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Die Polikarpow I 153 russisch Polikarpov I 153 war ein sowjetisches Doppeldecker Jagdflugzeug der spaten 1930er Jahre Sie entstand als Reaktion auf die im spanischen Burgerkrieg gemachten Erfahrungen mit der I 15 als deren Weiterentwicklung Wegen ihrer auffalligen Tragflachenform wurde sie Tschaika Chajka Mowe genannt Entworfen wurde sie von Nikolai Polikarpow Polikarpow I 153Finnische I 153 mit SkifahrwerkTyp JagdflugzeugEntwurfsland Sowjetunion 1923 SowjetunionHersteller OKB Polikarpow GAS Nr 1 MoskauErstflug 1938Indienststellung 1939Produktionszeit 1939 1941Stuckzahl 3 437 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Konstruktion 3 Varianten 4 Neubauten 5 Technische Daten 6 Einsatzlander 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenDie augenscheinlichste Veranderung zur I 15 bestand im einziehbaren Fahrwerk fur das am Rumpf und am Unterflugel einige konstruktive Veranderungen vorgenommen werden mussten Am 11 Oktober 1937 wurde der ausgearbeitete Entwurf prasentiert Die anfangs noch als I 15ter bezeichnete Maschine war mit einem 750 PS Motor M 25W ausgerustet und flog erstmals im Herbst 1938 Ein weiterer Prototyp erhielt das starkere Triebwerk M 62 mit verstellbarer AQ 1 Zweiblatt Luftschraube das auch bei den Serienexemplaren Verwendung fand Anfang 1939 wurde das 70 Jagdfliegerregiment als erste Einheit mit diesem Typ ausgerustet Im Sommer desselben Jahres erfolgte der erste Kampfeinsatz wahrend des Chalchin Gol Grenzkonfliktes gegen die japanischen Luftstreitkrafte Auf Grund des Uberraschungsmomentes und ihrer technischen Uberlegenheit gegenuber den im Einsatz befindlichen japanischen Jagdflugzeugen konnten sie diesen schwere Verluste zufugen Die jedoch ab und an noch immer in der Literatur 1 erwahnte angebliche Kriegslist die sowjetischen Piloten hatten dabei ihren Gegner getauscht indem sie mit ausgefahrenen Fahrwerk und gedrosselter Geschwindigkeit flogen und den Japanern so eine veraltete I 15 als leichte Beute vorgaukelten nur um uberraschend die Rader einzuziehen und einen Angriff zu starten entspringt wahrscheinlich der Phantasie eines Frontpropagandisten Im Winterkrieg der Sowjetunion gegen Finnland 1939 40 stand die I 153 noch in der ersten Linie der Jagdfliegerkrafte 11 Stuck wurden von den Finnen im Verlaufe der Kampfe erbeutet und ebenfalls eingesetzt Im Fruhjahr 1940 ubergab die Sowjetunion 903 Flugzeuge als Waffenhilfe an China das sie gegen die einfallenden japanischen Truppen nutzte Als das Deutsche Reich im Jahr 1941 die UdSSR angriff wurden viele I 153 von der deutschen Luftwaffe am Boden zerstort Die restlichen Flugzeuge wurden nach dem Erscheinen der neuen Jagdflugzeugtypen Jak 1 MiG 3 und LaGG 3 aus den Jagdfliegereinheiten abgezogen und bis Ende 1943 als Erdkampfflugzeuge eingesetzt Insgesamt wurden 3 437 Maschinen dieses Typs in mehreren Versionen gebaut Konstruktion BearbeitenDie I 153 war ein verspannter Doppeldecker deren Ober und Unterflugel mit I Streben miteinander verbunden wurde Die obere Tragflache besass den charakteristischen zum Rumpf hin abknickenden Mowen Tschaika flugel der den Stirn und Interferenzwiderstand am Ubergang zum Rumpf verringerte Die Holme des Tragwerks bestanden aus einem mit Stoff bespannten Holzrahmen die am Oberflugel befindlichen Querruder waren aus Metall Der Rumpf wurde aus Chrom Molybdan Stahlrohren zusammengeschweisst und mit Stoff bespannt der Rumpfbug erhielt eine Duralumin Beplankung Hinter dem Piloten befand sich eine 8 mm Panzerplatte Das Hohenleitwerk besass je eine V formige Verstrebung unterhalb zum Rumpf hin und bestand aus einem Metallgerippe mit Stoffbespannung Das Fahrwerk wurde im Gegensatz zum manuellen Einziehvorgang mittels einer Kurbel bei der I 16 pneumatisch in den Rumpf eingefahren 2 Das Heckrad war starr Im Winter konnten alle drei Rader durch Kufen ersetzt werden Varianten BearbeitenI 153BS Serienversion mit zwei 12 7 mm MG BS anstelle der ublichen Standardbewaffnung vier 7 62 mm MG SchKAS I 153P Wie I 153BS jedoch mit zwei 20 mm MK SchWAK I 153DM Eine Versuchsausfuhrung mit zwei zusatzlichen DM 2 Staustrahltriebwerken unter den Tragflachen vom September 1940 der Geschwindigkeitszuwachs betrug 30 km h Zwei leistungsstarkere DM 4 wurden im Oktober 1940 bei 17 Flugen getestet Die Hochstgeschwindigkeit erhohte sich dabei durch die zusatzliche Antriebsleistung von bis zu 297 PS um maximal 51 km h Entwickelt hatte die Triebwerke Igor Merkulow 3 nbsp Die I 190 von 1939I 153W I 153W M 63 TK GK Zwei Prototypen die versuchsweise eine hermetisierte Pilotenkabine von Schtscherbakow bzw Polikarpow erhielten und 1940 41 erprobt worden sind Nr 2 war zusatzlich mit einem M 63 Triebwerk mit zwei TK 3 Turbokompressoren ausgestattet I 190 I 195 Die I 190 war eine Anfang 1939 gebaute und ab dem 30 Dezember 1939 getestete aerodynamisch verbesserte Weiterentwicklung mit einem 14 Zylinder Doppelsternmotor M 88W die eine Hochstgeschwindigkeit von 490 km h erzielte Nach einer Bruchlandung am 13 Februar 1941 stellte man das Testprogramm ein 4 Das zweite Modell I 195 mit dem M 90 Motor wurde nicht mehr fertiggestellt Es sollte eine errechnete Hochstgeschwindigkeit von 580 km h erreichen und damit zum schnellsten Doppeldecker der Welt werden Neubauten Bearbeiten nbsp Zwei I 153 Neubauten in NeuseelandGegen Ende der 1990er Jahre wurde von der Moskauer Gesellschaft zur Restaurierung historischer Flugzeuge in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Herstellerwerk in Nowosibirsk eine begrenzte Produktion von I 153 und I 16 unter Verwendung von Originalteilen die von in Nordwestrussland aufgefundenen Wracks stammen wiederaufgenommen Auch Teile zweier geborgener I 15 wurden beim Bau verwendet Die noch vorhandenen Originalzeichnungen und die technische Werkausstattung konnten ebenfalls genutzt werden Die solchermassen entstandenen Flugzeuge entsprechen in ihren Leistungsdaten weitgehend den historischen Vorbildern zumal als Antrieb der Originalmotor M 62 Verwendung findet Die ersten Neubauten drei I 153 und sechs I 16 wurden fur jeweils 200 000 US Dollar nach Neuseeland verkauft Die Flugzeuge sind voll kunstflugtauglich und werden auch auf Flugschauen prasentiert und vorgeflogen 5 Technische Daten BearbeitenKenngrosse Daten Polikarpow I 153BS Konstrukteur e Nikolai PolikarpowBaujahr e 1938 Besatzung 1 PilotLange 6 17 mFlugelspannweite 10 00 m oben 7 50 m unten Hohe 2 80 mFlugelflache 22 14 m Leermasse 1 348 kgStartmasse normal 1 859 kgmaximal 2 009 kg mit zwei 100 l Kraftstoff Zusatzbehaltern Antrieb ein luftgekuhlter 9 Zylinder Sternmotor Schwezow ASch 62Leistung 588 5 kW 800 PS Hochstgeschwindigkeit 366 km h in Bodennahe444 km h in 4 600 m HoheSteigzeit 3 min auf 3 000 m HoheDauer einer Vollkurve 11 4 12 4 sDienstgipfelhohe 11 000 mReichweite normal 470 kmmaximal 880 kmStartrollstrecke 106 mBewaffnung zwei 12 7 mm MG BSsechs 82 mm Raketen RS 82 oder zwei 100 kg Bomben unter den FlugelnEinsatzlander BearbeitenSowjetunion 1923 nbsp Sowjetunion China Republik 1928 nbsp China Finnland nbsp FinnlandSiehe auch BearbeitenSowjetische Flugzeuge im Zweiten Weltkrieg Liste von FlugzeugtypenLiteratur BearbeitenRainer Gopfert Polikarpow I 153 Tschaika In Fliegerrevue Nr 7 2015 PPV Medien Bergkirchen ISSN 0941 889X S 52 55 Olaf Groehler Geschichte des Luftkriegs 1910 bis 1980 Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik Berlin 1981 S 169 Wilfried Kopenhagen Sowjetische Jagdflugzeuge transpress Berlin 1985 VLN 162 925 145 85 Flugzeugtypen der Welt Modelle Technik Daten Bechtermunz Augsburg 1997 ISBN 3 86047 593 2 S 754 amerikanisches Englisch The encyclopedia of world aircraft Ubersetzt von Thema Produktmarketing und Werbung mbH Munchen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Polikarpow I 153 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Polikarpow I 190 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Ian Brodie Tom Middleton Mad about the Gull In Aeroplane Monthly Mai 2000 S 46 Ian Brodie Tom Middleton Mad about the Gull In Aeroplane Monthly Mai 2000 S 44 Manfred Jurleit Fliegende Ofenrohre In Fliegerrevue Nr 3 1973 S 131 132 Wilfried Bergholz Russische Kampfflugzeuge seit 1934 Motorbuch Stuttgart 2019 ISBN 978 3 613 04226 1 S 26 Peter Misch Polikarpows Tschaika fliegt wieder In Fliegerrevue Nr 6 1999 S 52 55 Liste der Flugzeugtypen des Herstellers Polikarpow Zivile Baureihen PM 1 Po 2Militarische Baureihen BDP 2 I 1 I 3 I 5 I 15 I 16 I 17 I 153 I 180 I 185 ITP NB Po 2 R 1 R 5 TB 2 TIS WIT Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Polikarpow I 153 amp oldid 236826317