilien erneut angegriffen und erobert hauptsachlich weil die Flotte mit dem Transport von Marmor fur Basileios Nea Ekklesia in Konstantinopel beschaftigt war 69 880 jedoch errang Ooryphas Nachfolger der droungarios Nasar einen wichtigen Sieg in einem Nachtgefecht uber die Tunesier die Uberfalle auf die Ionischen Inseln verubten Er begab sich direkt nach Sizilien und machte reiche Beute bevor er nahe Punta Stilo eine weitere muslimische Flotte besiegte Gleichzeitig errang ein weiteres byzantinisches Geschwader einen bedeutenden Sieg nahe Neapel 70 71 und diese Erfolge erlaubten Byzanz die Eroffnung einer kurzen Gegenoffensive in den 880er Jahren unter dem Kommando von Nikephoros Phokas dem Alteren Mit ihnen konnte die byzantinische Position in Apulien und Kalabrien konsolidiert werden und das Thema Langobardia wurde geschaffen das sich spater zum Katepanat Italien entwickeln sollte Eine schwere Niederlage bei Milazzo jedoch bedeutete das Ende fur jede grossere byzantinische Marineprasenz im folgenden Jahrhundert 53 72 Arabische Angriffe wahrend der Regierungszeit Leos VI Bearbeiten Trotz der Erfolge unter Basileios sah sich das Reich wahrend der Regierungszeit seines Nachfolgers Leos VI des Weisen neuen Bedrohungen ausgesetzt Im Norden brach ein Krieg mit den Bulgaren unter ihrem Zaren Simeon aus und 895 wurde ein Teil der kaiserlichen Flotte eingesetzt um eine Heerschar Magyaren uber die Donau zu setzen die Bulgarien verheeren sollten 73 Der Konflikt mit Bulgarien bescherte dem Reich einige empfindliche Niederlagen wahrend zur selben Zeit die arabische Bedrohung auf See einen neuen Hohepunkt erreichte der sich in standigen Uberfallen in der Agais manifestierte 891 oder 893 plunderte eine arabische Flotte die Insel Samos und nahm ihren strategos gefangen und im Jahr 898 fuhrte der Eunuch und Admiral Raghib 3 000 byzantinische Seeleute der Kibyrrhaiotai als Gefangene fort 74 Diese Verluste schwachten die Abwehrkraft des Reiches und erlaubten den Flotten Syriens standige Uberfalle in der ganzen Agais 65 Ein schwerer Schlag war bereits im Jahr 901 die Plunderung von Demetrias durch den Piraten Damian von Tyrus und bereits im nachsten Jahr fiel Taormina der letzte Aussenposten des Reiches auf Sizilien in die Hande der Muslime 68 74 Die grosste Katastrophe ereignete sich jedoch 904 als eine Flotte unter Leon von Tripolis bis in die Dardanellen vordrang und sodann Thessalonike die zweite Stadt des Reiches plunderte Die byzantinischen Schiffe waren aufgrund der gewaltigen Ubermacht des Gegners zum Stillhalten verurteilt 75 und es ist wenig erstaunlich dass zeitgenossische Marinedoktrinen Naumachica zu einem defensiven und vorsichtigen Vorgehen anhielten 53 Der hervorragendste byzantinische Admiral dieser Zeit war Himerios der logothetes tou dromou 904 zum Admiral ernannt konnte er zwar die Plunderung Thessalonikes nicht verhindern errang jedoch 906 seinen ersten Sieg 910 fuhrte er eine erfolgreiche Landung bei Laodicea in Syrien durch 76 die Stadt und ihr Hinterland wurden geplundert und verheert ohne dass Himerios auch nur ein Schiff verloren hatte 77 Ein Jahr spater allerdings scheiterte eine gegen das Emirat auf Kreta gerichtete Unternehmung unter seiner Fuhrung die mit 112 Dromonen und 75 pamphyloi 43 000 Soldaten transportierte 78 und auf der Ruckfahrt geriet er in einen Hinterhalt des Leo von Tripoli bei Chios der die Expeditionsflotte zerstorte 79 Erst nach 920 begann sich das Blatt zu wenden Ob durch Zufall oder nicht genau in diesem Jahr erfolgte die Thronbesteigung von Romanos I nach Tiberios II der zweite und letzte Admiral auf dem Thron Bereits 923 wurde Leo von Tripoli nahe Lemnos entscheidend besiegt und mit dem Tod Damians bei der Belagerung einer byzantinischen Festung begann der Wiederaufstieg der byzantinischen Seeherrschaft 80 Ruckgewinnung Kretas und der Levante Bearbeiten Die Belagerung von Chandax dem Hauptstutzpunkt der Muslime auf Kreta wie er im Manuskript des Simon Skylitzes dargestellt wird Nikephoros Phokas fuhrte eine gewaltige amphibische Unternehmung gegen Kreta welche die Insel fur das Reich zuruckgewann und die Agais von den muslimischen Piraten befreite Die wachsende Macht des Reiches zeigte sich 942 als Romanos I ein Geschwader in das Tyrrhenische Meer entsandte Mit Griechischem Feuer vernichtete es eine Flotte muslimischer Piraten aus dem provencalischen Piratennest Fraxinetum 81 Eine 949 von Konstantin VII ausgerustete Expedition zur Ruckeroberung Kretas scheiterte jedoch vollstandig wohl aufgrund der Unfahigkeit des Befehlshabers Konstantin Gonglyes 82 83 Eine erneute Expedition nach Italien wurde 951 und 952 von den Aghlabiden geschlagen ein weiterer Angriff 956 sowie der Verlust einer tunesischen Flotte in einem Sturm 958 stabilisierten die Situation auf der Halbinsel 81 Mit einer Revolte der auf Sizilien lebenden Griechen konnte eine byzantinische Expeditionsstreitmacht zwar Taormina zuruckgewinnen 84 doch eine schwere Niederlage der byzantinischen Flotte gegen die Fatimiden machte den Aktivitaten des Reiches zur See zunachst ein Ende 85 Die Gewasser um Italien wurden den vor Ort befindlichen byzantinischen Kraften und den Stadtstaaten uberlassen erst nach 1025 engagierte sich Byzanz erneut in der Region 85 86 Im Osten bereitete der strategos Basileios Hexamilites 956 der muslimischen Flotte von Tarsos eine vernichtende Niederlage was eine erneute Landung auf Kreta ermoglichte 81 Das Kommando wurde Nikephoros Phokas ubertragen der 960 mit einer Flotte von 100 Dromonen 200 Chelandien und 308 Transportschiffen eine Streitmacht von 77 000 Soldaten gegen Kreta fuhrte 87 Die Eroberung der Insel beseitigte die direkte Gefahr fur die Agais und nachfolgende Unternehmungen unter Nikephoros Phokas fuhrten auch zur Ruckgewinnung Kilikiens 963 Zyperns 968 88 und der nordlichen Kuste Syriens 969 89 Damit war die Bedrohung durch die muslimischen Flotten Syriens ausgeschaltet und die Seeherrschaft des Reiches im ostlichen Mittelmeer wiederhergestellt 85 Einige Uberfalle und Seegefechte fanden noch statt als Byzanz sich in den 990er Jahren mit den agyptischen Fatimiden im Konflikt befand jedoch fanden beide Seiten eine friedliche Losung und das ostliche Mittelmeer fand fur einige Jahrzehnte relative Ruhe 90 Im selben Zeitraum waren byzantinische Kriegsschiffe auch im Schwarzen Meer aktiv eine Flotte der Rus die 941 Konstantinopel selbst bedrohte wurde mit Hilfe eines hastig zusammengestellten Abwehrgeschwaders aus funfzehn alten aber mit Griechischem Feuer bestuckten Schiffen zerstort und die Marine spielte auch im Krieg gegen die Rus zwischen 968 und 971 eine wichtige Rolle als Kaiser Johannes Tzimiskes 300 Schiffe auf der Donau einsetzte um den Ruckzug der Rus aus Bulgarien zu unterbinden 91 Die Komnenenzeit Bearbeiten Niedergang im 11 Jahrhundert Bearbeiten Strebe stets danach die Marine in bestem Zustand zu erhalten und enthalte ihr nichts vor Denn die Flotte ist der Stolz der Rhōmania Der droungarios und der prōtonotarios der Marine sollen mit grosser Standhaftigkeit alles untersuchen was der Flotte widerfahrt Denn wenn die Marine zu nichts zerrinnt wirst du gesturzt werden und fallen Ermahnungen fur den Kaiser aus dem Strategikon des Kekaumenos Kap 87 92 Fur den grossten Teil des 11 Jahrhunderts hatte die byzantinische Marine wenig zu tun Die Bedrohung durch die Muslime hatte nachgelassen ihre Seestreitkrafte waren im Verfall begriffen und ganz besonders zu den Fatimiden waren die Beziehungen gut Der letzte arabische Uberfall auf ein dem Reich unterstehendes Gebiet wurde aus dem Jahr 1035 von den Kykladen gemeldet die Angreifer wurden jedoch bereits im Jahr darauf besiegt 93 Ein weiterer russischer Angriff im Jahr 1043 wurde mit Leichtigkeit abgewiesen und abgesehen von einem kurzlebigen Versuch der Ruckgewinnung Siziliens unter Georgios Maniakes wurden auch keine grosseren offensiven Unternehmungen durchgefuhrt Die lange Zeit des Friedens und des Wohlstandes fuhrte zu einem Klima der Selbstuberschatzung und einem Verfall der Streitkrafte Bereits unter der Regierung Basileios II war die Verteidigung der Adria den Venezianern anvertraut worden Unter Konstantin IX wurden Heer und Marine verkleinert da viele Burger des Reiches sich vom Militardienst loskauften und so zu einer verstarkten Abhangigkeit von fremden Soldnern fuhrten 94 95 Die grossen Themenflotten verfielen und wurden durch kleinere Geschwader ersetzt die den lokalen Militargouverneuren unterstanden Diese Form der Organisation war eher zur Bekampfung von Piraten geeignet als fur die Konfrontation mit einem wohlbewaffneten Gegner auf See 96 Im letzten Viertel des 11 Jahrhunderts war die byzantinische Marine durch Geldmangel Vernachlassigung und unfahige Offiziere nur ein Schatten ihrer selbst 97 Der Schriftsteller Kekaumenos beklagte im Jahr 1078 dass die byzantinischen Schiffe unter dem Vorwand vernunftiger Patrouillen in Wahrheit nichts anderes tun als Weizen Gerste Hulsenfruchte Wein Fleisch Ol grosse Mengen Geld und vieles andere von den agaischen Inseln und Kusten transportierten wahrend sie vor dem Feind fliehen bevor sie ihn noch zu Gesicht bekommen und so zu einer Schande fur die Romer geworden sind 92 Zu der Zeit als Kekaumenos diese Worte schrieb waren dem Reich neue und machtige Gegner erwachsen Im Westen warf das normannische Konigreich Sizilien das die Byzantiner aus Suditalien vertrieben und Sizilien erobert hatte 98 ein Auge auf die Adriakusten und noch weiter Im Osten war nach der katastrophalen Schlacht bei Manzikert im Jahr 1071 fast ganz Kleinasien verloren gegangen das fruher die grosste Stutze der byzantinischen Wirtschaft und Wehrkraft gewesen war und die seldschukischen Turken hatten dort ein eigenes Reich gegrundet dessen Hauptstadt Nicaea kaum hundert Meilen sudlich von Konstantinopel lag 99 Versuche des Wiederaufbaus unter Alexios I und Johannes II Bearbeiten Zu dieser Zeit zeitigte der beklagenswerte Zustand der Marine furchtbare Auswirkungen Die Normanneninvasion konnte nicht verhindert werden und das Normannenheer besetzte Korfu landete ungehindert in Epirus und belagerte Dyrrhachium 100 So begann zehnjahriger Krieg der die knappen Reserven des Reiches aufzehrte 101 Der neue Kaiser Alexios I war gezwungen Venedig um Hilfe zu bitten das bereits in den 1070er Jahren die Adria und Dalmatien gegen die Normannen hatte halten konnen 102 1082 gewahrte er den Venezianern im Austausch fur ihre Hilfe weitgehende Handelsprivilegien 103 Mit diesem Vertrag und seinen spateren Erweiterungen begab sich Byzanz praktisch in venezianische Geiselhaft spater verfuhren Pisaner und Genuesen dann ahnlich Der Historiker John Birkenmeier bemerkt dazu Das Fehlen einer byzantinischen Flotte bedeutete dass Venedig sich wirtschaftliche Privilegien anmassen konnte daruber entschied ob Feinde in das Reich eindringen konnten und jeden Versuch der Byzantiner vereiteln konnte Venedigs Handel oder Schiffahrt zu storen 101 In den Kriegen mit den Normannen wahrend der 1080er Jahre war die einzige schlagkraftige byzantinische Streitmacht zur See ein einzelnes Geschwader das von Michael Maurex einem Veteranen fruherer Tage kommandiert und moglicherweise auch unterhalten wurde Zusammen mit den Venezianern behielt er zunachst die Oberhand uber die normannische Flotte doch die vereinten Geschwader wurden 1084 nahe Korfu von den Normannen uberrumpelt und besiegt 104 105 Alexios erkannte unzweifelhaft die Notwendigkeit einer eigenen Marine und trotz seiner Auslastung mit Unternehmungen an Land unternahm er Anstrengungen eine neue Flotte aufzubauen Seine Bemuhungen zeitigten einige Erfolge insbesondere gelang es die Versuche einiger turkischer Emire wie Tzachas von Smyrna zu vereiteln in der Agais Flotten aufzustellen 106 Die Flotte unter dem Befehl von Johannes Dukas wurde spater dazu eingesetzt Aufstande auf Kreta und Zypern niederzuschlagen 107 Mit der Hilfe der Kreuzfahrer konnte Alexios die Kusten des westlichen Kleinasiens zuruckerobern und seinen Einfluss weiter landeinwarts ausdehnen 1104 besetzte ein byzantinisches Geschwader von zehn Schiffen Laodicea und einige weitere Kustenstadte bis nach Tripoli 108 Bis zu seinem Tode 1118 konnte Alexios seinem Nachfolger Johannes II eine kleine Marine hinterlassen 109 Wie schon sein Vater konzentrierte Johannes seine Anstrengungen auf das Heer und den Krieg an Land war jedoch klug genug die Starke und Versorgung der Marine aufrechtzuerhalten 110 1122 weigerte er sich jedoch die Venedig eingeraumten Handelsprivilegien zu verlangern und die Venezianer plunderten daraufhin einige Inseln in der Agais ohne dass die byzantinische Flotte sie hatte aufhalten konnen Schliesslich musste Johannes im Jahr 1125 die venezianischen Handelsprivilegien doch noch bestatigen 109 Offensichtlich war die Marine zu diesem Zeitpunkt nicht stark genug um es mit den Venezianern aufnehmen zu konnen und es gab viele andere Schwierigkeiten die an den Ressourcen des Reiches zehrten Nicht lange danach soll Johannes auf den Rat seines Finanzministers Johannes von Poutze die Flotte dem Heer unterstellt und ihre Zuwendungen gestrichen haben Schiffe wurden jetzt nur noch kurzfristig ausgerustet 109 111 Marine Expansion unter Manuel I Bearbeiten Unter Manuel I feierte die Marine noch einmal Auferstehung und der Kaiser verwendete sie als machtiges aussenpolitisches Werkzeug in seinen Auseinandersetzungen mit den lateinischen und muslimischen Staaten des ostlichen Mittelmeeres 112 In den ersten Jahren seiner Herrschaft war die Marine noch schwach 1147 konnte eine Flotte unter Roger II von Sizilien und Georg von Antiochien fast ungehindert Korfu sowie die agaischen und ionischen Inseln verheeren 113 Im nachsten Jahr entsandte Byzanz mit venezianischer Hilfe ein von einer starken Flotte angeblich 500 Kriegsschiffe und 1 000 Transportschiffe unterstutztes Heer um Korfu und die Ionischen Inseln zuruckzuerobern Gleichzeitig drang jedoch eine normannische Flotte von vierzig Schiffen bis nach Konstantinopel vor demonstrierte im Bosporus vor dem Grossen Palast und plunderte die Vororte der Kaiserstadt 114 115 Auf ihrer Ruckfahrt wurden die Normannen jedoch von einer venezianischen oder byzantinischen Flotte gestellt und vernichtet 115 1155 erreichte ein zehn Schiffe starkes byzantinisches Geschwader Ancona das den normannischen Rebellen Robert III von Loritello unterstutzen sollte Es war der letzte Versuch des Reiches Suditalien doch noch zuruckzugewinnen Trotz einiger Anfangserfolge und eintreffender Verstarkungen unter dem megas doux Alexeios Komnenos Bryennios endete die Unternehmung mit einem Fehlschlag und vier byzantinische Schiffe blieben in Feindeshand 116 Bis 1169 hatten Manuels Bemuhungen um die Marine jedoch offensichtlich reiche Fruchte getragen denn eine grosse und ausschliesslich byzantinische Flotte von 150 Galeeren zwanzig grossen Transportschiffen und sechzig Pferdetransportern unter dem Kommando von megas doux Andronikos Kontostephanos wurde ausgesandt um zusammen mit dem Konigreich Jerusalem Agypten anzugreifen 117 118 Die Invasion war jedoch ein Fehlschlag und etwa die Halfte der Flotte um die hundert Schiffe ging auf dem Ruckweg in einem Sturm verloren 119 Im Gefolge der reichsweiten Verhaftung und Einkerkerung aller Venezianer im Marz 1171 war die byzantinische Marine stark genug um einen direkten Angriff der Venezianer zu verhindern die stattdessen nach Chios segelten und zu verhandeln versuchten Manuel schickte ihnen eine Flotte unter dem Kommando von Kontostephanos entgegen die erfolgreich Verzogerungstaktiken anwandte bis die von Seuchen geschwachten Venezianer den Ruckzug antreten mussten und von Kontostephanos Schiffen verfolgt wurden 120 121 Es war ein bemerkenswerter Umschwung wenn man an die Demutigung von 1125 denkt 1176 segelte erneut eine 150 Schiffe starke Flotte unter Kontostephanos Kommando nach Akkon um zusammen mit dem Konig von Jerusalem erneut Agypten anzugreifen Sie kehrten jedoch wieder um nachdem Graf Philipp von Flandern und viele andere machtige Adelige des Konigreichs Jerusalem ihre Teilnahme an der Unternehmung verweigert hatten 122 Gegen Ende von Manuels Regierungszeit wurden die Auswirkungen von Jahren ununterbrochener Kampfe an allen Fronten und der grossartigen Projekte des Kaisers jedoch offenbar Der Historiker Niketas Choniates schreibt die Zunahme der Piratenaktivitaten in den spateren Jahren von Manuels Regierung der Umleitung von fur den Unterhalt der Flotte bestimmten Mitteln in den Reichshaushalt zu 123 Niedergang Bearbeiten Unter der Angeloi Dynastie Bearbeiten Der Fall Konstantinopels im Vierten Kreuzzug kennzeichnete den Triumph des lateinischen Westens und ganz besonders Venedigs uber das geschwachte Byzantinische Reich Nach dem Tode Manuels I und dem folgenden Niedergang der Komnenen Dynastie bis 1185 verfiel die Marine schnell Die Wartung der Galeeren und die Kosten fur professionelle Besatzungen waren sehr hoch und Vernachlassigung konnte die Flotte schnell ihrer Kampfkraft berauben Bereits 1182 musste Byzanz venezianische Soldner anheuern um einige seiner Galeeren zu bemannen 124 doch im Verlauf der 1180er Jahre als die komnenischen Einrichtungen und Mannschaften noch vorhanden waren ist von Unternehmungen mit siebzig bis hundert Schiffen die Rede 125 So konnte Kaiser Andronikos I 1185 immer noch hundert Kriegsschiffe zusammenziehen um eine normannische Flotte im Marmarameer erst im Schach zu halten und schliesslich zu zerstoren 126 Dennoch enthielt der nachfolgende Friedensvertrag eine Klausel in der Sizilien verpflichtet wurde dem Reich eine Flotte zu stellen Zusammen mit einer ahnlichen Vereinbarung die Isaak II Angelos im nachsten Jahr mit Venedig einging und nach der die Republik innerhalb von sechs Monaten vierzig bis hundert Galeeren im Austausch fur gunstige Handelsbedingungen stellen wurde ist zu vermuten dass man sich in Konstantinopel der Unzulanglichkeit der eigenen Seerustung durchaus bewusst war 124 1186 entsandte Isaak II achtzig Galeeren nach Akkon um seinen Bruder Alexeios III Angelos zu befreien der dort gefangen gehalten wurde Die Flotte wurde jedoch bei Zypern von dem normannischen Piraten Margaritus von Brindisi vernichtet und eine im nachsten Jahr nach Zypern ausgeschickte Flotte von siebzig Schiffen welche die Insel von Isaak Komnenos zuruckerobern sollte ereilte dasselbe Schicksal 127 In einem Versuch einige Territorien im Heiligen Land zuruckzugewinnen erklarte sich der Kaiser 1189 ausserdem bereit hundert Galeeren nach Antiochia zu schicken um Saladin bei der Eroberung der Stadt zu unterstutzen 128 In den 1190er Jahren beschleunigte sich der Niedergang Nach Choniates bereicherte sich der damalige megas doux Michael Stryphnos indem er die Ausrustung der Kriegsschiffe auf eigene Rechnung verkaufte 124 so dass bis 1196 nur noch etwa dreissig Galeeren verblieben 3 Byzanz musste hilflos mitansehen wie Genuesen und Venezianer ungehindert in der Agais operierten die Kusten und Inseln verheerten und dem Reich ihre Bedingungen diktierten 129 Das Reich versuchte sich durch das Anheuern westlicher Freibeuter zu helfen die fur Byzanz kampfen sollten 117 Als der Vierte Kreuzzug vor Konstantinopel eintraf waren nur noch zwanzig Galeeren ubrig die uberdies so verrottet waren dass siebzehn von ihnen nur noch erfolglos als Brander gegen die venezianische Flotte gefuhrt werden konnten 3 Nikaia und die Palaiologenzeit Bearbeiten Kaiser Michael VIII Palaiologos Er stellte das Byzantinische Reich durch die Wiedereinnahme Konstantinopels wieder her und machte das Reich zum letzten Mal zu einer grossen Seemacht Nach dem Vierten Kreuzzug teilten die Kreuzfahrer das Reich unter sich auf wahrend griechische Nachfolgestaaten entstanden welche samtlich die Kaiserwurde fur sich beanspruchten Unter diesen Staaten waren das Despotat Epirus und das Kaiserreich Nikaia die machtigsten Epirus unterhielt jedoch keine Kriegsschiffe wahrend Nikaia zunachst eine Politik der Konsolidierung verfolgte und eine Marine zur Kustenverteidigung aufbaute 130 Unter Johannes III Vatatzes wurde die Aussenpolitik aggressiver und 1225 konnte die nikaische Flotte die Inseln Lesbos Chios Samos und Ikaria besetzen 131 Den Venezianern waren sie jedoch nicht gewachsen und bei einem Versuch Konstantinopel zu blockieren wurde die nikaische Marine 1235 von einer sehr viel kleineren venezianischen Flotte besiegt ein ahnliches Vorhaben scheiterte 1241 ebenfalls auf diese Weise 131 Nikaische Versuche in den 1230er Jahren auf Kreta einen Aufstand gegen die Venezianer anzuzetteln waren ebenfalls nur teilweise von Erfolg gekront so dass die letzten nikaischen Soldaten die Insel 1236 verlassen mussten 132 133 Kaiser Michael VIII Palaiologos war sich der Schwache seiner Flotte sehr wohl bewusst und schloss darum im Marz 1261 den Vertrag von Nymphaeum mit Genua mit dem er sich deren Hilfe zur See gegen die Einraumung von Handelsprivilegien sicherte 134 135 Nach der Ruckeroberung Konstantinopels einige Monate spater konnte sich Michael VIII dem Aufbau einer eigenen Marine widmen In den fruhen 1260er Jahren waren die byzantinische Seestreitkrafte noch schwach wie die Niederlage einer aus 48 Schiffen bestehenden vereinten byzantinisch genuesischen Flotte gegen ein viel kleineres venezianisches Geschwader im Jahr 1263 belegt 136 Im Windschatten des Krieges zwischen Genua und Venedig konnte Michael bis 1270 eine Flotte von achtzig Schiffen zusammenstellen der auch einige lateinische Freibeuter unter kaiserlicher Flagge angehorten Im selben Jahr noch belagerte ein Geschwader von vierundzwanzig Galeeren die Stadt Oreos auf Euboa und besiegte eine lateinische Flotte von zwanzig Schiffen 137 Dieser Sieg war seit langem die erste unabhangige byzantinische Flottenunternehmung und Auftakt zu einem organisierten Feldzug in der Agais der wahrend der 1270er Jahre viele Inseln wenn auch nur vorubergehend wieder unter die Herrschaft des Reiches brachte 138 Die Zeit der relativen Starke zur See war jedoch bald wieder zu Ende Nach dem Tod Karls von Anjou 1285 und dem Ende der Gefahr einer Invasion von Italien aus nahm Michaels Nachfolger Andronikos II Palaiologos an sich auf See ganz auf die Starke seiner genuesischen Verbundeten verlassen zu konnen und loste die teure Marine auf Stattdessen nahm er funfzig bis sechzig genuesische Soldnergaleeren unter Sold Andronikos sah sich wegen der Kurzungen im Militarhaushalt die sich auch auf das Heer erstreckten fast sofort der harschen Kritik seiner Zeitgenossen ausgesetzt 139 Die Resultate dieser Politik traten auch bald offen zutage wahrend Andronikos langer Regierungszeit brachten die Turken nach und nach die gesamte anatolische Kuste der Agais unter ihre Kontrolle ohne dass das Reich irgendetwas dagegen zu unternehmen vermochte 140 und in den Jahren 1296 sowie 1297 griff eine venezianische Flotte Konstantinopel an und plunderte ungehindert die Vororte 141 Der Historiker Nikephoros Gregoras schrieb dazu Wenn sie die Byzantiner noch eine Flotte besessen hatten wurden die Lateiner sich niemals ihnen gegenuber auf diese uberhebliche Weise betragen haben und die Turken hatten niemals die Strande des agaischen Meeres erblickt 141 Nach 1305 begann der Kaiser verspatet doch noch einen Wiederaufbau der Marine indem er zwanzig neue Schiffe in Bau gab doch seine Anstrengungen scheiterten Sein Enkel und Erbe Andronikos III Palaiologos versuchte ebenfalls noch einmal die Starke der Flotte wiederherzustellen und fuhrte sie personlich in Expeditionen gegen lateinische Besitzungen in der Agais doch diese Bemuhungen vermochten den allgemeinen Verfall nicht zu bremsen 142 Nach seiner Regierungszeit betragt die hochste Anzahl in uberlieferten Quellen genannter byzantinischer Kriegsschiffe selten mehr als zehn doch zusammen mit kurzfristig beschlagnahmten Handelsschiffen konnten durchaus noch Flotten von hundert bis zweihundert Schiffen zustande kommen 3 Wahrend des Burgerkrieges von 1341 1347 war die Marine sehr aktiv und ihr Befehlshaber megas doux Alexios Apokaukos spielte eine tragende Rolle 143 Nach Ende des Burgerkrieges versuchte Kaiser Johannes VI Kantakouzenos die Starke von Kriegs und Handelsmarine wieder zu vergrossern um sowohl die Abhangigkeit von der genuesischen Kolonie in Galata zu vermindern als auch die Dardanellen gegen die Durchfahrt turkischer Schiffe zu sperren 144 Zu diesem Zweck bat er die Venezianer um Hilfe doch im Marz 1349 geriet seine neuerbaute Flotte aus neun grosseren und etwa hundert kleineren Schiffen nahe der Sudkuste Konstantinopels in einen Sturm Die unerfahrenen Besatzungen gerieten in Panik und ihre Schiffe wurden von den Genuesen entweder versenkt oder gekapert 145 Im Jahr 1351 nahm Johannes VI mit nur vierzehn Kriegsschiffen am Krieg Venedigs und Aragons gegen Genua teil er wurde jedoch bald geschlagen und musste einen ungunstigen Frieden abschliessen 146 Johannes VI war der letzte Kaiser der noch uber die Mittel verfugte einen Versuch zum Wiederaufbau einer schlagkraftigen Marine zu unternehmen Nach seiner Regierungszeit beschleunigte sich der Untergang des Reiches das durch Burgerkriege und standige territoriale Einbussen immer schwacher wurde Es ist charakteristisch fur die Denkweise dieser Zeit dass der Gelehrte Georgios Gemistos Plethon dem despotes Theodor II Palaiologos in einer 1418 verfassten Denkschrift von der Unterhaltung von Seestreitkraften abriet da die knappen Mittel nicht fur Heer und Marine zugleich ausreichten 147 Wahrend der kurzen Usurpation Johannes VII um 1390 konnte Manuel II lediglich funf Galeeren und vier kleinere Fahrzeuge einige kamen von den Johannitern auf Rhodos zusammenbringen um Konstantinopel zuruckzuerobern und seinen Vater Johannes V zu befreien 148 Sechs Jahre spater sagte Manuel zur Unterstutzung des Kreuzzuges von Nicopolis die Ausrustung von zehn Kriegsschiffen zu 149 zwanzig Jahre danach befehligte er personlich vier Galeeren und zwei weitere Fahrzeuge die Infanteristen und Kavalleristen an Bord hatten und die Insel Thasos vor einer Invasion bewahrten 150 Auf ganz ahnliche Weise unterstutzten zehn byzantinische Kriegsschiffe im Jahr 1421 den osmanischen Thronpratendenten Mustafa gegen Sultan Murad II 149 Der letzte verzeichnete byzantinische Seesieg fand 1427 in einer Schlacht nahe der Echinaden statt als Kaiser Johannes VIII Palaiologos die uberlegene Flotte des Pfalzgrafen von Kefallonia und Despoten von Epirus Carlo I Tocco besiegte und ihn damit zwang alle Besitzungen in der Morea an Byzanz abzutreten 151 Ihre letzte Rolle spielte die byzantinische Marine bei der Belagerung Konstantinopels 1453 durch Mehmed II als eine gemischte Flotte aus byzantinischen genuesischen und venezianischen Schiffen Angaben uber ihre Starke variieren zwischen zehn und neununddreissig Schiffen gegen die osmanische Marine verteidigte 152 153 Wahrend der Belagerung fand am 20 April 1453 neun Tage vor dem Fall der Stadt das letzte uberlieferte byzantinische Seegefecht statt als drei genuesische Galeeren ein byzantinisches Transportschiff erfolgreich durch die weit uberlegene osmanische Blockadeflotte und in das Goldene Horn geleiten konnten 154 Organisation BearbeitenFruhbyzantinische Zeit 4 Mitte 7 Jahrhundert Bearbeiten Nach der Zeit der Reichskrise des 3 Jahrhunderts verstarkte Kaiser Diokletian die Marine von 46 000 auf 64 000 Mann 155 eine Zahl die wohl die grosste numerische Starke der spatromischen Marine darstellt Bis zum 4 Jahrhundert waren die grossen standig unterhaltenen Flotten des Reiches in viele kleinere Geschwader zerfallen und die Struktur der damaligen Seestreitkrafte bleibt im 4 und 5 Jahrhundert unklar Die Donauflotte Classis Histrica mit ihren Legions Hilfsflottillen ist in der Notitia dignitatum wohldokumentiert und ihre erhohte Aktivitat wird von Flavius Vegetius Renatus erwahnt 156 Im Westen ist ebenfalls noch von einigen Flussflotten die Rede doch die alten stehenden Pratorenflotten waren verschwunden 157 und selbst die noch verbleibenden Flotten der westlichen Provinzen scheinen viel zu schwach gewesen zu sein und waren ausserstande ernsthaften Bedrohungen durch die Barbaren zu begegnen 158 Im Osten ist bekannt dass die Flotten Syriens und Alexandrias noch bis um 400 bestanden haben 159 und auch eine Flotte in Konstantinopel selbst wird erwahnt die moglicherweise aus den Uberresten der pratorischen Flotten zusammengestellt wurde 5 Ihre Starke ist jedoch nicht bekannt und sie findet auch keine Erwahnung in der Notitia 160 Fur Unternehmungen im Mittelmeer scheint man im 5 Jahrhundert grossere Verbande lediglich kurzzeitig zusammengestellt und nach Abschluss der Aktion wieder aufgelost zu haben 13 Die erste stehende byzantinische Flotte kann bis in das 6 Jahrhundert zuruckverfolgt werden als Anastasius I eine Flotte schuf um der des Rebellen Vitalian zu begegnen 13 Diese Flotte blieb bestehen und entwickelte sich unter Justinian I und seinen Nachfolgern zu einer professionellen und gut ausgerusteten Streitmacht 23 Durch die Abwesenheit jeglicher Bedrohung auf See war die Marine zum Ende des 6 Jahrhunderts stark geschrumpft mit mehreren kleinen Flottillen auf der Donau und zwei grosseren Flotten in Ravenna und Konstantinopel 161 Zusatzliche Geschwader mussen wohl in den grosseren maritimen und wirtschaftlichen Zentren des Reiches bestanden haben in Alexandria diente es zum Geleit der Getreidetransporte nach Konstantinopel wahrend das in Karthago das westliche Mittelmeer uberwachte 162 Die lang geubte seemannische Tradition dieser Regionen machte den Unterhalt einer Flotte einfacher und im Falle einer grosseren Unternehmung konnte durch die Beschlagnahme der zahlreichen zivilen Handelsschiffe schnell eine grosse Streitmacht zusammengestellt werden 163 Mittelbyzantinische Zeit spates 7 Jahrhundert 1070er Jahre Bearbeiten Seethemen Bearbeiten Das Byzantinische Reich um 717 Die verstreuten und isolierten kaiserlichen Besitzungen rund um das Mittelmeer wurden von der Marine verteidigt und versorgt Als Reaktion auf die arabischen Eroberungszuge des 7 Jahrhunderts wurde das gesamte militarische und administrative System des Reiches reformiert und die sogenannte Themenverfassung eingefuhrt Das Reich war in mehrere themata unterteilt die regionale Verwaltungs und Militarsdistrikte darstellten Unter dem Kommando eines strategos unterhielt jedes Thema seine eigenen Militareinheiten die aus der lokalen Bevolkerung rekrutiert wurden Nach einer Serie von Aufstanden durch thematische Einheiten wurden die grossen Themen der fruhen Zeit unter Konstantin V In kleinere Bezirke aufgeteilt Gleichzeitig wurde ein kaiserliches Heer aus Eliteregimentern tagmata aufgestellt das in oder nahe bei Konstantinopel stationiert war und unterstutzt durch die Themeneinheiten fortan als zentrale Reserve und Kern grosserer Heere diente 164 Die Marine durchlief einen ahnlichen Prozess In den 660er Jahren stellte Konstans II die Karabisianoi griechisch Karabisianoi Manner der Schiffe 165 auf moglicherweise aus den Resten der questura exercitus 166 oder der Armee des Heermeisters von Illyricum 167 Kommandiert wurde es von einem strategos strategos tōn plōimatōn 168 und umfasste die Sudkuste Kleinasiens von Milet bis Seleucia in Kilikien die agaischen Inseln sowie die kaiserlichen Besitzungen im Suden Griechenlands Das Hauptquartier befand sich ursprunglich auf Samos mit einem unterstellten Kommando unter einem droungarios in Cibyrra in Pamphylien Wie der Name schon andeutet umfasste es einen grossen Teil der stehenden Seestreitkrafte des Reiches und stellte sich der grossten maritimen Bedrohung entgegen den arabischen Flotten Agyptens und Syriens 85 166 Wahrend der mittelbyzantinischen Zeit wurden die grossen Themen der Anfangszeit allmahlich unterteilt und weitere entstanden im Zuge der Eroberungszuge des 9 und 10 Jahrhunderts Obwohl die meisten Themen mit Kustenstreifen eigene Schiffe unterhielten gab es vom 8 bis zum 10 Jahrhundert lediglich drei in erster Linie der Seefahrt gewidmete Themen 8emata naytikᾶ Das Thema der Kibyrrhaioten oder Kibyrrhaiotai 8ema Kibyrraiwtῶn entstand aus der Flotte der Karabisianoi und ihm oblag die Verteidigung und Verwaltung der Sudkuste Kleinasiens 169 Der genaue Zeitpunkt seiner Entstehung ist unklar Vermutungen bewegen sich im Zeitraum von etwa 690 169 bis nach 720 170 Der Sitz seines strategos erstmals um 734 erwahnt befand sich zunachst in Cibyrra und spater in Attaleia 171 172 Seine wichtigsten Unterfuhrer waren der katepanō der Mardaiten ein ek prosōpou Stellvertreter in Syllaeum und ein droungarios auf Kos 172 Da es der muslimischen Levante am nachsten war stellte es jahrhundertelang die wichtigste Flotte des Reiches 85 bis seine Bedeutung mit dem Verschwinden der arabischen Bedrohung zuruckging Die Flotte wird zuletzt 1043 erwahnt danach wurde das Thema zu einer rein zivilen Verwaltungseinheit 172 Das Thema der Agais 8ema Aἰgaioy wurde 843 vom Thema der Kibyrrhaotai abgetrennt vermutlich als Reaktion auf die neue Bedrohung durch das Emirat auf Kreta und umfasste alle agaischen Inseln bis auf den Dodekanes 52 173 Das Thema von Samos 8ema Samoy wurde 882 von Agaischen Thema getrennt 173 und umfasste die ionische Kuste mit seiner Hauptstadt Smyrna 174 Zusatzlich wurde die zentrale Kaiserliche Flotte basilikon plwimon basilikon plōimon in Konstantinopel verstarkt und spielte eine herausragende Rolle ganz besonders bei der Abwehr der arabischen Belagerungen der Hauptstadt 166 Durch seine Hauptbasis war sie auch als die Flotte vom strenon bekannt nach dem griechischen Namen fur die Dardanellen Im Gegensatz zur romischen Flotte in der die Provinzialflotten nur eine geringe Starke erreichten und leichtere Schiffe als die der Zentralflotten umfassten waren die byzantinischen Themenflotten vermutlich auch allein Kampfverbande von beachtlicher Starke 175 Andere Themen mit grosseren Seestreitkraften waren Das Thema von Hellas 8ema Ἑllados das um 686 689 von Justinian II eingerichtet wurde und die kaiserlichen Besitzungen im sudlichen Griechenland mit ihrer Hauptstadt Korinth umfasste Justinian siedelte dort 6 500 Mardaiten an die als Ruderer und Garnisonssoldaten dienten 165 Obwohl es nicht ausschliesslich der Marine gewidmet war unterhielt es doch eine eigene Flotte 809 wurde es in die kleineren Themen Peloponnes und das neue Thema Hellas geteilt das Zentralgriechenland und Thessalien umfasste Beide unterhielten dann ebenfalls kleinere Flotten 169 176 Das Thema von Sizilien 8ema Sikelias war fur Sizilien und die Besitzungen im sudwestlichen Italien Kalabrien zustandig Einst der Stutzpfeiler byzantinischer Seemacht war es im spaten 9 Jahrhundert bereits sehr schwach und verschwand mit dem Fall der letzten byzantinischen Besitzung Taormina um 902 ganz 85 Das Thema Ravenna umfasste in etwa das Exarchat von Ravenna bis zu seinem Fall 751 Das Thema Kephallenia 8ema Kefallhnias das die Ionischen Inseln kontrollierte ruckte 809 vom Archontat zum Thema auf 176 Die neuen Besitzungen in Apulien wurden ihm in den 870er Jahren zugeschlagen bevor sie 910 zum eigenstandigen Thema Langobardia wurden 177 Das Thema Paphlagonien 8ema Paflagonias und das Thema von Chaldia 8ema Xaldias wurden etwa 819 durch Kaiser Leo V vom Thema Armeniakon abgetrennt und erhielten ihre eigenen Seestreitkrafte wohl zum Schutz gegen Uberfalle der Rus 178 Mannschaftsstarke und Grosse Bearbeiten Ebenso wie mit seinem Gegenstuck an Land fallt eine Bezifferung der genauen Starke der byzantinischen Seestreitkrafte und der Zahl ihrer Einheiten schwer und ist Gegenstand zahlreicher Debatten nicht zuletzt aufgrund der wenigen und verschieden auslegbaren Quellen Eine Ausnahme stellen die Zahlen aus dem spaten 9 und fruhen 10 Jahrhundert dar fur die wir eine genauere Aufschlusselung besitzen die auf den Feldzug gegen Kreta 911 zuruckgeht Die Listen besagen das die Mannschaftsstarke der Marine wahrend der Regierungszeit Leos VI 34 200 Ruderer und moglicherweise bis zu 8 000 Seesoldaten betrug 179 Die kaiserliche Zentralflotte kam dabei auf 19 600 Ruderer und 4 000 Seesoldaten die dem Kommando des droungarios der basilikon plōimon unterstanden Diese viertausend Seesoldaten waren Berufssoldaten die zuerst von Basileios I in den 870er Jahren aufgestellt worden waren Sie waren fur die kaiserliche Flotte von grossem Wert da sie vorher auf Soldaten der Themen und tagmata fur diese Aufgaben hatte zuruckgreifen mussen Dagegen stellten die neuen kaiserlichen Seesoldaten eine besser ausgebildete und zuverlassigere Kampfeinheit dar die dem Kaiser jederzeit zur Verfugung stand 63 Der hohe Rang dieser Soldaten wird dadurch deutlich dass sie den kaiserlichen tagmata zugerechnet wurden und auch ahnlich organisiert waren 180 Das Agaische Thema wird mit 2 610 Ruderern und 400 Seesoldaten beziffert die Flotte der Kibyrrhaeoten mit 5 710 Ruderern und 1 000 Seesoldaten die Flotte von Samos umfasste danach 3 980 Ruderer und 600 Seesoldaten wahrend das Thema Hellas 2 300 Ruderer und 2 100 seiner Themensoldaten stellte die zugleich als Seesoldaten Dienst taten 179 Die folgende Tabelle enthalt Schatzungen zur Zahl der Ruderer im Verlauf der Geschichte der byzantinischen Marine Jahr 300 457 518 540 775 842 959 1025 1321Ruderer 32 000 181 32 000 181 30 000 182 30 000 182 18 500 183 14 600 184 34 200 184 34 200 184 3 080 185 Entgegen der in Laienkreisen oft zu findenden Annahme wurden Sklaven nicht als Ruderer eingesetzt weder bei den Byzantinern noch bei den Arabern oder ihren romischen bzw griechischen Vorlaufern 186 Wahrend der ganzen Existenz des Reiches setzten sich die Besatzungen hauptsachlich aus Freien niederer gesellschaftlicher Schichten zusammen die als Berufssoldaten ihren gesetzlich vorgeschriebenen Militardienst strateia als Gegenleistung fur Geldzahlungen oder Landzuweisungen taten In der ersten Halfte des 10 Jahrhunderts wird der Wert des zugewiesenen Landes dabei mit etwa zwei bis drei Pfund 0 91 1 4 kg Gold fur Matrosen und Seesoldaten angegeben 187 Im Jahr 949 umfasste nach Angaben von Kaiser Konstantin Porphyrogennetos allein die zentrale Kaiserliche Flotte 100 150 oder 250 Kriegsschiffe die Unterschiede ergeben sich aus den Interpretationsmoglichkeiten des griechischen Originaltextes 188 Ausgehend vom Mittelwert von 150 Schiffen extrapolierte der Historiker Warren Treadgold unter Hinzurechnung der Themenflotten eine Gesamtstarke der Marine von 240 Kriegsschiffen die fur die Kretaunternehmung von 960 961 auf 307 erhoht wurde Die letztgenannte Zahl reprasentiert vermutlich die ungefahre Starke aller standig unterhaltenen Flotten der byzantinischen Marine eingeschlossen die kleineren Geschwader wahrend des 9 und 10 Jahrhunderts 189 Rangstruktur Bearbeiten Obwohl die Seethemen sehr ahnlich wie ihre Gegenstucke an Land organisiert waren herrscht doch einige Verwirrung in den byzantinischen Quellen bezuglich der exakten Rangstruktur 190 Der gewohnliche Ausdruck fur einen Admiral war strategos derselbe Begriff wie fur Generale welche Themen an Land befehligten Dem strategos unterstanden zwei bis drei tourmarchai in etwa Vizeadmirale die ihrerseits das Kommando uber eine Anzahl droungaroi in etwa Konteradmirale fuhrten 191 Bis zur Mitte des 9 Jahrhunderts werden die Gouverneure der Agaischen und des Samischen Themas als droungaroi bezeichnet da ihre Kommandobereiche von den grosseren Themen der Kibyrrhaioten abgespalten waren jedoch wurden sie spater ebenfalls zum strategos erhoben 191 Der Befehlshaber der Kaiserlichen Flotte dagegen blieb als droungarios tou basilikou plōimou spater mit dem Vorsatz megas Gross bekannt 192 Sein Titel ist noch in der Komnenenzeit zu finden wenn auch lediglich als Kommandant des kaiserlichen Geleitgeschwaders und uberlebte bis in die Palaiologenzeit wo er in einem Buch der Amter von Pseudo Kodinos des 14 Jahrhunderts auftaucht 193 Das Amt eines Stellvertreters mit der Bezeichnung topoteretes wird ebenfalls im Zusammenhang mit der kaiserlichen Flotte erwahnt doch bleibt seine Rolle in den Quellen unklar Er konnte einen Rang ahnlich dem eines Hafenkapitans bekleidet haben 194 Obwohl einige dieser hoheren Offiziere professionelle Seeleute waren die sich aus den unteren Rangen hochgedient hatten hatten die meisten Flottenkommandanten hohe Hofamter inne und mussten sich fur nautische Fragen wohl auf ihre diesbezuglich erfahrenen Untergebenen verlassen 195 Da die Admirale auch als zivile Gouverneure fungierten wurden sie in dieser Eigenschaft durch einen prōtonotarios unterstutzt welcher der Zivilverwaltung des Themas vorstand Weitere Stabsoffiziere waren der chartoularios dem die Marineverwaltung unterstand der prōtomandatōr Oberster Bote der als Stabschef fungierte und eine Anzahl kometes Grafen analog zum englischen Count und dem franzosischen Comte inklusive des komes tes hetaireias der die Leibwache des droungarios anfuhrte 180 Geschwader von drei oder funf Schiffen wurden von einem komes oder droungarokomes befehligt und der Kommandant eines Schiffes wurde kentarchos Centurio genannt obwohl literarische Quellen ihnen auch archaisch anmutende Titel wie nauarchos oder sogar trierarchos geben 196 Die Mannschaft jedes Schiffes bestand je nach seiner Grosse aus ein bis drei ousiai oysiai sing Oysia in etwa Wache zu 110 Mann Als Offiziere unterstanden dem Kommandanten der bandophoros Bannertrager der als Erster Offizier diente zwei Steuerleute die als prōtokaraboi Kopfe des Schiffes bezeichnet wurden zuweilen heissen sie auch archaischer kybernetes und ein Bugoffizier der prōreus 197 Die meisten dieser Dienststellungen waren von mehreren Offizieren besetzt die sich umschichtig ablosten 198 Die meisten Offiziere dienten sich aus dem Mannschaftsstand nach oben und in De Administrando Imperio ist von Ersten Ruderern prōtelatai die Rede die es zu prōtokaraboi der kaiserlichen Yachten brachten und spater noch hohere Posten bekleideten Kaiser Romanos I Lekapenos war unter diesen sicher der prominenteste 199 Es befanden sich ausserdem eine Anzahl Spezialisten an Bord wie z B die beiden Bugruderer und die siphōnatores welche die als Abschussvorrichtung fur das Griechische Feuer verwendeten Siphone bedienten 197 Ein boukinatōr Trompeter wird ebenfalls in den Quellen erwahnt 200 der Befehle an die Ruderer kōpelatai oder elatai weitergab 201 Da die Marineinfanterie nach den gleichen Vorgaben wie regulare Heeresinfanterie organisiert war 201 wurden bei den Seesoldaten auch deren Range verwendet Spatbyzantinische Zeit 1080er Jahre 1453 Bearbeiten Reformen der Komnenenzeit Bearbeiten Nach dem Niedergang der Marine im 11 Jahrhundert baute Alexeios I die Flotte nach neuen Vorgaben wieder auf Da die Themenflotten samtlich vernichtet waren wurden ihre Uberreste zu einer einheitlichen kaiserlichen Flotte zusammengefasst deren Kommando dem neu geschaffenen Amt des megas doux zugeordnet war 110 Der megas droungarios der Flotte einst Kommandant der ganzen Marine wurde ihm als erster Assistent zur Seite gestellt 202 Der megas doux war gleichzeitig Gouverneur des sudlichen Griechenland dem Gebiet der alten Themata Hellas und Peloponnes die in Distrikte oria unterteilt waren welche die Flotte versorgten 203 Unter Johannes II wurden die agaischen Inseln ebenfalls zur Unterhaltung Bemannung und Verproviantierung der Kriegsschiffe verpflichtet und zeitgenossische Quellen berichten voll Stolz dass die grossen Flotten des Kaiser Manuel von eingeborenen Romern bemannt waren wenn auch Soldner und verbundete Geschwader ebenfalls weiter Verwendung fanden 204 Dennoch hatte der Umstand dass die gesamte Flotte nun in Konstantinopel stationiert war und dass die Themenflotten verschwunden waren auch gewichtige Nachteile da insbesondere weiter entfernte Gebiete ganz besonders in Griechenland nun verwundbarer waren 205 Nikaische Marine Bearbeiten Mit dem Niedergang der byzantinischen Marine im spaten 12 Jahrhundert musste das Reich verstarkt auf die Flotten Venedigs und Genuas zuruckgreifen Nach der Plunderung Konstantinopels 1204 berichten Quellen jedoch bereits von einer vergleichsweise starken Flotte unter dem Kommando des ersten nikaischen Kaisers Theodor I Laskaris obwohl weitere Details nicht bekannt sind Unter Johannes III und Theodor II hatte die Marine zwei primare Operationsgebiete die Agais wo Unternehmungen gegen die griechischen Inseln hauptsachlich Rhodos sowie der Transport und die Versorgung der auf dem Balkan kampfenden Heere uberwogen sowie das Marmarameer wo die Nikaier lateinischen Schiffen auflauerten und Konstantinopel bedrohten Fur die Agais war Smyrna der Hauptstutzpunkt ein weiterer in Stadeia kam hinzu wahrend die Hauptbasis fur das Marmarameer Holkos nahe Lampsakos auf der anderen Seite der Halbinsel Gallipoli war 206 Palaiologische Marine Bearbeiten Trotz aller Anstrengungen konnten die nikaischen Kaiser die Vorherrschaft Venedigs in der Agais und im Schwarzen Meer nicht brechen so dass sie Genua um Hilfe bitten mussten 207 Nach der Ruckeroberung Konstantinopels 1261 ging Michael VIII daran diese Abhangigkeit durch die Aufstellung einer nationalen Marine zu mindern und schuf dafur eine Anzahl neuer Einheiten die Gasmouloi Gasmoῦloi waren Manner gemischter griechisch lateinischer Abkunft aus der Umgebung der Hauptstadt wahrend die Lakōnes Lakwnes Lakonier oder Tzakōnes Tzakwnes Kolonisten aus Lakonien waren und als Seesoldaten Dienst taten Sie waren der Grundstock fur die Personalreserve der byzantinischen Marine in den 1260er und 1270er Jahren 208 Die Ruderer Prosalentai oder Proselontes genannt wurden ebenfalls in einer eigenen Einheit zusammengefasst 209 Jedes Mitglied dieser Gruppen erhielt ein kleines Stuck Land zugeteilt das sie im Austausch fur ihre Dienste bewirtschaften durften und sie zu kleinen Kolonien zusammengefasst 210 Die Prosalentai erhielten Ansiedlungen in den Kustengebieten der nordlichen Agais 211 wahrend Gasmouloi und Tzakōnes grosstenteils um Konstantinopel und in Thrakien ihre Heimat fanden Diese Einheiten blieben wenn auch in verminderter Starke fur die restliche Existenz des Reiches bestehen die Prosalentai werden zum letzten Mal 1361 erwahnt die Gasmouloi um 1422 3 Durch die ganze palaiologische Epoche war der Hauptstutzpunkt der Marine der Kontoskalion Hafen am Marmarameer in Konstantinopel der durch Michael VIII neu ausgebaggert und befestigt worden war 212 Unter den Marinestutzpunkten in der Provinz war Monemvasia auf dem Peloponnes vermutlich der bedeutendste 213 Gleichzeitig fuhren Michael und seine Nachfolger mit der bewahrten Praxis fort Auslander in der Marine einzustellen Neben den als unzuverlassig betrachteten italienischen Stadtstaaten mit denen die Bundnisse stetig wechselten wurden wahrend der letzten Jahrhunderte in zunehmendem Masse Soldner eingesetzt die fur ihre Dienste oft mit Lehen belohnt wurden Die meisten dieser Soldlinge wie Giovanni de lo Cavo Herr von Anafi und von Rhodos Andrea Moresco Nachfolger von de lo Cavo auf Rhodos und Benedetto Zaccaria Herr von Phocaea waren Genuesen dem wichtigsten Verbundeten von Byzanz wahrend dieser Zeit Unter Michael VIII wurde z B zum allerersten Mal einem Auslander der Titel des megas doux ubertragen und zwar dem italienischen Freibeuter Licario der auch Euboa als Lehen erhielt 214 Zur selben Zeit wurde auch der neue Rang des amiralios ἀmiralios oder ἀmiralhs eingefuhrt der in der Hierarchie der Marine nach dem megas doux und dem megas droungarios an dritter Stelle stand 215 Schiffe BearbeitenDie Dromone und ihre Abkommlinge Bearbeiten Der wichtigste Kriegsschifftyp der byzantinischen Marine bis in das 12 Jahrhundert hinein war die Dromone dromwn und ihr verwandte Abwandlungen Offenbar waren sie eine Fortentwicklung der leichten Liburnen der romischen Flotten und der Name taucht erstmals in spaten 5 Jahrhundert auf um im 6 Jahrhundert als Bezeichnung fur eine bestimmte Art der Kriegsgaleere zu dienen 216 Der Begriff dromōn leitet sich vom griechischen Wort drom aw rennen ab und bedeutet somit so viel wie Renner und Autoren des 6 Jahrhunderts wie etwa Prokop betonen besonders die Schnelligkeit dieser Schiffe 217 Uber die nachsten Jahrhunderte als die Auseinandersetzung zur See mit den Arabern an Scharfe zunahm entwickelten sich schwerere Versionen mit zwei oder auch drei Ruderreihen ubereinander 218 Schliesslich wurde der Terminus ganz generell fur jede Art von Kriegsschiff verwendet und wurde oft frei austauschbar zusammen mit einem anderen byzantinischen Begriff fur grosse Kriegsschiffe verwendet dem des chelandion xelandion gebildet zu keles in etwa Schlachtross der erstmals im 8 Jahrhundert erscheint 219 Das Aussehen und die Entwicklung mittelalterlicher Kriegsschiffe ist Gegenstand heftiger Debatten und Mutmassungen Bis vor kurzem wurden keine Beispiele von geruderten Kriegsschiffen aus der Antike oder dem fruhen Mittelalter aufgefunden und Informationen uber sie konnten nur durch die Auswertung von schriftlichen Quellen die Interpretation ungenauer bildlicher Darstellung und die Uberreste einiger weniger Handelsschiffe gewonnen werden Erst 2005 und 2006 brachten archaologische Ausgrabungen des Marmaray Projekts in der Gegend des Eleutherios Hafens dem heutigen Yenikapi die Wracks von mehr als zwanzig byzantinischen Schiffen aus dem 6 bis 10 Jahrhundert zutage unter ihnen auch Galeeren 220 Die allgemein vertretene Sichtweise ist dass die hauptsachlichen Entwicklungsschritte welche die fruhen Dromonen von den Liburnen unterschieden und fortan mittelalterliche Galeeren kennzeichneten die Einfuhrung eines durchgehenden Decks katastrōma der Fortfall des klassischen Rammsporns zugunsten eines kleineren Sporns uber der Wasserlinie sowie die allmahliche Einfuhrung einer Lateinertakelung 221 Die genauen Grunde fur den Wegfall des Rammsporns Lateinisch rostrum Griechisch ἔmbolos bleiben dabei unklar Abbildungen aufwarts gerichteter Schiffsschnabel im aus dem 4 Jahrhundert stammenden Vergilius Romanus Manuskript konnten darauf hindeuten dass diese Entwicklung bereits bei der spaten romischen Marine Einzug gehalten hatte 222 Ein moglicher Grund ist dass der Wechsel zum kleineren Uberwassersporn zeitgleich mit einer allmahlichen Weiterentwicklung der antiken Schiffskonstruktion erfolgte bei der zuerst der Rumpf gebaut und sodann das Spantengerust eingezogen wurden hin zu einer Methode bei der die tragenden Teile zuerst gebaut wurden 223 Der klassische Rammsporn war gegen Rumpfe der althergebrachten Bauweise sehr effektiv wahrend nach der neuen Methode gebaute Schiffe starker und flexibler waren und damit auch weniger anfallig gegen Rammstosse 223 Es scheint gesichert dass zu Beginn des 7 Jahrhunderts der ursprungliche Zweck des Rammsporns in Vergessenheit geraten war falls man den Kommentar des Isidor von Sevilla ernst nehmen kann der davon ausging die Ramme sei ein Schutz gegen die Kollision mit Unterwasserfelsen 224 Einige Autoren haben in der Vergangenheit vermutet dass die Lateinertakelung von den Arabern im Mittelmeerraum eingefuhrt wurde die sie ihrerseits aus Indien mitgebracht haben konnten Mit der Entdeckung neuer Bild und Textquellen in den letzten Jahrzehnten haben die Gelehrten das Auftauchen der Lateinersegel allerdings in die spate hellenistische Zeit oder fruhe romische Epoche vorverlegt 225 226 Es waren dabei nicht nur dreieckige sondern auch viereckige Lateinersegel bekannt die jahrhundertelang meist auf kleineren Fahrzeugen parallel mit den herkommlichen rechteckigen Segeln verwendet wurden 225 227 Die Invasionsflotte Belisars im Jahr 533 war vermutlich mindestens teilweise lateinisch getakelt was es wahrscheinlich macht dass die Lateinerbeseglung zu dieser Zeit bereits Standard fur die Dromonen geworden war 228 wahrend das traditionelle rechteckige Segel langsam ausser Gebrauch geriet 227 Die Dromonen welche Prokop beschreibt besassen nur eine Rudererreihe von etwa 50 Riemen mit 25 Riemen auf jeder Seite 229 Im Gegensatz zu den Kriegsschiffen der hellenistischen Zeit die Ausleger parexeiresiai verwendeten ragten die Riemen der Dromone direkt aus den Bordwanden 230 Auf spateren doppelreihigen Dromonen des 9 und 10 Jahrhunderts waren die beiden Rudererreihen elasiai durch das Deck voneinander getrennt die obere Reihe war damit an Deck die untere unter Deck und die Ruderer der oberen Reihe kampften bei Entermanovern zusammen mit den Seesoldaten 231 Die Gesamtlange der Schiffe betrug wahrscheinlich etwa 32 Meter 232 Obwohl die meisten Fahrzeuge dieser Zeit nur einen Mast histos oder katartion fuhrten benotigten die grosseren doppelreihigen Dromonen wahrscheinlich mindestens zwei Masten um effektiv manovrieren zu konnen 233 wenn man davon ausgeht dass ein einzelnes Lateinersegel fur ein Schiff dieser Grosse nicht mehr handhabbare Dimensionen erreicht hatte 234 Das Schiff wurde mit zwei Seitenrudern am Heck gesteuert prymne wo sich auch das Zelt skene befand das die Bettstatt des Kommandanten krab b at t os schutzte 235 Am Bug prōra gab es ein erhohtes Vorderkastell pseudopation unter dem der Siphon fur das Schleudern des Griechischen Feuers hervorragte 236 zusatzliche Siphone konnten auch zu beiden Seiten mittschiffs gefuhrt werden 237 Ein Schanzkleid kastellōma an dem die Seesoldaten ihre Schilde anbringen konnten umlief das ganze Deck und gewahrte der dortigen Besatzung Schutz 238 Grossere Schiffe besassen auch holzerne Wehrturme xylokastra auf beiden Seiten zwischen den Masten ahnlich denjenigen die den romischen Liburnen zugeschrieben wurden Sie dienten als erhohte Kampfplattformen zur Beherrschung des eigenen und gegnerischen Schiffes bei Entermanovern und gaben fur Bogenschutzen eine ausgezeichnete Schussposition ab 239 Der Bugsporn peronion sollte die Riemen eines gegnerischen Schiffes abscheren und es bewegungsunfahig machen damit es Geschossen und Enterversuchen hilflos ausgesetzt war 240 Bis zum 10 Jahrhundert hatten sich drei Haupttypen doppelreihiger Dromonen herausgebildet wie die detaillierten Aufzeichnungen fur die Kretaunternehmungen der Jahre 911 und 949 besagen die chelandion ousiakon xelandion oὑsiakon so benannt nach der Zahl ihrer Ruderer die mit 108 fast genau der einer ousia Wache entsprach die chelandion pamphylon xelandion pamfylon mit 120 160 Mann Besatzung deren Name entweder eine Entstehung in der Region Pamphylien oder eine handverlesene Besatzung aus pᾶn fῦlon alle Stamme besass und die gewohnliche Dromone mit einer Besatzung von zwei ousia 241 242 Es werden auch Schiffe mit starkeren Besatzungen von bis zu 230 Ruderern und 70 Seesoldaten beschrieben sie beziehen sich aber vermutlich nur auf uberzahlige Besatzungsmitglieder 243 Kleinere einreihige Schiffe moneres monhrhs ein reihig oder galea galea von welcher der Name Galeere herruhrt mit etwa 60 Mann Besatzung dienten zu Aufklarungszwecken und nahmen in Seegefechten Flugelpositionen ein 244 Dreireihige Trieren Dromonen werden in einem Werk des 10 Jahrhunderts beschrieben das dem parakoimōmenos Basileios Lakapenos gewidmet war Dieses Werk das nur in Fragmenten auf uns gekommen ist bezieht sich in starkem Masse auf Beschreibungen des Aussehens und der Bauweise klassischer Triremen und ist daher mit Vorsicht zu geniessen wenn man es zur Beschreibung von Kriegsschiffen der mittelbyzantinischen Zeit heranziehen will 245 246 Die Existenz dreireihiger Kriegsschiffe ist jedoch aus der Marine des Fatimidenkalifates des 11 und 12 Jahrhunderts uberliefert und die von Leo VI erwahnten grossen arabischen Kriegsschiffe des 10 Jahrhunderts konnten ebenfalls Triremen gewesen sein 247 Zum Transport von Gutern und Mannschaften beschlagnahmten die Byzantiner gewohnlich zivile Frachtschiffe zum Gebrauch als Truppentransporter phortegoi oder Versorgungsschiff skeuophora Diese Schiffe wurden meist gesegelt und nicht gerudert 248 Sowohl Byzantiner als auch Araber verwendeten spezielle Pferdetransporter hippagōga welche entweder Segelschiffe oder Galeeren sein konnten Letztere mit Modifikationen zur Unterbringung der Tiere 249 Wenn man davon ausgeht dass die chelandia ursprunglich ein geruderter Pferdetransporter gewesen zu sein scheint kann man vermuten dass sie konstruktive Unterschiede zur gewohnlichen Dromome aufwies wobei die Termini in den Quellen unterschiedslos nebeneinander Verwendung finden Wahrend die Dromone ausschliesslich als Kriegsgaleere entwickelt wurde wurde die Chelandie mittschiffs einen speziellen Frachtraum zum Transport von Pferden aufgewiesen haben der ihre Breite und ihren Laderaum vergrossert hatte 250 Westliche Baumuster der letzten Jahrhunderte Bearbeiten Der genaue Zeitpunkt zu welchem die Dromone durch Galeeren italienischen Ursprungs verdrangt wurde ist unklar Der Terminus bleibt bis in das 12 Jahrhundert in Gebrauch wobei die byzantinischen Gelehrten nicht zwischen den verschiedenen Typen unterschieden 251 Zeitgenossische westliche Quellen verwendeten den Begriff zur Beschreibung grosser Schiffe die in der Regel Transporter waren und es gibt Hinweise dass die neue Bedeutung auch von den Byzantinern ubernommen wurde 252 Die Beschreibung die Wilhelm von Tyrus von der byzantinischen Flotte im Jahr 1169 anfertigte bezeichnet als dromons sehr grosse Transportschiffe die klar von den doppelreihigen Kriegsschiffe unterschieden sind was darauf hindeuten konnte dass die Byzantiner zu dieser Zeit bereits die westlichen Typen verwendeten 253 Vom 13 Jahrhundert an verschwindet der Begriff dromon und wird durch das Wort katergon katergon in etwa dienstverpflichtet ersetzt ein Wort aus dem spaten 11 Jahrhundert das ursprunglich die Besatzung beschrieb die aus der zum Dienst verpflichteten Bevolkerung rekrutiert wurde 254 Wahrend der spatbyzantinischen Zeit beruhten die byzantinischen Kriegsschiffe auf westlichen Vorbildern der Begriff katergon wird sowohl fur byzantinische wie lateinische Schiffe verwendet und der Pferdetransporter Chelandie wurde durch den westlichen Typ der Taride von arabisch ṭarrida ins Griechische ubernommen als tareta tareta 255 Ein ahnlicher Prozess ist in Quellen aus dem angevinischen Sizilien zu beobachten wo der Begriff chelandre durch taride ersetzt wurde wobei fur einige Zeit beide Begriffe nebeneinander Bestand hatten Konstruktive Unterschiede zwischen beiden Typen werden nicht erwahnt beide beziehen sich auf Pferdetransporter usserii mit einer Kapazitat zwischen 20 und 40 Tieren 256 Die doppelreihigen italienischen Galeeren blieben bis zum spaten 13 Jahrhundert Standard in den Flotten des Mittelmeeres wobei zeitgenossische Quellen sich uber konstruktive Details in aller Regel ausschweigen 257 Von da an wurden Galeeren generell zu Triremen d h mit drei Mannern auf einer einzelnen Ebene an Deck von denen jeder einen anderen Riemen ruderte das sogenannte alla sensile System 258 Die Venezianer entwickelten ausserdem die sogenannte Grossgaleere die ein vergrosserter Typ mit mehr Platz zum Befordern von Fracht war 259 Von den byzantinischen Schiffen dieser Epoche ist wenig bekannt Der Bericht einer byzantinischen Delegation die 1437 das Konzil von Ferrara Florenz besuchte und die vom byzantinischen Priester Sylvester Syropoulos und dem griechisch venezianischen Hauptmann Michael von Rhodos verfasst wurde hat zu berichten dass die meisten Schiffe venezianischer oder papstlicher Herkunft waren doch er erwahnt ebenfalls dass Kaiser Johannes VIII auf einem kaiserlichen Schiff reiste Es ist unklar ob dieses Schiff byzantinischer Herkunft oder gechartert war und seine Bauart wird nicht erwahnt Es wird jedoch erwahnt dass es schneller war als die grossen venezianischen Handelsgaleeren die es begleiteten so dass es vermutlich eine leichte Kriegsgaleere war 260 Michael von Rhodos schrieb auch ein Traktat uber Schiffbau das Bauanweisungen und Illustrationen sowohl fur Galeeren wie Segelschiffe enthielt und die von Venedig und anderen seefahrenden Nationen in der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts verwendet wurden Taktiken und Bewaffnung BearbeitenDie Byzantiner legten grossen Wert darauf Lehren aus der Kriegfuhrung an Land und zur See festzuhalten und weiterzugeben Diese wurden in militarischen Handbuchern zusammengefasst und trotz ihrer oftmals altertumlichen Terminologie stellen diese Schriften die Grundlage unserer Kenntnisse uber byzantinische Marineangelegenheiten dar Der wichtigste uberlieferte Text sind die Kapitel uber Seekriegfuhrung peri naumachias aus der tactica Leos des Weisen und des Nikephoros Ouranos die beide stark Bezug auf das aus dem 6 Jahrhundert stammende Werk Naumachiai des Syrianos Magistros und andere fruhere Werke nehmen 245 Als Erganzung dienen die relevanten Abschnitte von De administrando imperio des Konstantin Porphyrogennetos sowie andere Werke byzantinischer und arabischer Autoren 26 Marinestrategie Logistik und Taktiken Bearbeiten Bei der Untersuchung antiker und mittelalterlicher Flottenunternehmungen ist es erforderlich sich zunachst die technischen Beschrankungen der Galeerenflotten vor Augen zu fuhren Galeeren waren bei schwerer See nicht gut zu handhaben und konnten durch Wellengang viel Wasser ubernehmen was sich auf offener See katastrophal auswirken konnte Die Geschichte berichtet von zahllosen Gelegenheiten bei denen Galeerenflotten durch schweres Wetter verlorengingen wie z B die schweren Verluste der Romer im Ersten Punischen Krieg 261 Die Schifffahrtssaison erstreckte sich daher meist auf die Monate mit gutem Wetter vom mittleren Fruhling bis Ende September 262 Die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit einer Galeere war selbst unter Segeln begrenzt ebenso wie ihre Fahigkeit Guter und Truppen zu befordern 263 Ganz besonders Trinkwasser war von uberragender Bedeutung und da die Ruderer bis zu acht Liter Wasser am Tag verbrauchten begrenzte der Vorrat an Trinkwasser die operativen Moglichkeit im sonnenverwohnten ostlichen Mittelmeer 264 Kleine Dromonen konnten angeblich genug Wasser fur vier Tage mitfuhren 265 Das bedeutete dass die Galeerenflotten sich nahe den Kusten aufhalten mussten 261 und regelmassig Kusten aufzusuchen genotigt waren um ihre Wasservorrate zu erganzen und die Mannschaften auszuruhen 266 Diese Umstande werden in den Berichten uber byzantinische Marineunternehmungen wie die Expedition Belisars oder die Landungsunternehmen auf Kreta regelmassig erwahnt Aus diesen Grunden halt es Nikephoros Ouranos fur sehr wichtig erfahrene Seeleute an Bord zu haben welche genaue Kenntnisse und Erfahrungen fur die Seefahrt besitzen welche Winde das Wasser aufwuhlen und welche vom Land her wehen Sie sollten sowohl die verborgenen Felsen im Meer wie auch die Orte mit ungenugender Wassertiefe kennen die Lande an denen man entlangsegelt und die in der Nahe liegenden Inseln die Hafen und die Entfernungen zwischen ihnen Sie sollen auch das Land als auch die dort zu erschliessenden Wasservorkommen kennen 265 Mittelalterliche Seekriegfuhrung im Mittelmeerraum war daher in der Natur der Sache ein Kampf im unmittelbaren Kustenvorfeld und an der Kuste selbst der zur Eroberung der Kusten und Inseln gefuhrt wurde und nicht zur Ausubung der Seeherrschaft wie sie heutzutage verstanden wird 267 Ausserdem war mit dem Wegfall des Rammspornes die einzige Waffe verschwunden die vor dem Aufkommen des Schiesspulvers und der Brisanzgranate zuverlassig ein Schiff versenken konnte 268 so dass der Kampf auf See in den Worten von John Pryor unberechenbarer wurde Niemand konnte noch darauf bauen durch einen entscheidenden Vorteil in Waffenstarke oder Ausbildungsstand der Mannschaften einen sicheren Erfolg davontragen zu konnen 269 Es ist daher wenig uberraschend dass byzantinische Militarhandbucher grosses Gewicht auf vorsichtige Taktiken legen bei denen oberstes Ziel die Erhaltung der eigenen Flotte und das Sammeln zuverlassiger Aufklarungsdaten war Auf den Wert von Uberraschungsangriffen wurde ebenso viel Wert gelegt wie auf die Notwendigkeit ihnen selbst nicht zum Opfer zu fallen Idealerweise sollte ein Gefecht nur durchgefuhrt werden wenn man sich einer zahlenmassigen oder taktischen Uberlegenheit versichern konnte 270 Grosses Gewicht wird auch der Notwendigkeit beigemessen die eigenen Streitkrafte und Taktiken auf den Gegner abzustimmen Leo VI hebt z B den Gegensatz zwischen den Arabern mit ihren langsamen und schweren Schiffen koumbaria und den Slawen und Rus mit ihren kleinen und leichten Fahrzeugen akatia hauptsachlich monoxyla hervor 271 Bei einer grosseren Unternehmung wurde die Flotte zunachst in den verschiedenen befestigten Stutzpunkten entlang der Kuste aplekta zu Geschwadern zusammengestellt Einmal auf der Reise bestand die Flotte dann aus der Hauptmacht mit den geruderten Kriegsschiffen und dem Tross touldon mit den gesegelten und geruderten Transportschiffen die im Falle eines sich anbahnenden Gefechtes fortgeschickt werden konnten 272 Die Schlachtflotte war in Geschwader aufgeteilt Befehle wurden mit Hilfe von Signalflaggen kamelaukia und Laternen ubermittelt 273 Auf dem Anmarsch zum Gefecht und wahrend der eigentlichen Kampfhandlungen war eine geordnete Formation von entscheidender Wichtigkeit Wenn eine Flotte in Unordnung geriet konnten die Schiffe einander nicht mehr unterstutzen und sie wurde vermutlich unterliegen 274 Flotten die keine geordnete Formation halten oder keine zur Abwehr der gegnerischen Ordnung geeignete Formation antiparataxis aufbauen konnten verweigerten oft das Gefecht und zogen sich zuruck 275 Taktische Manover zielten deshalb meist darauf ab die gegnerische Formation durcheinanderzubringen 276 eingeschlossen die Benutzung von Kriegslisten und Finten wie etwa das Teilen der eigenen Formation mit gleichzeitigen Flankenmanovern einen vorgetauschten Ruckzug oder das Verstecken einer Reserve zur Ausfuhrung eines Hinterhaltes 277 Tatsachlich spricht sich Leo VI deutlich gegen direkte Konfrontationen aus und empfiehlt zu Kriegslisten zu greifen Nach Leo VI scheint eine Halbmondformation verbreitet gewesen zu sein mit dem Flaggschiff im Zentrum und den schwereren Schiffen an den Flugeln um dem Gegner in die Flanken zu fallen 278 Eine Anzahl von Varianten dieser Taktik und geeignete Abwehrmanover standen den Admiralen je nach Situation zu Gebote 26 Sobald die Flotten einander nahe genug waren begannen sie sich gegenseitig mit Geschossen einzudecken von Brandmunition bis hin zu Pfeilen und Wurfspeeren Das Ziel war nicht gegnerische Schiffe zu versenken sondern die Reihen seiner Besatzung zu lichten bis man zum Entermanover schreiten konnte welches das Treffen entschied Sobald man den Gegner fur hinreichend geschwacht hielt naherten sich die Flotten einander und geschleuderte Enterhaken verbanden die Schiffe miteinander Die Seesoldaten und die Ruderer der oberen Bank sturmten dann das gegnerische Schiff und gingen zum Nahkampf uber 279 Bewaffnung Bearbeiten Behalter mit Griechischem Feuer und Krahenfusse aus Kreta vermutlich aus dem 10 und 12 JahrhundertIm Gegensatz zu den Kriegsschiffen des Altertums besassen byzantinische und arabische Schiffe keine Ramme so dass die wichtigsten Arten des Schiff zu Schiff Kampfes der Austausch von Geschossen und Entermanover waren hinzu kam der Einsatz brennbarer Materialien wie des Griechischen Feuers 175 Trotz des schrecklichen Rufes dieser Waffe war das Griechische Feuer nur unter bestimmten Umstanden effektiv und es war keine so entscheidende Anti Schiffs Waffe wie es der Rammsporn in den Handen einer erfahrenen Mannschaft gewesen war 280 Wie ihre romischen Vorganger besassen byzantinische und muslimische Kriegsschiffe kleine Katapulte mangana und Ballisten toxoballistrai die Steine Pfeile Speere Topfe mit brennbaren Flussigkeiten Krahenfusse triboloi und sogar Behalter voll ungeloschten Kalks verschossen Die letztgenannte Waffe diente offenbar dazu den Gegner zu ersticken oder wie Leo VI etwas unglaubwurdig ausfuhrt Skorpione und Schlangen 281 Die Seesoldaten und die Ruderer der oberen Bank trugen schwere Panzer Leo bezeichnet sie als Kataphrakten und mit Nahkampfwaffen wie Lanzen und Schwertern ausgerustet wahrend die anderen Seeleute gepolsterte Felljacken neurika als Schutz trugen und mit Bogen sowie Armbrusten kampften 282 Die Bedeutung und die Grossenordnung des Kampfes mit Geschossen kann vielleicht durch die Ladelisten der Flotten illustriert werden die im 10 Jahrhundert gegen Kreta ausgesandt wurden Sie erwahnen eine Ausstattung von 10 000 Krahenfussen 50 Bogen und 10 000 Pfeilen 20 tragbaren ballistrai mit 200 Bolzen genannt myai Fliegen und 100 Wurfspeeren pro Dromone 283 Vom 12 Jahrhundert an wurde die Armbrust im Griechischen tzᾶggra tzangra genannt immer wichtiger und sie blieb die effektivste Waffe im Seekrieg bis die vollgetakelten Segelkriegsschiffe mit Schiesspulverartillerie aufkamen 284 Die Byzantiner machten anscheinend nur unregelmassig Gebrauch von dieser Waffe hauptsachlich wurde sie bei Belagerungen eingesetzt obwohl ihr Gebrauch fur einige Seegefechte uberliefert ist 285 Kanonen wurden in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts eingefuhrt doch die Byzantiner benutzten sie selten und besassen lediglich einige wenige Geschutze fur die Verteidigung der Landmauern Konstantinopels Im Gegensatz zu den Venezianern und Genuesen gibt es keinerlei Hinweise darauf dass sie von den Byzantinern je auf Schiffen montiert wurden 286 Griechisches Feuer Bearbeiten Darstellung des Gebrauchs von Griechischem Feuer aus dem Manuskript des Johannes Skylitzes Im Westen wurde die von den Byzantinern benutzte brennbare Mixtur als Griechisches Feuer bezeichnet da sie die Byzantiner als Griechen ansahen Die Byzantiner selbst hatten mehrere deskriptive Namen dafur der gebrauchlichste war wohl flussiges Feuer ὑgron pῦr Obwohl der Gebrauch chemischer Brandmittel den Byzantinern mindestens seit dem 6 Jahrhundert bekannt war geht die Erfindung des eigentlichen Griechischen Feuers wohl auf das Jahr 673 zuruck und wird einem Ingenieur aus Syrien namens Kallinikos zugeschrieben 287 Die gebrauchlichste Form des Einsatzes war das Verspruhen des Mittels durch ein grosses bronzenes Rohr siphōn auf gegnerische Schiffe 175 es konnte aber auch in Gefassen mit Katapulten verschossen oder mit Hilfe einer Art Kran gerania auf ein feindliches Schiff gegossen werden 288 Gewohnlich wurde die Mixtur in erhitzten Druckbehaltern gelagert und mit Hilfe einer Art Pumpe durch das Rohr geleitet wahrend die Bedienungsmannschaft hinter grossen eisernen Schilden in Deckung stand Es gab auch eine tragbare Version dieses Gerates cheirosiphōn angeblich von Leo VI selbst erfunden der starke Ahnlichkeiten mit heutigen Flammenwerfern aufweist 289 Der Herstellungsprozess war ein Staatsgeheimnis und die Bestandteile sind nur ungefahr uber sekundare Quellen wie die Werke von Anna Komnena bekannt so dass die genaue Zusammensetzung bis heute unbekannt geblieben ist In seiner Wirkung muss das Griechische Feuer etwa dem heutigen Napalm geglichen haben 175 Zeitgenossische Quellen betonen dass es nicht mit Wasser geloscht werden konnte sondern auf der Wasseroberflache schwamm und dabei brannte Sand konnte es ersticken und mehrere Autoren erwahnen dass es mit starkem Essig und altem Urin geloscht werden konnte womoglich durch eine chemische Reaktion Mit Essig durchtrankte Felle oder Haute wurden als Schutzvorrichtungen gegen das Griechische Feuer verwendet 290 Da er der Kaiser wusste dass die Pisaner geubt im Kampf auf See waren und eine Schlacht mit ihnen furchtete liess er am Bug eines jeden Schiffes den Kopf eines Lowen oder eines anderen Landtieres anbringen gefertigt aus Messing oder Eisen mit offenem Maul und sodann vergoldet so dass bereits ihr blosser Anblick entsetzlich war Und er richtete es ein dass das Feuer das gegen den Feind geschleudert werden sollte durch die Mauler der Bestien fliessen sollte auf dass es so aussehe als ob die Monstren Feuer spien Aus Anna Komnenas Alexiade XI 10 291 Entgegen der etwas ubertriebenen Darstellungen byzantinischer Autoren war das Griechische Feuer keineswegs eine Wunderwaffe und konnte einige schwere Niederlagen nicht verhindern 292 Durch seine begrenzte Reichweite sowie den Umstand dass es nur bei ruhiger See und gunstigem Wind eingesetzt werden konnte war die Brauchbarkeit der Waffe recht eingeschrankt 293 Dennoch entfaltete es im Einsatz unter gunstigen Bedingungen und gegen einen unvorbereiteten Gegner eine verheerende Wirkung und seine vernichtende Zerstorungskraft und der mit ihrem Einsatz einhergehende psychologische Effekt konnte sich als entscheidend erweisen wie etwa bei mehreren Gefechten gegen russische Flotten Griechisches Feuer wird noch wahrend des 12 Jahrhunderts erwahnt kam jedoch beim Vierten Kreuzzug nicht zum Einsatz vermutlich weil sie zu Gebieten die wichtige Rohstoffe fur seine Herstellung lieferten der Kaukasus und die Ostkuste des Schwarzen Meeres keinen Zugang mehr hatten 294 Die Araber setzten nach 835 ihr eigenes flussiges Feuer ein Das Geheimnis seiner Herstellung konnte durch Spionage oder durch das Uberlaufen des sizilianischen strategos Euphemios um 827 in ihre Hande geraten sein es ist jedoch unbekannt ob es dieselbe Zusammensetzung wie das der Byzantiner besass oder ob sie eigenstandig ein ahnliches Gemisch erfanden 175 Ein Traktat des 12 Jahrhunderts das von Mardi bin Ali al Tarsusi fur Saladin verfasst wurde erwahnt eine Version des Griechischen Feuers die naft vgl Naphtha genannt wurde und eine Petroleum Basis besass zu der Schwefel und diverse Harze zugesetzt wurden 295 Die Rolle der Marine in der byzantinischen Geschichte BearbeitenEs ist nicht leicht die Bedeutung der byzantinischen Marine in der Geschichte des Reiches zu ermessen Einerseits hatte das Reich zeit seiner Existenz eine lange Kustenlinie zu verteidigen und sein Einfluss erstreckte sich oft nicht weit landeinwarts in das Hinterland Auch war der Seeweg stets der billigste und schnellste Transportweg und die wichtigsten urbanen und wirtschaftlichen Zentren des Reiches sowie die meisten fruchtbaren Landstriche lagen nahe am Meer 296 Zusammen mit der arabischen Bedrohung vom 7 bis 10 Jahrhundert machten diese Faktoren den Unterhalt einer starken Marine unerlasslich Die byzantinischen Flotten waren vermutlich der ausschlaggebende Faktor bei der erfolgreichen Abwehr der beiden Belagerungen Konstantinopels durch die Araber welche die Existenz des Reiches sicherten Und naturlich stellten maritime Unternehmungen einen wichtigen Teil der byzantinischen Anstrengungen gegen die Araber in einer Serie von wechselseitigen Uberfallen die bis in das spate 10 Jahrhundert anhielt 297 Andererseits verhinderten die Natur und die Grenzen der damaligen Seefahrt und ihrer Technologie dass Byzanz oder einer seiner Konkurrenten eine Thalassokratie aufbauen konnten 298 Galeerenflotten waren meist auf Kustengewasser beschrankt und konnten niemals wirklich unabhangig von Land operieren Auch konnte keine Seite je dauerhaft eine Vorherrschaft erreichen wie es die standige Abwechslung von Siegen und Niederlagen des Reiches anschaulich illustriert Obwohl Byzanz einige spektakulare Siege errang wie etwa Nasars bemerkenswerter Erfolg im nachtlichen Gefecht um 880 wahrend des ganzen Mittelalters ist nur eine Handvoll ahnlicher Nachtgefechte uberliefert wurden diese Siege jedoch durch verheerende Niederlagen wieder aufgewogen 299 Berichte uber Meutereien der Ruderer in byzantinischen Flotten lassen zudem vermuten dass die Bedingungen in der Marine oft weit von den in den Handbuchern empfohlenen Idealen abwichen 300 Zusammen mit der traditionellen Dominanz anatolischer Grossgrundbesitzer in den hoheren Rangen der Streitkrafte und der Zivilverwaltung bedeutete dies dass die Marine ebenso wie im Romischen Reich hauptsachlich als Hilfsstreitkraft fur das Heer angesehen wurde Das geht auch aus der relativ niedrigen Stellung selbst der hohen Marineoffiziere in der Hierarchie des Reiches hervor 301 Es ist dennoch offensichtlich dass der allmahliche Niedergang der byzantinischen Seestreitkrafte im 10 und 11 Jahrhundert als sie allmahlich von den Marinen der italienischen Stadtstaaten uberflugelt wurde von grosser Bedeutung fur die langfristige Uberlebensfahigkeit des Reiches war Die Plunderung Konstantinopels wahrend des Vierten Kreuzzugs die Byzanz das Ruckgrat brach und die Grundlagen des byzantinischen Staatswesens zerstorte ging zu grossen Teilen auf das vollige Fehlen einer eigenen Marine zuruck 302 Der dorthin fuhrende Prozess wurde im 9 Jahrhundert von Byzanz selbst eingeleitet als es sich zum Ausgleich seiner eigenen Schwache im Westen auf die Flotten der Italiener zu verlassen begann Die italienischen Seerepubliken profitierten ausserdem von ihrer Rolle als Mittler im Handel zwischen dem Reich und Westeuropa und verdrangten den byzantinischen Seehandel was wiederum Auswirkungen auf die Verfugbarkeit von Mannschaften und Schiffen fur die byzantinischen Seestreitkrafte hatte 303 Es war unvermeidlich dass die Italiener mit ihrer allmahlichen Entfremdung vom byzantinischen Einfluss ihre eigenen Ziele zu verfolgen begannen und vom spaten 11 Jahrhundert an begannen sie damit das Reich auszubeuten Sie schreckten dabei nicht vor unverhullten Plunderungen zuruck und zwangen schliesslich Byzanz unter ihre eigene politische und finanzielle Kontrolle 304 Das Fehlen einer starken Marine machte sich zu dieser Zeit fur die Byzantiner sicherlich sehr bemerkbar wie es die Kommentare des Kekaumenos nahelegen Starke und energische Kaiser wie Manuel II Komnenos und spater Michael VIII Palaiologos konnten der byzantinischen Seemacht neues Leben einhauchen doch selbst als sie den Venezianern empfindliche Niederlagen beibrachten wurden letztere doch nur durch Genuesen und Pisaner ersetzt Der Seehandel verblieb in den Handen der Lateiner die Gewinne flossen an Byzanz vorbei und mit dem Tod der starken Kaiser verfiel die Marine wieder 205 Nach 1204 war die nun kleine byzantinische Marine auf die wechselnden Bundnisse mit der Italienern angewiesen wenn man von der kurzen Zeit der Erholung unter Michael VIII absieht 305 Letztendlich kann man sagen dass das Erstarken und Erlahmen der byzantinischen Flotte uber die ganze Geschichte des Reiches deutlich seine Geschicke und sein Wohlergehen widerspiegelte Dieser Zusammenhang veranlasste den franzosischen Byzantinisten Louis Brehier zu der Aussage dass die Zeiten der byzantinischen Vorherrschaft die Zeiten waren als es auch die See beherrschte und wenn es die Seeherrschaft verlor dann ging es auch mit dem Reich bergab 306 Anmerkungen Bearbeiten Archibald Ross Lewis Timothy J Runyan European Naval and Maritime History 300 1500 Indiana University Press 1985 ISBN 0 253 20573 5 S 20 Michael P Scafuri Byzantine Naval Power and Trade The Collapse of the Western Frontier Texas A amp M University 2002 S 1 a b Alexander Kazhdan Hrsg Oxford Dictionary of Byzantium Oxford University Press 1991 ISBN 978 0 19 504652 6 S 1441 a b c d e Ian Heath Armies of the Middle Ages Volume 2 The Ottoman Empire Eastern Europe and the Near East 1300 1500 Wargames Research Group 1984 S 17 John Julius Norwich Byzantium The Early Centuries Penguin Books 1990 ISBN 978 0 14 011447 8 S 48 49 a b Lionel Casson The Ancient Mariners Seafarers and Sea Fighters of the Mediterranean in Ancient Times Princeton University Press S 213 John H Pryor Elizabeth M Jeffreys The Age of the DROMWN The Byzantine Navy ca 500 1204 Brill Academic Publishers 2006 ISBN 978 90 04 15197 0 S 7 Pryor Jeffreys S 8 a b Pryor Jeffreys S 9 Penny MacGeorge Late Roman Warlords Oxford University Press 2002 ISBN 978 0 19 925244 2 S 306 307 Norwich 1990 S 166 Pryor Jeffreys S 10 Pryor Jeffreys S 13 a b c d e f Robert Gardiner Hrsg Age of the Galley Mediterranean Oared Vessels since pre Classical Times Conway Maritime Press 2004 ISBN 978 0 85177 955 3 S 90 Norwich 1990 S 207 Pryor Jeffreys S 14 Pryor Jeffreys S 14 15 Pryor Jeffreys S 15 Norwich 1990 S 77 Pryor Jeffreys S 17 18 Pryor Jeffreys S 19 24 Norwich 1990 S 259 297 I C Campbell The Lateen Sail in World History In Journal of World History 1995 Band 6 Nummer 1 S 9 10 a b c Robert Gardiner Hrsg AGE OF THE GALLEY Mediterranean Oared Vessels since pre Classical Times Conway Maritime Press 2004 ISBN 978 0 85177 955 3 S 91 Lionel Casson Ships and Seamanship in the Ancient World Johns Hopkins University Press 1995 ISBN 0 8018 5130 0 S 154 a b David Nicolle Medieval Warfare Source Book Christian Europe and its Neighbours Brockhampton Press 1996 ISBN 1 86019 861 9 S 47 a b c d Gardiner S 98 John H Pryor Geography Technology and War Studies in the Maritime History of the Mediterranean 649 1571 Cambridge University Press 1988 ISBN 0 521 42892 0 S 62 Theophanes Harry Turtledove The chronicle of Theophanes an English translation ofanni mundi6095 6305 A D 602 813 University of Pennsylvania Press 1982 online ISBN 978 0 8122 1128 3 S 53 a b John H Pryor Elizabeth M Jeffreys The Age of the DROMWN The Byzantine Navy ca 500 1204 Brill Academic Publishers 2006 ISBN 978 90 04 15197 0 S 25 Lewis Runyan S 24 Pryor Jeffreys S 26 27 Warren T Treadgold Byzantium and Its Army 284 1081 Stanford University Press 1998 ISBN 0 8047 3163 2 S 72 Lewis Runyan S 27 Norwich 1990 S 334 Pryor Jeffreys S 28 a b c d e f Pryor Jeffreys S 33 Pryor Jeffreys S 29 30 a b Pryor Jeffreys S 31 Pryor Jeffreys S 31 32 Norwich 1990 S 352 353 Warren T Treadgold A History of the Byzantine State and Society Stanford University Press 1997 ISBN 0 8047 2630 2 S 349 Treadgold 1997 S 352 Lewis Runyan S 29 Bashear Suliman Apocalyptic and Other Materials on Early Muslim Byzantine Wars A Review of Arabic Sources Journal of the Royal Asiatic Society 1991 S 173 207 Cyril Mango The Oxford History of Byzantium Oxford University Press 2002 ISBN 0 19 814098 3 S 141 Ibn Khaldun Franz Rosenthal Hrsg Ubers The Muqaddimah An Introduction to History Princeton University Press 1969 ISBN 978 0 691 01754 9 S 120 Pryor Jeffreys S 41 Pryor Jeffreys S 41 42 a b Pryor Jeffreys S 45 Pryor Jeffreys S 45 46 Pryor Jeffreys 46 47 a b Pryor Jeffreys S 47 a b c d e Gardiner S 92 Pryor Jeffreys S 48 Pryor Jeffreys S 48 49 Pryor S 102 105 Lewis Runyan S 30 Pryor Jeffreys S 60 Pryor Jeffreys S 50 Romilly Jenkins Byzantium The Imperial Centuries AD 610 1071 University of Toronto Press 1987 ISBN 0 8020 6667 4 S 183 Treadgold 1997 S 534 Jenkins S 192 Michael MacCormick Origins of the European Economy Communications and Commerce A D 300 900 Cambridge University Press 2002 ISBN 978 0 521 66102 7 S 413 a b Treadgold 1997 S 457 Treadgold 1997 S a b Pryor Jeffreys S 62 Scafuri S 49 50 Pryor Jeffreys S 64 65 a b Pryor Jeffreys S 65 68 Treadgold 1998 S 33 MacCormick S 955 Pryor Jeffreys S 65 66 Pryor Jeffreys S 66 Treadgold 1997 S 463 464 a b Shaun Tougher The Reign of Leo VI 886 912 Politics and People Brill Academic Publishers 1997 ISBN 90 04 09777 5 185 186 Tougher S 186 188 Tougher S 191 John Julius Norwich Byzantium The Apogee Penguin Books 1999 ISBN 978 0 14 011448 5 S 120 Treadgold 1997 S 469 470 Pryor Jeffreys S 63 Pryor Jeffreys S 64 a b c Pryor Jeffreys S 72 MacCormick S 414 Pryor Jeffreys S 71 Pryor Jeffreys S 74 a b c d e f Gardiner S 93 Pryor Jeffreys S 75 Treadgold 1997 S 495 Norwich 1999 S 195 Pryor Jeffreys S 73 Pryor Jeffreys S 75 76 Treadgold 1997 S 509 a b Kekaumenos Dimitris Tsoungarakis Hrsg u Ubers Strathgikὸn Kanakis Editions Athen 1996 ISBN 960 7420 25 X S 268 273 Strategikon Kap 87 Pryor Jeffreys S 87 88 Pryor Jeffreys S 76 77 89 John F Haldon Warfare state and society in the Byzantine world 565 1204 Routledge 1999 ISBN 1 85728 494 1 S 90 91 Pryor Jeffreys S 88 Haldon S 91 Pryor Jeffreys S 91 93 Pryor Jeffreys S 94 Pryor Jeffreys S 99 a b Birkenmeier 2002 S 39 MacGillivray Nicol 1992 S 55 58 MacGillivray Nicol 1992 S 59 61 Pryor Jeffreys S 100 MacGillivray Nicol 1992 S 58 Pryor S 113 Haldon S 96 Pryor Jeffreys S 109 Nicolle 2005 S 69 a b c Pryor Jeffreys S 111 a b Haldon S 96 Treadgold1997 S 631 Treadgold 1997 S 641 Pryor Jeffreys S 106 107 u 111 112 John Julius Norwich Byzantium The Decline and Fall Penguin Books 1996 ISBN 978 0 14 011449 2 S 98 103 a b Pryor Jeffreys S 113 Treadgold 1997 S 643 a b Jonathan Phillips The Fourth Crusade and the Sack of Constantinople Viking Adult London and New York 2004 ISBN 978 0 670 03350 8 S 158 Pryor Jeffreys S 112 115 Harris S 109 Heath 1995 S 4 Pryor Jeffreys S 116 Paul Magdalino The Empire of Manuel I Komnenos 1143 1180 Cambridge University Press 2002 ISBN 0 521 52653 1 S 97 Birkenmeier S 22 a b c Pryor Jeffreys S 121 Jonathan Harris Byzantium and The Crusades Hambledon amp London 2006 ISBN 978 1 85285 501 7 S 128 130 Norwich 1996 S 151 Harris S 128 Harris S 130 Pryor Jeffreys S 122 Ruth Macrides George Akropolites The History Introduction translation and commentary Oxford University Press 2007 ISBN 978 0 19 921067 1 S 168 169 a b Nicoll 1992 S 166 171 Mark C Bartusis The Late Byzantine Army Arms and Society 1204 1453 University of Pennsylvania Press 1997 ISBN 0 8122 1620 2 S 24 Nicoll 1992 S 171 172 Bartusis S 39 Frederic Chapin Lane Venice a Maritime Republic JHU Press 1973 ISBN 978 0 8018 1460 0 S 76 Norwich 1995 S 220 Bartusis S 59 Donald MacGillivray Nicol The last centuries of Byzantium 1261 1453 Cambridge University Press 1993 ISBN 978 0 521 43991 6 S 59 60 Dimiter Angelov Imperial ideology and political thought in Byzantium 1204 1330 Cambridge University Press 2007 ISBN 978 0 521 85703 1 S 175 176 317 Nicol 1992 S 246 Nicol 1993 S 158 a b Nicol 1993 S 111 112 Nicol 1993 S 171 Nicol 1993 S 199 Nicol 1993 S 220 221 Norwich 1995 S 312 Bartusis S 98 99 Norwich 1996 S 316 317 Bartusis S 99 Bartusis S 219 Bartusis S 110 a b Ian Heath Angus McBride Byzantine Armies AD 1118 1461 Osprey Publishing 1995 ISBN 978 1 85532 347 6 S 23 Norwich 1996 S 376 377 Peter Topping A History of the Crusades Vol III The fourteenth and fifteenth centuries Kap The Morea 1364 1460 University of Wisconsin Press 1975 ISBN 978 0 299 06670 3 S 164 165 David Nicolle Constantinople 1453 The End of Byzantium Praeger Publisher 2005 ISBN 978 0 275 98856 2 S 45 Bartusis S 132 Nicolle 2005 S 53 56 Treadgold 1997 S 19 Vegetius De re militari IV 46 Vegetius De re militari IV 31 Lewis Runyan S 4 8 Codex Iustinianus XI 2 4 Memento des Originals vom 16 Februar 2012 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot webu2 upmf grenoble fr amp XI 13 1 Memento des Originals vom 16 Februar 2012 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot webu2 upmf grenoble fr MacGeorge S 307 Haldon S 68 Lewis Runyan S 20 22 Lewis Runyan S 22 Treadgold 1998 S 28 Haldon S 78 a b Treadgold 1997 S 383 a b c Haldon S 74 Treadgold 1998 S 73 Kazhdan 1991 S 1105 a b c Haldon S 77 Pryor Jeffreys S 32 Treadgold 1998 S 27 a b c Kazhdan 1991 S 1127 a b Treadgold 1998 S 76 Kazhdan 1991 S 1836 a b c d e Gardiner S 99 a b Treadgold 1997 S 427 Treadgold 1998 S 33 34 Treadgold 1997 S 433 a b Treadgold 1998 S 67 a b Treadgold 1998 S 104 105 a b Treadgold 1997 S 145 a b Treadgold 1997 S 277 Treadgold 1997 S 412 a b c Treadgold 1997 S 576 Treadgold 1997 S 843 Casson 1991 S 188 Pryor S 76 Haldon S 267 MacCormick S 413 414 Treadgold 1998 S 85 Pryor Jeffreys S 266 a b Pryor Jeffreys S 267 Haldon S 119 Heath 1984 S 20 Pryor Jeffreys S 271 Fussnote 364 Pryor Jeffreys S 393 Pryor Jeffreys S 268 a b Gardiner S 97 Pryor Jeffreys S 275 Pryor Jeffreys S 270 271 Pryor Jeffreys S 273 a b Pryor Jeffreys S 274 Kimon Emmanouil Plakogiannakis Timitikoi Titloi kai Energa A3iwmata sto Byzantio Ehrentitel und Amter im Byzantinischen Reich IANOS 2001 ISBN 960 7771 57 5 S 244 Haldon S 144 Magdalino S 234 235 Haldon S 96 Magdalino S 233 a b Lewis Runyan S 37 Akropolites Macrides S 100 101 Nicol 1993 S 16 Bartusis S 39 Bartusis S 44 45 Nicol 1993 S 42 Bartusis 1997 S 46 Bartusis S 158 Bartusis S 46 47 Nicol 1993 S 42 Kazhdan 1991 S 1394 Bartusis S 60 Plakogiannakis S 245 246 Pryor Jeffreys S 123 125 Pryor Jeffreys S 125 126 Gardiner S 102 Pryor Jeffreys S 166 169 Rose Mark Aydingun Sengul Under Istanbul In Archaeology org Archaeological Institute of America abgerufen am 23 Oktober 2008 Vorlage Cite web temporar Nautical archaeology takes a leap forward The Times 31 December 2007 Pryor Jeffreys S 127 Pryor Jeffreys S 138 140 a b Pryor Jeffreys S 145 147 152 Pryor Jeffreys S 134 135 a b Casson 1995 S 243 245 Fig 180 182 Lucien Basch La voile latine son origine son evolution et ses parentes arabes In H Tzalas Hrsg Tropis VI 6th International Symposium on Ship Construction in Antiquity Lamia 1996 proceedings Hellenic Institute for the Preservation of Nautical Tradition Athen 2001 S 57 64 Campbell 1995 S 8 11 Patrice Pomey The Kelenderis Ship A Lateen Sail In The International Journal of Nautical Archaeology Bd 35 Nr 2 2006 S 326 329 a b Pryor Jeffreys S 153 159 Basch S 64 Pryor Jeffreys S 130 135 Gardiner S 103 104 Pryor Jeffreys S 232 255 276 Pryor Jeffreys S 205 291 Pryor Jeffreys S 238 R H Dolley The Warships of the Later Roman Empire In The Journal of Roman Studies 38 1948 S 52 Pryor Jeffreys S 215 Pryor Jeffreys S 203 Haldon S 189 Pryor Jeffreys S 282 Gardiner S 104 Pryor Jeffreys S 143 144 Pryor Jeffreys S 189 192 372 Casson 1995 S 149 150 Pryor Jeffreys S 261 262 Pryor Jeffreys S 190 a b John H Pryor Byzantium and the Sea Byzantine Fleets and the History of the Empire in the Age of the Macedonian Emperors c 900 1025 CE In John B Hattendorf u Richard W Unger Hrsg War at Sea in the Middle Ages and the Renaissance Boydell Press 2003 ISBN 0 85115 903 6 S 84 Pryor Jeffreys S 284 286 Gardiner S 108 Pryor Jeffreys S 305 Pryor Jeffreys S 307 308 322 324 Pryor Jeffreys S 166 169 322 325 449 Pryor Jeffreys S 407 411 Pryor Jeffreys S 413 415 Pryor Jeffreys S 415 416 Pryor Jeffreys S 418 419 Pryor Jeffreys S 420 Gardiner S 115 Gardiner S 110 111 Gardiner S 116 123 Gardiner S 123 124 Andriopoulou Vera Kondyli Fotini Ships on the Voyage from Constantinople to Venice In The Syropoulos Project The Institute of Archaeology and Antiquity of the University of Birmingham abgerufen am 9 Marz 2009 Vorlage Cite web temporar a b Pryor S 70 Gardiner S 209 Pryor S 71 77 Pryor Jeffreys S 354 356 357 a b Pryor Jeffreys S 360 Gardiner S 219 220 Pryor Jeffreys S 388 389 Pryor Jeffreys S 383 Pryor Jeffreys S 387 Pryor Jeffreys S 387 392 Leo VI der Weise Tactica XIX 74 77 ubersetzt in Pryor Jeffreys S 513 515 Pryor Jeffreys S 394 395 Pryor Jeffreys S 396 399 Pryor Jeffreys S 399 Pryor 2003 S 100 Pryor Jeffreys S 399 400 Pryor 2003 S 100 Leo VI der Weise Tactica XIX 52 56 ubersetzt in Pryor Jeffreys S 505 507 Leo VI der Weise Tactica XIX 52 ubersetzt in Pryor Jeffreys S 505 Pryor 2003 S 102 104 Pryor 2003 S 96 Leo VI der Weise Tactica XIX 61 65 transl in Pryor Jeffreys S 509 Pryor Jeffreys S 381 Pryor 2003 S 102 Dotson 2003 S 134 Bartusis S 298 299 331 Heath 1995 S 19 21 Pryor Jeffreys S 607 609 Pryor Jeffreys S 378 379 Gardiner S 105 Pryor Jeffreys S 617 Anna Komnena Die Alexiade Ubersetzt von Elizabeth A Dawes Routledge London 1928 S 292 Digitalisat Pryor 2003 S 97 Vassilios Christides The Conquest of Crete by the Arabs ca 824 A Turning Point in the Struggle between Byzantium and Islam Akademia Athenōn Athen 1984 S 64 Pryor Jeffreys S 384 Pryor Jeffreys S 630 631 Pryor Jeffreys S 610 611 Mango S 197 Pryor Jeffreys S 386 Pryor Jeffreys S 388 390 Pryor Jeffreys S 385 Pryor Jeffreys S 385 386 Pryor 2003 S 103 104 Lewis Runyan S 38 39 Scafuri S 58 59 61 63 Lane S 34 Bartusis S 10 Louis Brehier La marine de Byzance du viii e au xi e siecle in Byzantion Bd 19 1949 S 1 16 Literatur BearbeitenHelene Ahrweiler Byzance et la mer La marine de guerre la politique et les institutiones maritimes de Byzance aux vii e xv e siecles Paris 1966 franzosisch Ruth Macrides Hrsg George Akropolites The History Introduction translation and commentary Oxford University Press Oxford 2007 ISBN 978 0 19 921067 1 Dimiter Angelov Imperial ideology and political thought in Byzantium 1204 1330 Cambridge University Press Cambridge 2007 ISBN 978 0 521 85703 1 Lucien Basch La voile latine son origine son evolution et ses parentes arabes In H Tzalas Hrsg Tropis VI 6th International Symposium on Ship Construction in Antiquity Lamia 1996 proceedings Hellenic Institute for the Preservation of Nautical Tradition Athen 2001 S 55 85 Mark C Bartusis The Late Byzantine Army Arms and Society 1204 1453 University of Pennsylvania Press 1997 ISBN 0 8122 1620 2 John W Birkenmeier The Development of the Komnenian Army 1081 1180 BRILL 2002 ISBN 90 04 11710 5 John B Bury Imperial Administrative System of the Ninth Century Ayer Publishing 1963 ISBN 0 8337 0434 6 I C Campbell The Lateen Sail in World History In Journal of World History Band 6 Nr 1 1995 S 1 23 hawaii edu PDF Lionel Casson The Ancient Mariners Seafarers and Sea Fighters of the Mediterranean in Ancient Times Princeton University Press 1991 ISBN 978 0 691 01477 7 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Lionel Casson Ships and Seamanship in the Ancient World Johns Hopkins University Press 1995 ISBN 0 8018 5130 0 Anna Comnena Elizabeth A Dawes Hrsg u Ubers Alexiade Routledge Kegan Paul London 1928 fordham edu R H Dolley The Warships of the Later Roman Empire In The Journal of Roman Studies Band 38 1948 S 47 53 John Dotson War at Sea in the Middle Ages and the Renaissance Hrsg John B Hattendorf Richard W Unger Boydell Press 2003 ISBN 0 85115 903 6 Venice Genoa and Control of the Seas in the Thirteenth and Fourteenth S 109 136 Zaraza Friedman Levent Zoroglu Kelenderis Ship Square or Lateen Sail In The International Journal of Nautical Archaeology Band 35 Nr 1 2006 S 108 116 Robert Gardiner Hrsg Age of the Galley Mediterranean Oared Vessels Since Pre Classical Times Conway Maritime Press 2004 ISBN 978 0 85177 955 3 John F Haldon Warfare state and society in the Byzantine world 565 1204 Routledge 1999 ISBN 1 85728 494 1 Jonathan Harris Byzantium and the Crusades Hambledon amp London 2006 ISBN 978 1 85285 501 7 Ian Heath Armies of the Middle Ages Teil 2 The Ottoman Empire Eastern Europe and the Near East 1300 1500 Wargames Research Group 1984 Ian Heath Angus McBride Byzantine Armies AD 1118 1461 Osprey Publishing 1995 ISBN 978 1 85532 347 6 Ibn Khaldun Franz Rosenthal Hrsg amp Ubers The Muqaddimah An Introduction to History Princeton University Press 1969 ISBN 978 0 691 01754 9 Romilly Jenkins Byzantium The Imperial Centuries AD 610 1071 University of Toronto Press 1987 ISBN 0 8020 6667 4 Kekaumenos Dimitris Tsoungarakis Hrsg u Ubers Strathgikὸn Kanakis Editions Athen 1996 ISBN 960 7420 25 X S 268 273 Alexander Kazhdan Hrsg Oxford Dictionary of Byzantium Oxford University Press 1991 ISBN 978 0 19 504652 6 Frederic Chapin Lane Venice A Maritime Republic JHU Press 1973 ISBN 0 8018 1460 X Archibald Ross Lewis Timothy J Runyan European Naval and Maritime History 300 1500 Indiana University Press 1985 ISBN 0 253 20573 5 Michael MacCormick Origins of the European Economy Communications and Commerce A D 300 900 Cambridge University Press 2002 ISBN 978 0 521 66102 7 Penny MacGeorge Late Roman Warlords Oxford University Press 2002 ISBN 978 0 19 925244 2 Appendix Naval Power in the Fifth Century Paul Magdalino The Empire of Manuel I Komnenos 1143 1180 Cambridge University Press 2002 ISBN 0 521 52653 1 George Makris The Economic History of Byzantium from the Seventh through the Fifteenth Century Hrsg Angeliki E Laiou Dumbarton Oaks 2002 ISBN 0 88402 288 9 Ships S 91 100 Cyril Mango The Oxford History of Byzantium Oxford University Press 2002 ISBN 0 19 814098 3 Dimitris Michalopoulos Antonis Milanos Ellhnika Ploia toy Mesaiwna Griechische Schiffe des Mittelalters Evropi 1994 ISBN 960 253 028 6 griechisch Donald Nicol Byzantium and Venice A Study in Diplomatic and Cultural Relations Cambridge University Press 1992 ISBN 0 521 42894 7 Donald Nicol The last centuries of Byzantium 1261 1453 Cambridge University Press 1993 ISBN 978 0 521 43991 6 David Nicolle Medieval Warfare Source Book Christian Europe and Its Neighbours Brockhampton Press 1996 ISBN 1 86019 861 9 David Nicolle Constantinople 1453 The End of Byzantium Praeger Verlags 2005 ISBN 978 0 275 98856 2 John Julius Norwich Byzantium The Early Centuries Penguin Books 1990 ISBN 978 0 14 011447 8 John Julius Norwich Byzantium The Decline and Fall Penguin Books 1996 ISBN 978 0 14 011449 2 John Julius Norwich Byzantium The Apogee Penguin Books 1999 ISBN 978 0 14 011448 5 Jonathan Phillips The Fourth Crusade and the Sack of Constantinople Viking Adult London and New York 2004 ISBN 978 0 670 03350 8 Kimon Emmanouil Plakogiannakis Timitikoi Titloi kai Energa A3iwmata sto Byzantio Ehrentitel und aktive Amter in Byzanz IANOS 2001 ISBN 960 7771 57 5 Patrice Pomey The Kelenderis Ship A Lateen Sail In The International Journal of Nautical Archaeology Band 35 Nr 2 2006 S 326 329 John H Pryor Geography Technology and War Studies in the Maritime History of the Mediterranean 649 1571 Cambridge University Press 1988 ISBN 0 521 42892 0 John H Pryor War at Sea in the Middle Ages and the Renaissance Hrsg John Hattendorf Richard W Unger Boydell Press 2003 ISBN 0 85115 903 6 Byzantium and the Sea Byzantine Fleets and the History of the Empire in the Age of the Macedonian Emperors c 900 1025 CE S 83 104 John H Pryor Elizabeth M Jeffreys The Age of the DROMWN The Byzantine Navy ca 500 1204 Brill Academic Verlags 2006 ISBN 978 90 04 15197 0 Michael P Scafuri Byzantine Naval Power and Trade The Collapse of the Western Frontier Texas A amp M University 2002 tamu edu PDF Theophanes Harry Turtledove The Chronicle of Theophanes an English translation of anni mundi 6095 6305 A D 602 813 University of Pennsylvania Press 1982 ISBN 978 0 8122 1128 3 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Peter Topping A History of the Crusades Teil III The fourteenth and fifteenth centuries University of Wisconsin Press 1975 ISBN 978 0 299 06670 3 The Morea 1364 1460 Shaun Tougher The Reign of Leo VI 886 912 Politics and People Brill 1997 ISBN 90 04 09777 5 Warren Treadgold A History of the Byzantine State and Society Stanford University Press 1997 ISBN 0 8047 2630 2 Warren Treadgold Byzantium and Its Army 284 1081 Stanford University Press 1998 ISBN 0 8047 3163 2 Taxiarchis G Kolias Die byzantinische Kriegsmarine Ihre Bedeutung im Verteidigungssystem von Byzanz In Evangelos K Chrysos Hrsg Griechenland und das Meer Beitrage eines Symposions in Frankfurt im Dezember 1996 Mannheim u a 1999 S 133 140 Helene Bibicou Problemes de la marine byzantine In Annales Band 13 1958 S 327 338 Rodolphe Guilland Etudes de titulature et de prosopographie Byzantines Les chefs de la Marine Byzantine Drongaire de la flotte Grand Drongaire de la flotte Duc de la flotte Megaduc In Byzantinische Zeitschrift Band 44 1951 S 212 240 Albert Vogt Le protospathaire de la phiale et la marine byzantine In Echos d Orient Band 39 1941 S 328 332 Carl Neumann Die byzantinische Marine Ihre Verfassung und ihr Verfall Studien zur Geschichte des 10 bis 12 Jahrhunderts In Historische Zeitschrift Band 81 1898 S 1 24 Antonio Carile Storia della marineria bizantina Hrsg Salvatore Cosentino Bologna 2004 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Byzantinische Marine amp oldid 236267087