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Otto Nebrig 8 Januar 1876 in Lutzschena 8 Marz 1969 ebenda war ein deutscher Politiker SPD USPD SED und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politische Karriere 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNebrig wurde am 8 Januar 1876 in der westlich von Leipzig gelegenen Gemeinde Lutzschena in einer sozialdemokratisch gepragten Arbeiterfamilie geboren Von 1882 bis 1890 besuchte er dort die Volksschule Als Dreizehnjahriger organisierte er 1889 auf einem von der Schule organisierten Arbeitseinsatz auf dem Rittergut von Lutzschena einen Schulkinderstreik Der um bessere Entlohnung gefuhrte Streik war zwar mit Erfolg gekront jedoch hatte er fur Nebrig insofern eine negative Auswirkung da er in der Folgezeit von diesem geringen Dazuverdienst ausgeschlossen wurde 1 Nach der Schulzeit absolvierte er eine Ausbildung zum Bauarbeiter welche bis 1893 dauerte Gleichzeitig besuchte er die Polytechnische Sonntagsgewerbeschule um sich weiterfuhrendes Wissen anzueignen 1895 trat er in die Gewerkschaft ein und wurde 1896 Mitglied der SPD In der Zeit von 1896 bis 1898 absolvierte er seinen Wehrdienst Direkt im Anschluss liess er sich bis 1901 fur das Handelsgewerbe zum Handlungsgehilfen umschulen Noch 1901 bekam er eine Anstellung als Filialleiter des westsachsischen Konsum Bis 1933 arbeitete er in dieser Stellung in verschiedenen Standorten zuerst in Eutritzsch spater in der Zentrale in Leipzig Plagwitz dann in Quasnitz und zuletzt in seinem Wohn und Heimatort Lutzschena 1905 heiratete Nebrig Seine Frau starb jedoch bald und hinterliess ihm drei minderjahrige Kinder Ende 1919 heiratete Otto Nebrig deren Schwester Martha Mieder mit der er uber funfzig Jahre verbunden war Politische Karriere Bearbeiten1899 wurde Nebrig in den Ortsgruppenvorstand der Lutzschenaer SPD gewahlt und bereits ein Jahr spater kurten ihn die Mitglieder zu ihrem Vorsitzenden 2 Dies blieb er bis 1933 und baute seine Stellung in der regionalen Parteiorganisation bestandig aus 1906 wurde er offizieller Redner fur die SPD des Kreises Leipzig 1914 kandidierte er das erste Mal bei einer Landtagswahl Wahrend des Ersten Weltkrieges 1917 schloss er sich der USPD an die in der Kriegsfrage eine von der Mehrheitssozialdemokratie abweichende Stellung vertrat Ab 1920 wurde er sowohl Mitglied und Vorsitzender des Bezirkstages fur den Landkreis Leipzig als auch Mitglied des Bezirksausschusses und Kreisausschusses bei der Kreishauptmannschaft Leipzig Dies blieb er bis 1933 Im Jahr 1922 trat er wieder der SPD bei und gehorte von 1922 bis 1933 dem sachsischen Landtag an Im Landtag arbeitete er unter anderem im Prufungs und Rechtsausschuss mit Von den in diesen Jahren realisierten Gesetzgebungsvorhaben tragen unter anderen die neue Gemeindeordnung von 1923 und das Wohlfahrtspflegegesetz von 1925 seine Handschrift In dem von der Fraktionsmehrheit durch Bildung einer Grossen Koalition auf Landesebene ausgelosten Sachsenkonflikt der SPD schlug sich Nebrig auf die Seite der linken Abgeordnetenminderheit die allerdings die grosse Mehrheit der Landespartei hinter sich wusste 1926 ruckte er schliesslich als Schriftfuhrer in den Vorstand der SPD Landtagsfraktion auf Ab 1929 amtierte er als Sekretar bzw parlamentarischer Geschaftsfuhrer seiner Fraktion Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Sachsen im Marz 1933 und der Verhaftung zahlreicher sozialdemokratischer Landtagsabgeordneter wurde Nebrig unversehens der fuhrende Kopf der SPD Fraktion Als am 23 Mai 1933 die nationalsozialistische Landtagsfraktion einen eigenen Entwurf eines Ermachtigungsgesetzes vorlegte der elementare Rechte der Abgeordneten beschnitt setzte Nebrig als einziger Redner ein deutliches Nein dagegen 3 Von Juni bis August 1933 war Nebrig im KZ Sachsenburg inhaftiert Nach dem Ende des NS Regimes grundete er 1945 erneut die SPD Ortsgruppe in seiner Heimatgemeinde Lutzschena wurde Vorsitzender der SPD Ortsgruppe und nach 1946 der SED Ortsgruppe Er zog sich 1947 aus der SED wegen politischer und gesundheitlicher Probleme zuruck blieb aber noch bis 1950 Abgeordneter im Gemeinderat und im Kreistag Leipzig Land 4 Literatur BearbeitenMike Schmeitzner Otto Nebrig 1876 1969 Der vergessene Parlamentarier In Michael Rudloff Mike Schmeitzner Hrsg Solche Schadlinge gibt es auch in Leipzig Sozialdemokraten und die SED Peter Lang Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 631 47385 0 S 86 90 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Otto Nebrig im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Sachsisches Staatsarchiv Leipzig RdB BT Nr 13542 Vgl Arbeiterfuhrer fur Leipzig und Umgebung fur das Jahr 1912 14 Jg 1912 Leipzig 1912 S 90 Landtags Akten einschl Verhandlungen aus dem Jahre 1933 6 Wahlperiode 2 Sitzung vom 23 Mai 1933 S 12 Rede des MdB Detlef Muller auf der Gedenkveranstaltung beim ehemaligen KZ Sachsenburg am 8 Juni 2008 abgerufen am 1 August 2017 Normdaten Person GND 133619117 lobid OGND AKS VIAF 47957466 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nebrig OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD SED GEBURTSDATUM 8 Januar 1876GEBURTSORT LutzschenaSTERBEDATUM 8 Marz 1969STERBEORT Lutzschena Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Nebrig amp oldid 193808033