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Friedrich August Ernst Gustav Christoph Krafft Freiherr von Crailsheim ab 1901 Graf von Crailsheim 15 Marz 1841 in Ansbach 13 Februar 1926 in Munchen war ein bayerischer Jurist und evangelischer 1 parteiloser Politiker Unter anderen war er Aussenminister und Vorsitzender des Ministerrates im Konigreich Bayern Friedrich Krafft von Crailsheim 1880 Friedrich Krafft von Crailsheim 1902 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und fruhe Jahre 2 Regierung in Bayern 3 Familie 4 Ehrungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft und fruhe Jahre BearbeitenSeine Eltern waren der bayerische Oberstleutnant Richard von Crailsheim 1805 1843 und dessen Ehefrau Sabine Edle von Zumpf 1816 1895 Er war das dritte Kind und der einzige Sohn Seine alteren Schwestern waren Julia 1837 1890 und Laura 1839 1908 Der Vater starb 1843 als Friedrich noch keine zwei Jahre alt war 2 Er besuchte das Gymnasium Ansbach und schloss 1858 als bester Schuler ab 3 Crailsheim studierte an der Friedrich Alexander Universitat Erlangen wo er Mitglied des Corps Onoldia war und sechs Mensuren focht 4 Er wechselte an die Universitat Leipzig und die Universitat Zurich und bestand am 18 Oktober 1862 sein Erstes Staatsexamen in Erlangen 1865 bestand er das Zweite Examen als bester Prufling 5 Im selben Jahr heiratete er Luise Freiin von Lindenfels 1844 1891 1870 trat er in Munchen in die Dienste des Handelsministeriums Regierung in Bayern BearbeitenSeit dem 1 Januar 1872 diente er im Ministerium des Koniglichen Hauses und des Ausseren und machte bald Karriere 1874 wurde er Legationsrat und 1879 Geheimer Legationsrat II Klasse 1880 wurde Krafft von Crailsheim Aussenminister in der Regierung von Johann von Lutz Es war das einzige Mal dass der Aussenminister nicht auch Vorsitzender im Ministerrat war Mit Lutz spielte er 1886 eine massgebliche Rolle bei der Absetzung von Konig Ludwig II was ihm eine kurze Haft einbrachte 1890 folgte er dem verstorbenen Johann von Lutz dann doch als Vorsitzender des Ministerrates Ministerprasident 6 Dieses Amt hatte er bis 1903 inne 1895 wurde er ausserdem Reichsrat in der Ersten Kammer des bayerischen Parlaments Er wurde ein enger Berater des Prinzregenten Luitpold Nach der konfrontativen Phase des Bayerischen Kulturkampfs bis 1890 trat unter Crailsheim eine gewisse Entspannung ein weil sich dieser zunachst um eine Zusammenarbeit mit den gemassigten Kraften im Bayerischen Zentrum und bei den Liberalen bemuhte Das Nachlassen des solidarisierenden Drucks durch den staatlichen Kulturkampf vor allem aber auch die Unzufriedenheit der bayerischen Bauern mit dem Verhalten der Bayerischen Zentrumspartei auf Reichsebene u a Zustimmung zu den fur bayerische Bauern ungunstigen Handelsvertragen von Reichskanzler Caprivi fuhrte 1893 zur Grundung des Bayerischen Bauernbundes der sich radikal antiklerikal partikularistisch und adelsfeindlich darstellte Der Bauernbund errang bei der Landtagswahl 1893 sogleich sieben Mandate und brach damit die absolute Mehrheit der Bayerischen Zentrumspartei 1899 errang das Zentrum nach zahen Kampfen die fuhrende Stellung in Bayern wobei nun auch die 1893 ebenfalls ins Parlament eingezogenen Sozialdemokraten im Aufschwung waren was die Arbeit fur Krafft von Crailsheim auf Grund der Schwache der Liberalen erschwerte Schon seit einiger Zeit war die bayerische Monarchie insbesondere aufgrund der Geistesschwache ihrer Oberhaupter nun Konig Otto in einer Krise wodurch nicht nur deren Akzeptanz in der Bevolkerung beschadigt sondern auch die politische Stellung Bayerns insgesamt geschwacht wurde Innenpolitisch errang nicht nur die Burokratie in Bayern mehr Einfluss als ihr nach der Verfassung zustand es waren auch zunehmend einflussreiche politische Parteien entstanden die die Verfassung ebenfalls nicht berucksichtigte Auch blieben soziale Fragen die mit der zunehmenden Industrialisierung aufgekommen waren ebenso ungelost wie der Umgang mit dem Verlangen der Arbeiter nach mehr Einfluss in der Gesellschaft und der neu aufstrebenden Frauenbewegung Zudem war das Verhaltnis zu Berlin weiterhin relativ kuhl In diesem Zusammenhang fuhrte die Swinemunder Depesche 1903 mittelbar zum Ende seiner Amtszeit In seiner Rucktrittsrede nannte Krafft von Crailsheim ruckblickend zwei Hauptthemen seiner Laufbahn die konfessionellen Probleme und das Verhaltnis Bayerns zum Reich 7 Nachfolger wurde nun Minister Clemens von Podewils Durniz der sich von Crailsheim im Zuge des Skandals um die Depesche offen distanziert hatte Crailsheim wohnte zuletzt mit seiner Tochter in einem Haus in der Seestrasse am Englischen Garten damals Nummer 3a heute Nummer 20 8 Familie BearbeitenEr heiratete im Jahr 1865 in Ansbach Luise von Lindenfels 1844 1891 eine Tochter des Freiherren Karl von Lindenfels 1802 1862 Linie Thumsenreuth des Regierungsdirektors von Mittelfranken und der Freiin Marie Holzschuher von Harrlach Das Paar hatte eine Tochter und einen Sohn Ehrungen Bearbeiten1894 Grand Cordon Leopoldsorden 9 1896 Schwarzer Adlerorden 10 12 Marz 1901 erblicher Grafenstand 11 1914 Grosskreuz des Verdienstordens vom Heiligen Michael 12 Am 1 August 1893 erhielt er die Ehrendoktorwurde der juristischen Fakultat der Universitat Erlangen 1901 ernannte ihn seine Heimatstadt Ansbach zum Ehrenburger 13 Literatur BearbeitenKarl Ottmar Freiherr von Aretin Crailsheim Krafft Graf von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 387 f Digitalisat Uwe Schaper Krafft Graf von Crailsheim das Leben und Wirken des bayerischen Ministerprasidenten Stadtarchiv Nurnberg Nurnberg 1991 ISBN 3 87432 117 7 zugleich Dissertation Universitat Erlangen 1988 Karl Mockl Die Prinzregentenzeit Oldenbourg Munchen Wien 1972 ISBN 3 486 47521 5 geschichtlicher Hintergrund Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich Krafft von Crailsheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Friedrich Krafft von Crailsheim in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der BavariathekEinzelnachweise Bearbeiten Uwe Schaper Krafft Graf von Crailsheim S 62 Uwe Schaper Krafft Graf von Crailsheim S 23 Uwe Schaper Krafft Graf von Crailsheim S 24 Uwe Schaper Krafft Graf von Crailsheim S 27 Uwe Schaper Krafft Graf von Crailsheim S 55 Primus inter pares also ohne Weisungsbefugnis Uwe Schaper Krafft Graf von Crailsheim S 9 Anm 1 Uwe Schaper Krafft Graf von Crailsheim S 286 f Uwe Schaper Krafft Graf von Crailsheim S 63 Albert I Museum Dynasticum N 21 2009 n 2 Journal De Bruxelles 14 05 1896 Uwe Schaper Krafft Graf von Crailsheim S 60 Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Hof und Staats Handbuch des Konigreichs Bayern fur das Jahr 1914 Munchen 1914 S 30 Uwe Schaper Krafft Graf von Crailsheim S 61 Vorsitzende im Ministerrat des Konigreiches Bayern Ludwig Freiherr von der Pfordten Karl Freiherr von Schrenck von Notzing Max von Neumayr Ludwig Freiherr von der Pfordten erneut Chlodwig Furst zu Hohenlohe Schillingsfurst Otto Graf von Bray Steinburg Friedrich Freiherr von Hegnenberg Dux Adolph von Pfretzschner Johann Freiherr von Lutz Friedrich Krafft Graf von Crailsheim Clemens Graf von Podewils Durnitz Georg Graf von Hertling Otto Ritter von DandlAussenminister des Konigreichs Bayern und des Freistaates Bayern Maximilian von Montgelas Aloys von Rechberg Friedrich Karl von Thurheim Joseph von Armansperg Friedrich August von Gise Otto von Bray Steinburg Verweser Georg Ludwig von Maurer Verweser Ludwig Oettingen Wallerstein Verweser Klemens von Waldkirch Verweser Otto von Bray Steinburg erneut Ludwig von der Pfordten Karl von Schrenck von Notzing Max von Neumayr Verweser Ludwig von der Pfordten erneut Chlodwig zu Hohenlohe Schillingsfurst Otto von Bray Steinburg erneut Friedrich von Hegnenberg Dux Adolph von Pfretzschner Friedrich Krafft von Crailsheim Clemens von Podewils Durniz Georg von Hertling Otto von Dandl Kurt Eisner Johannes Hoffmann Gustav von Kahr Hugo Graf von und zu Lerchenfeld auf Kofering und Schonberg Eugen von Knilling Heinrich Held Franz Ritter von Epp Siehe auch Bayerisches Staatsministerium des AussernEhrenburger der Stadt Nurnberg 1 Karl Josef Graf von Drechsel 1819 2 Gottfried Freudel 1819 3 Karl Theodor Graf zu Pappenheim 1823 4 Karl Ludwig Freiherr von Kesling 1823 5 Daniel von Bezold 1825 6 Arnold Freiherr von Mieg 1828 7 Wilhelm Cramer 1828 8 Friedrich Wilhelm von Hoven 1830 9 Ludwig Furst von Oettingen Wallerstein 1833 10 Peter Freiherr von Lamotte 1837 11 Heinrich Theodorf von Kohlhagen 1843 12 Karl Ludwig Roth 1843 13 Wilhelm Bernhard Monnich 1845 14 Johann Eisenmann 1848 15 Georg Simon Ohm 1850 16 Carl von Seuffert 1857 17 Lothar Freiherr von Faber 1861 18 August von Kreling 1869 19 Friedrich Wilhelm Walther von Walderstotten 1871 20 Heinrich Heerwagen 1878 21 Friedrich Wanderer 1888 22 Carl Cramer 1888 23 August von Essenwein 1891 24 Christoph von Seiler 1893 25 Julius Stief 1894 26 Christian Schwemmer 1898 27 Friedrich Krafft Graf von Crailsheim 1900 28 Ludwig von Gerngros 1901 29 Heinrich Berolzheimer 1905 30 Gottlieb von Merkel 1905 31 Ferdinand von Jager 1910 32 Georg Ritter von Schuh 1913 33 Ernst Mummenhoff 1928 34 Oskar von Petri 1930 35 Paul von Hindenburg 1932 36 Martin Treu 1948 37 August Meier 1965 38 Joseph E Drexel 1976 39 Kate Strobel 1980 40 Max Hintermayr 1980 41 Hermann Kesten 1980 42 Andreas Urschlechter 1987 43 Willy Prolss 1997 44 Oscar Schneider 1997 45 Karl Diehl 1997 46 Theo Scholler 1997 47 Heinz Sebiger 1997 48 Gunther Beckstein 2014 49 Renate Schmidt 2014 50 Bruno Schnell 2014 51 Dani Karavan 2018 Normdaten Person GND 119034867 lobid OGND AKS LCCN nr92010304 VIAF 40179560 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Crailsheim Friedrich Krafft vonALTERNATIVNAMEN Crailsheim Krafft Graf von Crailsheim Krafft Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG bayerischer PolitikerGEBURTSDATUM 15 Marz 1841GEBURTSORT AnsbachSTERBEDATUM 13 Februar 1926STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Krafft von Crailsheim amp oldid 231950219