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Die Polikarpow R 5 russisch Polikarpov R 5 war ein sowjetischer Doppeldecker In seiner Eigenschaft als Mehrzweckflugzeug war er mit fast 7000 gebauten Exemplaren in den 1930er Jahren neben der Po 2 einer der am weitest verbreiteten Typen in der UdSSR Polikarpow R 5Typ MehrzweckflugzeugEntwurfsland Sowjetunion 1923 SowjetunionHersteller OKB Polikarpow Werk Nr 1 Moskau 1 Erstflug 1928Produktionszeit 1931 1937Stuckzahl 7000 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technische Beschreibung 3 Versionen 4 Technische Daten 5 Galerie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNikolai Polikarpow begann um 1925 mit den Entwicklungsarbeiten Die Flugerprobung mit einem Motor BMW VI begann im Herbst 1928 und wurde Anfang 1929 abgeschlossen Im Jahr 1931 begann die Serienfertigung zunachst mit einem M 17b Triebwerk der Lizenz des BMW VI Ab 1934 wurde der starkere M 17F als Antrieb verwendet ab 1935 der M 34N Diese Ausfuhrung hiess R Z Die R 5 war ein robustes und zuverlassiges Flugzeug das bewies sie zum Beispiel bei der Versorgung und Evakuierung der im arktischen Eis eingeschlossenen Besatzungsmitglieder der Cheliuskin im Marz 1934 Mit einer speziellen R Z Version wurde am 8 Mai 1937 durch W W Schewtschenko mit 11 100 Metern ein Hohenrekord aufgestellt Die Produktion wurde 1937 eingestellt Die R 5 wurde in allen Konflikten und Kriegen eingesetzt in die die Sowjetunion in jener Zeit verwickelt war so im Spanischen Burgerkrieg im Grenzkonflikt zwischen der Sowjetunion und Japan und im sowjetisch finnischen Winterkrieg Zu einem massenhaften Einsatz von R 5 bzw R Z kam es wahrend der Besetzung Ostpolens im September 1939 Bis zu 2000 Stuck sollen als leichte Bomben und Schlachtflugzeuge gegen polnische Truppen und Infrastruktur verwendet worden sein 2 Fur diese Rolle erwies sich das Muster jedoch als vollig ungeeignet und veraltet so dass es schliesslich im Grossen Vaterlandischen Krieg bis 1944 zumeist nur noch als Sanitats und Verbindungsflugzeug diente nbsp Schwimmerversion MR 5Weitere Aufgabenbereiche waren die Aufklarung die Bezeichnung R steht fur Raswedtschik Aufklarer als Frontbomben und Erdkampfflugzeug als Schleppflugzeug fur Lastensegler oder als Torpedobomber Die Aeroflot setzte die R 5 unter verschiedenen Bezeichnungen als Passagier und Frachtflugzeug ein Diese Versionen waren mit geschlossenen Kabinen ausgestattet und konnten bis zu vier Passagiere befordern Eine Ausfuhrung mit Schwimmern MR 5 existierte ebenfalls Technische Beschreibung BearbeitenDie R 5 war ein verspannter Anderthalbdecker in Ganzholzbauweise und in den meisten Fallen mit einer Doppelsteuerung ausgerustet Die beiden Tragflachen waren stoffbespannt und untereinander durch N Stiele mit dem Rumpf durch I Stiele verbunden Das Leitwerk war ebenfalls verspannt Das Heckradfahrwerk war starr und verfugte uber einen Schleifsporn Versionen BearbeitenBezeichnung MerkmaleR 5Sch Schlachtflugzeugversion von 1931 mit zwei zusatzlichen PW 1 im Unterflugel ab 1933 wurden bis zu acht SchKAS MG eingebaut Es konnten zusatzlich 240 500 Kilogramm Bombenlast mitgefuhrt werden Einsatz im Spanischen Burgerkrieg sowie im sowjetisch japanischen Grenzkonflikt R 5T Einsitziges Torpedoflugzeug von 1933 mit veranderten Fahrwerk ohne durchgangige Achse 1935 wurden 50 Stuck gebaut und bei den Marinefliegern im Fernen Osten eingesetzt R 5a MR 5 Schwimmerversion mit vergrossertem Seitenleitwerk Ab April 1931 erprobt und in geringer Stuckzahl gebaut R 5L P 5L Reiseflugzeug fur drei Passagiere von 1931 Es verfugte uber eine geschlossene Kabine und eine eingebaute Treppe Es existierte nur als Versuchsmuster 1933 erschien die P 5L ohne Treppe Sie ging in Produktion und war das erste sowjetische Serien Kabinenflugzeug Eine weitere Version R 5L mit auf 2100 Kilometer vergrosserte Reichweite erschien 1935 R 5SSS P 5SSS Leichter Bomber und Schlachtflugzeug von 1934 mit verkleideten Hauptradern und zwei zusatzlichen SchKAS MG Bis 1935 wurden circa 100 Stuck gebaut Die zivile Passagierversion hiess P 5SSS R Z Etwas kleiner gehaltene Weiterentwicklung von 1935 mit starkerem Mikulin AM 34N Motor und verkleideten Kabinen Einige R Z erhielten 1936 vier Maschinengewehre PW 1 und dienten als Schlachtflugzeuge P Z P ZT Aus der R Z abgeleitete Ausfuhrungen von 1936 bzw 1937 als Passagier und Postflugzeuge Die P ZT auch PT AM 34NB konnte zusatzlich Frachtbehalter unter den Flugeln mitfuhren ging aber nicht in Serie Von der P Z wurden 100 Stuck gebaut PR 5 PR 5bis Von Aram Rafaeljanz entwickelte Transportausfuhrungen mit geschlossenem Cockpit und Passagierkabine fur vier Personen Der Erstflug der PR 5 wurde am 18 November 1934 von Julian Piontkowski durchgefuhrt Die Ausfuhrung PR 5bis besass eine etwas grossere Spannweite und konnte durch leichte Veranderung des Schwerpunktes 50 Kilogramm mehr befordern Beide Typen wurden von der Aeroflot insbesondere in den Gebirgsregionen der UdSSR eingesetzt Gebaut wurden 200 Stuck die ab Juni 1936 ausgeliefert wurden 3 PR 12 Ebenfalls von Rafaeljanz zum Eindecker umgebautes PR 5 Versuchsmuster von 1936 ARK 5 Zwei ab 1935 auf Vorschlag M W Wodopjanows nach Planen D S Markows fur Arktiseinsatze umgebaute Serienmaschinen mit geheizten Cockpits und Vorratsbehaltern an den Tragflachen und Rumpfseiten Sie erhielten die Kennzeichen N 127 und N 128 4 ED 1 Versuchsausfuhrung von 1935 mit dem deutschen Dieselmotor Jumo 4 600 PS Vierblatt Luftschraube und vergrosserter Beobachterkabine fur zwei Personen Ein Exemplar wurde solchermassen umgebaut und bei uber 200 Flugen erprobt P 5 P 5a Durch Umbau aus alten Militarmaschinen entstandene Zivilvariante von 1933 fur zwei Passagiere die bei der Aeroflot oder fur die Versorgung der arktischen Basislager Verwendung fanden Maschinen dieses Typs wurden zur Cheliuskin Rettung eingesetzt Die mit Schwimmern ausgerustete Variante erschien 1935 und trug die Bezeichnung P 5a G 61 Eine von Pawel Grochowski umgebaute Luftlandevariante Unter den Flugeln waren Behalter befestigt in denen sieben Fallschirmjager Platz fanden Potschtowy Pochtovyj Postflugzeug mit zusatzlichen Frachtbehaltern auf den unteren Flugeln 1935 wurde ein Exemplar erprobt nbsp R 5 im Museum MoninoWeiterhin existierten zahlreiche Versuchsaufuhrungen die Einzelexemplare blieben und keine eigenen Bezeichnungen zugewiesen bekamen Im Jahr 1931 wurde eine R 5 zur Langstreckenversion mit zusatzlichen Kraftstoffbehaltern unter den Flugeln und an den Rumpfseiten umgerustet Im Jahr 1932 erhielt ein Flugzeug Spaltflugel die die Landegeschwindigkeit von 95 auf 70 km h herabsetzten Fur die Aufklarungs R 5 wurde diese Neuerung ubernommen Eine R 5 wurde zur Erforschung des Trudelns eingesetzt Sie sturzte im September 1932 ab Im Jahr 1935 war eine Variante mit Einziehfahrwerk geplant die von Markow und Skabrow entwickelt wurde Sie existierte nur als Attrappe Im Jahr 1935 wurden zwei R 5 mit verschiedenen V Leitwerken versehen und erprobt Ende der 1930er Jahre wurde eine R 5 mit einem von N A Tschetschubalin entwickelten Raupenfahrwerk fur schwieriges Terrain getestet Aufgrund des hohen Luftwiderstandes gab man diese Versuche jedoch auf Auf Grundlage der R 5 wurden von Dmitri Grigorowitsch die Schlachtflugzeuge LSch TSch 1 TSch 2 und SchON sowie von Sergei Kotscherigin der Aufklarer LR entwickelt Technische Daten BearbeitenKenngrosse R 5 1 Serie PR 5 Passagierflugzeug Konstrukteur e Nikolai PolikarpowBaujahr e 1931 1934 1936Besatzung 2 Pilot Beobachter 1 Pilot 4 PassagiereSpannweite oben 15 50 m unten 12 00 mLange 10 56 mHohe 3 60 mFlugelflache 50 2 m Antrieb ein wassergekuhlter Reihenmotor Lizenz BMW VI Typ M 17b M 17FLeistung 500 kW 680 PS 526 kW 715 PS Hochstgeschwindigkeit 210 km h in Bodennahe228 km h in 3000 m Hohe 233 km h in Bodennahe216 km h in 3000 m HoheSteigzeit 2 1 min auf 1000 m Hohe17 min auf 5000 m HoheDienstgipfelhohe 6400 m 6350 mReichweite maximal 800 km maximal 1350 kmLeermasse 2152 kgStartmasse normal 2955 kgmaximal 3247 kg maximal 3242 kgBewaffnung ein starres 7 62 mm MG PW 1 uber dem Motorein bis zwei bewegliche 7 62 mm MG DA auf Lafetteim Beobachterstand256 500 kg Bomben an Aussenstationen unter den Flugeln unbewaffnetGalerie Bearbeiten nbsp ARK 5 fur polare Regionen nbsp Passagierversion PR 5 im Arktiseinsatz nbsp Torpedobomber R 5T nbsp Leichtes Schlachtflugzeug SchONLiteratur BearbeitenRainer Gopfert Polikarpow R 5 In Fliegerrevue Nr 09 2014 PPVMedien Bergkirchen S 52 55 Wilfried Kopenhagen Sowjetische Bombenflugzeuge Transpress Berlin 1989 ISBN 3 344 00391 7 S 116 119 Wadim B Schawrow Flugzeugkonstruktionen in den Jahren der sozialistischen Industrialisierung 3 In Wolfgang Sellenthin Hrsg Fliegerkalender der DDR 1981 Militarverlag der DDR Berlin 1980 S 193 195 Flugzeugtypen der Welt Modelle Technik Daten Bechtermunz Augsburg 1997 ISBN 3 86047 593 2 S 756 amerikanisches Englisch The encyclopedia of world aircraft Ubersetzt von Thema Produktmarketing und Werbung mbH Munchen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Polikarpow R 5 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte und Daten von R 5 R 5T R 5Sch und PR 5 russisch Einzelnachweise Bearbeiten Ulf Gerber Das grosse Buch der sowjetischen Luftfahrt 1920 1990 Rockstuhl Bad Langensalza 2019 ISBN 978 3 95966 403 5 S 6075 Rainer Gopfert Uberfall auf Polen Luftstreitkrafte der Roten Armee in Polen 1939 In Fliegerrevue X Nr 37 PPV Medien 2012 S 57 Rainer Gopfert Sowjetische Zivilluftfahrt vor und wahrend des Zweiten Weltkrieges Teil 1 In Fliegerrevue X Nr 56 S 36 37 Ulrich Unger Abenteuer sowjetischer Flieger Militarverlag der DDR Berlin 1987 ISBN 3 327 00306 8 S 173 Liste der Flugzeugtypen des Herstellers Polikarpow Zivile Baureihen PM 1 Po 2Militarische Baureihen BDP 2 I 1 I 3 I 5 I 15 I 16 I 17 I 153 I 180 I 185 ITP NB Po 2 R 1 R 5 TB 2 TIS WIT Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Polikarpow R 5 amp oldid 221794524