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Wilhelm Bernhard Monnich 4 Februar 1799 in Berlin 8 August 1868 in Stuttgart war ein deutscher Padagoge Anhanger der Turnerbewegung und Burschenschafter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Monnich und das Turnwesen 3 Publikationen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWilhelm Bernhard Monnich war ein Sohn aus der Ehe des Geheimen Oberberg und Baurats Bernhard Friedrich Monnich mit Amalia Karoline Lessmann Er hatte einen Zwillingsbruder namens Carl Friedrich der im Alter von acht Jahren starb 1 Monnich erhielt einen Teil seiner Gymnasialbildung am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin Sein Lehrer dort in Deutsch und Turnen war Turnvater Jahn Monnich wechselte dann nach Breslau wo ihn Harnisch unterrichtete und meldete sich als Freiwilliger zum Feldzug von 1815 Danach begann er sein Studium in Breslau setzte es in Jena fort und beendete es schliesslich in Bonn weil die preussischen Studenten Jena verlassen mussten In Breslau wurde er 1816 Mitglied der Landsmannschaft Teutonia und war 1817 18 Mitgrunder der Breslauer Burschenschaft In Jena wurde er 1818 Mitglied der Urburschenschaft in Bonn 1819 Mitglied der dortigen Burschenschaft 2 Ein Sohn Fellenbergs berief ihn 1821 nach Hofwil Zwei Jahre spater wechselte er an die Sekundarschule in Lenzburg im Kanton Aargau ehe er in der Redaktion der Europaischen Blatter zu arbeiten begann Nach deren Verbot ging er 1825 zu Cotta nach Stuttgart wo er sich 1827 mit seinem Freund Wolfgang Menzel verschwagerte indem er die Pfarrerstochter Auguste Luise Friederike Bilfinger heiratete Das erste Kind aus dieser Verbindung wurde schon 1825 geboren ein Sohn namens Wilhelm Bernhard der 1853 als Student in Tubingen starb 3 1828 wurde er Redakteur des Cotta Blattes Inland in Munchen Ein Jahr darauf wechselte er nach Nurnberg wo er Rektor der hoheren Burgerschule wurde Obwohl er Ehrenburger in Nurnberg geworden war folgte er 1845 einem Ruf zuruck nach Hofwyl Die dortige Lehranstalt wurde aber wegen des Sonderbundskrieges geschlossen so dass Monnich erneut seinen Arbeitsplatz und Wohnort wechseln musste Er wurde 1848 Professor fur deutsche Sprache und Literatur am oberen Gymnasium in Stuttgart 1850 wurde er Vorstand des Seminars in Urach und 1854 Rektor des Gymnasiums und der Realschule in Heilbronn Wegen eines Gichtleidens trat er 1860 in den Ruhestand Sein Nachfolger als Schulleiter in Heilbronn wurde Christoph Eberhard Finckh 4 Monnich war zeitweise Herausgeber der Padagogischen Blatter Gustav von Schmoller erklarte in seinen Jugenderinnerungen von seinen Lehrkraften am Heilbronner Gymnasium hatten vor allem in den unteren Klassen die meisten nichts getaugt Finckh etwa habe alles was er konnte 4 getan um ihm die griechische Lekture durch Langeweile zu verleiden Aber um so hoher habe der Unterricht bei Professor Julius Rieckher gestanden und das Beste sei Rektor Monnichs Unterricht in deutscher Literatur und Geschichte gewesen 4 Monnich und das Turnwesen BearbeitenMonnich war ein Verfechter des Turnwesens und verfolgte damit einen ganz bestimmten Zweck Seine Schrift Das Turnen und der Kriegsdienst 1843 in Stuttgart erschienen beginnt mit den Worten Der ewige Frieden ist ein Traum den man sich aus dem Sinn schlagen muss so wohl er Einem auch gefallt denn nichts ist gewisser als dass an seine Verwirklichung wenn uberhaupt so doch auf keinen Fall in den nachsten tausend Jahren zu denken ist Daher bleibt nichts Anderes ubrig als stets auf Krieg gefasst in jedem Augenblicke zum Kriege gerustet zu seyn 5 In diesem Tenor geht es weiter Deutschland werde wenn es auf der Bahn weltgeschichtlicher Ehre die es betreten hat fortschreitet uber kurz oder lang mit dem Westen oder Osten vielleicht mit beiden zugleich ja mit dem grossten Theil Europa s in einen Kampf auf Tod und Leben verwickelt werden 6 Deshalb mussten schon die jungen Leute auf den Kriegsdienst vorbereitet werden Es sei namlich sonst zu besorgen und auch schon durch manche traurige Erfahrung bestatigt dass wenn Kraft und Gewandtheit steigernde Ubungen mit den schon versteiften Soldaten vorgenommen werden sollten diese der Anstrengung fruher oder spater erliegen 7 Fruher habe es so Monnich auch sogenannte Turnfahrten gegeben mehrtagige oder mehrwochige Wanderungen bei denen eine gewisse Marschordnung beobachtet 8 worden sei Mittlerweile wo man die Jugend ohne erwachsenen Fuhrer herumlaufen 8 lasse sei das leider nicht mehr immer der Fall genau wie die Disziplin beim Kampieren und Pausieren nicht mehr eingehalten werde Taglich mindestens eine Stunde Turnunterricht sei in allen Schulen vonnoten Neben jeden Turnplatz musse ein Turnhaus gebaut werden Beides musse in einer guten gesunden Lage liegen weder an dem Staub der Heerstrassen noch in feuchter Niederung noch auch zwischen Hausern 9 solle die Anlage sich befinden sondern am besten auf einer Anhohe die von einem Geholz bekront 9 sei Keine Schule zu Stadt und zu Land darf mehr ohne ihren Turnlehrer Turnplatz und Turnsaal seyn und von allen Schulern muss taglich mindestens eine Stunde Mittwochs und Sonnabends den ganzen Nachmittag und zwar von zwei Uhr an geturnt werden Alle Monate ist eine kleinere Turnfahrt von anderthalb Tagen alle Vierteljahr eine grossere von mindestens einer Woche vorzunehmen 10 forderte Monnich und erlauterte auf den letzten Seiten seiner Schrift uber das Turnen und den Kriegsdienst wie die Einrichtung des Turnunterrichts und die Versorgung mit Lehrkraften seiner Meinung nach auszusehen habe Publikationen BearbeitenGrundriss zur Schulgrammatik der deutschen Sprache Nurnberg 1840 Jugend und Bildungsgeschichten merkwurdiger Manner und Frauen Nurnberg 1841 Das Turnen und der Kriegsdienst Stuttgart 1843 Festgabe zur zweihundertjahrigen Stiftungsfeier des Pegnesischen Blumenordens Nurnberg 1844 Dr Martin Luther Nurnberg 1846 Nibelungen und Kudrun Lieder fur Schulen ausgewahlt und nebst Formenlehre Worterbuch und einigen Gothischen und Althochdeutschen Sprachproben herausgegeben Stuttgart 1852 Schiller der Dichter nach dem Herzen der Nation Heilbronn 1859 Die deutschen Turnubungen Eine Vorschule fur den Kriegsdienst Metzler 1861Literatur BearbeitenJulius Hartmann Monnich Wilhelm Bernhard In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 22 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 171 f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wilhelm Bernhard Monnich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Wilhelm Bernhard Monnich in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Ubersicht uber die Verwandtschaft auf merkel zeller de abgerufen am 3 Dezember 2019 Peter Kaupp Bearb Stamm Buch der Jenaischen Burschenschaft Die Mitglieder der Urburschenschaft 1815 1819 Abhandlungen zum Studenten und Hochschulwesen Bd 14 SH Verlag Koln 2005 ISBN 3 89498 156 3 S 149 Ubersicht uber die Familie auf merkel zeller de abgerufen am 3 Dezember 2019 a b c Gustav Schmoller Meine Heilbronner Jugendjahre In Christhard Schrenk und Peter Wanner heilbronnica 4 Beitrage zur Stadt und Regionalgeschichte Stadtarchiv Heilbronn 2008 ISBN 978 3 940646 01 9 S 333 350 S 334 Digitalisat Wilhelm Bernhard Monnich Das Turnen und der Kriegsdienst Stuttgart 1843 S 5 Wilhelm Bernhard Monnich Das Turnen und der Kriegsdienst Stuttgart 1843 S 7 Wilhelm Bernhard Monnich Das Turnen und der Kriegsdienst Stuttgart 1843 S 21 a b Wilhelm Bernhard Monnich Das Turnen und der Kriegsdienst Stuttgart 1843 S 29 a b Wilhelm Bernhard Monnich Das Turnen und der Kriegsdienst Stuttgart 1843 S 34 Wilhelm Bernhard Monnich Das Turnen und der Kriegsdienst Stuttgart 1843 S 35Normdaten Person GND 117087580 lobid OGND AKS VIAF 49994066 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Monnich Wilhelm BernhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Herausgeber und SchulleiterGEBURTSDATUM 4 Februar 1799GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 8 August 1868STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Bernhard Monnich amp oldid 225740683