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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum deutschen Juristen siehe Michael Lippert Jurist Michael Hans Lippert auch Michel Hans Lippert 24 April 1897 in Schonwald Oberfranken 1 September 1969 in Wuppertal 1 war ein deutscher SS Angehoriger der zuletzt den Dienstgrad eines SS Standartenfuhrers innehatte Bekannt wurde er durch den gemeinschaftlich mit Theodor Eicke begangenen Mord an Ernst Rohm Lipperts Vorname variiert sowohl in der Standardliteratur uber die SS als auch in den von ihr herausgegebenen Dienstalterslisten So fuhrt beispielsweise die 1935er Ausgabe Lippert als Michael lfd Nr 352 und die Dienstaltersliste der Waffen SS des Jahres 1944 als Michel lfd Nr 108 Man kann beim Vergleich feststellen dass die Vorkriegsausgaben der Dienstalterslisten ihn als Michael und die Kriegsausgaben als Michel fuhren Das fuhrende Standardwerk uber die Schutzstaffel Heinz Hohnes Der Orden unter dem Totenkopf fuhrt ihn jedoch als Michael Lippert Diese Schreibung geht auch mit der Stammrolle seines bayrischen Regimentes uberein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhes Leben 1 2 Karriere im NS Staat bis 1939 1 3 Zweiter Weltkrieg 1 4 Nachkriegszeit 2 Ehe und Familie 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFruhes Leben Bearbeiten Lippert von Beruf Porzellandreher wurde als funfter Sohn des Schmiedemeisters Johann Lippert und seiner Ehefrau Margarethe Lippert geb Schiller geboren 1914 trat Lippert als Kriegsfreiwilliger in die bayerische Armee ein Er wurde dem 1 Reiterregiment in Nurnberg zugeteilt Mit diesem nahm er bis 1918 am Ersten Weltkrieg teil Im Krieg erhielt er das EK II 2 Von 1921 bis 1929 war Lippert Angehoriger der bayerischen Polizei Am 1 Juni 1930 trat er der NSDAP Mitgliedsnummer 246 989 bei Am 10 Marz 1931 wechselte Lippert zur SS SS Nr 2968 und wurde am 15 November des gleichen Jahres zum SS Sturmfuhrer ernannt 3 Karriere im NS Staat bis 1939 Bearbeiten Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten am 30 Januar 1933 wurde Lippert am 3 August zum SS Hauptsturmfuhrer ernannt und am 9 November des gleichen Jahres direkt zum SS Sturmbannfuhrer befordert Als 1933 die SS Fuhrung unter Heinrich Himmler begann bewaffnete SS Einheiten aufzustellen meldete sich Michael Lippert zum Sonderkommando der SS Brigade Sud unter ihrem Kommandanten Eicke Eicke erkannte das organisatorische Talent Lipperts und forderte diesen weiter Als das KZ Dachau im Juni 1933 von Eicke ubernommen wurde der vorherige Lagerkommandant Hilmar Wackerle war abgesetzt worden stieg Lippert zum stellvertretenden Lagerkommandanten auf Die Wachmannschaft des Lagers Dachau bestand aus dem SS Sturmbann D D Dachau unter Fuhrung von Sturmbannfuhrer Lippert und Max Koegel als Lipperts Stellvertreter Als Stellvertreter Eickes unterschrieb Lippert am 12 Juli 1934 ein Schriftstuck mit den Worten in Vertretung des Lagerkommandanten 4 Beim sogenannten Rohm Putsch des Jahres 1934 spielte Michael Lippert eine wesentliche Rolle Auf Befehl Hitlers erschossen Eicke und er den damaligen SA Stabschef Ernst Rohm Danach wurden die KZ Wachmannschaften Eicke direkt als deren Inspekteur unterstellt und diese nach und nach zu den SS Totenkopfverbanden umgewandelt Lippert gehorte ebenfalls der SS Inspektion KL an Michael Lippert wurde am 13 September 1934 zum SS Obersturmbannfuhrer ernannt und stellte 1937 im KZ Sachsenhausen die 2 SS Totenkopfstandarte Brandenburg auf Neben dieser Standarte fuhrte er auch gleichzeitig deren I Sturmbann 1938 wurde Michael Lippert aus der KZ Inspektion in Oranienburg abgezogen und ubernahm die kommissarische Fuhrung des I Sturmbannes der in Braunschweig stationierten 49 SS Standarte 3 Im Juni 1939 wurde er mit der kommissarischen Fuhrung der in Hagen stationierten 69 SS Standarte beauftragt die er bis zum 1 August leitete 3 Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Im Mai 1939 wurde Michael Lippert die standige Leitung des I Sturmbannes der 49 SS Standarte ubertragen Ferner wurde er im Oktober 1939 als Reserveoffizier zur SS Totenkopf Division abkommandiert 5 Damit galt er auch gleichzeitig als Angehoriger der Waffen SS Vom 1 August 1939 bis zum 1 Juli 1943 hatte Lippert nominell zudem das Kommando uber die in Memel stationierte 105 SS Standarte der Allgemeinen SS inne 6 Die Kommandos uber die Standarten der Allgemeinen SS bestanden seit dem Kriegsausbruch de facto nur noch auf dem Papier da die Angehorigen dieser Standarten als Soldaten an den verschiedenen Kriegsschauplatzen eingesetzt waren Lippert selbst war Angehoriger des Kommandostabes Himmlers Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Lippert kurzzeitig zum Kommando des Flughafenbereichs Quakenbruck versetzt Bereits Anfang 1940 wurde er jedoch zur Waffen SS zuruckversetzt Mit dem von ihm zum Einsatz vorbereiteten Regiment II der SS Totenkopfdivision nach anderen Angaben des II Sturmbanns der 16 Totenkopfstandarte nahm er 1940 am Frankreichfeldzug teil Gleichzeitig war er von Mai 1940 bis 1941 Kommandeur der SS Unterfuhrerschule Arnheim bevor er kurzfristig in das SS Fuhrungshauptamt in Berlin berufen wurde Im April 1941 begann Lippert die SS Freiwilligenlegion Flandern in Hamburg aufzustellen Im September 1941 ubernahm Lippert das Kommando uber das 6 SS Freiwilligen Grenadier Regiment Langemarck das am 2 April 1942 in der SS Freiwilligen Legion Flandern aufging welche in der Schlacht am Wolchow wahrend der Leningrader Blockade eingesetzt wurde Im April 1942 nach anderen Angaben im Juli 1942 erlitt Lippert eine schwere Verwundung durch Kopf Bauch und Oberschenkelschuss 7 Vom 1 Januar 1943 bis zum 1 Oktober 1943 hatte er das Kommando uber die 69 SS Standarte 5 Im Januar 1943 fand Lippert ausserdem Verwendung bei der Neuaufstellung der SS Panzerdivision Frundsberg 10 SS Panzer Division Frundsberg Im Auftrag des SS Fuhrungshauptamtes ubernahm er wohl zusatzlich zur Fuhrung der 69 SS Standarte vom 8 Januar bis 15 Februar 1943 das kommissarische Kommando uber diese Formation Am 20 April 1943 wurde er zum SS Standartenfuhrer der Waffen SS ernannt Zum 20 April 1943 ubernahm Lippert auch das Kommando uber das 83 Regiment der SS Freiwilligen Grenadier Brigade Landstorm Nederland die er bis Kriegsende 1945 fuhren sollte 8 Von November 1943 bis Februar 1944 hielt er sich erneut in einem Lazarett auf Als Oberst der Waffen SS nahm Lippert an einem Divisionsfuhrer Lehrgang auf dem Truppenubungsplatz Beneschau bei Prag und bis Juni 1944 an Lehrgangen in Bergen Fallingbostel und Krampnitz Doberitz teil Von dort wurde er zur Unteroffiziersschule Arnheim versetzt mit der er wahrend der alliierten Invasion der Normandie im Sommer 1944 im niederlandischen Raum zum Einsatz kam Im Januar 1945 wurde Lippert die Aufstellung einer niederlandischen Freiwilligeneinheit ubertragen mit der er schliesslich am Niederrhein eingesetzt wurde Dort geriet er bei Kriegsende in Gefangenschaft Nachkriegszeit Bearbeiten Nach seiner Gefangennahme wurde Lippert zunachst wie dies bei hoherrangigen Gefangenen ublich war nach England verbracht Spater wurde er wegen seiner Teilnahme an der Schlacht um Arnheim und aufgrund des sogenannten Sperrgebietsbefehls den niederlandischen Behorden ubergeben Am 12 Mai 1950 wurde Lippert vom Sonder Oberlandesgericht Arnheim wegen Kriegsverbrechen zu zehn Jahren Haft verurteilt 9 Verfahrensgegenstand war die Erschiessung von 19 niederlandischen Zivilisten im Jahr 1945 auf Grundlage des sogenannten Sperrgebietsbefehls zwei der Getoteten waren auf unmittelbaren Befehl Lipperts erschossen worden Die Zivilisten waren im Raum Rhenen in einem Sperrgebiet ohne Ausweispapiere angetroffen worden Seine Strafe verbusste Lippert in Breda Am 17 April 1953 wurde er gnadenweise vorzeitig entlassen und in die Bundesrepublik Deutschland abgeschoben 1954 liess er sich in Wuppertal Barmen nieder wo er eine Wascherei betrieb Die Staatsanwaltschaft beim Landgericht Munchen I erhob am 4 Juli 1956 Anklage gegen Lippert und Sepp Dietrich wegen der Ermordung von Ernst Rohm sowie weiterer SA Fuhrer wahrend des Rohm Putsches 10 11 Im Hauptverfahren ab dem 6 Mai 1957 wurden Lippert und Dietrich von Alfred Seidl verteidigt Nach sieben Verhandlungstagen wurden beide Angeklagten wegen eines gemeinschaftlich begangenen Verbrechens der Beihilfe zum gemeinschaftlich begangenen Totschlag zu 18 Monaten Gefangnis verurteilt Der Bundesgerichtshof bestatigte das Munchner Urteil am 20 Mai 1958 Lippert musste seine Strafe am 27 August 1958 im Gefangnis Siegburg antreten und wurde ein Jahr spater nach zwei Drittel der Strafe auf Bewahrung entlassen Ehe und Familie BearbeitenLippert war zweimal verheiratet Aus der ersten Ehe die 1934 geschieden wurde ging ein Sohn hervor Einzelnachweise Bearbeiten Otto Gritscheder Der Fuhrer hat Sie zum Tode verurteilt Hitlers Rohm Putsch Morde vor Gericht Verlag C H Beck Munchen 1993 ISBN 3 406 37651 7 S 139 Bayerisches Hauptstaatsarchiv IV Kriegsstammrolle Nr 12 630 Im April 1919 von der Ers Esk 1 bayer Chevauleger Regts mit letztem Dienstgrad Unteroffizier entlassen a b c SS Fuhrungshauptamt Dienstaltersliste der Schutzstaffel der NSDAP Stand 1 Dezember 1938 mit Berichtigungsheft vom 15 Juni 1939 laufende Nummer 702 IMT Band XX S 500 a b Mark C Yerger Allgemeine SS The Commands Units and Leaders of the General SS S 203 Mark C Yerger Allgemeine SS The Commands Units and Leaders of the General SS S 211 Hrsg Brun Meyer Dienstaltersliste der Waffen SS SS Obergruppenfuhrer bis SS Hauptsturmfuhrer Stand 1 Juli 1944 Anhang 2 Zusammenstellung der Verluste der SS Divisionen bis 1 Juli 1942 S 220 Biblio Verlag 1987 ISBN 3 7648 1469 1 Hrsg Brun Meyer Dienstaltersliste der Waffen SS SS Obergruppenfuhrer bis SS Hauptsturmfuhrer Stand 1 Juli 1944 laufende Nummer 108 S 23 Biblio Verlag 1987 ISBN 3 7648 1469 1 Zusammenfassung der Urteile bei Justiz und NS Verbrechen Memento des Originals vom 6 Februar 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www1 jur uva nl Nr NL222 Bei Gritschneder Fuhrer S 139 abweichend die Angabe von 20 Jahren Haft Stanislav Zamecnik Hrsg Comite International de Dachau Das war Dachau Luxemburg 2002 S 50 S 68 Gritschneder Fuhrer S 32 36 83 85 Normdaten Person GND 140417311 lobid OGND AKS VIAF 107119098 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lippert MichaelALTERNATIVNAMEN Lippert Michel Lippert Michel HansKURZBESCHREIBUNG deutscher SS Angehoriger zuletzt SS StandartenfuhrerGEBURTSDATUM 24 April 1897GEBURTSORT SchonwaldSTERBEDATUM 1 September 1969STERBEORT Wuppertal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael Lippert amp oldid 236734232