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Das Kuban Gebiet veraltet auch Kubanscher Landstrich ist eine nordkaukasische Region Russlands mit sehr wechselvoller Geschichte der auch eine Verwaltungseinheit des Russischen Reiches entsprach 1792 war die Region mit ukrainischen Schwarzmeer Kosaken besiedelt Den Namen erhielt der Distrikt nach dem nordkaukasischen Fluss Kuban Der Kuban Distrikt Kubanscher Landstrich im Nordkaukasus Karte von 1892 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Ausdehnung 2 Fruhe Besiedlung und Religion 3 Neuere Geschichte 3 1 Situation zur Zeit des Ersten Weltkrieges 3 2 Politisch militarische Hintergrunde 3 3 Zusammenbruch Sudrusslands 3 4 Fruher sowjetischer und regionaler Einfluss 4 LiteraturGeographische Ausdehnung Bearbeiten nbsp Verlauf des KubanDas Gebiet erstreckt sich vom Hauptkamm des Kaukasus in nordlicher Richtung bis zum Fluss Kugujeja in der Kalmuckischen Steppe der bei Jeisk Jejsk in das Asowsche Meer mundet Im Westen ist der Kuban Distrikt durch die Kustenlinie am Schwarzen und Asowschen Meer begrenzt Sie verlief zwischen den Stadten Armawir und Stawropol durch die hier nur flach wellige Landschaft und stieg weiter sudlich innerhalb des tscherkessischen Gebietes wieder in die alpinen Bereiche des Kaukasus westlich vom Elbrus Gipfel auf Der Nordkaukasus erlebte seit dem 18 Jahrhundert viele Veranderungen von Verwaltungsgrenzen und politischen Verantwortlichkeiten das sich mit der Politik gegen die Gebirgsvolker erklaren lasst In der Verwaltungsgliederung des Russischen Reiches gab es die Oblast Kuban mit Hauptstadt Jekaterinodar die durch den Hauptkamm des Grossen Kaukasus von sudlichen Schwarzmeer Gouvernement getrennt war Im Osten grenzte das Gebiet an das Gouvernement Stawropol und das Terek Gebiet Heute tragt das Gebiet die Bezeichnung Krasnodarski Krai Dessen Grenzen sind aber nicht vollig mit denen des Kuban Gebietes identisch Ihm fehlen die Landschaften von Karatschai Tscherkessien Adygeja der westliche Teil der Region Stawropol und ein kleiner Rajon in der Oblast Rostow Fruhe Besiedlung und Religion BearbeitenDie fruheste menschliche Besiedlung im Nordkaukasus erfolgte nach Forschungen im 20 Jahrhundert vor etwa 200 000 Jahren Dabei wird angenommen dass sie von Vorderasien aus erfolgte Zu den altesten Funden gehoren Faustkeile von der Lokalitat Saratowskaja am Fluss Psekup in der Kubanregion Im westlichen Teil der Region fand man einen befestigten Siedlungsplatz mit Steingeraten bei der Staniza Ilskaja die einen Beleg fur die Kultur im Mittelpalaolithikum Mousterien darstellt Fur das Jungpalaolithikum sind im Kubangebiet viele archaologische Belege an zahlreiche Lokalitaten nachgewiesen worden Diese Kulturen beruhten auf den Tatigkeiten des Sammelns und Jagens An Werkzeugen fand man bei den Ausgrabungen Hobel Schaber Stichel und andere Geratschaften Weil zu dieser Zeit das Kaukasusgebirge stark vereist war beschrankt sich die Besiedlung auf das Gebirgsvorland und die nordlichen Ebenen nbsp Dolmenbau im Nordkaukasus bei Gelendschik nbsp Dolmenbau bei MaikopAus der Epoche von 2400 bis 2000 v Chr stammen viele bronzezeitliche Dolmengraber die meist in Gruppen im Einzelfall bis 300 Dolmen auftreten Der Nordkaukasus entwickelte sich in dieser Zeit zu einem bedeutenden Metallverarbeitungszentrum Diese Technologie ist mit der ansassigen Maikop Kultur verbunden Die Menschen bauten viele Kurgane und siedelten vorrangig im Vorgebirgsland und auf Anhohen der nordlichen Ebenen In ihren Stammeskulturen hatte sich bereits eine Oberschicht herausgebildet Funde aus dieser Zeit belegen hohe Fertigkeiten bei der Verarbeitung von Edelmetallschmuck Schmucksteinen und Perlen Die Keramik der Maikop Kultur ist von einer verzierungsarmen Keramik gekennzeichnet Ihre Farben liegen im Bereich von Ocker und Rotorangetonen In der Spatphase dieser Kultur sind viele Keramiken mit Hilfe der Topferscheibe hergestellt worden Nun tragen die Objekte an ihrem oberen Rand meist eine perlenartige Ausstulpung die fur das Kubangebiet typisch geworden ist Andere Funde belegen die Praxis von Webtechniken zur Produktion textiler Bekleidung Die uber viele Jahrhunderte anhaltende Gebirgsarchitektur im Nordkaukasus blieb lange sehr einfach Feste Steinbauten sind erst im beginnenden 20 Jahrhundert typisch geworden Die Wohnbauten waren Holzhauser ferner gab es Turme Grabgewolbe und heidnische Kultplatze nbsp Kirche aus dem 11 Jahrhundert bei Shoana TscherkessienIm ersten nachchristlichen Jahrtausend waren nordlich und sudlich des Kaukasus umfassende Missionsaktivitaten christlicher Kirchen vorhanden Von den Kirchenbauten im Nordkaukasus aus dieser Zeit sind nur noch wenige Zeugnisse uberliefert Eines der bedeutendsten Bauwerke dass die archaologische Forschung in der Kubanregion fand sind die Reste einer Kreuzkuppelkirche mit drei Apsiden bei Nishni Archys am Oberlauf des Selentschuk Das Bauwerk hatte an seinen Grundmauern eine Ausdehnung von 25 5 19 5 Metern Sie wird als Nordkirche bezeichnet Der Kirchenbau war aus behauenen Steinen und Ziegeln fur die Bogen errichtet worden Bei den Ausgrabungen fand man Rundscheibenreste aus Flachglas Ferner gibt es in der Nahe eine weitere Kirche Mittlere Kirche die von Monchen des Klosters Selentschuk erhalten wird und ein Fundament der so genannten Sudkirche Unter dem Fussboden dieses ehemaligen Baus fand man ein Grab dem u a einen Siegelring vom armenischen Konig Aschot I der Grosse 885 891 beigegeben war Die Nahe zur Turkei brachte schon fruh islamische Einflusse in die Region Sie mischten sich mit den heidnisch religiosen Praktiken regionaler Herrscher und vorhandenen christlichen Aktivitaten Der turkische Sultan begann 1717 mit einer gezielten Islamisierung im westlichen Nordkaukasus Dabei konnte er auf die Unterstutzung der Krim Khane Devlet III Giray und Kasy Girei bauen Auf diese Weise verfestigte sich unter zahlreichen Gebirgsvolkern die sunnitische Glaubensrichtung Die Moscheebauten im Kubangebiet unterscheiden sich wesentlich von denen in Dagestan und Tschetschenien Im Westkaukasus fallen sie oft wie ein gewohnliches Wohnhaus aus und das Minarett ist nur wenig dominant ausgepragt Neuere Geschichte BearbeitenIm Kubangebiet waren und sind wie auch in den benachbarten Gebieten von Ossetien Tschetschenien und Dagestan christliche und moslemische Bevolkerungsgruppen beheimatet Fruhzeitig erweiterte das Zarenreich mit Hilfe von Kosaken und eigenem Militar seinen Einfluss im nordlichen Kaukasusvorland Zwischen 1841 und 1863 gab die Zarenregierung im Kuban Distrikt Land fur Kosaken und danach fur russische Siedler frei Sie verdrangten die moslemische Bevolkerung von den Tscherkessen uber den Kaukasus oder veranlassten sie zur Auswanderung in die Turkei Erst 1871 wurde das Gebiet von der militarischen Sonderkontrolle einer zivilen Verwaltung ubergeben Damit waren aber die Anspannungen und Benachteiligungen fur die einheimische Bevolkerung noch nicht beendet Situation zur Zeit des Ersten Weltkrieges Bearbeiten nbsp General Anton Iwanowitsch Denikin nbsp Propagandaposter der Denikinregierung zur Werbung fur den Eintritt in die FreiwilligenarmeeIm Ersten Weltkrieg hielten weissgardistische Truppen der Regierung Sudrusslands unter der Fuhrung von General Anton Iwanowitsch Denikin den Nordkaukasus besetzt Nach dessen Ende entstanden in den Wirren des in der Folge von der Oktoberrevolution entstehenden Burgerkrieges regionale Machtzentren der Bolschewiki In Jekaterinodar wurden die wenigen Kosaken und Freiwilligen durch die Bolschewiki vertrieben Das veranlasste das Oberkommando der Bewaffneten Krafte von Sudrussland in Rostow am Don zur Planung von Militaraktionen Der so genannte Eisfeldzug der Freiwilligen Armee begann am 23 Februar 1918 unter Fuhrung von General Lawr Georgijewitsch Kornilow und konnte Ende Marz die Hauptstadt Jekaterinodar einnehmen Am 31 Marz starb Kornilow durch einen Granatenanschlag auf sein Hauptquartier General Denikin beorderte die ausgezehrte Armee nach Rostow zuruck und befahl Anfang Juni 1918 den zweiten Feldzug 9 10 Juni gegen Jekaterinodar Dort befanden sich bolschewistische Truppen in zehnfacher Ubermacht Trotzdem errang am 3 August Denikins Armee einen Sieg Zusatzliche Militarexpeditionen in das Umland dauerten weitere funf Monate an Politisch militarische Hintergrunde Bearbeiten Der Denikinschen Freiwilligen Armee gelang es nicht das Vertrauen der Bevolkerung und lokalen Kosaken dauerhaft zu erhalten Mit ihrem siegreichen Vorgehen kamen auch die ehemaligen Grundbesitzer zuruck und unternahmen unzahlige Strafaktionen unter der Landbevolkerung Es herrschte Willkur Raub und Chaos Die demokratisch revolutionaren Auffassungen der Kosaken standen den monarchistisch gepragten Ansichten unter den weissgardistischen Offizieren entgegen Die Situation im Kuban Distrikt konnte nicht gegensatzlicher sein General Denikin verlegte sein Hauptquartier nach Jekaterinodar und eroberte in den Nachbargebieten vom Kuban Distrikt unter Mitwirkung von General Wrangel am 20 Januar 1919 Mineralnyje Wody am 8 Februar Wladikawkas und Grosny Zusammenbruch Sudrusslands Bearbeiten Das Kriegsende hatte die politischen Rahmenbedingungen fur Sudrussland und den Nordkaukasus verandert Ein Kampf gegen die bis in die Ukraine vorgedrungenen Deutschen kam nicht mehr in Frage Die Entente Machte waren unentschlossen ob sie die Bolschewiken weiter bekampfen sollten Auf diese Krafte fielen nun alle Hoffnungen der Demokraten und russischen Monarchisten 1919 versuchten Krafte im Umfeld von Denikin die von ihm installierte Militarverwaltung fur ganz Sudrussland in eine zivile Regierung umzuwandeln Dieser Versuch scheiterte an dem Willen Denikins Er liess sich uberzeugen Abteilungen zu bilden und die Verwaltungsgeschafte einem Offizier zu ubertragen General Abram Dragomirow spater General Alexander S Lukomski In der Praxis wirkte aber die Befehlsstruktur der Freiwilligen Armee Massive Plunderungen durch die Soldaten und misslungene Verstandigungsversuche mit den Befehlshabern der Kosakenheere vom Don Kuban und Terek verschlechterten das Ansehen von Denikin seit 1919 erheblich nbsp Semjon Michailowitsch Budjonny Foto 1943 Nach Verlust weiter Teile von Sudrussland traf sich Denikin am 16 Januar 1920 in Jekaterinodar mit den wichtigsten Kosakenvertretern Dort vereinbarte man die Bildung einer demokratischen Regierung unter massgeblichen Einfluss der Kosaken im Nordkaukasus Die Verhandlungen endeten am 5 Februar mit der Ernennung des Don Kosaken Nikolai M Melnikow zum Ministerprasidenten der Sudrussischen Parlamentarischen Regierung Dieser war nur eine kurze Zeit vergonnt Berittene Krafte der Roten Armee unter Semjon M Budjonny vertrieben die Kosaken Jekaterinodar musste am 4 Marz 1920 fluchtartig geraumt werden Die sudrussischen Krafte sammelten sich vom 25 bis 27 Marz im Hafen Noworossijsk Fur die Kosaken waren nicht genugend Schiffe vorhanden um sie zum Stutzpunkt Feodossija Krim zu bringen Unter diesem niederschmetternden Eindruck gab Denikin sein Oberkommando in Feodossija an seinen Konkurrenten General Wrangel ab 4 April Der Zusammenbruch von Wrangels Operationen kam Anfang November Fluchtende Truppen verliessen mit 126 Schiffen die Krim darunter etwa 15 000 Kuban Kosaken die auf die griechische Insel Lemnos gebracht und spater in kleineren Gruppen in Europa weiter verteilt wurden Auf diese Weise endete der weissgardistische Einfluss im Kuban Distrikt Fruher sowjetischer und regionaler Einfluss Bearbeiten Unter Sowjeteinfluss bildete sich 1920 die Kuban Republik In den von den Bolschewiken eingenommenen Gebieten des Kuban Distriktes machten sich wie in vielen anderen russischen Gebieten sogenannte grune Banden breit Die Tscheka von Jekaterinodar bezifferte sie 1921 im Kuban Distrikt auf ca 50 000 Personen Die neu eingesetzten sowjetrussischen Funktionare wurden von diesen irregularen Truppen rucksichtslos umgebracht Ende 1921 verringerten sich diese Aktivitaten und die Landbevolkerung begann politisch aktiv zu handeln Diese Situation fuhrte 1924 zu einem Wahlboykott nbsp Banknote des Nordkaukasischen EmiratsNach der Zerschlagung der Armee von General Denikin im Russischen Burgerkrieg entstand unter Fuhrung des Imam Usun Khadzhi Imam Hadshi zusammen mit der Terek Republik kurzzeitig 1919 1920 ein Staat der moslemischen Kaukasusbevolkerung das Nordkaukasische Emirat Literatur BearbeitenMaria Anders Hrsg Heinz Goschel Hrsg Lexikon der Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution Leipzig Bibliographisches Institut 1976 Burchard Brentjes Stepan Mnazakanjan Nona Stepanjan Kunst des Mittelalters in Armenien Berlin Union Verlag 1981 W I Markowin R M Muntschajew Kunst und Kultur im Nordkaukasus Leipzig E A Seemann 1988 ISBN 3 363 00361 7 Meyers Konversations Lexikon 10 Band Kirschbaum Luzy Leipzig Verl des Bibliographischen Instituts 1877 Paul Miliukow Russlands Zusammenbruch Bd 2 Berlin Deutsche Verlags Anstalt Obelisk Verlag 1926 Christian Neef Der Kaukasus Russlands offene Wunde Berlin Aufbau Taschenbuch Verlag 1997 ISBN 3 7466 8503 6 Albert Pick World Paper Money Vol I Iola USA 1990 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kuban Gebiet amp oldid 223668691