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Die gescheiterte Belagerung von Konstantinopel im Jahre 626 markierte im letzten Romisch Persischen Krieg einen Wendepunkt zugunsten der Ostromer Byzantiner Die miteinander verbundeten Truppen der Awaren und persischen Sassaniden belagerten die Stadt vom 29 Juli bis zum 7 August 626 mussten jedoch nach der Niederlage der slawischen Ruderer am Goldenen Horn die Belagerung aufgeben Der 7 August wurde in Konstantinopel noch Jahrhunderte spater als Tag der Befreiung von den Barbaren gefeiert Belagerung von Konstantinopel 626 Teil von Romisch Persische Kriege Konstantinopel mit den Theodosianischen Mauern Datum 29 Juli bis 7 August 626Ort KonstantinopelAusgang Byzantinischer SiegKonfliktparteienAwarenSassanidenreich OstromerBefehlshaberChagan der AwarenSchahrbaraz BonosTruppenstarke80 000 130 000 30 000 50 000Verlusteunbekannt unbekannt Romisch Persische Kriege Mesiche Edessa Satala Maranga Dara Melitene Solachon Jerusalem Konstantinopel Ninive Inhaltsverzeichnis 1 Quellen 2 Vorgeschichte 3 Situation der Kontrahenten 3 1 Perser und Awaren 3 2 Ostromer 4 Im Vorfeld der Belagerung 5 Verlauf 6 Folgen 7 Siehe auch 8 Quellen 9 Literatur 10 EinzelnachweiseQuellen BearbeitenWelche Bedeutung die Belagerung hatte zeigt sich auch daran dass trotz des eigentlich quellenarmen dunklen 7 Jahrhunderts mehrere Quellen ausfuhrlich daruber berichten Eine Homilie die meist dem Theodoros Synkellos Presbyter an der Hagia Sophia Kirche und Vertrauensmann des Patriarchen zugeschrieben wird preist die Errettung vor den Barbaren ebenso wie das Gedicht Bellum Avaricum des Georgios Pisides Sehr genau schildert das Chronicon Paschale Osterchronik den Ablauf der Belagerung womit sie zur wichtigsten Quelle fur dieses Ereignis wird Die beiden spateren Chronisten Nikephoros und Theophanes konnen ebenfalls als Quellen herangezogen werden Eine Reihe spaterer Chronisten Prediger und Panegyriker die ebenfalls die Belagerung erwahnen fugen den derzeitigen Kenntnissen jedoch nichts Nennenswertes hinzu Vorgeschichte Bearbeiten Ein Solidus auf dem Herakleios mit seinen Sohnen Konstantin III und Heraklonas abgebildet istNachdem der ostromische Kaiser Maurikios 602 von Phokas gesturzt und ermordet worden war begann es uberall im Reich zu garen Der sassanidische Grosskonig Chosrau II dem Maurikios einst auf den Thron zuruckverholfen hatte begann einen Krieg gegen Ostrom mit dem erklarten Ziel den Usurpator vom Thron zu jagen Der Rachefeldzug schlug jedoch angesichts persischer Erfolge in einen Eroberungsfeldzug um und die Sassaniden eroberten Armenien und Mesopotamien 606 fiel die wichtige Grenzfestung Dara und 609 Edessa Dass es damals bereits einer persischen Armee gelang bis Chalkedon am Bosporus vorzustossen wie spatere Quellen berichten wird heute von den meisten Forschern bezweifelt Missernten und Kalte liessen die wachsende Unzufriedenheit mit dem Kaiser in offenen Aufruhr ubergehen in dessen Verlauf Phokas im Jahre 610 von dem Sohn des Exarchen von Karthago Herakleios gesturzt wurde Dennoch war keine Besserung in Sicht da Herakleios zunachst damit beschaftigt war seine Herrschaft im Inneren zu festigen So konnten die Sassaniden als sie 611 den Euphrat uberschritten nach und nach alle wichtigen Stadte in Syrien einnehmen Bereits 611 Emesa und Antiochia am Orontes 613 Damaskus und 614 Jerusalem Eine grosse ostromische Gegenoffensive scheiterte 613 katastrophal Jerusalem war ein besonders harter Verlust fur die Romer denn das Heilige Kreuz fiel in die Hande der Perser und wurde nach Ktesiphon verschleppt 616 fielen die Perser in das ostromisch beherrschte Agypten ein 619 eroberten sie Alexandria und konnten bis 621 die Kornkammer des ostromischen Reiches vollstandig unter ihre Kontrolle bringen Den Gebieten auf dem Balkan erging es derweil nicht besser Die Awaren und Slawen hatten wegen der Untatigkeit des Phokas Gelegenheit sich von den Schlagen zu erholen die sie durch Maurikios Feldzuge erlitten hatten Sie wurden dann nach 612 aktiv und begannen Illyrien und Thrakien zu verwusten und die Gebiete zu plundern 615 wurden Naissus heute Nis und Serdica heute Sofia erobert und um 625 erlitt Salona dasselbe Schicksal Lediglich Thessaloniki das mehrmals 610 615 und 617 belagert wurde konnte sich halten Im Jahr 622 ging Herakleios zur Offensive uber und konnte die Sassaniden in mehreren kleineren Schlachten im Kaukasusraum besiegen was die Moral der kaiserlichen Truppen verbesserte 623 begab er sich nach Konstantinopel um die Awaren zu Friedensgesprachen zu bewegen Nach einem gescheiterten Hinterhalt der Awaren auf Herakleios bei Herakleia Perinthos heute Marmara Ereglisi konnten sich der Kaiser und der Awarenchagan dessen Namen die Quellen nicht uberliefern schliesslich auf einen Vertrag uber ein Jahrgeld von 200 000 solidi einigen denn im Krieg gegen die Perser musste Herakleios sich den Rucken im Westen des Reiches freihalten Im Marz 624 brach Herakleios zu seinen Truppen nach Armenien auf um dort gegen die Perser vorzugehen Ungeachtet des Tributfriedens gingen die Awaren aber in die Offensive und verbundeten sich mit den Persern Im Sommer 626 als Herakleios noch in Asien operierte erschienen vor den Toren Konstantinopels die Heere der Awaren und Slawen wahrend zur selben Zeit am asiatischen Ufer die Perser aufmarschierten Es ist sehr unwahrscheinlich dass man sich zufallig traf so dass von Verhandlungen im Vorfeld ausgegangen werden kann An sich widersprach es der Kampfweise von Steppenreitern gegen Mauern anzurennen dies umso mehr als die unter Kaiser Theodosius II errichteten Mauern Konstantinopels als unuberwindlich galten Doch dem Awarenchagan blieb keine andere Wahl Die einzigen Ziele die auf dem Balkan noch erwahnenswerte Beute hergaben waren die befestigten Stadte und die Awaren brauchten dringend einen Sieg denn seit 624 wurde das Reich von Unruhen Aufstand der bohmisch mahrischen Slawen unter Samo erschuttert Wahrscheinlich setzten die Awaren auf die Routine der sassanidischen Perser die sehr erfahrene Belagerer waren Chosrau II der durch die Erfolge des Herakleios ebenfalls wieder unter Druck geriet versuchte mit einer kopierten Taktik der Ostromer militarische Operationen im gegnerischen Hinterland den entscheidenden Schlag zu fuhren Situation der Kontrahenten BearbeitenPerser und Awaren Bearbeiten Der persische Grosskonig hatte eine neue Armee ausgehoben und sie dem erfahrenen General Schahrbaraz unterstellt Dieser war von Syrien aus zum Bosporus marschiert besetzte Chalkedon und schlug dort seine Lager auf Das Heer unterschied sich in der Zusammensetzung sicherlich nicht von anderen sassanidischen Heeren Der Schwerpunkt lag bei ihren schwergepanzerten Reitern den Kataphraktoi und Klibanarioi sowie berittenen Bogenschutzen Zusatzlich kamen zwangsrekrutierte Infanterie Bogenschutzen und Spezialtruppen fur die Belagerungsausrustung hinzu Moglicherweise waren auch Kriegselefanten aufgestellt worden Das Heer der Awaren umfasste angeblich etwa 80 000 Mann 1 Auch wenn antike und mittelalterliche Geschichtsschreiber bei solchen Zahlenangaben zu Ubertreibungen neigen scheint das Chronicon Paschale zumindest die Grossenordnung zu bestatigen Die dortige Schilderung der wohl auf einen offiziellen Bericht eines beteiligten romischen Amtstragers zuruckgeht und damit zuverlassig sein durfte nennt eine Vorhut von 30 000 Mann die die Stadt vor Ankunft des restlichen awarischen Heers eingeschlossen haben soll 2 Andreas Stratos schatzt das awarische Heer sogar auf 120 150 000 Mann 3 Der Awarenchagan der selbst die Belagerung befehligte hatte alle wilden Volker deren Leben der Krieg ist 4 aufgeboten Slawische gepidische und bulgarische Hilfskontingente unterstutzten das awarische Heer Die Slawen fuhrten Einbaume so genannte Monoxyla mit Die slawischen Ruderer hatten auf ihren zahlreichen Raubzugen grosse Erfahrung mit dieser Taktik gesammelt und wollten sie gegen die grosseren romischen Boote anwenden Die Belagerungswaffen sollten offenbar erst vor Ort gebaut werden Ostromer Bearbeiten Herakleios wusste von dem Vorhaben der Belagerung wollte und konnte jedoch seinen strategischen Vorteil an der Nordostfront nicht aufgeben Er schickte daher neben den Anweisungen fur Vorkehrungen nur 12 000 Reiter 5 Er selbst blieb bei den Truppen in Armenien Neben den Reitern sollten Stadtmilizen und Zirkusparteien die Verteidigung ubernehmen Die Stadt selbst beherbergte damals wohl ca 500 000 Einwohner Das Kommando uber die Stadt wurde dem magister militum praesentalis Bonos ubergeben aber auch der vierzehnjahrige Mitkaiser und Thronfolger Konstantin III und der Patriarch Sergios waren in der Stadt Unterstutzt und versorgt wurde die Stadt von der uberlegenen ostromischen Flotte Dass auf einen Verteidiger 100 Angreifer kamen wie Theodoros es beschreibt 6 erscheint aus heutiger Sicht allerdings weit ubertrieben Im Vorfeld der Belagerung BearbeitenUm die Belagerung doch noch abwenden zu konnen wurde eine Gesandtschaft unter der Fuhrung des Patricius Athanasios zum Chagan geschickt Doch dieser wies alle Angebote zuruck Als das awarische Heer Adrianopel erreichte schickte er Athanasios voraus Er gab ihm den Auftrag mit die Byzantiner sollten doch zusehen mit welchen Geschenken sie ihn noch von der Belagerung der Stadt abhalten konnten 5 Als Athanasios ein weiteres Mal beim Chagan vorsprach beantwortete dieser jedoch alle Angebote mit der Aufforderung zur Ubergabe der Stadt Am 29 Juni 626 erreichte die awarische Vorhut die ca 30 000 Reiter umfasst haben soll die Umgebung der Stadt Nahe Melantias am Marmarameer schlug sie ihr Lager auf Kleinere Gruppen stiessen bis an die Befestigungen vor wahrscheinlich zu Erkundungszwecken Da keine Feinde zu sehen waren wagten sich 10 Tage spater einige Ostromer unter militarischem Schutz aus der Stadt um ihre Ernte einzufahren Jedoch kam es zu einigen Scharmutzeln bei denen einige von ihnen getotet wurden oder in Gefangenschaft gerieten Am selben Tag wahrscheinlich der 8 Juli ritten ca 1000 Awaren nach Galata und zeigten sich nahe der Makabaer Kirche den Persern die sich nahe Chrysopolis befanden In den folgenden Tagen wurde das Gebiet um Konstantinopel geplundert und verwustet Dabei fielen den Awaren zahlreiche Kirchen und andere Gebaude zum Opfer 7 Genau einen Monat nach dem Erscheinen der Vorhut am 29 Juli erreichte auch die Hauptarmee mit dem Chagan an der Spitze die Stadt Nun begann der eigentliche Nervenkrieg Der Chagan ritt vor das Philoxenon Tor am mittleren Abschnitt der Theodosianischen Mauer und zeigte seine Macht Der in der Morgensonne funkelnde Panzer Schilde und Waffen musste auf die Stadtbewohner die das Schauspiel von der Mauer betrachteten schrecklich gewirkt haben Um die sinkende Moral wieder aufzurichten zog der Patriarch Sergios mit einer wundertatigen angeblich nicht von Menschenhand gemalten Ikone auf der Stadtmauer entlang Zusatzlich liess er weitere Marien Bilder malen und auf der Mauer aufstellen Die Muttergottes sollte die Stadt vor dem grossen Unheil erretten Verlauf Bearbeiten Die Belagerung von Konstantinopel 626 durch sassanidische Perser und Awaren Malerei an der Aussenwand der Klosterkirche von Moldovita 1537 Der Belagerungsring wurde nun geschlossen und am nachsten Tag begann der Chagan in Ruhe den Sturm vorzubereiten Als er von den Stadtern noch die Lieferung von Vieh verlangte kam Konstantin der Forderung sogar nach um den Chagan nicht weiter aufzustacheln Am 31 Juli begannen die Angriffe Dabei konzentrierten sich die Awaren auf den einen Kilometer langen Abschnitt zwischen Pemptu und Polyandriu Tor An den anderen Abschnitten wurden Slawen aufgestellt In der ersten Schlachtreihe kampften ungeschutzte Slawen dahinter angesehenere gepanzerte awarische Soldaten Die Mauern wurden fortwahrend mit Pfeilen uberschuttet Die Kampfe dauerten bis zur elften Stunde an bis man die ersten Belagerungsmaschinen einsatzbereit hatte Anscheinend waren die Awaren in der Konstruktion solcher Waffen schon recht geubt Am 1 August folgte daher der erste Angriff mit Belagerungswaffen Neben dem herkommlichen Inventar an Belagerungswaffen Stein und Brandschleudern Schildkroten und Widder wurden zusatzlich 12 riesige Belagerungsturme in dem Abschnitt zwischen Polyandriu Tor und Hagiu Romanu Tor in Stellung gebracht Einer von den Matrosen welche die Mauer mit verteidigten entwickelte eine Konstruktion die es den Verteidigern erlaubte mehrere Belagerungsturme in Brand zu stecken 8 Dort wo der Belagerungsring das Goldene Horn erreichte liessen die Slawen ihre Einbaume zu Wasser Sie sammelten sich bei der Kalliniku Brucke wo die grossen Schiffe der Ostromer wegen der Untiefen nicht manovrieren konnten Wahrend der Kampfe unterbreitete Bonos dem Chagan ein weiteres Verhandlungsangebot Dieser antwortete wie zuvor mit der Forderung nach der Ubergabe der Stadt und ihrer Reichtumer Trotzdem machte sich am 2 August eine hohe Delegation mit reichen Geschenken auf den Weg zum Chagan Unter ihnen waren Athanasius Georgios Pisides und Theodoros Synkellos Zum selben Zeitpunkt waren auch drei Perser anwesend Wahrend sie sitzen durften mussten die Ostromer stehen Triumphierend teilte der Chagan ihnen mit dass Schahrbaraz ihm Unterstutzung schicken wurde persische Eliteeinheiten sollten mit Hilfe der slawischen Ruderer uber den Bosporus gesetzt werden Wie viele Soldaten jedoch ubergesetzt werden sollten daruber geben die Quellen widerspruchliche Angaben Das Chronicon Paschale nennt 3 000 persische Soldaten 9 Georgios Pisides lediglich 1000 10 Ausserdem wiederholte der Chagan seine Forderung nach der Ubergabe jedoch mit einer kleinen Veranderung Die Stadt samt ihren Reichtumern solle in die Hande der Awaren fallen die Bewohner dagegen sollten sich den Persern ausliefern Dass die Ostromer weiter auf Verhandlungen bestanden zeigt dass sie sich keineswegs nur auf die Befestigungen der Stadt verlassen wollten Die Vergangenheit zeigte dass man gerade in kritischen Momenten den Frieden vom Chagan erkaufen konnte Diesmal aber enttauschte der Chagan diese Hoffnung Wahrscheinlich war er der Meinung dass die Lage der Ostromer ausweglos sei Dass aber die Perser von Chalkedon aus kaum eingreifen konnten solange die ostromische Flotte den Bosporus beherrschte muss dem Chagan wohl entgangen sein Nach einigen Wortgefechten verliessen die Gesandten das Lager des Feindes dem man die Geschenke sogar uberliess bzw uberlassen musste In der Stadt war an diesem Abend die Stimmung gedruckt Dennoch entschloss man sich die einzige Chance zu ergreifen und die Vereinigung der beiden feindlichen Heere zu vereiteln Die Wachsamkeit machte sich schliesslich noch in derselben Nacht bezahlt Die drei persischen Gesandten die den Bosporus an der engsten Stelle nahe Chalai uberqueren wollten wurden von der Flotte gestellt und uberwaltigt Den Erfolg nutzte man zu einem Spektakel demonstrativer Grausamkeit an denen die Byzantiner immer wieder Gefallen fanden 11 Dem ersten Gefangenen schnitt man die Hande ab und band sie ebenso wie den Kopf des zweiten Persers der bereits bei der Festnahme umkam um den Hals Der dritte Gesandte wurde auf einem Schiff in Sichtweite der Perser enthauptet und sein Kopf mit einem hohnischen Brief vor die Fusse des persischen Heeres geworfen Am 3 August einem Sonntag erschien vor den Mauern ein awarischer Gesandter der den Ostromern vorwarf die Leute getotet zu haben die noch tags zuvor mit dem Chagan gespeist hatten Der Chagan erschien ebenfalls vor den Mauern und die Bewohner schickten ihm in einem Akt der Grosszugigkeit Speisen und Wein Den gesamten Sonntag wurde weiter gekampft ebenso wie am Montag und Dienstag In der Nacht zum Montag versuchten die slawischen Ruderer dann die persische Unterstutzung uberzusetzen Da die ostromische Flotte mit Winden zu kampfen hatte gelang es ihnen auch das andere Ufer zu erreichen Auf dem Ruckweg setzten sich aber die Ostromer durch und ein sehr grosser Teil der Slawen sowie der persischen Soldaten wurde getotet An den darauffolgenden Tagen verstarkten die Barbaren ihre Angriffe wobei sie sich auf die Gegend um das Blachernenviertel an jenem Ende wo die Mauer in das Goldene Horn hineinragte konzentrierten Die Entscheidung fiel aber nicht an den Mauern sondern zur See Die Hoffnungen der Awaren waren auf die Monoxyla gerichtet die nun gegen das nur schwach befestigte Ufer des Goldenen Horns ansturmten Neben den slawischen Ruderern kampfte schwergepanzerte proto bulgarische Infanterie Angeblich sollen auch slawische Frauen unter den Ruderern gewesen sein Die Angriffe konzentrierten sich auf das nordwestliche Ende der Stadt Gegen die Monoxyla setzten die Ostromer erfolgreich Zwei und Dreiruderer ein Eine Kriegslist entschied angeblich das Ende der Schlacht Armenische Seeleute die an der Seite der Romer kampften entzundeten im Hafen bei Hagios Nikolaos ein Feuer das die Slawen falschlicherweise fur das vereinbarte Signal der Awaren hielten so dass sie nun die Bucht uberquerten In der Bucht gerieten sie jedoch in den Hinterhalt der Armenier die alle Slawen niedermachten und die erbeuteten Einbaume an Land brachten Der Chronist Sebeos berichtet hierbei seien auch einige tausend persische Soldaten getotet worden trifft dies zu so bedeutet es dass man bereits mit dem Ubersetzen sassanidischer Truppen nach Europa begonnen hatte Mit dem Scheitern dieses Unternehmens und der Vernichtung der slawischen Boote war die Entscheidung gefallen Die Perser die erfahrene Stadtebelagerer waren konnten nicht direkt in die Kampfe eingreifen und weder die gefurchteten awarischen Panzerreiter noch der todliche Pfeilhagel der so manche Schlacht entschieden hatte konnte die Kaiserstadt zu Fall bringen Die awarischen Belagerungswaffen waren der militartechnischen Uberlegenheit der Ostromer nicht gewachsen und die Perser nicht in der Lage die Stadt mit eigenen Schiffen von der See anzugreifen Hinzu kam dass nun ein Entsatzheer unter Theodoros dem Bruder des Herakleios heranruckte Der Chagan der die Schlacht von einem Hugel beobachtet hatte ritt nach der Niederlage in sein Lager und schlug sich so die Quellen klagend auf Brust und Wangen Danach befahl er einen geordneten Ruckzug Die ganze Nacht hindurch wurden die verbliebenen Belagerungswaffen verbrannt Auch einige Kirchen fielen dem Feuer zum Opfer darunter die Kosmas Kirche und die Damian Kirche Als die Perser die Rauchschwaden sahen hielten sie die Stadt zunachst fur gefallen Sie verfolgten das Spektakel eher skeptisch Einerseits waren sie froh die feindliche Hauptstadt fallen zu sehen andererseits missgonnten sie dem Chagan diesen Erfolg Kurz bevor das awarische Heer aufbrach sandte der Chagan den Ostromern einen Brief Nicht aus Furcht ziehe er sich zuruck sondern aus Knappheit der Lebensmittel Er musse nun die Versorgung des Heeres sicherstellen aber er werde wiederkommen Am 8 August waren nur noch vereinzelte Reiter zu sehen In der letzten Phase kam es zu Spannungen zwischen den Slawen und dem Chagan denn dieser hatte die Uberlebenden der slawischen Ruderer in seiner Wut umbringen lassen so dass er im Nachhinein die Slawen zwingen musste ihm nun zu folgen Auch fur die Ostromer waren die Zerfallserscheinungen beim Feind nicht zu ubersehen Bonos musste schliesslich sogar die Stadtbewohner daran hindern auf eigene Faust den Barbaren nachzustellen Am Abend veranstaltete der Patriarch Sergios eine erste Dankprozession zum Sieg uber die Barbaren Folgen Bearbeiten Ruckgabe des Kreuzes Christi 629 30 an den ostromischen Kaiser Herakleios durch die sassanidischen Perser Die Niederlage erschutterte das awarische Konigtum schwer und es kam in der Folgezeit zu inneren Auseinandersetzungen die das Reich der Awaren an den Rand des Abgrundes brachten Viele der von den Awaren unterworfenen Volker drangten zur Unabhangigkeit unter anderem die Bulgaren Serben und Kroaten die dabei alle von Ostrom unterstutzt wurden Durch die fehlgeschlagene Belagerung und die Erfolge des Herakleios verloren die Sassaniden zusehends die Hoffnung den Krieg auf absehbare Zeit siegreich beenden zu konnen Nach einigen fur die Ostromer erfolgreichen Schlachten fiel die Entscheidung schliesslich im Dezember 627 in der Schlacht bei Ninive Chosrau II der seine Generale fur diese Niederlage verantwortlich machte wurde im Februar 628 von seinem Sohn Siroe abgesetzt und hingerichtet Die Perser mussten im Friedensvertrag von 629 alle seit 603 besetzten Gebiete raumen und das Kreuz Christi zuruckerstatten Doch konnten sich die Romer Byzantiner nicht lange an den Erfolgen erfreuen Mit den Eroberungserfolgen der islamischen Araber brach schon 634 ein neues Unheil und eine neue Herausforderung uber das Imperium Romanum herein Siehe auch BearbeitenListe von BelagerungenQuellen BearbeitenGeorgios Pisides Bellum Avaricum Theophanes der Bekenner Theophanes chronographia The chronicle of Theophanes Confessor Byzantine and Near Eastern history AD 284 813 Oxford 1997 ISBN 0 19 822568 7 Chronicon paschale 284 628 AD Mary Whitby Michael Whitby Hrsg Liverpool 1989 ISBN 0 85323 096 X Theodoros Homilia de obsidione Avarica Constantinopolis in Leo Sternbach Analecta Avarica Krakau 1900 Literatur BearbeitenFrano Barisic Le siege de Constantinople par les Avars et les Slaves en 626 In Byzantion 24 1954 S 371 395 James Howard Johnston The siege of Constantinople in 626 In Derselbe East Rome Sasanian Persia and the End of Antiquity Ashgate Variorum Aldershot 2006 ISBN 978 0 86078 992 5 S 131 142 Martin Hurbanic The Avar Siege of Constantinople in 626 History and Legend Palgrave Macmillan Cham 2019 Walter Pohl Die Awaren Ein Steppenvolk in Mitteleuropa 567 822 n Chr 2 Auflage C H Beck Munchen 2002 ISBN 3 406 48969 9 Paul Speck Zufalliges zum Bellum Avaricum des Georgios Pisides Miscellanea Byzantina Monacensia Band 24 Institut fur Byzantinistik Munchen 1980 Andreas N Stratos The Avar s Attack on Byzantium in the year 626 In Polychordia Festschrift Franz Dolger Byzantinische Forschungen Band 2 Amsterdam 1967 S 370 376 Andreas N Stratos Byzantium in the seventh century 3 Bande Amsterdam 1968 1971 Einzelnachweise Bearbeiten Georgios Pisides Bellum Avaricum 219 Chronicon Paschale p 717 1 5 nach der Edition Dindorfs Mischa Meier Geschichte der Volkerwanderung Europa Asien und Afrika vom 3 bis zum 8 Jahrhundert n Chr 8 Auflage C H Beck Munchen 2021 ISBN 978 3 406 73959 0 S 1121 f Andreas N Stratos Byzantium in the seventh century Bd I S 184 Theodoros Homilia de obsidione avarica Constantinopolis 6 21 a b Chronicon Paschale p 718 Theodoros Homilia de obsidione Avarica Constantinopolis 9 Chronicon Paschale p 717 718 Chronicon Paschale p 720 Chronicon Paschale p 721 Georgios Pisides Bellum Avaricum 342 Walter Pohl Die Awaren S 252 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Belagerung von Konstantinopel 626 amp oldid 235993250