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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Tanis Begriffsklarung aufgefuhrt 30 966666666667 31 866666666667 Koordinaten 30 58 N 31 52 ODjanet in Hieroglyphen DjanetḎˁntGriechisch TanisUberreste des TempelbezirksTanis Tanis altagyptisch Djanet arabisch San el Hadschar صان الحجر Ṣan al Ḥaǧar war eine altagyptische Stadt im nordostlichen Nildelta Die fruhesten Funde reichen bis in spat ramessidische Zeit zuruck dabei handelt es sich um einfache Bestattungen mitunter in sogenannten Slipper coffins Eine fruhere Besiedlung konnte bislang nicht nachgewiesen werden Dazu passt auch dass keine Textquellen existieren Die archaologische Statte befindet sich im Sudosten des heutigen Dorfes San al Hagar Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauten 2 1 Tempel 2 2 Die Konigsnekropole 3 Grabungsgeschichte 4 Trivia 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenIn der alteren Forschung insbesondere in vielen Aufsatzen des Ausgrabers Pierre Montet wurde die Stadt mit Pi Ramesse gleichgesetzt Diese Vermutung hat sich heute als falsch erwiesen Pi Ramesse wird mittlerweile etwa 30 km sudlich nahe dem modernen Ort Qantir lokalisiert Erst am Beginn der Dritten Zwischenzeit 1075 652 v Chr entstand recht plotzlich eine grosse Stadt die auch zur Hauptstadt des Agypten der 21 Dynastie wurde Belegt wird dies einerseits durch eine schriftliche Quelle des agyptischen Namens der Stadt Djanet in der Erzahlung des Wenamun Zum anderen konnte archaologisch nachgewiesen werden dass durch Verlandung des pelusischen Nilarms das aufgegebene Pi Ramesse seit der 21 Dynastie als Steinbruch fur Tanis diente da in diese Zeit der Baubeginn grosser Tempelanlagen fiel Neuere Interpretationen legen nahe dass Pi Ramesse sogar planvoll ubersiedelt wurde indem die wichtigsten Reprasentationsbauten abgetragen und an den Tanitischen Nilarm verbracht wurden um dort die neue Hauptstadt zu begrunden Viele Herrscher der 21 und der 22 Dynastie fanden hier ihre letzte Ruhestatte Im gesamten weiteren Verlauf der agyptischen Spatzeit blieb Tanis ein wichtiger Ort Bauten Bearbeiten nbsp Karte des Tempelbezirkes nbsp Die konigliche NekropoleTempel Bearbeiten Im Zentrum der Stadt stand der Amuntempel Er wurde von Psusennes I begonnen und in der Folgezeit erweitert Er baute wohl auch eine erste Umfassungsmauer fur diese Anlage Siamun setzte einen Hof mit einem Pylon vor den Tempel Osorkon II erweiterte diesen um zwei weitere Pylone Innerhalb des Tempelbezirkes konnten einige unberaubte Konigsgraber der 21 und 22 Dynastie u a Psusennes I gefunden werden In der 30 Dynastie umgab Nektanebos II den Tempel mit einer neuen Mauer Er liess auch einen heiligen See anlegen und erbaute ostlich des Amuntempels einen kleineren Tempel fur Horus Etwas abseits stand der Mut Anta Tempel der von Ptolemaios IV errichtet worden ist Alle Datierungen die noch von Montet stammen sind allerdings kritisch zu hinterfragen da Montet zum einen noch an eine Gleichsetzung von Auaris und Pi Ramesse mit Tanis glaubte und zum anderen darauf aufbauend viele Bauten in zu fruhe Zeit datierte Die Konigsnekropole Bearbeiten Im Sudwesten des Tempelbezirkes des Amun innerhalb der Umfassungsmauern befinden sich die Reste der Grabanlagen einiger Herrscher der 21 und 22 Dynastie Durch den Schutz der Umfassungsmauer sind einige der Graber unberaubt aufgefunden worden Es konnen funf Grabkomplexe unterschieden werden Der grosste gehort Psusennes I der hier mit seiner Gemahlin Mutnedjemet sowie den Beamten Wendjebauendjed und Anchefenmut bestattet worden ist In spaterer Zeit sind hier die Konige Amenemope und Scheschonq II beigesetzt worden Vor allem die Grabkammer Psusennes I fand sich unberaubt Direkt neben diesem Komplex lag der von Osorkon II in dem auch der Prinz Hornacht bestattet wurde Die hiesigen Beisetzungen fanden sich alle beraubt Andere kleinere Graber gehoren Scheschonq III einer unbekannten Person und Konig Amenemope bevor er neben Psusennes I bestattet wurde Alle diese Graber waren beraubt Grabungsgeschichte BearbeitenErste Ausgrabungen wurden 1860 von Auguste Mariette unternommen 1883 und 1884 setzte Flinders Petrie die Arbeiten fort wobei ausser Inschriften auch eigentumliche Statuen und Sphingen entdeckt wurden Pierre Montet entdeckte bei seinen Grabungen in den Jahren 1939 1946 die genannten Konigsgraber von Psusennes I Osorkon II und Scheschonq III 21 22 Dynastie die zu den bedeutendsten Grabungsfunden in Agypten gehoren Die Grabungsleitung liegt heute bei der Mission Francaise des Fouilles de Tanis seit Januar 2014 unter der Fuhrung von Francois Leclere Trivia BearbeitenIm Spielfilm Jager des verlorenen Schatzes entdeckt Indiana Jones in Tanis die angeblich dort vergrabene Bundeslade Im Kinofilm Pandorum tragt der Zielplanet des Kolonieschiffs den Namen Tanis Der Spielfilm Maciste der Racher der Pharaonen Maciste nella valle dei re spielt in Tanis um 1040 v Chr als sie Hauptstadt war In der Vampir Werwolf Trilogie Underworld ist Tanis ein Chronist in dessen Wissen Besitztumern viele wichtige Details versteckt sind Literatur BearbeitenS Leo Reinisch E Robert Roesler Hrsg Die zweisprachige Inschrift von Tanis Braumuller Wien 1866 online William Matthew Flinders Petrie Tanis 2 Bande Memoir of the Egypt exploration fund Band 2 und 4 ISSN 0307 5109 Trubner London 1885 1888 Pierre Montet La Necropole royale de Tanis 3 Bande Mission Montet Paris 1947 1960 Jurgen von Beckerath Tanis und Theben Historische Grundlagen der Ramessidenzeit in Agypten Agyptologische Forschungen Band 16 ISSN 0933 338X Augustin Gluckstadt u a 1951 Zugleich Dissertation Universitat Munchen Henri Stierlin Christiane Ziegler Tanis Vergessene Schatze der Pharaonen Hirmer Munchen 1987 ISBN 3 7774 4460 X Philippe Brissaud Christiane Zivie Coche Tanis Travaux recents sur le Tell San el Hagar Mission francaise des fouilles de Tanis Noesis Paris 1998 ISBN 2 911606 05 1 S 13 70 Wilfried Seipel Hrsd Land der Bibel Jerusalem und die Konigsstadte des Alten Orients Schatze aus dem Bible Lands Museum Jerusalem Ausstellungskatalog Wien 22 September 1997 bis 18 Janner 1998 Skira Mailand u a 1997 Textband ISBN 3 900325 75 8 S 90 113 Katalogband ISBN 3 900325 76 6 S 54 73 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tanis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage San el Hagar el Qibliya Reisefuhrer Karl Jansen Winkeln Tanis In Michaela Bauks Klaus Koenen Stefan Alkier Hrsg Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet WiBiLex Stuttgart 2006 ff abgerufen am 27 Mai 2012 Touregypt in Englisch Archaologische Funde Fotos Normdaten Geografikum GND 4140815 9 lobid OGND AKS VIAF 9062148574290324430003 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tanis amp oldid 224670033