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Sachsenburg ist ein zum Ortsteil Sachsenburg Irbersdorf gehoriger Ort der Stadt Frankenberg Sa im sachsischen Landkreis Mittelsachsen Die Gemeinden Sachsenburg und Irbersdorf schlossen sich am 1 Oktober 1992 zur Gemeinde Sachsenburg Irbersdorf zusammen welche als Ortsteil Sachsenburg Irbersdorf am 1 Januar 1994 nach Frankenberg eingemeindet wurde SachsenburgStadt Frankenberg Sa Koordinaten 50 56 N 13 2 O 50 941 13 0376 Koordinaten 50 56 28 N 13 2 15 OEinwohner 564 Mai 2018 1 Eingemeindung 1 Oktober 1992Eingemeindet nach Sachsenburg IrbersdorfPostleitzahl 09669Vorwahl 037206Karte Lage von Sachsenburg in Frankenberg Sa Wappen von SachsenburgWappen von Sachsenburg Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage und Verkehr 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Geschichte des Bergbaus in Sachsenburg 3 Bauwerke 4 Personlichkeiten 5 Bilder 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage und Verkehr Bearbeiten Sachsenburg liegt im Nordwesten der Stadt Frankenberg Sa Der Ort besteht aus dem eigentlichen Dorf Sachsenburg und der Siedlung Sachsenburg Schloss um das Schloss Sachsenburg und der Gedenkstatte des KZ Sachsenburg Das Dorf Sachsenburg liegt im Zentrum des Ortsteils Sachsenburg Irbersdorf Es geht im Nordosten nahtlos in Irbersdorf uber Sachsenburg hat bezuglich der Bebauung die Form eines Y in dessen Zentrum sich die Kirche befindet Der Ort liegt am Sudrand des Mulde Losshugellands Sachsisches Granulitgebirge Westlich des Orts befindet sich die 351 m hohe Berghohe Treppenhauer mit den Resten der mittelalterlichen Bergstadt Bleiberg Sudlich des Dorfs Sachsenburg erhebt sich uber dem Ostufer der Zschopau das Schloss Sachsenburg mit der dazugehorigen Siedlung Sachsenburg Schloss Westlich des Schlosses befinden sich direkt am Ufer der Zschopau die einstige Schlossmuhle die Gebaude des ehemaligen KZ Sachsenburg und das ortliche Freibad Nachbarorte Bearbeiten Schonborn Dreiwerden Seifersbach IrbersdorfKrumbach Biensdorf nbsp NeudorfchenMerzdorf Frankenberg Sa Geschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten nbsp Baumwollspinnerei und amerikanische Muhle von Franz Schulze mit Schloss Sachsenburg 1856 nbsp Schloss Sachsenburg nbsp Spinnerei Sachsenburg zwischen 1933 und 1937 als KZ Sachsenburg genutztDie Herren von Sachsenburg wurden mit einem Heinricus de Sassenberg das erste Mal im Jahr 1197 urkundlich erwahnt 2 Anhand archaologischer Funde lasst die Existenz der Burg Sachsenburg um 1210 30 nachweisen Bauherren waren offenbar die Herren von Mildenstein Der unmittelbar nordlich von Frankenberg Sa gelegene Ort Sachsenburg wurde in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts ebenfalls durch die Herren von Mildenstein als Waldhufendorf angelegt Nach der Zerschlagung ihrer Herrschaft im Zusammenhang mit dem Mildensteiner Zehntenstreit durch Markgraf Heinrich den Erlauchten im Jahre 1232 ging die Herrschaft in den Besitz dieses Wettiners uber Auf dem Treppenhauer einer bewaldeten Anhohe gegenuber der Sachsenburg gelegen befand sich im Mittelalter die Bergstadt Bleiberg deren Uberreste bei archaologischen Ausgrabungen der letzten Jahrzehnte freigelegt wurden In den Jahren zwischen 1260 und 1288 war der Bergbau auf silberhaltige Blei und Kupfererze auf dem Treppenhauer in vollem Gange es wird die Blutezeit der Stadt gewesen sein Mit dem Niedergang der ersten Bergbauperiode des Silberbergbaus im 14 Jahrhundert wurde die Bergstadt verlassen und geriet in Vergessenheit 3 In der Zeit des Bergsegens diente die Sachsenburg zum Schutz des Bergbaus Am Ende dieser ersten reichen Bergbauepoche in dieser Region 1364 verkauften die Wettiner die Burg an zwei Dobelner Ritter 1368 gingen Burg und Ort Sachsenburg in den Besitz der Herren von Schonberg uber Die Sachsenburg in ihrer heutigen Gestalt liess Caspar von Schonberg 1 November 1489 oder 1491 in Zwickau 4 durch den sachsischen Baumeister Hans Reynhart auf den Resten der alteren Burg etwa um 1480 lt dendro errichten Im Jahr 1610 kam Sachsenburg mit dem durch Erbteilung entstandenen Amt Sachsenburg durch Verkauf von den Herren von Schonberg an den sachsischen Kurfursten Johann Georg I Seit 1610 diente das Schloss als Verwaltungsbau des kurfurstlich sachsischen Amts Sachsenburg Zum Amt Sachsenburg gehorten neben Sachsenburg noch die Orte Dittersbach Muhlbach Neudorfchen und Seifersbach Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurden die erste und die zweite Vorburg zerstort und das Schloss geplundert Im Jahr 1633 wurden die Amter Frankenberg und Sachsenburg zum Amt Frankenberg Sachsenburg vereinigt Sachsenburg wurde im Jahr 1764 als Amtsdorf gefuhrt 5 6 Sachsenburg gehorte bis 1856 zum kursachsischen bzw koniglich sachsischen Amt Frankenberg Sachsenburg 7 Ab 1856 gehorte der Ort zum Gerichtsamt Frankenberg und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Floha 8 Nach der im Jahr 1864 erfolgten Aufgabe des Schlosses Sachsenburg als Verwaltungssitz wurde es zwischen 1867 und 1926 als Gefangnis und danach als Volksschulheim genutzt 1933 befand sich hier kurzzeitig ein Schutzhaftlager das spater in eine Spinnerei an der Zschopau verlegt wurde siehe KZ Sachsenburg Seit Mitte der 1930er Jahre diente es der NSDAP als Gaufuhrerinnenschule der NS Frauenschaft Sachsen Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Schloss dann als bakteriologisches Institut Aussenstelle des Robert Koch Instituts genutzt Nach Kriegsende diente die Sachsenburg als Wohnort fur Umsiedler bevor 1947 ein Jugendwerkhof eingerichtet wurde der bis 1967 bestand Ab 1968 war das volkseigene Wohnungsbaukombinat Dresden Herr uber das Schloss welches das Schloss als Kinderferienlager und Schulungsheim nutzte Mit der zweiten Kreisreform in der DDR kam die Gemeinde Sachsenburg im Jahr 1952 zum Kreis Hainichen im Bezirk Chemnitz 1953 in Bezirk Karl Marx Stadt umbenannt der 1990 als sachsischer Landkreis Hainichen weitergefuhrt wurde und 1994 im Landkreis Mittweida bzw 2008 im Landkreis Mittelsachsen aufging Mit dem Zusammenschluss der Gemeinden Sachsenburg und Irbersdorf entstand am 1 Oktober 1992 die Gemeinde Sachsenburg Irbersdorf 9 die am 1 Januar 1994 nach Frankenberg Sa eingemeindet wurde 10 Seitdem bildet Sachsenburg einen Teil des Ortsteils Sachsenburg Irbersdorf Geschichte des Bergbaus in Sachsenburg Bearbeiten nbsp Gebaude im Freilichtmuseum Mittelalterliche Bergstadt BleibergAuf dem Treppenhauer westlich von Sachsenburg begann bereits in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts der Erzbergbau Zu dieser Zeit existierte auch auf dem anderen Ufer der Zschopau am Roten Berg bei Biensdorf Bergbau Durch einen intensiven Bergbau auf Silber und Kupfer wuchs die Bergstadt Bleiberg vermutlich auf eine Einwohnerzahl von ca 1000 Personen an Allerdings wurde die Siedlung mit dem Niedergang der ersten Bergbauperiode des Silberbergbaus im 14 Jahrhundert wieder verlassen und geriet in Vergessenheit 11 Im Freilichtmuseum Mittelalterliche Bergstadt Bleiberg in Sachsenburg wurden einige Hauser der Siedlung nachgebaut um einen Einblick in das Leben der damaligen Zeit zu geben 12 Ab dem 16 Jahrhundert existierten weitere Bergbauversuche am Treppenhauer Der in seiner Entstehungszeit nicht datierbare Treppenhauerstolln reicht mit einer Auffahrungslange von 1 3 km bis unter das Dorf Sachsenburg Das mittelalterliche Pingen und Haldenfeld auf dem Schenkberg wurde durch den Joseph und Marienzug Erbstolln auf tiefer Sohle erschlossen Ein Aufwaltigungsversuch im 18 Jahrhundert brachte nur eine begrenzte Menge von gelbem und rotem Farbocker in sehr guter Qualitat Westlich von Sachsenburg wurde um 1876 im Rahmen einer Feldspatprospektion eine Pegmatitfundstelle erkundet Es wurde jedoch nur ein sehr kleines Feldspatlager gefunden Auch eine spatere Erkundung der Jahre 1951 53 verlief erfolglos Fur das im Dorf Sachsenburg gelegene Berggebaude Reicher Segen Gottes wurde der Sachsenstolln angelegt dessen Mundloch sich unterhalb des Schlosses Sachsenburg befindet An der Anlage wurde zwischen 1701 und 1820 gearbeitet Die Gesamtlange betragt etwa 1000 m Im Jahre 1831 vereinigten sich die Berggebaude und Gewerkschaften Alte Hoffnung Erbstolln zu Schonborn Reicher und Neuer Segen Gottes zu Sachsenburg Hulfe des Herrn samt Bald Gluck Erbstolln zu Biensdorf und Krumbach zum Communbergbaubetrieb Alte Hoffnung Erbstolln zu Schonborn Dadurch wurde der Bergbau in Sachsenburg eingestellt Im Jahr 2006 grundete sich der Bergbauverein Reicher Segen Gottes e V welcher es sich zur Aufgabe gemacht hat das letzte Wohnhaus der ehemaligen Schlossmuhle Sachsenburg zu erhalten zu restaurieren und geschichtlich aufzuarbeiten Der Verein betreut weiterhin mehrere bergbautechnische Anlagen auf der Sachsenburger Seite der Zschopau 13 Bauwerke Bearbeiten nbsp Kirche Sachsenburg nbsp Schloss Sachsenburg mit ZschopauwehrAm Ortsrand steht das spatgotische Schloss Sachsenburg das in seiner heutigen Gestalt 1480 1488 unter Caspar von Schonberg errichtet wurde Die Dorfkirche ist mittelalterlichen Ursprungs mit einer gotischen Holztonne im fruhen 20 Jahrhundert jedoch stark uberpragt worden u a Anbau einer neoromanischen Apsis Bemerkenswert ist der ausserordentlich kostbare Flugelaltar eines in Mitteldeutschland tatigen jedoch namentlich nicht bekannten suddeutschen Meisters er entstand um 1490 Im Bereich der Apsis wurden im fruhen 20 Jahrhundert sieben mittelslawische Keramikbruchstucke gefunden 14 Unweit der Kirche wurde ein von einem Verein betreutes Freilichtmuseum mit Nachbildungen der mittelalterlichen Gebaude errichtet in dem man von Zeit zu Zeit mittelalterliche Lebensart imitiert Historischer Bezug ist die in der Nahe befindliche Wustung der mittelalterlichen Bergstadt Bleiberg In den Jahren 1933 bis 1937 wurde das KZ Sachsenburg in der vormaligen Spinnfabrik Tautenhahn zwischen Zschopau und Muhlgraben eingerichtet In der Nahe befindet sich die ehemalige Schlossmuhle und das Zschopauwehr mit einer Hangebrucke Personlichkeiten BearbeitenKurt Traenckner 1901 1959 Kohleveredler Max Wiessner 1885 1946 ZeitungsverlegerBilder Bearbeiten nbsp Rathaus Sachsenburg nbsp Zschopaubrucke Sachsenburg Biensdorf nbsp Schlossmuhle Sachsenburg nbsp Tiefer Sachsen Stolln Mundloch nbsp Sachsenburg mit Freilichtmuseum Bergstadt BleibergLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz Munchen 1998 ISBN 3 422 03048 4 Seite 246f Richard Steche Sachsenburg Kirchdorf In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 6 Heft Amtshauptmannschaft Floha C C Meinhold Dresden 1886 S 81 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sachsenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sachsenburg im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Der Ortsteil Sachsenburg Irbersdorf auf der Webseite der Stadt Frankenberg Sa Einzelnachweise Bearbeiten Der Ortsteil Sachsenburg Irbersdorf auf der Webseite der Stadt Frankenberg Sa Ernst Eichler Hans Walther Hrsg Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen Berlin 2001 ISBN 3 05 003728 8 Band II S 329 Wolfgang Schwabenicky Der mittelalterliche Silberbergbau im Erzgebirgsvorland und im westlichen Erzgebirge Chemnitz 2009 ISBN 978 3 937386 20 1 vonschoenberg org Das Todesjahr Caspar s Von Schonberg ist nicht bekannt wahrscheinlich starb er 1491 denn in dem Lehnbriefe vom 7 Januar 1492 wird er als verstorben bezeichnet und sein Lehnbesitz seinen drei Sohnen gemeinschaftlich ubergeben Sachsenburg im Amt Frankenberg Sachsenburg im Buch Geographie fur alles Stande S 595 Die Orte des Amts Frankenberg Sachsenburg im 19 Jahrhundert im Handbuch der Geographie S 54 ff Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 70 f Die Amtshauptmannschaft Floha im Gemeindeverzeichnis 1900 Sachsenburg auf gov genealogy net Die Gemeinde Sachsenburg Irbersdorf auf gov genealogy net Wolfgang Schwabenicky Der mittelalterliche Silberbergbau im Erzgebirgsvorland und im westlichen Erzgebirge Chemnitz 2009 ISBN 978 3 937386 20 1 Website der Mittelalterlichen Bergstadt Bleiberg Website des Bergbauvereins Reicher Segen Gottes e V Die Sachsenburger Kirche auf der Webseite der Kirchgemeinde SeifersbachOrtschaften und Ortsteile der Stadt Frankenberg Sachsen Altenhain Dittersbach mit Neudorfchen Frankenberg mit Gunnersdorf und Ortelsdorf Langenstriegis Muhlbach Hausdorf mit Hausdorf und Muhlbach Sachsenburg Irbersdorf mit Irbersdorf und Sachsenburg Normdaten Geografikum GND 106726163X lobid OGND AKS VIAF 314862746 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sachsenburg Frankenberg amp oldid 238595675