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Die Nordwestfront russisch Severo Zapadnyj front Sewero Sapadny front war eine Formation der Roten Armee in der Zeit des Zweiten Weltkriegs Am 19 November 1943 wurde die Front aufgelost Das Hauptquartier wurde zur Verfugung des Obersten Kommandos gestellt und am 17 Februar 1944 zur Bildung der 2 Weissrussischen Front herangezogen Inhaltsverzeichnis 1 Aufstellung 2 Einsatz 2 1 1940 2 2 1941 2 3 1942 2 4 1943 3 Frontkommando 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAufstellung BearbeitenDie Front wurde erstmals am 7 Januar 1940 wahrend des finnisch sowjetischen Winterkriegs 1939 40 aus dem Hauptquartier des Leningrader Militarbezirks aufgestellt um die Operationen der 7 und 13 Armee zu koordinieren Nach dem Ende der Kampfhandlungen trat das Frontkommando zuruck in das Hauptquartier des Militarbezirks Nach dem deutschen Uberfall auf die Sowjetunion am 22 Juni 1941 wurde die Nordwestfront aus dem Baltischen Besonderen Militarbezirk neu gebildet Ihr Auftrag war der Schutz des Baltikums Zu diesem Zweck waren dem Frontkommando die 8 11 und 27 Armee sowie kleinere Verbande wie etwa das 5 Luftlande Korps und der Stab des 65 Schutzenkorps unterstellt Im Herbst 1941 waren der Front die 34 48 und 52 Armee und in den folgenden Kriegsjahren auch die zweite Formierung der 27 68 und 22 Armee und 1943 die 1 3 und 4 Stossarmee die 1 Panzerarmee und die 6 Luftarmee unterstellt sowie auch die Operative Armeegruppe unter Generalleutnant M S Chosin und die Gruppe Nowgorod Einsatz Bearbeiten1940 Bearbeiten Im Zuge der Umgestaltung der Kommandostrukturen der Roten Armee infolge der Ruckschlage wahrend der ersten Phase des sowjetisch finnischen Winterkriegs wurde Marschall Semjon Konstantinowitsch Timoschenko zum Oberbefehlshaber einer Nordwestfront bestellt die die Operationen gegen die Mannerheim Linie auf dem karelischen Isthmus koordinieren sollte Der Front wurde die 7 Armee unter Kirill Afanassjewitsch Merezkow dem der Befehl uber die gesamte Operation gegen Finnland entzogen worden war unterstellt ebenso die neugebildete 13 Armee Zusatzlich wurde eine besondere Mobile Gruppe unter Dmitri Grigorjewitsch Pawlow gebildet die uber ein Schutzenkorps ein Kavalleriekorps und eine Panzer Brigade verfugte die uber das Eis Wyborg angreifen und einnehmen sollte Nach Abschluss eines intensiven Ausbildungsprogramms begann am 12 Februar 1940 der Angriff auf die finnischen Stellungen die nach zweieinhalb Tagen heftiger Kampfe bei Samma durchbrochen werden konnten Die finnischen Truppen zogen sich daraufhin auf eine zweite Verteidigungslinie um Wyborg zuruck Wegen schlechter Witterung kamen die Angriffsoperationen am 21 Februar fur drei Tage zum Erliegen Timoschenko nutzte die Gelegenheit um frische Krafte nachzufuhren und am 24 Februar stiess Pawlows Mobile Gruppe uber das Eis vor und nahm die Insel Koivisto ein Am 28 Februar ging die Front erneut in die Offensive und konnte in viertagigem Kampf bis in die Vororte von Wyborg vordringen wahrend Pawlows Mobile Gruppe die Verbindung nach Helsinki unterbrach Wenig spater raumten die finnischen Truppen Wyborg und uberliessen die Stadt den Truppen der Nordwestfront nicht ohne zuvor die ganze Umgebung zu uberschwemmen Da die finnischen Truppen vollig erschopft waren suchte der finnische Oberbefehlshaber General Heinrichs am 9 Marz 1940 um einen Waffenstillstand nach der am 13 Marz in Kraft trat Mit dem Abschluss der Kampfe in Finnland ging die Nordwestfront wieder in das Kommando des Leningrader Militarbezirks uber 1 1941 Bearbeiten Die Nordwestfront war zu Beginn des Grossen Vaterlandischen Kriegs mit 369 000 Mann in 24 Divisionen und 5 Brigaden die schwachste der sowjetischen Fronten Sie wurde mit Befehl des sowjetischen Oberkommandos vom 22 Juni 1941 aus dem Baltischen Besonderen Militarbezirk gebildet Im Sommer 1941 waren alle Teile der Nordwestfront an den schweren Kampfen im Baltikum und um die Zugange nach Leningrad beteiligt In den ersten 18 Tagen des Krieges mussten sich die Armeen der Front 450 km nach Osten zuruckziehen Der Befehlshaber der Front Generaloberst F I Kusnezow wurde darauf Anfang Juli durch Marschall Kliment Woroschilow ersetzt nominell fuhrte die Front aber der bisherige Kommandeur der 8 Armee General P P Sobennikow Am 14 Juli unternahm die sowjetische 11 Armee General W I Morosow eine erfolgreiche Gegenoffensive von Utorgosch und dem Rajon Dno aus in Richtung Sitnja und Solzy und fugte den deutschen Truppen insbesondere der 8 Panzer Division so schwere Verluste zu dass sie sich zuruckziehen mussten Die sowjetischen Truppen konnten am 16 Juli Solzy einnehmen und damit den deutschen Vormarsch auf Leningrad und Nowgorod zeitweilig aufhalten Der Erfolg der Offensive leistete einen grossen Beitrag zur Hebung der Moral der sowjetischen Truppen Die deutschen Truppen formierten sich jedoch neu und erhielten Ersatz so dass sie am 12 August erneut zum Angriff ubergehen konnten und auf Nowgorod vorstiessen welches sie am 19 August besetzten Der weitere Vormarsch der deutschen Truppen wurde bei Demjansk gestoppt Im Herbst war die Nordwestfront der Angelpunkt bei den Kampfen entlang der Angriffsachsen Moskau und Leningrad Dabei deckte sie die strategisch wichtige Waldaihohen von wo aus sie die Nordflanke der vorruckende Heeresgruppe Mitte bedrohen konnte Die sowjetischen Truppen bereiteten eine tief gestaffelte Verteidigungslinie zwischen dem Ilmensee und dem Seligersee vor die sie erfolgreich verteidigten Im weiteren Verlauf des Jahres 1941 wurde von der Front die Wolchow Front neu gebildet die den Bereich nordlich des Ilmensee bis zum Ladogasee decken sollte Die Hauptaufgabe der Nordwestfront war es nun den Verkehrsknoten Staraja Russa der im August verloren gegangen war in einem 880 Tage wahrenden Ringen zuruckzuerobern 1942 Bearbeiten Im Verlauf der Winteroffensive 1941 1942 unternahmen die Armeen des linken Flugels der Nordwestfront die am 22 Januar 1942 der Kalininer Front unterstellt wurden Angriffe in Richtung Toropez Cholm in deren Ergebnis sie fast 250 km weit vorstossen konnten so dass sie sudlich von Demjansk standen wahrend im Suden zusammen mit den Armeen der Kalininer Front die Gruppierungen des Gegners bei Wjasma und Rschew erfasst wurden Die Krafte des rechten Flugels der Nordwestfront fuhrten gleichzeitig einen Schlag gegen Staraja Russa mit dem Ziel die Gruppierung des Gegners im Bezirk Demjansk einzukreisen und zu vernichten Ende Februar 1942 waren die Gruppierungen in Staraja Russa und Demjansk von den deutschen Linien abgetrennt und sechs deutsche Division eingekesselt Am Ende des Winters uberschritten die Truppen der Nordwestfront den Fluss Lowat und vernichteten die gegnerischen Stutzpunkte auf dem rechtsseitigen Ufer 1943 Bearbeiten Am 19 November 1943 wurde die Nordwestfront aufgelost und ihre Truppen den neu gebildeten 1 und 2 Baltischen Fronten unterstellt Bis dahin hatte die Front Verluste von mehr als 2 000 000 Gefallenen und Verwundeten Das Oberkommando der Nordwestfront wurde im Februar 1944 zur Bildung der 2 Weissrussischen Front herangezogen Frontkommando BearbeitenOberbefehlshaber Generaloberst F I Kusnezow Juni Juli 1941 Generalmajor P P Sobennikow Juli August 1941 Generalleutnant Pawel Alexejewitsch Kurotschkin August 1941 bis Oktober 1942 Juni November 1943 ab August 1943 Generaloberst Marschall der Sowjetunion S M Timoschenko Oktober 1942 bis Marz 1943 Generaloberst I S Konew Marz Juni 1943 Mitglied des Militarrats Korpskommissar P A Dibrowa Juni 1941 Korpskommissar W N Bogatkin Juli 1941 bis Mai 1943 ab Dezember 1942 Generalleutnant Generalleutnant F Je Bokow Mai November 1943 Chefs des Stabes Generalleutnant P S Klenow Juni 1941 Generalleutnant N F Watutin Juni 1941 bis Mai 1942 Generalmajor I T Schljomin Chef des Stabes Mai August 1942 Generalleutnant M N Scharochin August Oktober 1942 Generalleutnant W M Slobin Oktober 1942 bis Marz 1943 Generalleutnant A N Bogoljubow Marz November 1943 Generalmajor P I Igolkin November 1943 Siehe auch BearbeitenSchematische Kriegsgliederung der Roten Armee am 22 Juni 1941Weblinks BearbeitenDavid M Glantz Stumbling Colossus The Red Army on the Eve of World War Lawrence University Press of Kansas 1996 Appendix A Red Army Order of Battle Das Tal unseres Gedenkens russisch Nordwestfront russisch Kapitel 6 In der Hauptstreitmacht der Nordwestfront russisch Nordwestfront russischEinzelnachweise Bearbeiten David M Glantz Jonathan House When Titans Clashed How the Red Army Stopped Hitler Lawrence KS University Press of Kansas 1995 ISBN 0 7006 0899 0 S 21 23 Fronten der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg 1 Baltische 2 Baltische 3 Baltische Brjansker Don 1 Fernost 2 Fernost Kalininer Karelische Kaukasus Krim Kursker Leningrader Nord Nordkaukasus Nordwest Oreler Reserve Stalingrader Steppen Sud Sudost Sudwest Transbaikal Transkaukasus 1 Ukrainische 2 Ukrainische 3 Ukrainische 4 Ukrainische 1 Weissrussische 2 Weissrussische 3 Weissrussische West Wolchow Woronescher Zentral Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nordwestfront Rote Armee amp oldid 225321366