www.wikidata.de-de.nina.az
Kurt Gotze 27 Juli 1922 in Dresden 16 September 2018 in Meissen war ein deutscher Militarpilot im Zweiten Weltkrieg und nach dessen Ende einer der ersten Segelflieger der DDR Bekanntheit erlangte er insbesondere durch den ersten von ihm erflogenen Landesrekord im Segelflug und durch seine Tatigkeit als Testpilot wahrend der er die meisten in der DDR entwickelten Segelflugzeugtypen erprobte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Zweiter Weltkrieg 1 2 Wirken in der DDR 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenZweiter Weltkrieg Bearbeiten Gotze trat 1937 im Alter von 14 Jahren dem Deutschen Luftsportverband bei wo er auf dem Dresdner Heller das Fliegen erlernte und 1940 in Kamenz die C Prufung sowie in Bautzen Stiebitz den Luftfahrerschein L 1 erwarb 1941 erhielt er die Lizenz als Gleitfluglehrer und absolvierte anschliessend einen Lehrgang zur Lastensegler Vorschulung an der Reichsegelflugschule in Grunau Im selben Jahr beendete er eine vierjahrige Lehre zum Orthopadiemechaniker und erhielt kurz darauf seine Einberufung in die Luftwaffe der Wehrmacht Trotz seiner Sehschwache Gotze war Brillentrager erhielt er im zweiten Anlauf die Tauglichkeitsbescheinigung als Flieger und wurde zum Fluganwarter Bataillon II in Straubing und spater zur A B Flugzeugfuhrerschule in Pilsen versetzt wo seine Motorflugausbildung durchgefuhrt wurde und er Anfang 1943 die Blindflugberechtigung mit Erwerb des C Scheins im Blindflug I und II erhielt Nach dem Abschluss der Ausbildung erhielt Gotze seine Versetzung nach Frankreich zum Schnellkampfgeschwader 10 wo er Einsatze als Schlachtflieger flog Nach der Umgliederung des Verbands und Umbenennung in Schlachtgeschwader 10 kam Gotze in dessen 3 Staffel an der Ostfront zum Einsatz 1944 wurde er zur Reichsverteidigung versetzt wo er am 24 August seinen ersten von funf Abschussen eine B 17 erzielte Er selbst wurde wahrend seiner insgesamt 74 Kampfeinsatze dreimal abgeschossen das letzte Mal am 8 Januar 1945 uber Ungarn in dessen Folge er in sowjetische Kriegsgefangenschaft geriet Dort war er schweren Misshandlungen ausgesetzt doch gelang ihm im Oktober 1945 die Flucht in seine Heimatstadt Dresden Wirken in der DDR Bearbeiten Nach dem Krieg war in den Besatzungszonen das Fliegen anfangs verboten Gotze fasste deshalb in seinem zivilen Beruf als Orthopadiemechaniker Fuss und legte die Meisterprufung ab 1949 grundete er eine Interessengruppe fur Flugsport und setzte sich fur die Wiederzulassung des Segelflugsports ein die auch 1951 fur das Folgejahr erteilt wurde Im Februar 1952 fand in der DDR der erste Segelfluglehrgang in Schonhagen statt und Gotze erwarb die Fluglehrerberechtigung Nr 1 Im Anschluss wurde er Flugleiter an der ehemaligen Reichsegelflugschule in Laucha nun eine Flugschule der Gesellschaft fur Sport und Technik GST Dort absolvierte er vom 22 zum 23 September 1952 mit einem Baby IIb einen Dauerflug von 24 05 Stunden den ersten Segelflugrekord in der DDR 1954 wurde dieser von Heinz Fischer eingestellt doch Gotze erhohte ihn noch im gleichen Jahr vom 18 bis 19 Juli auf 26 07 Stunden Er war Inhaber des Leistungsabzeichens Gold C mit zwei Diamanten Neben seiner Stelle in Laucha betatigte er sich in dieser Zeit als Einflieger fur das erste in der DDR konstruierte und gebaute Segelflugzeug Patriot sowie des Lehrmeisters Aufgrund der zunehmend militarischen Ausrichtung des Flugsports bei der GST und der daraus resultierenden Streitigkeiten Gotzes mit den zustandigen Stellen gab er seinen Posten bei der GST im Februar 1956 auf und wechselte zur in Lommatzsch ansassigen Segelflugindustrie des Landes war aber weiterhin ehrenamtlich als Fluglehrer und auch Schleppflieger tatig Gotze war in der Folgezeit bis zur Einstellung des Segelflugzeugbaus im Jahr 1965 fur die Erprobung der in Lommatzsch gebauten Typen zustandig und vielfach auch als Einflieger im In sowie im Ausland tatig So reiste er Anfang 1958 nach Syrien und wies die Mitglieder der Fliegerklubs in Aleppo und Damaskus in die Handhabung zweier Lehrmeister ein die auf dem Schiffsweg uber den Hafen von Latakia ins Land gelangt waren 1 Eine weitere Reise fuhrte ihn im Dezember 1960 nach Agypten wo Gotze in Alexandria einen Lehrmeister vorflog der im Anschluss als Geschenk an agyptische Flugsportler ubergeben wurde 2 Bis 1972 war er ausserdem Leiter der Kundendienstabteilung Mehrfach nahm er zwischen 1956 und 1970 an Motor und Segelflugwettbewerben teil 1977 musste er das Fliegen wegen seiner Sehschwache aufgeben und setzte sich nachfolgend fur die Zulassung des Drachenflugs in der DDR ein allerdings vergeblich und betrieb diesen Sport einige Male illegal in der CSSR Nach der politischen Wende erlangte er seine Flugtauglichkeit zuruck und war noch bis 2001 fliegerisch tatig 1993 wurde er in die Traditionsgemeinschaft Alte Adler aufgenommen 3 Literatur BearbeitenKurt Gotze Mein Wirken im DDR Flugsport In Frank Dieter Lemke 16 Kleines Segelflugzeug Oldtimertreffen Oschatz 2012 Berlin 2013 S 8 Digitalisat PDF Frank Dieter Lemke Segelflugzeugbau in der DDR Ideen und Projekte Nachbauten und Neukonstruktionen Rockstuhl Bad Langensalza 2018 ISBN 978 3 95966 303 8 Jorg Muckler Luftsport in der DDR Die Anfange bei FDJ und GST In Fliegerrevue Extra Nr 8 Moller 2005 S 15 Einzelnachweise Bearbeiten Kurt Gotze Weisse Schwingen uber Syriens brauner Erde In Deutsche Flugtechnik Nr 3 1959 Verlag Technik Berlin 1959 S 87ff Kurt Gotze Mit dem Lehrmeister uber Alexandria In Deutsche Flugtechnik Nr 7 1961 Verlag Technik Berlin 1961 S 248 ff Fliegerrevue Nr 11 2018 S 64 Nachruf auf Kurt Gotze Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 27 Januar 2019 PersonendatenNAME Gotze KurtKURZBESCHREIBUNG deutscher PilotGEBURTSDATUM 27 Juli 1922GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 16 September 2018STERBEORT Meissen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Gotze amp oldid 223987496