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Erich Eyermann 1 Juli 1906 in Nurnberg 25 November 1998 in Munchen war ein deutscher Jurist von 1968 bis 1974 Prasident des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes und von 1969 bis 1974 stellvertretender Prasident des Bayerischen Verfassungsgerichtshofes Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 3 Ehrungen 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenErich Eyermann wurde als Kind eines Handelsvertreters und einer judischen Mutter geboren 1925 erlangte er das Abitur Finanziert durch einen Kredit des Studentenwerkes und eigene Arbeit beim Verlag C H Beck sowie finanzielle Unterstutzung durch seine ehemaligen Lehrer studierte er an der Universitat Erlangen und fur ein Semester an der Sorbonne Volkswirtschaftslehre und Rechtswissenschaft Sein Wirtschaftsstudium schloss er 1928 als Diplom Volkswirt ab 1929 bestand er das Erste Juristische Staatsexamen und 1932 auch das Zweite Juristische Staatsexamen Er promovierte 1932 zum Thema Bayerisches Budgetrecht Danach war er zunachst als Gerichtsassessor am Amtsgericht Erlangen und dann ab 1932 als Staatsanwalt am Landgericht Bayreuth tatig 1934 wurde er Richter am Amtsgericht Coburg Er hatte bis dahin gute dienstliche Bewertungen erfahren Wegen seiner judischen Mutter wurde er 1935 aufgrund der Nurnberger Gesetze und des sogenannten Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums ohne weitere Versorgung aus dem Justizdienst entlassen Auch seine Ehefrau verlor nach einigen Wochen ihre Stelle als Schreibkraft Versuche Eyermanns auf Empfehlung der Professoren Adolf Weber und Wilhelm Kisch Stellen beim Volkerbund und in der Schweiz zu finden schlugen fehl Durch eine zufallige Bekanntschaft mit dem Mitglied des Vorstandes einer Nahmaschinenfabrik in Bielefeld konnte er 1936 Direktionsassistent in der Fabrik werden Ihm wurden dort das Vertragswesen die Regelung der steuerlichen Angelegenheiten die Prozessabteilung und die Devisenangelegenheiten als Arbeitsbereich ubertragen Zusatzlich war er auch als Justiziar fur eine weitere Aktiengesellschaft tatig Nach dem Ende des nationalsozialistischen Regimes erhielt er am 11 September 1945 die Zulassung als Rechtsanwalt in Bielefeld und war im April 1946 an der Neugrundung des Arbeitgeberverbandes der Metallindustrie in Bielefeld mitbeteiligt Eyermann wurde Geschaftsfuhrer des Verbandes und blieb dies bis in den Marz 1948 Dann zog er nach Bayern zuruck Sein Wunsch wieder in den Justizdienst als Richter einzutreten erfullte sich zunachst nicht Da sein Bruder der in die USA ausgewandert war in der amerikanischen Militaradministration fur die bayerische Justiz zustandig war verhinderte dieser potenzielle Interessenkonflikt die Tatigkeit als Richter So trat er Mitte April 1948 als Oberregierungsrat in das Wirtschaftsministerium Bayerns ein Am 1 Oktober 1948 wurde Eyermann zum Oberregierungsdirektor befordert Neben seiner Tatigkeit in der Verwaltung begann er sich rechtswissenschaftlich zu betatigen daruber hinaus war er als ehrenamtlicher Richter am Landesarbeitsgericht tatig Am 1 Oktober 1951 wurde Erich Eyermann zum Richter am Bayerischen Verwaltungsgerichtshof ernannt Am 15 Januar 1951 wurde er zusatzlich zum Mitglied des Verfassungsgerichtshofes gewahlt Dem Verfassungsgerichtshof gehorte er bis 1974 ab 1969 als stellvertretender Prasident an Anfang 1956 wurde Senatsprasident beim Verwaltungsgerichtshof dann 1965 Vizeprasident und schliesslich am 1 September 1968 Prasident des Verwaltungsgerichtshofes Neben seiner richterlichen Tatigkeit war er zusatzlich von 1968 bis 1974 Verwaltungsratsmitglied des Bayerischen Rundfunks 1974 trat er in den Ruhestand Erich Eyermann wurde trotz Ruhestandes 1979 durch den Bayerischen Landtag in die Diatenkommission gewahlt und leitete diese bis 1986 Veroffentlichungen BearbeitenBereits in der Zeit im Wirtschaftsministerium verfasste er zusammen mit Ludwig Frohler einen Gesetzeskommentar zum Verwaltungsgerichtsgesetz der Lander der amerikanischen Besatzungszone Die Kommentierung wurde mit Erlass der Verwaltungsgerichtsordnung VwGO durch Eyermann und Frohler auf die VwGO bezogen fortgesetzt Diese Kommentierung erlangte eine erhebliche Bedeutung fur die Praxis der Verwaltungsgerichtsbarkeit 1952 uberarbeiteten Eyermann und Frohler den Kommentar zur Gewerbeordnung von Landmann Rohmer und kommentierten ab 1953 auch die Handwerksordnung Diese Kommentierungen hatten eine erhebliche Auswirkung auf die Verwaltungspraxis dieser Rechtsfelder Daneben machte er sich um die Kommentierung des Gaststattengesetzes verdient Ehrungen BearbeitenErich Eyermann war Trager des Grossen Verdienstkreuzes des Bundesverdienstkreuzes des Bayerischen Verdienstordens und der Bayerischen Verfassungsmedaille in Silber Literatur BearbeitenJohann Schmidt Prasident a D Dr Erich Eyermann In Bayerische Verwaltungsblatter 1999 S 271 Ludwig Frohler Erich Eyermann In Juristen im Portrait Verlag und Autoren in 4 Jahrzehnten Beck Munchen 1988 ISBN 3 406 33196 3 S 302 310 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Erich Eyermann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Gerhard Kobler Wer ist Wer im deutschen RechtPrasidenten des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes Gottfried von Feder 1879 1888 Lorenz von Braunwart 1888 1896 Gustav von Kahr 1896 1905 Max von Muller 1905 1906 Wilhelm von Lermann 1906 1912 Carl Johann von Krazeisen 1912 1918 Ludwig von Knozinger 1919 1924 Gustav von Kahr 1924 1930 Hans Schmelzle 1931 1939 Ottmar Kollmann 1950 1954 Jakob Kratzer 1954 1957 Hermann Feneberg 1958 1968 Erich Eyermann 1968 1974 Johann Schmidt 1974 1987 Klaus Werner Lotz 1987 1995 Johann Wittmann 1995 2002 Rolf Huffer 2002 2010 Stephan Kersten 2010 2020 Andrea Breit seit 2020 Normdaten Person GND 122327950 lobid OGND AKS LCCN n80146033 VIAF 239579321 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eyermann ErichKURZBESCHREIBUNG deutscher JuristGEBURTSDATUM 1 Juli 1906GEBURTSORT NurnbergSTERBEDATUM 25 November 1998STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erich Eyermann amp oldid 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