www.wikidata.de-de.nina.az
Emil Karl Hans Mauss 17 Mai 1898 in Plon 9 Februar 1959 in Hamburg war ein deutscher Offizier und Zahnarzt Im Zweiten Weltkrieg erreichte er den Rang eines Generalleutnants und war Kommandeur der 7 Panzer Division Er gehorte zu den 27 Soldaten die das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub Schwertern und Brillanten erhielten Mauss in der Endphase in Gdynia wahrend der deutschen Besatzung Gotenhafen PK Foto vom Marz 1945 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Laufbahn 2 Rezeption 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Mauss war der Sohn des Konditors Karl Mauss und dessen Ehefrau Minna geborene Lohoff 1 Wahrend seiner Schulzeit betrieben sie zunachst ein Cafe in der Nahe des Lubecker Bahnhofs 2 und von 1911 bis zur Schliessung im April 1921 das Metropol Kino 3 gegenuber von Niederegger 4 Laufbahn Bearbeiten Karl Mauss besuchte ab 1904 das Johanneum zu Lubeck 5 das ab 1905 in Form eines Realgymnasiums gefuhrt wurde Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldete er sich am 8 August 1914 wie unzahlige Schuler als Kriegsfreiwilliger und wurde Soldat Am 20 Mai 1915 wurde er zum Leutnant befordert 6 Aus dem Felde schrieb er am 16 August 1915 an seinen Schulkameraden Heinrich Sohn von Bernhard Drager dass bereits alle Offiziere deren Drager Tubben hatten und man den Selbstretter in jedem Graben fande 7 Er hielt im 4 Schlesischen Infanterie Regiment Nr 157 kampfend am 22 Marz 1916 vom Lubecker Senat das Lubecker Hanseatenkreuz verliehen 8 Mauss war zuletzt bei der Fliegertruppe eingesetzt und erlitt nach einer Bruchlandung bei Kriegsende eine schwere Ruckenverletzung Nach seiner Heilung nahm er wahrend der Aufstande in Oberschlesien 1921 an der Schlacht um den Annaberg teil 9 Er schied am 1 April 1922 aus der Reichswehr aus und bekam zum Abschied den Charakter eines Oberleutnants 6 Am 1 April 1922 heiratete er das Paar bekam zwei Kinder 5 Nach beruflichen Versuchen als Verlags und Handelsvertreter in Oberschlesien absolvierte Mauss ab dem Wintersemester 1925 26 ein Studium der Zahnmedizin an der Universitat Hamburg 5 Er schloss sich wahrend des Studiums der Hamburger Burschenschaft Germania an 10 Mauss wurde bei Alfred Rohrer mit dem Thema Zahnanomalien bei Idioten und Imbezillen zum Dr med dent promoviert Im Dezember 1928 wurde er approbiert 11 Danach praktizierte er als niedergelassener Zahnarzt in Lubeck 9 Wahrend der Weimarer Republik gehorte er dem Stahlhelm an 9 Zur Zeit des Nationalsozialismus liess er sich am 1 September 1934 im Dienstgrad Hauptmann beim Infanterie Regiment 69 in Lubeck reaktivieren Er wurde als Kompaniefuhrer beim Infanterie Regiment 69 eingesetzt Am 1 September 1939 dem Beginn des Zweiten Weltkriegs war er immer noch Kompaniefuhrer beim gleichen Regiment Am 11 September 1939 wurde er Bataillons Kommandeur im Infanterie Regiment 69 Am 1 April 1941 erfolgte die Beforderung zum Oberstleutnant Am 1 Marz 1942 wurde er Kommandeur vom Panzergrenadier Regiment 33 der 4 Panzer Division Am 1 April 1942 wurde er zum Oberst befordert Am 30 Januar 1944 wurde er Kommandeur der 7 Panzerdivision Die Beforderung zum Generalmajor erfolgte am 1 April 1944 Schon am 1 Oktober 1944 wurde er zum Generalleutnant befordert 6 Mauss wurde im Wehrmachtbericht am 13 Marz 1944 am 15 August 1944 und am 20 Februar 1945 namentlich genannt 12 In der Endphase des Krieges wurde Mauss schwer verwundet so dass ihm ein Bein amputiert werden musste 9 Eine angebliche Beforderung zum General der Panzertruppe am 1 April 1945 beruht lediglich auf mundlichen Quellen schriftliche Nachweise sind jedoch nicht vorhanden 13 Laut dem Historiker Christian Hartmann gehorte Mauss zu den hochdekoriertesten Soldaten der Wehrmacht 14 und wurde wahrend der Kriegszeit auch als Mauss mit dem Lowenherzen bezeichnet Als hochste Auszeichnung wurde ihm das Ritterkreuz mit Eichenlaub Schwertern und Brillanten verliehen 15 nbsp Erbgrab der Familie Mauss in Lubeck das 1928 auf dem Friedhof der St Lorenz Kirche angelegt wurdeNach Kriegsende befand sich Mauss bis Ende Januar 1947 in britischer Kriegsgefangenschaft und praktizierte bald nach seiner Entlassung als Zahnarzt in Hamburg Wandsbek Nach dem Tod seiner Ehefrau heiratete er 1949 erneut und wurde Vater eines Sohnes 16 Wahrend der Nachkriegszeit bildete sich um Mauss in Hamburg so der Militarhistoriker Roland G Foerster eine Gruppe ehemals ihm untergebener Soldaten die mit der Vorgangergruppe der HIAG vergleichbar war 17 Im Zuge der Aufstellung der Bundeswehr bemuhte sich Mauss Mitte der 1950er Jahre um eine Wiederverwendung als General wurde aber vom zustandigen Personalgutachterausschuss abgelehnt 9 Karl Mauss starb am 9 Februar 1959 in Hamburg nach kurzer schwerer Erkrankung an zwei Herzinfarkten Bei der Beerdigung von Mauss im Lubeckischen Familiengrab standen sechs Offiziere der Bundeswehr Ehrenwache Daneben traten Chargierte seiner Studentenverbindung auf Auf dem Sarg lag neben Stahlhelm und Degen die burschenschaftliche Mutze des Toten 18 Die Totenrede hielt der evangelische Theologe Hans Rudolf Muller Schwefe 19 Rezeption BearbeitenChristian Hartmann nennt Mauss 2010 in seiner Arbeit Wehrmacht im Ostkrieg und bewertet ihn als Beispiel fur die soziale Durchlassigkeit und die kleine Gruppe von Offizieren mit akademischen Abschluss 20 Matthias Molt beschreibt in seiner Dissertation zum Neuaufbau der Bundeswehr die Berufsbiographie von Mauss und merkt an dieser sei wegen seiner NS Vergangenheit nicht in die Bundeswehr ubernommen worden 21 Eine neuere zahnmedizingeschichtliche Publikation zu Mauss stammt von dem franzosischen Medizinhistoriker Xavier Riaud 22 Der Spiegel schrieb 1955 in einem Artikel uber Mauss er sei keine operative Grosse eher ein biedertapferer Feldsoldat 9 Zum 50 Todestag 2009 brachte die Preussische Allgemeine Zeitung einen langeren biographischen Artikel zu Mauss Mauss sei einer der tapfersten ritterlichsten und hochst dekorierten Truppenfuhrer der Wehrmacht er sei gleichwohl der deutschen Offentlichkeit nahezu unbekannt geblieben Er habe vielen Ostpreussen die Flucht ermoglicht 23 Schriften BearbeitenZahnanomalien bei Idioten und Imbezillen Zahnmedizinische Dissertation Hamburg 1928 DNB 570889901 Gedanken zur Aufstellung und Eingliederung eines deutschen Verteidigungs Kontingentes in Burschenschaftliche Blatter 67 Jg 1952 H 2 S 42 48 Literatur BearbeitenWolfgang Keilig Die Generale des Heeres 1939 1945 Podzun Pallas Verlag Friedberg 1983 ISBN 3 7909 0202 0 Xavier Riaud General leutnant Dr Karl Mauss 1898 1959 In Journal of Dental Problems and Solutions Band 4 Nr 1 2017 ISSN 2455 8418 S 8 10 Digitalisat PDF 309 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Mauss Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Mauss 1928 Lebenslauf Digitalisat des Adressbuch der Stadt Lubeck von 1905 Mauss Lebenslauf 1928 siehe Metropol Lubeck dort als Literatur angegeben Petra Schaper Kinos in Lubeck Verlag Graphische Werkstatten GmbH Lubeck 1987 ISBN 3 925402 35 7 online Zu der hier relevanten Zeit war Niederegger inklusive der Produktion in der Breiten Strasse die Huxstrasse hinabgehend Lagerverkauf und Cafe waren Bestandteil des Gebaudes a b c Karl Mauss Lebenslauf in seiner Dissertation 1928 a b c Wolfgang Keilig Die Generale des Heeres 1939 1945 Friedberg 1983 S 219 Michael Kamp Bernhard Drager Erfinder Unternehmer Burger 1870 bis 1928 Wachholtz Verlag GmbH 2017 ISBN 978 3 52906 369 5 S 372 Verzeichnis der Inhaber des Lubeckischen Hanseatenkreuzes in dem Bestand der Neuen Lubecker Senatsakten a b c d e f Personal Gutachter Streitkrafte Wo die Mangel zu suchen sind Memento vom 15 Marz 2017 im Internet Archive In Der Spiegel Ausgabe 51 14 Dezember 1955 S 17 Anke Beyer Anke Knigge Johann Koch u a und er muss deutsch sein Geschichte und Gegenwart der studentischen Verbindungen in Hamburg Hamburg 2000 S 208 Karl Mauss Zahnanomalien bei Idioten und Imbezillen Dissertation Hamburg 1928 S 29 Die Berichte des Oberkommandos der Wehrmacht Band 5 1 Januar 1944 bis 9 Mai 1945 Koln 2004 ISBN 3 89340 063 X S 82 257 u 533 Reinhard Stumpf Die Wehrmacht Elite Rang und Herkunftsstruktur der deutschen Generale und Admirale 1933 1945 Boppard am Rhein 1982 S 125 S 127 Christian Hartmann Wehrmacht im Ostkrieg Front und militarisches Hinterland 1941 42 Munchen 2010 S 148 Christian Hartmann Wehrmacht im Ostkrieg Front und militarisches Hinterland 1941 42 Munchen 2010 S 180 Xavier Riaud General leutnant Dr Karl Mauss 1898 1959 In Journal of Dental Problems and Solutions Band 4 Nr 1 2017 S 9 Roland G Foerster Von der Kapitulation bis zum Pleven Plan Oldenbourg 1982 S 721 Ludwig Elm Das Vergangene ist nicht Vergangen In Ludwig Elm Dietrich Heither Gerhard Schafer Fuxe Burschen Alte Herren studentische Korporationen vom Wartburgfest bis heute PapyRossa Verlag 1992 S 209 Meyer Clemens 1962 S 40 Christian Hartmann Wehrmacht im Ostkrieg Front und militarisches Hinterland 1941 42 Munchen 2010 Matthias Molt Von der Wehrmacht zur Bundeswehr personelle Kontinuitat und Diskontinuitat beim Aufbau der Deutschen Streitkrafte 1955 1966 Abgerufen am 19 Juni 2017 Vita von Xavier Riaud franzosisch Xavier Riaud Generalleutnant Dr Karl Mauss 1898 1959 In Dent Hist 48 Jul 2008 S 64 69 Ubersicht der Publikationen von Riaud in Pubmed Jan Heitmann Der Kommandeur ist da wo seine Manner sind In Preussische Allgemeine Zeitung 6 und 7 Februar 2009 S 11 Normdaten Person GND 125419422 lobid OGND AKS VIAF 13269501 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mauss KarlALTERNATIVNAMEN Mauss Emil Karl Hans vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher OffizierGEBURTSDATUM 17 Mai 1898GEBURTSORT PlonSTERBEDATUM 9 Februar 1959STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Mauss amp oldid 238890929