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Dieser Artikel beschreibt ein deutsches Kommandounternehmen im Zweiten Weltkrieg Zur Militaroperation der Alliierten siehe Operation Zeppelin Auch der Befehlsbunker Zeppelin des Oberkommandos des Heeres OKH in Zossen darf nicht mit dem Unternehmen Zeppelin verwechselt werden Das Unternehmen Zeppelin war eine auf Betreiben von SS Sturmbannfuhrer Heinz Grafe initiierte geheime Sabotage und Zersetzungsoperation des Sicherheitsdienstes des Reichsfuhrers SS SD im Deutsch Sowjetischen Krieg im Hinterland der Roten Armee durch sowjetische Kriegsgefangene die bereit waren mit dem SD zu kollaborieren Nachdem der SD Auslandsnachrichtendienst seit seiner Entstehung in Konkurrenz zur Abwehr der Wehrmacht stand war das Unternehmen Zeppelin eine Konkurrenz zur Sabotage und Zersetzungsabteilung Abwehr II Die Abwehr II operierte uberwiegend gegen militarische Ziele hinter der Front wahrend Zeppelin eher politisch strategisch agierte Beide Geheimoperationen uberschnitten sich zum Teil stellenweise wurde auch kooperiert Abwehrchef Wilhelm Canaris nutzte Teile der Abwehr II auch im Interesse der Militaropposition gegen Hitler wahrend der SD und damit das Unternehmen Zeppelin der Machterhaltung Hitlers dienten Die Angehorigen des Unternehmen Zeppelin und ihre Kollaborateure stellten nach dem Krieg ihre Tatigkeit entgegen den Tatsachen als besonders erfolgreich dar um in den Geheimdiensten des Westens eine zweite Karriere zu starten bzw einer Strafverfolgung wegen Kriegsverbrechen zu entgehen Auf diese Weise konnten sie im Kalten Krieg weiter geheime Operationen gegen die Sowjetunion begleiten und stellten so ein Sicherheitsrisiko ersten Grades fur diese Geheimdienste dar denn viele Zeppelin Angehorigen waren aufgrund ihrer Kriegsvergangenheit erpressbar oder den Sowjets bestens bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 1 1 Heinz Grafe und die Kriegsgefangenen 1 2 Grundung des Unternehmen Zeppelin 2 Struktur 2 1 Fuhrungspersonal im RSHA 2 2 Zeppelin Kommandos 2 2 1 Einsatzgruppe A 2 2 2 Einsatzgruppe B 2 2 3 Einsatzgruppe C 2 2 4 Einsatzgruppe D 2 3 Zeppelin Lager 2 3 1 Vorlager 2 3 2 Sammellager 2 3 3 Speziallager 2 3 4 Hauptlager 2 4 Militarische Einheiten 2 4 1 Russische Einheiten 2 4 2 Kosakenkompanie 2 4 3 Kaukasier Einheit 2 4 4 Turkestaner Kompanie 2 5 Der Umbau des Unternehmen Zeppelin Anfang 1943 2 5 1 Hauptkommando Zeppelin Sud 2 5 2 Hauptkommando Zeppelin Mitte bzw Nord 2 5 3 Hauptkommando Zeppelin Mitte II 3 Totungen bei Zeppelin 4 Operationen 4 1 Unternehmen Josef Russisches Funkspiel Zagadka Ratsel 4 2 Unternehmen Ulm 4 3 Funkspiel Revolutionare 4 4 Attentat auf Stalin Funkspiel Nebel 4 5 Die Georgien Operationen 4 6 Mittelost Einsatze 5 Bedeutung von Zeppelin 6 Weblinks 7 Literatur 8 Archivalia 9 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenHeinz Grafe und die Kriegsgefangenen Bearbeiten Sturmbannfuhrer Grafe hatte am 1 April 1941 die Amtsgruppe VI C Russisch japanisches Einflussgebiet ubernommen und war damit fur die gesamte Ostaufklarung im Auslandsgeheimdienst des SD zustandig 1 Mehrere Monate nach Beginn des Russland Feldzugs waren Leningrad und Moskau entgegen der deutschen Plane nach wie vor in sowjetischer Hand Es hatte sich gezeigt dass die Kenntnisse von Abwehr und SD uber die Sowjetunion vollig unzureichend waren Im Herbst 1941 versuchten beide deutsche Geheimdienste diese Mangel zu beheben Der Schlussel dazu sollten die vielen Kriegsgefangenen sein Die Gestapo betrieb Einsatzgruppen in den Gefangenenlagern die massenhaft Liquidierungen durchfuhrten aber auch nach Freiwilligen fur die Abwehr II suchten Gestapo Chef Heinrich Muller war deshalb mehrfach mit Vertretern des OKW in Fragen der Kriegsgefangenen zusammengekommen zuletzt Anfang September 1941 Bei dieser Besprechung waren Abwehr II Chef Erwin von Lahousen der stellvertretende Hauptabteilungsleiter Otto Brautigam vom im Aufbau befindlichen Ostministerium im OKW mit Vertretern des OKW zugegen 2 Die Abwehr II plante mit Hilfe von Kollaborateuren militarische Sonderoperationen durchzufuhren und wollte dafur geeignetes Personal uber Vertrauensleute in den Volksgruppen gewinnen Hier bewegte sich die Abwehr aber auf politischem Feld und damit in der Zustandigkeit des SD Es kam somit erneut zur Aufgabenteilung zwischen Abwehr und SD bezuglich des Zugangs zu diesen Volksgruppen unter der politischen Regie des Ministeriums fur die besetzten Ostgebiete RMfdbO Das Ostministerium betreute die pro deutschen Fuhrer dieser Volker Die Vernehmung der Kriegsgefangenen sollte helfen das grosse Informationsdefizit uber die Sowjetunion zu verbessern Heinz Grafe wurde am 21 Oktober 1941 vom Amt VI zum Amt IV Gestapo des RSHA abgeordnet Bereits am 25 Oktober 1941 dekretierte Muller dass jetzt auch Angehorige des Amtes VI zu den bereits bestehenden Gestapo Einsatzgruppen abgeordnet wurden die den Einsatzgruppenleitern wahrend ihrer Tatigkeit in den Kriegsgefangenenlagern unterstellt waren Es ware ihre Aufgabe Informationen uber die Politik okonomische und kulturelle Bedingen in den noch nicht besetzten russischen Gebieten durch Befragungen zu erfahren Dafur besonders wertvolle Kriegsgefangene waren dem Amt VI zu uberstellen 3 Laut Amtschef VI Walter Schellenberg war damit auch beabsichtigt geeignete Agenten fur den SD aus den Kriegsgefangenenlagern zu gewinnen 4 Mit Zustimmung der Wehrmacht entsandte das Amt VI schliesslich elf SD Fuhrer mit Dolmetschern in die Lager und liess ausgewahlte Gefangene befragen und rekrutieren Ein erheblicher Teil dieser SD Fuhrer waren die Leiter der Abteilung VI der jeweiligen SD Abschnitte im Osten die Grafe zuvor als Chef von RSHA VI C installiert hatte Grundung des Unternehmen Zeppelin BearbeitenIn dieser Zeit reifte bei Grafe die Idee besonders geeignete Gefangene als Agenten fur die Aufklarung im sowjetischen Hinterland einzusetzen Grafe entwarf zwei Denkschriften die fur die kunftige politische Kriegsfuhrung des Auslands SD entscheidende Weichenstellungen auslosten Die erste Studie resultierte aus den Kriegsgefangenenbefragungen und entstand gegen Ende 1941 mit Unterstutzung des SD Russland Instituts des Wannsee Instituts Uberschrieben ist sie mit dem Titel Die Widerstandskraft der Sowjet Union und Moglichkeiten ihrer Zersetzung 5 Darin stellte Grafe fest Das wirtschaftliche Potenzial dass den Sowjets zur Verfugung steht durfte fur die Fortsetzung ihres Kampfes ausreichen Es ist deshalb umso wichtiger das moralische Potenzial der Sowjets anzugreifen In dieser Studie wurde als Ergebnis der Kriegsgefangenenbefragung schonungslos offengelegt dass die Sowjetunion weiter genugend wirtschaftliche und moralische Widerstandskraft habe Um diesen Widerstand zu brechen biete sich der mittelasiatische Raum an der von etwa 11 Millionen Menschen der Turkvolker bewohnt werde die nicht dem Russentum zuzurechnen seien Wortlich hiess es in dieser anspruchsvollen aber hochgradig der NS Mentalitat entsprechenden Arbeit Es bietet sich die Moglichkeit aus dem ungeheuren Menschenreservoir der Kriegsgefangenen geeignete Gruppen auszuwahlen und sie im aktiven Kampf gegen die Sowjetunion auf dem politischen und teilweise militarischen Gebiet einzusetzen Diese Agenten wurden den Auftrag haben durch geeignete Propaganda zersetzend auf die kommunistische Partei einzuwirken das standig wache Misstrauen der sowjetischen Fuhrung zu beunruhigen und die Moral und den Widerstandswillen der Bevolkerung und des Heeres zu unterhohlen Besonders ausgewahlte Agenten mussten unter den antisowjetisch gesinnten Volkerschaften nationale Propaganda treiben und versuchen in Gebieten wo die Voraussetzungen dazu gegeben erscheinen ortliche nationale Revolten zu organisieren Unter Umstanden konnen diese Gruppen dazu benutzt werden um Attentate gegen die sowjetischen Machthaber zu organisieren und Sabotageakte vorzubereiten Die Voraussetzung dafur ware allerdings deutscherseits eine propagandistische Linie die den Bolschewismus nicht mit irgendeinem Volkstum oder einer Rasse also nicht mit dem Russentum insbesondere aber auch unter Berucksichtigung unseres japanischen Bundesgenossen nicht mit Asien oder Asiatentum identifiziert sondern ausschliesslich vom internationalen Judentum herleitet Abschliessend empfahl sich Grafe selbst fur die Umsetzung dieses Vorhabens Der Vorschlag Grafes fiel auf fruchtbaren Boden denn er wurde anscheinend aufgefordert seine Plane detailliert zu beschreiben was er dann in seiner zweiten Denkschrift tat Diesen zweiten detaillierten Vorschlag hatte Grafe zum Jahreswechsel 1941 42 infolge der Gefangenenbefragungen und nach dem Muster der Abwehr II entwickelt und als Plan einer Aktion fur politische Zersetzungsversuche in der Sowjet Union bezeichnet 6 In der zweiten Studie beschrieb Grafe noch einmal die Erfolgsaussichten der Zersetzungsarbeit gegen die Sowjetunion Die Moglichkeiten zur Zersetzung sind wie sich ebenfalls aus den Aussagen der Kriegsgefangenen ergibt zweifellos gegeben Es braucht nur die an sich vorhandene antibolschewistische Einstellung besonders der nationalen Minderheiten gestarkt und fur unsere Zwecke ausgenutzt werden Das OKW und OKH haben selbst u a in einer am 19 12 1941 beim Reichsministerium Ost stattgefundenen Besprechung darauf hingewiesen dass eine politische Propaganda unbedingt erforderlich ist Eine in genugend grossem Umfange und mit allem Nachdruck betriebene Aktion zur politischen Zersetzung der Sowjet Union wird zweifellos eine erhebliche Hilfe fur unsere Ostfront bringen und bei einer kunftigen Offensive Blut und Krafte sparen Typisch fur die Effizienz der SS sollte daher deutsches Blut gespart werden und die Volker Russlands sollten selbst ihren Beitrag zur Vernichtung der Sowjetunion leisten Heinz Grafe listete anschliessend die Hauptaufgabengebiete dieser bereits im Vorschlag als Unternehmen Zeppelin bezeichneten Aktion auf Das waren Nachrichtengewinnung Propaganda durch Verbreitung nationaler religioser und sozialer Parolen Auslosen von Revolten und einzelne Sabotageakte auch mittels politischer Attentate Grafe schlug vor den Fuhrungsstab Zeppelin in der Gruppe VI C des RSHA zu platzieren und von hier die notwendigen Abstimmungsgesprache mit OKW dem Ostministerium und dem Propagandaministerium zu fuhren Sein Unternehmen Zeppelin konnte nur im Verbund mit der Wehrmacht und diesen beiden Ministerien funktionieren Die operativen Krafte hingegen sollten an die Einsatzkommandos von Sipo und SD angebunden werden die ohnehin in der Sowjetunion mit der Vernichtung von Bolschewisten Juden und Partisanen befasst waren Nach Grafes Ansicht konnte das Unternehmen nur bei einem Masseneinsatz Erfolg haben weil mit einem grosseren Anteil von Unzuverlassigen zu rechnen sei Andernfalls waren nur Nadelstiche moglich 7 Grafe kalkulierte also von vorneherein ein dass etliche der angeworbenen Kriegsgefangenen wieder zu den Sowjets uberlaufen wurden Das Vorhaben von Grafe wurde noch im Dezember 1941 Reinhard Heydrich und am 10 Januar 1942 Heinrich Himmler vorgelegt 8 Himmler stellte Hitler personlich den Plan fur das Unternehmen Zeppelin vor der die Ausfuhrung im Februar 1942 genehmigte 9 Innenpolitisches Ziel der Vorlage war die Aufwertung des bis dahin unbedeutenden SD Auslandsnachrichtendienstes um gleichzeitig die Abwehr langsam aus ihren bisherigen Kernaufgabengebieten zu verdrangen Die Qualitat der nachrichtendienstlichen Aufklarung der Sowjetunion sollte durch den Einsatz einheimischer Agenten deutlich verbessert werden Zweites Ziel des Unternehmens war die Schwachung der Sowjetunion durch Sabotage bis hin zum Aufbau von Guerillabewegungen 10 Der Initiator Grafe wurde im Marz 1942 vom Amt IV zum Amt VI zuruckversetzt und mit der Einrichtung eines Sonderreferats in seiner Amtsgruppe VI C beauftragt Das Sonderreferat erhielt die Abkurzung VI C Z wobei das Z fur Zersetzung stand dem Hauptziel des Unternehmens So entstand der Deckname Unternehmen Zeppelin kurz UZ Mit Schreiben vom 10 Marz 1942 informierte Heinrich Muller alle polizeilichen Dienststellen unter seiner Fuhrung von der Einrichtung des Unternehmen Zeppelin und regelte darin die grundsatzlichen Beziehungen zwischen den Einsatzkommandos von Gestapo und SD und der neuen Zersetzungsaufgabe des Amtes VI 11 Am 26 Marz 1942 schickte Walter Schellenberg fur das Amt VI des RSHA erganzende Anweisungen zur Durchfuhrung des anlaufenden Unternehmen Zeppelin an alle beteiligten Dienststellen 12 In diesem Schreiben wurde angewiesen welche Volksgruppen aus den Kriegsgefangenenlagern fur Zeppelin ausgewahlt werden sollten und in welche Lager diese kommen sollten Ausserdem wurde die Aufstellung einer Legion aus diesen Gruppen also einer militarischen Einheit im Rahmen der SS angekundigt Das Unternehmen Zeppelin war geboren Letztlich war noch eine psychologische Frage zu klaren Dabei ging es um die Bezeichnung fur die Freiwilligen Die ausgewahlten Freiwilligen die praktisch nichts anderes als Agenten waren sollten glauben aktiv fur die Befreiung ihrer Volker zu kampfen Beim SD kam ebenso wie bei der Abwehr II deshalb der Begriff Aktivist fur diese Agenten ausnahmslos zur Anwendung 13 Im Marz 1942 begannen die Vorbereitungen fur das Unternehmen Zeppelin Alle Dienststellen des RSHA wurden uber das Vorhaben informiert um wahrend der Vorbereitungsphase eine maximale Unterstutzung sicherzustellen 9 Die fur das Unternehmen benotigten Agenten wurden entweder von den Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD im sowjetischen Operationsgebiet oder der Geheimen Staatspolizei in den Gefangenenlagern rekrutiert Die Gewinnung Freiwilliger war so erfolgreich dass im Sommer 1942 bereits genugend Personal vorhanden war und die Werbung weiterer Personen eingestellt wurde Rekrutiert wurden ausschliesslich Personen aus Teilen der Sowjetunion die nicht unter deutscher Kontrolle standen Dazu zahlten neben ethnischen Russen auch Kaukasier und andere aus den asiatischen Teilrepubliken der Sowjetunion stammende Gefangene 14 Insgesamt meldeten sich ca 10 000 bis 15 000 sowjetische Freiwillige 15 Insgesamt wurden nur 2 000 bis 3 000 Bewerber als geeignet fur die Missionen des Unternehmens Zeppelin angesehen 15 Struktur BearbeitenDie Grobstruktur von Zeppelin bestand danach zunachst aus dem Fuhrungsstab im RSHA VI den Zeppelin Kommandos bei den vier Einsatzgruppen einem System von Zeppelin Lagern das nach Volksgruppen getrennt in Vor und Ausbildungslager getrennt war und schliesslich in Aussenposten der Zeppelin Kommandos die zur Informationsgewinnung Schleusung der Aktivisten usw benotigt wurden Fuhrungspersonal im RSHA Bearbeiten Das personelle Grundgerust bei Zeppelin bestand aus den Abteilungsleitern VI Auslands SD der SD Abschnitte im Osten des Reiches Hinzu kamen die SD Angehorigen die in kleinen Gruppen an den Kriegsgefangenen Befragungen Ende 1941 teilnahmen Weitere Fuhrungskrafte bei Zeppelin stammten den vom SD in Leipzig angeworbenen Zeitungswissenschaftlern und dem Wannsee Institut das ohnehin bereits zur Amtsgruppe VI C gehorte Erganzt wurde dieser Grundstock durch vormalige Untergebene von Grafe Ein weiteres Personal Reservoir ergab sich aus den deutschbaltischen SD Angehorigen der NS Bewegung in Lettland die zwischen 1940 und 1942 in den Umsiedlungsaktionen und in den Einsatzgruppen zu finden waren Ihr Vorteil waren russische Sprachkenntnisse Sonst gab es nur wenige Russland Kenner bei Zeppelin Der Leipziger Grafe ubernahm zunachst selbst bis Juli 1942 das aufzubauende Sonderreferat VI C Z das fur die Steuerung des Unternehmen Zeppelin verantwortlich war und sich zunachst als Fuhrungsstab Zeppelin etablierte Daruber hinaus blieb er als Leiter der Gruppe VI C naturlich zustandig fur die ubrige Aufklarung gegen die Sowjetunion und den Mittleren und Fernen Osten Ebenfalls im Marz 1942 kam der vormalige Leipziger Student Erich Hengelhaupt als sein Stellvertreter zur Gruppe VI C 16 Der danach zum Sturmbannfuhrer beforderte Hengelhaupt ubernahm zudem die Russland Referate VI C 1 bis C 3 17 Im August 1942 ubernahm ein weiterer ehemaliger Leipziger Student der Sturmbannfuhrer Rudolf Oebsger Roder das Sonderreferat VI C Z von Heinz Grafe und damit die operative Verantwortung fur Zeppelin 18 Im Fruhjahr 1943 ubernahm Oebsger Roder dann nach Grundung des Zeppelin Hauptkommandos Sud dessen Leitung Sturmbannfuhrer Walter Kurreck leitete von April 1942 bis November 1942 zunachst das Zeppelin Kommando bei der Einsatzgruppe D Danach war Kurreck fur die gesamte Ausbildungsleitung im Stab von Zeppelin verantwortlich Nach der Umstrukturierung des Unternehmen Zeppelin im Fruhjahr 1943 ubernahm Kurreck das Zeppelin Referat von Oebsger Roder in Berlin bis zum Tod von Heinz Grafe 1944 19 Danach wurde Kurreck Leiter des Zeppelin Hauptlagers Sandberge in Schlesien 1944 wurde nach dem Unfalltod von Grafe die Gruppe RSHA VI C zeitweise von Erich Hengelhaupt gefuhrt der damit auch fur Zeppelin verantwortlich war Dann ubernahmen Obersturmbannfuhrer Karl Tschierschky und ab November 1944 Standartenfuhrer Albert Rapp die Amtsgruppe VI C Eine Umgliederung im Jahr 1944 integrierte das Sonderreferat Zeppelin in die Referate VI C 1 unter Hermann Lumm 20 und VI C 2 unter Erich Hengelhaupt 17 Der Fuhrungsstab von Zeppelin war im Sonderreferat VI C Z zusammen mit der Amtsgruppe VI C in der Berkaer Str 32 35 in Berlin Schmargendorf untergebracht und der Leitung der Amtsgruppe VI C unter Heinz Grafe und seines Vertreters Erich Hengelhaupt unterstellt Das Referat VI C Z gliederte sich mit seinen Abteilungen auf dem Hohepunkt der Existenz von Zeppelin bis Juni 1943 wie folgt 21 Die Abteilung 1 Organisation Verwaltung befasste sich mit Personalfragen der Lagerverwaltung der Versorgung der Betreuung und mit dem Transport der Aktivisten im Reichsgebiet Die Abteilung 2 Ausbildung war fur Auswahl und Schulung der Aktivisten zustandig Die Abteilung 3 Nachrichtenlage befasste sich mit der Informationsgewinnung und Auswertung der Operationen im sowjetischen Hinterland Die Abteilung 4 Einsatzsteuerung war fur die operative Einsatzplanung und steuerung verantwortlich und setzte Auftrage anhand des ubergreifenden Lagebildes von RSHA VI C um Zur Abteilung 4 gehorte ein eigener Sender Die vom Sender ausgestrahlte Propaganda richtete sich vordergrundig an die russischen Funker die den Sender empfangen konnten Es bestand die Hoffnung eine zersetzende Wirkung bei den sowjetischen Funkern zu erzielen Die Propaganda musste mit dem Propagandaministerium und der fur die Rundfunksendungen bei der Abteilung Ostpropaganda eingerichteten Stelle Vineta in Berlin abgestimmt werden Zeppelin verfolgte mit dem Sender hintergrundig noch einen wesentlich wichtigeren Zweck Die taglich ausgestrahlten Sendungen enthielten namlich verschlusselte Anweisungen fur die Zeppelin Agenten hinter der Front die ebenfalls uber Funkgerate verfugten Zeppelin Kommandos Bearbeiten Jeder SS Einsatzgruppe in der Sowjetunion wurde ein kleines Zeppelin Kommando angegliedert Aufgabe dieser Kommandos war die Endausbildung Steuerung und Koordination der Zeppelin Einsatze im Frontabschnitt Die Kommandos waren versorgungsmassig an die Einsatzgruppe gekoppelt jedoch unabhangig von der Einsatzgruppe befehlsmassig an den Zeppelin Stab der Gruppe VI C des RSHA angebunden war Das fuhrte bisweilen zu erheblichen Problemen in der Einsatzfuhrung denn die Einsatzgruppen Kommandeure betrachteten die Zeppelin Kommandos als Storfaktor Grafe der Gruppenchef von RSHA VI C musste deshalb wiederholt bei den Einsatzgruppenchefs intervenieren Die Zeppelin Kommandos verfugten uber einzelne Aussenkommandos die ihrerseits den Einsatzkommandos der Einsatzgruppen angegliedert waren Die Zeppelin Aussenkommandos sollten Gefangene vernehmen und Aktivisten rekrutieren Einsatzgruppe A Bearbeiten Das Zeppelin Kommando bei der Einsatzgruppe A hatte am wenigsten Schwierigkeiten mit der Einsatzgruppenfuhrung denn der ehemalige Leiter des Auslands SD Heinz Jost leitete seit Marz 1942 die Einsatzgruppe A Die Einsatzgruppe A hatte ebenso wie das Zeppelin Kommando den Sitz in Krasnogwardeisk Gattschina bei Leningrad 22 Erster Leiter dieses Zeppelin Kommandos war von Mai bis Juli 1942 Hauptsturmfuhrer Lothar Fendler Ihm folgte bis Oktober 1942 Obersturmfuhrer Ludwig Hellwagner Im Oktober 1942 ubernahm Hauptsturmfuhrer Martin Kurmis 23 das Zeppelin Kommando bei der Einsatzgruppe A 24 Das Kommando sollte durch Befragungen von Kriegsgefangen die Lage im sowjetischen Hinterland und in der belagerten Stadt Leningrad aufklaren und an das RSHA melden Ausserdem sollte es im Rahmen der Befragungen geeignete Freiwillige aussuchen die fur Zeppelin Einsatze im Nahbereich des sowjetischen Hinterlandes ausgebildet wurden Die Luftwaffe wollte im Sommer 1942 wegen der taghellen Nachte im Norden keine Einsatze fliegen und hatte auch danach nur wenige Flugzeuge zur Verfugung Die Aktivisten wurden oft mit Hilfe der Wehrmacht durch die Front geschleust Das Kommando hatte einen guten Draht zur Abwehrgruppe Nord in Pleskau unter Oberst Kiep die den Austausch von Informationen Analysen Dokumenten und den Einsatz der Aktivisten im engsten Einvernehmen betraf wie ein Erfahrungsbericht des Zeppelin Kommandos belegt 25 Einsatzgruppe B Bearbeiten Im April 1942 entstand das Zeppelin Kommando bei der Einsatzgruppe B in Smolensk Geleitet wurde es zunachst von Hauptsturmfuhrer Karl Wilhelm Bitz dann von Hauptsturmfuhrer Hans Wadel 26 Ab Juli 1942 lag die Leitung in den Handen von Obersturmfuhrer Hans Nentwig 27 Das Zeppelin Kommando hatte ein Aussenkommando in der vormaligen Kolchose Wissokoje sudostlich von Smolensk Wissokoje lag gunstig zum nahen Flugplatz von Smolensk und nahe zur Einsatzgruppe B unter SS Oberfuhrer Erich Naumann in Smolensk Naumann behagte die Beiordnung nicht weshalb die Kooperation mit dem Z Kommando eher schlecht lief Zeppelin Chef Grafe sah sich genotigt Naumann noch einmal die Aufgaben seines Z Kommandos zu schildern Grafe kundigte auch die Uberfuhrung des Zeppelin Sonderverbands DRUSCHINA an der fur die Partisanenbekampfung vorgesehen war Damit sollte Naumann gewogen gestimmt werden Naumanns Einsatzgruppe B war namlich im August 1942 schwer damit beschaftigt Kommunisten Juden Zigeuner Geisteskranke Kriminelle und Partisanen sonderzubehandeln sprich zu ermorden In seinem Tatigkeitsbericht vom 1 9 1942 meldete Naumann stolz 126195 Sonderbehandlungen 28 Am 15 Oktober 1942 ubernahm Hauptsturmfuhrer Edwin Sakuth 29 das Z Kommando bei der Einsatzgruppe B Kurz darauf kam es zu Fahnenfluchten und Disziplinlosigkeiten in Wissokoje weil die Aktivisten mangels verfugbarer Flugzeuge nicht zum Einsatz kamen Einsatzgruppenchef Erich Naumann liess 18 Zeppelin Aktivisten liquidieren wie Zeppelin Referatsleiter Rudolf Oebsger Roder in einem Vermerk festhielt Der Chef der Einsatzgruppe B hat ohne Zustimmung von VI C Z 18 Aktivisten des Unternehmen Zeppelin die im Bereich der Einsatzgruppe B untergebracht waren wegen grober Disziplinlosigkeiten sonderbehandeln lassen 30 Der Umgang mit diesen Agenten die ja nur aus Propagandagrunden Aktivisten genannt wurden war fur den SD zu einem Problem geworden Eine allgemeine Verfugung des RSHA VI C 1 B Nr 54120 42 vom 1 Dezember 1942 muss in diesem Zusammenhang gesehen werden Diese Verfugung regelte u a die Behandlung unheilbar kranker Aktivisten die anschliessend sonderbehandelt wurden 31 Die Verfugung durfte jedoch uber kranke Aktivisten hinausgegangen sein und beinhaltete wohl generell die weitere Verwendung von Geheimnistragern bei Zeppelin wie andere Vorfalle belegen Die zeitliche Nahe so kurz nach den Sonderbehandlungen durch die Einsatzgruppe B am 25 November 1942 und dem Erlass der Verfugung vom 1 Dezember 1942 deutet darauf hin dass die Smolensker Vorfalle zusammen mit Vorfallen bei der DRUSCHINA Brigade Anlass fur den Erlass dieser Mord Verfugung waren Einsatzgruppe C Bearbeiten Das im April 1942 entstandene Zeppelin Kommando bei der Einsatzgruppe C war dem Brigadefuhrer Max Thomas in Kiew wie ublich beigeordnet Das Kommando wurde anfanglich von Hauptsturmfuhrer Gerhard Kortkampf 32 und dann von Sturmbannfuhrer Gerhard Hoins geleitet und hatte seinen Sitz gleichfalls in Kiew Das Zeppelin Kommando war mit zeitweise 19 Angehorigen starker als die anderen drei Z Kommandos 33 Abgesehen von Hoins in Kiew waren folgende Zeppelin Mitarbeiter im Fruhsommer 1942 als Aussenkommandos den Sonderkommandos der Einsatzgruppe C angegliedert Charkow Hauptsturmfuhrer Rudolf List beim Sonderkommando 4a Kramatorskaja Hauptsturmfuhrer Gerhard Kortkampf beim Sonderkommando 4b Stalino heute Donezk Obersturmfuhrer Gottlieb Bussinger beim Einsatzkommando 6 Bei der Einsatzgruppe C gab es erheblich Kompetenzprobleme mit der Abwehr weshalb Bussinger und Kortkampf im Juli 1942 von Grafe nach Berlin zuruckbeordert wurden und lediglich List in Kiew blieb um bei der Gefangenenauslese zu unterstutzen Im Juli 1942 wurde Hauptsturmfuhrer Karl Heinz Lochelt 34 als Zeppelin Verbindungsfuhrer zur Heeresgruppe Nordukraine nach Poltawa entsandt um die Koordination mit der Abwehr zu regeln und ein Durchgangslager fur Zeppelin Aktivisten einzurichten 35 Grafe hatte sich zuvor daruber mit dem Abwehr Oberstleutnant Hermann Baun verstandigt 36 Lochelt hielt danach die essentielle Verbindung zum Ic Offizier der Heeresgruppe und zur Abwehr fur die Durchschleusung von Agenten durch die Frontlinien Brigadefuhrer Thomas hatte die Errichtung eines Ausbildungslagers im Bereich der Einsatzgruppe C aus Sicherheitsgrunden abgelehnt Bei der Einsatzgruppe C hatte das Zeppelin Kommando deshalb eigentlich nur zwei Hauptaufgaben zu erledigen Die Auswahl von Aktivisten aus den Lagern in Kooperation mit der Abwehr und die Schleusung in den Einsatz uberwiegend per Flugzeug seltener durch die Front Im Zusammenhang mit der Sommeroffensive 1942 lag das Einsatzgebiet im Bereich der Heeresgruppe Nordukraine und der Schwerpunkt lag 1942 im Bereich des Vorstosses auf Stalingrad Der Fuhrungsstab in Berlin ordnete im Oktober 1942 an ein zentrales Schleusungslager fur Zeppelin Kommandos in Charkow einzurichten Der Flugplatz in Charkow sollte als Startplatz fur die abzusetzenden Aktivistengruppen dienen Im Januar 1943 ubernahm Sturmbannfuhrer Alfred Grun das Zeppelin Kommando in Kiew Sein Vorganger Hoins kam im Marz 1943 zum Hauptkommando Mitte und danach noch zum Hauptkommando Nord Einsatzgruppe D Bearbeiten Die Leitung des Zeppelin Kommandos bei der Einsatzgruppe D hatte bei Beginn des Unternehmens Zeppelin Sturmbannfuhrer Walter Kurreck Kurreck blieb bis Ende 1942 dann ubernahm im Winter 1942 43 Obersturmfuhrer Helmut Heiss das Zeppelin Kommando Der Ausbildungsleiter bei Kurrecks Zeppelin Kommando war Hauptsturmfuhrer Theodor Girgensohn 37 Wahrend Kurreck sein Hauptquartier in Simferopol Krim einrichtete leitete Girgensohn das Hauptausbildungslager in Eupatoria Krim Bis Oktober 1942 wurden uberwiegend kaukasischen Zeppelin Aktivisten vom Flugplatz Saki Krim per Fallschirm in ihre Zielgebiete gebracht Die propagandistische Arbeit mit den Aktivisten hatte hochste Prioritat schliesslich sollten die Kaukasier sich der Illusion hingeben ihre Heimat zu befreien Anfanglich waren sogar Angehorige des Wannsee Instituts im Kaukasier Vorlager Auschwitz unmittelbar in die Propaganda Arbeit eingebunden Sie sollten die Aktivisten ideologisch motivieren 38 Zur propagandistischen Betreuung der Kaukasier wurde im Mai 1942 der SS Untersturmfuhrer Wilhelm Schroer 39 zum Stab Zeppelin bei der Einsatzgruppe D nach Simferopol entsandt Er war hier im Auftrag der Ostabteilung des Propagandaministeriums tatig Die Aktivisten erhielten auf der Basis der Ideologie eines Freien Kaukasus eingetrichtert dass Deutschland sie vom bolschewistischen Joch befreien wurde Man forderte den Nationalismus dieser Volker und liess sie von kaukasischen Instruktoren schulen die dafur eigens ausgebildet wurden Da notige Literatur wurde von der Ostabteilung des Propagandaministeriums Vineta und der Abteilung Wehrmacht Propaganda des OKW bereitgestellt 40 Im Sommer 1942 stand neben Stalingrad der geplante deutsche Vormarsch in den Kaukasus im Mittelpunkt der Angriffsbemuhungen der Wehrmacht Entsprechend der deutschen Plane hatte das Zeppelin Kommando bei der Einsatzgruppe D hohe Prioritat Zur Bedeutung des Kaukasus im Suden gab Zeppelin Leiter Oebsger Roder nach dem Krieg an Armenier und insbesondere Georgier sind uber das gesamte russische Territorium verstreut Daruber hinaus spielen Georgier eine immer wichtigere Rolle in der bolschewistischen Hierarchie Stalin Dschugaschwili und Berija sind georgischer Herkunft sie haben Landsleute in wichtige Positionen gebracht So musste der Kaukasus nicht nur als russischer Pufferstaat betrachtet werden sondern als Stutzpunkt von dem aus ganz Russland angegriffen werden konnte 40 Deshalb rekrutierte Zeppelin Freiwillige aus den Reihen der Kaukasier die in ihre Heimat eingeschleust werden sollten um die dortige Bevolkerung gegen die Sowjets aufzustacheln Ferner hatte das Kommando den Auftrag mit Hilfe von Kollaborateuren reichsfeindliche Elemente im Hinterland des Gegners auszukundschaften und die Ergebnisse an die Einsatzgruppen der SS vor Ort zu ubermitteln Zeppelin Lager Bearbeiten Vorlager Bearbeiten Zunachst richtete der SD eigene Zeppelin Vorlager ein in die geeignete Kriegsgefangene aus den Lagern der Wehrmacht in den Gewahrsam der SS uberfuhrt wurden Teils erfolgte die Anbindung der Vorlager an die Konzentrationslager der SS in Auschwitz Sachsenhausen und Buchenwald weil man hier die erforderliche Infrastruktur verfugbar hatte und die notige Geheimhaltung besser wahren konnte Nach der Vorauswahl kamen die Aktivisten in das Sammellager Sandberge in Oberschlesien Das mehrstufige Ausleseverfahren sorgte dafur dass nur objektiv willige gesunde und geeignete Manner fur die Geheimunternehmen herangezogen wurden Wer nicht dafur geeignet war aber bereits die Vorlager durchlaufen hatte kam in der Regel zu einer Polizeieinheit oder wurde zu den militarischen Zeppelin Verbanden versetzt die auch Bewachungsaufgaben fur Zeppelin Einrichtungen erledigten Sammellager Bearbeiten In Sandberge erfolgten in Lehrgangen von vier bis sechs Monaten alle erforderlichen Ausbildungsschritte im Umgang mit Funkgeraten Waffen und Sprengstoff im Falschen amtlicher Dokumente und anderen Fahigkeiten ausgebildet die fur einen verdeckten Kampf gegen die sowjetischen Machthaber erforderlich waren Zusatzlich erhielten die potentiellen Zeppelin Agenten eine ausfuhrliche propagandistische Schulung im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie Dazu gehorten auch Besichtigungen deutscher Fabriken Stadte und sonstiger Einrichtungen Ausserdem waren in Sandberge grosse Vorrate an sowjetischen Waffen und Uniformen vorhanden und es befand sich eine Falschungswerkstatt vor Ort Das Lager Sandberge wurde Ende 1944 nach Marienbad Tepl im Egerland verlegt Die Leitung in Sandberge hatte 1942 Hauptsturmfuhrer Werner Schonemann Ihm folgte 1943 Hauptsturmfuhrer Edwin Sakuth 29 1944 ubernahm Sturmbannfuhrer Walter Kurreck das Kommando uber Sandberge Speziallager Bearbeiten Zusatzlich zog man in Sandberge russische Spezialisten aus den Gebieten Wissenschaft und Technik zusammen Diese Spezialisten kamen 1943 in das Sonderlager Breslau Oswitz Hierher wurden diejenigen Fachleute aus den Gefangenenlagern verbracht die an detaillierte Analysen zu den sowjetischen Schlusselindustrien mitwirkten Mit Hilfe dieser Informationen wurden die Einsatze gegen die sowjetische Rustungsindustrie geplant Das Kommando hatte 1943 Obersturmfuhrer Arthur Augsburg 41 Ihm folgte 1944 Sturmbannfuhrer Waldemar Klingelhofer Im Lager Breslau Oswitz versahen schliesslich bis zu 200 Russen unter Anleitung weniger Deutscher ihren Dienst Ursprunglich hiess das Lager Sonderlager T weil es nur fur Technik zustandig war Nachdem der Auftrag des Lagers gemass der typischen SD massigen Beobachtung aller Lebensgebiete der Sowjetunion erweitert wurde hiess es Sonderlager L fur Lebensgebiete Das Sonderlager L arbeitete eng mit dem Wannsee Institut des SD zusammen das zunachst noch zur Amtsgruppe VI C des RSHA gehorte und ab Herbst 1943 der neuen RSHA Amtsgruppe VI G Wissenschaftlich methodischer Forschungsdienst zugeschlagen wurde 42 Hauptlager Bearbeiten Fur die Spezialausbildung Fallschirmabsprung Sprengen Schiessen Funken wurden je nach Nationalitat verschiedene Hauptlager eingerichtet die man auch als Waffenschule bezeichnete Fur russische Aktivisten befand sich das Hauptlager in Jablon im Bezirk Lublin unter dem Kommando von Hans Schindowski 43 Im November 1942 wurde es nach Breslau Wohlau verlegt Dort ubernahm Otto Kraus das Kommando 44 Das Hauptlager fur Turkmenen war 1942 kurze Zeit in Warschau Legionowo kam dann nach Breslau Oswitz und schliesslich nach Wolomin bei Warschau Die Leitung hatte Hauptsturmfuhrer Heinrich Fenner Das Hauptlager fur Kaukasier befand sich bis Oktober 1942 in Jewpatoria auf der Krim unter der Leitung von Hauptsturmfuhrer Theodor Girgensohn Danach wurden die kaukasischen Aktivisten nach Woroschilowsk oder zuruck in das Kaukasier Vorlager Auschwitz verlegt Den eigentlichen Einsatzauftrag erhielten die Aktivisten dann erst bei den Zeppelin Kommandos und deren Aussenkommandos Ab diesem Zeitpunkt galten sie als Geheimnistrager Das bedeutete dass sie von da an nur noch an die Front gelangen konnten War das z B wegen fehlender Flugzeuge nicht moglich wurden sie als Geheimnistrager liquidiert Militarische Einheiten Bearbeiten Aus den Kriegsgefangenen hatte Zeppelin auch Freiwillige rekrutiert die zur Aufstellung einer Legion also militarischer Einheiten im Rahmen von Zeppelin fuhrten Diese nach Nationalitaten getrennten Kampfbunde erfullten zwei Aufgaben Sie dienten dem Schutz von Zeppelin Einrichtungen als Wachtruppen und waren zugleich ein Freiwilligen Reservoir fur weitere Zeppelin Aktivisten Russische Einheiten Bearbeiten Etliche russische Offiziere hatten sich in Gefangenschaft gemeldet um in deutsche Dienste zu treten Der russische Oberstleutnant Wladimir Gil hatte im Lager Suwalki Sudauen den Kampfbund Russischer Nationalisten BSRN gegrundet Die Gestapo setzte Wladimir Gil ein um russische Funktionare und Juden unter den Gefangenen zu identifizieren Gil hatte sich also die Gunst der Gestapo damit erkauft dass er den Deutschen russische Landsleute ans Messer lieferte Die Zeppelin Offiziere Hans Schindowski 43 und Emil Haussmann stiessen in Suwalki bei der Suche nach Zeppelin Freiwilligen auf Gil und seine Leute und warben ihn zum SD ab Die Russen wurden von Schindowski mit dem Argument gekodert dass sie im Falle einer Bewahrung im Krieg spater in der Fuhrung eines nichtbolschewistischen Russlands berucksichtigt werden sollten 45 Gil der sich Gil Rodionow nannte kam mit seinen Leuten im April 1942 in einen separaten Teil des Konzentrationslagers Sachsenhausen und bildete nach Genehmigung von SS Chef Himmler und SD Chef Heydrich einen Kampfverband der alsbald unter dem Namen DRUSCHINA 46 bekannt war 47 Nach der Erstausbildung kam DRUSCHINA in ein Waldlager bei Jablon nordwestlich von Lublin und wurde dem dortigen Unternehmen Zeppelin unter Hans Schindowski 43 unterstellt Die militarische Fuhrung beim SD wurde dem Hauptsturmfuhrer Klaus von Lepel 48 ubertragen 49 Die DRUSCHINA kam im Oktober 1942 in Weissrussland gegen Partisanen zum Einsatz um die Moral der Russen zu testen ehe sie fur einen eventuellen Zeppelin Einsatz herangezogen werden sollten Mit der Moral war es nicht zum Besten bestellt denn schon im November 1942 lief eine Gruppe von 63 Freiwilligen zu den Partisanen uber sprengte die zu bewachende Brucke und totete funf Mann vom deutschen Rahmenpersonal 50 Die gesamte DRUSCHINA die inzwischen aus DRUSCHINA I unter Gil Rodionow und DRUSCHINA II unter Andrej Blasewitsch bestand wurde daraufhin Ende 1942 zur Uberprufung durch den Zeppelin Sturmbannfuhrer Otto Kraus 51 in das Lager Breslau Wohlau zuruckgezogen Anfang 1943 kam die DRUSCHINA in das weissrussische Dorf Luzhki bei Glebokie und nahm an den Partisanen Kampfeinsatzen Erntefest I und II sowie Hornung teil Kraus protestierte am 11 Februar 1943 energisch dagegen weil die morderischen Einsatze gegen die russische Zivilbevolkerung die Moral der Zeppelin Aktivisten untergruben konnte aber bei Zeppelin Referatsleiter Oebsger Roder nichts erreichen In Glebokie wurden die beiden vormaligen DRUSCHINA Bataillone I und II zur 1 Russischen Nationalbrigade der SS zusammengefasst Die militarische Fuhrung der Brigade behielt weiter Gil Rodionow das deutsche Rahmenkommando ubernahm der Obersturmbannfuhrer und Blutordenstrager Karl Appel Die Partisaneneinsatze hatten die DRUSCHINA demotiviert Das hatte in Luzhki zu einer versuchten Meuterei und wahrend der Partisaneneinsatze im April 1943 zur erneuten Desertion von 36 Kampfern der DRUSCHINA gefuhrt 52 Die als Radelsfuhrer der Meuterei identifizierten russischen Aktivisten wurden alsbald erschossen 53 Im Zuge der folgenden Untersuchung geleitet von Hauptsturmfuhrer Arkadi Kotschoubey sortierte man weitere Aktivisten der DRUSCHINA aus die dem Kriegsgefangenenlager in Minsk uberstellt wurden 52 Beim SD sah man sich zum Handeln gezwungen und nutzte dafur die Russische Befreiungsarmee um den gefangen genommenen russischen General Andrej Wlassow Wlassows Vertrauter der russische General Georgi Schilenkow kam mit dem SD daruber uberein dass die ehemaligen fuhrenden Angehorigen des Sonderverbandes Graukopf 54 der Abwehr II unter dem ex General Sergei Iwanow fur den Neuaufbau der DRUSCHINA ubernommen werden sollten 55 Zeppelin ubernahm in Absprache mit dem Oberkommando der Wehrmacht OKW die Gruppe Graukopf im April 1943 von der Abwehr 56 Bedingung war dass die DRUSCHINA 46 in eine Brigade der Russischen Befreiungsarmee ROA auf deutscher Seite umstrukturiert wurde Gil Rodionow lehnte das jedoch ab und hatte dafur die Unterstutzung der Partisanenkampfverbande der SS wo er sich bewahrt hatte Hengelhaupts Stellvertreter beim RSHA VI C in Berlin Sturmbannfuhrer Hermann Lumm 20 und Sturmbannfuhrer Waldemar von Radetzky von der Einsatzgruppe B kamen dann daruber ein dass die DRUSCHINA aufzuteilen sei 55 Ein Teil kam in Glebokie zur neuen Einheit Udarnaja Brigade unter den vormaligen Graukopfen General Sergej Iwanow Oberst Igor Sacharow und Oberst Konstantin Kromiadi Die Udarnaja Brigade ging mit dem Hauptkommando Mitte als militarische Schutzeinheit nach Stremutka bei Pleskau und wurde dort auch fur die militarische Aktivistenschulung und Einsatzvorbereitung auf russischer Seite beim Zeppelin Kommando Mitte verantwortlich 57 Das Kommando Mitte wurde in Pleskau in Zeppelin Kommando Nord umbenannt und auch die Udarnaja Brigade wurde zum 1 Gardebataillon der Russischen Befreiungsarmee ROA unter General Andrej Wlassow ROA General Georgi Schilenkow war fur die Verbindung zu Wlassow verantwortlich Bemerkenswert daran ist dass das Gardebataillon Mitte 1943 dem von der Wehrmacht betreuten General Wlassow unterstand de facto aber fur den Schutz des Unternehmens Zeppelin der SS tatig war Das Gardebataillon umfasste neben dem Schutzenbataillon eine Wirtschaftskompanie eine Reserve Offizierskompanie und ein Propaganda Team Ausserdem wurde sofort die militarische Ausbildung begonnen Iwanow wurde im Juni 1943 nach Berlin beordert und seither nicht mehr gesehen Danach wurde das Bataillon von Konstantin Kromiadi gefuhrt 58 Hauptansprechpartner des Gardebataillons in Stremutka bei Pleskau war Sturmbannfuhrer Gerhard Hoins der als Verbindungsoffizier zum Zeppelin Hauptkommando in Pleskau eingesetzt war Nach der Verlegung des Zeppelin Hauptkommandos Mitte von Glubokie nach Pleskau im Mai 1943 kam der verbliebene Teil der DRUSCHINA unter Gil Rodionow zur Partisanenjagd in Weissrussland Die nunmehr als 1 Russischen Nationalbrigade der SS bezeichnete Truppe unterstand dem zum Chef der SS Bandenkampfverbande ernannten Erich von dem Bach Zelewski 59 Bei diesen Partisaneneinsatzen liefen erneut grosse Teile der Truppe im August 1943 zu den Partisanen uber 60 Gil Rodionow bildete dann in Kooperation mit den sowjetischen Partisanen die 1 Anti Faschistische Partisanenbrigade Gil Rodionow ist am 14 Mai 1944 in der Nahe der Ortschaft Uschachi bei Witebsk beim versuchten Durchbruch durch die deutschen Linien gefallen Kosakenkompanie Bearbeiten Die Kosaken Kompanie wurde im Zeppelin Sonderlager Sachsenhausen aufgestellt und umfasste im September 1942 bereits 88 Mann 61 Ein geplanter Grosseinsatz der Kosaken im Kaukasus kam wegen des schnellen deutschen Vormarsches nicht zustande Darauf wurde die Kosaken Kompanie dem Einsatzkommando 2 der Einsatzgruppe A zur Bekampfung der Partisanen zur Verfugung gestellt wo sie sich besonders bewahrte 62 Kaukasier Einheit Bearbeiten Die zum Zeppelin Kommando D bzw zum Hauptkommando Sud gehorende Kaukasier Kompanie war im Zeppelin Vorlager fur Kaukasier in Auschwitz aufgestellt worden Die in Sandberge zum Kaukasier Bataillon erweiterte Einheit unter Obersturmfuhrer Helmut Hirthe 63 64 lag 1943 in Simeis auf der Krim Nach Bedrohung des Einheitsfuhrers Hirthe durch georgische Aktivisten 65 kam der Verband im Mai 1943 in das Dorf Nowospasowka bei Berdjansk Der Verband war zum Kustenschutz am Asowschen Meer eingesetzt und unterstand in militarischer Hinsicht der 111 Infanteriedivision Fur Zeppelin als geeignet befundene Angehorige wurde von hier in die Ausbildungslager uberstellt Ende 1943 wurde die Einheit im Zeppelin Lager Sandberge wieder in die kaukasische Gruppe von Zeppelin integriert 66 Turkestaner Kompanie Bearbeiten Aus den fur Zeppelin Einsatze vorgesehenen Turkestanern wurde bereits im Herbst 1942 im Vorlager Wolomin bei Warschau unter Hauptsturmfuhrer Theodor Zinke 67 ein turkestanischer Kampfverband formiert die Turkestaner Kompanie Die Einheit wurde 1943 ebenso wie die Kaukasier Einheit zum Kustenschutz am Asowschen Meer eingesetzt und war ebenfalls militarisch der 111 Infanteriedivision unterstellt Die turkestanische Kompanie kam im Mai 1943 in die Stadt Nogaisk und bald darauf in das Dorf Nowo Nikolajewka bei Taganrog Nach dem militarischen Ruckzug der Deutschen wurde die Einheit Ende 1943 im Zeppelin Lager Sandberge aufgelost 68 Der Umbau des Unternehmen Zeppelin Anfang 1943 Bearbeiten Die Vorfalle im Lager Wissokoje und bei der DRUSCHINA die sich beide Ende 1942 in Weissrussland im Zusammenhang mit sowjetischen Partisanen zutrugen hatten weitreichende Konsequenzen fur das Unternehmen Zeppelin Die Zeppelin Fuhrung in Berlin musste zum Jahreswechsel 1942 43 feststellen dass das Zersetzungsunternehmen Zeppelin selbst der Zersetzung ausgesetzt war Das Unternehmen stand auf der Kippe eine Neuorientierung war notig Bei einer deshalb einberufenen Zeppelin Tagung in Berlin am 12 Januar 1943 wurden schliesslich weitreichende Beschlusse fur die Organisation des Unternehmens gefasst wie einer am 11 Januar 1943 von Grafe entworfenen Besprechungsnotiz zu entnehmen ist 69 Grafe hatte mit anderen Fuhrern des Unternehmens beschlossen die schwachen Krafte in zwei Hauptkommandos zu bundeln und diese Hauptkommandos einheitlich zu strukturieren Ein Hauptkommando sollte wie bisher im Bereich der Heeresgruppe Mitte bei der Einsatzgruppe B bestehen und den russischen Frontsektor abdecken und deshalb mit Russen arbeiten Das zweite Hauptkommando war bei der Einsatzgruppe D fur den Kaukasus und Mittelasien vorgesehen und sollte daher mit Kaukasiern und Turkestanern arbeiten Bei den Einsatzgruppen A und C verblieben nur kleine Zeppelin Aussenkommandos Diese wurden an die beiden Hauptkommandos angebunden Dem Kommandofuhrer der neuen Hauptkommandos waren sachlich und disziplinar alle Angehorigen unterstellt Er hatte auch die Befehlsgewalt uber die militarische Teile von Zeppelin aus denen Aktivisten herausgezogen wurden Die neuen Hauptkommandos sollten neben dem Kommandofuhrer jeweils drei SS Fuhrer haben deren Verantwortungsbereich etwa analog zum Militar als Ia Ib und Ic bezeichnet wurde Der Ia war fur das operative Geschehen zustandig und hatte eine Ersatzkompanie und eine sogenannte Waffenschule zu betreuen Letzteres war eine Tarnbezeichnung fur die konspirative Einsatzvorbereitung bei Zeppelin Der Ib war nicht nur fur die Ausrustung und Verpflegung sondern auch fur Schulung und Ausbildung verwantwortlich Der Ic war als Nachrichtenoffizier fur die Nachrichtengewinnung zustandig hatte Befragungen durchzufuhren und die Agentenmeldungen auszuwerten Er war somit auch fur die Befragungen bei den Aussenkommandos verantwortlich und verfugte dort uber Erkundungstrupps Ausserdem stand er in Kontakt mit den Fronttruppenteilen der Wehrmacht 70 Hauptkommando Zeppelin Sud Bearbeiten Im Marz 1943 wurde aus dem Zeppelin Kommando bei der Einsatzgruppe D das Hauptkommando Zeppelin Sud unter der Fuhrung von Sturmbannfuhrer Rudolf Oebsger Roder der bisher das Sonderreferat Zeppelin in Berlin geleitet hatte Von Oktober 1943 bis Sommer 1944 leitete dann Sturmbannfuhrer Heinrich Fenner das Hauptkommando Zeppelin Sud Nach der Teilung des Hauptkommandos Sud im Sommer 1944 war Obersturmfuhrer Hans Dressler 71 Leiter des Teilkommandos Nordukraine Das Teilkommando Sudukraine fuhrte ab Sommer 1944 der Obersturmfuhrer Helmut Brummerloh 72 Das besondere beim Hauptkommando Sud war dass im Gegensatz zum Hauptkommando Nord 1943 44 beinahe ausschliesslich mit Kaukasiern und Turkestanern gearbeitet wurde Aus diesen Grunden waren wie zuvor beim Sonderstab Kaukasus von Zeppelin eine Reihe von Beratern als Vertreter der diversen Volksgruppen in der Region beim Hauptkommando Sud im Einsatz Am 28 April traf das Hauptkommando mit seinen Angehorigen in Berdjansk ein 73 Das Hauptquartier verblieb in Berdjansk bis September 1943 Im Zuge des sowjetischen Vormarsches verlegte das Hauptquartier schrittweise uber Melitopol Cherson Nikolajew Wossnesensk nach Odessa wo es im Dezember 1943 lag Von Anfang 1944 bis Sommer 1944 befand sich das Hauptkommando im rumanischen Galatz Im Sommer 1944 erfolgte die Trennung des Hauptkommandos in die Teilkommandos Nordukraine bei der Heeresgruppe Nordukraine und in das Teilkommando Sudukraine bei der Heeresgruppe Sudukraine Ab dieser Zeit wurde verstarkt mit Ukrainern gearbeitet die zumeist der UPA angehorten Das Teilkommando Nordukraine befand sich in Lemberg und ab Anfang 1945 in Krakau Das Teilkommando Sudukraine lag in Graz und dann in Pustotschalog Jugoslawien Beide Teilkommandos wurden im April 1945 im Schloss Kotschin bei Kolin in der Tschechoslowakei vereinigt und hier aufgelost 74 Die Abteilung Ia leitete anfanglich Sturmbannfuhrer Hanns Rohrich geb 1907 Ihm folgte Obersturmfuhrer Hans Dressler 71 Die Abteilung Ib wurde von Sturmbannfuhrer Johannes Kleinert 75 gefuhrt Abteilungsleiter Ic wurde am 6 April 1943 Hauptsturmfuhrer Heinrich Fenner zuvor Ausbildungsleiter fur die Turkmenen in Breslau Oswitz 76 Hauptkommando Zeppelin Mitte bzw Nord Bearbeiten Im Marz 1943 war aus dem Zeppelin Kommando beim Sonderkommando B das Hauptkommando Mitte des Unternehmen Zeppelin entstanden Sein Chef war Sturmbannfuhrer Hans Schindowski 43 Am 14 Mai 1943 verlegte es seinen Sitz zur Einsatzgruppe A in das Lager Stremutka bei Pleskau Pskow 77 Das Kommando wurde schliesslich am 29 Juli 1943 zum Zeppelin Hauptkommando Nord nachdem es bei der Heeresgruppe Nord und der Einsatzgruppe A verblieb und Heinz Grafe die Namensanderung angeordnet hatte 78 Die neue Gliederung des Hauptkommando Nord war Leitung Sturmbannfuhrer Otto Kraus 51 Ia Hauptsturmfuhrer Eduard Schmidt 79 Ib Obersturmfuhrer Erich Rasch 80 Ic Hauptsturmfuhrer Gerhard TeichDas Kommando Nord verlegte im November 1943 nach Riga im September 1944 nach Kahlberg an der Friesischen Nehrung und lag zuletzt ab Februar 1945 in Stolp in Pommern Nach Auflosung des Hauptkommando Nord wurden die vorhandenen Unterlagen und Materialien in die Ausweichstelle des Unternehmen Zeppelin nach Marienbad im Egerland verbracht 81 Stellvertreter von Kraus war der Hauptsturmfuhrer Theodor Girgensohn der ebenso wie Kraus aus der lettischen Bewegung kam Girgensohn ertrank bereits am 30 6 1943 beim Baden in Pleskau Vertreter von Girgensohn war Untersturmfuhrer Carl Petersen 82 Er kam aus Schleswig Holstein und blieb in dieser Funktion bis Ende 1944 Zum Kommando gehorte auch der Sturmbannfuhrer Gerhard Hoins dessen Funktion als Ausbildungsleiter angegeben wird Fur die Ausbildung und den Agenteneinsatz war Untersturmfuhrer Georg Greife zustandig Nachrichten und Lageoffizier Ic war zunachst Hauptsturmfuhrer Gerhard Teich Nachfolger von Teich war Hauptsturmfuhrer Hans Adolf Handrack der ebenso wie Kraus und Girgensohn dem engsten Zirkel der NS Bewegung in Lettland angehort hatte Hauptkommando Zeppelin Mitte II Bearbeiten Im August 1944 wurde im ostpreussischen Ortelsburg ein neues Hauptkommando Zeppelin Mitte aufgestellt Es war bis zum Ruckzug aus Ostpreussen im April 1945 aktiv Leiter dieses Kommandos war ab Oktober 1944 Hauptsturmfuhrer Heinz Unglaube 83 84 Totungen bei Zeppelin BearbeitenDas Unternehmen Zeppelin war als Bestandteil von Sicherheitspolizei und des SD in den Gesamtkontext der Vernichtungspolitik im Osten eingebunden Obwohl die Aufgabe von Zeppelin grundsatzlich eine entsprechend gute Behandlung und Schulung der Freiwilligen erforderte kam es dennoch zu Exekutionen von Aktivisten und Hilfspersonal Ihre Gesamtzahl ist nicht zu ermitteln jedoch gibt es ausreichend dokumentierte Einzelfalle die das belegen Ausserdem hatten viele Zeppelin Angehorige zuvor in den Einsatzgruppen gedient Die Hauptaufgabe dieser Einsatzgruppen war die Physische Vernichtung der als Gegner betrachteten Menschen Juden Kommunisten Kriminelle geistig Behinderte Oppositionelle Partisanen usw Mit der engen Anbindung an die Einsatzgruppe kamen auch SS Angehorige als Ausbildungs oder Lagerleiter zu Zeppelin das selbst im Rahmen der Einsatzgruppen das Erschiessen von Menschen als ubliche Routine erlebt hatten Zeppelin Aktivisten die negativ auffielen wurden schnell zur Zielscheibe und rucksichtslos exekutiert nicht zuletzt um Exempel zu statuieren Ausserdem kamen bei Zeppelin auch viele Gestapo Leute zum Einsatz deren tagliches Brot ohnehin die exekutive Behandlung von Gegnern war Die nachfolgenden Beispiele zeigen wie sehr das Fuhrungspersonal von Zeppelin fur diese Vorgange verantwortlich war Die entsprechenden Dokumente waren allerdings lange in sowjetischer Hand und unterlagen der Geheimhaltung fur Spionagezwecke 16 Juni 1942 Hans Schindowski beantragt die Erschiessung eines volksdeutschen Wachmannes in Jablon durch eigene Krafte 12 Juli 1942 Ein entflohener Zeppelin Aktivist judischer Abstammung wurde laut Lagebericht von Lothar Fendler vom Kommando Zeppelin bei der Einsatzgruppe A nach Vernehmung erschossen 21 August 1942 Theodor Girgensohn meldet die Exekution eines Aktivisten wegen Diebstahls durch andere Aktivisten auf eigene Anordnung 19 September 1942 Das Zeppelin Kommando D unter Walter Kurreck meldet die beabsichtigte Erschiessung von 3 Aktivisten die einer NKWD Zelle angehort haben sollen 2 Dezember 1942 Zeppelin Leiter Oebsger Roder erklart nach den Vorfallen in Wissokoje Es besteht Ubereinstimmung dass eindeutig festgestellte Zersetzungserscheinungen sofort durch Sonderbehandlung der uberfuhrten Personen zu bereinigen sind 16 Dezember 1942 Freiherr von Lepel bittet um Abschaffung von 45 Mann der DRUSCHINA die bei erwiesener Verratstatigkeit durch Sonderbehandlung erfolgen soll 3 Januar 1943 Martin Kurmis meldet dass eine Schleusung durch das Zeppelin Kommando der EGr A wegen Angstlichkeit des Aktivisten scheiterte Da er als Geheimnistrager galt wurde er liquidiert 15 April 1943 Ein im Turkestaner Lager aufgeflogener Jude wurde auf Weisung von Walter Kurreck laut Meldung von Heinrich Fenner in das KL Auschwitz zur Sonderbehandlung uberstellt 85 Neben diesen bislang bekannten Einzelmassnahmen gab es systematische Massentotungen beim Unternehmen Zeppelin Nach den Desertionen bei der DRUSCHINA und der Meuterei im Lager Wissokoje gehorten Morde an Aktivisten zur Systematik bei Zeppelin Als Folge dieser Ereignisse gab das Referat VI C 1 des RSHA unter dem Aktenzeichen B Nr 54120 42 am 1 Dezember 1942 einen geheimen Vernichtungsbefehls heraus 86 Der Befehl als solches ist bisher nicht in den erhaltenen Dokumenten aufgetaucht In einem bekannten Bezugsschreiben dass sich auf diesen Befehl bezieht geht es lediglich um kranke Aktivisten Jedoch durfte der Befehl des RSHA umfanglicher gewesen sein wie Amtsgruppenleiter RSHA VI C Heinz Grafe zu entnehmen ist der im Januar 1943 von einem ausfuhrlichen also weiter gefassten Befehl sprach Durch einen ausfuhrlichen Befehl ist bereits darauf hingewiesen worden wie mit Aktivisten zu verfahren ist die fur unsere Zwecke nicht geeignet sind Wir mussen hier ganz radikal ausraumen 87 Dieses ausraumen bezog sich offensichtlich auch auf alle als ungeeignet eingeschatzten Aktivisten bei Zeppelin wobei der Begriff ungeeignet wohl auch Deserteure Aufwiegler Straftater und Geheimnistrager betraf Von Bedeutung ist dass dieses Dokument vom Referat VI C 1 kam also nicht vom Sonderreferat VI C Z selbst sondern von einem der drei Referate die Erich Hengelhaupt unterstanden Die Referatsgruppe VI C 1 3 wurde von Erich Hengelhaupt geleitet Das Referat VI C 1 befasste sich mit Personal Wirtschaftsfragen und Verwaltungsthemen Die Leitung des Referats VI C 1 hatten ab 1942 nacheinander Gustav Grauer Johannes Kleinert Karl Heinz Lochelt und Klaus von Lepel 88 Sie alle mussen wahrend der Gultigkeitsdauer dieses Befehls als Urheber der Mordaktionen betrachtet werden Walter Schellenberg der als Amtschef VI des Auslands SD auch fur das Unternehmen Zeppelin Verantwortung trug musste sich deshalb bereits beim Nurnberger Tribunal fur die Verbrechen im Unternehmen Zeppelin verantworten Dem Tribunal lag ausserdem eine Aussage des KZ Haftlings Kazimierz Smolen vor Smolen schilderte dass im Block 11 des KL Auschwitz auch Exekutionen von Angehorigen des Unternehmen Zeppelin geschahen Wenn ich mich richtige erinnere begannen die Einlieferungen und die Exekutionen von Zeppelin Angehorigen 1942 und endeten im Lauf des Jahres 1944 Vorsichtig geschatzt betrug die Anzahl der Leute die in dieser Periode einzeln oder in Gruppen bis zu zehn Personen eingeliefert wurden insgesamt etwa 200 Nach der Einlieferung hat keine dieser Personen den Block 11 wieder verlassen sie wurden innerhalb von vier bis funf Tagen durch einen Schuss ins Genick getotet 89 Smolen bestatigte auf Nachfrage dass die etwa 200 Personen als Angehorige des Zeppelin Kommandos eingeliefert wurden und auf Anordnung der Gestapo in Breslau und Oppeln als Geheimnistrager bezeichnet waren Die Einbindung der Gestapo in Breslau und Oppeln erklart sich durch die Lage der Zeppelin Kommandos In Breslau lagen die grossen Zeppelin Lager fur Russen in Wohlau Schiesswerder und Oswitz Oppeln war auch fur das Hauptlager fur Russen im schlesischen Sandberge bei Kreuzburg zustandig nachdem sich die Stapo Leitstelle Breslau als unzustandig erklart hatte 90 Zudem befand sich von Marz 1942 bis April 1943 in Auschwitz selbst ein Vorlager des Sonderkommando Zeppelin in dem kaukasische Gefangene auf ihren moglichen Einsatz als Zeppelin Aktivisten ausgesucht wurden Leiter dieses Sonderkommandos war Obersturmfuhrer Guido Huhn der im Januar 1943 gebeten wurde die Sonderbehandlung von Breslauer Aktivisten in Auschwitz zu veranlassen Schellenberg bestritt jede Verantwortung fur diese Morde und erklarte dass seine Untergeben auf eigene Initiative gehandelt hatten Das konnte nicht widerlegt werden 91 Operationen BearbeitenAm 25 Juni 1942 war die Vorbereitungsphase des Unternehmens soweit abgeschlossen dass erste Operationen gestartet werden konnten Mit Stand 21 9 1942 hatte Zeppelin bereits 104 Aktivisten in kleinen Gruppen zum Einsatz gebracht Kommando D Kaukasus 92 Kommando A Nordfront 11 Kommando C Stalingrad 1Weitere 66 Aktivisten waren beim Kommando B in Smolensk bereit konnten aber wegen fehlender Flugzeuge nicht eingesetzt werden 92 Durch Treibstoffmangel bei den zur Unterstutzung abkommandierten Luftwaffeneinheiten wurden die Zeppelin Kommandos in ihrer Beweglichkeit eingeschrankt Der Mangel an Funkgeraten verhinderte die Kommunikation der Agenten mit der Zentrale des Unternehmens Zeppelin 93 De facto waren die Hauptkommandos des Unternehmens Zeppelin immer auf die Unterstutzung der Frontaufklarungskommandos FAK der Abwehr angewiesen Dies betraf sowohl die Uberstellung von Gefangenen als auch die Informationsgewinnung zur Vorbereitung von Einsatzen Praktisch vor jeder Zeppelin Mission wurden daher die FAK uber die Lage im sowjetischen Hinterland konsultiert Nach der im Fruhjahr 1944 erfolgten Uberstellung der Abwehr unter die Befehlsgewalt des SD fuhrten die FAK und Zeppelin Kommandos sogar gemeinsame Einsatze aus 94 Heinz Grafe stellte im Februar 1943 in einer Zwischenbilanz fest dass die Nachrichtengewinnung der Zeppelin Agenten zufriedenstellend sei jedoch die Zersetzungs und Sabotagetatigkeit aufgrund der umfassenden Uberwachungstatigkeit des NKWD und des Smersch keine Erfolge brachte 93 Er ordnete deswegen eine Reduktion der Zeppelin Einsatze auf Nachrichtenbeschaffungsmissionen an Als Ersatz fur die Zeppelin Sabotagemissionen wurde der SS Sonderverband z b V Friedenthal unter SS Hauptsturmfuhrer Otto Skorzeny geschaffen 95 Zudem wurde das im September 1942 im Berliner Stadtteil Wannsee gegrundete Havel Institut dem Unternehmen Zeppelin angegliedert Beim Havel Institut gab es im Referat VI F H unter Sturmbannfuhrer Peter Siepen 96 eine kleine Abteilung die fur Zeppelin zustandig war 97 Die Aufgabe der von Peter Siepen geleiteten Einrichtung war die Entwicklung von leistungsfahigen Funkgeraten 98 Tatsachlich wurde eine grosse Zahl von Zeppelin Agenten nach dem Erreichen ihres Zielgebietes vom NKWD verhaftet und in vielen Fallen dazu benutzt um den SD in sogenannten Funkspielen zu tauschen und so weitere deutsche Agenten in die Falle zu locken Ausserdem wurden Falschinformationen uber die militarische Situation in der Sowjetunion ubermittelt was zu einer Verfalschung des Feindlagebildes im Oberkommando der Wehrmacht fuhrte Dennoch gelangen Zeppelin Agenten auch Erfolge so konnten antisowjetische Widerstandsgruppen im Kaukasus und Transkaukasus aufgebaut werden 99 Laut der spateren Aussage Walter Kurrecks kehrten einige Zeppelin Agenten nach beendeter Mission bis zu funf Mal zu den SD Dienststellen zuruck oder sendeten uber fast drei Jahre hinweg nutzliche Meldungen 100 Unternehmen Josef Russisches Funkspiel Zagadka Ratsel Bearbeiten Viktor Butyrin war gefangengenommener Russe der bereit war fur die deutsche Abwehr Aufklarung in Leningrad zu betreiben Allerdings war er ein klassischer Doppelagent der sowjetischen Militaraufklarung die ihn unter dem Decknamen Sewerow fuhrte 101 Butyrin gelang es im Oktober 1942 bei Riga den jungen Letten Nikoilai Yuriew fur die Sowjets anzuwerben 102 Butyrin gab an er habe einen Verwandten in hoher Position in Moskau der mit Geld kauflich ware Die Deutschen sahen die Moglichkeit ein Attentat auf einen sowjetischen Volkskommissar auszufuhren Fur solche Operationen war der Geheimdienst der SS zustandig weshalb Butyrin und Yuriew zum Zeppelin Kommando der Einsatzgruppe A in Pleskau unter Martin Kurmis kamen Die beiden sollten daraufhin nach Moskau gehen und den Verwandten von Butyrin anwerben Auf deutscher Seite erhielt die Operation den Decknamen Josef als Anspielung auf Josef Stalin Sturmbannfuhrer Walter Kurreck vom Sonderreferat Zeppelin im RSHA stellte den beiden frei ein Attentat auf jedes mogliche Mitglied der sowjetischen Regierung durchzufuhren 101 Am 19 Juni 1943 wurden die beiden Josef Manner per Fallschirm Raum Moskau abgesetzt Bereits am nachsten Tag meldeten sich beide beim Inlandsgeheimdienst NKWD und erklarten welchen Auftrag ihnen die Deutschen gegeben hatten Nach grundlicher Uberprufung wurde danach ein Funkspiel gegen die Deutschen aufgesetzt 101 Dieses Funkspiel erhielt den russischen Namen Zagadka zu Deutsch Ratsel Der Hauptmann Grigori Grigorenko von der 3 Abteilung Smersh ubernahm im Funkverkehr die Rolle der beiden Josefs Auf deutscher Seite wurde das Unternehmen Josef hoch gelobt Der fur die operative Ausbildung beim Kommando Nord zustandige Untersturmfuhrer Georg Greife war vom Erfolg der beiden Josef Manner uberzeugt Nach anfanglichen Schwierigkeiten gelang es den beiden in der Hauptstadt der Sowjetunion Unterschlupf zu finden und nach einiger Zeit die Aufenthaltsgenehmigung die sehr schwer zu bekommen ist zu erlangen 103 Die Fuhrung beim Unternehmen Zeppelin in Pleskau bekam nichts von den Vorgangen auf russischer Seite mit Mit Hilfe des Funkspiels Zagadka gelang es Smersh noch zwei weitere Zeppelin Agenten anzulocken die Devisen Dokumente und Funkausrustung fur die Gruppe Josef nach Moskau bringen sollten Am 30 Marz 1944 schickte das Hauptkommando Nord zunachst den Untersturmfuhrer Alois Halfe Halfe sollte zusammen mit den Josefs die Vorbereitungen zum 1 Mai 1944 in Moskau erkunden Bei Zeppelin nahm man an dass sich hier eine Gelegenheit fur einen Anschlag ergeben konnte Halfe wurde jedoch bereits am nachsten Tag von den sowjetischen Sicherheitsorganen festgesetzt und gezwungenermassen in das Funkspiel eingebunden Die Verantwortlichen bei Zeppelin hatten zwar Verdacht geschopft aber der Erfolgsdruck waren einfach zu hoch um nicht doch noch am 19 Juli 1944 Iwan Borodawko per Fallschirm abzusetzen Auch er wurde umgehend nach seiner Landung festgenommen 104 Das Funkspiel lief danach noch einige Zeit weiter bis es schliesslich Anfang 1945 endgultig zum Erliegen kam Alois Halfe wurde am 27 Januar 1945 zum Tode verurteilt und erschossen Iwan Borodawko wurde zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt Nikolai Yuriev wurde 1945 zu 10 Jahren Zwangsarbeit verurteilt Lediglich der sowjetische Doppelagent Viktor Butyrin kam ungeschoren davon Unternehmen Ulm Bearbeiten1943 war die Kriegslage an der Ostfront fur die deutsche Armee kritisch geworden Die Sowjets dagegen erhielten von Briten und Amerikanern massive Rustungshilfe und ihre eigene Rustungsindustrie konnte am Ural ungehindert produzieren Die SS Geheimdienstler von Zeppelin planten deshalb 1943 die sowjetische Schwerindustrie am Ural mit dem Unternehmen Ulm zu sabotieren um die Panzerproduktion zu stoppen 105 Im Sonderlager L von Zeppelin hatte man die kritischen Faktoren der sowjetischen Rustungsindustrie identifiziert Als Ziele hatte man die Stahlwerke in Magnitogorsk und die Panzerproduktion in Nischni Tagil ausgemacht Die Stromversorgung dieser Anlagen war der kritische Faktor denn ihre Unterbrechung wurde den geschmolzenen Stahl in den Hochofen erkalten lassen und diese lange Zeit unbrauchbar machen Das Unternehmen Ulm leitete der exilrussische Hauptsturmfuhrer Michail Semenow 106 Semenow war 1943 zum Unternehmen Zeppelin gelangt und scharte fur Ulm in Breslau Oswitz 48 Mann um sich von denen die ersten Aktivisten bereits im Mai 1943 in Pleskau eintrafen 107 Einer war der SS Oberscharfuhrer Pawel Sokolow Unsere Abteilung wurde Gruppe Ulm genannt Nach den Planen unserer Fuhrung inspiriert von der unerschopflichen Vorstellungskraft von Semenow wurde die Gruppe Ulm beauftragt im Ural in kleinen Gruppen Troikas per Fallschirm zu landen um sich entlang geplanter Routen zu bewegen In standigem Kontakt mit der Zentrale sollten dann zu einer bestimmten Zeit gleichzeitig die Hochspannungsleitungen zur Energieversorgung der Industrie des Uralgebiets ausgeschaltet werden 108 Diese Plane blieben dem sowjetischen Geheimdienst nicht verborgen Bereits am 13 Oktober 1943 wurde der Auslandsgeheimdienst NKGB daruber informiert dass die Deutschen das Unternehmen Ulm im sowjetischen Hinterland durchfuhren wurden 109 Die Hinweise stammten vom britischen Geheimdienst der in der Lage war deutsche Funkspruche zu entschlusseln Diese Tatsache wurde zwar auch den Russen gegenuber verheimlicht jedoch hatten die Sowjets Doppelagenten bei den Briten John Cairncross ubermittelte und die deutschen Planungen zum Unternehmen Ulm an die Sowjets 110 In Pleskau war es russischen Partisanen ausserdem am 1 Januar 1944 gelungen den russischen Chefausbilder von Zeppelin Wladimir Gurjanow alias Laschkow zu entfuhren Gurjanow Laschkow wurde verhort und die bei ihm gefundenen Unterlagen ausgewertet Mit Hilfe dieser Informationen erlangten die sowjetischen Abwehrorgane weitere Details zur Operation Ulm 111 Inzwischen hatte Zeppelin Nord die Planungen fur Ulm finalisiert und die russischen Aktivisten in zwei Gruppen aufgeteilt Die erste Gruppe bestand aus sieben Aktivisten und sollte am 18 Februar 1944 ostlich der Stadt Kizel abgesetzt werden Hier verlief die 110 KV Starkstromleitung zum Industriegebiet Tagilo Kuschwinski Im Zielgebiet gab es heftige Schneesturme und so wurde die Gruppe weit entfernt in den Waldern der Taiga nordwestlich von Perm verstreut Lediglich drei Mann uberlebten den Absprung und wurden im Juni 1944 vom NKWD gestellt Nachdem die erste Gruppe sich nicht uber Funk meldete blies man den geplanten Einsatz der zweiten Gruppe ganz ab Funkspiel Revolutionare Bearbeiten Beim Unternehmen Zeppelin war 1943 ein Masseneinsatz von Hunderten von ausgebildeten Agenten im Raum Archangelsk geplant Die grossen Kriegsgefangenenlager waren Ziel des Masseneinsatzes Die deutschen Kriegsgefangenen sollten befreit und die ubrigen Haftlinge in den Lagern zum Aufstand aufgestachelt werden Der erste Akt begann im Herbst 1943 mit dem Absetzen von zwei Agentengruppen des Hauptkommandos Nord in der Region Wologda Ziel war die strategisch wichtige Eisenbahnlinie von Archangelsk in das Herz Russlands Auf ihr wurde die Rustungshilfe aus den USA und Grossbritannien nach Suden transportiert Die Sowjets hatten ebenfalls auf dem Umweg uber die Briten davon erfahren nachdem ein verschlusselter Funkspruch von Sturmbannfuhrer Otto Kraus an den Leiter des Zeppelin Referats Walter Kurreck bekannt wurde Danach hatte Kraus eine Ju 52 fur den Transport von 50 Saboteuren fur ein geplantes Unternehmen im Oktober 1943 angefordert 112 Alle zehn abgesetzten Agenten der beiden Gruppen wurden von den sowjetischen Sicherheitsorganen gestellt Nachdem einer der Aktivisten die deutschen Plane und Funkcodes offenbarte nahm die Spionageabwehr Smersh ein Funkspiel mit Zeppelin Nord auf dass den Namen Podryvniki Revolutionare erhielt Man wollte mit diesem Funkspiel die noch ausstehenden anderen Agenten in eine Falle locken und so die deutschen Krafte binden und schwachen Der zweite Akt bestand aus den wechselseitigen Aktivitaten beider Geheimdienste im Rahmen dieses Funkspiels das vollstandig zu Gunsten der Sowjets endete Die Deutschen wurden zunachst per Funk uber die sichere Landung der zweiten Gruppe informiert Der damalige Einsatzleiter von Zeppelin Nord Hauptsturmfuhrer Eduard Schmidt gab schliesslich den weiteren Einsatz frei Am 28 Oktober folgte dann eine grosse Gruppe von 14 Agenten die mit den vereinten Kraften von NKWD NKGB und Smersh festgesetzt wurde Am 11 November setze Zeppelin noch einmal drei Agenten als Nachzugler in der Region ab Auch diese wurden schnell gestellt Am 3 Mai 1944 schickte Zeppelin weitere zwei Agenten und zusatzliche Ausrustung um die vermeintlich erfolgreiche Gruppe zu verstarken 113 Diese weitere Verstarkung wurde tatsachlich im September 1944 auf den Weg gebracht Dafur setzte man auf Seite von Zeppelin einige Agenten jener zweiten Gruppe des Unternehmens Ulm ein die nicht mehr zum Einsatz gekommen war Pawel Sokolow aus dieser Gruppe hat den Einsatz beschrieben Anfang September rief mich Greife gemeint ist Georg Greife Ausbilder bei Zeppelin Nord und teilte mir die baldige Entsendung meiner Gruppe mit Dann skizzierte er die Aufgabe Ich sollte in das Gebiet zwischen Archangelsk und Wologda fliegen wo laut Greife seit langem eine der aktivsten Gruppen operierte Sie kontrollierte die Strecke Archangelsk Moskau auf der die Militarhilfe aus den Vereinigten Staaten und England floss In letzter Zeit habe die Aktivitat der bis zu 70 kopfigen Gruppe merklich nachgelassen Man argwohnte die Gruppe wolle das Kriegsende abwarten und den deutschen Geheimdienst wie eine Kuh melken Wir sollten die Gruppe uberprufen ihre Arbeit neu organisieren und Kontakte zu deutschen Kriegsgefangenenlagern im Bezirk herstellen sowie Gegenmassnahmen zu den Aktivitaten des antifaschistischen Komitees Freies Deutschland treffen 114 Die von Sokolow angefuhrte Agentengruppe kam schliesslich in der Nacht vom 14 auf den 15 September 1944 zum Einsatz und landete wie vorgesehen im Zielgebiet Dort wartete bereits eine Gruppe von Smersh auf ihre Ankunft und konnte sie nach kurzer Zeit festsetzen 115 Alle drei Fallschirmagenten gaben bereitwillig Auskunft uber ihre Mission und auch uber die verabredeten Funkcodes Das Funkspiel durfte danach noch eine Weile fortgesetzt worden sein Sokolow erhielt 10 Jahre Lagerhaft Danach lebte er als Sprachlehrer in Krasnojarsk bekleidete offentliche Amter und schrieb 1991 unter dem Eindruck von Glasnost und Perestroika in der auseinanderfallenden Sowjetunion seine Memoiren die von der mittlerweile in Russland verbotenen Organisation Memorial ins Internet gestellt wurden Attentat auf Stalin Funkspiel Nebel Bearbeiten Der aus der Ukraine stammende ehemalige Leutnant der Roten Armee Pjotr Shilo der sich Pjotr Tawrin nannte war 1942 in deutsche Gefangenschaft geraten Er wurde vom Unternehmen Zeppelin angeworben Vom Zeppelin Ausbildungslager Sandberge in Schlesien wurde er im September 1943 nach Pleskau kommandiert Dort begann seine Ausbildung fur das geplante Attentat gegen Stalin die dann in Riga fortgesetzt wurde Mit Lidia Adamitschewa hatte Shilo inzwischen eine Partnerin die er auf Anraten von Zeppelin Nord Chef Otto Kraus heiratete Getarnt als Major von SMERSH sollte er zusammen mit seiner Frau nach Moskau eingeschleust werden um Stalin zu liquidieren Doch das Unternehmen wurde anscheinend verraten Der sowjetischen Militarabwehr SMERSH war das Vorhaben in Umrissen durch Funkspruche einer Agentin aus Berlin bekannt geworden Ein Kassiber aus dem Umfeld von RSHA VI C wurde chiffriert und nach Moskau gefunkt Am nachsten Morgen bereits habe auf dem Tisch des Leiters der Hauptverwaltung fur Gegenspionage SMERSH gelegen SMERSH hatte darauf die Gegenoperation Abfang ausgearbeitet Die Quelle in Berlin wurde nie identifiziert 116 Anfang Juli 1944 startete das Zeppelin Hauptkommando Nord mit Unterstutzung des Kampfgeschwaders 200 KG 200 eine Operation mit dem Ziel einen Mordanschlag auf Stalin zu veruben Die Agenten Pjotr Iwanowitsch Schilo Deckname Politow und Lidia Jakowlewna Schilowa waren bereits seit Marz 1943 von Untersturmfuhrer Georg Greife auf einen derartigen Einsatz vorbereitet worden Sie sollten in einem Flugzeug vom Typ Ar 232 B bei Nacht zu einem ehemaligen deutschen Feldflugplatz bei Moskau gebracht und dort abgesetzt werden Die beiden Zeppelin Agenten sollten mit einem mitgefuhrten Beiwagenmotorrad nach Moskau gelangen Pjotr Schilo hatte den Auftrag auf Stalin einen Mordanschlag zu veruben seine Frau Lidia sollte dabei den Funkkontakt mit dem Deutschen Reich aufrechterhalten Nachdem das Flugzeug bei einer Bruchlandung im Raum Smolensk beschadigt wurde und nicht mehr starten konnte fuhren die beiden Agenten mit dem dafur vorgesehenen Beiwagenmotorrad in Richtung Moskau Sie wurden an einem Kontrollposten 15 Kilometer vor Moskau festgenommen Die beiden mussten nach ihrer Festnahme noch bis kurz vor Kriegsende auf Anordnung von SMERSH Chef Abakumov ein Funkspiel mit dem Unternehmen Zeppelin mitmachen um weitere Agenten in eine Falle zu locken Die Deutschen fielen aber nicht darauf herein Erst 1952 wurden beide Zeppelin Agenten erschossen Die ebenfalls gefangengenommene funfkopfige Flugzeugbesatzung war bereits am 22 September 1945 hingerichtet worden 117 Fotos von der Ausrustung Schilos sowie der Ar 232 B wurden spater von den sowjetischen Sicherheitsbehorden als Beweis fur das geplante Attentat veroffentlicht 118 Der ukrainische Autor Igor Lander hat uber diese Operation ein Buch geschrieben und dazu die Akten des KGB ausgewertet 119 Darin sind viele Fotos enthalten die Georg Greife und die beiden Attentater wahrend der Ausbildung zeigen Die von Greife erstellten Bilder sind auf unbekannten Wegen in die Hande des KGB geraten Die Georgien Operationen Bearbeiten Georgien war ein besonderer Schwerpunkt fur Zeppelin weil man sich von einem Volksaufstand in Georgien Auswirkungen auch auf die sowjetische Fuhrung unter Josef Stalin und die Geheimdienst Chefs Lawrenti Beria und Wsewolod Merkulow erhoffte die alle Georgier waren 120 Im Mai 1943 meldete Obersturmfuhrer Guido Horst Huhn Chefausbilder bei Zeppelin Sud in Berdjansk erhebliche Auflosungserscheinungen bei den georgischen Aktivisten Nach der Festnahme von zehn georgischen Instrukteuren glaubte man Ruhe zu haben 121 Huhn hatte jedoch den Aktivisten Shota Kojava ubersehen der pro sowjetisch unter den Aktivisten agitierte und bei dem ersten danach von Operationschef Hanns Rohrich im August 1943 gestarteten Einsatz Vera I als Leiter dieser Gruppe sich sofort den sowjetischen Organen ergab Mit Hilfe von Kojava wurde ein Funkspiel auf sowjetischer Seite aufgesetzt Nach dem Scheitern der Kaukasus Offensive und den ersten oft fehlgeschlagenen Fallschirm Einsatzen von Abwehr und SD hatte der georgische Chefberater Michael Kedia im georgischen Verbindungsstab beim Ostministerium unter Abteilungsleiter Gerhard von Mende einen anderen Vorschlag Kedia uberzeugte den Zeppelin Chef Heinz Grafe davon dass Einschleusungs Operationen nach Georgien auf dem Landweg uber die Turkei erfolgversprechender seien und dabei auf die langjahrigen Erfahrungen der Georgier verwiesen So war es Kedia gelungen drei Hauptgruppen im ersten Halbjahr 1943 in Georgien zu installieren die mit Berlin per Kurier oder Kurzwellenfunk in Verbindung standen Die Chiffrierarbeit in georgischer Sprache fur die Funker wurde bei Zeppelin in Berlin von Kedias rechter Hand Alexander Tsomaja geleistet 122 Im Anschluss daran bereitete der Aktivist David Erkomaischwili die folgende Operation Mainz I vor Sie wurde unter Fuhrung von Erkomaischwili ausgefuhrt Der Georgier Leon Pataridze 123 war bei Mainz I dafur vorgesehen eine zentrale Geheimorganisation in ganz Georgien zu schaffen Pataridze und Erkomaischwili uberquerten erst Ende Oktober 1943 die Grenze der Turkei nach Georgien Bereits im November 1943 wurde Pataridze von den sowjetischen Sicherheitsorganen verhaftet und zu einem weiteren Funkspiel gezwungen dass im Januar 1944 unter dem Decknamen Untergrund lief 124 Bei Zeppelin wurde das nicht bemerkt Das Unternehmen Mainz I war also von Anfang an infiltriert aber die Deutschen wussten das nicht und schickten weitere Agenten die Kontakt zu Pataridze aufnehmen sollten Damit war die Operation Mainz I ein kompletter Fehlschlag Die Deutschen hingegen feierten die Operation als grossen Erfolg und glaubten an die Existenz einer Untergrundbewegung in Georgien 125 Im Fruhjahr 1944 ging Erkomaischwili erneut nach Georgien und erhielt neue Informationen zur Opposition in Georgien Anfang Juni 1944 kehrte Erkomaischwili in die Turkei zuruck und berichtete Pataridze sei in der Lage gewesen wichtige Kontakte zu Widerstandsgruppen zu knupfen Er hatte einen Haupt V Mann der Georgier kontaktiert der die meisten Informationen ubermittelt habe und bei den Fuhrern der georgischen Kommunisten gut etabliert sei Pataridze ubermittelte Informationen uber den gesamten Kaukasus und prahlte damit sogar Informanten in Moskau zu haben Der Bericht den Erkomaischwili nach seiner Ruckkehr schrieb war bemerkenswert vollstandig und detailliert und enthielt Angaben zur wirtschaftlichen politischen und militarischen Lage der Sowjetunion Der Bericht enthielt Informationen uber die Beziehungen zwischen dem georgischen Untergrund und anderen Widerstandsgruppen in der UdSSR die Namen der Parteifuhrer mit oppositioneller Einstellung eine Beschreibung der Methoden der sowjetischen Propaganda insbesondere die Verwendung nationaler und religioser Stromungen Einzelheiten zum Konflikt zwischen Beria und Stalin in der Frage des Nationalismus Aus dem Bericht ging hervor die UdSSR konnte zu einem Separatfrieden tendieren wenn die Alliierten keine zweite Front eroffnen wurden Die Deutschen waren begeistert Dass sie auf ein Funkspiel hereingefallen waren wurde offensichtlich nicht erkannt Die Angaben zu den Unternehmen Mainz I und II stammen von Gerhard von Mende dem Abteilungsleiter Fremde Volker im Ostministerium der das Unternehmen Zeppelin zusammen mit Michael Kedia eng begleitet und nach dem Krieg eine Zusammenfassung dazu schrieb 126 Mittelost Einsatze Bearbeiten Vom Hauptkommando Zeppelin Sud wurden im Bereich der sudrussischen Republiken Usbekistan Kasachstan und Tadschikistan die Zeppelin Gruppen Mullah Khan und Timur eingesetzt Sie sollten Unruhe in das Erdolgebiet an der Mundung des Flusses Emba ins Kaspische Meer tragen und muslimische Freiheitskampfer aktivieren Es kam jedoch nicht zu grosseren Aktionen und die Einsatze versandeten Der von Briten und Sowjets 1941 besetzte Iran war danach das Ziel gemeinsamer Operationen des SD mit der Abwehr Insbesondere die alliierten Waffentransporte uber iranische Hafen und Bahnstrecken in die Sowjetunion sollten analog zu den Zeppelin Einsatzen im Norden der Sowjetunion unterbrochen werden Heinz Grafe von der Gruppe RSHA VI C nutzte dafur auch die ihm unterstellten Turkei und Mittelost Referate und sprach die Einsatze zudem mit der Abwehr ab In Persien sollten lokale Stamme wie die Qaschqai dabei unterstutzen Die SD Offiziere Roman Gamotha Franz Mayr 127 Hans Merz und Martin Kurmis 23 und der Abwehr Offizier Bernhardt Schulze Holthus leiteten diese Operationen die alle letzten Endes fehlschlugen 128 Hans Merz war bereits Ende 1943 in Gefangenschaft geraten Roman Gamotha diente nach 1945 den Sowjets in Agypten ehe er 1952 in Moskau erschossen wurde Kurmis beging 1944 in Teheran Selbstmord Mayr entkam wiederholt aus Gefangenschaft nannte sich dann Peter Studer Mayr und wurde Waffenhandler in Hamburg Schulze Holthus schrieb seine Erfahrungen 1952 in dem Buch Fruhrot im Iran nieder Bedeutung von Zeppelin BearbeitenZeppelin war als Masseneinsatz konzipiert und sollte mit Hilfe der Propaganda die Moral der sowjetischen Truppen zersetzen Rotarmisten zum Uberlaufen bewegen und Aufstande gegen die sowjetische Regierung insbesondere bei den nichtrussischen Volksgruppen auslosen und so die Front entlasten Mit Hilfe von strategisch angesetzten Sabotageunternehmen sollte ferner die sowjetische Fuhrung ausgeschaltet die Rustungsindustrie getroffen und die westliche Militarhilfe unterbrochen werden Alle diese Ziele wurden verfehlt Die Ursachen dafur waren Der geplante Masseneinsatz kam nie zustande weil weder genugend ausgebildete Aktivisten noch genugend Transportkapazitaten verfugbar waren Der Kriegsverlauf liess die Motivation der Aktivisten drastisch sinken denn Zeppelin konnte nur funktionieren solange Deutschland eine Aussicht auf einen Sieg im Osten hatte Die Konkurrenzkampfe innerhalb der SS behinderte Zeppelin standig Erst waren es die Einsatzgruppenchefs die Zeppelin als Storfaktoren sahen Spater wurden die frontnahen Sabotageaufgaben von Zeppelin unter RSHA Chef Ernst Kaltenbrunner auf dessen Osterreicher Seilschaft unter Otto Skorzeny der Amtsgruppe RSHA VI S Sabotage ubertragen der wahrend des deutschen Ruckzugs zur stay behind Methode uberging Die reale Behandlung der russischen Kriegsgefangenen entsprach in keiner Weise den deutschen Versprechungen die den Aktivisten eine Befreiung der Heimat suggerierte Ein typisches Beispiel dafur war die Herausgabe der Propagandaschrift Der Untermensch Den SS Angehorigen war jahrelang eingetrichtert worden dass der judische Bolschewismus der Hauptfeind sein Nun wurde von diesen Leuten verlangt russische Aktivisten zuvorkommend zu behandeln Diesen geistigen Spagat konnten viele Angehorige von Zeppelin nicht vollziehen Die vermeintlichen Erfolge von Zeppelin wurden weit uberhoht dargestellt wahrend die sichtbaren Pannen heruntergespielt wurden Beides geschah um die eigene Position nicht in Frage zu stellen Die vielen Aktivisten die in die Hande der sowjetischen Abwehrorgane gerieten lieferten der sowjetischer Seite viele Informationen uber Zeppelin Das ermoglichte den Sowjets das Eindringen in die Zeppelin Strukturen Uber Funkspiele gelang es den Sowjets zudem die Zeppelin Verantwortlichen in die Irre zu fuhren Ein Nebenziel des Unternehmen Zeppelin war mehr Einfluss und Kontrolle uber die militarische Abwehr zu gewinnen Die hidden agenda bestand darin in die Aufgabenbereiche von Fremde Heere Ost Abwehr und der Ic Abteilungen der Stabe einzudringen Mit diesen Absichten ging Grafe absolut konform mit Heydrich der unumwunden zugab baldmoglichst die Abwehr unter sein Kommando zu bekommen 129 Ganz nebenbei mischte sich das RSHA mit dem Unternehmen Zeppelin so starker in die militarische Aufklarung der Wehrmacht ein die teils uberschneidende Aufgaben hatte Gerade die Trennlinien zwischen militarischer Abwehr II und politischer Zersetzungsarbeit Zeppelin waren verschwommen Spatestens 1944 mit der Entmachtung der Abwehr hatten sich die Ic Nachrichtenoffiziere der hoheren Stabe der Abwehrkommandos bzw trupps die Leitstellen sowie der Stab Fremde Heere Ost unter Oberst Reinhard Gehlen starker mit dem Unternehmen Zeppelin abzusprechen Trotz des Scheiterns von Zeppelin wurden die deutschen Geheimunternehmen von Zeppelin und der letztlich vom SD kontrollierten Abwehr nach Kriegsende zum Musterbeispiel fur die verdeckten Operation von Briten Amerikanern und Deutschen im Kalten Krieg bis Ende der 50er Jahre Allerdings hatten die Sowjets bereits wahrend des Krieges Zeppelin massiv aufgeklart und eine Liste von 461 Angehorigen des Unternehmen Zeppelin zusammengestellt 130 1947 wurden beim MGB der Sowjetunion noch einmal alle Informationen zu Zeppelin ausgewertet 131 Das MGB wusste dass man im Westen die Methodik und das Personal von Zeppelin weiter nutzen wurde und so bemuhten sie die Sowjets ab 1947 48 ehemalige Zeppelin Angehorige fur Gegenspionageoperation anzuwerben 132 Dabei fallt auf dass diverse Unterlagen die fur die Organisation Gehlen angefertigt wurden beim KGB vorlagen und von hier zum MfS gelangten siehe Archivalia Das MfS stellte bei der Zusammenfassung von Personen selbst fest dass der ehemalige Zeppelin Untersturmfuhrer Bruno Kauschen im Jahr 1975 fur die HVA des MfS aktiv erfasst war sprich fur das MfS arbeitete 133 Kauschen war ehemaliger Mitarbeiter der Org Gehlen bzw des BND 134 Die Nutzung von Kriegsverbrechern in den Geheimdiensten des Westens die sich auf diese Weise oft der Strafverfolgung entziehen konnten ist ein besonders trubes Kapitel der Nachkriegsgeschichte Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Unternehmen Zeppelin Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenPerry Biddiscombe Unternehmen Zeppelin The Deployment of SS Saboteurs and Spies in the Soviet Union 1942 1945 Europe Asia Studies Vol 52 No 6 Sept 2000 S 1115 1142 JSTOR 153592 David Glantz Soviet Military Deception in the Second World War Frank Cass Ltd New York 1989 ISBN 0 7146 3347 X Heinz Hohne Hermann Zolling The General was a Spy The Truth About General Gehlen and His Spy Ring Coward McCann amp Geoghegan New York 1972 Valerian P Lebedew Fritz Langour Panzerfaust im Jackett Der Mordanschlag auf Stalin in Der Zweite Weltkrieg Band 5 1943 1945 Der totale Krieg Verlag fur Geschichtliche Dokumentation GmbH Hamburg 1989 ISBN 3 88199 534 X Klaus Michael Mallmann Der Krieg im Dunkeln Das Unternehmen Zeppelin 1942 1945 in Michael Wildt Hrsg Nachrichtendienst politische Elite und Mordeinheit Der Sicherheitsdienst des Reichsfuhrers SS Hamburger Edition Hamburg 2003 ISBN 3 930908 84 0 S 324 346 Sergej Sacharowitsch Ostrjakow Militartschekisten Moskau 1979 deutsche Ubersetzung von Joachim Wilke Hrsg von der Hochschule des Ministeriums fur Staatssicherheit 1982 aufgrund eklatanter Geschichtsklitterungen nicht fur Einzelnachweise geeignet Helmut Roewer Stefan Schafer Matthias Uhl Lexikon der Geheimdienste im 20 Jahrhundert Herbig Munchen 2003 ISBN 3 7766 2317 9 Peter W Stahl Manfred Jager Geheimgeschwader KG 200 Motorbuchverlag Stuttgart 1984 ISBN 3 613 01034 8 Robert W Stephan Stalin s Secret War Soviet Counterintelligence against the Nazis 1941 1945 University Press of Kansas 2004 ISBN 0 7006 1279 3 Sergei Gennadewitsch Tschuew Specsluzhby Tretego rejha Spezialeinheiten des Dritten Reiches Band 2 Olma Media Group Sankt Petersburg Moskau 2003 ISBN 978 5 7654 2831 3 Igor Lander Attentat auf Stalin Der Fall Tawrin Shilo in Russischer Sprache Labyrinth Books Odessa 2017 369 Seiten Pawel Sokolow Beulen Erinnerungen des Zeppelin Aktivisten Pawel Sokolow 1991 Book 2 Teil IV Kapitel 27 bis 44 https memorial krsk ru memuar S sokolov 0 htm 7 7 2021 Archivalia BearbeitenForschungsvorgang zum Unternehmen Zeppelin des Ministeriums fur Staatssicherheit der DDR HA IX 11 FV 6 74 jetzt im Bundesarchiv BStU Berlin Stasi Archiv Darin enthalten ist eine Darstellung der Arbeit des Hauptkommandos Nord des Unternehmen Zeppelin von Georg Greife die nach dem Krieg vermutlich fur die Org Gehlen erstellt wurde BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 110 Blatt 2 151 Darin enthalten ist eine Darstellung des vormaligen Zeppelin Angehorigen Bruno Kauschen uber seine Tatigkeit bei Zeppelin und die Defection Arbeit der Org Gehlen in Wien BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 110 Blatt 152 194 Darin enthalten ist eine Darstellung des RSHA VI C und des Unternehmen Zeppelin von Hauptsturmfuhrer Reiner Olzscha in sowjetischer Haft BStU MfS HA IX 11 ZR 920 Akte 54 Angaben des ehemaligen Leiters von Zeppelin Sud Hauptsturmfuhrer Heinrich Fenner Institut fur Zeitgeschichte IFZ Munchen ZS 406 4 Blatt 35 72 abgelegt im Thorwald Material bei den Unterlagen des Org Gehlen Mitarbeiters Heinz Danko Herre Angaben des ehemaligen Leiters von Zeppelin Sud Hauptsturmfuhrer Heinrich Fenner Counterintelligence Special Report CI SR 61 vom 6 Marz 1948 CIA FOIA Electronic Reading Room German Intelligence Service WWII Vol 3 0016 Angaben eines unbekannten Org Gehlen Mitarbeiters Institut fur Zeitgeschichte IFZ Munchen ZS A 0003 05 Blatt 124 143 Angaben des vormaligen Zeppelin Angehorigen Rudolf Oebsger Roder in britischer Haft Special Interrogation Report SIR 44 vom 2 Juli 1946 CIA FOIA Electronic Reading Room Oebsger Roeder Rudolf 0001 Angaben des vormaligen Angehorigen des RSHA VI C Herbert Eilitz zum Unternehmen Zeppelin Situation Report No 8 vom 28 Februar 1946 CIA FOIA Electronic Reading Room German Intelligence Service WWII Vol 2 0008 Einzelnachweise Bearbeiten Michael Wildt Generation des Unbedingten Das Fuhrungskorps des Reichssicherheitshauptamtes Hamburger Edition Hamburg 2002 ISBN 3 930908 75 1 S 662 Christian Streit Keine Kameraden Die Wehrmacht und die sowjetischen Kriegsgefangenen 1941 1945 JWH Dietz Nachfolger Bonn 1991 ISBN 3 8012 5016 4 S 98 FN 92 Befehl von Heinrich Muller Chef Sipo und SD Reg No 815 B 41 Secret IV A I c v 25 Oktober 1941 abgedruckt in Nuremberg Trials War Criminals Vol XIII S 558 560 Vernehmung Walter Schellenberg Nuremberg Trials War Criminals Vol XIII S 576 BStU MfS HA IX 11 FV 2 72 Sachakten Band 9 Blatt 158ff Eine undatierte 21seitige Kopie davon findet sich unter BStU HA IX 11 FV 6 74 Band 53 Blatt 157ff Klaus Michael Mallmann Der Krieg im Dunkeln S 326 Michael Wildt Hrsg Nachrichtendienst politische Elite und Mordeinheit Der Sicherheitsdienst des Reichsfuhrers SS Hamburger Edition Hamburg 2003 ISBN 3 930908 84 0 S 27 a b Klaus Michael Mallmann Der Krieg im Dunkeln Das Unternehmen Zeppelin 1942 1945 in Michael Wildt Hrsg Nachrichtendienst politische Elite und Mordeinheit Der Sicherheitsdienst des Reichsfuhrers SS Hamburger Edition Hamburg 2003 ISBN 3 930908 84 0 S 326 Klaus Michael Mallmann Der Krieg im Dunkeln Das Unternehmen Zeppelin 1942 1945 in Michael Wildt Hrsg Nachrichtendienst politische Elite und Mordeinheit Der Sicherheitsdienst des Reichsfuhrers SS Hamburger Edition Hamburg 2003 ISBN 3 930908 84 0 S 327 Der Chef der Sicherheitspolizei und des SD IV A 68 B 42 vom 10 Marz 1942 unterzeichnet von Gestapo Chef Heinrich Muller BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 21 Blatt 17 20 Der Chef der Sicherheitspolizei und des SD VI C Z B Nr 51056 42 vom 26 Marz 1942 unterzeichnet von Walter Schellenberg BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 21 Blatt 22 25 Bericht eines Zeitzeugen uber das Unternehmen Zeppelin Institut fur Zeitgeschichte Munchen Zeugenschrifttum ZS A 0003 05 Blatt 130 Siehe auch Interrogation Dr Rudolf Oebsger Roder vom 29 Juli 1946 CIA FOIA Oebsger Roeder Rudolf 0001 Blatt 4 Klaus Michael Mallmann Der Krieg im Dunkeln Das Unternehmen Zeppelin 1942 1945 in Michael Wildt Hrsg Nachrichtendienst politische Elite und Mordeinheit Der Sicherheitsdienst des Reichsfuhrers SS Hamburger Edition Hamburg 2003 ISBN 3 930908 84 0 S 328 und 330 a b Robert W Stephan Stalin s Secret War Soviet Counterintelligence against the Nazis 1941 1945 University Press of Kansas 2004 ISBN 0 7006 1279 3 S 183 Michael Wildt Wildt Generation des Unbedingten S 402 a b Situation Report No 8 Amt VI of the RSHA Gruppe VI C SF 52 4 22 10 SAINT London an SAINT Washington 13 March 1946 CIA FOIA Electronic Reading Room Eilitz Herbert 0010 Zusammenfassung MfS zu Zeppelin BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 28 Blatt 199 BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 29 Blatt 79 163 305 a b Personenheft Hermann Lumm 02 03 1912 Regierungsrat Kriminalkommissar und SS Sturmbannfuhrer auf archivportal d de Ausarbeitung des sowjetischen MGB vom 15 November 1947 vom KGB and das MfS als Aktenbestand ZR 920 A2a ubergeben und beiBStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 64 abgelegt Wilhelm Krausnick Die Truppe des Weltanschauungskrieges S 178 a b Ingo Koll Der SS Mann Martin Kurmis PDF auf annaberger annalen de Zusammenfassung MfS BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 28 Blatt 227 228 Lagebericht uber die Zusammenarbeit mit der Abwehrgruppe Nord vom 8 September 1942 Zusammenfassung MfS BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 28 Blatt 231 Personenheft Hans Wadel 19 05 1914 SS Sturmbannfuhrer auf archivportal d de Personenheft Hans Nentwig 19 02 1913 SS Obersturmfuhrer auf archivportal d de Tatigkeits und Lagebericht der Einsatzgruppe B vom 1 9 1942 abgedruckt bei Angrick Mallmann Deutsche Besatzungsherrschaft in der UdSSR 1941 45 S 404 a b Sakuth Edwin auf archivportal d de Vermerk zum Aktivisten Lager Wissokoje unterzeichnet von Oebsger Roder RSHA VI C Z Tgb 51056 vom 2 Dezember 1942 BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 21 Blatt 320 322 Dokument NG 5221 im Nurnberger Kriegsverbrecher Tribunal vorgelegt Personenheft Gerhard Kortkampf 26 08 1912 SS Sturmbannfuhrer auf archivportal d de MfS BStU HA IX 11 FV 6 74 Band 28 Blatt 210 Personenheft Karl Heinz Lochelt 27 07 1909 SS Hauptsturmfuhrer auf archivportal d de Andrej Angrick Klaus Michael Mallmann Jurgen Matthaus Martin Cuppers Deutsche Besatzungsherrschaft in der UdSSR 1941 1945 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2013 ISBN 978 3 534 24890 2 S 368 369 Angrick u a Deutsche Besatzungsherrschaft in der UdSSR S 346 347 Personenheft Theodor Girgensohn 26 06 1898 30 06 1943 Buroangestellter und SS Hauptsturmfuhrer auf archivportal d de Angrick u a Deutsche Besatzungsherrschaft in der UdSSR S 480 FN 63 Zu Schroer siehe Personenheft Dr Wilhelm Schroer 24 07 1911 02 10 1964 SS Obersturmfuhrer bei Archivportal D Landesarchiv Berlin a b Vernehmung Rudolf Oebsger Roeder im britischen Verhorzentrum Bad Nenndorf 2 Juli 1946 vgl CIA FOIA Electronic Reading Room Oebsger Roeder Rudolf 0001 Personenheft Arthur Augsburg 23 11 1901 SS Hauptsturmfuhrer auf archivportal d de Angaben von Heinrich Fenner ehemals Leiter Lager Oswitz IfZ ZS 0406 4 Blatt 42 43 a b c d Personenheft Dr Hans Schindowski 11 07 1904 SS Sturmbannfuhrer auf archivportal d de Beschuldigter Kraus Otto 22 02 1906 Riga Lettland Dienstgrad SS Sturmbannfuhrer und Dolmetscher bei Einsatzkommando 1a der Einsatzgruppe unter SS Oberfuhrer Erich Ehrlinger seit 1943 in Reval Tatbestand Nichtbeschuldigter Zeuge zum Verfahren Ehrlinger auf archivportal d de Schreiben Schindowski an Grafe vom 15 April 1943 Unterlagen KGB beim MfS BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 58 Blatt 225 a b Boris Jegorow Warum eine SS Brigade zu sowjetischen Partisanen uberlief auf de rbth com MfS BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 29 Blatt 73 Personenheft Klaus Joachim Freiherr von Lepel 31 08 1903 SS Hauptsturmfuhrer auf archivportal d de Klaus Michael Mallmann Der Krieg im Dunkeln S 342 Perry Biddiscombe Unternehmen Zeppelin S 1124 a b Ermittlungsverfahren gegen Gustav Adolf Nosske 29 12 1902 Jobst Thiemann 12 06 1911 und 168 weitere Beschuldigte wegen der Tatigkeit der Einsatzgruppen und Einsatzkommandos in der Sowjetunion zur Bekampfung aller feindlichen Elemente im Feindesland 1 Js 4 65 RSHA auf archivportal d de a b Tatigkeitsbericht Kommando Mitte vom 10 5 1943 BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 61 Blatt 110 Vorlaufiger Bericht von Hauptsturmfuhrer von Kotschoubey an RSHA VI C Z vom 2 Mai 1943 BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 58 Blatt 127 und 128 Sonderverband Graukopf Hitlers vergessene Geheimtruppe auf spiegel de a b Vernehmungsprotokoll Viktor Ressler Rossler in sowjetischer Haft BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 128 Blatt 6 9 BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 29 Blatt 193 201 BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 29 Blatt 193 199 201 Memoiren Konstantin Kromiadi Fur das Land fur die Freiheit Globus Publishers San Francisco 1980 in Russisch S 95 und 105 BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 29 Blatt 144 Zu Bach Zelewskiund und Gil Rodionow siehe auch Christian Gerlach Kalkulierte Morde S 735 739 Klaus Michael Mallmann Der Krieg im Dunkeln S 343 344 MGB Zusammenfassung uber Zeppelin vom 15 November 1947 MfS Ubersetzung ZR 920 Akte 2a BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 64 Blatt 43 sowie MfS Zusammenfassung BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 29 Blatt 14 BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 64 Blatt 140 142 Personenheft Helmut Hirthe 09 12 1914 20 04 1955 Kriminalkommissar und SS Hauptsturmfuhrer auf archivportal d de BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 64 Blatt 176 Funkspruch Stubaf Johannes Kleinert an RSHA VI C vom 10 Mai 1943 BstU MfS HA IX 11 ZR 920 Akte 5 Blatt 9 10 MGB Zusammenfassung uber Zeppelin vom 15 November 1947 MfS Ubersetzung ZR 920 Akte 2a BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 64 Blatt 110 Personenheft Theodor Zinke 11 03 1901 SS Obersturmbannfuhrer auf archivportal d de MGB Zusammenfassung uber Zeppelin vom 15 November 1947 MfS Ubersetzung ZR 920 Akte 2a BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 64 Blatt 82 83 Besprechungsnotizen zur Z Tagung in Berlin am 12 1 1943 KGB Unterlagen im MfS BStU MfS HA IX 11 ZR 920 Akte 49 Blatt 20 Einsatzbefehl fur das Hauptkommando Russland Mitte des Unternehmens Zeppelin BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 61 Blatt 95 a b Personenheft Hans Eugen Dressler 19 01 1913 SS Hauptsturmfuhrer auf archivportal d de Personenheft Helmut Brummerloh 27 10 1914 SS Obersturmfuhrer auf archivportal d de MGB Zusammenfassung uber Zeppelin MfS Ubersetzung ZR 920 Akte 2a BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 64 Blatt 82 MGB Zusammenfassung uber Zeppelin vom 15 November 1947 MfS Ubersetzung ZR 920 Akte 2a BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 64 Blatt 83 84 Personenheft Johannes Kleinert alias Kluge 21 12 1906 SS Sturmbannfuhrer auf archivportal d de MGB Unterlagen BStU MfS HA IX 11 ZR 920 Akte 5 Blatt 18 Tatigkeitsberichte Hauptkommando Mitte Tgb Nr 234 43 und 346 43 vom Juni 1943 BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 61 Blatt 51 52 und 67 68 Schreiben Sturmbannfuhrer Kurreck RSHA VI C Z v 29 7 1943 Tgb Nr 2060 43 BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 61 Blatt 160 Personenheft Eduard Schmidt 08 10 1901 Kriminalrat und SS Hauptsturmfuhrer auf archivportal d de Beschaftigung ehemaliger Angehoriger der SA SS des SD und der Gestapo beim Bundesamt fur Verfassungsschutz auf archivportal d de Bericht Georg Greife zum Unternehmen Zeppelin im Jahr 1952 BStU HA IX 11 FV 6 74 Bd 110 Blatt 18 Personenheft Carl Johannes Petersen 22 12 1908 SS Obersturmfuhrer auf archivportal d de Ermittlungsverfahren gegen Gustav Adolf Nosske 29 12 1902 Jobst Thiemann 12 06 1911 und 168 weitere Beschuldigte wegen der Tatigkeit der Einsatzgruppen und Einsatzkommandos in der Sowjetunion zur Bekampfung aller feindlichen Elemente im Feindesland 1 Js 4 65 RSHA auf archivportal d de CIA FOIA Electronic Reading Room Unglaube Heinz 0006 Blatt 6 sowie Klaus Michael Mallmann Der Krieg im Dunkeln S 339 340 und Sabrina Nowack Sicherheitsrisiko NS Belastung S 480 Die Beispiele entstammen dem Schriftverkehr zwischen den Zeppelin Einheiten und dem RSHA im Zeppelin Forschungsvorgang des MfS der DDR unter BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Nurnberger Kriegsverbrecher Tribunal Beweismittel Dokument NG 5221a dass die Existenz des Vernichtungsbefehls RSHA VI C 1 B Nr 54120 42 vom 1 12 1942 belegt Heinz Grafe Besprechungsnotizen zur Z Tagung in Berlin 11 Januar 1943 KGB Unterlagen BStU MfS ZR 920 Akte 49 Blatt 18 Angaben von Reiner Olzscha beim MGB KGB Unterlagen BStU MfS HA IX 11 ZR 920 Akte 54 Blatt 10 NMT Prozessunterlagen Band XIV Document NG 4726 S 551 553 Vermerk Sturmbannfuhrer Kleinert vom Vorlager Breslau Schiesswerder vom 26 Oktober 1942 uber die Ubernahme des Vorlagers Sandberge BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 12 Teil 1 Blatt 162 Aussage Walter Schellenberg beim Nurnberger Tribunal NMT Prozessunterlagen Band XIV S 580 Bericht zum Stand des Unternehmens Zeppelin v 23 9 42 BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 6 Blatt 73 a b Klaus Michael Mallmann Der Krieg im Dunkeln Das Unternehmen Zeppelin 1942 1945 in Michael Wildt Hrsg Nachrichtendienst politische Elite und Mordeinheit Der Sicherheitsdienst des Reichsfuhrers SS Hamburger Edition Hamburg 2003 ISBN 3 930908 84 0 S 336 Heinz Hohne Hermann Zolling The General was a Spy The Truth About General Gehlen and His Spy Ring Coward McCann amp Geoghegan New York 1972 S 39 41 Klaus Michael Mallmann Der Krieg im Dunkeln Das Unternehmen Zeppelin 1942 1945 in Michael Wildt Hrsg Nachrichtendienst politische Elite und Mordeinheit Der Sicherheitsdienst des Reichsfuhrers SS Hamburger Edition Hamburg 2003 ISBN 3 930908 84 0 S 337 SS Hauptsturmfuhrer Peter Siepen Leiter des Nachrichtenwesens der Einsatzgruppe Jakob bei der auf deutsche digitale bibliothek de BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 29 Blatt 107 Perry Biddiscombe Unternehmen Zeppelin The Deployment of SS Saboteurs and Spies in the Soviet Union 1942 1945 Europe Asia Studies Vol 52 No 6 Sept 2000 S 1118 online Perry Biddiscombe Unternehmen Zeppelin The Deployment of SS Saboteurs and Spies in the Soviet Union 1942 1945 Europe Asia Studies Vol 52 No 6 Sept 2000 S 1130 online Klaus Michael Mallmann Der Krieg im Dunkeln Das Unternehmen Zeppelin 1942 1945 in Michael Wildt Hrsg Nachrichtendienst politische Elite und Mordeinheit Der Sicherheitsdienst des Reichsfuhrers SS Hamburger Edition Hamburg 2003 ISBN 3 930908 84 0 S 340 a b c Dokument 1525 vom 22 Juli 1943 unterzeichnet von Viktor Abakumov Leiter der militarischen Spionageabwehr Smersh abgedruckt in Staatssicherheitsorgane der UdSSR wahrend des 2 Weltkriegs Band 4 Buch 2 2008 S 118 In Russisch Igor Lander Attentat auf Stalin Kapitel 10 Ermittlung Darstellung der Arbeit des Hauptkommandos Nord des Unternehmen Zeppelin von Georg Greife die nach dem Krieg vermutlich fur die Org Gehlen erstellt wurde BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 110 Blatt 2 151 Nikolai Luzan Smersh without legends and myths 2013 S 263 in Russisch Perry Biddiscombe Unternehmen Zeppelin S 1133 Situation Report No 8 SF 52 4 22 10 Amt VI of the RSHA Gruppe VI C CIA FOIA Electronic Reading Room German Intelligence Service WWII VOL 2 0008 Tatigkeitsberichte Hauptkommando Mitte Tgb Nr 234 43 und 346 43 vom Juni 1943 BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 61 Blatt 51 52 und 67 68 Seine gesamte Lebensgeschichte hat Pawel Sokolow 1991 in drei Buchern zusammengefasst die online bei https memorial krsk ru memuar S sokolov 0 htm in Russisch nachzulesen waren Aufgesucht am 7 7 2021 Der Auszug hier ist dem Kapitel 27 entnommen Dokument 1791 vom 28 Februar 1944 unterzeichnet vom Leiter des NKGB in der Region Swerdlowsk Staatssicherheitskommissar 3 Ranges Borschtschew abgedruckt in Staatssicherheitsorgane der UdSSR wahrend des 2 Weltkriegs Band 5 Buch 1 2007 S 205 207 Nigel West und Oleg Tsarev The Crown Jewels S 220 Elena Bright Failure of Operation Ulm In Russisch https warspot ru 19409 proval operatsii ulm aufgesucht am 5 7 2021 Bericht von Viktor Abakumov Leiter der militarischen Spionageabwehr GUKR Smersh vom 15 November 1943 Dokument 1681 abgedruckt in Staatssicherheitsorgane der UdSSR wahrend des 2 Weltkriegs Band 4 Buch 2 2008 S 543 548 in Russisch Bericht von Viktor Abakumow Leiter der militarischen Spionageabwehr GUKR Smersh vom Oktober 1944 Dokument 2094 abgedruckt in Staatssicherheitsorgane der UdSSR wahrend des 2 Weltkriegs Band 5 Buch 2 2007 S 507 509 in Russisch Seine gesamte Lebensgeschichte hat Pawel Sokolow 1991 in drei Buchern zusammengefasst die online bei https memorial krsk ru memuar S sokolov 0 htm in Russisch nachzulesen sind Aufgesucht am 7 7 2021 Der Auszug hier ist dem Kapitel 43 entnommen Bericht von Major Moisej Grigoriewitsch Disik Leiter der militarischen Spionageabwehr GUKR Smersh in der Wologda Region 20 September 1944 Dokument 2028 abgedruckt in Staatssicherheitsorgane der UdSSR wahrend des 2 Weltkriegs Band 5 Buch 2 2007 S 326 333 in Russisch Andreas Weigelt Klaus Dieter Muller Thomas Schaarschmidt Mike Schmeitzner Todesurteile sowjetischer Militartribunale gegen Deutsche 1944 1947 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2015 ISBN 978 3 525 36968 5 S 240 243 Andreas Weigelt u a Todesurteile S 241 243 Valerian P Lebedew Fritz Langour Panzerfaust im Jackett Der Mordanschlag auf Stalin in Der Zweite Weltkrieg Band 5 1943 1945 Der totale Krieg Verlag fur Geschichtliche Dokumentation GmbH Hamburg 1989 ISBN 3 88199 534 X S 256 Igor Lander Attentat auf Stalin Der Fall Tawrin Shilo in Russischer Sprache Labyrinth Books Odessa 2017 369 Seiten Vernehmung Dr Rudolf Oebsger Roder vom 2 Juli 1946 CIA FOIA Oebsger Roeder Rudolf 0001 Blatt 2 Funkspruch Sturmbannfuhrer Johannes Kleinert an RSHA VI C vom 10 Mai 1943 BStU MfS HA IX 11 ZR 920 Akte 5 Blatt 9 CIA FOIA Electronic Reading Room Kedia Michael 0050 Blatt 3 Leon Pataridze wurde vom SD als Agent bezahlt Vgl dazu Angaben von Emil Duplitzer British National Archives KV 2 1965 Blatt 31 32 L S Butyrsky D A Larin G P Shankin Buchreihe Great Victory Tom VII Radiofront S 255 In Russisch Francoise Thom Berija Le Janus du Kremlin S 279 282 Gerhard von Mende Das Unternehmen Mainz zitiert bei Jeffrey Burds The Soviet War against Fifth Columnists Journal of Contemporary History Vol 42 2007 S 297 298 Fussnote 95 ebenso wie bei Fracoise Thom Berija Le Janus du Kremlin S 279 282 FN 146 149 sowie Joachim Hoffmann Kaukasien 1942 43 S 260 KV 2 1481 p0 PDF auf cdvandt org Adrian O Sullivan Nazi Secret Warfare in Occupied Persia Iran Palgrave MacMillan Houndmills Basingstoke 2014 ISBN 978 1 137 42789 2 S 130 141 167 191 241 249 Karl Bartz Die Tragodie der deutschen Abwehr Schutz 1972 S 84 87 BStU MfS HA IX 11 ZR 920 Akte 84 Blatt 4 22 Am 15 November 1947 erstellte die 2 Hauptverwaltung des neuen Ministeriums fur Staatssicherheit MGB eine aktualisierte Zusammenfassung uber Zeppelin vor die dem inzwischen zum Leiter des MGB ernannten General Viktor Abakumow vorlag Ins Deutsche ubersetzte Fassung bei BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 64 Blatt 23 151 Angaben des Uberlaufers Pjotr Deriabin CIA FOIA Electronic Reading Room Kurreck Walter 0025 BStU MfS HA IX 11 FV 6 74 Band 102 Blatt 50 Gerhard Salter NS Kontinuitaten im BND In Veroffentlichungen der unabhangigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des BND Band 15 C H Links Berlin 2022 ISBN 978 3 96289 131 2 S 516 517 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unternehmen Zeppelin amp oldid 238388785