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Die Menapier lateinisch Menapii waren ein keltisch germanisches Mischvolk im belgischen Gallien das um 52 v Chr von den Romern unter Caesar im Gallischen Krieg unterworfen wurde Das romische Gallien und rechtsrheinische Germanien um das Jahr 70 n Chr Inhaltsverzeichnis 1 Herleitung des Namens 2 Siedlungsgebiet 3 Nachbarn 4 Geschichte 5 Lebensweise 6 Literatur 7 AnmerkungenHerleitung des Namens BearbeitenDer Name Menapier wird einerseits auf die keltischen Worte mel und apa mit der Bedeutung Wasser zuruckgefuhrt und weist dann auf das ubermassig sumpf und wasserreiche Siedlungsgebiet dieses Stammes hin Stimmt diese Herleitung bedeutet Menapier so viel wie Bewohner des Sumpf und Wasserlandes Andererseits wird der Name auch von der rekonstruierten Protokeltischen Wurzel mano alternativ meno oder mono hergeleitet die entweder Gedanke oder Treten bedeutet oder bei Ableitung von auf rekonstruiertes men zuruckgehender Wurzel mono moglicherweise auch im Zusammenhang mit Aufragen steht 1 Einige Autoren gehen davon aus dass der Name Menapii identisch ist mit dem altirischen Stamm Manapi der bei Ptolemaus erwahnt wird 2 Siedlungsgebiet BearbeitenDie Menapier bewohnten im 1 Jahrhundert v Chr die damals sumpfigen und stark bewaldeten Niederungen an Niederrhein Niers Maas Kleiner und Grosser Nete bis hin zu Schelde und Leie Lys im heutigen Flandern Ihr Gebiet erstreckte sich etwa von Gent im Westen bis zum Rhein bei Emmerich im Osten und endete im Norden am Rheindelta und im Suden nordlich von Eifel und Ardennen Dieser Siedlungsraum deckt sich heute weitgehend mit den belgischen Provinzen Ostflandern Flamisch Brabant und Antwerpen mit Kempenland den niederlandischen Provinzen Noord Brabant und Limburg nordlicher Teil sowie dem unteren Niederrhein nordlich Monchengladbach in Deutschland Ihr Hauptort Castellum Menapiorum das heutige Cassel in Nordfrankreich wurde in diokletianischer Zeit nach Turnacum Tournai verlegt Nachbarn BearbeitenZu Beginn der Eroberung Galliens durch Caesar waren Nachbarn der Menapier im Norden die Bataver im Osten Usipeter und Tenkterer im Suden die Eburonen Nervier und Atrebaten sowie an der Kuste im Westen die Moriner Die Eburonen wurden im Verlauf des Gallischen Krieges ausgerottet Ihr Gebiet wiesen die Romer dann den Sunikern und Tungerern um Tongern zu Geschichte BearbeitenWahrscheinlich bereits weit vor Beginn der Eroberung Galliens durch Caesar 58 v Chr uberquerten Germanen den Rhein und vermischten sich mit den dort vermutlich seit rund 300 Jahren lebenden Kelten Einer dieser keltisch germanischen Stamme zu denen auch die Eburonen Nervier und Treverer gehorten waren die Menapier Die Menapier siedelten zunachst sowohl links als auch rechtsrheinisch wurden aber 55 v Chr durch die Usipeter die ihrerseits von den Sueben vertrieben worden waren von der rechten Rheinseite verdrangt Gaius Julius Caesar De Bello Gallico Buch IV Im Zuge des Feldzugs gegen die Eburonen die unter ihrem Anfuhrer Ambiorix ein Lager der Romer erfolgreich angegriffen und danach die 9 Legion unter Quintus Tullius Cicero in ihrem Winterquartier belagert hatten uberfiel Caesar zunachst die benachbarten Menapier um sicherzugehen dass diese ihm nicht in den Rucken fallen konnten 4 An die Grenzen des eburonischen Landes stiess das Gebiet der Menapier das durch endlose Sumpfe und Waldgebiete geschutzt war Die Menapier hatten als einzige unter den Galliern nie Gesandte mit der Bitte um Frieden an Caesar geschickt Caesar wusste dass Ambiorix mit ihnen Gastfreundschaft verband Auch hatte er erfahren dass er uber die Vermittlung der Treverer mit den Germanen einen Freundschaftsvertrag beschlossen hatte 5 Er glaubte daher zunachst muss man Ambiorix diese Hilfsquellen abschneiden ehe man mit ihm selbst Krieg anfinge damit er sich nicht bei den Menapiern verbergen konne oder notgedrungen mit den rechtsrheinischen Germanen einen Bund eingehe wenn seine Situation verzweifelt wurde 6 Nachdem Caesar diesen Plan entwickelt hatte sandte er den Tross des gesamten Heeres zu Labienus ins Land der Treverer und wies zwei Legionen an dorthin zu marschieren Er selbst setzte sich mit funf kampfbereiten Legionen gegen die Menapier in Marsch 7 Jene stellten keinerlei Truppen auf sondern vertrauten auf den Schutz den ihr Land bot flohen daher in die Walder und Sumpfe und brachten ihre gesamte Habe dorthin 6 1 Caesar teilte seine Truppen mit den Legaten C Fabius und dem Quaestor M Crassus legte rasch Knuppelwege an und ruckte so in drei Gruppen vor Er setzte Gehofte und Dorfer in Brand wobei er eine grosse Zahl von Menschen und Vieh in seine Gewalt bekam 2 Hierdurch sahen sich die Menapier gezwungen Gesandte mit der Bitte um Frieden an ihn zu schicken 3 Er nahm zwar ihre Geiseln an betonte aber er werde sie wie Feinde behandeln wenn sie Ambiorix oder dessen Gesandte in ihrem Gebiet aufnahmen Gaius Julius Caesar De Bello Gallico Buch VI Im Laufe der folgenden Jahre wurden die Menapier dann immer weiter nach Westen abgedrangt bis ihnen schliesslich nur noch ein Gebiet westlich der Schelde verbleibt Ihr Gebiet am Rhein erhalten die Cugerner Lebensweise BearbeitenDie Menapier waren sesshaft und lebten von Viehzucht und Ackerbau Auffallig ist der geringe Grad der Romanisierung in den nordlichen Stammesregionen vorromische Traditionen blieben oft erhalten Sie siedelten nicht in zusammenhangenden Dorfern sondern bevorzugten versteckt gelegene halb in die Erde eingegrabene Einzelhofe die sie als Schutz gegen Uberschwemmungen meist auf den sogenannten Donken errichteten den Sand oder auch Lehmrucken die wenige Meter aus den umgebenden Wasserlaufe Seen und Sumpfe herausragten Beruhmt war der Schinken der Menapier 3 Salzgewinnung und Salzhandel stellten eine weitere bedeutende Einnahmequelle dar 4 Literatur BearbeitenMarcel Le Glay Menapii In Der Kleine Pauly KlP Band 3 Stuttgart 1969 Sp 1203 Johan van Heesch De muntcirculatie tijdens de Romeinse tijd in het noordwesten van Gallia Belgica De civitates van de Nerviers en de Menapiers ca 50 v C 450 n C Monographie d Archeologie Nationale 11 Brussel 1998 Franz Schon Menapii In Der Neue Pauly DNP Band 7 Metzler Stuttgart 1999 ISBN 3 476 01477 0 Sp 1222 1223 Anmerkungen Bearbeiten Graham Isaac Place Names in Ptolemy s Geography An Electronic Data Base with Etymological Analysis of Celtic Name Elements CD ROM CMCS Publications Aberystwyth 2004 Patrick Sims Williams Common Celtic Gallo Brittonic and Insular Celtic In Pierre Yves Lambert Georges Jean Pinault Hrsg Gaulois et Celtique Continental Droz Genf 2007 S 329 330 John Koch Celtic Culture a historical encyclopedia ABC CLIO 2006 S 199 Martial 13 54 perna de Menapis Edictum Diocletiani 4 8 CIL 000011 XI 390 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Menapier amp oldid 225483507