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Caesars Britannienfeldzuge waren zwei militarische Invasionen in Britannien die der romische Feldherr und spatere Diktator Gaius Julius Caesar in den Jahren 55 und 54 v Chr im Rahmen seines Gallischen Krieges durchfuhrte Dabei kam es noch nicht zu dauerhaften Eroberungen fur das Romische Reich Erst etwa 100 Jahre spater wurde unter Kaiser Claudius ein Teil der Insel zu einer Provinz des Reiches Inhaltsverzeichnis 1 Erste Invasion 55 v Chr 2 Zweite Invasion 54 v Chr 3 Neue Erkenntnisse uber Britannien 4 Quellen 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenErste Invasion 55 v Chr Bearbeiten nbsp Feldzugskarte von 55 v Chr Caesars Uberquerung des Rheins lateinisch Rhenus mit einer germanischen Gegenbewegungen in Orange Als Grund fur seine Landung in Britannien gibt Caesar an dass die Britonen die gallischen Stamme gegen ihn unterstutzt hatten So seien fluchtige Belger auf der Insel aufgenommen worden und die Veneter die mit den Britonen Seehandel trieben hatten diese 56 v Chr um Militarhilfe gegen die Romer gebeten 1 Vielleicht wollte der romische Feldherr aber auch die Bodenschatze Britanniens ausbeuten Jedenfalls nennt Cicero es eine enttauschende Entdeckung dass es in Britannien keine Gold und Silberschatze gabe und nach einer von Sueton benutzten caesarkritischen Quelle soll der spatere Diktator seine Expedition wegen der Hoffnung auf Perlenfunde unternommen haben 2 Englische patriotische Historiker des 18 und 19 Jahrhunderts zum Beispiel Edward Gibbon kritisierten die Expedition der Romer als uber die naturlichen Grenzen ihres Reiches hinausgehende Eroberungslust und Suche nach sagenhaften Schatzen 3 Ausschlaggebend war wohl eher dass Caesar zur innenpolitischen Propaganda seine militarischen Meriten mehren wollte siehe unten Laut dem Geographen Strabon verubten die Veneter 56 v Chr einen Aufstand um einen moglichen ihren Handel bedrohenden Einmarsch Caesars auf der Insel zu verhindern 4 Diesen Plan musste der Feldherr dementsprechend schon seit langerem verfolgt haben Caesar begann seinen Feldzug mit relativ schwachen Kraften aber erst im Spatsommer 55 v Chr als es dafur schon ziemlich spat war Wahrscheinlich plante er daher nur eine militarisch unterstutzte Aufklarungstour der fur die Romer ziemlich unbekannten Insel Kaufleute die aufgrund ihrer Handelsbeziehungen die Verhaltnisse in Britannien gut kennen mussten konnten oder wollten aber keine tauglichen Auskunfte uber die Lebensweise und Kriegsstrategien der Insulaner oder geeignete Landungsplatze geben 5 Der zur Informationsbeschaffung mit einem Kriegsschiff ausgesandte Tribun Gaius Volusenus erkundete vermutlich die Kuste Kents wagte aber nicht an Land zu gehen und kehrte nach funf Tagen zur Berichterstattung zuruck 6 Nun kamen auch Abgesandte einiger britonischen Stamme die durch Kaufleute auf Caesars Invasionsplane aufmerksam gemacht worden waren und versicherten ihre Unterwerfungsbereitschaft Doch Caesar schickte sie zusammen mit Commius dem mit Rom verbundeten Konig der Atrebaten auf die Insel zuruck damit sie weitere Stamme zu einer Allianz mit den Romern gewinnen sollten 7 Von einem nicht namentlich bezeichneten Hafen wahrscheinlich Portus Itius der wohl beim heutigen Saint Omer oder Wissant zu suchen ist im Land der Moriner aus startete Caesar mit 80 Truppentransportern und einer unbekannten Zahl an Kriegsschiffen auf denen zwei Legionen Legio VII und Legio X stationiert waren in der Nacht die Uberfahrt Seine Reiterei sollte ihm auf 18 weiteren in einem acht Meilen entfernten unbekannten Hafen vielleicht Ambleteuse ankernden Lastschiffen moglichst bald nachfolgen wahrend die zuruckgebliebenen Heere unter dem Befehl der Legaten Quintus Titurius Sabinus und Lucius Aurunculeius Cotta die Moriner und Menapier endgultig unterwerfen sollten Der Legat Publius Sulpicius Rufus hatte schliesslich die gallischen Hafen zu schutzen 8 Eine Landung in Dubris heute Dover erwies sich als zu schwierig da dort zahlreiche schwer bewaffnete Einheimische auf beherrschenden Hugeln und Klippen warteten und ihre Speere leicht auf landende Schiffe werfen konnten Nach Abhaltung eines Kriegsrates segelte Caesar weil nun die Flut und die Winde gunstig waren sieben Meilen an der Kuste entlang um an einer zuganglicheren Stelle an Land zu gehen 9 Der Anlegeplatz war neueren Forschungen zur Folge die Isle of Thanet im Nordosten von Kent 10 Die Britonen waren mit Pferden und Streitwagen den romischen Schiffen entlang der Kuste gefolgt und suchten deren Landung gewaltsam zu verhindern Fur die Romer war ein zusatzliches Problem dass sie aufgrund der Grosse ihrer Schiffe nicht nahe an die Kuste gelangen konnten Daher mussten die Soldaten vom Feind von Land aus beschossen von tieferen Gewassern an den Strand schwimmen oder dorthin in kleinen Booten rudern Die entsprechend demotivierten Legionen sollen von einem Adlertrager der zuerst ins Wasser sprang ermuntert worden sein Mit von den Kriegsschiffen in die offene Flanke der Gegner abgefeuerten Geschutzen und Schleuderbleien konnte Caesar die Britonen etwas zuruckdrangen so dass seine Soldaten ans Ufer gelangen konnten Dort wurden sie sofort angegriffen und waren oft noch orientierungslos aber schliesslich konnten sie die Britonen doch vertreiben aber nicht weiter verfolgen da die Schiffe der Kavalleristen wegen widriger Winde noch nicht eingetroffen waren 11 Caesar errichtete an der Kuste einen Stutzpunkt empfing Gesandte der Britonen die um Frieden baten und liess den bei seiner Landung verhafteten Commius zu sich bringen Laut seinem eigenen Bericht konnte er angeblich die britannischen Fursten so weit einschuchtern dass sie ihm Geiseln stellten und ihre Heere entliessen Als aber die Schiffe seiner Reiterei in Blickweite kamen wurden diese durch einen Sturm wieder nach Gallien zuruckgetrieben In der gleichen Nacht uberraschte die Romer die mit den Gezeiten nicht vertraut waren eine Springflut die die aufs Trockene gezogenen Kriegsschiffe volllaufen liess Gleichzeitig beschadigte oder zerstorte der Sturm die ankernden Lastschiffe und machte sie seeuntuchtig so dass Caesars Ruckfahrt gefahrdet schien Die Inselbewohner erneuerten daraufhin die Feindseligkeiten wollten ihn uber Winter in Britannien festhalten und von der Nahrungsmittelversorgung abschneiden Eine mit dem Fouragieren betraute Legion wurde in ein einzelnes noch nicht abgeerntetes Feld gelockt von den im angrenzenden Wald versteckten Feinden beim Mahen uberfallen mit Streitwagen und Reiterei attackiert sowie mit einem Geschosshagel eingedeckt Angeblich durch eine Staubwolke aufmerksam geworden kam Caesar der bedrangten Legion mit vier Kohorten zu Hilfe und rettete sie Nachdem ein Sturm mehrere Tage weitere Kampfe verhindert hatte erfolgte ein Angriff auf das Lager der Romer den Caesar leicht zuruckschlug wobei er 30 von Commius neu geworbene Reiter einsetzte Seine Truppen streckten zahlreiche fluchtende Britonen nieder und verbrannten ihre Gehofte 12 Wegen der fortgeschrittenen Jahreszeit und seiner beschadigten Schiffe konnte Caesar keine spatere Ruckfahrt riskieren und gewahrte daher den Inselbewohnern einen Frieden Zwar verdoppelte er die Zahl der zu stellenden Geiseln gab sich aber damit zufrieden dass diese ihm spater nach Gallien ausgeliefert werden sollten diese Bedingung erfullten dann aber nur zwei Stamme Auf seinen ausgebesserten Schiffen fuhr der romische Feldherr nun zum Festland zuruck Insgesamt hatte er also keinen grossen Erfolg erringen konnen Dennoch erregte sein Bericht in Rom grosse Bewunderung so dass der Senat ein zwanzigtagiges Dankfest beschloss 13 Zweite Invasion 54 v Chr BearbeitenNach dem Verlassen der Winterquartiere am Anfang des nachsten Jahres ging Caesar zuerst nach Oberitalien dann nach Illyrien und vereitelte dort weitere Uberfalle der Pirusten 14 Sein vorrangiges Ziel war aber eine zweite diesmal besser vorbereitete Invasion in Britannien Cicero schrieb seinem Freund Gaius Trebatius Testa und seinem Bruder Quintus die Caesar begleiten sollten und bat Trebatius ihm einen Streitwagen mitzubringen sowie seinen Bruder um eine Beschreibung der Insel Ersterer nahm dann aber nicht an der Expedition teil aber Quintus sowie Caesar selbst sandten dem Redner mehrere Briefe 15 Der romische Feldherr hatte im Winter flachere und breitere Transportschiffe bauen lassen die sich schneller beladen und an den Strand ziehen liessen als jene die er bei der vorjahrigen Expedition verwendet hatte Es waren Schnellsegler die vermutlich nach der Schiffstechnologie der Veneter gebaut waren 16 Nach seiner Ruckkehr aus Illyrien fand Caesar bei der Inspektion aller Winterlager etwa 600 Schiffe dieser Bauart und 28 Kriegsschiffe abfahrbereit Heer und Flotte sollten sich nun gemass seinem Befehl im Hafen Portus Itius sammeln er selbst zog zuerst noch ins Gebiet der Treverer und unterdruckte dort feindliche Elemente 17 Als er wieder nach Portus Itius zuruckgekehrt war erfuhr er dass 60 bei den Meldii an der Marne gebaute Schiffe wegen eines Sturms wieder hatten umkehren mussen wohingegen die restliche Flotte segelfertig war Er nahm auch viele Adlige verschiedener gallischer Stamme mit an Bord um einem Aufstand wahrend seiner Abwesenheit vorzubeugen Dumnorix der sich lange straubte wurde schliesslich getotet 18 Labienus sollte mit einer betrachtlichen Armee die gallische Kuste sichern sowie fur Getreidenachschub nach Britannien und Ruhe in Gallien sorgen Nach dem Sonnenuntergang eines Julitages segelte Caesar mit einer wesentlich grosseren Streitmacht als im Vorjahr funf Legionen und 2000 Reiter auf angeblich 800 Schiffen ab wurde des Nachts abgetrieben und musste durch emsiges Rudern seinen Kurs korrigieren bis er zur Mittagszeit an der Stelle in Britannien landete die ihm im vorigen Jahr als der beste Landeplatz erschienen war Dies gelang diesmal ohne Kampfe da keine Feinde auftauchten Diese waren angeblich laut Caesar von der grossen Zahl an Schiffen erschreckt vielleicht mussten sie auch erst ihre Truppen sammeln 19 Nach der Landung liess Caesar Quintus Atrius mit zehn Kohorten und 300 Reitern zur Bewachung der Schiffe zuruck und stiess nach einem zwolf Meilen landeinwarts fuhrenden Nachtmarsch auf die oberhalb eines Flusses wahrscheinlich der Stour postierten Streitwagenkrieger der Britonen Diese wurden von den Romern vertrieben und zogen sich in eine stark befestigte Verschanzung im Wald zuruck Auch diese Stellung konnte Caesar leicht einnehmen sah aber von einer Verfolgung der Gegner ab um wegen der fortgeschrittenen Stunde selbst noch ein Lager errichten zu konnen 20 Dagegen sandte er am nachsten Morgen Truppen zur Aufspurung der Feinde aus erfuhr aber durch Boten des Atrius von der neuerlichen Beschadigung seiner Flotte durch einen Sturm Er rief seine Soldaten zuruck ging zu seinen Schiffen und fand 40 von ihnen komplett zerstort Labienus erhielt den Befehl weitere Schiffe zu bauen Inzwischen liess Caesar in den nachsten zehn Tagen seine gesamte Flotte auf den Strand ziehen und mit dem Lager durch Mauern verbinden Ausserdem wurden moglichst viele Schiffe repariert 21 Am 1 September schrieb der romische Feldherr der sich noch an der Kuste befand einen Brief an Cicero Wahrscheinlich hatte er damals vom Tod seiner einzigen Tochter Julia erfahren und aus Respekt vor seiner Trauer antwortete Cicero nicht 22 Die Britonen hatten inzwischen dem nordlich der Themse lateinisch Tamesis im Landesinneren residierenden Fursten Cassivellaunus den Oberbefehl im Krieg ubertragen obwohl er zuvor die meisten seiner Nachbarstamme bekriegt hatte Durch starken Zuzug erhielt er auch grosse Verstarkungen Nach Caesars Ruckkehr zum Fluss Stour schlug er die Britonen die in die Walder fluchteten dann aber die Romer bei der Errichtung von deren Lager angriffen und sich wieder unbehelligt zuruckzogen Bei diesen ersten Geplankeln fiel der Tribun Quintus Laberius Durus Als am nachsten Tag drei Legionen und die Kavallerie unter dem Befehl des Gaius Trebonius auf Nahrungsmittelbeschaffung gingen wurden sie von einem Heer der vereinigten britannischen Stamme angegriffen schlugen dieses aber zuruck und toteten zahlreiche Feinde auf der Flucht 23 Nun wollte der romische Feldherr den Cassivellaunus in seinem eigenen Reich heimsuchen und marschierte deshalb zur Themse fand aber die einzige seichte Furt wahrscheinlich bei Westminster auf der anderen Flussseite stark verteidigt ausserdem waren Spitzpfahle am Ufer und auch im Fluss in den Boden gerammt worden Dennoch gelang Caesar der Ubergang 24 und schlug die Feinde in die Flucht Cassivellaunus sah ein dass er Caesar in offenem Kampf unterlegen war entliess die meisten seiner Truppen und setzte nur 4000 sehr mobile Wagenkampfer ein Diese postierten sich in Guerillataktik in unzuganglichem Gelande das ihnen bestens vertraut war und uberfielen verstreute romische Truppen Die Britonen schafften auch moglichst alle Nahrungsmittel und Vieh aus der Reichweite der Legionen um ihnen die Versorgung zu erschweren 25 Da aber Cassivellaunus den Konig des machtigen Stammes der Trinovanten gesturzt und dessen Sohn Mandubracius zur Flucht gezwungen hatte kamen Gesandte dieses Stammes zu Caesar und boten ihre Unterstutzung an Nachdem sie Geiseln und Getreidevorrate an Caesar ubergeben hatten schickte ihnen dieser den ihn begleitenden Mandubracius als neuen Herrscher Nun unterwarfen sich auch die Stamme der Cenimagnen Segontiaken Ankaliten Bibroker und Casser den Romern und gaben die Lage des Oppidums des Cassivellaunus preis das durch Wall und Graben geschutzt war und in schwer zuganglichen Waldern mit Sumpfen lag Vielleicht ist dieses Oppidum mit einer Hugelfestung bei Wheathampstead zu identifizieren und lag damit sechs Meilen nordostlich von Verulamium heute St Albans der spateren Hauptstadt der Catuvellaunen Jedenfalls konnte Caesar die Festung des Cassivellaunus erobern und dabei viel Vieh erbeuten 26 Um einen Gegenschlag zu fuhren verstandigte Cassivellaunus die vier Konige von Kent Cingetorix Carvilius Taximagulus und Segovax dass sie das Schiffslager der Romer attackieren sollten um Caesar zum Abzug zu zwingen Doch die Wachmannschaften der Flotte besiegten die Angreifer wobei sie einen Hauptling namens Lugotorix gefangen nehmen konnten Daraufhin bat Cassivellaunus der sich um Vermittlung an Commius wandte um Frieden Caesar ging darauf ein weil er Aufstande in Gallien wegen seiner langen Abwesenheit befurchtete und auch schon wegen der spaten Jahreszeit zuruckkehren musste wollte er nicht in Britannien uberwintern Er verlangte die Stellung von Geiseln jahrliche Tribute und verbot jeglichen Angriff auf die Trinovanten 27 Am 26 September schrieb Caesar an Cicero uber den Ausgang seines Unternehmens gab dabei an dass er Geiseln aber keine grosse Beute gemacht habe und nun auf der Ruckkehr begriffen sei 28 Er fuhr mit seiner ganzen Streitmacht zum Festland zuruck ohne Besatzungstruppen in Britannien zuruckzulassen 29 Daher konnte er auch nicht hoffen dass seine Forderungen erfullt wurden In der romischen Innenpolitik hatte er aber durch seine an und fur sich nur aufwendigen aber wenig ertragreichen Expeditionen in das ferne nordliche Land Britannien einen Prestigeerfolg erzielt besonders im Hinblick auf seinen grossen Gegenspieler Gnaeus Pompeius Magnus der in Asien grosse Siege errungen hatte 30 Neue Erkenntnisse uber Britannien BearbeitenDen Griechen und Romern war Britannien spatestens seit dem Besuch des Seefahrers Pytheas von Massalia 4 Jahrhundert v Chr bekannt Caesar machte durch eigene Anschauung und Erkundigungen bei gallischen Kaufleuten und britannischen Fursten uber entferntere Regionen der Insel zahlreiche weitere Entdeckungen Vor der Erzahlung seines zweiten Feldzuges gibt er einen kurzen Abriss uber das Klima und die Geographie Britanniens sowie die Lebensweise seiner Bewohner 31 Caesar beschreibt die Insel als dreieckig mit einem Gesamtumfang von 2000 Meilen und erwahnt die beiden in der Nahe liegenden Inseln Hibernia Irland und Mona Isle of Man Das Winterklima stellt er richtigerweise als warmer als in Gallien dar Durch Messungen fand er heraus dass die Nachte kurzer als am Festland sind 32 Er fand zuerst den Hafen bei Dover obwohl er dort nicht landete siehe oben Seine fur die Romer gewonnenen geographischen Erkenntnisse wurden zwar in den nachsten 100 Jahren durch Seehandel und diplomatische Missionen stark erweitert bildeten aber wohl dennoch eine wichtige Grundlage fur die Invasion des Kaisers Claudius in Britannien 43 n Chr Die Britonen waren fur Caesar typische Barbaren und in ihrer Art den Galliern ahnlich Die Bewohner der sudlichen Kustenregionen beschreibt er korrekt als Gallier die diese Gebiete militarisch erobert hatten wie die gleichen Stammesnamen auf beiden Seiten des Armelkanals Atrebaten Belger belegen Caesar berichtet dass die Britonen Polygamie ubten ihre Haare lang trugen und sich zur militarischen Abschreckung blau anmalten In den Kustenregionen gab es ausgedehnte Anbauflachen von Getreide in den gebirgigeren nordlicheren Binnenregionen herrschte eher Viehwirtschaft vor 33 Das Druidentum sei laut Caesar aus Britannien nach Gallien gekommen und die genaue Ausbildung in dieser Religion erfolge noch immer auf der Insel 34 Der romische Feldherr interessiert sich naturlich besonders fur die Kampfesweise der Britonen und beschreibt genau ihre militarische Taktik mit den fur die Romer ungewohnten Streitwagen deren Einsatz sie taglich ubten 35 An Bodenschatzen fuhrt Caesar besonders Zinn zur Herstellung von Bronze an bleibt aber ungenau indem er lediglich davon spricht dass es im Binnenland abgebaut werde Ausserdem erwahnt er geringe Eisenvorkommen an der Kuste und den Import von Kupfer Als Wahrung dienten Kupfer oder Goldmunzen 36 Quellen BearbeitenDie Hauptquelle fur die beiden Feldzuge von Caesar in Britannien ist dessen Darstellung im Gallischen Krieg 4 20 36 5 1 5 8 23 Einige Briefe aus Ciceros Korrespondenz die in den Anmerkungen angefuhrt werden sind vor allem fur Datierungsfragen wichtig Weniger bedeutend sind daneben die anderen Quellen zum Beispiel Cassius Dio 39 50 53 40 1 3 Plutarch Caesar 23 und Florus 1 45 16 18 Im kurzen Bericht des spatantiken Historikers Orosius 6 9 2 9 der Titus Livius folgt wird der in Britannien gefallene Tribun Quintus Laberius Durus falschlicherweise als Labienus bezeichnet diesem Fehler folgten alle mittelalterlichen britischen Geschichtswerke Der fruhmittelalterliche britische Historiker und Geistliche Beda Venerabilis halt sich in seiner Darstellung Kirchengeschichte 1 2 fast wortwortlich an den Bericht des Orosius fugt aber hinzu dass noch zu seiner Zeit also rund 800 Jahre nach Caesars Invasion Uberreste der Befestigungsanlagen des Cassivellaunus zu sehen gewesen seien Alle spateren englischen Geschichtsschreiber zum Beispiel Nennius bringen entstellte und mit Sagen vermischte Erzahlungen Literatur BearbeitenPaul Groebe Alfred Klotz Iulius 131 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band X 1 Stuttgart 1918 Sp 186 275 hier Sp 205 f Luciano Canfora Caesar Der demokratische Diktator C H Beck Munchen Munchen 2001 ISBN 3 406 46640 0 S 116 118 Karl Friedrich Krieger Geschichte Englands Band 1 Von den Anfangen bis zum 15 Jahrhundert 2 Auflage C H Beck Munchen 1996 ISBN 3 406 33004 5 S 20 22 Weblinks BearbeitenChristoph Seidler Landung in England Casars Invasion muss neu datiert werden In Spiegel Online vom 2 Juli 2008 Anmerkungen Bearbeiten Caesar Gallischer Krieg 2 4 3 8 9 4 20 5 12 Cicero ad familiares 7 7 ad Atticum 4 17 Sueton Caesar 47 Luciano Canfora Caesar Der demokratische Diktator C H Beck Munchen Munchen 2001 ISBN 3 406 46640 0 S 116 f Strabo 4 4 1 Caesar Gallischer Krieg 4 20 1 4 Caesar Gallischer Krieg 4 21 1 4 21 9 Caesar Gallischer Krieg 4 21 5 8 Caesar Gallischer Krieg 4 21 3 f 4 22 3 4 23 1 Caesar Gallischer Krieg 4 23 2 6 Casars Landeplatz in England entdeckt scinexx de 28 November 2017 Caesar Gallischer Krieg 4 24 26 Caesar Gallischer Krieg 4 27 35 Caesar Gallischer Krieg 4 36 1 4 4 38 4 f Caesar Gallischer Krieg 5 1 1 5 1 5 8 Cicero ad familiares 7 6 ff 7 10 7 17 ad Quintum fratrem 2 13 2 15 3 1 ad Atticum 4 15 4 17 f Caesar Gallischer Krieg 5 1 2 4 Caesar Gallischer Krieg 5 2 4 Caesar Gallischer Krieg 5 5 1 5 7 9 Caesar Gallischer Krieg 5 8 1 6 Caesar Gallischer Krieg 5 9 1 8 Caesar Gallischer Krieg 5 10 1 5 5 11 7 Cicero ad Quintum fratrem 3 1 Caesar Gallischer Krieg 5 11 8 f 5 15 1 5 5 17 5 Der Sammler von Kriegslisten Polyainos berichtet Strategemata 8 23 5 dass Caesar die Uberquerung des von Cassivellaunus verteidigten Flusses mit Hilfe eines gepanzerten Elefanten erzwungen habe wohl eine Verwechslung mit dem britannischen Feldzug des Kaisers Claudius der dabei tatsachlich Elefanten einsetzte Caesar Gallischer Krieg 5 18 f Caesar Gallischer Krieg 5 20 f Caesar Gallischer Krieg 5 22 Cicero ad Atticum 4 18 Caesar Gallischer Krieg 5 23 Luciano Canfora Caesar Der demokratische Diktator C H Beck Munchen Munchen 2001 ISBN 3 406 46640 0 S 118 Caesar Gallischer Krieg 5 12 14 Caesar Gallischer Krieg 5 12 6 5 5 13 7 Caesar Gallischer Krieg 5 12 1 3 5 14 1 5 Caesar Gallischer Krieg 6 13 Caesar Gallischer Krieg 4 33 Caesar Gallischer Krieg 5 12 4 f Normdaten Sachbegriff GND 4146630 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Caesars Britannienfeldzuge amp oldid 236059331