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Die Wagen der Baureihe C der Berliner U Bahn waren Grossprofilfahrzeuge die ab 1926 im Einsatz waren Im Vergleich zur vorher konstruierten Baureihe B waren die Wagen mit 18 Metern etwa funf Meter langer als ihre Vorganger Sie wurden daher auch als Langwagen bezeichnet U Bahn BerlinGrossprofil Baureihe CZug der Baureihe CII in der Betriebswerkstatt FriedrichsfeldeZug der Baureihe CII in der Betriebswerkstatt FriedrichsfeldeNummerierung 99 112 515 658 Tw 250 268 350 353 Bw Anzahl 12 Tw 12 Bw CI 114 Tw CII 30 Tw CIII 2 Tw 1 Bw CIV Hersteller Busch C amp U Schondorff Gebr Crede Dessauer Waggonfabrik Wegmann O amp K LHW Steinfurth GothaBaujahr e 1926 1927 CI 1929 CII 1930 CIII 1930 1931 CIV Ausmusterung 1975Achsformel Bo 2 Tw CII Bo Bo Tw CI CIII CIV 2 2 Bw CI CIV Spurweite 1435 mm Berlin 1524 mm Moskau Lange uber Kupplung 18 400 mmLange 18 000 mmHohe 0 3425 mmBreite 0 2650 mmDrehzapfenabstand 12 000 mmDrehgestellachsstand 0 2200 mmLeermasse 36 5 t Tw CI 25 5 t Bw CI Nutzmasse 50 0 t Tw CI 39 0 t Bw CI Hochstgeschwindigkeit 60 km hStundenleistung 200 kW CII 280 kW CIII Raddurchmesser 900 mmStromsystem 750 V Stromubertragung seitliche von unten bestrichene StromschieneAnzahl der Fahrmotoren 2 CI CII CIV 4 CIII Bremse AchszangenbremseKlotzbremseSteuerung NockenschaltwerkSchutzensteuerungKupplungstyp ScharfenbergkupplungSitzplatze 0 47Stehplatze 110Fussbodenhohe 1050 mmDie Wagen waren zu ihrer Zeit die modernsten im Berliner U Bahn Netz und dienten unter anderem als Vorbild fur die Baureihe A der Moskauer Metro Auf Grund der so entstandenen technischen Ubereinstimmungen zwischen dem Berliner und dem Moskauer U Bahnsystem wurden 120 Wagen nach Kriegsende als Reparationsleistung in die Sowjetunion gebracht Die Fahrzeuge waren in der UdSSR bis 1965 in Berlin bis 1975 im Einsatz Inhaltsverzeichnis 1 Typen 1 1 CI 1 2 CII 1 3 CIII 1 4 CIV 2 Nachkriegsentwicklung 2 1 West Berlin 2 2 Einsatz in Moskau 3 Nummerierung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 WeblinksTypen BearbeitenEs wird offiziell nach nur drei verschiedenen Typen der C Wagen unterschieden Die zuerst ausgelieferten Wagen der Bauart CI sind mehr als Probezuge anzusehen da fast alle Fahrzeuge wagenbaulich abweichend waren Die beiden folgenden Bauarten CII und CIII waren dagegen die Serienfahrzeuge Der letztgenannte Typ CIV wurde zunachst als CI gefuhrt wich allerdings stark von den restlichen Fahrzeugen ab da seine Wagenkasten in Aluminiumbauweise erstellt wurde CI Bearbeiten 1926 unternahm die Nord Sud Bahn erste Versuche mit den neuen Fahrzeugen Ausschlaggebend fur die Beschaffung der Langwagen war unter anderem die Ausnutzung der Bahnsteigkanten die bei der Nord Sud Bahn zu diesem Zeitpunkt noch bei 80 Metern lag Ein Sechswagenzug der Baureihe B hatte diese mit einer Gesamtlange von 78 9 Metern bei 696 Fahrgasten zwar optimal ausgenutzt jedoch bedeutete dies fur die Fahrer bei jedem Halt sehr genau zu bremsen Die neuen Langwagen dagegen sollten bei geringstmoglichen Kapazitatsverlusten den Platz besser nutzen so dass fur die Fahrer ein grosserer Freiraum entlang der Bahnsteigkante entstand Aufgrund ihrer Lange konnten die Zuge nur mit vier CI Wagen gebildet werden Ein solcher Zug erreichte eine Gesamtlange von 73 6 Metern mit einem Fassungsvermogen von 650 Fahrgasten Neben dieser Betriebsoptimierung dienten die Wagen allerdings auch als Probewagen fur den Einsatz auf einer weiteren im Bau befindlichen Linie der sogenannten GN Bahn spatere Linie D heute U8 Von den als CI bezeichneten Fahrzeugen wurden 1926 insgesamt je acht Trieb und Beiwagen 1927 dann nochmal vier Trieb und vier Beiwagen ausgeliefert Die Wagen wurden zu sechs Zugen mit je vier Wagen gekuppelt Baulich unterschieden sie sich sehr stark so verfugte zum Beispiel der dritte ausgelieferte Vierwagenzug uber Tonnendacher im Gegensatz zu den Oberlichtdachern bei den anderen Zugen und der vierte Zug uber je vier Turen pro Wagenseite Da die Wagen nicht im Verbund mit den B Wagen eingesetzt werden sollten konnte auch die elektrische Ausrustung verandert und modernisiert werden Neu waren die selbsttatig mit Druckluft schliessenden Turen die bis dahin in keinem anderen Schnellbahnbetrieb vorkamen Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde keiner der 24 Einzelwagen zerstort so dass diese fast vollkommen intakt weiterverwendet werden konnten Aufgrund des Befehls der Sowjetischen Militaradministration insgesamt 120 Wagen als Reparationsleistung fur die Moskauer Metro zu stellen wurden alle Fahrzeuge dieser Reihe im September 1945 verladen und in die Sowjetunion gebracht Nach den erforderlichen Anpassungsmassnahmen waren sie bis 1965 im Einsatz und wurden anschliessend verschrottet CII Bearbeiten nbsp Innenraum der CII Reihe hier mit Tischen ausgebaut Standort Polizeigelande Kruppstrasse Berlin Nach der erfolgreichen Erprobung der CI Wagen veranlasste die Nord Sud Bahn den Bau von weiteren 114 Einzelwagen Da die CII Triebwagen nur teilmotorisiert waren also nur ein Drehgestell angetrieben wurde konnten sie nicht mit Beiwagen eingesetzt werden Deshalb wurden ausschliesslich Triebwagen beschafft Sie besassen Oberlichtdacher und je drei Turen pro Wagenseite mit einer lichten Offnungsweite von 870 mm Eine Turschliessanlage nach dem Vorbild der Bauart CI wurde allerdings erst Ende der 1930er Jahre eingebaut Die Fahrzeuge erhielten herkommliche Nockenschaltwerke Als mechanische Bremse kamen zunachst Achszangenbremsen zum Einsatz Da diese jedoch haufig nachgestellt werden mussten wurden sie spater durch Klotzbremsen ersetzt Eine weitere Besonderheit im Aufbau waren die mit Scharnieren versehenen Fuhrerstandswande die bei Nichtgebrauch weggeklappt werden konnten um mehr Platz zu schaffen Dabei wurden die Trennwande zum Fahrgastraum so verschoben dass nur die Bedieneinrichtungen fur die Fahrgaste nicht zuganglich waren Diese Einrichtung wurde in der Regel bei den in Zugmitte laufenden Wagen genutzt Das Fassungsvermogen eines nach erfolgten Bahnsteigverlangerungen einsetzbaren Sechswagenzuges stieg damit auf insgesamt 1050 Personen Wahrend des Krieges wurde lediglich der Triebwagen 569 zerstort Weitere 69 Triebwagen wurden nach 1945 in die Sowjetunion verbracht und bis 1949 angepasst worauf diese schliesslich bis 1965 verkehrten Die in Berlin verbliebenen Fahrzeuge wurden nach dem Krieg aufbereitet sie gelangten bei der Verwaltungstrennung 1948 in den Bestand der West Berliner BVG 1958 wurden sie umnummeriert sie verkehrten bis 1975 Insgesamt sind drei Triebwagen erhalten Die Wagen 563 und 588 bzw 1316 und 1338 sind mittlerweile zum Museumszug umgebaut worden Der dritte Triebwagen 603 bzw 1352 steht in der Monumentenhalle des Deutschen Technikmuseum Berlin CIII Bearbeiten 1930 stellte sich beim Bau der Linie E heute U5 heraus dass der Bestand an CII Wagen nicht ausreichen wurde Daher schaffte die 1929 neu gegrundete BVG als alleiniger Betreiber der U Bahn weitere Fahrzeuge fur die Linie an Wahrend die CIII ausserlich mit den CII identisch sind weisen sie im technischen Bereich einige Unterschiede auf so dass ein gemischter Betrieb nicht moglich war Zum einen verfugten die Neubaufahrzeuge uber eine vollelektrische Schutzensteuerung und eine elektrodynamische Widerstandsbremse Diese wurde durch eine Federspeicherbremse erganzt Die Wagen waren zudem vollmotorisiert verfugten also uber zwei angetriebene Drehgestelle Dafur wurde die Motorleistung von 100 auf 70 kW reduziert Bis auf den Triebwagen 519 uberstanden alle Fahrzeuge den Zweiten Weltkrieg Von den 29 verbliebenen Wagen wurden anschliessend 27 nach Moskau gebracht nur die Wagen 524 und 544 blieben in Berlin Die beiden verbliebenen Berliner Triebwagen wurden 1952 zu Beiwagen umgebaut und verkehrten gemischt mit B Zugen 1955 erfolgte der Ruckbau allerdings wurden die beiden Wagen fahrzeugtechnisch an die CII Wagen angepasst so dass sie gemeinsam mit diesen verkehren konnten Die Wagen wurden 1970 beziehungsweise 1975 abgestellt und anschliessend verschrottet Da die Moskauer CIII Wagen ebenfalls nach Einsatzende verschrottet wurden ist somit kein CIII mehr erhalten CIV Bearbeiten Bei dem Typ CIV handelt es sich um einen CI Versuchszug der erst ab 1944 diese Bezeichnung erhielt Die Wagennummern wurden daher zunachst auch bei den CI eingeordnet Der Zug bestehend aus zwei Trieb und einem Beiwagen Tw 111 und 112 Bw 268 wurde 1930 31 von der Waggonfabrik Busch in Bautzen unter Verwendung von Aluminiumprofilen gebaut Die Leermasse betrug somit etwa 12 weniger als bei den ubrigen C Wagen Ausserlich fiel der Zug durch das Tonnendach sowie die starker betonten Ecken an Wagenkasten und Fenstern auf 1938 wurde der Beiwagen umgebaut und mit Quersitzen der Anordnung 2 1 versehen Die Triebwagen wurden 1944 ebenfalls umgerustet und mit einer AEG Vielfachsteuerung versehen Kurz vor Kriegsende wurde der Beiwagen zerstort und die beiden Triebwagen beschadigt Technisch gesehen waren die Fahrzeuge wahrscheinlich auch nach Moskau gelangt ihr Zustand aber sorgte dafur dass die beiden Wagen in Berlin blieben Dort wurden sie aufbereitet und ab 1953 wieder eingesetzt Die beiden Wagen verkehrten meist als eigener Zweiwagenzug und wurden um 1970 abgestellt Die Verschrottung erfolgte 1971 beziehungsweise 1975 Nachkriegsentwicklung Bearbeiten nbsp Triebwagen 1352 ex 603 in der Fahrzeugsammlung des Deutschen Technikmuseums Berlin 2018West Berlin Bearbeiten Noch vor Kriegsende wurden samtliche C Wagen von der Linie E abgezogen und auf die Linien C und D verteilt Durch diesen Umstand verblieben die Berliner Wagen die nicht nach Moskau abtransportiert wurden bei den West Berliner Verkehrsbetrieben da diese fur den Betrieb auf den beiden Linien zustandig war Die meisten Fahrzeuge wurden aufbereitet dabei wurden die Wagen bis auf den CIV Zug auf den Stand der CII vereinheitlicht Da durch die Reparationsleistungen grosse Lucken im Nummernschema entstanden erfolgte 1957 58 eine Umnummerierung Die C Wagen erhielten dabei die 1300er Nummern Obwohl keine Beiwagen mehr vorhanden waren erhielten die Triebwagen lediglich gerade Nummern Der CIV Zug wurde in den 1950er Jahren fur verschiedene Testfahrten umgebaut Die dabei eingesetzte Technik diente so auch zur Erprobung fur die ersten Nachkriegswagen der Baureihe D die ab 1957 ausgeliefert wurde Wahrend der Anfangsjahre des Kalten Krieges verkehrten die C Wagen fast ausnahmslos auf der Linie C Der Grund hierfur bestand in der Gefahr dass zwischen den Linien D und E am Alexanderplatz ein Verbindungstunnel der sogenannte Waisentunnel besteht Die West BVG furchtete den Technologiediebstahl durch die BVG Ost indem diese einen Zug auf ihr Gleisnetz hatte uberfuhren konnen Erst mit der Auslieferung der D Zuge und der gleichzeitigen Ausmusterung der B Wagen durften die C Wagen auf die U8 uberfuhrt werden und liefen als Verstarkerzuge zwischen Kottbusser Tor und Leinestrasse Zwischen 1970 und 1975 wurden die Fahrzeuge nach und nach ausgemustert Einsatz in Moskau Bearbeiten Die insgesamt 120 fur die Moskauer Metro vorgesehenen Wagen wurden im September 1945 verladen und auf dem Schienenweg in die sowjetische Hauptstadt gebracht Dort wurden die Wagen den neuen Gegebenheiten angepasst Sie wurden auf die russische Breitspur von 1524 mm umgespurt der Wagenkasten erhielt die typische blaue Lackierung und die Turgriffe wurden entfernt Die Turen wurden vom Fahrer geoffnet und geschlossen Die Bezeichnung der Baureihe lautete Typ V das kyrillische V W dem dritten Buchstaben des Alphabets eingeordnet hinter den damaligen Typen A Triebwagen und B B Steuerwagen welche 1930 zur Eroffnung der Moskauer Metro gebaut worden waren Bis um 1980 wurden alle weiteren Typen in der alphabetischen Reihenfolge bezeichnet Um 1949 waren die Umbaumassnahmen abgeschlossen so dass die Wagen im Fahrgastverkehr eingesetzt werden konnten Haupteinsatzgebiet war vor allem die Filjowskaja Linie Bis 1965 wurden die Wagen eingesetzt und anschliessend grosstenteils verschrottet Ein Zweiwagenzug ist bei der Metro als Museumszug erhalten geblieben 2003 wurde zudem bei der St Petersburger Metro ein weiterer C Wagen entdeckt der vermutlich nach Ende des Einsatzes in Moskau dort als Werkstattzug eingesetzt wurde Ein Wagen ist bis heute in der Metro Tiflis als Messwagen im Einsatz Im russischen Sankt Petersburg wurde 2012 zu Ehren des 85 Jahrestags der BVG Baureihe C eine Erinnerungsmedaille gepragt Nummerierung BearbeitenInsgesamt wurden zwischen 1926 und 1931 158 Trieb und 13 Beiwagen gebaut Davon gingen zwei Triebwagen im Krieg verloren und 108 Trieb sowie 12 Beiwagen nach 1945 in die Sowjetunion Bei der Neunummerierung der Wagen erhielten die noch vorhandenen Triebwagen allesamt gerade Ziffern Ungerade Wagennummern waren dagegen fur Beiwagen vorgesehen die bei anderen Baureihen noch vorhanden waren Typ Lieferjahr Nummeralt Nummerneu VerbleibCI 1926 99 106250 253 350 353 komplett nach Moskau1965 ausgemustert1927 107 110254 267 komplett nach Moskau1965 ausgemustertCII 1929 545 658 1302 1388 569 nach Kriegsschaden ausgemustert546 547 549 556 560 564 567 570 573 575 579 580 583 586 589 591 593 595 599 600 605 607 611 615 617 621 623 625 629 631 633 636 639 642 644 651 654 656 658 nach Moskau1966 ausgemustert in Moskau1975 ausgemustert in BerlinCIII 1930 515 544 1390 1392 519 nach Kriegsschaden ausgemustert515 518 520 523 525 544 nach Moskau1975 ausgemustert in BerlinCIV 1930 1931 111 112268 1394 1396 268 nach Kriegsschaden ausgemustert1974 ausgemustertSiehe auch BearbeitenFahrzeuge der Berliner U BahnLiteratur BearbeitenGustav Kemmann Neue Wagen fur die Berliner Nord Sud Bahn In Verkehrstechnik 6 Jahrgang Heft 39a 30 September 1925 S 767 772 Burghardt Die Wagen der Berliner Schnellbahnlinie Alexanderplatz Friedrichsfelde In Verkehrstechnik 12 Jahrgang Heft 12 20 Marz 1931 S 154 155 Berliner U Bahn Wagen des Typs C in der Sowjetunion In Verkehrsgeschichtliche Blatter 34 Jahrgang Heft 5 September Oktober 2007 S 113 124 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons BVG Baureihe C Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Wagenpark der Berliner U Bahn Baureihen C I bis C IV Typ C I III berliner verkehr de Verbleib der Fahrzeuge berliner verkehrsseiten deBaureihen der Berliner U BahnKleinprofil AI AII A3 A3L A3L 82 A3L 92 GI HK IK JKGrossprofil BI BII CI CII CIII CIV D DL EI EIII F H J Abgerufen von https de wikipedia org w index php title BVG Baureihe C amp oldid 217980047