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Das Chronicon Paschale aus der griechischen Bezeichnung Pasxalio xroniko abgeleitet tragt auch die alternativen Titel Osterchronik Chronicon Alexandrinum Chronicon Constantinopolitanum oder Fasti Siculi Es handelt sich um eine im Ostromischen Reich in griechischer Sprache verfasste Chronik die um 630 entstanden ist Der moderne Name ruhrt von der verwendeten Zeitrechnung nach dem christlichen Osterkanon her Der Autor ist unbekannt da Anfang und Ende der Chronik fehlen Nach Ansicht vieler Forscher lasst sich aus dem Werk jedoch erschliessen dass er ein Geistlicher und ein Vertrauter des Patriarchen Sergios war Andere Gelehrte vermuten hingegen aufgrund des vereinzelten Gebrauchs der 1 Person Plural im Zusammenhang mit dem Stab des magister officiorum dass der Verfasser der Chronik kein Kleriker sondern ein Angehoriger der zivilen Reichsadministration gewesen sei wofur sprechen konnte dass der Autor offenbar Latein in Ostrom bis ca 625 offiziell Verwaltungssprache beherrschte was fur einen Geistlichen damals bereits ungewohnlich gewesen ware Das umfangreiche Werk stellt eine Weltchronik von den Tagen Adams die Erschaffung der Welt wird auf den 21 Marz 5509 v Chr datiert bis ins Jahr 630 dar die Haupthandschrift aus dem 10 Jahrhundert bricht jedoch mit dem Jahr 628 ab Die Quellen die der Autor benutzt hat sind nicht immer klar zu identifizieren allerdings hat er etwa Johannes Malalas verwendet nach dem Tod des Kaisers Maurikios war er aber Augenzeuge des Geschehens Wahrend die Jahre von 534 bis 601 oft unbehandelt bleiben wird der Bericht fur die folgende Zeit viel umfangreicher und detaillierter als es bei Chroniken eigentlich ublich war Fur die Jahre von 602 bis 628 stellt das Chronicon Paschale daher eine unserer wichtigsten Quellen dar Das Werk ist zwar teils fehlerhaft gerade fur die Zeit vor 602 beinhaltet aber auch einige sehr wichtige historische Informationen uber die Zeit der ausgehenden Spatantike im Osten der Mittelmeerwelt Einige der Dokumente die in die Chronik aufgenommen wurden gelten als authentisch So wird etwa der Text des Briefes in dem der neue Sassanidenkonig Kavadh II Siroe den ostromischen Kaiser Herakleios im Jahr 628 um Frieden bittet offenbar ebenso im Wortlaut zitiert wie diverse kaiserliche Verlautbarungen Die Uberlieferung basiert auf dem Codex Vaticanus Graecus 1941 aus dem spaten 10 Jahrhundert Editio princeps ist die Ausgabe des Augsburger Jesuiten Rader mit griechisch lateinischem Paralleltext Munchen 1615 Ubersetzung BearbeitenMary und Michael Whitby Ubersetzer Chronicon Paschale 284 628 Translated Texts for Historians Liverpool 1989 ISBN 0 85323 096 X diese kommentierte Ubersetzung beinhaltet nur den Teil des Werks der sich mit der Spatantike befasst Literatur BearbeitenJames Howard Johnston Witnesses to a World Crisis Historians and Histories of the Middle East in the Seventh Century Oxford 2010 S 37ff Eduard Schwartz Chronicon Paschale In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band III 2 Stuttgart 1899 Sp 2460 2477 Nachdruck in Eduard Schwartz Griechische Geschichtsschreiber Leipzig 1957 S 291 316 Warren Treadgold The Early Byzantine Historians Basingstoke 2007 S 340 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Chronicon Paschale Quellen und Volltexte Chronicon Paschale in der Catholic Encyclopedia Raders Editio princeps von 1615 bei Google BooksNormdaten Werk GND 4339845 5 lobid OGND AKS LCCN nr2006009200 VIAF 182201127 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chronicon Paschale amp oldid 220275486