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Die Schlacht von Rotterdam war zu Beginn des Westfeldzugs der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg im Rahmen der Schlacht um die Niederlande vom 10 bis 14 Mai 1940 der Versuch die wichtige Hafenstadt und ihre bedeutenden Verkehrsverbindungen einzunehmen Erst nach einem verheerenden Bombenangriff Bombardierung von Rotterdam mussten sich die Verteidiger am 14 Mai geschlagen geben 1 Schlacht von RotterdamTeil von Schlacht um die NiederlandeWaalhaven Flugplatz nahe Rotterdam nach dem deutschen AngriffDatum 10 Mai bis 14 Mai 1940Ort Rotterdam und UmgebungAusgang deutscher SiegKonfliktparteienNiederlande NiederlandeVereinigtes Konigreich Vereinigtes Konigreich Deutsches Reich NS Deutsches ReichBefehlshaberNiederlande Oberst P W ScharrooVereinigtes Konigreich Major Clifford Brazier Deutsches Reich NS Gen Kurt StudentTruppenstarke7 000 Soldaten 12 Geschutze 6 Pak 2 gepanzerte Fahrzeuge 1 Kanonenboot 1 Sprengkommando UK 1 000 Soldaten 12 WasserflugzeugeVerluste185 Gefallene 3 Flugzeuge 123 Gefallene 5 FlugzeugeWestfeldzug Schlacht um die NiederlandeMaastricht Mill Den Haag Rotterdam Zeeland Grebbeberg Afsluitdijk Bombardierung von RotterdamInvasion von LuxemburgSchusterlinieSchlacht um BelgienFort Eben Emael K W Linie Dyle Plan Hannut Gembloux LysSchlacht um FrankreichArdennen Sedan Maginot Linie Weygand Linie Arras Boulogne Calais Dunkirchen Dynamo Wormhout Abbeville Lille Paula Fall Rot Aisne Alpen Cycle Saumur Lagarde Aerial Fall Braun Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 2 Die Schlacht 2 1 10 Mai 2 2 11 Mai 2 3 12 Mai 2 4 13 Mai 2 5 14 Mai 3 Die Bombardierung 4 Niederlandische Kapitulation 5 Literatur 6 Weblink 7 EinzelnachweiseAusgangslage BearbeitenRotterdam verfugte uber keine ausgebauten Verteidigungsanlagen und spielte in strategischen Uberlegungen fur die Verteidigung der Niederlande keine Rolle Die Stadt lag relativ weit von der sog Festung Holland entfernt und nicht direkt an der Kuste In Rotterdam stationierte Truppen gehorten vor allem Ausbildungseinrichtungen an Ein modernes Artilleriebataillon mit zwolf 105 mm Geschutzen lag im Stadtteil Hillegersberg Der Feuerbereich der Einheit betrug 16 000 m und umfasste somit nicht nur die gesamte Stadt sondern auch das nahe Umland Stadtkommandant war ein Pionieroffizier Oberst P W Scharroo 2 Die Garnison bestand aus rund 7000 Mann nur 1000 davon waren fur Kampfeinsatze gerustet 450 Mann Marineinfanterie 3 Kompanien sogenannter Garnisonsinfanteriebataillon Am Flusslauf Nieuwe Maas standen sieben Zuge leichte Flak sie verfugten uber schwere Maschinengewehre und 20 mm Oerlikon Kanonen Eine schwere Flak Batterie befand sich nordlich der Nieuwe Maas Zwei weitere schwere Flak Batterien in vier leichte Zuge Flak untergliedert lagen im Hafengebiet Waalhaven Das Waalhaven Flugfeld war Heimatstandort des 3 Java Geschwaders der niederlandischen Luftstreitkrafte Koninklijke Luchtmacht Dieses verfugte uber Fokker G I Jagdflugzeuge 3 Am 10 Mai 1940 standen dem Geschwader elf Maschinen in voller Einsatzbereitschaft zur Verfugung Wahrend des Luftangriffs auf das Flugfeld am 10 Mai konnten neun der elf Maschinen starten die anfliegenden Luftwaffenverbande angreifen und 167 Junkers Ju 52 abschiessen 4 Der ursprungliche deutsche Plan sah vor dass ein Einsatzkommando Fallschirmjager nach Landung in Waalhaven von dort aus die Stadt angreifen und die Brucken uber die Nieuwe Maas nehmen sollte wobei es den Vorteil der Uberraschung zu nutzen galt Die Erfolgschancen der Einsatzgruppe wurde jedoch als zu niedrig eingeschatzt und der Plan verworfen Als neuen Plan sah man die Landung von zwolf speziell angepasste Wasserflugzeugen Heinkel He 59D auf der Nieuwe Maas vor Sie sollten mit zwei Zugen der 11 Kompanie des 16 Luftlande Regiments und vier Pionierkompanien anfliegen Diese 90 Mann sollten die Brucken besetzen Die Landung war beim Feyenoord Stadion geplant Nach Erlangung der Brucken sollten Einheiten aus Waalhaven mit zusatzlich unterstutzenden Waffen entsandt werden 5 Die Schlacht Bearbeiten nbsp Junkers Ju 52 Transportflugzeug brennt bei Rotterdam10 Mai Bearbeiten nbsp Militarische Lage im Raum Rotterdam am 10 Mai 1940Um 04 50 Uhr landeten die Wasserflugzeuge planmassig auf der Nieuwe Maas Mit ausgesetzten Schlauchboote arbeiteten sich rund 80 Deutsche an beide Ufer des Flusslaufs vor und besetzten rasch die Brucken Sie stiessen lediglich auf den Widerstand einiger niederlandischer Polizisten 6 Oberstleutnant Dietrich von Choltitz Kommandeur des III Bataillons des Infanterie Regiments 16 begann nach Landung seiner Truppen auf dem Flugfeld in Waalhaven damit die Einsatzbefehle umzusetzen Er schickte Verstarkungen an die Brucken Die Niederlander hatten im Suden der Stadt fur zahlreiche Prasenz eigener Krafte gesorgt die Kampfqualitat fiel jedoch deutlich gegenuber erprobten Verbanden ab Eine Einheit war aus Schlachtern und Backern gebildet worden die von einigen Infanteristen gefuhrt wurden und Verstarkung in Schutzen fanden die sich vom Flugfeld zuruckgezogen hatten Die Niederlander verbargen sich in Hausern die am Weg zu den Brucken lagen Dort wurden sie von den Deutschen in fur beide Seiten verlustreichen Kampfen aufgerollt Mit weiterer Unterstutzung durch Pak Geschutze gelang den Deutschen der rasche Vormarsch zur Verstarkung des die Brucken haltenden Kommandos 7 Inzwischen war der Stab des III Bataillons des Infanterie Regiments 16 auf niederlandische Einheiten gestossen Oberstleutnant von Choltitz Adjutant fuhrte einen Angriff auf die gegnerische Stellung wurde dabei aber todlich verwundet Als die Deutschen nach einem anderen Weg zu den Brucken suchten um die hollandische Festung zu umgehen gelang es ihnen vorgeschobenen Truppen entlang der Quais zu folgen Gegen 09 00 Uhr hatte das Gros des III Bataillons Kontakt mit den Verteidigern der Brucken hergestellt Die niederlandische Kompanie im Suden der Stadt konnte sich bis in den Nachmittag des 10 Mai behaupten Sie wurde dann von der neu gelandeten 10 Kompanie des Infanterie Regiments 16 angegriffen unterstutzt durch Morser Die Niederlander kapitulierten als ihnen die Munition ausging 8 Die niederlandischen Truppen im Norden der Stadt wurden durch das Drohnen der Flugzeuge uber der Stadt alarmiert Das Hauptquartier der Garnison war vorubergehend nur mit einem Hauptmann besetzt der die Truppen antreten liess und die Verteilung der Munition koordinierte Kleine Trupps wurden zu den Brucken den drei Bahnhofen in der Nahe und den Gebieten rund um die Nieuwe Maas geschickt wo Landungen gemeldet worden waren Die Deutschen bemerkten die Aktivitat auf der niederlandischen Seite und die ersten Kontakte mit den Niederlandern zwangen sie ihre Krafte um die Brucken zu konsolidieren Die ersten niederlandischen Gegenmassnahmen wurden von einer kleinen Truppe niederlandischer Marinesoldaten und einer unvollstandigen Pionierkompanie der Armee durchgefuhrt Die Niederlander bezogen Stellung um das kleine deutsche Nest nordlich der Brucken und begannen an zahlreichen taktisch wichtigen Punkten Maschinengewehre aufzustellen Bald waren die ersten ernsthaften Feuergefechte zwischen den Angreifern und regularen niederlandischen Armeeeinheiten zu sehen und zu horen Allmahlich wurden die Deutschen in den engen Umkreis um die Verkehrsbrucke zuruckgedrangt Beide Seiten erlitten erhebliche Verluste Nach und nach drangten die Niederlander die deutschen Truppen am Bruckenkopf in eine schnell zusammenschrumpfende Stellung Viele Zivilisten beobachteten die Schlacht Im Laufe des Vormittags setzte die niederlandische Marine zwei kleine Marineschiffe ein ein kleines veraltetes Kanonenboot und ein Motor Torpedoboot um die Verteidiger an den Brucken zu unterstutzen Zweimal griff das Kanonenboot die Deutschen an der Verkehrsbrucke auf der Nordseite des Noordereiland einer Insel im Fluss an das zweite Mal in Begleitung des Motortorpedobootes Etwa 75 Granaten Kaliber 75 mm wurden auf die Angreifer abgefeuert jedoch mit geringer Wirkung Beim zweiten Versuch warf die Luftwaffe eine Reihe von Bomben auf die Marineschiffe ab die das Motor Torpedoboot erheblich beschadigten Beide Schiffe zogen sich nach dem Bombenangriff zuruck Sie hatten drei Gefallene zu beklagen 9 In der Zwischenzeit waren die Deutschen mit einigen 3 7 cm PaK und einigen Infanteriegeschutzen verstarkt worden Sie bemannten die Hauser entlang der Nordseite der Insel mit schweren Maschinengewehren und platzierten Granatenwerfer in der Mitte der Insel Der andauernde Kampf um das nordliche Flussufer veranlasste die Deutschen sich auf das grosse Gebaude der National Life Insurance Company am Kopf der Verkehrsbrucke zuruckzuziehen Aufgrund der schlechten Schusswinkel die die Niederlander auf das Gebaude hatten konnten die Deutschen das Gebaude ohne grosse Schwierigkeiten halten Die niederlandischen Truppen die die nahegelegenen Hauser hielten mussten sich aufgrund des prazisen und anhaltenden Granatwerferfeuers zuruckziehen Diese Pattsituation beginnend am Nachmittag des 10 Mai sollte bis zur Kapitulation der Niederlande am 14 Mai unverandert bleiben 10 Oberst Scharroo war sich bewusst dass seine kleine Garnison mit einem ernsthaften deutschen Angriff konfrontiert war und forderte in Den Haag erhebliche Verstarkungen an Viele Einheiten wurden geschickt werden die alle aus den Reserven hinter der Grebbe Linie oder von der Ostfront der Festung Holland kamen 11 11 Mai Bearbeiten Mit den in der Nacht und bis in den fruhen Morgen hinein eingetroffenen Verstarkungen reorganisierte Oberst Scharroo seine Verteidigungsstellungen Er stationierte Truppen entlang des gesamten Flusses und im Westen Norden und Osten der Stadt Letzteres geschah weil der Oberst Aktionen von gelandeten Deutschen gegen die Stadt aus diesen Richtungen befurchtete Sein kleiner Stab war sehr mit den zahlreichen Berichten uber Phantomlandungen und verraterische Aktionen der Zivilisten beschaftigt Diese Aktivitaten beschaftigten den Stab so sehr dass fur den 11 Mai keine Plane fur organisierte Gegenmassnahmen gegen den deutschen Bruckenkopf erstellt wurden 12 Um 04 00 Uhr wurden die Kampfe um den Bruckenkopf wieder aufgenommen Die deutsche Speerspitze bildeten immer noch die Truppen etwa 40 50 Mann im Gebaude der National Life Insurance Company Diese waren durch das niederlandische Vorrucken am 10 Mai vom Rest der deutschen Krafte isoliert worden Alle hollandischen Versuche das Gebaude einzunehmen scheiterten aber auch alle deutschen Versuche die Manner dort zu versorgen oder zu verstarken Deutsche die versuchten mit Motorradern oder Autos uber die Brucke zum Gebaude zu gelangen wurden entweder erschossen oder zuruckgedrangt Die Brucke war unuberwindlich geworden da von beiden Seiten mit Maschinengewehren geschossen wurde Die niederlandischen Luftstreitkrafte unterstutzten die Bodentruppen Niederlandische Bomber begannen mit dem Abwurf von Bomben auf die Brucken und obwohl sie alle verfehlten trafen verirrte Bomben deutsche Stellungen in der Nahe der Brucke und zerstorten eine Reihe von Maschinengewehrnestern Die Deutschen benutzten das Holland America Line Schiff SS Statendam und stellten an Deck einige ihrer Maschinengewehre auf Diese Stellungen erregten die hollandische Aufmerksamkeit schon bald wurde Granatwerfer und Maschinengewehrfeuer auf die deutschen MG Nester auf dem Schiff und die angrenzenden Anlagen eroffnet Es brachen Brande aus und auch das Schiff selbst fing Feuer Die Deutschen evakuierten daraufhin das Schiff das bis weit nach der Kapitulation am 14 Mai weiter brannte 13 12 Mai Bearbeiten Am 12 Mai gingen die Kampfe dort weiter wo sie am Vortag geendet hatten Obwohl die Niederlander die Kontrolle uber die Stadt nicht zuruckgewannen mussten die Deutschen standige Angriffe auf ihre Stellungen hinnehmen Die Verluste hauften sich auf beiden Seiten und das deutsche Kommando machte sich zunehmend Sorgen uber den Zustand seiner 500 Mann im Herzen von Rotterdam Oberstleutnant von Choltitz erhielt von Generalleutnant Kurt Student die Erlaubnis seine Manner aus der nordlichen Stellung zuruckzuziehen wenn er der Meinung war dass die operative Situation dies erforderte Nordwestlich von Rotterdam beim Dorf Overschie versammelten sich Krafte die an den Luftlandungen bei Ockenburg und Ypenburg beteiligt gewesen waren General Graf von Sponeck hatte den Rest seiner Truppen von Ockenburg nach Overschie verlegt und bekampfte niederlandische Truppen in diesem Gebiet Im Dorf Wateringen stiessen die Deutschen auf einen Wachtrupp eines niederlandischen Gefechtsstands und als zwei Panzerwagen erschienen um die hollandischen Verteidiger zu unterstutzen zogen sich die Deutschen zuruck und machten einen Umweg Dem Grossteil von von Sponecks Gruppe gelang es das Dorf Overschie zu erreichen wo sie sich mit deutschen Uberlebenden der Ypenburg Schlacht trafen 14 15 13 Mai Bearbeiten nbsp Einheiten der Wehrmacht marschieren links eine abgeschossene Ju 52 bei RotterdamAm Abend des 12 Mai hatte Oberst Scharroo vom Generalhauptquartier den Befehl erhalten alle Anstrengungen zu unternehmen um den deutschen Widerstand an den nordlichen Zufahrten zu den Brucken zu beseitigen und die Brucken schliesslich zu zerstoren Dieser Befehl war eine direkte Folge des Auftauchens der deutschen 9 Panzerdivision an den Moerdijk Brucken die die niederlandische Verteidigung der Festung Holland bedrohte Der Kommandeur der ortlichen Marineinfanterie Oberst von Frijtag Drabbe erhielt den Befehl alle deutschen Widerstandsnester am Nordufer zu zerstoren und als nachstes den nordlichen Bruckenzugang zu besetzen um das Gebiet zu sichern und die Brucke fur die Zerstorung vorzubereiten Er bildete eine Kompanie etwas uber 100 Mann aus seinen erfahrensten Marinesoldaten Eine weitere Kompanie von Marine Hilfstruppen ebenfalls mit einer Starke von etwa 100 Mann wurde als Verstarkung bereitgestellt Diese beiden Kompanien wurden von zwei Batterien 10 5 cm Haubitzen und zwei gepanzerten Fahrzeugen unterstutzt Eine Kompanie von sechs 8 cm Granatwerfern wurde dem Einsatzverband ebenfalls zugeordnet 16 Als die Marineinfanteristen vorruckten wurden sie bald durch heftiges deutsches Maschinengewehrfeuer von Suden her nieder gehalten Die Artillerie hatte bis zu diesem Zeitpunkt keinen einzigen Schuss abgefeuert aber nach einem kurzen Kontakt mit dem Kommandeur des Artilleriebataillons wurden einige Salven abgefeuert Alle Geschosse verfehlten ihr Ziel und nachdem auch Korrekturen die Genauigkeit nicht erhohen konnten stellte die Artillerie das Feuer ein In der Zwischenzeit waren die beiden Panzerwagen angekommen und versuchten sich der Brucke zu nahern Die Deutschen antworteten mit heftigem Panzerabwehrfeuer und legten einen der Wagen lahm Der zweite Wagen blieb in sicherer Entfernung und war nicht in der Lage die Deutschen im Gebaude der National Life Insurance anzugreifen Da der Kommandant der Morserkompanie den Oberst davon uberzeugte dass seine Morser nicht in der Lage sein wurden effektives Feuer auf das hohe Gebaude zu legen wurde der Angriff auf der ostlichen Seite des Bruckenkopfes abgebrochen Von Nordwesten ruckte ein kompletter Zug der Marineinfanterie entlang der Nieuwe Maas vor und erreichte die nordliche Landzunge ohne jede deutsche Storung Sie wussten jedoch nichts von der Besetzung des Versicherungsgebaudes durch die Deutschen Als der Zug begann die Brucke zu uberqueren eroffneten die Deutschen das Feuer von beiden Seiten Viele Manner wurden getroffen meist todlich Die Marineinfanteristen erwiderten jedoch sofort das Feuer mit ihren Karabinern und leichten Maschinengewehren Nachdem ein paar weitere von ihnen gefallen waren zog sich der Rest zuruck Einige wurden beim Ruckzug getotet Andere fanden unter der Brucke Unterschlupf konnten aber nicht mehr weiter Der Rest der Marineinfanteristen suchte Schutz unter der Brucke am nordlichen Ende Sie wurden bald in ein Feuergefecht mit einer kleinen Gruppe von Deutschen verwickelt die ebenfalls dort Schutz suchten Nach dem Krieg berichteten deutsche Soldaten die im Versicherungsgebaudes gewesen waren dass sie kurz vor der Kapitulation gestanden hatten Sie hatten kaum noch Munition die Halfte war verwundet und sie waren am Rande der Erschopfung Aber gerade als sie sich ergeben wollten verschwanden die Marinesoldaten Der niederlandischen Fuhrung in Rotterdam war klar dass mit der gescheiterten Aktion gegen die Brucken alle Hoffnung auf eine erfolgreiche Verteidigung des Nordufers gesetzt werden musste Um eine solche sichere Verteidigung zu erreichen wurde sieben Infanteriekompanien befohlen einen Schirm entlang des Flusses zu bilden Beide Brucken wurden mit je drei Panzerabwehrkanonen gedeckt und drei Batterien 10 5 cm Haubitzen wurden angewiesen Sperrfeuer auf beide Landzungen vorzubereiten In der Zwischenzeit waren die ersten deutschen Panzer in den sudlichen Aussenbezirken von Rotterdam angekommen Der deutsche General Schmidt Kommandeur des XXXIX Armeekorps war sehr zuruckhaltend einen umfassenden Panzerangriff uber die Brucken auf die Nordseite zu starten Er hatte Berichte uber einen starken hollandischen Widerstand und die Anwesenheit von hollandischer Artillerie und Panzerabwehrkanonen erhalten Die Verluste von Panzern auf der Insel Dordrecht und wahrend einer versuchten Bruckenuberquerung bei Barendrecht wo allein vier Panzer von einer Panzerabwehrkanone zerstort worden waren hatten die Deutschen so beeindruckt dass sie uberzeugt waren dass nur ein taktisches Luftbombardement der direkten Umgebung der nordlichen Landzunge den niederlandischen Widerstand brechen konnte 17 Etwa zu diesem Zeitpunkt schaltete sich das deutsche Oberkommando ein Hermann Goring wollte einen umfassenden Luftangriff auf das Stadtzentrum starten Doch sowohl Schmidt als auch Student waren dagegen und glaubten dass nur ein taktisches Bombardement notig sei General Georg von Kuchler Oberbefehlshaber uber das niederlandische Operationsgebiet gab Schmidt die Anweisung am Morgen des 14 Mai dem niederlandischen Stadtkommandanten ein Ultimatum zu stellen in dem die bedingungslose Kapitulation der Stadt gefordert werden sollte nbsp Deutsche Soldaten auf einer soeben eroberten Brucke in Rotterdam links zwei niederlandische Gefallene 14 Mai Bearbeiten nbsp Niederlandischer Unterhandler in dem von der Wehrmacht eroberten Teil Rotterdams am 14 Mai 1940Am Morgen des 14 Mai bereitete General Schmidt eine kurze Notiz in Form eines Ultimatums vor das dem niederlandischen Kommandanten von Rotterdam ubergeben werden sollte Der Text des Ultimatums war in niederlandischer Sprache verfasst Drei deutsche Unterhandler trugen das Ultimatum zu den Maasbrucken Die drei Manner hielten die Fahne des Waffenstillstandes hoch wurden aber trotzdem von den Niederlandern hart behandelt Sie wurden entwaffnet und ihnen wurden die Augen verbunden Die Manner wurden dann zum Gefechtsstand von Oberst Scharroo in der Stadt gefuhrt Scharroo wurde der Brief ausgehandigt in dem stand dass die Deutschen Rotterdam zerstoren wurden wenn der Widerstand nicht aufhore Scharroo informierte das Hauptquartier von General Winkelman und wurde kurz darauf mit Anweisungen versehen Das Ultimatum sollte an den deutschen Befehlshaber zuruckgeschickt werden mit der Antwort dass nur ein ordnungsgemass unterschriebenes Ultimatum zusammen mit der Angabe des Namens und des Ranges des befehlshabenden Offiziers von den Niederlandern als legitimes Ultimatum akzeptiert werden wurde 18 Oberst Scharroo schickte seinen Adjutanten Hauptmann J D Backer mit der hollandischen Antwort zu den Deutschen In der Zwischenzeit hatte Goring dem Kampfgeschwader 54 mit seinen 90 Heinkel He 111 Bombern befohlen von drei Stutzpunkten in der Nahe von Bremen aus zu starten Geschwaderkommandeur Oberst Walter Lackner fuhrte seines Geschwaders auf einen Kurs der sie aus nordostlicher Richtung auf das Ziel bringen sollte Die anderen 27 Bomber wurden von Oberstleutnant Otto Hohne kommandiert und naherten sich Rotterdam von Suden her Die geschatzte Ankunftszeit uber dem Ziel war 13 20 Uhr niederlandischer Zeit Die Bombardierung Bearbeiten nbsp Rotterdam nach der Bombardierung Hauptartikel Rotterdam Blitz Die Deutschen akzeptierten die Antwort von Scharroo General Schmidt liess seinen Dolmetscher schnell ein neues Schreiben aufsetzen das umfangreicher war als das erste und den Hollandern eine Frist bis 16 20 Uhr setzte um dem Ultimatum nachzukommen Er unterschrieb das neue Ultimatum mit seinem Namen und Rang Als Hauptmann Backer von Oberstleutnant von Choltitz zuruck zu den Maasbrucken eskortiert wurde tauchten von Suden her deutsche Bomber auf Panik ergriff die deutschen Soldaten auf dem Noordereiland von denen die meisten nichts von den Vorgangen wussten die sich zwischen den Spitzen der beiden Seiten abspielten Sie befurchteten von ihren eigenen Bombern angegriffen zu werden Von Choltitz befahl rote Leuchtraketen abzuschiessen Als die ersten drei Bomber uber ihnen ihre Bomben abwarfen waren die roten Leuchtraketen durch Rauch verdeckt Die nachsten 24 Bomber der sudlichen Formation schlossen ihre Bombenluken und drehten nach Westen ab Die andere viel grossere Formation kam aus dem Nordosten Sie bestand aus 60 Bombern unter Oberst Lackner Wegen des dichten Rauchs hatte die Formation den Befehl erhalten die Flughohe zu verringern wodurch sich der Winkel zum Noordereiland im Suden drastisch verringerte Es bestand keine Chance dass die roten Leuchtraketen wenn uberhaupt gesehen rechtzeitig vor dem Abwurf der Bomben entdeckt werden wurden Tatsachlich warf die gesamte Formation uber dem Stadtzentrum von Rotterdam ihre Bomben Eine Mischung aus 250 kg und 50 kg Bomben regnete uber die wehrlose Stadt 19 800 900 Menschen wurden getotet uber 80 000 Menschen verloren ihr Zuhause und mehr als 25 000 Gebaude wurden zerstort 20 Niederlandische Kapitulation Bearbeiten nbsp General Henri Winkelman nach Unterzeichnung der Kapitulation am 15 Mai 1940Die niederlandischen Verteidigungsanlagen wurden durch die Bombardierung kaum getroffen und blieben im Wesentlichen unversehrt Allerdings bedrohten die Brande bald einige der Stellungen Die Truppen begannen sich zuruckzuziehen In der Zwischenzeit musste Oberst Scharroo inzwischen vollig isoliert von Den Haag da alle Kommunikationslinien zerstort worden waren uber das Schicksal der Verteidigung von Rotterdam entscheiden Der Burgermeister und seine Stadtrate bestanden darauf dass die Stadt kapitulieren musse Scharroo war klar dass seine Entscheidung nicht nur uber das Schicksal von Rotterdam sondern moglicherweise uber das des ganzen Landes entscheiden wurde Nach einer kurzen Bedenkzeit traf er die Entscheidung zur Kapitulation die General Winkelman durch seinen direkten Vertreter Oberstleutnant Wilson genehmigte Der Oberst selbst ging in Begleitung seines Adjutanten und eines Hauptfeldwebels zu den Brucken um die Kapitulation der Stadt zu uberbringen Auf der Brucke traf er General Schmidt und ausserte seinen Unmut uber den Wortbruch eines hohen Offiziers der deutschen Wehrmacht General Schmidt selbst uberrascht von der Aktion der Luftwaffe konnte nichts anderes tun als seine Wertschatzung auszudrucken Er antwortete Herr Oberst ich verstehe wenn Sie verbittert sind 21 Gegen 18 00 Uhr begannen die ersten deutschen Truppen sich durch die brennende Stadt vorzuarbeiten Die niederlandischen Truppen in Rotterdam leisteten keinen Widerstand mehr Sie legten ihre Waffen nieder wie von ihrem Kommandanten befohlen Am Abend erreichten die Deutschen Overschie wo ein kurzes Scharmutzel mit einer lokalen hollandischen Truppe die von dem Waffenstillstand nichts wusste stattfand 22 Literatur BearbeitenHerman Amersfoort Piet Kamphuis Hrsg Mei 1940 De Strijd op Nederlands grondgebied Den Haag 2005 Sdu Uitgevers ISBN 90 12 08959 X C M Schulten J Theil Nederlandse Pantservoertuigen Bussum 1979 Unieboek BV ISBN 90 269 4555 8 Louis De Jong Het Koninkrijk der Nederlanden in de Tweede Wereldoorlog Deel 1 Voorpel Amsterdam 1969 Rijksinstituut voor Oorlogsdocumentatie Louis De Jong Het Koninkrijk der Nederlanden in de Tweede Wereldoorlog Deel 2 Neutraal Amsterdam 1969 Rijksinstituut voor Oorlogsdocumentatie Louis De Jong Het Koninkrijk der Nederlanden in de Tweede Wereldoorlog Deel 3 Mei 40 Amsterdam 1970 Rijksinstituut voor Oorlogsdocumentatie E R Hooton Luftwaffe at War Volume 2 Blitzkrieg in the West 1939 1940 London 2007 Chevron Ian Allan ISBN 978 1 85780 272 6 Thomas L Jentz Die deutsche Panzertruppe 1933 1942 Band 1 Wolfersheim Berstadt 1998 Podzun Pallas Verlag ISBN 3 7909 0623 9 Karl Heinz Frieser Blitzkrieg Legende Der Westfeldzug 1940 Munchen 2005 R Oldenbourg Verlag ISBN 978 3 486 71544 6 Ronald E Powaski Lightning War Blitzkrieg in the West 1940 2003 John Wiley ISBN 978 0 471 39431 0Weblink BearbeitenWar over HollandEinzelnachweise Bearbeiten Henry L Mason War Comes to the Netherlands September 1939 May 1940 In Political Science Quarterly Vol 78 No 4 The Academy of Political Science Dezember 1963 abgerufen am 19 Dezember 2020 englisch Allert M A Goossens The defences In War over Holland Abgerufen am 19 Dezember 2020 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arrive In War over Holland Abgerufen am 19 Dezember 2020 englisch Allert M A Goossens The defences organised In War over Holland Abgerufen am 19 Dezember 2020 englisch Allert M A Goossens The Noordereiland In War over Holland Abgerufen am 19 Dezember 2020 englisch Allert M A Goossens Elsewhere in the Fortress Holland In War over Holland Abgerufen am 19 Dezember 2020 englisch P L G Doorman The Struggle in the Heart of the Country and on the Southern Front of the Holland Fortress In MILITARY OPERATIONS in the NETHERLANDS from 10th 17th May 1940 S 34 THE NETHERLANDS GOVERNMENT INFORMATION BUREAU November 1944 abgerufen am 19 Dezember 2020 englisch Allert M A Goossens Dutch attempts to destroy the bridges In War over Holland Abgerufen am 19 Dezember 2020 englisch Allert M A Goossens A massive bombardment plan In War over Holland Abgerufen am 19 Dezember 2020 englisch Allert M A Goossens Battle plan and first ultimatum In War over Holland Abgerufen am 19 Dezember 2020 englisch Allert M A 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