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Hans Krebs 4 Marz 1898 in Helmstedt Herzogtum Braunschweig 1 Mai 1945 in Berlin war ein deutscher General der Infanterie und letzter Generalstabschef des Heeres im Zweiten Weltkrieg Hans Krebs 1944 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie und Schulzeit 1 2 Erster Weltkrieg 1 3 Zwischenkriegszeit 1 4 Zweiter Weltkrieg 1 4 1 Westfeldzug und Aufstieg zum Generalleutnant 1 4 2 Weiterer Kriegsverlauf und Nachfolge von Guderian 1 4 3 Verhandlung mit der Sowjetunion 1 5 Gescheiterte Verhandlungen und Tod 2 Auszeichnungen 3 Trivia 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie und Schulzeit Bearbeiten Krebs war das altere von zwei Kindern des Oberlehrers Otto Krebs und dessen Frau Adele seine Schwester wurde ein Jahr spater geboren Bis zum Alter von 15 Jahren lebte die Familie in Helmstedt wo Krebs das Gymnasium Julianum besuchte 1913 erfolgte ein Umzug nach Goslar Dort ging der offenbar begabte Schuler er ubersprang eine Klasse auf das Ratsgymnasium Erster Weltkrieg Bearbeiten Krebs trat nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges als Freiwilliger am 3 September 1914 in das Hannoversche Jager Bataillon Nr 10 in Goslar ein Als Fahnenjunker erfolgte am 27 November seine Versetzung in das Infanterie Regiment Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig Ostfriesisches Nr 78 Am 19 Marz 1915 kam er mit seinem Regiment an der Westfront in Frankreich zum Einsatz Zwischenkriegszeit Bearbeiten Nach Kriegsende wurde er 1919 in die Reichswehr ubernommen ab 1920 diente er mit Unterbrechungen im 17 Infanterie Regiment in Braunschweig Am 29 April 1920 heiratete Krebs Ilse Wittkop 1921 wurde Tochter Anne Marie geboren 1925 ihre Schwester Lieselotte Oberleutnant Krebs seit 1 April 1925 durchlief in dieser Zeit unter anderem die Generalstabsausbildung 1927 diente er beim 6 Preussisches Pionier Bataillon in Minden 1928 befand er sich wieder in Braunschweig beim 17 Infanterie Regiment Hauptmann Krebs wurde 1930 ins Reichswehrministerium nach Berlin versetzt wo er die russische Sprache erlernte 1931 wurde er der Abteilung Fremde Heere zugeteilt und absolvierte in deren Auftrag Reisen in die Sowjetunion und den Fernen Osten Nach kurzem Intermezzo als Assistent des Militarattaches in Moskau in den Jahren 1933 34 war er bis 1935 Kompaniechef im Infanterie Regiment Gumbinnen und anschliessend bis 1937 Erster Generalstabsoffizier Ia der 24 Infanterie Division Im Oktober 1937 kehrte Krebs als Erster Generalstabsoffizier der 11 Abteilung des Generalstabs des Heeres Generalstabsausbildung und Vorschriften nach Berlin zuruck Diese Abteilung fuhrte er ab Oktober 1938 fur ein Jahr und wurde in dieser Stellung zum Oberstleutnant befordert Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Westfeldzug und Aufstieg zum Generalleutnant Bearbeiten Nach Beendigung des Uberfalls auf Polen wurde Krebs zeitweilig in die Fuhrerreserve des Oberkommandos des Heeres OKH versetzt um im Dezember 1939 zum Chef des Generalstabs des VII Armeekorps ernannt zu werden Mit diesem nahm er 1940 am Westfeldzug teil nbsp Hans Krebs mit Ernst August Kostring 1941 nbsp Die Feldmarschalle Model und von Rundstedt sowie General Krebs bei einer Besprechung im November 1944 nbsp Hohe Offiziere der Heeresgruppe Mitte in Russland Mai 1944 Links Ernst Busch Hans Krebs 3 v l Im Oktober 1940 wurde er zum 1 Assistenten des Militarattaches in Moskau Ernst August Kostring ernannt und zum Oberst befordert In dieser Stellung verblieb er bis zum deutschen Angriff auf die Sowjetunion im Juni 1941 Nach einer Tatigkeit im OKH wurde Krebs im Januar 1942 zum Chef des Generalstabs der 9 Armee ernannt die im Bereich der Heeresgruppe Mitte eingesetzt war und in dieser Stellung zum Generalmajor befordert Nach erneuter Versetzung in die Fuhrerreserve wurde er im Marz 1943 Chef des Generalstabs der Heeresgruppe Mitte und wenig spater zum Generalleutnant befordert Seit dem Fruhjahr des Jahres war er an samtlichen Operationen im Mittelabschnitt der Ostfront massgeblich beteiligt In mehreren Beurteilungen seiner Arbeit und Personlichkeit wurde ihm u a eine feste nationalsozialistische Haltung attestiert Weiterer Kriegsverlauf und Nachfolge von Guderian Bearbeiten Im September 1944 wurde Krebs als Chef des Generalstabs der Heeresgruppe B Generalfeldmarschall Walter Model an die Westfront versetzt Hier war er unter anderem an den Planungen des Unternehmens Wacht am Rhein Ardennenoffensive beteiligt Am 17 Februar 1945 wurde Krebs mit der Vertretung Walther Wencks als Chef der Operationsabteilung im Generalstab des Heeres beauftragt Bei dem alliierten Bomberangriff auf Wunsdorf am 15 Marz 1945 wurde er leicht verwundet Am 29 Marz wurde Krebs dann mit der Wahrnehmung der Amtsgeschafte des Generalstabschefs des Heeres beauftragt und damit Nachfolger von Heinz Guderian den Hitler nach einer letzten Auseinandersetzung am Tage zuvor des Postens enthoben hatte Er war der letzte Generalstabschef vor der deutschen Gesamtkapitulation Am 29 April unterzeichnete er als Zeuge neben Joseph Goebbels Wilhelm Burgdorf und Martin Bormann Hitlers politisches Testament Verhandlung mit der Sowjetunion Bearbeiten Vom neuen Reichskanzler Goebbels und dem Parteiminister Bormann erhielt Krebs den Auftrag Verhandlungen mit der Sowjetunion uber einen Separatfrieden zu fuhren Krebs schien fur die Verhandlungen bestens geeignet da er aus seiner Moskauer Zeit uber gute Russischkenntnisse verfugte Am Morgen des 1 Mai 1945 machte sich der neue Generalstabschef gegen 2 Uhr auf den Weg zu seinem sowjetischen Verhandlungspartner Generaloberst Tschuikow dem Oberbefehlshaber der 8 sowjetischen Gardearmee Er erreichte ihn gegen 3 50 im Haus Schulenburgring 2 in Berlin Tempelhof Nach einiger Wartezeit wurde er in einen Raum mit einer grosseren Anzahl hoher sowjetischer Offiziere gefuhrt denen er mitteilte er sei bevollmachtigt Kontakt zwecks Aushandlung eines Waffenstillstandes aufzunehmen Des Weiteren seien die Anwesenden die ersten die vom Tode Hitlers erfuhren Krebs verlas ein Schreiben von Goebbels in dem dieser eine Waffenruhe forderte damit sich die von Hitler in seinem politischen Testament bestimmte neue deutsche Regierung zusammensetzen konne Krebs ubergab anschliessend die Kabinettsliste Gescheiterte Verhandlungen und Tod Bearbeiten Wahrend der Verhandlungen rief der von der Situation uberraschte Tschuikow Marschall Schukow an um ihn u a uber Hitlers Selbstmord zu informieren dieser wiederum rief umgehend Stalin in Moskau an Der sowjetische Diktator lehnte jedoch einen Waffenstillstand unter Bezugnahme auf die Vereinbarungen zwischen den Alliierten ab und forderte die bedingungslose Kapitulation Deutschlands Auf Krebs Bitten wurde von der Roten Armee eine direkte Telefonverbindung zur Reichskanzlei hergestellt Krebs ubermittelte Goebbels telefonisch die Forderungen seiner Verhandlungspartner die dieser ohne Umschweife ablehnte Damit waren nach ca 12 Stunden Dauer weitere Verhandlungen sinnlos geworden Krebs kehrte in den Fuhrerbunker zuruck wo er auf Hitlers Sekretar Martin Bormann traf der ihm Versagen vorwarf Nachdem die meisten Bunkerinsassen am Nachmittag des 1 Mai aus dem Fuhrerbunker geflohen waren und sich von den Offizieren nur noch Krebs und Hitlers Adjutant Wilhelm Burgdorf darin aufhielten nahmen sich beide gegen 21 30 Uhr im Lageraum das Leben Auszeichnungen BearbeitenEisernes Kreuz 1914 II und I Klasse 1 Ritterkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern 1 Braunschweiger Kriegsverdienstkreuz II und I Klasse 1 Friedrich August Kreuz I Klasse 1 Verwundetenabzeichen 1918 in Schwarz 1 Spange zum Eisernen Kreuz II und I Klasse Deutsches Kreuz in Gold am 26 Januar 1942 2 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub 2 Ritterkreuz am 26 Marz 1944 Eichenlaub am 20 Februar 1945 749 Verleihung Trivia BearbeitenIn dem Film Der Untergang wird Krebs durch Rolf Kanies dargestellt Literatur BearbeitenDieter Lent Krebs Hans In Horst Rudiger Jarck Gunter Scheel Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Hannover 1996 ISBN 3 7752 5838 8 S 346 f Braunschweiger Zeitung Spezial 04 2005 Hans Krebs Hitlers treuester General Dermot Bradley Hrsg Die Generale des Heeres 1921 1945 Die militarischen Werdegange der Generale sowie der Arzte Veterinare Intendanten Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang Band 7 Knabe Luz Biblio Verlag Bissendorf 2004 ISBN 3 7648 2902 8 S 187 189 Reinhard Bein Hitlers Braunschweiger Personal DoringDruck Braunschweig 2017 ISBN 978 3 925268 56 4 S 120 125Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Krebs Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Rangliste des Deutschen Reichsheeres E S Mittler amp Sohn Berlin S 157 a b Veit Scherzer Ritterkreuztrager 1939 1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundete Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchivs 2 Auflage Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 ISBN 978 3 938845 17 2 S 472 Stabschefs der Teilstreitkrafte der Wehrmacht 1935 1945 Chefs des Generalstabes des Heeres Ludwig Beck Franz Halder Kurt Zeitzler Heinz Guderian m d W d G b Hans Krebs m d W d G b Alfred Jodl m d W d G b Chef des Generalstabes der Luftwaffe Walther Wever Albert Kesselring Hans Jurgen Stumpff Hans Jeschonnek Gunther Korten Werner Kreipe m d W d G b Karl KollerChefs des Stabes der Seekriegsleitung der Kriegsmarine Gunther Guse Otto Schniewind Kurt Fricke Wilhelm Meisel Normdaten Person GND 1025957229 lobid OGND AKS VIAF 262604241 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Krebs HansKURZBESCHREIBUNG deutscher General der Infanterie und Generalstabschef des Heeres im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 4 Marz 1898GEBURTSORT HelmstedtSTERBEDATUM 1 Mai 1945STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Krebs Offizier amp oldid 238576516