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Die Baureihe G der Berliner Verkehrsbetriebe ist die einzige in der DDR konstruierte Fahrzeugserie fur das Kleinprofilnetz der Berliner U Bahn Die Fahrzeuge kommen heute auf den Linien U1 bis U3 vor Dezember 2015 fast ausschliesslich auf der U2 zum Einsatz U Bahn BerlinKleinprofil Baureihe GGI 1E Doppeltriebwagen 1083 am 19 September 2010 im Bombardier Werk HennigsdorfGI 1E Doppeltriebwagen 1083 am 19 September 2010 im Bombardier Werk HennigsdorfNummerierung s u Anzahl 123 DoppeltriebwagenHersteller LEWBaujahr e 1974 1989Achsformel B B B B Spurweite 1435 mmLange uber Kupplung 12 830 mmHohe 3190 mmBreite 2260 mmDrehzapfenabstand 7570 mmDrehgestellachsstand 1850 mmLeermasse 37 0 t GI 1 Nutzmasse 54 4 t GI 1 Hochstgeschwindigkeit 70 km h auf 62 km h gedrosselt Stundenleistung 480 kWBeschleunigung 1 15 m s Bremsverzogerung 1 15 m s elektrisch 1 50 m s pneumatisch Raddurchmesser 820 mmStromsystem 750 V Stromubertragung seitliche von oben bestrichene StromschieneAnzahl der Fahrmotoren 4Antrieb ZweiachslangsantriebSteuerung SchutzensteuerungKupplungstyp ScharfenbergkupplungSitzplatze 66Stehplatze 133Fussbodenhohe 1010 mm Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 1 1 Gisela und Gustav 1 2 Nach der Wiedervereinigung 2 Wagenbauliches 3 Lieferserien 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenGisela und Gustav Bearbeiten Wahrend fur die Grossprofillinie E heutige U5 aus umgebauten Fahrzeugen der Berliner S Bahn die EIII Wagen entstanden fuhren auf der Linie A heutige U2 immer noch die Zuge der Vorkriegsbaureihen AI und AII Mit einem Alter von fast 70 Jahren waren die Wagen Anfang der 1970er Jahre bereits an die Grenzen ihrer Lebensdauer gestossen nbsp GI Serienhalbzug auf der Leipziger Fruhjahrsmesse 1982 nbsp Wagenende ohne Fuhrerstand auf der Leipziger Fruhjahrsmesse 1980 nbsp Innenraum Leipziger Fruhjahrsmesse 1980 nbsp Fahrerstand eines GI 1EDas Problem bei der Beschaffung von Neubaufahrzeugen lag darin dass sowohl ein Umbau von ehemaligen S Bahnwagen der Baureihe 275 als auch eine Lieferung von Metrowagonmasch Wagen nach sowjetischen Normen nicht in Frage kam da das enge Lichtraumprofil des Kleinprofilnetzes dies nicht zuliess Darum mussten die Verkehrsbetriebe den Bau einer eigenen Baureihe in Auftrag geben 1974 wurden die LEW Hans Beimler in Hennigsdorf mit dem Bau der Fahrzeuge beauftragt Im Jahr 1975 lieferten die LEW den Prototypzug der Reihe G ab In Anlehnung an seinen Kennbuchstaben erhielt der Prototyp den Namen Gustav Die Einheit wurde daraufhin an die BVB ausgeliefert umfangreich getestet und auf der Leipziger Fruhjahrsmesse 1975 der Offentlichkeit vorgestellt Wie bei der West Berliner Baureihe A3 waren alle Radsatze aller Wagen einer Einheit angetrieben Der sonstige Kastenaufbau der Doppeltriebwagen orientierte sich jedoch am Triebwagen Beiwagen Prinzip ein Triebwagen besass einen Fuhrerstand an einem Wagenende der andere Triebwagen keinen Folglich war die kleinste im Personenverkehr einsetzbare Einheit ein Vierwagenzug Der Prototyp offenbarte bei den ersten Umlaufen auf der Linie A zahlreiche Probleme Die Konstrukteure arbeiteten daraufhin an einer verbesserten Ausfuhrung die die Serienreife erlangen sollte Der Prototyp Gustav wurde 1979 abgestellt spater elektrisch der Serienbauart GI angepasst 1993 ausgemustert und schliesslich 1997 verschrottet Das Ergebnis der Uberarbeitung war die wesentlich verbesserte Baureihe GI mit Spitznamen Gisela Optisch unterscheiden sich die Serienfahrzeuge vom Gustav im Wesentlichen durch die charakteristischen Stirnfronten beim Prototyp war die Anordnung der Lampen vom Typ EIII ubernommen worden bei den Serienwagen sind Spitzen und Zugschlussleuchten in je einem gemeinsamen Gehause nebeneinander angeordnet Zusatzlich wurden die Seitenfenster in der Hohe und die Stirnwandfenster in Hohe und Breite vergrossert Die Auslieferung begann ab 1978 Es bestand die Vorgabe samtliche Altbaufahrzeuge der Reihen AI und AII bis 1984 durch Neubauwagen zu ersetzen was in Anbetracht des Alters der Vorkriegsfahrzeuge auch erforderlich war 1983 mussten aufgrund von Exportverpflichtungen jedoch zehn Doppeltriebwagen ab Werk an die Vorortbahn Piraus Athen Kifissa geliefert werden Da hier ein grosseres Profil verwendet wurde wurden an den Wagenkasten zur Uberbruckung der Lucke zwischen Zug und Bahnsteigkante Ausgleichswulste scherzhaft auch Blumenbretter genannt angebracht Zusatzlich wurden die Wagenkasten hoher gesetzt Die Fahrzeuge erhielten die Bezeichnung GII kamen ab 1985 wieder nach Ost Berlin zuruck und wurden nach Ruckbau der Anpassungen fur Athen in die Reihe GI eingegliedert Ersetzt wurden sie in Athen durch ebenfalls von den LEW hergestellte aber von MAN entwickelte Fahrzeuge die an die G Zuge angelehnt waren Nach ihren Vorgangern GII erhielten sie die Bezeichnung GIII die Fahrzeuge kamen allerdings nie in Deutschland zum Einsatz Da der Export der GIII der DDR Devisen brachte hatte der Auftrag absoluten Vorrang gegenuber der Ablosung der AI und AII und so konnte der fur 1984 vorgesehene Termin der Ausmusterung der Altbaureihen AI und AII nicht eingehalten werden Nachdem der Auftrag fur Athen abgeschlossen war produzierten die LEW ab 1986 eine nochmals technisch verbesserte Version der Baureihe GI die die Bezeichnung GI 1 erhielt Die Auslieferung dieser Wagen wurde 1989 abgeschlossen Am 5 November dieses Jahres wurden die letzten Wagen der Baureihen AI und AII abgestellt Zu diesem Zeitpunkt waren die altesten Fahrzeuge bereits uber 80 Jahre alt Nach der Wiedervereinigung Bearbeiten source source source Ausfahrt eines GI 1 Zuges am Bahnhof Gleisdreieck U2 nbsp GI 1 Zug auf dem Hochbahnviadukt der U1 in der Oberbaumstrasse 1993 nbsp Beide Lackierungsvarianten links BVB Ost rechts BVG West auf dem Uberfuhrungsgleis am Bahnhof Wuhletal 1991Zur Wende waren 119 Doppeltriebwagen im Einsatz Fur die Kleinprofillinie A ab 1990 U2 reichte diese Anzahl vollkommen aus es waren sogar noch mehrere Fahrzeuge im Uberschuss Begrundet wurde dieser damit dass im Notfall eine ausreichend grosse Reserve bereitstunde so war es 1972 zu einem Tunnelbrand am U Bahnhof Alexanderplatz gekommen bei dem 14 abgestellte U Bahnwagen vollstandig ausbrannten Die Fahrzeuge kamen zunachst weiterhin auf der U2 zum Einsatz spater auch gelegentlich auf der ehemaligen Linie U15 heutige U1 Schnell bemerkte man allerdings auch die ersten Mangel an den Fahrzeugen die oftmals einfach stehen blieben Die BVG wollten sich bereits von den Fahrzeugen trennen und beauftragten die Produktion der Baureihe A3L 92 die jedoch den Wagenpark nicht hatte komplett ersetzen konnen Fur die allerdings uberschussig gewordenen Fahrzeuge wurde schnell ein Abnehmer gefunden die U Bahn Pjongjang Neben 60 Doppeltriebwagen der Baureihe GI darunter zehn ehemalige GII aus Athen ubernahm die U Bahn der nordkoreanischen Hauptstadt auch 108 Doppeltriebwagen der Baureihe D 1 die zuletzt auf der U5 zum Einsatz kamen Uber Wismar wurden die Fahrzeuge zu ihrem Einsatzort verschifft und wiederum mit Blumenbrettern versehen den ortlichen Gegebenheiten angepasst 2001 wurden alle Fahrzeuge des Typs GI in Pjongjang fur einen S Bahn ahnlichen Betrieb umgerustet Dazu gehorte der Aufbau eines Dachstromabnehmers und eines Umformers der die Spannung fur die GI Zuge anpasst Die angekoppelten Triebwagen werden dabei uber eine Zugsammelschiene mit 750 Volt Gleichstrom gespeist Die Fahrzeuge verkehren dort uberwiegend in Vierwagenzugen Um die Wagen universell einsetzen zu konnen wurden einige fuhrerstandslose Triebwagen mit zusatzlichen Fuhrerstanden ausgerustet 1997 ertuchtigte die BVG bereits die ersten GI 1 sie wurden mit Lautsprecheransagen versehen die Sitzpolster aus Kunstleder wurden gegen vandalismusresistente ausgetauscht die Turgriffe durch Turknopfe ersetzt und fur den Zugfuhrer Selbstabfertigungs Betrieb ZSA vorbereitet Auch wurde die ursprungliche Hochstgeschwindigkeit von 70 auf 62 km h reduziert Am 8 Juli 2000 kam es wahrend der Love Parade zu einem Brand im U Bahnhof Deutsche Oper bei dem ein GI Zug ausbrannte Daraufhin stellte die BVG samtliche Wagen der Baureihe bis Dezember 2001 ab da die Brandursache offensichtlich im Fahrzeug lag Die Wagen wurden vor ihrer Ruckkehr in den Liniendienst wiederum ertuchtigt 2004 beschloss die BVG nochmals eine umfassende Ertuchtigung der verbliebenen Wagen Die Fahrzeuge wurden optisch dem Corporate Design der BVG angepasst und mit einem Mehrzweckabteil fur Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer ausgestattet Zusatzlich wurden je zwei Zweiwageneinheiten dauerhaft kurzgekuppelt womit ein Vierwagenzug die kleinste betriebliche Einheit ist Da dieses Muster dem der Baureihe HK ahnelt wurde auch eine entsprechende Nummerierung vorgenommen Interessant ist dass die knapp 20 Jahre alten Fahrzeuge durch den Einbau von fast 40 Jahre alten Komponenten u a Fahrschaltereinheiten aus abgestellten Fahrzeugen des Typs DL modernisiert wurden Die ersten beiden Fahrzeuge wurden am 25 Oktober 2005 bei einem feierlichen Roll Out der Offentlichkeit vorgestellt Seit dem Fahrplanwechsel 2015 2016 der zum 13 Dezember 2015 in Kraft trat fahren Zuge der Baureihe auch auf der Linie U1 zuvor waren sie fast ausschliesslich bis auf wenigen Ausnahmen z B der U12 auf der U2 im Einsatz Zum Fahrplanwechsel 2020 21 am 13 Dezember 2020 endeten vorerst die Einsatze auf der U1 Seit Fruhsommer 2021 werden neben der U2 auch regelmassig Einsatze auf der Linie U3 beobachtet Wagenbauliches Bearbeiten nbsp Inneneinrichtung eines GI 1E Zuges Zu erkennen sind unter anderem die hellgelben Griffstangen und das dunkle Sitzpolster beide nach dem Corporate Design der BVG gestaltetTyp Lieferjahr Athen BVB BVGG 1974 135 750 135 756135 751 135 757 499 493498 492GI 1978 135 758 135 772135 759 135 773 491 477490 4761979 135 774 135 778135 775 135 779 475 471474 4701979 135 782 135 794135 783 135 795 469 457468 4561980 135 796 135 832135 797 135 833 455 419454 4181980 135 836135 837 4174161981 135 838 135 852135 839 135 853 415 401414 4001982 135 854 135 856135 855 135 857 399 397398 3961983 135 858 135 862135 859 135 863 395 391394 390GII 1983 102202 135 866135 867 3893881983 104 107204 207 135 870 135 876135 871 135 877 387 381386 3801983 108201 135 878135 879 3793781983 109 112209 212 135 880 135 886135 881 135 887 377 371376 370GI 1 1987 135 896 135 898135 897 135 899 369 367368 3661988 135 900 135 938135 901 135 939 365 327364 3261989 135 940 135 998135 941 135 999 325 267324 266Ein Doppeltriebwagen der Reihe GI 1 besteht aus zwei je vierachsigen untereinander kurzgekuppelten Triebwagen Die Wagenkasten wurden in Aluminium Leichtbauweise unter Verwendung von Strangpressprofilen erstellt Fur die Seitenverkleidung wurden gesickte Aluminiumbleche verwendet die dem Fahrzeug die charakteristischen Zuge verleihen Pro Doppeltriebwagen wurde nur insgesamt ein Fuhrerstand vorgesehen daher folgt die Unterscheidung in GIa und GIb Ein zweiter Fuhrerstand war nicht vorgesehen da im Regelbetrieb Vierwagenzuge die kleinsten Einheiten bilden sollten Die fuhrerstandslosen Stirnwande sind mit Schlupfturen versehen da es im Netz Stellen gibt an denen Wagen nicht durch die Seitenturen verlassen werden konnen Die Schlupfturen sind auf der Innenseite mit U Bahn typischen Dreikanten verschlossen Bei den Fahrzeugabmessungen orientieren sich die G Wagen stark an denen der AI und AII ebenfalls sind nur zwei Turen pro Wagen und Seite vorgesehen die dafur eine lichte Weite von 1200 Millimetern aufweisen um die fehlende dritte Tur auszugleichen Es handelt sich um druckluftbetatigte Doppelschiebeturen Im Lieferzustand waren sie mit mechanischen Schlossern ausgerustet die auch bei den zur selben Zeit gelieferten Doppelstockeinzelwagen und den Prototypen der S Bahn Triebwagen der Reihe 270 verwendet wurden Sie wurden von Hand geoffnet und konnten durch den Triebwagenfuhrer zentral geschlossen werden Das uber Schutze betriebene Schaltwerk der Fahrzeuge weist insgesamt 23 Fahr und 22 Bremsstufen auf In jedes Drehgestell ist ein langsliegender Motor eingebaut der uber zwei Hohlwellengetriebe beide Radsatze antreibt Die Drehgestelle sind Stahlschweisskonstruktionen die Radsatze laufen in Rollenlagern Der Drehgestellrahmen stutzt sich uber Metall Gummi Federn Megi Federn auf den Achslagern ab Die Enddrehgestelle eines Doppeltriebwagens sind auf beiden Seiten mit Stromabnehmern versehen Gebremst wird die Einheit durch eine selbsterregte Widerstandsbremse zusatzlich dazu besitzen die Wagen eine auf alle Achsen wirkende Druckluft Scheibenbremse sowie als Feststellbremse eine Federspeicherbremse Lieferserien BearbeitenZusammen mit den Prototypen verliessen insgesamt 123 Doppeltriebwagen der Reihe G das Werk in Hennigsdorf Einige dieser Wagen kamen dabei ausser in Berlin auch in Athen und spater in Pjongjang zum Einsatz Die nebenstehende Tabelle soll eine Ubersicht uber die Wagen und ihrer Nummerierung geben Zur besseren Ubersicht sind a und b Wagen voneinander getrennt Die erste Zeile gibt die Nummerierung des b Wagens die zweite die des a Wagens wieder Literatur BearbeitenHans Joachim Hutter Die U Bahnwagen des Typs G I In Verkehrsgeschichtliche Blatter Heft 5 1979 S 65 71 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons BVG Baureihe G Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung der Baureihe GEinzelnachweise Bearbeiten Drucksache 18 13782 PDF Abgeordnetenhaus Berlin 3 April 2018 abgerufen am 19 April 2018 Baureihen der Berliner U BahnKleinprofil AI AII A3 A3L A3L 82 A3L 92 GI HK IK JKGrossprofil BI BII CI CII CIII CIV D DL EI EIII F H J Abgerufen von https de wikipedia org w index php title BVG Baureihe G amp oldid 232841919