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Bei den Gothawagen des Triebwagentyps T4 62 und den dazugehorigen Beiwagen vom Typ B4 61 handelte es sich um Grossraumfahrzeuge die Anfang der 1960er Jahre beim VEB Waggonbau Gotha fur die Strassenbahnbetriebe in Berlin Dresden und Magdeburg hergestellt wurden Der erste Prototyp wurde 1958 nach Berlin ausgeliefert und spater an die Serienfahrzeuge angepasst Bis 1970 gelangten die Dresdner und Magdeburger Wagen ebenfalls nach Berlin wo sie bis 1996 im regularen Einsatz waren Von acht Fahrzeugen ist der Verbleib bekannt je ein Trieb und ein Beiwagen befinden sich in Magdeburg 2016 verschrottet und Dresden betriebsfahig fur Sonderfahrten sowie zwei Trieb und ein Beiwagen in Berlin darunter auch der Triebwagen Prototyp von 1958 Ein Triebwagen steht im Eingangsbereich des Eisenbahn und Technikmuseums in Prora auf Rugen Gothawagen T4 62BVG TDE 58 TDE 61Grossraumtriebwagen im Januar 1990 in Berlin FriedrichshagenGrossraumtriebwagen im Januar 1990 in Berlin FriedrichshagenNummerierung 8002 8067 Tw BVG 3002 3123 Bw BVG bis 1970 218 001 066 Tw BVG ab 1970 268 001 122 Bw BVG ab 1970 Anzahl 66 Triebwagen122 BeiwagenHersteller VEB Waggonbau GothaBaujahr e 1958 1961 1964Ausmusterung 1996Achsformel Bo Bo Tw 2 2 Bw Spurweite 1435 mm Normalspur Lange 14 130 mm Wagenkasten Hohe 3 065 mmBreite 2 200 mmDrehzapfenabstand 5 500 mmDrehgestellachsstand 1 950 mmLeermasse 18 0 t Tw 12 0 t Bw Raddurchmesser 650 mmSitzplatze 25 Tw 28 Bw Fussbodenhohe 835 mm max Die technischen Daten beziehen sich auf die SerienfahrzeugeGeschichte Bearbeiten nbsp Der TDE 58 nach der Angleichung an die Serienfahrzeuge nbsp T4 62 Nr 1734 als historisches Fahrzeug der Strassenbahn DresdenBereits 1952 erprobten die Ost Berliner Verkehrsbetriebe einen vierachsigen Grossraumzug bestehend aus Trieb und Beiwagen Der im LOWA Werk Werdau gebaute Zug vom Typ TDE 52 konnte auf Grund seiner Breite von 2 50 Metern nur auf dem Abschnitt zwischen S Bahnhof Grunau und Alt Schmockwitz der Linie 86 eingesetzt werden Nachdem die Produktion von Strassenbahnwagen von Werdau nach Gotha verlagert wurde begann der dort ansassige Volkseigene Betrieb mit dem Bau eines neuen Grossraumzuges welcher 1958 nach Berlin geliefert wurde Der Zug bestehend aus dem Triebwagen 8002 sowie dem Beiwagen 3002 wies die fur Berlin typische Breite von 2 20 Metern auf Der erste Einsatz im Fahrgastbetrieb erfolgte vom 7 Dezember 1959 bis zum 31 Dezember 1960 auf der Linie 86 Gemass dem 1934 eingefuhrten Typenschlussel der BVG wurden die Wagen als TDE 58 beziehungsweise BDE 58 gefuhrt Ausgeschrieben bedeuteten diese Kurzel Einrichtungs Drehgestell Trieb bzw Beiwagen mit dem Baujahr 1958 Die Wagen waren als vierachsige Einrichtungs Grossraumwagen ausgelegt Sie verfugten uber drei Turen von denen die mittlere und hintere als doppelseitige die vordere als einfache Falttur ausgefuhrt waren Es standen im Triebwagen 26 im Beiwagen 28 Sitzplatze zur Verfugung Jedes Drehgestell wurde von zwei langs liegenden Halbspannungsmotoren angetrieben Die Steuerung erfolgte uber einen Zentralfahrschalter mit Druckknopf Betatigung Dieses Prinzip kam bereits bei den Dresdner Hechtwagen zum Einsatz Auch vom Grundriss her erinnerten die Gothawagen mit ihren verjungten Wagenenden leicht an die Hechtwagen Optisch unterschied sich dieser Zug durch die starker geneigte Frontscheibe sowie an den drei statt der ublichen zwei Seitenfenstern zwischen den Turen Die Kosten fur die Entwicklung und den Aufbau des Zuges beliefen sich auf rund 1 5 Millionen DM er wurde am 18 Dezember 1961 an die BVG fur 306 000 DM verkauft nbsp Ein Gothaer Grossraumtriebwagen mit passendem Beiwagen 1993 in Berlin SchmockwitzDer Waggonbau Gotha begann ab 1961 mit der Serienproduktion der Grossraumwagen In der dazwischen liegenden Zeit anderten die Gothaer die Plane fur den Typen so weit dass ein moglichst hoher Einsatz typengleicher Komponenten bereits bestehender Baureihen gewahrleistet werden konnte Optisch zeigte sich dies durch die angepasste Stirnfront und den nun zwei Seitenfenstern zwischen den Turen Die vordere Einstiegstur wurde bei den Serienfahrzeugen ebenfalls als doppelseitige Falttur ausgefuhrt und verbreitert Die Sitzplatzanzahl der Triebwagen wurde gegenuber dem TDE 58 um einen verringert Der Prototyp Zug wurde nach Auslieferung der ersten Wagen diesen ausserlich angepasst Die Fensteraufteilung blieb dabei erhalten Aufgrund von Produktionsengpassen begann zunachst nur der Bau von Beiwagen welche ab 1961 nach Berlin ausgeliefert wurden Erst ein Jahr spater folgten die dazugehorigen Triebwagen Dadurch ist die Typenbezeichnung T4 62 fur die Triebwagen zu erklaren Bis 1964 wurden 32 Trieb sowie 88 Beiwagen in die Hauptstadt ausgeliefert Ferner erhielten die Bezirksstadte Magdeburg und Dresden 14 beziehungsweise 19 Zuge In Berlin wurden die Wagen gemass dem Typenschema als TDE 61 beziehungsweise BDE 61 gefuhrt bis 1970 ab 1970 Anmerkung8002 80343002 3090 218 001 033268 001 0898035 80533091 3109 218 034 052268 090 108 1731 17492001 2019 ex Dresden8054 80673110 3123 218 053 066268 109 122 0 431 0 4440 561 0 574 ex MagdeburgDa die beiden Bezirksstadte bereits wenige Jahre spater Grossraumwagen des Typs Tatra T4D aus tschechoslowakischer Produktion bezogen fanden sie keine Verwendung fur die Gothaer Grossraumwagen Dresden ubergab seine 19 Zuge in den Jahren 1968 69 nach Berlin Magdeburg seine 14 Zuge in den Jahren 1969 70 Damit waren die Gothaer Grossraumwagen ab 1970 ausschliesslich in Berlin im Einsatz Im gleichen Jahr fuhrte die BVB VEB Kombinat Berliner Verkehrsbetriebe ein an der Deutschen Reichsbahn orientiertes EDV Baureihenschema ein Fur die Strassenbahn wurde der 200er Zahlenbereich reserviert Die Zuge wurden entsprechend aufgeteilt Eingesetzt wurden die Zuge aus T4 62 und B4 61 zunachst auf Kopenicker Linien wahrend die uberzahligen Beiwagen auch im innerstadtischen Netz hinter zweiachsigen Rekotriebwagen in Einrichtungsbauart eingesetzt wurden Nach Ubernahme der Wagen aus Dresden und Magdeburg waren diese Zuge fast im gesamten Stadtgebiet anzutreffen 1993 wurden die Fahrzeuge nach Oberschoneweide umstationiert und hatten ihr Einsatzgebiet ausschliesslich in Kopenick Bereits ab 1980 wurden die ersten Wagen ausgemustert nachdem die BVB Mitte der 1970er Jahre die ersten Gelenktriebwagen vom Typ Tatra KT4D aus Prag bezogen hatte Der vermehrte Einsatz der KT4D sowie ab 1988 der Einsatz der kurzeren gelenklosen Tatra T6A2 beschleunigten diesen Prozess Vorrangig wurden die uberzahligen Beiwagen ausgemustert Am 31 Dezember 1991 standen bei der BVG lediglich 15 Zuge noch zur Verfugung Bis 1995 wurden auch diese Zuge aus dem Betrieb entfernt Das offizielle Einsatzende war am 1 Juni 1996 Zum Ende der Einsatzzeit kam es aufgrund vorrangiger Ausmusterung der Triebwagen wegen Ersatzteilmangels nochmals zum Einsatz von B4 61 hinter Rekotriebwagen Nach der Ausmusterung der Wagen gelangten je zwei Wagen nach Dresden 218 037 amp 268 104 sowie nach Magdeburg 218 063 amp 268 114 beide Wagen 2016 jedoch verschrottet Die beiden Zuge waren ursprunglich in diesen Stadten beheimatet In Berlin verblieben die Triebwagen 218 001 und 025 sowie der Beiwagen 268 058 Literatur BearbeitenDenkmalpflege Verein Nahverkehr Berlin e V Hrsg Historische Nahverkehrsfahrzeuge Berlin und Brandenburg Verlag GVE Berlin 2001 ISBN 3 89218 027 X S 54 Sigurd Hilkenbach Wolfgang Kramer Die Strassenbahn der Berliner Verkehrsbetriebe BVG Ost BVB 1949 1991 transpress Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 613 71063 3 Ivo Kohler Strassenbahn Grossraumwagen aus der DDR Berlin Dresden Leipzig Magdeburg VBN Verlag Bernd Neddermeyer Berlin 2015 ISBN 978 3 941712 46 1 Weblinks BearbeitenGothawagen T4 62 Tabelle T4 62 B4 61Gothawagen und ihre Vorgangertypen Zweiachser ET50 ET54 ET55 T57 T59E T2 61 T2 62 Lenkdreiachser BEL 50Vierachsige Grossraumwagen TDE 52 T4 62 Vierachsige Gelenkwagen G4 61 G4 65 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gothawagen T4 62 amp oldid 236048104