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Der Versuchsbau Gotha Ost V G O war eine Abteilung der Gothaer Waggonfabrik zum Bau von Riesenflugzeugen welche die ersten Versuchsmuster fur die spatereZeppelin Staaken R VI herstellte Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 V G O I 1 2 V G O II 1 3 V G O III 2 Technische Daten 3 Die ersten Zeppelin Staaken Muster 3 1 Zeppelin Staaken R IV 3 2 Zeppelin Staaken R V 3 3 Zeppelin Staaken R VII 4 Schlussbetrachtung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenVor dem Ersten Weltkrieg war der 1912 13 von Igor Sikorsky entworfene russische Ilja Muromez der einzige Grossflugzeugtyp der Welt Trotz der Fixierung auf Luftschiffe war man sich in Deutschland daruber im Klaren dass die Zukunft den Flugzeugen gehoren wurde Also engagierten die Industriellen Ferdinand Graf von Zeppelin Robert Bosch und Albert Hirth 1914 Deutschlands ersten Professor fur Flugzeugbau Alexander Baumann als Leiter des Projekts Beteiligt waren auch Hellmuth Hirth und der junge Ernst Heinkel Es entstanden die ersten funktionstuchtigen Riesenflugzeuge die das russische Modell an Grosse und Zuladung weit ubertrafen Bis zum Kriegsende wurden 34 dieser Flugzeuge in Serie gebaut darunter 18 Exemplare der Zeppelin Staaken R VI V G O I Bearbeiten nbsp VGO I 1915Die V G O I war ein vierstieliger Doppeldecker mit einer Spannweite von 42 Metern Das Leitwerk war ebenfalls als Doppeldecker mit Doppelseitenruder ausgelegt Die Konstruktion bestand uberwiegend aus Holz Der Antrieb erfolgte durch drei Maybach Mb IV Motoren des von Zeppelin mitbegrundeten Maybach Motorenbaus zu je 240 PS Ein Motor befand sich in der Rumpfspitze und die beiden anderen in Gondeln zwischen den Tragflachen Die Gondelmotoren trieben Druckluftschrauben an Die Maschine wurde von der Marine geordert und erhielt die Kennung R M L 1 Der Erstflug fand am 11 April 1915 statt Erste Einsatzversuche fanden an der Ostfront statt und verliefen einigermassen befriedigend Allerdings zeigte sich eine deutliche Untermotorisierung worauf die Maschine wieder nach Staaken uberfuhrt und einer Umbaumassnahme unterzogen wurde Zwei weitere Motoren wurden eingebaut aber bei der Flugerprobung zerschellte das Flugzeug im Marz 1917 an einer Luftschiffhalle und die Besatzung wurde getotet V G O II Bearbeiten nbsp VGO II nach einer BruchlandungFur das Heer war die V G O II gebaut worden die fast identisch zur ursprunglichen V G O I war und die Registrierung R 9 15 erhielt Sie flog erstmals am 26 Oktober 1915 Die Maschine wurde ebenfalls an der Ostfront erprobt und diente spater als Schulflugzeug Auch diese Maschine zeigte abgesehen von der Untermotorisierung ein gutes Flugverhalten und die grundsatzliche Auslegung der Zelle wurde bis zum Kriegsende bei allen Zeppelin Staaken Typen beibehalten Vorn in den Gondeln befanden sich MG Stande V G O III Bearbeiten nbsp VGO III R III 1916Augenfalligste Veranderung zu den Vorgangermustern war ein verandertes Leitwerk Das untere Deck war nun direkt mit dem Rumpf verbunden Um der Maschine etwas mehr Leistung zu geben wurden die drei Maybach Motoren durch sechs Mercedes D III zu je 160 PS ersetzt von denen jeweils zwei gekoppelt wurden und eine Luftschraube antrieben Das Flugzeug wurde auch als R III bezeichnet und erhielt die Kennung R 10 15 Der Erstflug fand im Fruhjahr 1916 statt Auch diese Maschine wurde von der Rfa500 Rfa Riesenflugzeugabteilung an der Ostfront eingesetzt Technische Daten BearbeitenKenngrosse Daten VGO I 1 Daten VGO II 1 Daten VGO III 1 Erstflug 1915 1916Besatzung 6Spannweite 42 2 mLange 24 m 23 78 m 24 5 mFlugelflache 332 m Leermasse 6 520 kg 6 637 kg 8 600 kgNutzlast 1 270 kg 1 236 kgZuladung 3 000 kg 3 566 kg 3 000 kgStartmasse 9 520 kg 10 203 kg 11 600 kgAntrieb wassergekuhlte Sechszylinder ReihenmotorenAnzahl Typ drei Maybach HS sechs Mercedes D IIINennleistung 240 PS 177 kW bei 1406 min 160 PS 118 kW bei 1420 minHochstgeschwindigkeit 110 km h 120 km hSteigzeit 39 min auf 2 000 m Hohe79 min auf 3 000 m Hohe 6 min auf 1 000 m Hohe29 min auf 2 000 m Hohe56 min auf 3 000 m HoheDienstgipfelhohe 3 000 mBewaffnung vier bewegliche 7 9 mm MG funf bewegliche 7 9 mm MGBombenlast 1 000 kg 400 800 kgDie ersten Zeppelin Staaken Muster BearbeitenDie weitere Herstellung wurde nun nach Berlin Staaken verlegt und beschaftigte im Jahr 1917 rund 2500 Mitarbeiter Obwohl die im Folgenden beschrieben Muster nicht mehr in Gotha hergestellt wurden bauten sie jedoch auf der Basiskonstruktion mit drei Propellern auf Erst mit der Umstellung auf viermotorige Muster vom Typ R VI wurde die Grundkonzeption verandert Hauptartikel Zeppelin Staaken R VI Zeppelin Staaken R IV Bearbeiten nbsp R IV 1916 Die R IV waren ebenfalls sechsmotorig wobei hier starkere Benz Bz IV Motoren verbaut wurden R IV wurde nach einigen Einsatzflugen als Ausbildungsmaschine eingesetzt und uberlebte das Kriegsende Militarisches Kennzeichen war R 12 15 Zeppelin Staaken R V Bearbeiten nbsp R VR V war funfmotorig wobei 260 PS Maybachmotoren eingebaut wurden die diesmal auf drei Zugschrauben wirkten Vier Motoren waren paarweise hintereinander in den Gondeln eingebaut der funfte einzeln in der Rumpfspitze Im Hinterteil der Motorgondeln waren MG Stande Militarisches Kennzeichen war R 13 15 und die Einsatzdauer erstreckte sich vom 23 Dezember 1917 bis zum 18 Oktober 1918 Es wurden insgesamt 16 Einsatzmissionen geflogen Die Leistungen lagen etwas uber denen der R VI aber die Maschine hatte stets mit Getriebeproblemen zu kampfen Die R V ging bei einer Nebellandung zu Bruch Zeppelin Staaken R VII Bearbeiten Die einzige R VII die letzte Staaken Maschine mit drei Luftschrauben ging bereits beim Uberfuhrungsflug an die Front verloren Hier wurde wieder die ursprungliche Motorenanordnung gewahlt Antrieb 2 Mercedes D III zu je 160 PS im Rumpf plus 4 Benz Bz IV zu je 220 PS mit Druckschrauben in den Gondeln Militarisches Kennzeichen war R 14 15 Schlussbetrachtung BearbeitenObwohl Baumanns Grundauslegung der Zelle als durchaus gelungen betrachtet werden kann erwiesen sich gekoppelte Kolbentriebwerke immer als problematisch z B Heinkel He 177 oder alle andere deutschen Land R Flugzeuge Neben dem zusatzlichen Gewicht fur Getriebe Fernwellen Kupplungen etc stellte z B auch die ungleiche Gasannahme der Einzeltriebwerke eine Belastung fur die Antriebskomponenten dar und sorgte fur erhohten Verschleiss Erst der Ubergang auf vier bis funf Einzelmotoren mit Direktantrieb loste das Problem in zufriedenstellender Weise Andererseits waren bei den oben aufgefuhrten Mustern alle erdenklichen Propelleranordnungen getestet worden und die gewonnenen Erfahrungen konnten bei den Folgemustern R VI R XIV R XV und R XVI verwendet werden Baumann nahm 1919 seine Lehrtatigkeit wieder auf und wechselte von 1925 bis 1927 als Chefkonstrukteur zu Mitsubishi Literatur BearbeitenWilhelm Hellmold Entwicklung und Einsatz landgestutzter Fernbomber bei den kriegfuhrenden Machten Helios Aachen 2017 ISBN 978 3 86933 185 0 Wolfgang Meighorner Hrsg Zeppelins Flieger Das Flugzeug im Zeppelin Konzern und in seinen Nachfolgebetrieben Wasmuth Tubingen 2006 ISBN 3 8030 3316 0 Heinz Nowarra Die Flugzeuge des Alexander Baumann Friedberg 1982 ISBN 3 7909 0206 3 Peter Grosz German Giants R planes 1914 18 Putnam s German aircraft ISBN 0 85177 812 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zeppelin Staaken V G O I Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Zeppelin Staaken V G O II Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Zeppelin Staaken V G O III Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Gunter Kroschel Helmut Stutzer Die deutschen Militarflugzeuge 1910 1918 Mittler Herford 1977 ISBN 3 920602 18 8 S 133 und 141 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Versuchsbau Gotha Ost amp oldid 235543733