www.wikidata.de-de.nina.az
Carl Rudolph 18 Januar 1891 in Sayda 3 Februar 1955 in Leipzig war ein deutscher Reformpadagoge und Opfer des NS sowie DDR Regimes Stasiopfer Er erwarb sich bleibende Verdienste um die Reformpadagogik Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politik 3 Verfolgung NS Zeit 4 Verfolgung in der DDR 5 Militartribunal 6 Rehabilitation 7 Primarquellen 8 Literaturquellen 9 WeblinksLeben BearbeitenNach Beendigung des Lehrerseminars in Dresden Plauen wurde er 1912 als Volksschullehrer in Chemnitz Glosa angestellt 1922 avancierte er zum Schulleiter Im Mai 1945 wurde Rudolph Mitglied des Sozialistischen Verhandlungsausschusses Chemnitz und kurzzeitig Rektor der Volksschule Glosa bis er schliesslich durch seinen Freund und sozialdemokratischen Weggefahrten Moritz Nestler zum Kreisschulrat fur Chemnitz Land berufen wurde Als Schulrat legte er besondere Achtsamkeit auf die Uberwindung der Unterschiede zwischen Stadt und Landschulen sowie auf die Profilierung des sog Kern Kurs Unterrichtssystems das noch im Bildungsgesetz von 1946 festgeschrieben war aber vor dem Hintergrund der administrativen Reformpadagogik Ausgrenzung seit 1948 abgebaut wurde Zeitgleich widmete er sich in der Organisation sowohl bei der Begabtenschulungen als auch der Nachhilfeforderung durch das Kursklassensystem Politik BearbeitenEtwa seit Mitte der 1920er Jahre war er in Glosa als ehrenamtlicher Ortsvorsitzender und Gemeindeverordneter tatig Im Jahre 1921 trat er sowohl der SPD als auch dem Sachsischen Lehrerverein bei Bereits zwolf Jahre spater traf ihn das Parteiverbot der SPD sehr Durch die nationalsozialistischer Massregelungspraktiken kam seine gesamte Arbeit zum Erliegen Verfolgung NS Zeit BearbeitenDurch den Paragraf 4 Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums wurde Rudolph 1933 aus dem Schuldienst entlassen und musste fortan den Lebensunterhalt seiner Familie durch eine kaufmannische Anstellungen sichern Zudem kam er vom Oktober 1935 bis Februar 1936 in das KZ Sachsenburg Nach seiner Ruckkehr musste er vom April 1941 bis Juni 1942 seine nachste Haftstrafe im Gestapogefangnis in Chemnitz antreten Nach dieser Zeit folgte von August bis Dezember 1944 die Zwangsarbeit Trotzdem engagierte er sich aktiv in der illegalen Arbeit gegen das NS Regime Auf die Initiative von Alfred Langguth einem von den Nationalsozialisten entlassenen Polizeibeamten beteiligte er sich seit 1943 an der Wiedererrichtung von illegalen sozialdemokratischen Strukturen in Chemnitz und Umgebung Verfolgung in der DDR BearbeitenWie schon wahrend der Zeit des Nationalsozialismus musste sich Rudolph nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD im Jahre 1946 wieder mit gleichgesinnten Demokraten illegal treffen da er als uberzeugter Demokrat fruhzeitig Konflikte mit dem sozialistischen Regime hatte Nach deren Entdeckung wurden mit Ausnahme von ihm alle anderen Teilnehmer des Chemnitzer Gesprachskreises ehemaliger SPD Mitglieder darunter neben Langguth und Nestler auch Karl Eger Gerhard Kaderschafka Kurt Konig und Fritz Uhlmann im Fruhjahr 1948 aus ihren Berufsfeldern entfernt schliesslich in der Nacht vom 18 zum 19 Februar 1949 auf Betreiben der SED Spitzenfunktionare in Chemnitz verhaftet und an den sowjetischen Geheimdienst ausgeliefert Erst nach brutalem Verhor konnte seine Zugehorigkeit zu dieser Gruppe festgestellt werden Seine Festnahme erfolgte am 21 April 1949 Militartribunal BearbeitenDas sowjetische Militartribunal verurteilte im Ergebnis eines menschlich nicht nachvollziehbaren Urteils am 22 23 Juni 1949 in Dresden alle Angeklagten zu 25 Jahren Zuchthaus Ihnen wurden Kontakte zum Ostburo der SPD als Spionagetatigkeit angelastet Rudolph wurde zusatzlich mit der Beschlagnahmung seines Eigentums bestraft und sass bis zum 13 Dezember 1954 im beruchtigten nationalsozialistischen Strafgefangnis Bautzen Gelbes Elend Danach wurde er in das Zuchthaus Brandenburg Gorden verlegt Durch eine Krebserkrankung wurde er im Dezember 1954 und nochmalig im Januar 1955 ins Haftkrankenhaus Leipzig verlegt Die Bestattung seiner sterblichen Uberreste erfolgte nie Seine Urne wurde am 17 Marz 1965 laut Unterlagen des Ministeriums fur Staatssicherheit der DDR entsorgt Rehabilitation BearbeitenAm 12 November 1997 wurde Carl Rudolph gemass Artikel 3 des Gesetzes der Russischen Foderation uber die Rehabilitierung von Opfern politischer Repression vollstandig rehabilitiert Primarquellen BearbeitenSachsisches Staatsarchiv Hauptstaatsarchiv Dresden Landesregierung Sachsen 11401 Ministerium fur Volksbildung Nr 406 449 516 518 Sachsisches Staatsarchiv Staatsarchiv Chemnitz 30404 Kreistag Kreisrat Chemnitz 1945 52 Nr 1546 bis 1552 1554 1556 1558 1561 1592 Stadtarchiv Chemnitz Gemeinde Glosa Nr 412 430 Bundesarchiv Bestand DR 2 705 Ministerium fur Volksbildung DO 1 Ministerium des Innern SMT Karteiakte R Stiftung Sachsische Gedenkstatten Rehabilitationsbescheiningung AZ 5uk 1516 97 Generalstaatsanwaltschaft der Russischen FoderationLiteraturquellen BearbeitenB Bouvier Ausgeschaltet Sozialdemokraten in der sowjetischen Besatzungszone und in der DDR 1945 1953 Bonn 1996 M Schmeitzner Genossen vor Gericht Die sowjetische Strafverfolgung von Mitgliedern der SED und ihrer Vorlauferparteien 1945 54 In Andreas Hilger Ute Schmidt Gunther Wagenlehner Hrsg Sowjetische Militartribunale Band 2 Die Verurteilung deutscher Zivilisten 1945 1955 Bohlau Koln u a 2003 ISBN 3 412 06801 2 S 265 344 insbesondere S 328 329 und 339 Andreas Pehnke Vollkommen zu isolieren Der Chemnitzer Schulreformer Moritz Nestler 1886 1976 Beucha 2006 P Andreas Pehnke Carl Rudolph 1891 1955 aufrechter Chemnitzer Schulreformer und Sozialdemokrat In Mittelungen des Chemnitzer Geschichtsvereins Band 78 2011 S 143 156 Andreas Pehnke Widerstandige sachsische Schulreformer im Visier stalinistischer Politik 1945 1959 Biografische Skizzen neue Befunde und eine tschechische sowie ungarische Vergleichsstudie Peter Lang Verlag 2008 Mike Schmeitzner Stefan Donth Die Partei der Diktaturdurchsetzung KPD SED in Sachsen 1945 1952 Bohlau 2002 Der Freiheit verpflichtet Gedenkbuch der deutschen Sozialdemokratie im 20 Jahrhundert Sozialdemokratische Partei Deutschlands Vorstand Schuren 2000Weblinks BearbeitenAndreas Pehnke Rudolph Carl In Sachsische Biografie 19 Januar 2017 Dieter Hacker Carl Rudolph auf der Seite der SPD ChemnitzNormdaten Person GND 142534455 lobid OGND AKS VIAF 127447422 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rudolph CarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Reformpadagoge und Opfer des NS sowie DDR RegimesGEBURTSDATUM 18 Januar 1891GEBURTSORT SaydaSTERBEDATUM 3 Februar 1955STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Rudolph Padagoge amp oldid 239037942