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Vilkaviskis anhoren deutsch Wilkowischken polnisch Wylkowyszki ist eine Stadt miesto von rund 13 000 Einwohnern sowie stadtischer Gemeindeteil miesto seniunija und Zentralort der gleichnamigen Rajongemeinde rajono savivaldybe mit 48 370 Einwohnern in der litauischen Region Suvalkija im Distrikt Marijampole Die Stadt liegt am Paezeriu See Die Stadt ist Sitz des Bischofs von Vilkaviskis VilkaviskisWappen WappenStaat Litauen LitauenBezirk MarijampoleRajongemeinde VilkaviskisGegrundet 1660Koordinaten 54 39 N 23 2 O 54 6481 23 0357 53 Koordinaten 54 39 N 23 2 OHohe 53 mFlache Ort 7 53 km Gemeindeflache 1 259 km Einwohner Ort 13 000 2005 Bevolkerungsdichte 1 726 Einwohner je km Einw Gemeinde 49 000Bevolkerungsdichte 39 Einwohner je km Zeitzone EET UTC 2 Telefonvorwahl 370 342Postleitzahl 70001 Status Kernstadt als Stadtamt Rajongemeinde Website www vilkaviskis ltVilkaviskis Litauen Vilkaviskis Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sehenswurdigkeiten 2 1 Kathedrale St Maria Heimsuchung 2 2 Heilig Kreuz Kirche 3 Verkehr 4 Selbstverwaltungsgemeinde 4 1 Siedlungen 4 2 Verwaltungseinteilung 5 Personen 6 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Postkarte von Vilkaviskis 1916 nbsp Ortseingang von Vilkaviskis wahrend der Kampfe um den Ort im August 1944Bis dahin Teil Polen Litauens gehorte die Stadt von 1795 bis 1807 nach der dritten polnischen Teilung zum Konigreich Preussen und innerhalb dessen zur neugebildeten Provinz Neuostpreussen Die preussische Verwaltung forderte den Bau von Steinhausern anstelle der bis dahin vorherrschenden Holzhauser Nach der Niederlage Preussens gegen Frankreich kam die Stadt zum neu gegrundeten Herzogtum Warschau Im Sommer 1812 zog der franzosische Kaiser Napoleon auf dem Weg nach Russland mit seinem Heer durch die Stadt und machte fur vier Tage hier Quartier Dabei wurden zahlreiche Hauser beschadigt die Synagoge wurde als Pferdestall missbraucht Ab 1815 nach der Niederlage Napoleons gehorte die Stadt zum Russischen Reich 1857 waren von 5 503 Einwohnern 4 559 Juden 83 und die Stadt ein bedeutendes Zentrum judischer Kultur woran noch die Uberreste des judischen Friedhofs erinnern Bei Stadtbranden in den Jahren 1882 1886 und 1895 wurde Vilkaviskis schwer beschadigt Im Ersten Weltkrieg wurde die Stadt 1915 vom Deutschen Reich eingenommen und blieb bis 1918 als Teil des Gebietes Ober Ost besetzt Von 1918 bis 1940 war die Stadt Teil des nunmehr unabhangigen litauischen Staates Nach der Annexion Litauens durch die UdSSR gehorte sie ab August 1940 zur Litauischen Sowjetrepublik Nach dem deutschen Uberfall auf die Sowjetunion 1941 wurde die Stadt nur 19 Kilometer von der Reichsgrenze bei Eydtkuhnen Eydtkau heute Tschernyschewskoje entfernt von der deutschen Wehrmacht besetzt Schon am Morgen des 22 Juni 1941 war sie von der Luftwaffe bombardiert worden wobei das Stadtzentrum schwer beschadigt und die bedeutende auf die Mitte des 18 Jahrhunderts zuruckgehende Synagoge zerstort wurde Zwischen Juli und September 1941 wurde die judische Bevolkerung der Stadt von den deutschen Besatzern und litauischen Helfern ermordet insgesamt 3 056 Menschen Der Massenmord wurde aufgrund der grenznahen Lage der Stadt nicht von den sonst in der Sowjetunion dafur verantwortlichen so genannten Einsatzgruppen sondern von der Gestapo aus Tilsit durchgefuhrt Nach 1990 wurde ein Denkmal fur die ermordeten Einwohner aufgestellt In den Jahren 1941 bis 1944 lag die Stadt auf dem Territorium des Reichskommissariats Ostland und sollte langfristig deutsch besiedelt und vom Deutschen Reich annektiert werden Ende Juli und Anfang August 1944 tobten in unmittelbarer Umgebung der Stadt heftige Kampfe Die Rote Armee naherte sich hier erstmals unmittelbar der deutschen Vorkriegsgrenze In den ersten Augusttagen gelang es den Deutschen noch einmal die Stadt zuruckzuerobern Am 18 August 1944 wurde sie jedoch endgultig von der Roten Armee eingenommen wobei die Frontlinie wahrend der folgenden Monate immer noch in unmittelbarer Nahe der Stadt verlief Von 1944 bis 1991 gehorte die Stadt zur Litauischen Sowjetrepublik seitdem zur unabhangigen Republik Litauen Sehenswurdigkeiten BearbeitenKathedrale St Maria Heimsuchung Bearbeiten nbsp KathedraleSt Maria Heimsuchung ist die Bischofskirche des Bistums Vilkaviskis Die Kirche wurde 1870 bis 1881 als Pfarrkirche der Stadt erbaut und mit der Grundung des Bistums 1926 zur Kathedrale erhoben Die Kirche wurde 1944 wahrend des deutschen Ruckzugs im Zweiten Weltkrieg sehr schwer zerstort stand fortan als Ruine und verfiel bis zum Zerfall der Sowjetunion zusehends Erst 1989 wurde ein Wiederaufbau genehmigt die Kosten dafur stammen zum Grossteil aus Spenden von den Glaubigen selbst Die erste Messe konnte 1997 in der noch unfertigen Kathedrale gelesen werden nbsp Heilig Kreuz KircheHeilig Kreuz Kirche Bearbeiten Das 1894 erbaute ursprunglich orthodoxe Gotteshaus wurde 1922 von der katholischen Kirche ubernommen Verkehr BearbeitenDer Bahnhof Vilkaviskis liegt an der Eisenbahnstrecke von Kaunas nach Kybartai nbsp Bahnhof VilkaviskisSelbstverwaltungsgemeinde BearbeitenSiedlungen Bearbeiten Der Rajonbezirk Vilkaviskis umfasst ausser der namengebenden Rajonstadt noch die Stadte Kybartai und Virbalis die funf Miesteliai etwa Stadtchen Bartninkai Graziskiai Keturvalakiai Pilviskiai und Vistytis sowie 384 Dorfer Die grossten Siedlungen mit Einwohnerzahlen von 2001 Vilkaviskis 13283 Stadt Kybartai 6556 Stadt Pilviskiai 1493 Stadtchen Virbalis 1351 Stadt Pajevonys 576 Dorf Stotis 571 Dorf Paezeriai 569 Dorf Vistytis 566 Stadtchen Giedriai 565 Dorf Dvarnieji 554 Dorf Verwaltungseinteilung Bearbeiten Verwaltungsmassig besteht der Rajonbezirk aus zwolf Rajongemeinden seniuniju Die stadtische Rajongemeinde Vilkaviskis ist in sechs Nachbarschaften eingeteilt Die ubrigen Stadte und Stadtchen liegen in den elf landlichen Rajongemeinden deren Amtssitze mit einer Ausnahme im namengebenden Ort liegen Bartninkai Gizai Graziskiai Keturvalakiai Kybartai Klausuciai Pajevonys Pilviskiai Seimenos seniunija Amtssitz Vilkaviskis Vilkaviskis Stadt Virbalis VistytisPersonen BearbeitenAlfonsas Andriuskevicius 1940 Kunsthistoriker Kunstkritiker und Schriftsteller Linas Slusnys 1968 Arzt fur Kinder und Jugendpsychiatrie Psychiater und Politiker Aurelijus Gutauskas 1972 Strafrechtler und Kriminologe Professor Richter Algirdas Neiberka 1972 Politiker Burgermeister der Rajongemeinde Vilkaviskis Marius Zibolis 1974 2023 Goalballspieler Aiste Dirziute 1991 Schauspielerin Edvinas Vaskelis 1996 VolleyballspielerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Vilkaviskis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bilder der Grossen Synagoge von Vikaviskis Englischsprachige Seite zur judischen Geschichte der Stadt Englischsprachige Seite zur Geschichte der Stadt ebenfalls mit besonderer Betonung der judischen Geschichte Englischsprachige Seite uber die KathedraleNormdaten Geografikum GND 4795654 9 lobid OGND AKS LCCN n95059731 VIAF 158434711 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vilkaviskis amp oldid 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