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Die gegen Ende des Zweiten Weltkriegs gebaute Nurflugel Konstruktion Horten H IX war die konsequente Weiterfuhrung des Nurflugelkonzeptes der Bruder Horten in das Jet Zeitalter H IX war die Bezeichnung der ersten beiden Prototypen Das Reichsluftfahrtministerium RLM vergab fur die Serienproduktion die Nummer 8 229 wobei die 8 eine Codenummer fur Flugzeuge im Allgemeinen war Horten H IXStartvorbereitungen der H IX V2 im Februar 1945Typ JagdflugzeugEntwurfsland Deutsches Reich NS Deutsches ReichHersteller Bruder HortenGothaer Waggonfabrik vorgesehene Produktionsfirma Erstflug 1 Marz 1944 Horten H IX V1 2 Februar 1945 Horten H IX V2 Indienststellung Produktionszeit erreichte nur PrototypenstadiumStuckzahl 3 bekannte PrototypenTeilweise wird auch die Bezeichnung Gotha Go 229 nach der vorgesehenen Produktionsfirma Gothaer Waggonfabrik verwendet In der Praxis war jedoch im Allgemeinen die Produktionsfirma fur die Namensgebung unerheblich Da die Bruder Horten keine Angestellten der Gothaer Waggonfabrik waren und zudem offiziell eine eigene Flugzeugfirma wenn auch ohne nennenswerte Produktionskapazitaten unterhielten ist die Namensgebung Horten Ho 229 wahrscheinlicher Diese Bezeichnung wurde auch in den Wochenberichten der Erprobungsstelle Rechlin verwendet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entwicklung 1 2 Ubergabe des Projektes an die Gothaer Waggonfabrik 1 3 Der Konflikt zwischen Horten und Gotha 2 Konstruktion 3 Verbleib 4 Technische Daten 5 Tarnkappeneigenschaften Mythen und ungesicherte Behauptungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntwicklung Bearbeiten nbsp Horten IX V2 1944 nbsp H IX V3 1945Bis heute ist nicht vollig klar wie die Gebruder Horten ihre Entwicklungen innerhalb des Gefuges des Dritten Reiches weiterfuhren konnten Walter Horten sass im Stab des Generals der Jagdflieger Adolf Galland Insofern hatte er Kenntnis uber die meisten Entwicklungen in diesem Bereich Durch seine Zusammenarbeit mit Wolfgang Spate wusste er dass die Messerschmitt Me 163 die in sie gesetzten Erwartungen voraussichtlich nicht erfullen konnte So wurde die H IX als zweistrahliger Jager als Alternative zur Me 262 konzipiert Die Entwicklung erfolgte halboffiziell mit Unterstutzung einiger Stellen im RLM aber ohne einen grosseren offiziellen Auftrag Die Entwicklung verlief ohne viel staatliche Unterstutzung innerhalb des eigens dafur in einer Autobahnmeisterei bei Gottingen geschaffenen Sonderkommandos IX Die Konstruktionsarbeit leistete fast ausschliesslich Reimar Horten da sein Bruder in Berlin unabkommlich war Der erste Prototyp H IX V1 war ein unmotorisiertes Segelflugzeug das von Heinz Scheidhauer am 1 Marz 1944 erstmals geflogen wurde Scheidhauer hatte grosse Erfahrung mit den Nurflugelkonstruktionen von Horten und bescheinigte dem Flugzeug ein sehr gutes Flugverhalten Der Gleiter hatte ein nicht einziehbares Dreibeinfahrwerk wobei die Hauptfahrwerksbeine mit aerodynamischen Verkleidungen versehen waren Am 21 September 1944 wurde das Horten Projekt verspatet in das sog Jagernotprogramm aufgenommen Der zweite Prototyp sollte mit Strahltriebwerken ausgerustet werden Geplant waren zunachst die BMW 003 Triebwerke Da die Entwicklung bei BMW aber nicht in gewunschtem Masse voranschritt musste auf Junkers Jumo 004 Triebwerke ausgewichen werden Dieses Triebwerk war jedoch vor allem im Durchmesser grosser als das Aggregat von BMW daher musste das Flugelmittelstuck aufwandig umgebaut werden Durch die Aufdickung des Flugelmittelteils sank die rechnerische Hochstgeschwindigkeit Das Ergebnis war dennoch ein noch heute futuristisch anmutendes Dusenflugzeug das vermutlich schon am 18 Dezember 1944 in Oranienburg mit Erwin Ziller einen kurzen ungeplanten und am 2 Februar 1945 dann den offiziellen Erstflug absolvierte Auch dabei wurden dem Flugzeug gute Flugeigenschaften bescheinigt Ziller hatte vorher einige wenige Starts mit der Me 262 absolviert um sich mit der Handhabung der Strahltriebwerke vertraut zu machen Beim dritten bzw mit dem Probeflug vom 18 Dezember 1944 vierten Versuchsflug kam es am 18 Februar 1945 nach etwa 45 Minuten Flugzeit beim Landeanflug jedoch zu einem Unfall Vermutlich wurde er durch den Ausfall des rechten Triebwerkes ausgelost das zugleich die Hydraulikpumpe antrieb und bereits vor dem Start Probleme bereitet hatte Erwin Ziller versuchte zuvor noch im Wellenflug das Triebwerk wieder in Gang zu bringen und fuhr bereits in 400 Metern Hohe mit Hilfe der Pressluftreserve das Fahrwerk aus Er konnte das Flugzeug aber nicht mehr unter Kontrolle bringen und sturzte mit dem Flugzeug vor einem Bahndamm ab Beim Aufprall wurde er aus dem Flugzeug gegen einen Baum im Garten eines Schrankenwarterhauschens geschleudert und starb durch einen Genickbruch Obwohl das Flugzeug mit einem Schleudersitz ausgestattet war hatte der Pilot ihn offenbar nicht mehr betatigt 1 Die eintreffenden Beobachter sahen die aus dem Rumpf nach vorn herausgeschleuderten Triebwerke am Bahndamm liegen von denen das linke noch auslief und warm war wahrend das rechte Triebwerk bereits erkaltet war Dennoch erteilte das RLM einen Fertigungsauftrag uber 40 Flugzeuge an die Firma Gothaer Waggonfabrik Wahrend der motorisierten Flugversuche war keiner der Horten Bruder anwesend Die Front stand relativ nahe beim Flugplatz Oranienburg auf dem die Versuche stattfanden Das Sonderkommando IX wurde bald aufgelost und Reimar Horten arbeitete bereits an der Horten H XVIII einem sechsstrahligen Langstrecken Nurflugel Bomber mit dem Angriffe auf die Vereinigten Staaten geflogen werden sollten Die Verwirklichung eines solchen Projektes war zu diesem Zeitpunkt allerdings vollig illusorisch Bei der erhaltenen V3 waren die Lufteinlasse vor die Flugelvorderkante verlegt worden und hatten kreisformige Einlasslippen Ubergabe des Projektes an die Gothaer Waggonfabrik Bearbeiten Wahrend das Sonderkommando IX aufgelost wurde waren in Friedrichroda bereits weitere Prototypen unter der Leitung der Gothaer Waggonfabrik im Bau Die Konstrukteure der Gothaer Waggonfabrik nahmen einige konstruktive Veranderungen vor insbesondere einige Vereinfachungen im Hinblick auf die geplante Serienproduktion Zunachst wurden V3 bis V5 in Auftrag gegeben Die Serienproduktion wurde mit BMW 003 Triebwerken geplant mangels Verfugbarkeit mussten V3 bis V5 jedoch noch mit Jumo 004 Triebwerken ausgerustet werden obwohl die Erprobungsstelle Rechlin dies als wartungstechnisch und flugsicherheitsmassig nicht zu verantworten bezeichnete Bei der Gothaer Waggonfabrik wurde ein verandertes Mittelstuck geplant das einen breiteren Fuhrersitz und einen grosseren Triebwerksabstand haben sollte Durch den grosseren Triebwerksabstand hatten die Munitionskasten jedoch aus dem Mittelstuck in die Aussenflugel verlegt werden mussen was auf Kosten der Treibstoffkapazitat und damit der Reichweite gegangen ware V6 bis V8 wurden mit diesem geanderten Rumpf als Aufklarer geplant Noch Ende Marz 1945 wollte sich die Technische Luftrustung mangels ausreichender Erprobung auf keinen konkreten Verwendungszweck festlegen Es wurden aber noch zehn weitere Versuchsmuster V6 bis V15 in Auftrag gegeben In Ilmenau wurde wahrenddessen ausserdem eine Attrappe in der Auslegung der vorgesehenen V6 gebaut Sie sollte als Muster fur die Serienproduktion dienen und wurde daher laufend mit den wahrend der Konstruktion durchgefuhrten Anderungen versehen Am 14 April 1945 erreichten US Truppen die Fertigungsstatte in Friedrichroda und erbeuteten neben Konstruktionsunterlagen die fast fertiggestellte V3 2 Der Konflikt zwischen Horten und Gotha Bearbeiten Die H IX sollte zunachst primar als Jagdflugzeug eingesetzt werden Goring hatte bereits den Einsatz bei der 1 JG 400 auf dem Flugplatz Brandis vorgesehen dort waren zu diesem Zeitpunkt Me 163 Raketenflugzeuge stationiert Bei der Gothaer Waggonfabrik zweifelte man an der Eignung dieses Flugzeuges als Jagdflugzeug man sah es eher in der Rolle eines Bombers da man annahm die Horten konne mangels konventionellen Leitwerks gegnerische Bomber nicht prazise genug anvisieren Die Horten Bruder setzten anstelle eines konventionellen Seitenleitwerks Luftbremsen nahe den Flugelenden ein Bei Gotha versuchte man sich zudem mit der Gotha P 60 an einem Gegenentwurf Die Weiterentwicklung bei Horten und Gotha verlief weitgehend unabhangig voneinander was ruckblickend zu Verwirrungen fuhrt So sollte die von Gotha geplante V6 wie oben erwahnt ein verbreitertes Cockpit erhalten und V6 bis V8 sollten als Aufklarer ausgerustet werden Die Bruder Horten entwickelten offenbar in Unkenntnis der Planungen bei Gotha eine zweisitzige Variante mit der Bezeichnung H IXb die ebenfalls als V6 bezeichnet wurde sowie einen zweisitzigen Nachtjager mit der Bezeichnung V7 Versuche fur diese Konstruktion wurden mit einer der verbliebenen H II gemacht Konstruktion Bearbeiten nbsp Dreiseitenansicht der H IX V1Das Flugelmittelstuck bestand im Wesentlichen aus einem mit Sperrholz beplankten Stahlrohrgerust die Tragflachen wurden ausschliesslich aus Sperrholz gefertigt Reimar Horten plante ursprunglich eine kraftstoffresistente Verleimung und Impragnierung um die Hohlraume als Tank nutzen zu konnen und somit das Treibstoffvolumen zu maximieren Am Mittelflugel befanden sich unterteilte Landeklappen am Aussenflugel Elevons Ausfahrbare zweiteilige Storklappen nahe den Flugelenden fungierten einseitig betatigt als Seitenruder Bei hohen Geschwindigkeiten sollten nur die kleineren Bremsklappen zur Steuerung dienen bei niedrigen Geschwindigkeiten oder bei Ausfall eines Triebwerkes wurden beide Klappen gekoppelt verwendet Durch die infolge des Triebwerkswechsels erforderliche Aufdickung des Mittelflugels sank die errechnete Maximalgeschwindigkeit unter 1000 km h Das Flugzeug sollte ursprunglich mit einem federbetatigten Schleudersitz ausgerustet werden Da er jedoch von der Erprobungsstelle Rechlin als unzureichend beurteilt wurde sollte schliesslich ein mit einer Sprengkartusche betatigter Katapultsitz zum Einsatz kommen Da keine Druckkabine vorhanden war entwickelte die Firma Drager fur Fluge in grossen Hohen einen ersten Druckanzug fur den Piloten der mit seinem Helm wie ein Vorlaufer heutiger Raumanzuge anmutete sich aber in der vorgesehenen Ausfuhrung als unpraktisch erwies Die Komponenten des Fahrwerks wurden soweit moglich von Flugzeugen ubernommen welche in den Zerlegebetrieben der Luftwaffe anfielen Bf 109 Me 210 He 177 Der ursprungliche Ansatz auf den Rumpf zu verzichten wurde bereits 1910 von Hugo Junkers patentiert Hierbei sorgten nur die Flugel fur den notwendigen Auftrieb in der Luft wahrend der Rumpf und das Seitenruder gewissermassen Ballast waren Gelange es diese Teile zu reduzieren und ein Flugzeug zu bauen das nur aus den Flugeln bestand musste es uberlegene Flugeigenschaften besitzen In der Praxis konnten Junkers Uberlegungen nicht umgesetzt werden Ein Flugzeug war ohne Leitwerk und Rumpf kaum zu kontrollieren was wenn es zu einem Stromungsabriss unter den Flugeln kame zum Absturz fuhren wurde 3 Verbleib Bearbeiten nbsp Rumpf H IX V3 in Friedrichroda April 1945 nbsp Verladung des Rumpfes der H IX V3 zum Transport in die Vereinigten Staaten August 1945 nbsp Rumpf der H IX V3 in der Smithsonian Institution Garber Restoration Facility 2000 nbsp Ruckseite der H IX V3Die V1 wurde nach der Untersuchung durch die Amerikaner schwer beschadigt zuruckgelassen und schliesslich wohl verbrannt Eine H IX gelangte ins Vereinigte Konigreich um in Farnborough untersucht zu werden Es ist nicht geklart um welche Maschine es sich dabei handelte Da Eric Brown der zahlreiche erbeutete deutsche Flugzeuge fur Grossbritannien untersuchte angab die Maschine habe ausgesehen als ware sie abgesturzt handelte es sich vermutlich um die Reste der V2 aus Oranienburg Der fast fertiggestellte Rumpf der V3 wurde von den Amerikanern in Friedrichroda erbeutet Die ebenfalls noch unfertigen Tragflachen wurden in Sonneberg konfisziert und vermutlich in den USA fertiggestellt Es war ursprunglich vorgesehen auf Freeman Field Testfluge zu unternehmen Sie blieben jedoch insbesondere wegen der Bedenken gegen die unzuverlassigen Jumo 004 Triebwerke aus Die V3 wurde nach dem Krieg in den USA lackiert um sie auf Beuteschauen zu zeigen Danach gelangte sie in die Paul E Garber Facility des National Air and Space Museum Seit 2014 wird sie im Restoration Hangar des Steven F Udvar Hazy Center restauriert und kann von der Besuchergalerie aus besichtigt werden 4 V4 wurde von den Amerikanern als zu zwei Dritteln fertiggestellt eingeschatzt In das Rohrgerust der V4 waren bereits die Triebwerke eingebaut V5 war gerade erst begonnen worden lediglich das Rohrgerust war vorhanden Der weitere Verbleib von V4 und V5 ist ungeklart Die Attrappe der V6 war beim Eintreffen der Amerikaner in Ilmenau bereits zerstort Lediglich einige der Steuerflachen der V6 waren noch intakt Technische Daten BearbeitenKenngrosse Horten IX V1 5 Horten IX V2 5 Horten IX V3 6 Serienversion projektiert 7 Besatzung 1Lange 6 5 m 7 47 mSpannweite 16 0 m 16 8 mHohe 2 4 m 2 7 m 2 81 mFlugelflache 46 0 m 51 8 m 50 20 m 52 5 m Flugelstreckung 5 6 5 35 5 38Leermasse 1900 kg 4844 kg 5067 kg 5000 kgNutzlast 1000 kgmax Startmasse 2000 kg 6876 kg 8999 kg 9000 kgmax Tragflachenbelastung 43 5 kg m 130 kg m 142 kg m 5 171 kg m Hochstgeschwindigkeit 795 km h 977 1000 km h 950 km h in 0 m HoheLandegeschwindigkeit 75 km h 130 km h 157 km h 5 160 km hSteigrate 1320 m min 20 m sDienstgipfelhohe 15 000 m 16 000 mReichweite 1900 km Triebwerke 2 Jumo 004 B2 Strahltriebwerk je 8 7 kN SchubBewaffnung 4 MK 108 und 2 250 kg Bomben geplante bzw errechnete Daten die Ho 229 V3 ist im Gegensatz zur H IX V2 nie geflogen Tarnkappeneigenschaften Mythen und ungesicherte Behauptungen BearbeitenIn den ersten 40 Jahren nach Kriegsende fand die H IX in der Fachpresse wenig Beachtung und wurde so gut wie nie erwahnt Erst mit dem Erscheinen der Autobiografie von Reimar Horten und dem Auftauchen des optisch auffallig ahnlichen Tarnkappenbombers Northrop B 2 entwickelte sich ein wahrer Hype um die Maschine speziell als bekannt wurde dass die H IX V3 noch existierte und in Silver Hill eingelagert war Reimar Horten behauptete namlich in seinem Buch er und sein Bruder Walter hatten gezielt Massnahmen zur Radartarnung der H IX vorgenommen In uberlieferten zeitgenossischen Dokumenten finden sich jedoch keinerlei Hinweise auf eine solche gezielte Anwendung von Radar Tarntechniken Allerdings war schon lange bekannt dass holzerne Flugzeuge etwa die De Havilland DH98 Mosquito schwerer durch die damaligen Radargerate zu erfassen waren als vergleichbare Metallflugzeuge Des Weiteren sollte laut Horten die Beimischung von Kohlenstaub im Leim bzw dem Anstrich ebenfalls der Radartarnung dienen Laut Karl Nickel der fur die Horten Bruder unter anderem aerodynamische Berechnungen vornahm diente diese Mischung jedoch bloss als Spachtelmasse um Gewicht einzusparen Bei der Restaurierung konnte im Harnstoffharz kein Kohlenstoff gefunden werden die schwarze Farbe der Sperrholzschichten ruhrt eher von dem schwarzen Tegofilm her 8 nbsp Northrops Nachbau der H IX V3 ausgestellt im Air amp Space Museum in San Diego nbsp H IX V3 im RestaurationshangarAnfang des Jahres 2009 wurde bei Northrop im Rahmen einer Dokumentation fur den National Geographic Channel ein nicht flugfahiges 1 1 Modell der H IX V3 angefertigt Mit der aus Holz und Plastik gebauten Attrappe deren Stahlrohrgerust Tanks Triebwerke und sonstige Ausrustung durch angeblich gleichermassen reflektierenden Silber Spezialanstrich simuliert wurden fuhrte man Tests bezuglich der Radar Reflexion durch Im Vergleich zu den konventionellen Bombern die in der Luftschlacht um England in den 1940er Jahren eingesetzt waren ergab sich eine um etwa 20 reduzierte Erfassungsreichweite fur die Radaranlagen der Chain Home In Verbindung mit der hoheren Fluggeschwindigkeit hatte sich die Vorwarnzeit von 19 Minuten auf hochstens 8 Minuten verkurzt bei einer Anflughohe von rund 15 Metern uber See hatte sie vermutlich nur 2 5 Minuten betragen 9 10 Hochfrequenzuntersuchungen an der Originalzelle zeigten laut National Geographic Bericht eine radarabsorbierende Wirkung der Flugzeughulle Im Ergebnis bleibt festzuhalten dass die H IX aufgrund der verwendeten Materialien sowie ihrer Formgebung tatsachlich Tarnkappeneigenschaften aufwies dass es aber nach aktuellem Forschungsstand offen bleibt inwieweit sie als Ergebnis gezielter Entwicklungen oder aber eher zufallig zustande kamen Abwegig ist jedenfalls die Titulierung als Hitlers Stealth Bomber Obwohl Goring bzw das Reichsluftfahrtministerium gegen Kriegsende jede noch so absurde Idee aufgriff um der alliierten Luftuberlegenheit Herr zu werden gibt es keinen Hinweis darauf dass Adolf Hitler uberhaupt Kenntnis von der Existenz der H IX hatte Zudem war die ganze Auslegung der H IX mit ihrem grossen Bugfahrwerk nicht auf den Einbau eines Bombenzielgerates ausgelegt was ebenfalls dem Mythos von Hitlers Stealth Bomber entgegensteht Dagegen weist die schwere Kanonenbewaffnung auf den primaren Einsatzzweck als Jager hin Nach einigen Quellen soll es auch zu einem Vergleichsfliegen mit einer Messerschmitt Me 262 gekommen sein Dabei soll die H IX aufgrund der geringeren Flachenbelastung ein besseres Kurven und Steigflugverhalten gezeigt haben Die geringe Anzahl an insgesamt absolvierten Testflugen und das Fehlen von Dokumenten uber dieses Ereignis geben Anlass zum Zweifel ob dieses Vergleichsfliegen in einer so fruhen Phase der Flugerprobung tatsachlich stattgefunden hat Wahrscheinlicher ist dass der Testpilot Ziller der auf einer Me 262 in die Handhabung der Jumo Triebwerke eingewiesen worden war die Flugeigenschaften beider Flugzeuge verglich und daruber berichtete Die Northrop B 2 wird oft als direkter Ableger der H IX dargestellt dies ist jedoch nicht nachweisbar Die B 2 ist ein spater Nachfolger der Nachkriegs Northrop Konstruktionen XB 35 und YB 49 die ebenfalls dank ihrer geringen Ruckstrahlflache unter bestimmten Voraussetzungen vom Radarschirm verschwanden Literatur BearbeitenReimar Horten Peter F Selinger Nurflugel Die Geschichte der Horten Flugzeuge 1933 1960 Weishaupt Graz 1993 ISBN 3 900310 09 2 Hans Peter Dabrowski Deutsche Nurflugel bis 1945 Nebel Utting 2001 ISBN 3 89555 308 5 Horst Lommel Gotha Go Ho 229 amp Horten Ho XIII Luftfahrt History Nr 9 Lautec Siegen 2006 Andrei Schepelew Huib Ottens Horten Ho 229 Der legendare Nurflugel Motorbuch Stuttgart 2020 ISBN 978 3 613 04254 4 David Myhra The Horten Ho 9 Ho 229 Retrospective Schiffer Publishing September 2002 ISBN 0 7643 1666 4 David Myhra The Horten Ho 9 Ho 229 Technical History Schiffer Publishing September 2002 ISBN 0 7643 1667 2 Huib Ottens Andrei Shepelev Horten Ho 229 Spirit of Thuringia Classic Publications 29 September 2006 ISBN 1 903223 66 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Horten H IX Sammlung von Bildern Horten Ho IX Wunderwaffe Wonder Weapon Video Stream 8 27 min In History ZDF abgerufen am 1 August 2011 Hitler s Stealth Fighter Nicht mehr online verfugbar National Geographic archiviert vom Original am 24 April 2019 abgerufen am 1 Dezember 2020 englisch Dokumentarfilm uber Geheimprojekte im Dritten Reich u a mit dem Nurflugler Hitlers Traum vom Tarnbomber auf einestages Johannes Wehrmann Gotha Go 229 Horten Ho IX In Was Sie schon immer mal wissen wollten oder die letzten Geheimnisse der Luftfahrt Luftfahrtmuseum Hannover Laatzen 2014 abgerufen am 13 Oktober 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Ulrich Jaeger Hitlers Traum vom Tarnbomber SPIEGEL Geschichte 11 Mai 2009 abgerufen am 18 Juni 2021 mdr de Text zur Fernsehdokumentation Der unsichtbare Flieger Memento vom 14 Oktober 2013 im Internet Archive Die Horten Ho 229 war das geheimnisvollste Flugzeug der Nazis 24 Marz 2020 abgerufen am 27 Marz 2020 Smithsonian National Air and Space Museum http airandspace si edu collections artifact cfm object nasm A19600324000 a b c d Andrei Schepelew Huib Ottens Horten Ho 229 Der legendare Nurflugel 1 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 2020 ISBN 978 3 613 04254 4 S 140 141 Russ Lee Horten Ho 229 V3 National Air and Space Museum 2 September 2004 abgerufen am 9 Januar 2011 Uwe W Jack Horten Nurflugel Jets In Fliegerrevue kompakt 2 Auflage Band 1 PPV Medien GmbH Bergkirchen 2016 ISBN 978 3 95512 084 9 S 56 Smithsonian Magazine Rebecca Maksel Restoring Germany s Captured Bat Wing Abgerufen am 18 Mai 2022 englisch Fernsehdokumentation National Geographic Channel siehe Minuten 12 14 von 15 englisch Fernsehdokumentation National History Channel Memento vom 9 Dezember 2012 im Internet Archive Nachbau der Horten IX von Northrop und Test der Tarnkappeneigenschaften Liste der Flugzeugkonstruktionen der Bruder Horten SegelflugzeugeH I H II H III Parabel H IV H VI H XII H XI H XIV H XVa I Ae 34 H XVc I Ae 41 H XVI I Ae 37 H Ib H X Hangegleiter Propeller und StrahlflugzeugeH V H IIIb H VII H IIIe H IX Ho 33 I Ae 38 PUL 10ProjekteH VIII H X H XIII H XVIII I Ae 48 Normdaten Sachbegriff GND 4251653 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horten H IX amp oldid 238190446