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Karl Gustav Hugo Tschierschky 15 Marz 1906 in Friedenshutte Oberschlesien 18 September 1974 in Roses Spanien 1 war ein deutscher SS Fuhrer im Dienstgrad eines SS Obersturmbannfuhrers 1942 Leben BearbeitenNach dem Schulbesuch erlernte Tschierschky den Kaufmannsberuf In den 1920er Jahren arbeitete er unter anderem als Leiter des Arbeitsamtes in Mannheim 1926 trat Tschierschky in die Sturmabteilung SA ein 1931 folgte der Eintritt in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei Mitgliedsnummer 918 746 und im Dezember 1931 der Eintritt in die Schutzstaffel Mitgliedsnummer 44 334 1935 ubernahm Tschierschky Aufgaben im Rasse und Siedlungshauptamt der SS Als SD Chef Reinhard Heydrich im Januar 1938 auf Tschierschky aufmerksam wurde veranlasste er dessen Versetzung zum SD dem Nachrichtendienst der SS Im selben Jahr wurde er zum Sturmbannfuhrer befordert Ein Vorgesetzter bezeichnete ihn in dieser Zeit als nuchtern und fleissig wenn auch etwas norgelsuchtig und deshalb nicht immer leicht zu nehmen 2 Tschierschky kam immer dort zum Einsatz wenn der SD in neue Aufgabenfelder expandierte und ein besonders durchsetzungsfahiger und skrupelloser Anfuhrer gebraucht wurde Nach dem Uberfall auf Polen und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 wurde Tschierschky 1940 stellvertretender Leiter der Einwandererzentralstelle im besetzten Polen Dort war er unter anderem im August 1940 an der Umsiedlung der Bessarabiendeutschen beteiligt Am 17 und 18 Dezember 1940 nahm Tschierschky an einer Tagung der Gauwirtschaftskammer Sachsens teil auf der die Ausbeutung des besetzten Polens als Reservoir fur Zwangsarbeiter beschlossen wurde In den Jahren 1941 und 1942 wurde Tschierschky als stellvertretender Befehlshaber der Einsatzgruppe A ins Baltikum entsandt deren Erschiessungskommandos 300 000 Menschen toteten 3 Da er bereits im Januar 1941 das Amt des SD Leitabschnittsfuhrers in Dresden ubernommen hatte war Tschierschky eine Weile genotigt zwischen seinen beiden Funktionen der administrativen Funktion in Sachsen und der Beaufsichtigung des Mordgeschehens im Osten hin und herzuwechseln In Dresden arbeitete Tschierschky unter anderem mit Georg Bellmann zusammen Am 13 April 1944 wurde Tschierschky aus Sachsen abgezogen und mit der Leitung der Amtsgruppe VI C Sowjetunion des SD Auslandsgeheimdienstes im Reichssicherheitshauptamt betraut Auf Wunsch Heinrich Himmlers ubernahm er am 28 November desselben Jahres die Stabsleitung des Unternehmens Werwolf einer nationalsozialistischen Untergrundkampfbewegung Am 10 Marz 1945 wurde Tschierschky letztmals befordert so dass er bei Kriegsende den Rang eines SS Standartenfuhrers innehatte 2 Nach dem Krieg lebte Tschierschky lange Jahre unbehelligt als Provisionsvertreter in Frankfurt am Main Ab 1946 soll er fur den britischen Geheimdienst gearbeitet haben 4 Nachdem er Anfang der 1960er Jahre einmal kurzzeitig in Untersuchungshaft genommen worden war wurde Tschierschky erst 1973 von der Staatsanwaltschaft Hamburg angeklagt Sta Hamburg 141 Js 534 60 Zu dem Prozess der sich bis ins Jahr 1974 zog und in dem es zu keinem Urteil kam 5 lieferte unter anderem auch die Sowjetunion Beweismaterial an die Staatsanwaltschaft 6 Literatur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Helmut Krausnick Hans Heinrich Wilhelm Die Truppe des Weltanschauungskrieges Die Einsatztruppen der Sicherheitspolizei und des SD 1938 1942 Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1981 ISBN 978 3 421 01987 5 Einzelnachweise Bearbeiten Geburtsdatum nach Carsten Schreiber Elite im Verborgenen De Gruyter Munchen 2008 ISBN 3486585436 S 201 Sterbedatum nach Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Frankfurt am Main 2007 S 632 a b Carsten Schreiber Elite im Verborgenen 2008 S 59 Carsten Schreiber Elite im Verborgenen 2008 S 58f Klaus Michael Mallmann Der Krieg im Dunkeln Das Unternehmen Zeppelin 1942 1945 In Michael Wildt Hrsg Nachrichtendienst politische Elite und Mordeinheit Der Sicherheitsdienst des Reichsfuhrers SS Hamburger Edition Hamburg 2003 ISBN 3 930908 84 0 S 324 346 hier S 345 Carsten Schreiber Die Fuhrer des Sicherheitsdienstes SD in Dresden In Christine Pieper Mike Schmeitzner Gerhard Naser Hrsg Braune Karrieren Dresdner Tater und Akteure im Nationalsozialismus Sandstein Verlag Dresden 2012 ISBN 978 3 942422 85 7 S 78 83 hier S 83 Carsten Schreiber Elite im Verborgenen 2008 S 61 Auch Simon Wiesenthal Center Simon Wiesenthal Center Annual 1989 S 317 PersonendatenNAME Tschierschky KarlALTERNATIVNAMEN Tschierschky Karl Gustav Hugo vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SS Fuhrer im Dienstgrad eines SS Obersturmbannfuhrers 1942 GEBURTSDATUM 15 Marz 1906GEBURTSORT Friedenshutte OberschlesienSTERBEDATUM 18 September 1974STERBEORT Roses Spanien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Tschierschky amp oldid 208803717