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Die Schlacht von Dunkirchen fand im Mai und Juni 1940 im Zuge des Westfeldzugs wahrend des Zweiten Weltkrieges statt Wahrend des deutschen Westfeldzugs war die nordfranzosische Stadt Dunkirchen der letzte Evakuierungshafen der British Expeditionary Force die 1939 1940 in Frankreich als Teil der zunachst defensiven Strategie der Westalliierten eingesetzt worden war Es gelang den Briten und Franzosen den Bruckenkopf so lange zu verteidigen bis sie uber 330 000 von etwa 370 000 ihrer Soldaten in der Operation Dynamo evakuiert hatten 7 Die Einnahme der Stadt durch die deutsche Wehrmacht erfolgte am 4 Juni Schlacht von Dunkirchen Teil von Westfeldzug Zweiter Weltkrieg Der Verlauf von Fall Gelb vom 21 Mai bis zum 4 Juni 1940 Datum 26 Mai bis 5 Juni 1940Ort Dunkirchen FrankreichAusgang Deutscher Sieg Evakuierung der alliierten TruppenKonfliktparteienVereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichDritte Franzosische Republik FrankreichBelgien Belgien Deutsches Reich NS Deutsches ReichBefehlshaberVereinigtes Konigreich Lord GortDritte Franzosische Republik Maxime Weygand Deutsches Reich NS Gerd von RundstedtDeutsches Reich NS Fedor von BockTruppenstarkeca 400 000338 226 evakuiert 1 ca 800 000 2 VerlusteVereinigtes Konigreich 68 111 Gefallene Verwundete und Gefangene 2472 Geschutze63 879 Fahrzeuge darunter fast alle Panzer 3 Dritte Franzosische Republik Tote und Verwundete unbekannt 115 000 Gefangene 80 000 in Dunkirchen 35 000 im Kessel von Lille 4 Belgien rund 5000 Tote und rund 500 000 Gefangene durch Kapitulation am 28 Mai 5 Alliierte See und Luftstreitkrafte 9 Zerstorer uber 200 Seefahrzeuge 177 Flugzeuge 6 ca 20 000 Gefallene und Verwundete Schatzung uber 100 Panzer Schatzung 132 Flugzeuge 3 Westfeldzug Schlacht um die NiederlandeMaastricht Mill Den Haag Rotterdam Zeeland Grebbeberg Afsluitdijk Bombardierung von RotterdamInvasion von LuxemburgSchusterlinieSchlacht um BelgienFort Eben Emael K W Linie Dyle Plan Hannut Gembloux LysSchlacht um FrankreichArdennen Sedan Maginot Linie Weygand Linie Arras Boulogne Calais Dunkirchen Dynamo Wormhout Abbeville Lille Paula Fall Rot Aisne Alpen Cycle Saumur Lagarde Aerial Fall Braun Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 2 Haltebefehl 3 Ablauf 3 1 Eingeschlossene alliierte Krafte 3 2 Verteidigungsring 3 2 1 27 und 28 Mai 3 2 2 29 und 30 Mai 3 2 3 31 Mai bis 3 Juni 3 3 Flugzeugeinsatze 4 Ergebnis 5 Siehe auch 6 Filme uber die Schlacht von Dunkirchen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseAusgangslage BearbeitenTrotz Warnungen hoher Offiziere befahl Adolf Hitler am 10 Mai 1940 den Angriff auf die Beneluxlander und Frankreich Fall Gelb Dabei ruckte im Norden die Heeresgruppe B unter Generaloberst Fedor von Bock durch Belgien und die Niederlande vor Nach dem fur die Alliierten uberraschenden Vorstoss der deutschen Heeresgruppe A unter Gerd von Rundstedt uber die Ardennen und der Erzwingung des Ubergangs uber die Maas bei Sedan Schlacht von Sedan erreichten Panzerverbande unter General Ewald von Kleist am 19 Mai den Schauplatz der Schlacht an der Somme im Ersten Weltkrieg Gleichzeitig setzte die Heeresgruppe B im Norden ihren Vormarsch durch Belgien fort Aufgrund des deutschen Durchbruchs im Suden ordnete der Oberbefehlshaber der alliierten Nordgruppe Gaston Billotte dem die britischen und belgischen Armeen unterstellt waren am 16 Mai einen Ruckzug von der Dyle Linie zur Schelde an Hitler und die Generale der Wehrmacht waren von der Schnelligkeit des Vormarsches ihrer Verbande uberrascht Durch den Vorstoss des XIX Armeekorps der Panzergruppe Kleist unter Heinz Guderian zeichnete sich am 18 Mai ab dass die Hauptstossrichtung des Angriffs der Heeresgruppe A weder die Maginot Linie im Sudosten noch Paris im Suden war Guderian rollte nach Westen in Richtung Atlantikkuste Da sich im Suden die franzosische 3 Heeresgruppe weitgehend auf eine Verteidigung der Somme Linie beschrankte entblosste sie dadurch die sudwestliche Flanke der alliierten nordlichen Heeresgruppe Damit wurde deutlich dass das Britische Expeditionskorps BEF unter Lord Gort die belgische Armee und die franzosische 1 Armee und 7 Armee von der franzosischen Hauptstreitmacht im Suden getrennt werden konnten Den deutschen Panzerdivisionen stand der Weg zum Aufrollen der ruckwartigen Gebiete der alliierten Nordgruppe und zur Eroberung der Kanalhafen Calais und Boulogne offen Am 19 Mai begann die Royal Navy im Auftrag des englischen Kriegskabinetts unter Winston Churchill und einem Vorschlag Lord Gorts folgend mit der Vorbereitung einer Rettungsaktion Mit den Planungen wurde Vice Admiral Bertram Ramsay betraut man rechnete in der Planungsphase mit der Evakuierung von 300 000 Soldaten Versuche die Lucke zwischen der Somme im Suden und der Scarpe im Norden durch die die deutschen Panzerverbande vordrangen zu schliessen blieben ebenso erfolglos wie ein britisch gefuhrter Gegenangriff bei Arras am 21 Mai bei dem die letzten Panzerreserven der Nordarmee verbraucht wurden Bereits am 20 Mai hatte die 2 Panzer Division des XIX Armeekorps die Kanalkuste bei Abbeville erreicht Damit war die alliierte Nordgruppe mit rund 1 200 000 Mann 63 Divisionen 29 franzosische 22 belgische und 12 britische durch die Heeresgruppe A im Suden und die Heeresgruppe B im Osten zwischen der Somme und dem Meer eingeschlossen Auf deutscher Seite fiel nun die Entscheidung nach Norden zu drehen um den Einschliessungsring enger zu ziehen und die Kanalhafen einzunehmen Lord Gort musste eine Entscheidung treffen entweder den franzosischen Verbundeten im Kampf beizustehen und die Hauptstreitkraft Grossbritanniens aufs Spiel zu setzen oder aber zu versuchen uber die See zu entkommen Obwohl er damit den Interessen der ihm ubergeordneten franzosischen Armeefuhrung zuwiderhandelte schlug er dem britischen Kriegsminister Anthony Eden per Telegramm vor eine Evakuierung zu versuchen Gort liess dennoch den franzosischen Oberkommandierenden Maxime Weygand uber mehrere Tage in dem Glauben dass sich britische Truppen an einer Doppeloffensive zur Wiedervereinigung der Nordgruppe mit den franzosischen Hauptkraften durch die die deutschen Panzerdivisionen ihrerseits von ihren Verbindungen abgeschnitten worden waren beteiligen wurden Zwei Millionen belgische und acht Millionen franzosische Zivilisten waren auf der Flucht vor der deutschen Wehrmacht und behinderten die Beweglichkeit der alliierten Armeen Haltebefehl BearbeitenDieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Westfeldzug Haltebefehl von Dunkirchen verweist hierher als Hauptartikel stellt die Umstande des Haltebefehls aber noch detaillierter dar bitte abgleichen Bekraftigt 18 23 27 Apr 2016 CEST Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Am 22 Mai starteten die Panzer Guderians den Angriff in Richtung Calais und waren am 24 Mai nur 18 Kilometer von Dunkirchen entfernt 7 Unerwarteterweise liess von Rundstedt bestatigt durch Hitler bei einem Frontbesuch am selben Tag die Panzer anhalten Derartige Haltebefehle hatte es im Verlauf des Westfeldzuges schon zuvor gegeben zuletzt am 17 Mai Sie waren als Pause fur die oft ohne ausreichende Begleitmassnahmen vorangeeilte Panzerspitze gedacht um sich mit den ubrigen Truppenteilen zu konsolidieren Auch bestand die Befurchtung dass eine koordinierte Aktion der Englander im Norden und der Franzosen im Suden die Panzerspitze einschliessen konnte Dass die letzten britischen Kampfpanzer langst bei Arras abgestellt waren wusste von Rundstedt nicht Generalfeldmarschall Hermann Goring kundigte ausserdem an die Truppen allein durch Luftangriffe zu vernichten Von Rundstedt kam dieser Vorschlag entgegen da er die Panzer fur die bevorstehende Schlacht um Frankreich Fall Rot schonen 8 9 und den durch den raschen Vormarsch erschopften Truppen eine Ruhepause gonnen wollte Die Grunde fur den Haltebefehl vom 24 Mai werden bis heute kontrovers diskutiert Einige Historiker fuhren diesen auf die blosse Exzentrik Hitlers zuruck er habe sich als Fuhrer gegenuber der Heeresleitung als oberste Autoritat behaupten wollen Dass er deswegen einen sicheren militarischen Triumph geopfert hatte ist aber unwahrscheinlich Andere Erklarungsversuche bzw Thesen Beispiel die eingeschlossenen britischen Truppen konnten als Unterpfand fur eventuelle Friedensverhandlungen mit den Briten dienen gelten als ahnlich unwahrscheinlich Zu von Rundstedts Verwunderung wurden auf einen Befehl des Generalobersten Walther von Brauchitsch des Oberbefehlshabers des Heeres die Panzer im Suden und Sudwesten des Einschliessungsrings dem Befehl der Heeresgruppe B unterstellt um die an der Einkesselung des Feindes beteiligten Truppen unter ein gemeinsames Oberkommando zu stellen Diese Heeresgruppe die sich von Osten naherte und die belgische Armee nach Norden abdrangte verfugte bis dahin nur uber die 9 Panzer Division Die Heeresgruppe A sollte sich jetzt mit ihren anderen Armeen 2 12 und 16 auf die Sicherung der Somme Aisne Linie konzentrieren was eine durchaus sinnvolle Massnahme des OKH war doch hatte von Brauchitsch diesen Befehl ohne Kenntnis Hitlers und ohne dessen Genehmigung erteilt Hitler machte den Befehl der am selben Abend um 20 Uhr in Kraft treten sollte sofort ruckgangig Die Heeresgruppe B werde in diesem Abschnitt auch ohne Panzer zurechtkommen Hitler bruskierte von Brauchitsch ausserdem dadurch dass er die weitere Operationsfuhrung der Heeresgruppe A ubertrug und somit das OKH zeitweise entmachtete Dies trug zusatzlich zur Verwirrung uber die Stossrichtung der westlich des Flusses Aa liegenden deutschen Panzerverbande bei Ablauf BearbeitenEingeschlossene alliierte Krafte Bearbeiten Belgische Armee kapituliert bereits am 28 Mai 18 DivisionenBrit I Corps Lieutenant General Michael Barker 1st Infantry Division Major General H R L G Alexander 2nd Infantry Division Major General H C Loyd 48th South Midland Infantry Division Major General A F A N ThorneBrit II Corps Lieutenant General Alan Brooke 3rd Infantry Division Major General Bernard Law Montgomery 4th Infantry Division Major General Dudley Graham Johnson 50th Northumbrian Infantry Division Major General G Le Q MartelBrit III Corps Lieutenant General Sir R F Adam 5th Infantry Division Major General Harold Franklyn 42nd East Lancashire Infantry Division Major General William G Holmes 44th Home Counties Infantry Division Major General Edmund OsborneFranzosische 1 Armee General Georges Blanchard III IV und V Korps Franzosische 60 und 68 DivisionVerteidigungsring Bearbeiten nbsp Verwundete britische Kriegsgefangene werden nach dem Fall von Calais mit einem deutschen Panzerkampfwagen I evakuiertLord Gort und die franzosische 1 Armee unter Befehl von General Blanchard hatten nun vom 24 bis 27 Mai die Moglichkeit einen Verteidigungsring um Dunkirchen zu errichten Das schlechter werdende Wetter erschwerte den Einsatz der deutschen Luftwaffe und war somit ein Vorteil fur die Alliierten Am 25 Mai wurde Boulogne von der 10 Panzer Division die zum XIX Armeekorps Guderians gehorte eingenommen Zwei britische Divisionen konnten dort zuvor uber den Seeweg entkommen Der franzosische Zerstorer Chacal sank nach einem Luftangriff durch Junkers Ju 87 Sturzkampfbomber Stukas der Luftwaffe Auch in Calais befanden sich britische Truppen auf deren Evakuierung aber verzichtet wurde Sie sollten die Zitadelle im Hafen so lange wie moglich halten Am Morgen des 26 Mai wurde der Hafen von Stukas und Artillerie angegriffen Gegen Mittag setzten die Panzer der 10 Panzer Division zum Angriff an Um 16 45 Uhr kapitulierten 20 000 alliierte Soldaten davon etwa 5 000 Briten Am selben Tag wurden die deutschen Panzer vor Dunkirchen wieder eilig in Bewegung gesetzt als sich eine umfangreiche Rettungsaktion Operation Dynamo abzeichnete Die belgische Armee im Norden naherte sich bereits dem Zusammenbruch und teilte am 26 Mai den Alliierten mit dass sie nicht alleine imstande sei die Lucke zu schliessen die sich zur BEF im Raum Courtrai gebildet hatte 27 und 28 Mai Bearbeiten nbsp Manner des zweiten Royal Ulster Rifles Regiments warten bei Bray Dunes nahe Dunkirchen auf ihre Evakuierung Mai 1940 nbsp Ankunft von in Dunkirchen eingeschifften britischen Truppen in DoverAm 27 Mai war der Verteidigungsring um Dunkirchen hart umkampft Im Westen wurden franzosische Verbande uber die Aa zuruckgedrangt Die Panzer des XIX Armeekorps drangen wie Speerspitzen durch die Front mussten aber immer wieder auf nachruckende Infanterie zur Absicherung der Flanken warten Der Frontverlauf war unregelmassig Im Sudwesten konnte die 2 Division der BEF den Bassee Kanal bis zum 28 Mai gegen die 7 Panzer Division General Erwin Rommels halten Die Alliierten verfugten hier uber keinerlei panzerbrechende Waffen von den 400 Panzern Rommels gingen dennoch 22 verloren Danach zogen sich die Briten nach Norden auf die Lys zuruck Im Osten wurde der Ypern Komen Kanal gegen die anruckende Infanterie der Heeresgruppe B bis zum 28 Mai gehalten Der Kanal war bereits am 27 Mai erstmals von deutschen Grenadieren uberschritten worden wurde in der darauffolgenden Nacht jedoch zuruckerobert beide Seiten erlitten dabei starke Verluste Durch diese Massnahmen wurde es moglich die schlecht bewaffneten und fur den Kampfeinsatz unzureichend ausgebildeten Truppen der britischen 23 und 46 Division aus dem Korridor nach Dunkirchen zu bringen Am 28 Mai um 00 00 Uhr kapitulierte auf Befehl des belgischen Konigs Leopold III die im Kessel von Dunkirchen eingeschlossene belgische Armee 22 Divisionen mit ca 500 000 Mann Damit war die ostliche Flanke gegen die Heeresgruppe B entblosst Die Verteidigungslinie fiel bis zum 29 Mai auf einen Kanal etwa 15 Kilometer sudlich von Dunkirchen zuruck Der Einbruch des ostlichen Abschnittes war damit verhindert Am Nachmittag des 28 Mai erfuhr General Blanchard durch Lord Gort personlich von der Weisung Edens die britischen Truppen von Dunkirchen aus zu evakuieren Blanchard wollte einen Bruckenkopf halten und bis Lille erweitern Grosse Teile der franzosischen 1 Armee wurden im Kessel von Lille eingeschlossen und leisteten noch bis zum 31 Mai Widerstand dort kapitulierten dann 35 000 Franzosen der Teile der deutschen Truppen band Das III Korps der 1 Armee schlug sich nach Dunkirchen durch und nahm an der Evakuierung teil 29 und 30 Mai Bearbeiten Britische Truppen und Reste der franzosischen 1 Armee konnten einen Abschnitt westlich von Dunkirchen bei Mardyck entlang eines Kanals bis kurz vor Nieuport stabilisieren und zwei Tage lang halten Die deutschen Panzer wurden bereits im von der Luftwaffe sturmreif gebombten Hafen von Dunkirchen erwartet Sie umgingen stattdessen die Stadt im Suden um die Aktionen der Luftwaffe nicht zu behindern Lord Gort wurde von Winston Churchill durch einen direkten Befehl nach England beordert um nicht in deutsche Gefangenschaft zu geraten Zu seinem Nachfolger als Oberbefehlshaber des BEF bestimmte Gort Generalmajor Harold Alexander der gemeinsam mit Admiral Jean Abrial dem franzosischen Stadtkommandanten von Dunkirchen den Verteidigungsring um Dunkirchen so lange wie moglich halten sollte Inzwischen hatten sich auf der Sudseite des Kanals die Panzer der Heeresgruppe A mit der Infanterie der Heeresgruppe B vereinigt 31 Mai bis 3 Juni Bearbeiten Am 31 Mai wurde die vorletzte Verteidigungslinie vermutlich an mehreren Stellen uberschritten Die Panzer beteiligten sich nicht an diesem Vorstoss sie wurden bereits nach Suden fur die Schlacht um Frankreich abgezogen Die deutsche Artillerie hatte nun die schweren Geschutze bei Gravelines im Westen und Nieuwpoort im Osten erobert und belegte von dort aus die Hafeneinfahrt und grosse Teile der An und Abfahrtsrouten mit Storfeuer Auch der Hafen und die Stadt Dunkirchens lagen unter Artilleriefeuer Franzosische und englische Truppen zogen sich auf die letzte Verteidigungslinie einen funf Kilometer breiten Streifen zwischen De Panne und Dunkirchen zuruck Dabei wurde die britische Nachhut mehr und mehr durch Franzosen ersetzt welche nicht daran dachten ihr Land zu verlassen Der Grossteil dieser Nachhut geriet noch am 3 Juni in deutsche Kriegsgefangenschaft Bis zum Morgen des 4 Juni bestiegen alliierte Soldaten Seefahrzeuge aller Art Dann erst wurde Dunkirchen durch das Infanterie Regiment 54 unter Oberst Hermann Recknagel erobert der dafur zwei Monate spater das Ritterkreuz erhielt Der Generalstabschef des Heeres General Franz Halder schrieb in sein Tagebuch Stadt und Kuste in unserer Hand Franzosen und Englander sind weg Tatsachlich gingen etwa 80 000 alliierte Soldaten zum grossten Teil Franzosen in deutsche Kriegsgefangenschaft 50 000 Fahrzeuge aller Art und anderes schweres Kriegsgerat wurden erbeutet Unter den britischen Truppenangehorigen die zuletzt aus Dunkirchen evakuiert wurden waren einige der 300 Frauen die in Frankreich beim Auxiliary Territorial Service als Telefonistinnen dienten 10 11 Flugzeugeinsatze Bearbeiten nbsp Supermarine Spitfire nbsp Junkers Ju 88Der Hafen von Dunkirchen erlitt zwar schwere Schaden durch die deutschen Luftangriffe aber fur den Abtransport der Soldaten besonders bei Nacht blieb er weiter nutzbar Die Bombenangriffe auf die Truppen die von den Stranden evakuiert wurden waren wenig erfolgreich da die Bomben tief in den weichen Sand eindrangen und ihre Explosionen vom Sand stark gedampft wurden Es wurden aber auch viele erfolgreiche Angriffe auf Transportschiffe und Kriegsschiffe geflogen Waren alle Luftangriffe auf die Transportschiffe konzentriert worden ware die Evakuierung von Dunkirchen wesentlich verlustreicher verlaufen Wahrscheinlich sind Tausende bei den Bombardements ums Leben gekommen Die deutschen Bomber erlitten bei ihren Angriffen auf die Schiffe viele Verluste durch die Flak der Kriegsschiffe Die alliierten Schiffsverluste bei der Evakuierung betrugen 226 Seefahrzeuge aller Art Die meisten Schiffe gingen durch Luftangriffe verloren Die Royal Air Force tat was sie fur die Luftsicherung der Evakuierung tun konnte 12 aber sie hatte den Nachteil des langen Anflugweges uber die Nordsee der die Flugzeit ihrer Jagdflugzeuge die zu der Zeit nur uber eine geringe Reichweite verfugten uber den Kampfraum beschrankte und sie war zahlenmassig unterlegen Einige Skua und Roc Jagdflugzeuge der Royal Navy die uber Dunkirchen Luftschutz flogen wurden versehentlich von Spitfires und Hurricanes der Royal Air Force abgeschossen da sie die ihnen unbekannten Flugzeuge fur deutsche Maschinen hielten 13 Die Royal Air Force verlor 106 Jagdflugzeuge und auch die Royal Navy verlor Jagdmaschinen beim Einsatz uber Dunkirchen wahrend die deutschen Verluste an allen Flugzeugtypen 132 betrugen Davon wurden etwa 50 60 Maschinen von der Flak der alliierten Bodentruppen und der Flak der franzosischen und britische Kriegsschiffe abgeschossen 14 Die Zahl der deutschen Jagdfliegereinsatze uber Dunkirchen betrug genau 2000 bei einem Verlust von 37 Jagdflugzeugen die Royal Air Force flog 1764 Jagdeinsatze uber dem Kampfraum 15 Ergebnis BearbeitenInsgesamt 338 226 1 alliierte Soldaten konnten bei Dunkirchen nach England ubergesetzt werden darunter 85 Prozent des britischen Expeditionskorps allerdings unter Zurucklassung fast des gesamten Materials Auf dem Festland hinterliess die Evakuierung ein Gefuhl des Im Stich gelassen Seins Kriegsmudigkeit und der Wunsch nach baldiger Waffenniederlegung unter der Zivilbevolkerung und bei Militars waren die Folge Die Schlacht um Frankreich Fall Rot wurde nach der Einnahme von Dunkirchen fortgesetzt und endete am 22 Juni 1940 mit der Kapitulation Frankreichs Bis dahin hatte die franzosische Marine tausende franzosische Soldaten die aus Dunkirchen gerettet worden waren wieder zum weiteren Kampf von Southampton nach Frankreich zurucktransportiert und so gerieten diese Soldaten doch noch in deutsche Kriegsgefangenschaft 16 nbsp Gedenktafel in DunkirchenIn Grossbritannien fuhrte die erhohte Invasionsgefahr zunachst zu einer Verscharfung der Defence Regulation 18B in deren Ausfuhrung politisch rechtsgerichtete Personen als Sympathisanten des Gegners verhaftet wurden Archibald Maule Ramsay weitere Abgeordnete sowie der US Chiffrierer Tyler Kent wurden inhaftiert Die im Ergebnis unerwartet erfolgreiche Operation fuhrte zu enormer Erleichterung Die verlorene Schlacht wurde unter dem Ausnahmezustand durch die vom Ministry of Information gelenkte Presse wie ein Sieg gefeiert Es wurde vom Wunder von Dunkirchen gesprochen Winston Churchill betonte in seiner beruhmten Rede We Shall Fight on the Beaches vor dem Unterhaus dass man mit einer Evakuierung keinen Krieg gewinnen konne Der Haltebefehl vom 24 bis 26 Mai wird von manchen Publizisten als kapitaler taktischer Fehler angesehen von anderen als militarische Routine Die Gefangennahme des gesamten britischen Expeditionskorps hatte die Kraft Grossbritanniens den Krieg gegen das Deutsche Reich fortzufuhren wohl entscheidend beeintrachtigt da der Verlust dieses gut ausgebildeten Berufsheeres zum damaligen Zeitpunkt nicht hatte ersetzt werden konnen Die Luftwaffe konnte Gorings Ankundigung die eingekesselten Truppen allein durch Luftangriffe zu vernichten nicht erfullen Als Grunde dafur gelten eine Uberschatzung der Moglichkeiten des Luftkrieges zum damaligen waffentechnischen Entwicklungsstand eine meist tiefhangende Wolkendecke 17 uber Dunkirchen und die Gegenwehr der Royal Air Force Wahrend der Schlacht um Dunkirchen kam es im umliegenden Gebiet am 27 und 28 Mai 1940 zu drei Massakern die deutsche Truppen an Kriegsgefangenen und Zivilisten verubten das Massaker von Le Paradis durch ein Bataillon des 2 SS Totenkopf Regiments mot unter Fritz Knochlein das Massaker von Vinkt der 225 Infanterie Division an Bewohnern von Teilgemeinden von Deinze und das Massaker von Wormhout durch ein Bataillon der Leibstandarte SS Adolf Hitler unter Wilhelm Mohnke Siehe auch BearbeitenMemorial du Souvenir ein Museum in Dunkirchen das an die Schlacht erinnert Filme uber die Schlacht von Dunkirchen Bearbeiten1958 Dunkirk dt Dunkirchen von Leslie Norman 1964 Dunkirchen 2 Juni 1940 von Paul Dufour und Henri Verneuil 1991 Dunkirchen Die Schlacht um Frankreich 2007 Abbitte von Joe Wright 2017 Dunkirk von Christopher Nolan 18 2017 Die dunkelste Stunde von Joe WrightLiteratur BearbeitenRalph Baker Die RAF im Krieg Bechtermunz Verlag Eltville am Rhein 1993 ISBN 3 86047 051 5 Richard Collier Dunkirchen Heyne Verlag 1982 ISBN 3 453 01164 3 Hans Adolf Jacobsen Der Halt Befehl fur die deutschen Panzertruppen vor Dunkirchen 24 Mai 1940 In Allgemeine schweizerische Militarzeitschrift Band 124 Nr 11 1958 S 845 859 doi 10 5169 seals 27922 Karl Heinz Frieser Blitzkrieg Legende Der Westfeldzug 1940 3 Aufl Oldenbourg Munchen 2005 ISBN 3 486 57824 3 Google Books Hugh Sebag Montefiore Dunkirk Fight to the last man Penguin 2007 ISBN 978 0 14 102437 0 Julian Thompson Dunkirk Retreat to Victory 2008 TB Pan Macmillan 2009 ISBN 978 0 330 43796 7 19 John Lukacs Five Days in London May 1940 Yale University Press New Haven 1999 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Operation Dynamo Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien BBC Dunkirk remembered BBC online Artikel zum 60 Jahrestag der Evakuierung englisch Ian Kershaw Wie der Zweite Weltkrieg ganz anders hatte verlaufen konnen Neue Zurcher Zeitung 12 Juli 2008 Einzelnachweise Bearbeiten a b Operation Dynamo the evacuation from Dunkirk 27 May 4 June 1940 Abgerufen am 16 April 2010 englisch World War II Battle and Evacuation of Dunkirk Abgerufen am 17 April 2010 englisch a b David Divine The Nine Days of Dunkirk Verlag Ballantine Books New York 1959 DNB 1036369528 S 265 Frieser Blitzkrieg Legende S 377 in der Google Buchsuche Frieser Blitzkrieg Legende S 377 in der Google Buchsuche Edward Hooton Luftwaffe at War Volume 2 Blitzkrieg in the West 1939 1940 Midland Publishing 2008 ISBN 978 1 85780 272 6 S 74 englisch a b Liddell Hart B H History of the Second World War G P Putnam New York 1970 ISBN 0 306 80912 5 S 46 englisch Alan J P Taylor S L Mayer Hrsg A History Of World War Two Octopus Books London 1974 ISBN 0 7064 0399 1 S 60 englisch Ian Kershaw Fateful Choices Ten Decisions That Changed the World 1940 1941 Penguin Books London 2008 ISBN 978 0 14 101418 0 S 27 Unit History Auxiliary Territorial Service In Forces War Records Clever Digit Media abgerufen am 9 Juni 2019 englisch David Cox Bloodless boring and empty Christopher Nolan s Dunkirk left me cold In The Guardian Guardian News amp Media Limited 26 Juli 2017 abgerufen am 9 Juni 2019 englisch www raf mod uk Campaign Diary The Battle of France May June 1940 Memento vom 7 Dezember 2008 im Internet Archive John Wellham With Naval Wings The Autobiography of a Fleet Air Arm Pilot in World War II Verlag Spellmount Chalford England 2007 ISBN 978 1 86227 379 5 S 55 72 David Divine The Nine Days of Dunkirk Ballantine Books New York 1959 DNB 1036369528 S 260 267 Mike Spick Luftwaffe Fighter Aces The Jagdflieger and Their Combat Tactics and Techniques Verlag Ballantine Books New York USA 1997 ISBN 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