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Das KZ Sachsenburg war eines der fruhen nationalsozialistischen Konzentrationslager Es bestand von Mai 1933 bis August 1937 in Sachsenburg und war ab 1934 das einzige Konzentrationslager in Sachsen Das Lager gilt als Bindeglied zwischen den fruhen Konzentrationslagern und dem spateren KZ System sowie als Experimentierfeld und Ausbildungsstatte der Lager SS 1 Blick auf das KZ Sachsenburg in der ehemaligen Spinnfabrik 1933 Die ehemalige Spinnfabrik 2016 Hof der Fabrik 2016 Inhaltsverzeichnis 1 KZ Geschichte 1 1 Aufbau des Lagers 1 2 Das Lager unter der SA 1933 34 1 3 Das Lager unter der SS 1934 37 1 4 Auflosung des Lagers 2 Das Lagergelande 2 1 Fabrikgebaude 2 2 Kommandanturgebaude mit Zellen 2 3 Fuhrervilla 2 4 Weitere erhaltene Gebaude 3 Haftlinge 3 1 Zahl der Gefangenen 3 2 Haftlingsgruppen 3 3 Todesfalle im Lager 3 4 Bekannte Haftlinge 4 KZ Tater 4 1 Kommandanten und Lagerleiter 4 2 Wachmannschaften der SA und der SS 4 3 Juristische Verfolgung der KZ Tater 5 Gedenkstatte Sachsenburg 5 1 Gedenkstatte in der DDR 5 2 Plane fur eine kunftige Gedenkstatte 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseKZ Geschichte BearbeitenAufbau des Lagers Bearbeiten nbsp Die ehemalige Spinnfabrik unterhalb von Schloss Sachsenburg 2016 Die ehemalige Spinnerei in Sachsenburg im Zschopautal wurde im April 1933 von der sachsischen Schutzhaftzentrale als Standort fur ein grosses Konzentrationslager fur rund 2000 Haftlinge bestimmt 2 Zum gleichen Zeitpunkt entstanden in ganz Sachsen hunderte kleine Haft und Folterstatten die im Laufe des Jahres 1933 aufgelost wurden Im Mai und Juni 1933 erfolgte der Aufbau und die Einrichtung des KZ Sachsenburg Ein Vorauskommando von zunachst 50 Haftlingen das im Schloss Sachsenburg untergebracht war stellte Betten und Einrichtungsgegenstande fur das kunftige Lager her 3 Die Haftlinge wurden zu den Umbauarbeiten im Schloss fur die Gaufuhrerinnenschule der NS Frauenschaft herangezogen 4 Ende Mai zogen samtliche Haftlinge auf das Fabrikareal der ehemaligen Spinnerei Die gefangenen Kommunisten Sozialdemokraten und Gewerkschafter wurden meist aus dem KZ Plaue und aus verschiedenen Chemnitzer Haftstatten in das KZ Sachsenburg uberstellt Die Wachtruppe bestand anfangs sowohl aus SA als auch SS Angehorigen Das Lager unter der SA 1933 34 Bearbeiten nbsp Im Inneren der Fabrik waren die Haftlinge untergebracht 2011 Das KZ Sachsenburg wurde zunachst von dem SA Standartenfuhrer Max Hahnel geleitet der auch die SA Wachtruppen befehligte Hahnel war fur diese Aufgabe von seiner Tatigkeit als Obersteuersekretar vom Finanzamt Zschopau freigestellt worden Er verfolgte ein Konzept der Umerziehung der politischen Haftlinge 5 allerdings kam es auch wahrend seiner Zeit als Lagerleiter zu Misshandlungen von Gefangenen Bei der auch im Lager abgehaltenen Volksabstimmung zum Austritt des Deutschen Reiches aus dem Volkerbund am 12 November 1933 verweigerte eine Mehrheit der Haftlinge ihre Zustimmung In der Folge wurden Haftlinge schikaniert und misshandelt Die Gefangenen mussten bereits unter der SA in verschiedenen Kommandos arbeiten Neben den Werkstatten im Lager gab es weitere Aussenkommandos etwa im nahen Steinbruch bei der Regulierung der Zschopau und im Siedlungsbau in der Stadt Frankenberg 6 Besuche von Angehorigen der Inhaftierten waren in der Anfangszeit des Lagers zu festgesetzten Zeiten moglich Auch durften die Haftlinge Postkarten nach aussen schreiben die jedoch eine Zensur durchliefen 7 Das Lager unterstand zunachst der sachsischen Schutzhaftzentrale und wurde von der Amtshauptmannschaft Floha gefuhrt Ab April 1934 galt das KZ Colditz als Aussenlager des KZ Sachsenburg bis es im August 1934 aufgelost wurde Auch das fruhe KZ Augustusburg gehorte organisatorisch zu Sachsenburg 8 In dieser Zeit kam es zu den ersten bekannten Todesfallen unter den Haftlingen Dabei starben Bruno Kiessling und Kurt Herrmann Schubert Das Lager unter der SS 1934 37 Bearbeiten nbsp Zellen des fruheren KZ Sachsenburg 2017 Im August 1934 nach dem inszenierten Rohm Putsch ubernahm das SS Sonderkommando Sachsen das bislang SA gefuhrte Konzentrationslager Daraufhin wurde das KZ nach dem von Theodor Eicke im KZ Dachau eingefuhrten System neu organisiert Das KZ Sachsenburg diente fortan als militarische Ausbildungsstatte der SS Wachtruppe 9 Die Ubernahme des Lagers durch die SS bedeutete eine deutliche Verschlechterung der Haftbedingungen Gewalt und Misshandlungen etwa bei Vernehmungen nahmen zu Im April 1935 wurde die Prugelstrafe offiziell eingefuhrt 10 Zahlreiche Haftlinge kamen im Lager zu Tode die tagelange Misshandlung und schliessliche Ermordung von Max Sachs sorgte im Oktober 1935 fur Entsetzen 11 Haftlinge mussten Zwangsarbeit beim Bau des Schiessstandes im hinteren Teil des Lagergelandes leisten Damit einher ging die zunehmende Abschottung des Lagers nach aussen Ab September 1934 nach der Schliessung des KZ Hohnstein war das KZ Sachsenburg das einzige Konzentrationslager in Sachsen 1935 stieg die Zahl der Gefangenen wieder deutlich an In mehreren Verhaftungswellen wurden erneut politische Gegner sowie Zeugen Jehovas welche die Wehrpflicht verweigert hatten ins Lager uberstellt Auch Menschen die wegen politischem Aktivismus Haftstrafen abgesessen hatten sowie oppositionelle Geistliche kamen nach Sachsenburg 12 Politische Gegner bildeten weiterhin die Mehrheit unter den Gefangenen allerdings kamen neue Haftlingsgruppen hinzu In der Spatphase des KZ wurden unter anderem kriminelle Haftlinge inhaftiert Im Februar 1937 uberstellten die Behorden mehr als 300 solche Vorbeugehaftlinge nach Sachsenburg 13 Auflosung des Lagers Bearbeiten Mit der Einrichtung grosserer zentralisierter Konzentrationslager wie Sachsenhausen und Buchenwald wurde das KZ Sachsenburg aufgelost Im Juli 1937 wurden Gefangene nach Sachsenhausen und teilweise direkt weiter nach Buchenwald transportiert Das letzte Haftlingskommando verliess am 9 September 1937 Sachsenburg 14 Auch die Angehorigen des SS Kommandanturstabes und der Wachtruppen folgten zu einem grossen Teil den Haftlingen in die neu errichteten Konzentrationslager Damit fanden in Sachsenburg entwickelte und erprobte Organisationsprinzipien und Foltermethoden Eingang in das KZ System Das Fabrikgelande wurde ab 1938 durch die Firma Bruno Tautenhahn als Spinnerei und Veredelungsbetrieb genutzt Das Areal erfuhr eine Umgestaltung auf dem Gelande des Schiessstandes wurde das Freibad gebaut 15 Das Lagergelande BearbeitenDas Gelande des ehemaligen Konzentrationslagers befindet sich unterhalb des Schlosses Sachsenburg auf einer kleinen Halbinsel an der Zschopau die von einem Muhlgraben begrenzt wird Sachsenburg gilt als eines der in seinem Gebaudebestand am besten erhaltenen ehemaligen Konzentrationslager Fabrikgebaude Bearbeiten Das aus dem 19 Jahrhundert stammende Fabrikgebaude war als Spinnerei gebaut und durch An und Umbauten immer wieder verandert worden In den oberen Stockwerken des Gebaudes waren die Gefangenen untergebracht die in einzelne Kompanien eingeteilt waren In den grossen Hallen befanden sich jeweils hunderte Schlafstellen in dreistockigen Betten In den oberen beiden Stockwerken gab es unter dem Kommando der SS die Mannschaftsraume und einen Speisesaal der Wachtruppen 16 Das Fabrikgebaude steht heute weitgehend leer Eine eingebaute Wasserkraftanlage ist in Betrieb Kommandanturgebaude mit Zellen Bearbeiten nbsp Das Gebaude der ehemaligen KZ Kommandantur 2015 Neben dem Eingangstor zum Konzentrationslager befand sich das Gebaude der Kommandantur Die Kommandantur Abteilung I befasste sich in erster Linie mit den Angelegenheiten der SS Angehorigen Sie unterstand direkt dem Kommandanten bzw dessen rechter Hand dem Adjutanten 17 In dem Kommandanturgebaude befanden sich vier Arrestzellen die bis heute Inschriften von Haftlingen an den Wanden und Turen aufweisen In dem Gebaude soll perspektivisch eine Dauerausstellung zur Geschichte des KZ Sachsenburg eingerichtet werden 18 Fuhrervilla Bearbeiten nbsp Die fruhere Kommandantenvilla des KZ Sachsenburg 2015 Das auch als Fuhrerwohnhaus oder Kommandantenvilla bezeichnete Gebaude war als Fabrikantenvilla erbaut worden Die Fuhrervilla war vom eigentlichen Lagergelande durch einen Zaun abgetrennt und befand sich in Sichtweite des Appellplatzes In dem Gebaude gab es Wohnraume fur die KZ Fuhrer insbesondere fur den Lagerleiter bzw Kommandanten sowie ein Fuhrerkasino 19 Die denkmalgeschutzte Villa befand sich seit langerem in einem baufalligen Zustand und war von Hausschwamm befallen 2015 beschloss der Stadtrat Frankenberg den Abriss des Gebaudes was von Historikern kritisiert wurde Laut einer Bewertung durch einen Gutachter durfe das Haus aus Grunden der Standsicherheit nicht stehen bleiben 20 Nach einem Beschluss aus dem Jahr 2018 sollten nur die Fundamente erhalten bleiben 21 Gegen den vom Stadtrat gewunschten Abriss protestierten Fachleute 22 Die von der zustandigen Denkmalschutzbehorde genehmigten Abbrucharbeiten begannen im Oktober 2022 23 Nachdem eine Gebaudehalfte abgerissen war forderten Denkmalpfleger einen Abrissstopp und eine fachgerechte Sicherung der Gebaudereste 24 Weitere erhaltene Gebaude Bearbeiten Daruber hinaus sind weitere Gebaude erhalten die wahrend der Zeit des Konzentrationslagers genutzt wurden Dazu gehoren die fruhere Turnhalle die politische Abteilung ein Garagenkomplex und fruhere Werkstattgebaude sowie die Schmiede Ausserdem konnen heute noch der fruhere Appellplatz und der ehemalige Steinbruch besichtigt werden Haftlinge BearbeitenZahl der Gefangenen Bearbeiten Die genaue Zahl der Gefangenen lasst sich mangels Uberlieferung von Haftlingslisten nicht bestimmen Die Forschung geht von insgesamt mehr als 10 000 Inhaftierten aus Bislang konnten die Namen von 7200 Sachsenburg Haftlingen ermittelt werden 25 Die Kapazitaten des Lagers liessen eine Aufnahme von knapp 2000 Haftlingen zu allerdings schwankte die Zahl der Haftlinge stark Am hochsten war die dokumentierte Zahl der Gefangenen im Herbst 1933 als nach der Schliessung kleinerer Lager 1337 Gefangene in Sachsenburg inhaftiert waren sowie im Herbst 1935 als nach einer Verhaftungswelle 1400 Gefangene in Sachsenburg festgehalten wurden 26 Haftlingsgruppen Bearbeiten Wie in anderen fruhen Konzentrationslagern waren im KZ Sachsenburg vor allem politische Gegner der Nationalsozialisten inhaftiert Die mit Abstand grosste Haftlingsgruppe bildeten Angehorige der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD und deren Vorfeldorganisationen Ausserdem wurden Sozialdemokraten und Mitglieder sozialistischer Gruppen sowie nicht parteilich organisierte Gewerkschafter in Sachsenburg interniert Ab Herbst 1935 wurden vermehrt Juden Zeugen Jehovas und Pfarrer vor allem der Bekennenden Kirche in Sachsenburg inhaftiert 27 Die Zahl der kriminellen Haftlinge die meist wegen kleinerer Delikte verhaftet worden waren lasst sich schwer einschatzen ebenso der als asozial stigmatisierten Gefangenen Todesfalle im Lager Bearbeiten Die Zahl der Gefangenen die im KZ Sachsenburg ermordet wurden starben oder sich selbst toteten lasst sich nicht genau bestimmen Laut dem ehemaligen Haftling Hugo Graf kamen allein in der Zeit zwischen August 1934 und Ende 1935 insgesamt 20 Haftlinge durch Folterungen zu Tode 28 Die Forschung hat die Namen von 19 im KZ Sachsenburg Ermordeten und Verstorbenen ermittelt 29 Der bekannteste Todesfall ist der brutale Mord an dem judischen ehemaligen sozialdemokratischen Redakteur und Reichstagsabgeordneten Max Sachs Anfang Oktober 1935 30 Bekannte Haftlinge Bearbeiten Carl Hermann Johannes Ackermann Haftling 1935 31 Bruno Apitz Haftling 1933 Herbert Bochow Haftling bis Mai 1934 Alwin Brandes Haftling 1935 Otto Galle Haftling 1936 Hugo Graf Haftling 1933 1934 Heinz Gronau Haftling 1933 Anton Hagen Haftling 1933 Walter Janka Haftling 1935 Paul Korb Haftling 1933 1936 Kurt Maier Haftling 1935 1937 Erich Muckenberger Haftling 1935 1936 Kurt Muller aus Eppendorf Vater von Heiner Muller Haftling 1933 Otto Nebrig Haftling 1933 Karl Otto Haftling 1933 und 1934 Alfred Rohricht aus Mittweida Haftling 1934 1936 32 Willy Rossler Haftling 1935 36 Carl Rudolph Haftling 1935 1936 Max Sachs Haftling 1935 Hugo Saupe Haftling 1933 Max Saupe Haftling 1933 1934 33 Otto Schon Haftling 1936 1937 Rudolph Strauss Haftling 1933 Johannes Vogelsang aus Mittweida Haftling 1935 1936 Kurt Weck aus Werdau Haftling 1933 1934 Gerhard Weck aus Werdau Haftling 1933 1934KZ Tater BearbeitenKommandanten und Lagerleiter Bearbeiten Der erste Lagerleiter des KZ Sachsenburg war der SA Standartenfuhrer Max Hahnel der das KZ ab Mai 1933 aufbaute und bis April 1934 ein knappes Jahr leitete Nach Ubernahme des Lagers durch die SS im August 1934 fuhrte zunachst Max Simon kommissarisch das Konzentrationslager 34 Erster KZ Kommandant war im Oktober und November 1934 Karl Otto Koch der spater das KZ Buchenwald fuhrte Nach Walter Gerlach Dezember 1934 bis April 1935 ubernahm Bernhard Schmidt das Kommando Er hatte die Lagerfuhrung mehr als zwei Jahre lang inne bis zur Auflosung des KZ im Juli 1937 Als Schutzlagerleiter amtierten Gerhard Weigel September 1934 bis September 1935 und Arthur Rodl September 1935 bis Juli 1937 34 Wachmannschaften der SA und der SS Bearbeiten Das Wachpersonal der SA bestand aus Mannern aus der Region Chemnitz Dresden die im Durchschnitt 31 Jahre alt waren und bereits vor der NS Machtubernahme NSDAP und SA angehort hatten 35 Nach Ubernahme des Lagers durch die SS wurden im Herbst 1934 die SS Wachmannschaften in Sachsenburg stationiert die ab Marz 1936 als III SS Totenkopfsturmbann Sachsen bezeichnet wurden 36 Im Januar 1936 wurde die Hochstzahl von 632 Mitgliedern der Wachtruppe registriert Die SS Wachtruppen Angehorigen durchliefen im KZ Sachsenburg eine meist zweijahrige militarische Ausbildung Mit durchschnittlich 23 Jahren waren sie deutlich junger als es die SA Wachmanner gewesen waren 37 Juristische Verfolgung der KZ Tater Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es kein Gerichtsverfahren in welchem die im KZ Sachsenburg begangenen Verbrechen im Mittelpunkt standen Von dem Sachsenburger KZ Fuhrungspersonal wurde niemand wegen seiner Mitwirkung am KZ Terror juristisch zur Verantwortung gezogen 38 Verfahren gegen Angehorige der KZ Wachmannschaften erfolgten bis auf eine Ausnahme in Zusammenhang mit Taten in anderen Konzentrationslagern In einem Gerichtsverfahren des Chemnitzer Landgerichts wurden 1949 in Oederan angeklagte ehemalige Wachmanner des KZ Sachsenburg zu Haftstrafen verurteilt Ein weiterer ehemaliger Sachsenburger Wachmann wurde wegen seiner Beteiligung an Verbrechen im KZ Plaue verurteilt 39 In spateren Jahren gab es keine weiteren Verfahren gegen Sachsenburger KZ Tater Die westdeutschen Ermittlungen gegen Hanns Haubold von Einsiedel 1909 1997 und andere in Zusammenhang mit der Ermordung von Max Sachs fuhrten zu keinen Verurteilungen Einzelne Angehorige der Wachmannschaften des KZ Sachsenburg wurden nach dem Zweiten Weltkrieg verurteilt 39 Gedenkstatte Sachsenburg Bearbeiten Hauptartikel Gedenkstatte Sachsenburg Gedenkstatte in der DDR Bearbeiten nbsp Das 1968 errichtete Mahnmal zum KZ Sachsenburg 2016 nbsp Abriss der Kommandantenvilla im ehemaligen KZ Sachsenburg Zustand am 15 Oktober 2022 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Mahnmale auf dem ehemaligen Gelande des KZ Sachsenburg errichtet Im Ortswappen von Sachsenburg erinnert bis heute ein rotes Dreieck an die politischen Haftlinge des Lagers 1974 wurde in dem von einer volkseigenen Zwirnerei genutzten Fabrikgebaude von der SED ein Gedenkraum eingerichtet 40 Darin wurde die staatliche Ordnung der DDR als antifaschistisches Erbe der ehemaligen politischen Haftlinge dargestellt Insbesondere Jugendgruppen besuchten die Gedenkstatte und wurden dabei vom Sachsenburger Lehrer Gottfried Weber und dessen Frau betreut Nach dem Ende der DDR wurde die Ausstellung im ehemaligen Fabrikgebaude in Sachsenburg geschlossen das 1968 errichtete Mahnmal blieb erhalten Plane fur eine kunftige Gedenkstatte Bearbeiten Seit den 1990er Jahren betatigen sich verschiedene Initiativen vor Ort fur die Erinnerung an die KZ Geschichte von Sachsenburg Die 2009 gegrundete Lagerarbeitsgemeinschaft Sachsenburg sowie die 2018 aus der Initiative Klick hervorgegangene Geschichtswerkstatt Sachsenburg setzen sich fur die Einrichtung einer Gedenkstatte ein Im Juni 2018 beschloss der Stadtrat Frankenberg die Errichtung einer Gedenkstatte Diese sollte von der Stiftung Sachsische Gedenkstatten gefordert werden Als erster Schritt entstand eine Aussenraumausstellung in Form eines Pfades der Erinnerung 41 Bis 2024 soll eine Dauerausstellung im ehemaligen Kommandanturgebaude eroffnet werden 42 2020 schrieb die Stadt Frankenberg einen Ideenwettbewerb aus um die Kommandantenvilla in die geplante Gedenkstatte einzubeziehen Aufgrund des schlechten baulichen Zustands sollten nur Teile des Baus erhalten bleiben 43 Entsprechend sahen die beiden erstplatzierten Entwurfe einen weitgehenden Abriss des Gebaudes vor Erinnerungsinitiativen lehnten dies entschieden ab weil die Villa ein fundamentaler Bestandteil des Konzeptes einer kunftigen Gedenkstatte sei Es handele sich um einen Taterort was einen entsprechenden Umgang mit den baulichen Relikten verlange 44 Trotz der Proteste wurde am 11 Oktober 2022 mit dem Abriss der Kommandantenvilla begonnen 45 46 Literatur BearbeitenSED Kreisleitung Hainichen Hrsg Tausend Kameraden Mann an Mann Beitrage zur Geschichte der antifaschistischen Widerstandskampfes im Konzentrationslager Sachsenburg 2 Aufl Hainichen 1978 Erinnerungen ehemaliger Haftlinge Erich Knorr Sachsenburg Dokumente und Erinnerungen Hrsg IVVdN e V Interessenverband der Verfolgten des Naziregimes und ihrer Hinterbliebenen e V 1994 Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 2 Fruhe Lager Dachau Emslandlager C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 52962 3 Thiemo Kirmse Enrico Hilbert Hrsg Sachsenburg Dokumente und Erinnerungen VVN BdA Chemnitz 2009 Bert Pampel Mike Schmeitzner Hrsg Konzentrationslager Sachsenburg 1933 1937 Sandstein Dresden 2018 ISBN 978 3 95498 382 7 Anna Schuller Gedenkstatte KZ Sachsenburg Ringen um einen angemessenen Gedenkort in Gedenkstattenrundbrief Nr 191 vom 1 September 2018 S 21 35 Online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons KZ Sachsenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Geschichtswerkstatt Sachsenburg zur Einrichtung einer Gedenkstatte Ausstellung der Stiftung Sachsische Gedenkstatten zu den fruhen KZ im Nationalsozialismus Flyer zu den fruhen KZ mit Bild und Bauplan Sachsenburg PDF 754 kB Sachsenburg bei Chemnitz Das vergessene KZ Spiegel Online 2 Juli 2017 KZ Sachsenburg Fast vergessene Schande Suddeutsche Zeitung 11 Mai 2018 Sachsenburg erschien nicht als ein KZ wie Sachsenhausen MDR Zeitreise 22 Juni 2018 KZ Sachsenburg Der zahe Kampf um angemessenes Gedenken Deutschlandfunk Kultur 2 Juli 2018 Katharina Beck Das vergessene KZ in Sachsenburg bei Chemnitz bei mdr de vom 11 Januar 2021 Andreas Forster Sachsen Ein KZ in Deutschland das kaum jemand kennt in Frankfurter Rundschau vom 14 Juli 2021Einzelnachweise Bearbeiten Carina Baganz Bert Pampel Die fruhen Konzentrationslager in Sachsen In Bert Pampel Mike Schmeitzner Hrsg Konzentrationslager Sachsenburg 1933 1937 Schriftenreihe der Stiftung Sachsische Gedenkstatten Band 16 Sandstein Dresden 2018 ISBN 978 3 95498 382 7 S 16 33 hier S 32 Anna Schuller Die Entstehung und Entwicklung des KZ Sachsenburg von 1933 bis 1937 In Bert Pampel Mike Schmeitzner Hrsg Konzentrationslager Sachsenburg 1933 1937 Schriftenreihe der Stiftung Sachsische Gedenkstatten Band 16 Sandstein Dresden 2018 ISBN 978 3 95498 382 7 S 49 73 hier S 50 Schuller Entstehung und Entwicklung S 51 Gedenkstatte Sachsenburg Volker Strahle Grosser Praktiker in der Behandlung von Schutzhaftlingen Max Hahnel der erste Lagerleiter des KZ Sachsenburg In Bert Pampel Mike Schmeitzner Hrsg Konzentrationslager Sachsenburg 1933 1937 Schriftenreihe der Stiftung Sachsische Gedenkstatten Band 16 Sandstein Dresden 2018 ISBN 978 3 95498 382 7 S 96 113 hier S 102 Schuller Entstehung und Entwicklung S 57 Schuller Entstehung und Entwicklung S 60 Schuller Entstehung und Entwicklung S 52 und 54 Baganz Pampel Die fruhen Konzentrationslager S 31 Schuller Entstehung und Entwicklung S 68 Swen Steinberg Mord im Lager Sachsenburg Strafverfolgung und Erinnerungskultur im Fall Max Sachs In Bert Pampel Mike Schmeitzner Hrsg Konzentrationslager Sachsenburg 1933 1937 Schriftenreihe der Stiftung Sachsische Gedenkstatten Band 16 Sandstein Dresden 2018 ISBN 978 3 95498 382 7 S 405 430 hier S 416 Schuller Entstehung und Entwicklung S 67 Baganz Pampel Die fruhen Konzentrationslager S 32 Schuller Entstehung und Entwicklung S 71 Schuller Entstehung und Entwicklung S 73 Anna Schuller Volker Strahle Der fotografische Blick auf das KZ Sachsenburg In Bert Pampel Mike Schmeitzner Hrsg Konzentrationslager Sachsenburg 1933 1937 Schriftenreihe der Stiftung Sachsische Gedenkstatten Band 16 Sandstein Dresden 2018 ISBN 978 3 95498 382 7 S 178 203 hier S 197 Volker Strahle Das SS Fuhrungspersonal des KZ Sachsenburg Karrierewege der Kommandanten und Schutzhaftlagerfuhrer In Bert Pampel Mike Schmeitzner Hrsg Konzentrationslager Sachsenburg 1933 1937 Schriftenreihe der Stiftung Sachsische Gedenkstatten Band 16 Sandstein Dresden 2018 ISBN 978 3 95498 382 7 S 156 177 hier S 157 Bert Pampel Vom vergessenen KZ zu einer neuen Gedenkstatte Die offentliche Erinnerung an das KZ Sachsenburg seit 1990 In Bert Pampel Mike Schmeitzner Hrsg Konzentrationslager Sachsenburg 1933 1937 Schriftenreihe der Stiftung Sachsische Gedenkstatten Band 16 Sandstein Dresden 2018 ISBN 978 3 95498 382 7 S 445 456 hier S 456 Schuller Strahle Der fotografische Blick S 194 Ingolf Rosendahl Fruhere KZ Villa in Sachsenburg wird abgerissen Protestbrief soll an Bundeskanzler gehen in knackpunkt vom 11 September 2022 Stadt Frankenberg Sachsen 21 06 2018 Entscheidung Gedenkstatte KZ Sachsenburg Abgerufen am 23 August 2018 Offener Brief zur geplanten Gedenkstatte Sachsenburg und dem Abriss der Kommandantenvilla vom 13 September 2019 Kein Abriss der Kommandantenvilla des ehem KZ Sachsenburg bei OpenPetition Fruheres KZ Sachsenburg Abriss von Kommandantur lost Emporung aus bei mdr de vom 15 Oktober 2022 Dietmar Wendler Die Haftlingsgesellschaft des KZ Sachsenburg 1933 bis 1937 In Bert Pampel Mike Schmeitzner Hrsg Konzentrationslager Sachsenburg 1933 1937 Schriftenreihe der Stiftung Sachsische Gedenkstatten Band 16 Sandstein Dresden 2018 ISBN 978 3 95498 382 7 S 206 222 hier S 207 Wendler Die Haftlingsgesellschaft S 210 Gerhard Lindemann Evangelische Pfarrer im Konzentrationslager Sachsenburg In ders Mike Schmeitzner Hrsg da schlagen wir zu Politische Gewalt in Sachsen 1930 1935 Berichte und Studien Nr 78 des Hannah Arendt Instituts fur Totalitarismusforschung V amp R unipress Gottingen 2020 ISBN 978 3 8471 0934 1 S 163 192 Schuller Entstehung und Entwicklung S 69 Hans Brenner et al Hrsg NS Terror und Verfolgung in Sachsen Von den fruhen Konzentrationslagern bis zu den Todesmarschen Schriftenreihe der Sachsischen Landeszentrale fur politische Bildung Dresden 2018 S 311 Steinberg Mord im Lager Sachsenburg S 417 Anett Dost Biografie von Johannes Ackermann 1900 1942 In Sachsische Biografie ISGV e V 28 Oktober 2009 abgerufen am 15 Juni 2022 Jurgen Nitsche Alfred Rohricht In Stiftung Sachsische Gedenkstatten Dokumentationsstelle Dresden Abgerufen am 15 Juni 2022 Ebersdorfer Personlichkeiten Chemnitz Ebersdorf a b Strahle Das SS Fuhrungspersonal S 159 Schuller Die SA und SS Wachmannschaften S 87 Schuller Die SA und SS Wachmannschaften S 81 Schuller Die SA und SS Wachmannschaften S 89 Strahle Das SS Fuhrungspersonal S 160 a b Schuller Die SA und SS Wachmannschaften S 85 Eva Werner Entstehung und Funktion der KZ Gedenkstatte Sachsenburg in der DDR In Bert Pampel Mike Schmeitzner Hrsg Konzentrationslager Sachsenburg 1933 1937 Schriftenreihe der Stiftung Sachsische Gedenkstatten Band 16 Sandstein Dresden 2018 ISBN 978 3 95498 382 7 S 431 444 hier S 437 Anna Schuller Gedenkstatte KZ Sachsenburg Ringen um einen angemessenen Gedenkort In Gedenkstattenrundbrief Nr 191 09 2018 S 21 35 Auf Gedenkstaettenforum de abgerufen am 9 Oktober 2018 Pampel Vom vergessenen KZ S 456 Neue Plane fur KZ Gedenkstatte Sachsenburg bei mdr de vom 6 Juni 2021 Initiativen kritisieren Sieger Entwurfe zu KZ Gedenkstatte Sachsenburg bei mdr de vom 17 Juni 2021 So sieht also ein denkmalgerechter Ruckbau eines Einzeldenkmals aus Wir sind fassungslos Kritik an Abriss der Kommandantenvilla in Frankenberg 50 932358333333 13 026883333333 Koordinaten 50 55 56 5 N 13 1 36 8 O Normdaten Korperschaft GND 4685331 5 lobid OGND AKS VIAF 246971513 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title KZ Sachsenburg amp oldid 237393350