www.wikidata.de-de.nina.az
Die Gotha WD 7 war ein deutsches Schwimmerflugzeug des Ersten Weltkriegs Sie gehorte nach der Flugzeug Gruppeneinteilung der Kaiserlichen Marine zu den Grossflugzeugen G Typen Das Firmenkurzel WD steht fur Wasserflugzeug Doppeldecker Gotha WD 7WD 7 Marine Nummer 647Typ Schwimmer SchulflugzeugEntwurfsland Deutsches Reich Deutsches ReichHersteller Gothaer WaggonfabrikErstflug Dezember 1915Indienststellung 1916Produktionszeit 1915 1916Stuckzahl 8 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Einsatz 3 Aufbau 4 Technische Daten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenDie WD 7 war das erste zweimotorige Schwimmerflugzeug der Gothaer Waggonfabrik GWF und gleichzeitig das Erste bei der Marine eingesetzte dieser Art Es wurde aufgrund eines im Februar 1915 vom Reichsmarineamt erteilten Auftrags fur ein G Flugzeug mit MG Bewaffnung entworfen Der Prototyp sollte laut Forderung binnen Jahresfrist fertiggestellt werden Fur den fur Mehrzweckaufgaben bestimmten Typ orientierte sich der Chefkonstrukteur der Abteilung II Karl Rosner bei der Konstruktion an der einmotorigen WD 2 von 1914 Die erste WD 7 mit der Marine Nummer 119 wurde im Dezember 1915 eingeflogen und vom Seeflugzeug Versuchskommando SVK in Warnemunde im Januar 1916 abgenommen Da in Gotha fur die weitere Bau und Erprobungstatigkeit von Marineflugzeugen keine geeigneten Wasserflachen zur Verfugung standen errichtete die GWF im gleichen Jahr auf dem Breitling in Warnemunde eine Fabrikhalle 1 Die Erprobung bescheinigte der WD 7 gute Flugeigenschaften und das verwendete zweistufige Schwimmwerk verlieh dem Muster eine gute Seefahigkeit so dass eine Kleinserie von weiteren sieben Flugzeugen mit den Nummern 670 676 aufgelegt und bis August 1916 ausgeliefert wurde Aus der WD 7 entstand im August 1916 das zweimotorige Torpedoflugzeug WD 11 fur das aufgrund der guten Ergebnisse mit dem WD 7 Prototyp im Februar 1916 ein Entwicklungsauftrag ergangen war Aus diesem wiederum ging die in grosserer Stuckzahl produzierte WD 14 hervor Die ebenfalls 1916 in einem Exemplar abgeleitete einmotorige Aufklarerversion WD 8 mit einem 240 PS Motor von Maybach erhielt 1918 einen Daimler Antrieb mit 260 PS und die Bezeichnung WD 28 wurde damit aber aufgrund der Kriegsereignisse nicht mehr erprobt Einsatz Bearbeiten nbsp Die aus Joseph Kaspar und Max Rund bestehende Besatzung des Prototyps Nr 119 kurz vor ihrer Gefangennahme am 8 April 1916Die Flugzeuge wurden mit verschiedenen Antrieben von Argus oder Daimler Mercedes ausgerustet und dienten anfangs in der Nordsee fur Aufklarungs und Sicherungsfluge Als aber die Ausbildung von Torpedofliegern zunehmend an Bedeutung gewann wurden sie nach Holtenau und Fahrensodde verlegt und von den dortigen Seeflugstationen zur Umschulung von Angehorigen dieser Waffengattung auf zweimotorige Muster eingesetzt Aufgrund ihrer Beliebtheit fanden sie auch ausser der Reihe als Verbindungsflugzeuge fur Kommandeursrange Verwendung Der Prototyp wurde am 8 April 1916 bei einem Einsatz uber der Nordsee durch feindlichen Beschuss zu einer Notlandung im Armelkanal gezwungen Der Besatzung gelang es das Flugzeug in Brand zu stecken bevor sie in franzosische Gefangenschaft geriet Die Registrierung der Nr 672 erlosch am 27 August 1917 Nr 675 diente in Fahrensodde und wurde am 6 Oktober aus dem Bestand gestrichen Die WD 7 mit der Nummer 670 wurde bereits vorher bei einer Bruchlandung schwer beschadigt und am 20 Juli des Jahres aus den Listen entfernt Die Marine Nummer 674 diente im Winter 1916 1917 als bewaffneter Aufklarer von Norderney aus und wurde anschliessend bis zum April 1918 als Schulflugzeug in Fahrensodde eingesetzt 2 Die letzte WD 7 mit der Marine Nummer 676 wurde vom SVK ab Mai 1917 fur den versuchsweisen Einbau einer von der Deutschen Waffen und Munitionsfabrik entwickelten 37 mm Kanone beweglich im Beobachterstand genutzt Die Tests verliefen nicht erfolgreich die Waffe wurde im September von der Marineleitung abgelehnt Ein ahnlicher Versuchsaufbau wurde im Februar 1918 mit einer 20 mm Becker Kanone praktiziert der ab April mit einer W 19 fortgefuhrt wurde 3 Aufbau BearbeitenDie WD 7 war ein zweistieliger verspannter Doppeldecker mit einem in einer senkrechten Schneide auslaufendem Rumpf mit rechteckigem Querschnitt Er bestand aus einem mit Draht ausgekreuzten Holzfachwerk mit Gurten und Spanten aus Spruce und Sperrholzbeplankung Im Bug befand sich vor der Pilotenkabine der mit einem Maschinengewehr auf Drehlafette ausgerustete Beobachterstand Die Tragflachen besassen einen rechteckigen Umriss wobei der Oberflugel einteilig und der am Rumpfuntergurt angeschlossene Unterflugel zweiteilig ausfiel und eine geringere Spannweite aufwies Das Leitwerk bestand aus der trapezformigen auf der Rumpfoberseite aufliegenden durch V Streben am Rumpf abgestutzten Hohenflosse mit unausgeglichenem einteiligen Hohenruder und dem zweiteiligen Seitenleitwerk aus dreieckigen Scheiben an den Enden der Hohenflosse mit Stahlrohrstreben am oberen Rumpf abgestutzt Seiten Hohen und Querruder wurden aus stoffbespannten Stahlrohrgerusten gebildet Die beiden holzernen Schwimmer besassen einen rechteckigen Querschnitt sowie je zwei Stufen Sie waren durch Streben aus Profilstahl mit dem Rumpf verbunden und mit Stahldraht verspannt Technische Daten Bearbeiten nbsp DreiseitenrissKenngrosse DatenBesatzung 2Spannweite 16 8 mLange 11 3 mHohe 3 59 mFlugelflache 55 5 m Leermasse 1275 kgStartmasse 1785 kgAntrieb zwei wassergekuhlte Sechszylinder Reihenmotoren Mercedes D IINennleistung 120 PS 88 kW bei 1400 minHochstgeschwindigkeit 128 km h in BodennaheSteigzeit 9 30 min auf 1000 m HoheDienstgipfelhohe 3500 mReichweite 475 kmBewaffnung ein bewegliches 7 9 mm MG ParabellumLiteratur BearbeitenRainer Ludemann Die deutsche Seefliegerei Buch I Schwimmerflugzeuge Von den Anfangen bis Ende des 1 Weltkrieges Epubli Berlin 2020 ISBN 978 3 7529 8719 5 Hans Jurgen Becker Wasserflugzeuge Flugboote Amphibien Schwimmerflugzeuge Bernard amp Graefe Bonn 1994 ISBN 3 7637 6106 3 Wilfried Kopenhagen Schwimmerflugzeuge des ersten Weltkriegs In Peter Bork Hrsg Fliegerkalender der DDR 1986 Militarverlag Berlin 1985 Gunter Kroschel Helmut Stutzer Die deutschen Militarflugzeuge 1910 1918 Mittler Herford 1994 ISBN 3 89350 693 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gotha WD 7 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Heiko Stasjulevics Gotha als Fliegerstadt Zur Geschichte der Luftfahrt Heinrich Jung Verlagsgesellschaft Zella Mehlis 2014 ISBN 978 3 943552 09 6 S 45 Ulrich Israel Fliegende Aale Deutsche Torpedobomber im Ersten Weltkrieg In Fliegerrevue Extra Nr 25 Moller Berlin 2009 ISSN 0941 889X S 70ff Volker Koos Luftfahrt zwischen Ostsee und Breitling Der See und Landflugplatz Warnemunde 1914 1945 Transpress Berlin 1990 ISBN 3 344 00480 8 S 31 Flugzeuge der Gothaer Waggonfabrik G I G II G III G IV G V B I B II WD 1 WD 2 WD 3 WD 4 WD 5 WD 7 WD 8 WD 9 WD 11 WD 12 WD 13 WD 14 WD 15 WD 20 WD 22 WD 27 WD 28 Go 145 Go 146 Go 147 Go 149 Go 150 Go 241 Go 242 Go 244 Go 345 Ka 430 P 60 UWD Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gotha WD 7 amp oldid 231473091