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Guido Horst Volkmar Rudolf Huhn 5 April 1910 in Oberhausen 29 Januar 1991 in Dobel war ein deutscher SS Hauptsturmfuhrer und Teilkommandofuhrer des Einsatzkommandos 5 der Einsatzgruppe C Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Berufliche Laufbahn 1 2 Nachkriegszeit 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSein Vater war Redakteur in Oberhausen spater in Zweibrucken und schliesslich in Eberswalde bei Berlin Huhn besuchte zunachst vier Jahre lang eine Gymnasial Vorschule und anschliessend in Eberswalde und Berlin das humanistische Gymnasium Im Jahre 1930 bestand er das Abitur Anschliessend studierte er an der Universitat Bonn und der Humboldt Universitat zu Berlin sechs Semester Rechtswissenschaften Im Jahre 1934 gab er das Studium auf nach seinen Angaben weil nach dem Tode beider Eltern die Fortsetzung des Studiums aus finanziellen Grunden nicht moglich war 1 Nach dem Abbruch des Studiums blieb er in Berlin wo er eine Anstellung als kaufmannischer Angestellter bei der National Krupp Registrierkassen GmbH in Berlin Neukolln erhielt Berufliche Laufbahn Bearbeiten Am 1 Marz 1939 wurde er als Kriminalkommissaranwarter bei der Kriminalpolizeileitstelle Berlin eingestellt Am 17 November 1939 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1 Dezember desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 7 311 815 2 Huhn nahm dann auf der Fuhrerschule in Berlin Charlottenburg an einem Kriminalkommissaranwarterlehrgang teil Den Teilnehmern des Lehrgangs wurde mit Nachdruck nahegelegt den Antrag auf Aufnahme in die SS zu stellen 3 Im Jahre 1939 1940 wurde er unter der Mitgliedsnummer 396176 in die SS aufgenommen Mit bestandener Kriminalkommissarprufung wurde er zum SS Untersturmfuhrer ernannt Zusammen mit einem Teil der Lehrgangsteilnehmer kam er zunachst zur Schulung nach Bad Schmiedeberg und anschliessend zur Grenzpolizeischule in Pretzsch Bei der Aufstellung der Einsatzkommandos dort wurde er dem Einsatzkommando 5 zugeteilt 3 Huhn nahm am Massenmord in Taraschtscha teil 4 Anfang Oktober 1941 kehrte er nach Berlin zuruck In Berlin wurde im Wintersemester 1941 1942 die Ausbildung auf der Fuhrerschule in Berlin Charlottenburg fortgesetzt Als Abschluss dieser Ausbildung legte er das Examen ab das der ersten juristischen Staatsprufung gleichstand Nach diesem Examen wurde er im Fruhjahr 1942 zum Reichssicherheitshauptamt Amt VI Auslandsnachrichtendienst versetzt Huhn war dort mit Aufgaben fur das SS Sonderkommando Zeppelin befasst Seine Aufgabe war es deutschfreundliche russische Kriegsgefangene als Saboteure und Agenten zum Einsatz hinter den russischen Frontlinien auszubilden Zu diesem Zweck wurde er in das Ausbildungslager Auschwitz abgeordnet nachdem er am 1 September 1942 zum SS Obersturmfuhrer ernannt worden war Von etwa Ende 1942 bis April 1943 war er Kommandant des sogenannten Vorlagers Auschwitz 3 Nach der Beendigung dieses Auftrages leitete Huhn in den Monaten Marz bis Ende April 1944 ein anderes Lager im Rahmen des Unternehmens Zeppelin 5 Anschliessend wurde seine Tatigkeit im SS Sonderkommando Zeppelin unterbrochen Im Zuge der fur die Anwarter des leitenden Dienstes vorgesehenen Ausbildung kam er fur vier Monate zur Dienstleistung zu dem Regierungsprasidenten in Oppeln Im Anschluss an diese Ausbildung bestand er die dem grossen juristischen Staatsexamen gleichgestellte Abschlussprufung und wurde am 9 November 1944 zum Regierungsassessor ernannt 5 Gegen Kriegsende machte Huhn von Oppeln aus den Ruckzug der deutschen Truppen mit und kam in der Gegend von Schwerin in amerikanische Kriegsgefangenschaft Es gelang ihm jedoch alsbald aus der Kriegsgefangenschaft zu entfliehen Zu dieser Zeit besass er Personalpapiere die ihn als Dr Guido Salisi auswiesen Nachkriegszeit Bearbeiten Im Sommer 1945 bewarb sich Guido Horst Huhn unter dem Namen Salisi bei der Stadtverwaltung Dusseldorf und wurde als wissenschaftlicher Angestellter Schlichter beim Wohnungsamt angestellt Im Mai 1947 wurde Huhn nachdem sich der Verdacht ergeben hatte dass er als Kriegsverbrecher unter falschem Namen lebte festgenommen und von den Besatzungsbehorden in ein Internierungslager eingeliefert aus dem er im April 1948 unter Einstufung in die Gruppe IV entlassen wurde Im Zusammenhang mit seiner Tatigkeit bei der Stadt Dusseldorf wurde im September 1948 gegen ihn ein Strafverfahren wegen Urkundenfalschung Betrug zum Nachteil der Stadt Dusseldorf mittelbarer Falschbeurkundung und unberechtigter Titelfuhrung eingeleitet Das Verfahren wurde durch Urteil des Landgerichts Dusseldorf vom 26 September 1951 auf Grund des Straffreiheitsgesetzes vom 31 Dezember 1949 eingestellt Im Ubrigen wurde Huhn mangels Beweisen freigesprochen 6 Nach dem Abschluss des Strafverfahrens arbeitete er zunachst als Bauarbeiter spater als Angestellter bei einer Textilfirma dann als leitender Angestellter bei einer Werkzeugfirma und schliesslich als Leiter der Rechtsabteilung der Firma Schulz amp Co in Dusseldorf Bei dieser Firma die Schreib und Buromaschinen vertrieb war er von 1955 bis 1965 tatig 6 Er verlor seine Anstellung bei der Firma Schulz KG durch den Konkurs des Unternehmens Anschliessend war er bei einem Kreditinstitut tatig das mit der Abwicklung des Konkurses befasst war Seit dem Jahre 1965 arbeitete er in Dusseldorf als Kraftfahrer Vom 27 bis 29 April 1960 und vom 6 Mai 1960 bis 28 November 1962 befand er sich in Untersuchungshaft Am 5 August 1966 wurde er vom Landgericht Dusseldorf wegen Beihilfe zum Mord in drei Fallen zu einer Gesamtstrafe von 7 Jahren Zuchthaus verurteilt In dem nun folgenden Urteil vom 30 Oktober 1968 wurde Huhn zu sechs Jahren und zur Aberkennung der burgerlichen Ehrenrechte fur die Zeit von funf Jahren verurteilt 7 Ende April 1970 setzte die 10 Strafkammer des Landgerichts die Vollstreckung der Strafe fur die Dauer von drei Jahren zur Bewahrung aus 7 Literatur BearbeitenLG Dusseldorf I 5 August 1966 In Justiz und NS Verbrechen Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Totungsverbrechen 1945 1966 Bd XXIV bearbeitet von C F Ruter Amsterdam University Press 1998 Nr 636 S 493 496 Volker Zimmermann NS Tater vor Gericht Dusseldorf und die Strafprozesse wegen nationalsozialistischer Gewaltverbrechen Dusseldorf Justizministerium des Landes NRW 2001 ISSN 1615 5718Weblinks BearbeitenIhr Mann war auch Major In Der Spiegel Ausgabe 38 1949 14 September 1949Einzelnachweise Bearbeiten C F Ruter Justiz und NS Verbrechen Band XXIV Amsterdam 1998 S 493 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 17350747 a b c C F Ruter Justiz und NS Verbrechen Band XXIV Amsterdam 1998 S 494 Volker Zimmermann NS Tater vor Gericht Dusseldorf und die Strafprozesse wegen nationalsozialistischer Gewaltverbrechen Dusseldorf 2001 S 158 a b C F Ruter Justiz und NS Verbrechen Band XXIV Amsterdam 1998 S 495 a b C F Ruter Justiz und NS Verbrechen Band XXIV Amsterdam 1998 S 496 a b Volker Zimmermann NS Tater vor Gericht Dusseldorf und die Strafprozesse wegen nationalsozialistischer Gewaltverbrechen Dusseldorf 2001 S 161 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 17 November 2022 PersonendatenNAME Huhn Guido HorstALTERNATIVNAMEN Huhn Guido Horst Volkmar Rudolf vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SS Hauptsturmfuhrer und Teilkommandofuhrer des Einsatzkommandos 5 der Einsatzgruppe CGEBURTSDATUM 5 April 1910GEBURTSORT OberhausenSTERBEDATUM 29 Januar 1991STERBEORT Dobel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Guido Horst Huhn amp oldid 236299310