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Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof BayVGH bildet die Spitze der Verwaltungsgerichtsbarkeit im Bundesland Bayern und hat seinen Hauptsitz in Munchen mit einer Aussenstelle in Ansbach Gerichtsbezirk ist das gesamte Gebiet des Bundeslandes Seit Februar 2020 steht mit Andrea Breit als Prasidentin erstmals eine Frau an der Spitze des Gerichts Gerichtsgebaude in der Munchener LudwigstrasseAussenstelle Ansbach des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs Inhaltsverzeichnis 1 VGH statt OVG 2 Besetzung und Organisation 3 Instanzenzug 4 Geschichte 4 1 Vorgeschichte und Errichtung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs 4 2 Ursprungliche Zustandigkeit und Befugnisse des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs 4 3 Die Entwicklung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs bis zum Ende der Monarchie 1918 4 4 Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof wahrend der Weimarer Republik 1919 1933 4 5 Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof wahrend des Nationalsozialismus 1933 1945 4 6 Die Wiedererrichtung der Verwaltungsgerichtsbarkeit nach 1945 5 Die Leitung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVGH statt OVG BearbeitenAnders als in den meisten Bundeslandern heisst die verwaltungsgerichtliche Mittelinstanz in Bayern nicht Oberverwaltungsgericht Abkurzung OVG Vielmehr hat Bayern nach Art 1 Abs 1 Satz 1 AGVwGO BY von der in 184 VwGO vorgesehenen Moglichkeit Gebrauch gemacht die historische Bezeichnung Verwaltungsgerichtshof abgekurzt VGH beizubehalten Eine weitere Besonderheit ist dass der Verwaltungsgerichtshof wie auch die Verwaltungsgerichte in Bayern dem Geschaftsbereich des Innenministeriums und nicht wie in den anderen Bundeslandern dem Justizressort zugeordnet ist 3Besetzung und Organisation BearbeitenIm Jahr 2020 waren 68 Richterinnen und Richter beschaftigt die sich auf 21 Senate verteilen Daneben gibt es noch sechs Fachsenate einen Flurbereinigungssenat zwei Disziplinarsenate zwei Senate fur Personalvertretungssachen einen Senat fur Entscheidungen nach 99 Abs 2 VwGO und einen Senat fur Entscheidungen nach 198 GVG Rechtsschutz bei uberlangen Gerichtsverfahren 1 Auswartige Senate in Ansbach sind der 12 19 20 und 21 Senat 2 Prasidentin des VGH ist seit 2020 Andrea Breit 3 neun Richter des Verwaltungsgerichtshofs sind zugleich Mitglieder des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs 4 Instanzenzug BearbeitenDer VGH ist dem Bundesverwaltungsgericht untergeordnet Nachgeordnete Gerichte sind die Bayerischen Verwaltungsgerichte Ansbach Mittelfranken Augsburg Schwaben Bayreuth Oberfranken Munchen Oberbayern Regensburg Oberpfalz und Niederbayern und Wurzburg Unterfranken Geschichte BearbeitenDer Bayerische Verwaltungsgerichtshof kann auf eine lange Geschichte zuruckblicken 5 Vorgeschichte und Errichtung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs Bearbeiten Bereits im Grundlagengesetz vom 4 Juni 1848 war die Trennung von Verwaltung und Gerichtsbarkeit auch auf der untersten staatlichen Stufe vorgesehen Nachdem 1862 die Zivil und Strafsachen bei den Landgerichten verblieben ubernahmen die neu gegrundeten Bezirksamter die untere Staatsverwaltung Gleichzeitig mit dem Gerichtsverfassungsgesetz des Deutschen Reiches wurde am 1 Oktober 1879 der Bayerische Verwaltungsgerichtshof ins Leben gerufen Ursprungliche Zustandigkeit und Befugnisse des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs Bearbeiten Auf der untersten Ebene wurde die Verwaltungsrechtspflege von Organen der Verwaltung ausgeubt die jedoch sachlich unabhangig und weisungsfrei waren Die Zustandigkeit des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs richtete sich nach einem umfangreichen Katalog Bis zum Zweiten Weltkrieg war der Bayerische Verwaltungsgerichtshof die einzige von der Verwaltung institutionell getrennte Rechtsschutzinstanz fur verwaltungsrechtliche Streitigkeiten in Bayern Die Gesetze von 1878 und 1879 galten mit Anderungen bis nach Ende des Zweiten Weltkriegs Erst das bayerische Gesetz Nr 39 uber die Verwaltungsgerichtsbarkeit vom 25 September 1946 hob beide Gesetze formlich auf Seitdem ist er aufgrund einer Generalklausel fur eine Vielzahl von Verwaltungsrechtsstreitigkeiten zustandig Die Entwicklung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs bis zum Ende der Monarchie 1918 Bearbeiten Das Gericht befasst sich in den ersten rund 40 Jahren seines Bestehens im Wesentlichen mit Fallen rund ums Standesrecht Ehe Gewerberecht Sozialversicherung und Armenhilfe Staatsaufsicht sowie Gemeindeburger und Heimatrecht 1913 zog der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in das in den Jahren 1835 bis 1839 erbaute sogenannte Damenstiftsgebaude in der Ludwigstrasse 23 in dem er bis heute also nunmehr seit uber hundert Jahren seinen Sitz hat Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof wahrend der Weimarer Republik 1919 1933 Bearbeiten Mit Ende der Monarchie wurde das gesamte Recht umfassend reformiert Dadurch erwuchsen dem Gericht neue Aufgaben wahrend andere beispielsweise durch die Reichsgesetzgebung entfielen Zur Entlastung wurde in einer Reihe von Angelegenheiten die Anrufung der letzten Instanz ausgeschlossen Tatigkeitsschwerpunkte waren in dieser Zeit das kommunale Selbstverwaltungsrecht sowie das Fursorgerecht Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof wahrend des Nationalsozialismus 1933 1945 Bearbeiten Wahrend der Diktatur wurden die gerichtlichen Tatigkeiten immer weiter eingeschrankt bis sie schliesslich am 10 November 1944 ganzlich zum Erliegen kamen Am 7 Januar 1945 verbrannten nach einem Luftangriff auf das Gebaude des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs fast alle Akten und Geschaftsbucher Die Wiedererrichtung der Verwaltungsgerichtsbarkeit nach 1945 Bearbeiten Ein Versuch die Tatigkeit des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs bereits am 15 November 1945 wieder aufzunehmen scheiterte am damaligen Richtermangel Durch das bayerische Gesetz Nr 39 wurde am 25 September 1946 in Bayern die Verwaltungsgerichtsbarkeit auf eine neue Grundlage gestellt So wurden sechs erstinstanzliche Verwaltungsgerichte vorgeschaltet s Abschnitt Instanzenzug Seit Dezember 1995 hat der Verwaltungsgerichtshof eine Aussenstelle im mittelfrankischen Ansbach in der vier Senate mit insgesamt 13 Richtern tatig sind 1 Am 13 Januar 2020 wurde mit Andrea Breit erstmals in der Geschichte des Gerichts eine Frau zur Prasidentin berufen Die Leitung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs BearbeitenName Lebensdaten AmtszeitGottfried von Feder 1806 1892 1 Januar 1879 bis 12 Oktober 1888Lorenz von Braunwart 1826 1904 13 Oktober 1888 bis 30 Juni 1896Gustav von Kahr der Altere 1833 1905 1 Juli 1896 bis 31 Oktober 1905Max von Muller 1841 1906 1 November 1905 bis 14 April 1906Wilhelm von Lermann 1846 1917 1 Juni 1906 bis 30 September 1912Carl Johann von Krazeisen 1851 1924 1 Oktober 1912 bis 31 Dezember 1918Ludwig von Knozinger 1862 1943 1 Januar 1919 bis 15 Oktober 1924Gustav von Kahr 1862 1934 16 Oktober 1924 bis 31 Dezember 1930Hans Schmelzle 1874 1955 1 Januar 1931 bis 30 April 1939Ottmar Kollmann 1886 1969 1 September 1950 bis 31 Mai 1954Jakob Kratzer 1892 1974 1 Juli 1954 bis 30 November 1957Hermann Feneberg 1903 1977 1 Februar 1958 bis 31 August 1968Erich Eyermann 1906 1998 1 September 1968 bis 30 Juni 1974Johann Schmidt 1922 2010 1 Juli 1974 bis 31 Marz 1987Klaus Werner Lotz 1930 2022 16 April 1987 bis 31 Mai 1995Johann Wittmann 1937 1 Juni 1995 bis 31 Juli 2002Rolf Huffer 1945 1 August 2002 bis 30 September 2010Stephan Kersten 1954 1 Oktober 2010 bis 31 Januar 2020Andrea Breit 1963 seit 1 Februar 2020 6 Siehe auch BearbeitenListe deutscher Gerichte Liste der Gerichte des Freistaats Bayern Sammlung von Entscheidungen des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs und des Bayerischen VerfassungsgerichtshofsWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Bayerischer Verwaltungsgerichtshof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website des Bayerischen VGH Klaus Werner Lotz Bayerischer Verwaltungsgerichtshof In Historisches Lexikon BayernsEinzelnachweise Bearbeiten a b Wir uber uns Information auf der Website des VGH abgerufen am 10 Februar 2020 BayVGH Geschaftsverteilung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs fur das Geschaftsjahr 2020 1 2 Vorlage Toter Link www vgh bayern de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Oktober 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis StMI Wechsel an der Spitze des BayVGH BayVerfGH Verzeichnis der Richterinnen und Richter Klaus Werner Lotz Bayerischer Verwaltungsgerichtshof publiziert am 11 Mai 2006 in Historisches Lexikon Bayerns URL 1 21 Januar 2017 Bericht aus der Kabinettssitzung vom 13 Januar 2020 Bayerische Staatsregierung 13 Januar 2020 abgerufen am 13 Januar 2020 Oberverwaltungsgerichte und Verwaltungsgerichtshofe in der Bundesrepublik Deutschland VGH Baden Wurttemberg Bayerischer VGH OVG Berlin Brandenburg OVG der Freien Hansestadt Bremen Hamburgisches OVG Hessischer VGH Niedersachsisches OVG OVG fur das Land Nordrhein Westfalen OVG Mecklenburg Vorpommern OVG Rheinland Pfalz OVG des Landes Sachsen Anhalt OVG des Saarlandes Sachsisches OVG Schleswig Holsteinisches OVG Thuringer OVGGerichte des Freistaats Bayern ohne Amtsgerichte Verfassungsgerichtsbarkeit Bayerischer VerfassungsgerichtshofOrdentliche Gerichtsbarkeit Bayerisches Oberstes Landesgericht Oberlandesgerichte Bamberg Munchen NurnbergLandgerichte Amberg Ansbach Aschaffenburg Augsburg Bamberg Bayreuth Coburg Deggendorf Hof Ingolstadt Kempten Allgau Landshut Memmingen Munchen I Munchen II Nurnberg Furth Passau Regensburg Schweinfurt Traunstein Weiden i d OPf WurzburgArbeitsgerichtsbarkeit Landesarbeitsgerichte Munchen NurnbergArbeitsgerichte Augsburg Bamberg Bayreuth Kempten Allgau Munchen Nurnberg Passau Regensburg Rosenheim Weiden i d OPf WurzburgFinanzgerichtsbarkeit Finanzgerichte Munchen NurnbergSozialgerichtsbarkeit Bayerisches LandessozialgerichtSozialgerichte Augsburg Bayreuth Landshut Munchen Nurnberg Regensburg WurzburgVerwaltungsgerichtsbarkeit Bayerischer VerwaltungsgerichtshofVerwaltungsgerichte Ansbach Augsburg Bayreuth Munchen Regensburg WurzburgLudwigstrasse in Munchen 1 2 3 5 6 7 8 9 10 11 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 27 28 29 31 33ohne Nummer U Bahnhof Odeonsplatz U Bahnhof Universitat 48 14846 11 58003 Koordinaten 48 8 54 5 N 11 34 48 1 O Normdaten Korperschaft GND 35870 8 lobid OGND AKS VIAF 138972680 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bayerischer Verwaltungsgerichtshof amp oldid 237572084