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Dieser Artikel behandelt die Stadt Zur Wustung siehe Kirsanowka Kaliningrad Kybartai polnisch Kibarty deutsch veraltet Kibarten jiddisch קיבא רט Kibart ist eine Stadt in Litauen an der Grenze zur russischen Kaliningrader Oblast dem Norden der ehemals preussischen Provinz Ostpreussen Zwischen dem litauischen Kybartai und dem russischen Tschernyschewskoje Eydtkuhnen bzw von 1938 bis 1945 Eydtkau befindet sich der wichtigste Strassen und Eisenbahngrenzubergang der russischen Exklave fur den Landverkehr mit dem Kernland KybartaiWappen Wappen Flagge FlaggeStaat Litauen LitauenBezirk MarijampoleRajongemeinde VilkaviskisKoordinaten 54 38 N 22 45 O 54 638888888889 22 755555555556 Koordinaten 54 38 N 22 45 O Einwohner Ort 5 631 2011 Zeitzone EET UTC 2 Postleitzahl LT 70065Kybartai Litauen KybartaiDie Stadt miesto hat 5631 Einwohner und ist Sitz des gleichnamigen Landamtes kaimo seniunija der Rajongemeinde Vilkaviskis die von 1994 bis 2010 zum Bezirk Marijampole gehorte 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Personlichkeiten 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGegrundet wurde der Ort im Rahmen der Kolonisierungsbemuhungen der Konigin Bona Sforza der Gattin des Konigs Konig Sigismund I von Polen 1561 wird das Dorf im Kataster von Jurbarkas und Virbalis erwahnt Der Friede vom Melnosee hatte 1422 die Zugehorigkeit der Gegend zu Polen Litauen bestatigt Von der Dritten Teilung Polens bis zum Frieden von Tilsit 1809 gehorte der Ort zur neu geschaffenen Provinz Sudpreussen des Konigreichs Preussen dann bis 1815 zum von Napoleon geschaffenen Herzogtum Warschau Dessen Grenzverlauf im Suden Litauens wurde beibehalten als auf dem Wiener Kongress 1815 ein in Personalunion an Russland gebundenes Konigreich Polen geschaffen wurde Dessen Autonomie wurde zunehmend eingeschrankt bis es in den russischen Weichselgouvernements aufging Als 1851 die erste Verbindung zwischen europaischem Normalspurnetz Preussische Ostbahn und russischem Breitspurnetz Petersburg Warschauer Eisenbahn geschaffen wurde benannte man den bei Kybartai gebauten russischen Grenzbahnhof zunachst nach der benachbarten Stadt Virbalis dessen deutsche Namensversion Wirballen dadurch in die Eisenbahngeschichte eingegangen ist Infolge der Eroffnung der Bahnstrecke uberflugelte Kybartai das alte Virbalis 1919 erhielt es Stadtrecht Seit etwa dieser Zeit heisst auch der Bahnhof Kybartai Ein grosser Teil der Zuzugler die der Ort in seinem Aufschwung gewann waren Juden Bei der Volkszahlung 1923 lebten 1253 Juden in Kybartai ein Funftel der Einwohner 2 Seit der Ausrufung eines neuen unabhangigen Litauen am 16 Februar 1918 gehorte die Gegend dessen Geschichte entsprechend jeweils zur Republik Litauen oder der Litauischen Sowjetrepublik unterbrochen durch die deutsche Besetzung zwischen 1941 und 1944 Am 6 Juli 1941 zwei Wochen nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion wurden im Holocaust 185 mannliche Juden und 15 weitere Litauer aus Kybartai in einem Steinbruch bei Gudkaimis 6 km nordlich von Kybartai ermordet 3 Ab August 1941 wurden auch die ubrigen judischen Einwohner Kybartais Frauen und Kinder auf einem Weidengelande in Wirballen lit Virbalis vom Einsatzkommando A erschossen 4 Die genaue Anzahl dieser Opfer ist nicht bekannt Das einst reprasentative Bahnhofsgebaude wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschadigt und in schlichterer Form wiederhergestellt nbsp Bahnhof Wirballen nbsp Bahnhof Kybartai nbsp Kirche von 1927 28 nbsp St Alexander Neviskis Kirche von 1870 nbsp StrassePersonlichkeiten Bearbeiten nbsp Konzertankundigung u a mit Auffuhrung des Einakters Piesn przerwana Das unterbrochene Lied von Eliza Orzeszkowa 1911 Isaak Iljitsch Lewitan Jitzchak Lewitan Yitzchak Levitan 18 Augustjul 30 August 1860greg 22 Julijul 4 August 1900greg russischer Landschaftsmaler Emil Mlynarski 18 Juli 1870 5 April 1935 polnischer Komponist Grunder der polnischen Nationalphilharmonie in Warschau Jakob Mesenblum 1895 1933 litauischer Kunstmaler Richard Waldemar Schweizer 1910 1960 SS Untersturmfuhrer beteiligt an Kriegsverbrechen und der Ermordung von Juden in Litauen Harald Serafin 24 Dezember 1931 osterreichischer Kammersanger und Intendant Inga Valinskiene 8 Juli 1966 litauische Sangerin und PolitikerinWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kybartai Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ausfuhrliche Darstellung der Geschichte Kybartais im 19 und 20 Jahrhundert auf englisch im virtuellen judischen Museum http www jewishgen org Foto des heutigen Bahnhofs Kybartai mit alten Bogenfenstern und neuem Dach Augenzeugenbericht von Ona Rudaitis im Rahmen des Ulmer Einsatzgruppenprozesses 1958Einzelnachweise Bearbeiten 2011 census Statistikos Departamentas Lithuania abgerufen am 2 August 2017 englisch Alexander Kruglov Kathleen Luft Art Kybartai In Geoffrey P Megargee hrsg The United States Holocaust Memorial Museum Encyclopedia of Camps and Ghettos 1933 1945 Bd 2 Martin Dean Hrsg Ghettos in German occupied Eastern Europe Indiana University Press Bloomington 2012 ISBN 978 0 253 35599 7 Teilband B S 1083 1084 The Book of Remembrance of the Jewish Community of Kibart Lithuania Haifa 1988 abgerufen am 8 Oktober 2022 1 abgerufen am 19 April 2023Normdaten Geografikum GND 1044009624 lobid OGND AKS LCCN n91021944 VIAF 305344650 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kybartai amp oldid 234864266