www.wikidata.de-de.nina.az
Die Bayerische Landespolizei war ein paramilitarischer Polizeiverband der in Bayern zur Zeit der Weimarer Republik bis in die Anfangsjahre des Dritten Reichs bestand Die Offiziere fuhrten militarische Leutnant usw die unteren Range polizeiliche Dienstgrade Hilfswachtmeister usw Das Grundtuch der Uniform war stahlgrun die Abzeichenfarbe schwarz Symbol der Bayerischen Landespolizei war ein sitzender Panther Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gliederung 1928 3 Dienstgrade 4 Chefs 5 Einschlagige Gesetze 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAb 1919 wurden in den Landern des Deutschen Reichs im Rahmen der sogenannten Sicherheitspolizei paramilitarische Polizeiverbande gebildet die aufgrund der Beschrankungen des Versailler Friedensvertrags auch als Militarersatz gedacht waren und die Vorlaufer der spateren Bereitschaftspolizei darstellten Die Bayerische Landespolizei entstand im November 1920 aus der 1919 gebildeten Polizeiwehr Bayern die wiederum auf Militareinheiten unter dem Befehl der Stadtkommandanturen von Munchen und Nurnberg zuruckging Sie wurde bis 1930 wesentlich geformt von ihrem ersten Chef Hans Ritter von Seisser Kasernierte Polizeien im Bereitschaftsdienst entstanden vor allem auch als Reaktion auf die nach dem Ersten Weltkrieg und der Revolution von 1918 erhohten Anforderungen an die deutsche Polizei die nunmehr Aufgaben wahrnehmen musste Kontrolle problematischer politischer Versammlungen und Demonstrationen Bekampfung grosserer Unruhen bis hin zu burgerkriegsahnlichen Lagen fur die zur Zeit der Monarchie noch das Militar vorgesehen war Entsprechend wurde sie vorwiegend fur den Polizeikampf ausgebildet Der bekannteste Einsatz der Bayerischen Landespolizei fand im November 1923 gegen den Hitlerputsch in Munchen statt Dabei kamen vier Polizisten ums Leben Bekannt war auch ihr hartes Einschreiten anlasslich des Coburger Blutsonnabends am 3 September 1921 Die Bayerische Landespolizei wurde bis 1923 24 auf uber 17 000 Mann ausgebaut und gegen Ende der 1920er Jahre auf etwa 14 000 Mann reduziert Ihre kasernierten Abteilungen standen in allen rechtsrheinischen Regierungsbezirken und seit 1930 auch in der bayerischen Pfalz Die Landespolizeiangehorigen wurden anfangs gemass dem Reichsrahmengesetz uber die Schutzpolizei der Lander von 1922 wie bei der Reichswehr fur eine zwolfjahrige Dienstzeit eingestellt Auf Druck der Siegermachte die im Zusammenhang mit Art 162 des Versailler Vertrages eine Demilitarisierung und Abrustung der kasernierten Polizeien verlangten vgl Entwaffnungsnote von 1925 ging man dann von diesem Modus ab Das Polizeibeamtengesetz von 1928 brachte dann eine engere Anbindung an die ubrigen uniformierten bayerischen Polizeikrafte Schutzpolizei in den Grossstadten Munchen Nurnberg Furth und Gendarmerie auf dem Land und den Ubergang zum Dienstverhaltnis als Probe und Lebenszeitbeamter Die Landespolizei sollte Personalreservoir fur den Einzeldienst werden Ausserdem war die Minderung der Versorgungslasten beabsichtigt sowie eine polizeiliche Motivationssteigerung und Professionalisierung des Verbands Obwohl die Landespolizei gemass dem Polizeibeamtengesetz von 1928 nunmehr offiziell als Schutzpolizei bezeichnet wurde hielt sich der bisherige Begriff im Sprachgebrauch Nachdem die uberwiegende Mehrheit der Landespolizisten und namentlich die Offiziere vor allem in den Anfangsjahren ehemalige Soldaten und Freikorpsangehorige waren stand der Verband wie auch die Reichswehr der republikanischen Staatsform wenn auch loyal so doch innerlich reserviert gegenuber Zur Reichswehr bestanden enge Kontakte entsprechend war der intern gepflegte Korpsgeist bzw Mannlichkeits und Kameradschaftskult Die deutschen Landespolizeien wurden ab Januar 1934 dem Reichsinnenministerium unterstellt und nun moglichst einheitlich organisiert 1935 ging die bayerische Landespolizei vom Land Bayern auf das Reich uber und im Zuge der Aufrustung der Wehrmacht im Heer auf Gliederung 1928 Bearbeiten Stellen und Behorden im Geschaftsbereiche des Staatsministeriums des Innern 1 Landespolizei Landespolizeiamt in Munchen Chef Hans von Seisser Polizei Oberst ortliche Landespolizeiabteilungen und ihre Kommando Chefs Amberg Josef Lobinger Polizei Hauptmann Ansbach Georg Haberl Polizei Major Aschaffenburg Arthur Schmitt Polizei Hauptmann Augsburg Friedrich von Tumma Polizei Oberstleutnant Bayreuth Hermann Siegert Polizei Hauptmann Coburg Johann Bernhardt Polizei Major Hof Fritz Schade Polizei Hauptmann Ingolstadt Max Berthold Polizei Hauptmann Lindau Ernst Schlemmer Polizei Hauptmann Munchen Karl Schnitzlein Polizei Oberst Nurnberg Furth Georg Haublein Polizei Oberst Passau Regensburg Rosenheim Straubing Wurzburg Philip Hoepffner Polizei Oberstleutnant Polizei Vorschulen Bamberg Alfred Wanka Polizei Oberstleutnant Eichstatt Wilhelm Kretzer Polizei Oberstleutnant Dienstgrade BearbeitenDie Landespolizeibeamten gliederten sich nach dem Landespolizeibeamtengesetz vom 26 August 1922 in Polizeioffiziere Polizeisekretare und Polizeiwachtmeister Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten 1933 wurden in den Landerpolizeien LP der einzelnen Lander die Rangbezeichnungen der Wachtmeister SB zwischen Ende 1933 und Mitte 1935 mehrfach geandert Im Vorfeld der 1935 36 umgesetzten Uberfuhrung der Landespolizeiverbande in Heer und Luftwaffe der Wehrmacht kam es schliesslich zu einer deutschlandweiten Vereinheitlichung der Landespolizei Dienstgrade 2 Die LP Wachtmeisterrange unterschieden sich teilweise erheblich von jenen der ubrigen Polizei Organe wie etwa den Schutz und Kommunalpolizeien oder den Gendarmerien der Lander Dort waren um das Jahr 1935 Bezeichnungen bzw Dienstposten wie Stabs Trupp oder Zugwachtmeister nur fallweise oder abgeandert bspw Zugoberwachtmeister bis gar nicht gebrauchlich Dies galt auch in Bayern Bei besagten Polizeikorpern erfolgte erst 1936 eine reichsweite und institutionsubergreifende Vereinheitlichung der Polizeidienstgrad Bezeichnungen 3 Dienstgrade der Bayerischen Landespolizei 1922 bis 1935 4 Stand 1922 Stand 1933 Stand 1935 Dienstgrade nach Uberfuhrung der Landespolizei Beamten in das Heer 1935Offiziere der Dienstgrad General der Polizei war 1922 noch nicht eingefuhrt General der Polizei dito GeneralmajorOberst der Polizei dito dito OberstOberstleutnant der PolizeiPolizei Obermedizinalrat dito dito OberstleutnantMajor der PolizeiPolizei Medizinalrat I Klasse Polizei Veterinarrat I Klasse dito dito MajorHauptmann der PolizeiPolizei Medizinalrat Polizei Veterinarrat dito dito HauptmannOberleutnant der PolizeiPolizei Oberarzt Polizei Oberveterinar dito dito OberleutnantLeutnant der PolizeiPolizei Assistenzarzt Polizei Veterinar dito dito LeutnantSekretare KommissarePolizei Obersekretar Polizei OberkommissarPolizei Obermusikmeister Polizei OberkommissarPolizei Obermusikmeister Polizei Sekretar Polizei KommissarPolizei Musikmeister Polizei KommissarPolizei Musikmeister Wachtmeister Sammelbezeichnung SB Dienstleitender Hauptwachtmeister Hauptwachtmeister der Truppe Oberfeldwebel der Truppe Kompaniefeldwebel Polizei Hauptwachtmeister Hauptwachtmeister Oberfahnrich der Landespolizei OberfeldwebelPolizei Oberwachtmeister Hauptwachtmeister Zugwachtmeister Feldwebel Zugwachtmeister Stabsoberwachtmeister Fahnrich der Landespolizei UnterfeldwebelPolizei Wachtmeister Oberwachtmeister Oberwachtmeister sowie Truppwachtmeister letzterer ab Juli 1935 Unteroffizier Truppwachtmeister bis Juli 1935 Stabswachtmeister ab 7 Dienstjahr ObergefreiterPolizei Rottenmeister Wachtmeister Stabswachtmeister sowie Wachtmeister bis 6 Dienstjahre Unterwachtmeister ab 2 Dienstjahr GefreiterPolizei Unterwachtmeister Unterwachtmeister Oberschutze in diesen Dienstgrad wurde 1935 kein Wachtmeister SB uberfuhrt Polizei Hilfswachtmeister Hilfswachtmeister Unterwachtmeister im 1 Dienstjahr Schutze Reiter Kanonier PionierChefs BearbeitenHans Ritter von Seisser 1920 1930 Christian Pirner 1930 1933 Heinrich Dohla 1933 1935 Einschlagige Gesetze BearbeitenReichsgesetz uber die Schutzpolizei der Lander vom 17 Juli 1922 Reichsgesetzblatt 1922 I S 597 aufgehoben mit Gesetz vom 10 Juli 1926 RGBl 1926 I S 402 Landespolizeibeamtengesetz vom 26 August 1922 GVBl S 427 link Polizeibeamtengesetz vom 12 April 1928 GVBl S 193 link nbsp Wikisource Verordnung uber die uniformierte Staatspolizei Quellen und Volltexte vom 12 April 1928 GVBl S 197 Gesetz uber die Landespolizei vom 29 Marz 1935 RGBl 1935 I S 460 Gesetz uber die Uberfuhrung von Angehorigen der Landespolizei in die Wehrmacht vom 3 Juli 1935 RGBl 1935 I S 851 Siehe auch BearbeitenKoniglich Bayerisches Gendarmeriekorps Polizei Bayern Oldenburgische OrdnungspolizeiLiteratur BearbeitenG Sagerer Die Bayerische Landespolizei von 1919 1935 Munchen Schuler 1954 Emil Schuler Die Bayerische Landespolizei 1919 1935 Kurze geschichtliche Ubersicht Aschau Selbstverlag 1964 Johannes Schwarze Die bayerische Polizei und ihre historische Funktion bei der Aufrechterhaltung der offentlichen Sicherheit in Bayern von 1919 1933 Munchen Wolfle 1977 ISBN 3 87913 081 7Weblinks BearbeitenBayerische Landespolizei 1920 1935 Historisches Lexikon Bayern Einzelnachweise Bearbeiten Bayerisches Jahrbuch 1929 Munchen Gerber 1928 S 339 vgl Adolf Schlicht John R Angolia Die Luftwaffe Die deutsche Wehrmacht Uniformierung und Ausrustung Band 3 Motorbuch Verlag Stuttgart 1999 ISBN 3 613 02001 7 S 189 192 Dieter Deuster Deutsche Polizei Uniformen 1936 1945 Motorbuch Verlag Stuttgart 2009 ISBN 978 3 613 03105 0 Ingo Lohken Polizei Uniformen der Suddeutschen Staaten 1872 1932 Baden Bayern Hessen Wurttemberg Reichslande Podzun Pallas Friedberg H 1988 ISBN 3 7909 0328 0 S 40 117 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bayerische Landespolizei 1920 1935 amp oldid 239268912