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Die 198 Infanterie Division 198 ID war ein Grossverband des Heeres der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg 198 Infanterie DivisionAktiv Dezember 1939 bis Mai 1945Staat Deutsches ReichStreitkrafte WehrmachtTeilstreitkraft HeerTruppengattung InfanterieTyp InfanteriedivisionGliederung GliederungAufstellungsort Prag und PilsenKommandeureListe der Kommandeure Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Aufstellung 1 2 Unternehmen Weserubung 1 3 Besatzungstruppe Danemark 1 4 Westfeldzug 1 5 Besatzungstruppe Frankreich 1 6 Verlegung nach Rumanien 1 7 Unternehmen Barbarossa 1 8 Offensive 1942 1 9 Kuban Bruckenkopf 1 10 Auffrischung 1 11 Unternehmen Zitadelle 1 12 4 Schlacht um Charkow wahrend Belgorod Charkower Operation 1 13 Divisionskampfgruppe 198 ID 1 14 Kessel von Tscherkassy 1 15 Wiederaufstellung 1944 1 16 Verlegung nach Sudfrankreich 1 17 Ruckzug im Rhone Tal 1 18 Unternehmen Sonnenwende 1 19 Oberrhein 1 20 Kapitulation 2 Bucher von Divisionsangehorigen 3 Personen 4 Gliederung 5 Bekannte Divisionsangehorige 6 LiteraturGeschichte BearbeitenAufstellung Bearbeiten Die 198 ID wurde als eine von 13 Infanterie Divisionen der 7 Welle ab dem 1 Dezember 1939 neu aufgestellt durch den Wehrkreis Bohmen und Mahren und aus den dorthin verlegten Ersatztruppen des Wehrkreises V Unternehmen Weserubung Bearbeiten Nach 4 Monaten Aufstellung und Ausbildung verlegte die 198 ID zu ihrem ersten Kriegseinsatz nach Schleswig Holstein um von dort aus im Rahmen der Operation Weserubung ab 9 April 1940 in Danemark einzurucken Hauptaufgabe war die Besetzung von Kopenhagen und der Inseln Seeland und Funen Nebenaufgabe die Besetzung Bornholms Besatzungstruppe Danemark Bearbeiten Nach kurzer Besatzungszeit in Danemark verlegte die Division im Juni 1940 zur 1 Armee der Heeresgruppe C Westfeldzug Bearbeiten Verlegt an die Front in Lothringen wurde sie in der letzten Phase des Westfeldzuges eingesetzt Besatzungstruppe Frankreich Bearbeiten Es folgte eine weitere Besatzungszeit bis Marz 1941 diesmal in Ostfrankreich Verlegung nach Rumanien Bearbeiten Der April 1941 brachte die Verlegung nach Rumanien zum Schutz der rumanischen Grenzen und in Vorbereitung des Angriffs auf die Sowjetunion Unternehmen Barbarossa Bearbeiten Ab 22 Juni 1941 griff die Division im Verband der 11 Armee uber den Fluss Pruth hinweg an Die Armee hatte die Aufgabe zusammen mit rumanischen Truppen im 1 Schritt das erst 1940 von der Sowjetunion besetzte zuvor rumanische Bessarabien zu erobern Dabei kam es im stark befestigten Grenzgebiet welches von der sowjetischen Sudfront verteidigt wurde zu ersten Gefechten Generalmajor Rottig leitete selbst den Ubergang uber den Pruth der durch Sprengungen von Wachturmen auf sowjetischer Flussseite durch Spahtrupps der Division eingeleitet wurde Diese gewaltsame Erkundung wurde rasch ausgedehnt und der Grenzort Sculeni erobert Die Hauptaufgabe fiel dabei dem IR 305 zu welches den Bruckenkopf gegen starken Feindwiderstand verteidigte Erst am 1 Juli 1941 als die ubrigen Divisionen des XXX Armeekorps nachruckten setzte die 198 ID ihren Angriff aus dem Bruckenkopf heraus fort Im weiteren Verlauf kampfte die Division ab August 1941 im Verband der Panzergruppe 1 spater 1 Panzerarmee in der Sud und Ostukraine unter anderem bei den Offensiven auf die Grossstadte Dnjepropetrowsk und Rostow am Don Nach der durch sowjetische Gegenangriffe erzwungenen Raumung von Rostow im Dezember 1941 verteidigte die Division im Winter und Fruhjahr 1942 den Flussabschnitt am Mius Offensive 1942 Bearbeiten Die Sommeroffensive 1942 im Sudabschnitt der Ostfront erlebte die Division im Verband der 17 Armee Die Beteiligung an der Wiedereroberung von Rostow im Juli und an der Eroberung der Hauptstadt des Kubangebietes Krasnodar im August waren wichtige Kampfabschnitte gefolgt von der Erreichung des Westkaukasus in Richtung auf die Hafenstadt Tuapse die jedoch nicht mehr eingenommen werden konnte Die erlahmende deutsche Offensivkraft und der sich weiter versteifende sowjetische Widerstand fuhrten zu einem Stellungskrieg bis in den Winter 1942 43 hinein Kuban Bruckenkopf Bearbeiten Die sehr schwierig gewordene Gesamtlage am Sudabschnitt der Ostfront fuhrte ab Januar 1943 zur Raumung des Kaukasusraumes und Ruckfuhrung der 17 Armee auf den sogenannten Kuban Bruckenkopf der zuerst noch die Stadt Krasnodar mit umfassen sollte dort fuhrte die Division erneut schwere Kampfe dann aber eine Verkleinerung auf den Bereich der Taman Halbinsel und der Hafenstadt Noworossijsk erfuhr Im Februar 1943 entwickelten sich nach der Seelandung sowjetischer Truppen in der Bucht von Noworossijsk um das sogenannte Kleine Land an der Schwarzmeerkuste schwere Kampfe Die 198 ID gehorte zu den ersten verfugbaren Eingreiftruppen welche den sowjetischen Bruckenkopf beseitigen sollten Das GR 305 kampfte bei Stanitschka unter schweren Bedingungen im Hauserkampf und erlitt dabei grosse Verluste Insgesamt dauerte die Schlacht um das Kleine Land sieben Monate wobei vier deutsche Divisionen und einige rumanische Regimenter gegen zuletzt fast 80 000 Rotarmisten mit 600 Geschutzen kampften Auffrischung Bearbeiten Im April 1943 verlegte die 198 Infanterie Division aus dem Kubanbruckenkopf als Reservedivision der Heeresgruppe Sud in den Raum Saporoshje wo sie eine erste Auffrischung durchfuhren konnte Es folgte die Verlegung an den vorerst ruhigen Frontabschnitt bei Isjum im Verband des III Pz Korps der 1 Panzerarmee Unternehmen Zitadelle Bearbeiten Im Juli 1943 war die Division im Verband der Armeeabteilung Kempf im Rahmen des Unternehmens Zitadelle an der Panzerschlacht von Prochorowka und an den Kampfen zwischen Belgorod und Korotscha beteiligt 4 Schlacht um Charkow wahrend Belgorod Charkower Operation Bearbeiten Im August 1943 kampfte die 198 ID im Verband der durch Umbenennung der Armeeabteilung Kempf entstandenen 8 Armee in der 4 Schlacht um Charkow das am 23 August verloren ging Hierbei kam es zu merklichen Erschopfungserscheinungen nicht weniger Truppenteile deren Kampfmoral im Stabe der Heeresgruppe Sud wie folgt beschrieben wurde Die Panikstimmung in der Truppe muss uberwunden werden Die 198 und 168 ID stehen auf Breiten in denen Feindangriffe abgewiesen werden konnen Es darf nicht zuruckgegangen werden Es ist unverstandlich dass sich die kampfkraftige 198 ID aus Belgorod herausdrucken liess Dokument Nr 2 Erwagungen bei der Heeresgruppe Sud im August 1943 betreffend Erhalt der Kampfmoral Oberbefehlshaber der Heeresgruppe gegenuber der Armeeabteilung Kempf vom 5 August 1943 Beide Divisionen hatten die Front im wesentlichen auch gehalten sind aber umfasst Wenn heute nacht nicht zuruckgegangen worden ware hatte es eine viel grossere Panne gegeben Generalfeldmarschall Erich von Manstein am 5 August 1943 Divisionskampfgruppe 198 ID Bearbeiten Der unvermeidlich gewordene Ruckzug der Heeresgruppe Sud auf die Ostwallstellung am Fluss Dnjepr im September 1943 fuhrte die 198 Infanterie Division an den Mittellauf des Flusses und brachte ihr weitere Verluste so dass sie zeitweise nur noch als Kampfgruppe der 198 ID bezeichnet wurde Ab November 1943 kampfte die Division im Grossraum Kiew Fastow Shitomir im Verband der 4 Panzerarmee In wechselvollen Kampfen gelang es wenn auch mit grosserem Raumverlust die sowjetische Offensive zeitweise zu verlangsamen und auch Gegenangriffe zu fuhren Im Januar 1944 kam es zu einem grosseren Einbruch der 1 Ukrainische Front im Bereich Kanew der zur Verlegung der 198 ID in den Raum Kanew Tscherkassy fuhrte wo sie sich schweren Angriffen ausgesetzt sah Kessel von Tscherkassy Bearbeiten Am 26 Januar 1944 konnte die Division ihre Verteidigungsstellung gegen die 1 Ukrainische Front nicht mehr halten wodurch diese schnell weiter vorstossen und am 28 Januar bei Swenigorodka mit der von Osten heranruckenden 2 Ukrainischen Front einen Ring um 2 Armeekorps der 8 Armee Kessel bei Tscherkassy schliessen konnte Die 198 ID befand sich ausserhalb des Kessels und schutzte die Flanken des Entlastungsangriffes des III Panzerkorps im Verband der 1 Panzerarmee Der Entsatzangriff schlug nicht voll durch dennoch gelang es grosseren Teilen der eingeschlossenen Verbande auszubrechen jedoch mit schwersten Verlusten Nach dieser Winterschlacht war die 198 ID wieder auf eine Kampfgruppe zusammengeschmolzen und musste nach weiteren Einsatzen in der Sudukraine und in Bessarabien im Verband der 8 Armee mit ihren Resten herausgelost und zur Neuaufstellung verlegt werden Wiederaufstellung 1944 Bearbeiten Diese erfolgte im Juni 1944 durch Zufuhrung von Genesenen vor allem aber durch Verschmelzung mit der neu aufgestellten sogenannten Schattendivision Bohmen die zum Zwecke der Auffrischung zerschlagener Divisionen aus Einheiten des Ersatzheeres zusammen mit drei anderen Schattendivisionen entstanden war Verlegung nach Sudfrankreich Bearbeiten Die Verlegung der wieder aufgefullten Division im Juli 1944 in den Verband der 19 Armee nach Sudfrankreich brachte eine letzte Erholungs und Ausbildungszeit Ruckzug im Rhone Tal Bearbeiten Die Landung der Alliierten am 19 August 1944 im Bereich Toulon fuhrte dann fur die 198 ID zur Verlegung in das Rhonetal und zu schweren Ruckzugskampfen in Richtung Norden bei denen sie erneut sehr starke Verluste erlitt und nur unzureichend mit zahlreichen Splittergruppen und anderen Resteinheiten aufgefullt werden konnte Weiter im Verband der 19 Armee kampfend verlief der Weg der Division uber Burgund und die Vogesen in das Elsass wo sie noch einmal monatelange Stellungskampfe erlebte Unternehmen Sonnenwende Bearbeiten Im Januar 1945 nahm die 198 ID zusammen mit der Panzerbrigade 106 Feldherrnhalle am Unternehmen Sonnenwende teil welches neben dem Unternehmen Nordwind einen Angriff auf Strassburg und eine Entlastung des Bruckenkopfes Elsass zum Ziel hatte Letztlich scheiterten alle diese Angriffe jedoch an der Uberlegenheit der amerikanischen und franzosischen Verbande und endeten mit der Raumung des Elsass Oberrhein Bearbeiten Das Halten der Oberrheinfront gelang noch bis in den April 1945 weil erst dann die Feindarmeen zum Angriff auf Baden und Wurttemberg von Norden her ansetzten Die 198 ID fuhrte ihre letzten Gefechte auf dem Ruckzug uber Heidelberg Schwabisch Hall Gaildorf sowie Gunzburg Kapitulation Bearbeiten Die Division musste Ende April 1945 vor US Truppen im Bereich Weilheim in Oberbayern kapitulieren Bucher von Divisionsangehorigen Bearbeiten1961 brachte das Kameradenhilfswerk und Traditionsverband der ehemaligen 198 Infanterie Division das Buch Zwischen Kattegat und Kaukasus Weg und Kampfe der 198 Infanterie Division 1939 1945 von Gerhard Graser heraus 1999 erschien das Buch Five Years Four Fronts The War Years of Georg Grossjohann von Georg Grossjohann einem Offizier der Division Personen BearbeitenDivisionskommandeure der 198 ID Dienstzeit Dienstgrad Name23 November 1939 bis 10 Januar 1940 Oberst Hans Windeck10 Januar 1940 bis 10 April 1942 Generalmajor Generalleutnant Otto Roettig10 April bis 6 September 1942 Oberst Generalmajor Albert Buck6 September 1942 bis 5 Februar 1943 Generalmajor Ludwig Muller5 Februar 1943 bis 1 Juni 1944 Oberst Generalmajor Hans Joachim von Horn1 Juni bis 1 August 1944 Generalmajor Otto Richter1 5 August 1944 Generalleutnant Kurt OppenlanderAugust 1944 Oberst Alfred Kuhnert28 August 1944 bis 3 September 1944 Oberstleutnant Freiherr von Finck1 September 1944 bis 18 Januar 1945 Oberst Generalmajor Otto Schiel18 Januar bis 26 April 1945 Generalmajor Konrad Barde26 April bis 8 Mai 1945 Generalleutnant Helmut StaedkeGeneralstabsoffiziere Ia der 198 ID Dienstzeit Dienstgrad Name5 Januar bis 25 Oktober 1940 Oberstleutnant Karl Klotz25 Oktober 1940 bis April 1942 Oberstleutnant Bernhard Georg von Watzdorfunbekannt bis 6 September 1942 Major Erich Buhl15 November 1942 bis 1 Juli 1943 Major Friedrich Wilhelm von Graevenitz10 Dezember 1943 bis 30 Mai 1944 Oberstleutnant Heinrich Schafer30 Mai bis 30 September 1944 Oberstleutnant Freiherr von Finck30 September 1944 bis 1945 Major Robert GrauerGliederung BearbeitenVeranderungen in der Gliederung der 198 ID von 1940 bis 1945 1940 1942 1943 1945Infanterie Regiment 305 Grenadier Regiment 305Infanterie Regiment 308 Grenadier Regiment 308Infanterie Regiment 326 Grenadier Regiment 326 Fusilier Bataillon 198 Feldersatz Bataillon 235Artillerie Regiment 235Panzerabwehr Abteilung 235 Panzerjager Abteilung 235Pionier Bataillon 235Nachrichten Abteilung 235Versorgungseinheiten 235Bekannte Divisionsangehorige BearbeitenWolfgang Keilig 1915 1984 war ein deutscher Offizier zuletzt Brigadegeneral der Bundeswehr und MilitarschriftstellerLiteratur BearbeitenWerner Haupt Die deutschen Infanterie Divisionen Band 3 Aufstellungsjahre 1939 1945 Podzun Pallas Verlag Friedberg 1993 ISBN 3 7909 0476 7 Georg Grossjohann Five Years Four Fronts The War Years of Georg Grossjohann The Aberjona Press 1999 ISBN 978 0 9666389 3 6 French Maclean Quiet Flows the Rhine German General Officer Casualties in World War II J J Fedorowicz Publishing 1996 ISBN 978 0 921991 32 8 Georg Tessin Verbande und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939 1945 2 Auflage Band 7 Die Landstreitkrafte 131 200 Biblio Verlag Bissendorf 1979 ISBN 3 7648 1173 0 Infanterie Divisionen der Wehrmacht 7 Aufstellungswelle 161 162 163 164 167 168 169 170 181 183 196 197 198 199 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 198 Infanterie Division Wehrmacht amp oldid 237932481