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Die Schlacht am Grebbeberg Niederlandisch Slag om de Grebbeberg war ein grosseres Gefecht wahrend des Westfeldzuges entlang der Grebbe Linie im Zweiten Weltkrieg 1 Schlacht am GrebbebergTeil von Zweiter WeltkriegGrebbeberg Blick von SudenDatum 10 bis 13 Mai 1940Ort Rhenen in den NiederlandenAusgang deutscher SiegKonfliktparteienNiederlande Niederlande Deutsches Reich NS Deutsches ReichBefehlshaberGodfried van Voorst tot Voorst Generalleutnant Karl von Tiedemann Generalleutnant Truppenstarke15 000 Soldaten geschatzt 1 Division 1 Brigade 23 000 Soldaten geschatzt 1 Division 1 BrigadeVerluste471 Tote 275 ToteWestfeldzug Schlacht um die NiederlandeMaastricht Mill Den Haag Rotterdam Zeeland Grebbeberg Afsluitdijk Bombardierung von RotterdamInvasion von LuxemburgSchusterlinieSchlacht um BelgienFort Eben Emael K W Linie Dyle Plan Hannut Gembloux LysSchlacht um FrankreichArdennen Sedan Maginot Linie Weygand Linie Arras Boulogne Calais Dunkirchen Dynamo Wormhout Abbeville Lille Paula Fall Rot Aisne Alpen Cycle Saumur Lagarde Aerial Fall Braun Grebbelinie mit Laufgraben bei ScherpenzeelUmgebungskarte der Grebbelinie Inhaltsverzeichnis 1 Schauplatz 2 Vorgeschichte 3 Der Angriff 3 1 11 Mai 1940 3 2 12 Mai 1940 3 3 13 Mai 1940 3 4 Durchbruch an der Stoplinie 3 5 Das Ende 4 Verluste 5 Folgen 6 Gedenken 7 Weblinks 8 Einzelnachweise und FussnotenSchauplatz BearbeitenDer nordliche Teil des Grebbebergs bildet der Laarsenberg der Suden wird das Gelande von Niederrhein und Valleikanaal begrenzt im Westen von der Stadt Rhenen und im Osten die Uberschwemmungsflache bis Wageningen Der 52 Meter hohe Grebbeberg war der ostlichste Punkt der niederlandischen Verteidigung an der Grebbe Linie zwischen den Stadten Rhenen und Wageningen an der Grenze der Provinzen Utrecht und Gelderland Der Grebbeberg liegt am Ouwehands Dierenpark 2 und war aufgrund seiner Lage uber dem Nederrijn von strategischer Bedeutung Bereits im Jahr 2000 v Chr wurden am Grebbeberg Befestigungsanlagen erbaut Der Grebbeberg ist mit Eichen bestanden und besitzt teilweise sehr steile Kanten und Klippen Zu den Besonderheiten gehoren Erosion und auf der Sudseite ein besonders warmes Mikroklima So bietet der Grebbeberg einer sehr speziellen Flora Lebensraum Die Gefallenen Deutsche wie Niederlander wurden nach der Schlacht am Grebbeberg beerdigt Nach dem Krieg wurden die deutschen Opfer nach Ysselsteyn umgebettet Vorgeschichte BearbeitenWasserwege wie die Maas und die IJssel bildeten die geographischen Hindernisse der Festung Holland Die Grebbe Linie bildete davon den ostlichen Teil Die Grebbe Linie wurde bereits 1745 erbaut und war zum ersten Mal im Jahre 1794 gegen die Franzosen im Einsatz Ende der 1930er Jahre wurde eine Reihe von Bunkern und Kasematten in der Gegend sudlich des IJsselmeer und nordlich des Rheins errichtet Es gab grosse Mangel in der Konstruktion der Bunker welche schwierig gegen Angriff von den Flanken und von hinten zu verteidigen waren Die Bewaffnung der Bunker war uberholt Vieles entstammte noch aus der Zeit des Ersten Weltkriegs Aus Rucksicht auf die Zivilbevolkerung wurden Gebaude und Baume aus der Schusslinie nicht entfernt Fur den Angreifer war somit viel Deckung vorhanden Das Grabensystem folgte dem Muster aus dem Ersten Weltkrieg Die Verteidigungslinie bestand aus einer Reihe von Aussenposten Voorpostenlijn einer Frontlinie Frontlijn einer Stoplinie Stoplijn und eine Schlusslinie Ruglijn Deutsche Spione erkannten dass der Grebbeberg aufgrund des Fehlens von Uberflutungsflachen der schwachste Punkt in der Grebbelinie sein musste Der Angriff BearbeitenDer Kampf begann am 10 Mai 1940 um 03 55 Uhrzeit durch die deutsche Heeresgruppe B Der Widerstand an der IJssel und bei Westervoort war starker als erwartet Die 207 Infanterie Division unter Generalleutnant Carl von Tiedemann und das SS Regiment Der Fuhrer unter SS Standartenfuhrer Georg Keppler beide der 18 Armee unterstellt erhielten den Befehl den Grebbeberg zu nehmen 11 Mai 1940 Bearbeiten Am 11 Mai 1940 begann der Sturm auf die niederlandischen Aussenposten die einen drei Kilometer breiten Abschnitt vor dem Grebbeberg abdeckten Verteidigt wurden die Aussenposten durch das 8 Infanterie Regiment III 8 RI 4 Infanterie Division Die Aussenposten waren durch Sandsacke und holzerne Hindernisse nur improvisiert und unzureichend gesichert Der Wirkungsradius des Abwehrfeuers war so angelegt dass es sich nicht uberlappte Der deutsche Angriff begann mit einem Artillerieschlag auf die Linie der Aussenposten welcher die niederlandische Kommunikation lahmlegte Aufgrund der Mangel in der niederlandischen Verteidigung konnten zwei Bataillone Stosstrupps des SS Regiments Der Fuhrer die Abwehr dadurch neutralisieren dass eine Gruppe Deckungsfeuer schoss wahrend die andere nach Schwachstellen fur einen Flankenangriff suchte Im Nordsektor im Bereich einer Uberschwemmungsflache begann der Angriff gegen das niederlandische 19 Infanterie Regiment 19 RI in der Frontlinie bei Kruiponder Der Angriff wurde mit Unterstutzung der niederlandischen Artillerie zuruckgewiesen Die niederlandische Linie war bereits vom SS Regiment umgangen Um 18 Uhr kapitulierten die Niederlander in der letzten Stellung der Aussenpostenlinie In den Abendstunden versuchen deutsche Panzerwagen den Berg zu sturmen werden jedoch mit 47 mm Pak Geschutzen zuruckgetrieben Der Artillerie Sergeant Chris Meijer wurde hingerichtet da ihm angelastet wurde seinen Posten verlassen zu haben Gegen 21 Uhr wollte das II Bataillon des 19 RI zum Gegenangriff gegen die besetzten Aussenposten ubergehen wo sie 3 000 SS Grenadieren begegnen wurden Auf niederlandischer Seite vermutete man nur einige hunderte von deutschen Soldaten Der Gegenangriff wurde nicht ausgefuhrt Die niederlandische Artillerieunterstutzung vereitelte ihrerseits einen deutschen Nachtangriff Die Deutschen vermuteten dass der deutsche Angriff schon wahrend des Aufbaus von den niederlandischen Artilleriebeobachtern erkannt wurde Das war aber nicht der Fall 12 Mai 1940 Bearbeiten Am Pfingstsonntag dem 12 Mai 1940 konzentrierte sich der Schwerpunkt des deutschen Angriffs auf den ostlichen Abhang des Grebbebergs Der Hugel wurde von vier Kompanien der II 8 RI und I 8 RI verteidigt Verstarkt wurden diese Einheiten durch eine Maschinengewehr Kompanie und eine Panzerjager Einheit welche die umliegenden Kasematten bezogen hatte Die niederlandische Verteidigung war besser organisiert als am Vortage und die Deutschen fanden keinen toten Winkel um dort einzudringen Das deutsche Artilleriefeuer war nicht in der Lage die niederlandischen Bunker zu zerstoren doch es demoralisierte die niederlandischen Soldaten die hauptsachlich aus Wehrpflichtigen bestanden Um die Mittagsstunden fiel das Fort Hoornwerk 3 danach wurde der bewaldete Hang des Grebbebergs gesturmt Die niederlandischen Verteidiger hatten nicht genugend Krafte fur einen Gegenangriff Gegen 13 Uhr kam es zur ersten Begegnung zwischen den Gegnern Die niederlandische Abwehr brach unter der uberlegenen deutschen Feuerkraft zusammen Major Johan Henri Azon Jacometti vom II 19 RI fiel dabei Weil das SS Regiment auf engem Raum konzentriert war wurde es verwundbar fur niederlandische Artillerie und Granatwerfer Am spaten Nachmittag sauberten die SS Grenadiere vom III Bataillon SS Regiment Der Fuhrer unter SS Obersturmbannfuhrer Hilmar Wackerle einen Teil des Bereichs zwischen Stoplinie und Frontlinie von Feindwiderstand Wackerle sah es als eine Frage der personlichen Ehre an den Grebbeberg um jeden Preis zu nehmen Wackerle befahl zwei Stosskeile gegen die Stoplinie an der Strasse Rhenen Wageningen und den anderen sudlich in der Nahe des Rheins Wackerle erreichte die Eisenbahnlinie Rhenen Veenendaal Durch den schnellen Vorstoss des III Bataillons konnten nachruckende Einheiten nicht folgen Die niederlandische Abwehr v a II 19 RI konnte sich wieder stabilisieren Verstarkung durch das 46 Infanterie Regiment I 46 RI erreichte die Grebbe Linie Die ersten Truppen die auf dem Schlachtschauplatz erschienen waren das 3 und 4 Husaren Regiment Der einzige Weg nach Rhenen verlief unterhalb des Viaduktes welches von Truppen der Koninklijke Marechaussee angefuhrt von Hauptmann G J W Gelderman Geldermann eroffnete das Feuer und traf dabei sowohl den Gegner als auch eigene Soldaten Einer SS Kompanie gelang es sich in einer Fabrik zwischen Eisenbahnlinie und Rhein festzusetzen Die Verstarkungen wurden vom Kommandeur der Feldarmee Baron van Voorst tot Voorst entsandt Ihm standen verhaltnismassig geringe Krafte zur Verfugung da viele Reserven bei der Abwehr der Luftlandungen in Dordrecht Rotterdam und die Flugplatze rund Den Haag gebunden waren Vorgesehen waren das II 11 RI I 20 RI sowie funf weitere Bataillone um die Stoplinie zu einer neuen Abwehrlinie neu zu organisieren Drei Bataillone sollten den Grebbeberg die Stoplinie und die endgultige Linie stabilisieren wahrend nordlich vom Grebbeberg vom Dorf Achterberg mit vier Bataillonen ein Flankenangriff gefuhrt werden sollte 13 Mai 1940 Bearbeiten Am Morgen des 13 Mai 1940 hatte Generalleutnant von Tiedemann den Kontakt zum III SS Bataillon Wackerle verloren Von Tiedemann beschloss angesichts der verwirrenden Lage auf dem Grebbeberg eine zweite Angriffsachse zu eroffnen Zu diesem Zweck wurde die 207 ID nicht im nordlichen Sektor sondern gegen den Grebbeberg selbst eingesetzt Die Angriffe beider Seiten wurden von indirektem Feuer unterstutzt Die Niederlander forderten Luftunterstutzung der British Royal Air Force an Dieser konnte jedoch nicht erfolgen da alle Krafte in der Schlacht um Frankreich gebunden waren Nur die Koninklijke Luchtmacht die niederlandische Luftwaffe konnte vier Fokker C X leichte Doppeldecker entbehren die insgesamt 30 Bomben auf deutsche Artilleriestellungen vor dem Grebbeberg abwarfen Der niederlandische Gegenangriff in der Nahe von Achterberg verzogerte sich um vier Stunden und begann um 8 Uhr I 29RI III 29RI II 24RI und I 20RI gingen in den Kampf waren jedoch schlecht vorbereitet schlecht ausgerustet und vom langen Marsch erschopft Die deutschen Verbande hatten mittlerweile auf breiter Front die Stoplinie erreicht Artilleriefeuer und irrtumlicher Beschuss durch eigene MGs fuhrten zu hohen Verlusten bei den Niederlandern Gegen 14 Uhr griffen 27 Junkers Ju 87 Sturzkampfbomber an und richteten grosse Verwirrung unter den niederlandischen Truppen an Die niederlandischen Truppen wurden danach von einer Sauve qui peut Mentalitat erfasst 4 Damit brach die Verteidigungslinie der 4 Division am Grebbeberg zusammen Durchbruch an der Stoplinie Bearbeiten Erneut sollten Entsatztruppen in das Kampfgeschehen eingreifen Die Kommunikation zwischen den niederlandischen Truppen war durch den Stosskeil des Bataillons Wackerle unterbrochen Am Vortage wurden Schutzengraben an der Strasse Rhenen Wageningen bereits aufgegeben Es erwies sich als fatale Entscheidung keine Waldflachen in der Nahe der Stoplinie abgeholzt zu haben Dies wurde nun zum Nachteil der Verteidiger die nicht in der Lage waren um die deutschen Truppen durch die Abdeckung unten zu halten wozu die Baume vorgesehen waren Mit der Stoplinie war die gesamte Grebbelinie in Gefahr da es keine tieferen Verteidigungsanlagen mehr gab welche den deutschen Angriff noch hatten aufhalten konnen Nach einem deutschen Einbruch kam es zu einer vorubergehenden Panik bei den wenig fronterfahrenen Einheiten Ein zweiter Artillerieschlag fuhrte zur Stabilisierung und gegen die Mittagsstunden war die Stoplinie ausser Gefecht gesetzt Der Befehlshaber des I 8RI Major Willem Pieter Landzaat gab Durchhalteparolen wie steht fest hinter den Trummern und Widerstand leisten bis zur letzten Patrone durch Landzaat fiel im Kampf 5 Die in Rhenen verbliebenen niederlandischen Truppen waren zu schwach und zu stark demoralisiert um einen weiteren Angriff zu fuhren Im Laufe des Tages verliessen weitere niederlandische Verbande das Schlachtfeld um sich in Richtung Westen zuruckzuziehen Wahrenddessen hatte eine SS Kompanie die Nacht in der verlassenen Fabrik verbracht Sie unternahmen zwei Versuche die letzte Linie des Gegners zu durchbrechen Wackerle verletzte dabei zweimal geltendes Kriegsrecht einerseits weil er niederlandische Kriegsgefangene als menschliche Schutzschilde missbrauchte und andererseits weil er einen Angriff unter der Verwendung von Feinduniformen durchfuhren liess Die so maskierten SS Manner wurden jedoch an ihren Stiefeln erkannt Die Marechaussee Einheit hatte den Befehl eigene Soldaten hinrichten zu lassen die sich nach Westen absetzen wollten Das Viadukt wurde von zuruckweichenden Kraften zerstort Wackerle selbst wurde im Laufe der Kampfhandlungen schwer verwundet Luftangriffe auf die Brigade B nordlich des Grebbeberges fuhrte zu nur geringen physischen Schaden aber zu einer starken Demoralisierung Das Ende Bearbeiten Der Fall des Grebbeberges war von entscheidender Bedeutung im Feldzug gegen die Niederlande Dadurch brach die gesamte Grebbelinie zusammen und als Folge mussten sich vier niederlandische Divisionen zuruckziehen Deutsche Truppen stellten erst am 14 Mai 1940 fest dass die Linie verlassen war Das SS Regiment Der Fuhrer stand an der Grebbelinie zwei niederlandischen Divisionen sic gegenuber die zum grossen Teil aus bester niederlandischer Kolonialtruppe sic zusammengesetzt waren Der Niederlander hat sich tapfer und zah verteidigt und bis auf Einzelfalle anstandig gekampft Unfair war es zum Beispiel dass mehrfach die weisse Fahne auf Bunkern gehisst wurde und unsere Stosstrupps als dann aus vorbereiteten Stellungen unter Feuer genommen wurden Die Verluste des Niederlanders mussen gross gewesen sein An Gefangenen hat das Regiment rund funftausend eingebracht Das Verhalten aller Offiziere Unterfuhrer und Manner im Kampf war uber jedes Lob erhaben Rucksichtsloses Draufgehen und unbeirrbare Kaltblutigkeit auch in schwierigsten Lagen zeichnete sie bei jeder Gelegenheit in besonderem Masse aus Nur dadurch konnte der grosse Erfolg in Holland errungen werden Die Verluste des Regiments bei den Kampfen in Holland betrugen 118 Gefallene davon sieben Offiziere 231 Verwundete davon 10 Offiziere und 15 Vermisste Otto Weidinger Kameraden bis zum Ende 6 1962Verluste BearbeitenVor allem die niederlandischen Verluste von 18 Offizieren und 399 Unteroffizieren und Mannschaften in der dreitagigen Schlacht waren schwerwiegend Die deutschen Verluste waren geringer Augenzeugenberichte stimmen nicht mit den gemeldeten Gefallenenlisten uberein Offiziell wurden 238 Soldaten gemeldet Schatzungen bewegen sich jedoch zwischen 250 und 300 Gefallenen Folgen BearbeitenDie Ostfront der Festung Holland wurde nicht mehr angegriffen da die Niederlande nach dem schweren Bombenangriff auf Rotterdam am Abend des 14 Mai 1940 bis auf die Provinz Zeeland kapitulierten Gedenken BearbeitenHeute befinden sich in Rhenen ein Kriegsmuseum und ein Graberfeld 7 welches an die Schlacht am Grebbeberg erinnern soll 8 Weblinks BearbeitenWebsite uber die Schlacht am Grebbeberg nl en Website uber die Schlacht um Holland nl en Battlefield Tour Grebbeberg 1940 en Einzelnachweise und Fussnoten Bearbeiten Wilhelmina Einsam und doch nicht allein Erinnerungen Ubertragen aus dem Hollandischen von Hans Fischer Evangelisches Verlagswerk Stuttgart 1961 S 247 Ouwehands Tierpark Befestigung aus dem 18 Jh Franzosisch Rette sich wer kann The Battle of the Grebbeberg May 1940 Das SS Panzer Grenadier Regiment DF 1938 1945 Verlag K W Schutz KG Dutch War Cemetery Grebbeberg Militair Ereveld Grebbeberg Rhenen The Netherlands51 954 5 6 Koordinaten 51 57 14 4 N 5 36 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht am Grebbeberg amp oldid 237844824