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Otto Kamillus Hugo Gabriel Graf von Bray Steinburg 17 Mai 1807 in Berlin 9 Januar 1899 in Munchen war ein bayerischer Politiker So war er mehrfach Aussenminister und zuletzt daneben auch Vorsitzender im Ministerrat des Konigreiches Bayern In diese Zeit fiel die Reichsgrundung und der Eintritt Bayerns in das Deutsche Kaiserreich Otto von Bray Steinburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Jahre 1 2 Aufstieg in Diplomatie und Politik 1 3 Regierungschef in Bayern 2 Schriften 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten Otto von Bray Steinburg war der Sohn des aus Frankreich stammenden Diplomaten und Reichsrates Franz Gabriel Graf von Bray aus dem Adelsgeschlecht der Brays Bray Steinburg studierte nach dem Gymnasialabschluss 1825 am heutigen Wilhelmsgymnasium Munchen 1 in Gottingen und Munchen Jura Anschliessend wurde er als Diplomat des Konigreichs Bayern tatig Aufstieg in Diplomatie und Politik Bearbeiten Seine Stationen als Diplomat waren zunachst Wien Paris und Athen Von 1843 bis 1859 war er mit Unterbrechungen bayerischer Gesandter in Sankt Petersburg Bereits 1846 47 war er erstmals 1848 49 zum zweiten Mal Aussenminister 1859 60 war er Gesandter in Berlin dann in Wien Schon 1849 wurde Otto von Bray Steinburg die Ehrenburgerwurde der Stadt Passau verliehen Im Fruhjahr 1870 ernannte ihn Konig Ludwig II erneut zum Aussenminister mit diesem Amt war mittlerweile der Vorsitz im Ministerrat verbunden Regierungschef in Bayern Bearbeiten Wie sein Vorganger Chlodwig zu Hohenlohe Schillingsfurst musste Bray Steinburg nun gegen die grossdeutsch gesinnte konservative Bayerische Patriotenpartei regieren die seit 1869 die Mehrheit im Parlament hatte Der Konig berief aber nur liberale Minister seine Souveranitat gegenuber den Abgeordneten war ihm wichtiger als Schnittmengen mit den Patrioten Anlasslich der Spannungen zwischen Preussen und Frankreich im Zuge der Emser Depesche fuhrte der bayerische Ministerrat am 14 Juli 1870 nur funf Tage vor der franzosischen Kriegserklarung eine hitzige Debatte uber die Rolle des Landes in dem sich abzeichnenden Krieg Einen Tag spater einigte sich die Regierung in Munchen dann doch darauf auf preussischer Seite zu kampfen Am 16 Juli 1870 befahl der Konig Ludwig II die Mobilmachung der Bayerischen Armee Munchen hoffte durch die aktive Beteiligung an dem Waffengang moglichst wenig Souveranitatsrechte abtreten zu mussen 2 Bray Steinburg fasste die politischen Optionen Bayerns wie folgt zusammen Gehen wir mit Preussen und gewinnt dieses den Krieg so ist Preussen gezwungen den Bestand Bayerns zu achten Unterliegt Preussen so verlieren wir vielleicht die Pfalz aber mehr kann uns nicht geschehen denn Frankreich muss die Selbstandigkeit der deutschen Einzelstaaten immer begunstigen das Gleiche tritt ein wenn wir neutral geblieben sind und Frankreich siegt Siegt aber Preussen obwohl wir es gegen den Vertrag im Stiche gelassen haben dann erwartet uns das Schicksal Hannovers 3 Bray Steinburg sprach sich im franzosisch deutschen Krieg von 1870 71 als einziger deutscher Politiker in massgeblicher Funktion ursprunglich gegen Annexionen franzosischer Gebiete z B des Elsass und des deutschen Lothringens aus Fur den Fall dass eine Abtretung des Gebiets von Elsass Lothringen unvermeidlich werde sprach er sich in einem Brief 4 September 1870 an den damaligen osterreichisch ungarischen Reichskanzler und k u k Aussenminister Friedrich Ferdinand von Beust seinen personlichen Freund aus Studientagen in Gottingen fur die Schaffung eines neutralen Zwischenstaats unter dem Haus Habsburg Lothringen Toskana aus Aber schon wenige Tage spater schwenkte Bray Steinburg da Preussen auf der Annexion bestand auf die preussische Position ein 4 Als es danach um die Zustimmung des Landtags zur Reichsgrundung ging spaltete sich die Patriotenpartei die bisher stets fur ein unabhangiges Bayern eingetreten war in dieser Frage Schliesslich stimmte der Landtag mit einer ausserst knappen Zweidrittelmehrheit von 102 zu 48 Stimmen fur den Beitritt jedoch erst am 21 Januar 1871 drei Tage nach der Kaiserproklamation Bray Steinburg oblagen die Verhandlungen um den Eintritt Bayerns in das Deutsche Reich wo er Bayern wichtige Sonderrechte insbesondere eine weiterhin eigenstandige bayerische Armee und Diplomatie sowie weitere Ausnahmen bei den Zustandigkeiten des Reiches Reservatrechte sichern konnte Der Vorsitz Bayerns im diplomatischen Ausschuss des Bundesrats der schon 1870 Bayern zugesprochen worden war wurde dagegen in der Folge nicht genutzt und brachte dem Konigreich kein zusatzliches Gewicht Wegen seiner Opposition zur bayerischen Kulturkampfpolitik trat er bereits im Juli 1871 als Aussenminister und Vorsitzender im Ministerrat zuruck und wurde danach bis 1897 erneut bayerischer Gesandter in Wien Neuer Vorsitzender im Ministerrat und Aussenminister wurde zunachst Friedrich von Hegnenberg Dux Schriften BearbeitenGraf Otto von Bray Steinburg Denkwurdigkeiten aus seinem Leben S Hirzel Leipzig 1901 Digitalisat Literatur BearbeitenBenno Hubensteiner Bray Steinburg Otto Camillus Hugo Gabriel Graf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 564 Digitalisat Karl Alexander von Muller Bray Steinburg Otto Graf In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 55 Duncker amp Humblot Leipzig 1910 S 680 687 Eberhard Weis Vom Kriegsausbruch zur Reichsgrundung Zur Politik des bayerischen Aussenministers Graf Bray Steinburg im Jahr 1870 In Zeitschrift fur bayerische Landesgeschichte 33 1970 S 787 810 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Max Leitschuh Die Matrikeln der Oberklassen des Wilhelmsgymnasiums in Munchen 4 Bde Munchen 1970 1976 Bd 3 S 267 Hermann Rumschottel Ludwig II von Bayern Munchen 2011 Beck S 59 Hermann Rumschottel Ludwig II von Bayern Beck Munchen 2011 S 59 Eberhard Kolb Der Weg aus dem Krieg Bismarcks Politik im Krieg und die Friedensanbahnung 1870 71 2 Auflage 1990 S 180 fWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Otto von Bray Steinburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Vorsitzende im Ministerrat des Konigreiches Bayern Ludwig Freiherr von der Pfordten Karl Freiherr von Schrenck von Notzing Max von Neumayr Ludwig Freiherr von der Pfordten erneut Chlodwig Furst zu Hohenlohe Schillingsfurst Otto Graf von Bray Steinburg Friedrich Freiherr von Hegnenberg Dux Adolph von Pfretzschner Johann Freiherr von Lutz Friedrich Krafft Graf von Crailsheim Clemens Graf von Podewils Durnitz Georg Graf von Hertling Otto Ritter von DandlAussenminister des Konigreichs Bayern und des Freistaates Bayern Maximilian von Montgelas Aloys von Rechberg Friedrich Karl von Thurheim Joseph von Armansperg Friedrich August von Gise Otto von Bray Steinburg Verweser Georg Ludwig von Maurer Verweser Ludwig Oettingen Wallerstein Verweser Klemens von Waldkirch Verweser Otto von Bray Steinburg erneut Ludwig von der Pfordten Karl von Schrenck von Notzing Max von Neumayr Verweser Ludwig von der Pfordten erneut Chlodwig zu Hohenlohe Schillingsfurst Otto von Bray Steinburg erneut Friedrich von Hegnenberg Dux Adolph von Pfretzschner Friedrich Krafft von Crailsheim Clemens von Podewils Durniz Georg von Hertling Otto von Dandl Kurt Eisner Johannes Hoffmann Gustav von Kahr Hugo Graf von und zu Lerchenfeld auf Kofering und Schonberg Eugen von Knilling Heinrich Held Franz Ritter von Epp Siehe auch Bayerisches Staatsministerium des AussernBayerische Gesandte in Sankt Petersburg 1816 1823 Franz Gabriel von Bray 1824 1832 Friedrich August von Gise 1832 1839 Max von und zu Lerchenfeld auf Kofering und Schonberg 1840 1842 Franz Oliver von Jenison Walworth 1843 1848 Otto von Bray Steinburg 1848 1849 vakant 1849 1858 Otto von Bray Steinburg 1858 1860 Ludwig de Garnerin von Montgelas 1860 1866 Maximilian Joseph Pergler von Perglas 1867 1869 Carl von Tauffkirchen Guttenburg 1870 1877 Friedrich Truchsess von Wetzhausen 1877 1880 Friedrich Fugger von Kirchberg und Weissenhorn 1880 Rudolf von Tautphoeus 1880 1883 Gideon von Rudhart 1883 1903 Rudolf von Gasser 1903 1906 Georg von und zu Guttenberg 1906 1909 Karl Moy de Sons 1909 1914 Ernst von Grunelius Normdaten Person GND 118659928 lobid OGND AKS VIAF 269316943 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bray Steinburg Otto vonALTERNATIVNAMEN Bray Steinburg Otto Kamillus Hugo Gabriel Graf vonKURZBESCHREIBUNG bayerischer PolitikerGEBURTSDATUM 17 Mai 1807GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 9 Januar 1899STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto von Bray Steinburg amp oldid 235320268