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Die Petljakow Pe 2 russisch Petlyakov Pe 2 NATO Codename Buck ist ein sowjetisches Mehrzweckflugzeug aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs Der Ganzmetalltiefdecker besass ein doppeltes Seitenleitwerk um dem Beobachter freies Schussfeld nach hinten zu ermoglichen und ein einziehbares Heckspornfahrwerk Die Kabine war nicht druckbeluftet Von den Besatzungen erhielt das Flugzeug den inoffiziellen Namen Peschka Peshka russisch fur den Bauern im Schachspiel Petljakow Pe 2Polnische Pe 2FTTyp Mittleres BombenflugzeugEntwurfsland Sowjetunion 1923 SowjetunionHersteller Petljakow Werk Nr 22 KasanWerk Nr 39 Irkutsk 1 Erstflug 22 Dezember 1939Indienststellung 1941Produktionszeit 1941 1945Stuckzahl 11 426 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Versionen 3 Technische Daten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenWladimir Petljakow fuhrte diesen Entwurf in Gefangenschaft im Konstruktionsburo KB 29 aus wohin er nach seiner Verhaftung im Zuge des Grossen Terrors gebracht worden war Das Flugzeug basiert auf dem Entwurf eines schweren zweisitzigen Langstrecken und Hohenjagers mit der Projektbezeichnung Samoljot 100 von 1938 Am 22 Dezember 1939 fuhrte Pjotr Stefanowski den Erstflug des Erprobungsflugzeugs WI 100 Wysotny Istrebitel fur Hohenjager durch Nach der Werkserprobung und den ublichen geringfugigen Veranderungen ging das Flugzeug am 10 April 1940 an die Forschungsanstalt der Luftstreitkrafte Wahrend dieser Phase erging die Forderung das Modell zum dreisitzigen Hohenbomber umzuarbeiten was kurz darauf nochmals auf eine Sturzbomber Konfiguration mit der Bezeichnung PB 100 Pikirujuschtschi Bombardirowschtschik geandert wurde Innerhalb kurzester Zeit 2 musste der Rumpf umkonstruiert werden Hauptmerkmale im Gegensatz zum geflogenen Prototyp WI 100 waren die geanderte Kanzel und die verglaste Unterseite des Rumpfbugs Die Produktion lief im Januar 1941 in den Moskauer Flugzeugwerken Nr 22 und Nr 39 an Im September desselben Jahres verfugten die sowjetischen Luftstreitkrafte bereits uber 462 Pe 2 deren Zahl bis zum Jahresende trotz der Fabrikverlegungen nach Kasan und Irkutsk um weitere 1405 Exemplare vergrossert werden konnte Insgesamt wurden 11 426 Maschinen hergestellt Eine Hohenjagerversion ahnlich der WI 100 wurde als Petljakow Pe 3 gebaut Mit dem Beginn des deutschen Angriffes auf die Sowjetunion stand die Pe 2 im Kriegseinsatz Haupteinsatzaufgabe war die Unterstutzung der Bodentruppen Von deutschen Truppen erbeutete Pe 2 wurden von der Luftwaffe in Rechlin erprobt und als eine der modernsten sowjetischen Konstruktionen anerkannt Auch die finnische Luftwaffe erhielt erbeutete Pe 2 und setzte sie im Kampf ein Das Muster wurde wahrend des Serienbaus standig modernisiert und als Aufklarer Schlachtflugzeug leichter Bomber und Nachtjager eingesetzt Nach Petljakows Tod im Januar 1942 ubernahm zunachst A I Putilow ab Juni 1943 dann Wladimir Mjassischtschew die Produktionsleitung und entwickelte weitere Versionen sowie auf der Pe 2 basierende Weiterentwicklungen Die robuste Zelle liess es zu dass die Maschine als Sturzkampfbomber verwendet werden konnte Sie wurde ab 1944 zunehmend durch die Tupolew Tu 2 verdrangt So entstanden eine grosse Zahl von Varianten etwa 20 sowie auch einige grundlegend vom Urmuster abweichende Weiterentwicklungen die zum Teil erst nach dem Zweiten Weltkrieg den Truppendienst erreichten Mit der Pe 2 wurden am 24 Juli 1947 durch Gawril Kondraschew erstmals in der Sowjetunion Versuche mit einem Katapultsitz durchgefuhrt Noch 1949 waren Pe 2 als Ubungsflugzeuge fur die Schulung im Instrumentenflug in der Sowjetischen Besatzungszone im Einsatz Die Pe 2FT wurde in der Tschechoslowakei als B 32 Bitevni letadlo geflogen die Schulversion Pe 2U als CB 32 Cvicna bitevni 3 Auch in Bulgarien 96 Stuck Polen 113 Stuck sowie in Jugoslawien 59 Stuck wurde die Pe 2 eingesetzt Die letzten Exemplare wurden von den bulgarischen Luftstreitkraften bis 1956 geflogen 4 Zurzeit 2014 befindet sich ein Exemplar das 1996 in Norwegen geborgen wurde zur Aufarbeitung im Luftfahrtmuseum Kbely bei Prag Das Wrack soll vollstandig wiederhergestellt werden und im dortigen Museum verbleiben 5 Versionen BearbeitenBezeichnung MerkmaleSeriePB 100 Pe 2 Ab Januar 1941 ausgelieferte erste Serienversion 1940 wurden lediglich zwei PB 100 gebaut Pe 2FT Ab Juni 1942 wurden alle Pe 2 mit hinter dem Cockpit befindlichen Drehturm mit 12 7 mm MK UBT und verstarkter Cockpitpanzerung ausgeliefert Die im Einsatz stehenden Flugzeuge wurde ebenfalls so nachgerustet FT steht fur Frontowoje Trebowanije Forderungen der Front Ab 1943 erschien die Version Pe 2FT 3 mit geanderter Navigatorkabine Pe 2FS Ab Februar 1943 produzierte Version der Pe 2FT mit starkeren Klimow WK 105PM Motoren FS steht fur Frontowoje Sadanije im Auftrag der Front Pe 2R Leichtere Aufklarungsversion Raswedtschik von 1942 mit grosserer Reichweite Pe 2UT UPe 2 Pe 2S Schul und Trainingsversion Utschebno Trenirowotschny von 1943 mit Doppelsteuerung Die nach dem Krieg in der Tschechoslowakei eingesetzten Exemplare wurden als CB 32 Cvicna Bitevni bezeichnet Version mit Bordradar Gneis 2Pe 2I Die ursprungliche Ausfuhrung als schwerer Jager Istrebitel wurde nur in kleiner Stuckzahl gebaut Nach dem Kriegsende wurden diese Flugzeuge mit 1 215 kW Triebwerken und Bombenschachten ausgerustet als Bomber geflogen VersuchsmusterPe 2M Fur die Serienfertigung vorgesehene Version vom Oktober 1941 mit Turbolader Motoren Aufgrund der Werksevakuierung konnte die Produktion nicht aufgenommen werden Spater wurde eine modifizierte Ausfuhrung so bezeichnet Pe 2Sch Ebenfalls im Oktober 1941 wurde diese Schlachtfliegerversion Schturmowik mit nach unten gerichteter MG Batterie getestet Die Werksevakuierung vereitelte die Serienproduktion Pe 2M 82 Pe 2 mit M 82 Antrieben von 1943 Pe 2 Parawan Ausfuhrung mit von den Flugelaussenkanten zur Bugspitze verlaufenden Spezialvorrichtung zum Kappen von Sperrballonseilen Pe 2RD Pe 2ARU Am 1 Oktober 1943 von Wassiltschenko erstmals geflogenes und 1943 1944 getestetes Versuchsmuster mit einem zusatzlichen 300 kp Raketentriebwerk Raketny Dwigatel RD 1ChS RD 1HZ oder auch SchRD 1 ZhRD 1 im Heck Die Triebwerksbezeichnung steht fur Chimitscheskije Saschiganije Himicheskie Zazhiganie chemische Zundung oder Schidkostny Raketny Dwigatel Zhidkostnyj Raketnyj Dvigatel Flussigkeitsraketentriebwerk Die Beschleunigeranlage ARU 1 ARU 1 stammte von Sergei Koroljow 6 DB 108 undWB 109 1944 bzw 1945 entstandene und nicht in die Produktion uberfuhrte Weiterentwicklungen von Wladimir Mjassischtschew Technische Daten Bearbeiten nbsp Pe 2 im Juni 1944 nbsp Dreiseitenriss der Pe 2M 82Kenngrosse Pe 2 Pe 2FTBesatzung 3Spannweite 17 16 mLange 12 66 m 12 45 mHohe 4 00 mFlugelflache 40 50 m Flugelstreckung 7 3Leermasse 5870 kg 5950 kgmax Startmasse 7680 kg 7700 kgAntrieb zwei Zwolfzylinder V Motoren Klimow M 105 mit Dreiblatt VerstellluftschraubenTyp Startleistung M 105R mit je 1 110 PS 816 kW WK 105PF mit je 1 210 PS 890 kW Hochstgeschwindigkeitin 5000 m Hohe 540 km h 581 km hMarschgeschwindigkeitin 5000 m Hohe 428 km h 480 km hDienstgipfelhohe 8800 m 9000 mReichweite 1770 kmBewaffnung drei 7 62 mm MG SchKAS drei 12 7 mm MG UBS bzw UBTAbwurfmunition 600 bis 1000 kg BombenLiteratur BearbeitenRainer Gopfert Petljakow Pe 2 In Fliegerrevue Nr 10 2015 PPV Medien ISSN 0941 889X S 52 55 Flugzeuge die Geschichte machten Petljakow Pe 2 In de Agostini Hrsg Aircraft Die neue Enzyklopadie der Luftfahrt Nr 196 Topic Munchen Karlsfeld 1996 S 5467 5478 Wilfried Kopenhagen Sowjetische Bombenflugzeuge Transpress Berlin 1989 ISBN 3 344 00391 7 S 163 ff Manfred Jurleit Frontbomber Pe 2 In Fliegerrevue Nr 1 1973 239 Militarverlag der DDR 1973 S 42 48 Olaf Groehler Geschichte des Luftkriegs 1910 bis 1980 Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik Berlin 1981 S 303 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Petljakow Pe 2 Sammlung von Bildern Foto Galerie mit polnischer Pe 2FT polnisch Einzelnachweise Bearbeiten Ulf Gerber Das grosse Buch der sowjetischen Luftfahrt 1920 1990 Rockstuhl Bad Langensalza 2019 ISBN 978 3 95966 403 5 S 608 und 612 Vladimir Mikhailovich Petlyakov globalsecurity org Version 4 Oktober 2019 Vaclav Nemecek Ceskoslovenska letadla Nase Vojsko Prag 1968 S 185 tschechisch Hans Heiri Stapfer Petljakow Pe 2 In Flugzeug Classic Nr 6 2021 Geramond Munchen ISSN 1617 0725 S 52 53 FliegerRevue X Nr 44 S 7 Peter Stache Sowjetische Raketen im Dienst von Wissenschaft und Verteidigung Militarverlag der DDR Berlin 1987 ISBN 3 327 00302 5 S 81 84 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Petljakow Pe 2 amp oldid 236827495