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Karl Friedrich Karl Otto 8 Juni 1902 in Chemnitz 18 Oktober 1978 in Karl Marx Stadt war ein von den Nationalsozialisten als Kommunist verfolgter deutscher Lyriker und Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Ehrungen unvollstandig 3 Weitere literarische Publikationen Ottos Auswahl 3 1 Als Autor 3 2 Als Herausgeber 4 Literatur 5 WeblinkLeben und Werk BearbeitenOtto war das sechste Kind des Chemnitzer Ratssekretars und spateren Stadtamtmanns Bruno Otto Er absolvierte die Mittlere Volksschule und ging dann in der Anwaltskanzlei von Justizrat Edmund Tetzner in die Lehre Das Erlebnis des Ersten Weltkriegs in dem einer seiner Bruder umkam fuhrte dazu dass er wie er formulierte seinen stummen Gottesglauben verlor Ab 1918 arbeitete Otto als Verwaltungspraktikant im Wohlfahrtsamt der Stadt Chemnitz dann in Stadtischen Steueramt 1922 gab er seine sichere Beamtenlaufbahn auf und wanderte mit einem Freund zwei Monate lang durch Suddeutschland Danach arbeitete er in der Zementbaugesellschaft Alban Vetterlein amp Co In seiner Freizeit verbrachte er viele Stunden in der Stadtbucherei 1923 besuchte er einen Kurs an der Heimvolkshochschule Dreissigacker Dort lernte er den angesehenen Erwachsenen Padagogen Franz Angermann 1886 1939 kennen Er begann sich zunehmend sozial zu interessieren und zu engagieren Eine Zeit lang ubernahm er an den Wochenenden Buroarbeiten in einem christlichen Erholungsheim in der Nahe von Chemnitz 1923 kam er bei einem Treffen in Jena das erste Mal in Beruhrung mit der kommunistische Jugendbewegung In seiner Freizeit dichtete er Anfang 1924 fuhr er auf Einladung des expressionistischen Dramatikers Georg Kaiser nach Berlin und er wurde kurzzeitig dessen Privatsekretar Im selben Jahr kehrte er nach Chemnitz zuruck Er lebte bei seinen Eltern in der Wurzburger Strasse 25 auf dem Sonnenberg und arbeitete als Posthelfer und Depeschenbote 1925 trat er der KPD bei 1927 heiratete er die Stenotypistin Klara Marianne Schubert Er schrieb nun als freier Mitarbeiter Gerichtsreportagen fur die Tageszeitung des Bezirks Sachsen der KPD Der Kampfer 1929 wurde er Lokalredakteur des Blatts 1930 verantwortlicher Schriftleiter In dieser Funktion verantwortete er wiederholt militarkritische Veroffentlichungen Er wurde deshalb 1931 vom 4 Strafsenat des Reichsgerichtes in Leipzig der auch Carl von Ossietzky deswegen verurteilt hatte wegen literarischem Hochverrat und Zersetzung der Reichswehr zu einem Jahr Festungshaft verurteilt die er bis zum 21 Juni 1932 im Gefangnis des Amtsgerichts Auerbach verbusste Dort begann er mit der Niederschrift seiner Erinnerungen die 1961 vom Dietz Verlag Berlin als Vom Anwaltsstift zum Hochverrater Erinnerungen publiziert wurden Bis zum Verbot des Blatts im Februar 1933 durch die Nationalsozialisten war Otto dann Chefredakteur des Kampfer Dann arbeitete er weiter im Untergrund in Burgstadt Am 27 Marz 1933 wurde er dort wegen illegaler Zusammenkunft verhaftet Am 6 April kam er in das Untersuchungsgefangnis Kassberg in Chemnitz und am 27 Mai 1933 in das KZ Sachsenburg Dort war er dem Arbeitskommando Gartenbau zugeordnet und musste Tuten kleben Am 6 November 1933 wurde er unter der Auflage sich taglich bei der Gestapo melden entlassen Er fand keine bezahlte Arbeit betatigte sich aber wieder im politischen Untergrund 1934 publizierte er sein erstes Bandchen mit Gedichten unter dem Titel Vom falschen Heroismus das aber sofort nach dem Erscheinen verboten wurde Ein Spitzel denunzierte ihn und den Chemnitzer Lehrer Rudolph Strauss bei der Gestapo und beide wurden am 16 Oktober 1934 wegen staatsfeindlicher Einstellung verhaftet Aus dem Chemnitzer Gefangnis in der Hartmannstrasse wurden beide in das KZ Sachsenburg gebracht aus dem Otto am 26 Dezember 1934 entlassen wurde Er erhielt wieder keine Arbeit und baute mit seiner Frau zunachst einen Waschehandel auf bevor er fur die Versicherungsgesellschaft Victoria als Vertreter arbeitete Das ermoglichte ihm auch weiterhin gute Propaganda und Aufrechterhaltung der Verbindung zu seinen Parteifreunden darunter Alfred Hecktheuer und Karl Jungbluth Anfang 1940 wurde er erneut von der Gestapo verhaftet Das Verfahren wurde jedoch eingestellt und nach sechs Tagen wurde er aus der Untersuchungshaft entlassen 1942 wurde Otto zur Wehrmacht eingezogen Er kam zum Landesschutzen Ersatz Bataillon in Bad Duben und 1944 an die Front in der Steiermark Am 9 Mai 1945 geriet er in Wien in englische Kriegsgefangenschaft aus der er am 21 Dezember 1945 in das zerstorte Chemnitz floh Dort wurde er noch im Dezember Leiter des Kulturamts und Verwaltungsdirektor des Stadtischen Theaters 1946 beendete er seine Gedichtsammlung Heimat die er Jungbluth widmete Als er infolge eines Sehnervenschwunds fast vollig erblindete legte er im Marz 1949 seine Amter nieder Otto war ab 1949 Invalidenrentner Er erlernte die Blindenschrift und das Maschinenschreiben und betatigte sich nach Massgabe seiner Krafte weiter kulturpolitisch und schriftstellerisch So arbeitete er ehrenamtlich fur die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes den Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands die Chemnitzer Volksbuhne und die Blindenbucherei Leipzig fur die er mit seiner Frau u a die Blindenzeitschrift Die Gegenwart redigierte Von 1955 bis 1959 war er Vorsitzender des Schriftstellerverbandes des Bezirkes Karl Marx Stadt Ottos Nachlass zu dem u a Briefwechsel mit Karl Schmidt Rottluff Louis Furnberg Georg Kaiser und Wieland Herzfelde gehoren befindet sich seit 1996 im Stadtarchiv Chemnitz Otto wurde im Urnenhain des Chemnitzer Stadtischen Friedhofs beigesetzt Ehrungen unvollstandig Bearbeiten1956 Literaturpreis der Stadt Dresden 1960 Kunstpreis des Bezirks Karl Marx Stadt Vaterlandischer Verdienstorden in Bronze Medaille fur Kampfer gegen den Faschismus 1933 bis 1945 Das Bezirksliteraturzentrum Karl Marx Stadt bzw Chemnitz trug bis zu seiner Auflosung 1991 Ottos Namen Weitere literarische Publikationen Ottos Auswahl BearbeitenAls Autor Bearbeiten Heimat Gedichte Hugo Wilisch Druckerei Chemnitz 1947 Im Schreiten Gedichte Privatdruck 1956 Und setzet ihr nicht das Leben ein drei Poeme Dietz Verlag Berlin 1958 60 Jahre 1 Mai Text fur ein Chorwerk Urauffuhrung 1960 Der Eisbrecher Gedichte Privatdruck 1962 28 poetische Portrats Gedichte Privatdruck 1963 Jahresringe Auswahl von Gedichten 1928 bis 1968 1969Als Herausgeber Bearbeiten Das Lied von Sachsenburg 1962 Literatur BearbeitenOtto Karl In Kurt Bottcher Gesamtredaktion Lexikon deutschsprachiger Schriftsteller von den Anfangen bis zur Gegenwart VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1975 Band 2 S 149Weblink BearbeitenKarl Otto 1902 1978 Biografie In Dokumentationsstelle Dresden Abgerufen am 13 September 2023 Normdaten Person GND 11873881X lobid OGND AKS VIAF 4780195 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Otto KarlALTERNATIVNAMEN Otto Friedrich Karl vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Lyriker und SchriftstellerGEBURTSDATUM 8 Juni 1902GEBURTSORT ChemnitzSTERBEDATUM 18 Oktober 1978STERBEORT Karl Marx Stadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Otto Schriftsteller amp oldid 238415355