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Rene Fonck 27 Marz 1894 in Saulcy sur Meurthe Departement Vosges 18 Juni 1953 in Paris war ein franzosischer Jagdflieger Mit 75 Luftsiegen war er der erfolgreichste alliierte Jagdpilot des Ersten Weltkrieges Rene Fonck Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit und Jugend 2 Erster Weltkrieg 3 Zwischen den Kriegen 4 Wahrend der Besatzungszeit 5 Nachkriegszeit 6 Zitate 7 Schriften 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseKindheit und Jugend BearbeitenFonck wurde in dem kleinen Dorf Saulcy sur Meurthe in den Vogesen geboren Als Techniker begeisterte er sich schon vor Beginn des Ersten Weltkrieges fur die Fliegerei und nahm Flugstunden Erster Weltkrieg BearbeitenAm 22 August 1914 wurde Fonck von seiner Flugschule in Dijon abberufen und zum 11e regiment du genie in Epinal einem Pionier Regiment eingezogen in dem er bis zum Fruhjahr 1915 diente Am 15 Februar 1915 gelang es ihm schliesslich zur Aeronautique Militaire versetzt zu werden und am 1 April nahm er an der Flugschule der Firma Caudron in St Cyr die Ausbildung zum Militarpiloten auf Anschliessend gelangte er zur Escadrille C 47 in Corcieux die mit Caudron Flugzeugen ausgerustet war und Aufklarungsmissionen durchfuhrte Am 25 Mai 1916 wurde sein Beobachter durch ein explodierendes Flakgeschoss todlich getroffen ein Schicksal das Fonck beinahe selbst getroffen hatte Fonck wurde wegen seiner guten Aufklarungsergebnisse mehrfach in Tagesbefehlen belobigt Im Juli 1916 erzielte er seinen ersten Abschuss Wahrend eines Aufklarungsfluges am 6 August 1916 manovrierte Fonck am Steuerknuppel einer Caudron G IV ein deutsches Aufklarungsflugzeug Rumpler C III derart geschickt aus dass er es ohne einen Schuss abzugeben zur Landung auf franzosischer Seite brachte und wurde mit der Medaille militaire ausgezeichnet Nach diesem und weiteren Erfolgen kam Fonck am 15 April 1917 zur Escadrille S 103 einer Staffel der Jagdgruppe Die Storche fr Escadrille des Cigognes das aus den Escadrilles S 3 S 26 S 73 und S 103 bestand Seine neue Einheit war mit Flugzeugen des Typs SPAD S VII ausgerustet Dieser Doppeldecker wurde Anfang des Jahres 1916 eingefuhrt und galt wegen seiner Robustheit und Geschwindigkeit etwa 190 km h als eines der besten Jagdflugzeuge der franzosischen Luftwaffe Mit diesem Flugzeug erzielte Fonck bereits im Mai weitere funf Luftsiege bis Jahresende 1917 wuchs seine Abschussliste auf 19 Er wurde zum Offizier befordert und zum Ritter der Ehrenlegion ernannt Haufig flog er allein und erzielte zahlreiche Luftsiege Rene Fonck entwickelte sich zu einem Meister im Uberraschungsangriff Im Sturzflug von oben kommend brachte er seine Gegner oft auf kurzeste Entfernung mit nur wenigen Schussen zur Strecke wobei er gezielt den Piloten ins Visier nahm Belastungen im Gefecht oder langes Fliegen in grosser Hohe schienen ihm aufgrund seiner robusten Gesundheit nichts auszumachen Bekannt fur seine Kaltblutigkeit versuchte Fonck sogar mathematische Prinzipien im Luftkampf anzuwenden und war seinen Kameraden auch im technischen Verstandnis weit uberlegen Fonck flog neben der SPAD S VII auch die SPAD S XIII in einer Spezialversion die zusatzlich zum eingebauten Vickers MG uber eine 37 mm Puteaux Kanone verfugte die im Block des Hispano Suiza V 8 Reihenmotors zwischen den Zylindern eingebaut als moteur canon durch die Nabe des Propellers schoss Mit diesem Flugzeug vernichtete Fonck 11 feindliche Flugzeuge Am 9 Mai und am 26 September 1918 gelang ihm der Abschuss von sechs feindlichen Flugzeugen was zu jener Zeit einmalig war Wegen seiner Leistungen wurde er noch im selben Monat mit dem Croix de guerre ausgezeichnet Obwohl sich Rene Fonck mit 75 bestatigten und 52 unbestatigten Luftsiegen 1 zum erfolgreichsten Jagdflieger der Alliierten im Ersten Weltkrieg entwickelte blieb er stets im Schatten des legendaren franzosischen Jagdfliegers Georges Guynemer offensichtlich verhinderte sein distanzierter Charakter eine grossere Beliebtheit Fonck galt als ein egoistischer Angeber und war seinen Kameraden oftmals lastig In der Luft war er jedoch ein uberlegener und kluger Kampfer dessen Geschick ihm dazu verhalf den Krieg ohne eine einzige Verletzung zu uberleben Rene Fonck trug eine Reihe hoher Kriegsauszeichnungen darunter als hochste das Croix de guerre mit 28 Palmen und einem Stern Er wurde nach dem Krieg zum Kommandeur der Ehrenlegion ernannt Zwischen den Kriegen BearbeitenBei der Siegesparade am 14 Juli 1919 trug Rene Fonck die Fahne der Luftstreitkrafte Spater engagierte sich Fonck wie auch sein Kamerad Alfred Heurteaux politisch Als Angehoriger des nationalen Chambre Bleu Horizon horizontblau war die Uniformfarbe der franzosischen Armee 2 analog zur feldgrauen der deutschen und Deputierter vertrat er das Departement Vosges von 1919 bis 1924 Er schrieb seine Erinnerungen und gab sie als Buch Mes combats Meine Kampfe heraus ausserdem legte er seine Sicht auf die militarische und zivile Luftfahrt in dem Buch L aviation et la securite francaise Die Luftfahrt und die Sicherheit Frankreichs nieder In seiner zivilen Karriere nach 1918 war er beim Ministerium fur Luftfahrt beschaftigt Auf offizieller Mission war Fonck in Nordafrika Lateinamerika Mitteleuropa und den USA unterwegs Dort kam er 1925 mit dem Vorhaben der Amerikaner in Beruhrung den Atlantik im Direktflug mit dem Flugzeug zu uberqueren Er uberzeugte den aus Russland in die USA emigrierten Flugzeugingenieur Igor Iwanowitsch Sikorski verschiedene technische Verbesserungen an dessen fur den Atlantikflug vorgesehener dreimotoriger Sikorsky S 35 umzusetzen 3 Als Fonck am 21 September 1926 mit der insgesamt vierkopfigen Crew Fonck Curtin Clavier Islamoff die uberladene Maschine startete brach deren Fahrgestell zusammen Bei diesem Ungluck kamen zwei Besatzungsmitglieder ums Leben So gelang es schliesslich Lindbergh den vom Unternehmer Raymond Orteig dafur mit 25 000 gestifteten Preis fur seine Atlantikuberquerung zu erringen Wahrend der Besatzungszeit BearbeitenBei Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 wurde Fonck reaktiviert und Inspekteur der Jagdflieger der Armee de l air Nach der Niederlage vom Juni 1940 bot Marschall Petain der Held von Verdun dem Oberst der Luftwaffe an ohne offizielle Funktion in den Dienst des Vichy Regimes zu treten Fonck der als Kriegsveteran und Jagdflieger bereits aus Vorkriegszeiten die Bekanntschaft Hermann Gorings gemacht hatte sollte wie Ministerprasident Pierre Laval sogar angeboten haben soll ein Geschwader von 200 Piloten zum Angriff auf Grossbritannien anfuhren Fonck fiel schliesslich jedoch bei Marschall Petain in Ungnade und ging auf Distanz zu den Nazikollaborateuren des Vichy Regimes Die amerikanische Zeitschrift Life veroffentlichte in ihrer Ausgabe vom August 1942 eine Liste franzosischer Verrater die nach dem Sieg der Alliierten zur Verantwortung gezogen werden sollten auf der namentlich Rene Fonck Sacha Guitry Maurice Chevalier und andere Prominente genannt wurden Im Vorwort des 1941 erschienenen Buches von Andre Maroselli Le sabotage de notre aviation cause principale de notre defaite Die Sabotage unserer Luftwaffe als Hauptgrund unserer Niederlage stellte Fonck eingedenk der 1940 gefallenen franzosischen Flieger fest dass die Verteidigung Frankreichs trotz der Tapferkeit der franzosischen Flieger an deren unzulanglicher materieller Ausstattung gescheitert sei Obwohl Fonck inzwischen eine kritische Haltung gegenuber Pierre Laval gezeigt und fur Mitglieder der Resistance eingetreten war wurde er nach der Befreiung von Paris im September 1944 dort inhaftiert und auf Intervention des Polizeichefs Edgard Pisani erst Ende 1944 freigelassen Am 28 September 1948 wurde ihm schriftlich bestatigt als geheimes Mitglied der Resistance gegen die deutsche Besatzung gekampft zu haben Sein Verhalten wahrend der Kriegszeit bleibt jedoch weiterhin im Unklaren nbsp Grab von Rene FonckNachkriegszeit BearbeitenNach dem Krieg lebte Fonck in Paris besuchte aber haufig sein Unternehmen France Engrais in Lothringen Ebenso ubte er als Parlamentsabgeordneter ein politisches Amt aus Fonck wurde wahrend des Rifkriegs vom gegen Spanien kampfenden Abd el Krim ersucht beim Aufbau einer Luftwaffe fur die Rifkabylen zu helfen Fonck lehnte jedoch ab 4 Am 18 Juni 1953 starb er im Alter von 59 Jahren in seiner Wohnung in der rue du Cirque Paris 8 Er hinterliess seine Frau Irene Brillant und zwei Kinder Edmond und Anne Marie und ruht auf dem Friedhof von Saulcy sur Meurthe Der Flugplatz Saint Die Remomeix wurde am 21 Juni 2009 auf den Namen Aerodrome Rene Fonck getauft Zitate Bearbeiten Ich setze meine Kugeln so ins Ziel als wurde ich sie dorthin mit der Hand platzieren Ich fliege lieber allein ganz allein mache ich dann die kleinen tollkuhnen Sachen die mir Spass machen 5 Schriften BearbeitenRene Fonck Mes combats Preface du Marechal Foch Editions Flammarion Paris 1920 Rene Fonck L Aviation et la securite francaise Brossard Paris 1924 Literatur BearbeitenDamien Accoulon The Construction of an Image in Aviation the Case of Rene Fonck and the French Press 1917 1926 In Nacelles Nr 5 2019 univ tlse2 fr Damien Accoulon Rene Fonck As des as et pilote de la Grande Guerre editions Privat Toulouse 2018 Arch Whitehouse Flieger Asse 1914 1918 Motorbuch Stuttgart 1970 S 312 316 Biographie bei AcePilots com englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rene Fonck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biographie englisch Rene Fonck l as des as l homme par Corinne Micelli et Bernard Palmieri Economica 2007 franzosisch Rene Fonck par Claude Perrin Officine 2002 franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Over the Front N Franks amp F Bailey Grub Street 1992 Knotel charakterisiert die Farbe als ein sehr helles graublau siehe Richard Knotel Herbert Knotel d J Herbert Sieg Handbuch der Uniformkunde Die militarische Tracht in ihrer Entwicklung bis zur Gegenwart 10 Auflage G Schulz Hamburg 1971 Nachdruck S 161 u o S 35 Time 23 August 1926 abgerufen am 14 April 2007 Dirk Sasse Franzosen Briten und Deutsche im Rifkrieg 1921 1926 Munchen 2006 S 198 Ubersetzt nach The Aerodrome abgerufen am 19 Januar 2013 Normdaten Person GND 124267572 lobid OGND AKS LCCN no00017694 VIAF 59133803 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fonck ReneALTERNATIVNAMEN Fonck ReneKURZBESCHREIBUNG franzosischer Offizier und JagdfliegerGEBURTSDATUM 27 Marz 1894GEBURTSORT Saulcy sur MeurtheSTERBEDATUM 18 Juni 1953STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rene Fonck amp oldid 232862212