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Die 39 Internationale Friedensfahrt Course de la paix war ein Radrennen das vom 6 bis 22 Mai 1986 ausgetragen wurde Es bestand aus 14 Einzeletappen und fuhrte auf einer Gesamtlange von 2138 km erstmals von Kiew uber Warschau und Berlin nach Prag Die Fahrt gewann Olaf Ludwig aus der DDR 39 Internationale Friedensfahrt 1986Kiew Warschau Berlin PragAustragungsland Sowjetunion SowjetunionPolen PolenDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische RepublikTschechoslowakei TschechoslowakeiAustragungszeitraum 6 bis 22 Mai 1986Etappen 14Gesamtlange 2138 kmSiegerGesamtwertung 1 Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig 50 51 12 h2 Sowjetunion Wladimir Pulnikow 3 Sowjetunion Asiat SaitowTeamwertung Sowjetunion SowjetunionWertungstrikotsGesamtwertung Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf LudwigBergwertung Bulgarien 1971 Petar PetrowAktivster Fahrer Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf LudwigBester Sprinter Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf LudwigVielseitigster Fahrer Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf LudwigBeste Mannschaft Sowjetunion Sowjetunion 1985 1987 Sieger der Mannschaftswertung wurde die Mannschaft der UdSSR Der beste Bergfahrer war Petar Petrow aus Bulgarien Der vielseitigste Rosa Trikot aktivste Violettes Trikot und punktbeste Weisses Trikot Fahrer war Olaf Ludwig aus der DDR Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Tschernobyl 2 Alle Mannschaften und Fahrer 3 Etappenubersicht 4 Etappen im Detail 4 1 Prolog Einzelzeitfahren in Kiew 7 km 4 2 1 Etappe Rund in Kiew 138 km 4 3 2 Etappe Mannschaftszeitfahren in Kiew 48 km 4 4 3 Etappe Rund um Kiew 152 km 4 5 4 Etappe Kriterium in Warschau 65 km 4 6 5 Etappe Kutno Poznan 196 km 4 7 6 Etappe Poznan Gorzow 174 km 4 8 7 Etappe Gorzow Szczecin 148 km 4 9 8 Etappe Szczecin Berlin 193 km 4 10 9 Etappe Berlin Halle Saale 200 km 4 11 10 Etappe Einzelzeitfahren in Halle 35 km 4 12 11 Etappe Halle Karl Marx Stadt 176 km 4 13 12 Etappe Karl Marx Stadt Karlovy Vary 130 km 4 14 13 Etappe Karlovy Vary Plzen 152 km 4 15 14 Etappe Plzen Mlada Boleslav 181 km 4 16 15 Etappe Mlada Boleslav Prag 131 km 5 Endergebnis 5 1 Gesamteinzelwertung 5 2 Mannschaftswertung 5 3 Trikotwertungen 6 Kurioses 7 Literatur 8 Quellen 9 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenNach der 38 Ausgabe der Friedensfahrt die wegen des 40 Jahrestages der Befreiung vom Hitlerfaschismus 1985 in Moskau startete wurde im Herbst 1985 entschieden die 39 Friedensfahrt erneut auf sowjetischem Territorium starten zu lassen Als Ausgangspunkt des Rennens wurde diesmal Kiew die Hauptstadt der damaligen Ukrainischen SSR ausgewahlt Am 24 Januar 1986 wurde vom Friedensfahrtkomitee in Berlin sogar verkundet dass die Sowjetunion zukunftig als Veranstaltungspartner in die Ausrichtung mit einbezogen wird 1 Nach den Ereignissen um die 39 Friedensfahrt war davon allerdings nicht mehr die Rede Zum Meldeschluss am 31 Marz 1986 hatte sich ein ubliches Fahrerfeld aus 19 Mannschaften mit 114 Athleten angemeldet Erstmals sollten Fahrer aus der Turkei und Syrien an dem Etappenrennen teilnehmen Die Anmeldung einer Schweizer Mannschaft sollte noch gepruft werden Folgende Startnummern wurden von der Rennleitung daraufhin vergeben 11 16 Polen nbsp Polen 21 26 Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 31 36 Belgien nbsp Belgien 41 46 Niederlande nbsp Niederlande 51 56 Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 61 66 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 71 76 Sowjetunion nbsp Sowjetunion 0 81 0 86 Rumanien 1965 nbsp Rumanien0 91 0 96 Deutschland BR nbsp BRD 101 106 Italien nbsp Italien 111 116 Mongolei Volksrepublik 1949 nbsp Mongol VR 121 126 Bulgarien 1971 nbsp Bulgarien 131 136 Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten 141 146 Turkei nbsp Turkei 151 156 Ungarn 1957 nbsp Ungarn 161 166 Frankreich nbsp Frankreich 171 176 Kuba nbsp Kuba 181 186 Jugoslawien Sozialistische Foderative Republik nbsp Jugoslawien 191 196 Syrien nbsp SyrienTschernobyl Bearbeiten Zehn Tage vor dem Start der Friedensfahrt ereignete sich etwa 100 km nordlich von Kiew die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl Daraufhin hagelte es Absagen von insgesamt neun Mannschaften darunter auch Rumanien und Jugoslawien Trotz erheblicher gesundheitlicher Risiken wurde der Ort des Starts nicht verlegt die Informationen uber das Ausmass des Unglucks flossen generell sparlich Fahrer aus damals sozialistischen Landern wurde das Ende ihrer leistungssportlichen Karriere angedroht wenn sie nicht teilnehmen wurden so zum Beispiel Olaf Ludwig Letzten Endes traten sogar noch vier Fahrer aus Finnland an die kurzfristig nachgemeldet wurden Das Starterfeld war bei Rennbeginn somit auf 64 Fahrer zusammengeschrumpft mit Frankreich und Finnland entsandten nur noch zwei nicht sozialistische Staaten eine Mannschaft Alle Mannschaften und Fahrer BearbeitenPolen nbsp Polen 11 Zdzislaw Wrona 12 Zenon Jaskula 13 Marek Szerszynski 14 Leszek Stepniewski 15 Pawel Bartkowiak 16 Slawomir KrawczykTschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 21 Radovan Fort 22 Milan Jurco 23 Roman Kreuziger 24 Anton Novosad 25 Jozef Regec 26 Jiri SkodaDeutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Deutsche Demokratische Republik 61 Uwe Ampler 62 Thomas Barth 63 Mario Kummer 64 Olaf Ludwig 65 Uwe Raab 66 Dan RadtkeSowjetunion nbsp Sowjetunion 71 Wiktor Klimow 72 Wladimir Pulnikow 73 Sergej Uslamin 74 Wassili Schdanow 75 Asjat Saitow 76 Iwan RomanowMongolei Volksrepublik 1949 nbsp Mongolische VR 111 Daszamcyn Munchbad 112 Dschamsrangiin Oldsii Orschich 113 Darzaagijn Ench Od 114 Agwanasshilijn Gansuch 115 Zedendambyn Ganbold 116 Batsuchiin ChajanchjarwaaBulgarien 1971 nbsp Bulgarien 121 Walentin Shiwkow 122 Christo Saikow 123 Boiko Angelow 124 Petar Petrow 125 Jordan Pentschew 126 Nentscho StajkowFinnland nbsp Finnland 141 Matti Pietila 142 Jouni Karhunen 143 Jouni Hakala 144 Markku SalmijarviUngarn 1957 nbsp Ungarn 151 Gyula Prommer 152 Gyorgy Zambori 153 Robert Jonet 154 Janos Csikos 155 Jozsef Hirth 156 Sandor VegvariFrankreich nbsp Frankreich 161 Eric Chanton 162 Patrick Hosotte 163 Jean Luc Garnier 164 Bernard Jousselin 165 Richard Vivien 166 Jean Francois LaffilleKuba nbsp Kuba 171 Juan Perez 172 Orijol Alonso 173 Israel Torres 174 Francisco Martinez Ortega 175 Ricardo Salazar 176 Tomas PradoSyrien nbsp Syrien 191 Ibrahim Safrani 192 Djamal Mahrus 193 Hassan Najar 194 Abdo Naser Hnidih 195 Heisam Darckshly 196 Kaled KokachEtappenubersicht BearbeitenEtappe Start Ziel Etappensieger Etappen lange Fahrzeit0 Prolog Einzelzeitfahren in Kiew Uwe Ampler Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 00 7 km 2 4 8 36 min0 1 Etappe Rundkurs in Kiew Jozef Regec Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 138 km 3 22 02 h0 2 Etappe Mannschaftszeitfahren in Kiew Mannschaft Sowjetunion nbsp Sowjetunion 0 48 km 2 53 56 h0 3 Etappe Rund um Kiew Olaf Ludwig Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 152 km 3 56 06 h0 4 Etappe Kriterium in Warschau Olaf Ludwig Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 0 65 km 1 24 32 h0 5 Etappe Kutno Poznan Olaf Ludwig Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 196 km 4 33 36 h0 6 Etappe Poznan Gorzow Petar Petrow Bulgarien 1971 nbsp Bulgarien 174 km 4 21 15 h0 7 Etappe Gorzow Szczecin Zdzislaw Wrona Polen nbsp Polen 148 km 3 15 45 h0 8 Etappe Szczecin Berlin Olaf Ludwig Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 205 km 4 42 19 h0 9 Etappe Berlin Halle Saale Olaf Ludwig Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 200 km 5 21 19 h10 Etappe Einzelzeitfahren in Halle Wassili Schdanow Sowjetunion nbsp Sowjetunion 0 35 km 2 44 22 min11 Etappe Halle K Marx Stadt Leszek Stepniewski 2 Polen nbsp Polen 176 km 4 35 39 h12 Etappe K Marx Stadt Karlovy Vary Anton Novosad 3 Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 130 km 4 12 43 h13 Etappe Karlovy Vary Plzen Olaf Ludwig Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 152 km 3 27 58 h14 Etappe Plzen Mlada Boleslav Iwan Romanow 4 Sowjetunion nbsp Sowjetunion 181 km 4 22 12 h15 Etappe Mlada Boleslav Prag Olaf Ludwig Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 145 km 3 19 05 hEtappen im Detail BearbeitenProlog Einzelzeitfahren in Kiew 7 km Bearbeiten Das Eroffnungsrennen begann auf dem Kiewer Krestschatik und wurde vom DDR Mannschaftskapitan Thomas Barth eroffnet Dieser legte mit 8 41 min gleich eine starke Zeit hin die am Ende fur Platz Vier reichte Erst Wiktor Klimow konnte diese Zeit um funf Sekunden unterbieten Uwe Ampler kam mit der gleichen zeit ein so dass die Hundertstel Sekunden bemuht werten mussten Nach der Auswertung war Ampler um 22 Hundertstel schneller als Klimow Spannend war das Rennen bis zum Schluss der Bulgare Nentscho Stajkow kam mit nur einer Sekunde Ruckstand noch auf Platz Drei ein Zur ersten Etappe startete Uwe Ampler in Gelb die Mannschaft der DDR in den Blauen Trikots 5 TrikotwertungTrikot Fahrer nbsp Ampler nbsp Ludwig nbsp DDREtappeneinzelwertung Fahrer Zeit1 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Uwe Ampler 8 36 min2 Sowjetunion nbsp Wiktor Klimow 8 36 min3 Bulgarien 1971 nbsp Nentscho Stajkow 8 37 min4 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Thomas Barth 8 41 min5 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Olaf Ludwig 8 42 min6 Tschechoslowakei nbsp Jiri Skoda 8 44 min1 Etappe Rund in Kiew 138 km Bearbeiten Die erste Etappe fuhrte uber eine 19 7 Kilometer lange Rundstrecke die sieben Mal zu absolvieren war Somit wurden vom Fahrerfeld insgesamt 138 Kilometer zuruckgelegt im Kiewer Stadtgebiet Die Strecke war dabei von drei Steigungen gepragt Lange Zeit fuhrte der Ungar Hirth in einer Alleinfahrt der aber auch wieder eingefangen wurde In der vierten Runde kurz vor dem zweiten Pramienspurt setzte sich ein Trio mit dem Tschechoslowaken Regec dem Bulgaren Saikow und dem Mongolen Ganbold ab und gewann schnell an Vorsprung Da sich das Feld nicht wirklich einig war und die Mannschaften der Ausreisser Vorstosse immer wieder vereitelten machte das Trio am Ende das Rennen mit reichlich zwei Minuten Vorsprung vor dem Hauptfeld unter sich aus Schnellster war dabei Jozef Regec der dadurch auch das Gelbe Trikot erringen konnte Durch den herausgefahrenen Vorsprung fuhrten die drei Ausreisser nun auch die Gesamtwertung an In Blau fuhr erstmals seit sieben Jahren wieder die Mannschaft der CSSR 6 TrikotwertungTrikot Fahrer nbsp Regec nbsp Regec nbsp Regec nbsp Ludwig nbsp CSSREtappeneinzelwertung Fahrer Zeit1 Tschechoslowakei nbsp Jozef Regec 3 22 02 h2 Bulgarien 1971 nbsp Christo Saikow 3 22 06 h3 Mongolei Volksrepublik 1949 nbsp Zedendambyn Ganbold 3 22 09 h4 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Olaf Ludwig 5 Polen nbsp Zdzislaw Wrona 6 Tschechoslowakei nbsp Anton Novosad 2 Etappe Mannschaftszeitfahren in Kiew 48 km Bearbeiten Die zweite Etappe war ein Mannschaftszeitfahren uber 48 Kilometer in Kiew Dabei waren mit Weltmeister UdSSR Vizeweltmeister CSSR dem WM Vierten DDR und dem WM Funften Polen allein funf starke Mannschaften von der letztjahrigen Strassen Weltmeisterschaft dabei Es war keine Uberraschung dass Weltmeister UdSSR schon nach dem ersten Viertel die Fuhrung ubernahm und diese bis ins Ziel auch nicht mehr abgab Letztlich fuhr das sowjetische Sextett fast zwei Minuten Vorsprung auf die zweitplatzierte DDR Mannschaft heraus Durch diesen Rennausgang eroberte sich die sowjetische Mannschaft die Blauen Trikots 7 TrikotwertungTrikot Fahrer nbsp Regec nbsp Regec nbsp Regec nbsp Ludwig nbsp UdSSREtappeneinzelwertung Mannschaft Zeit1 Sowjetunion nbsp Sowjetunion 53 56 min2 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 55 19 min3 Polen nbsp Polen 55 47 min4 Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 56 51 min5 Bulgarien 1971 nbsp Bulgarien 57 40 min6 Frankreich nbsp Frankreich 1 00 50 h3 Etappe Rund um Kiew 152 km Bearbeiten Der nunmehr schon vierte Renntag in Kiew bescherte den Fahrern die erste wirklich anspruchsvolle Strecke die mit jeweils drei Bergwertungen und drei Pramienwertungen gespickt war Insgesamt zwolfmal musste eine bergige und kurvenreiche Strecke von 12 7 Kilometern Lange durchfahren werden Durch dieses Streckenprofil war das Fahrerfeld schon nach der Halfte der Strecke weit auseinandergezogen Bei Kilometer 124 in der zehnten Runde uberraschte ein heftiger Regenschauer die Fahrer und sorgte fur zahlreiche Sturze Nach der letzten Bergwertung bei Kilometer 134 zog Wladimir Pulnikow aus der Sowjetunion unwiderstehlich an und brachte gemeinsam mit dem Tschechoslowaken Fort schnell einen Abstand zwischen sich und das Feld Speziell die DDR Mannschaft mit Dan Radtke und Uwe Raab sorgte aber dafur dass der Abstand nie mehr als 200 Meter betrug um so ihren besten Sprinter Olaf Ludwig bei der Zielankunft noch in Szene setzen zu konnen 2000 Meter vor dem Ziel setzte Ludwig zur Verfolgung an und hatte auf der Zielgeraden noch 40 Meter Abstand zum fuhrenden Pulnikow Mit einem fulminanten Schlussspurt konnte Ludwig am Ende noch die Etappe fur sich entscheiden Entwaffnend ehrlich gestand Ludwig nach der Zielankunft einem Radioreporter dass er diese Strapazen nicht auf sich genommen hatte wenn da vorn nicht ein blaues Trikot geleuchtet hatte 8 TrikotwertungTrikot Fahrer nbsp Regec nbsp Ludwig nbsp Regec nbsp Ludwig nbsp Pulnikow nbsp UdSSREtappeneinzelwertung Fahrer Zeit1 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Olaf Ludwig 3 56 06 h2 Sowjetunion nbsp Wladimir Pulnikow 3 56 10 h3 Tschechoslowakei nbsp Radovan Fort 3 56 13 h4 Sowjetunion nbsp Iwan Romanow 3 56 16 h5 Bulgarien 1971 nbsp Nentscho Stajkow 3 56 29 h4 Sowjetunion nbsp Wiktor Klimow 3 56 29 h4 Etappe Kriterium in Warschau 65 km Bearbeiten Am Morgen des 10 Mai verliess das Fahrerfeld mit einer Sondermaschine der Aeroflot die ukrainische Hauptstadt Kiew Nach 75 Minuten landete man in Warschau um dann nachmittags bei kuhlem regnerischem Wetter die funfte Etappe in Angriff zu nehmen Die Strecke bestand aus einem Rundkurs mit 6 5 Kilometern Lange der zehnmal absolviert werden musste Wahrend der Fahrt gab es insgesamt vier Pramienwertungen Die Etappe gewann am Ende erneut Olaf Ludwig der sich mit Beginn der letzten Runde vorn im Feld positionierte und den Zielsprint von vorn anfuhr Im klar distanzierten Verfolgerfeld entbrannte vor allem um Platz zwei noch ein Kampf den am Ende Romanow vor Uwe Raab entschied Dass die Friedensfahrt nun in Polen angekommen war war auch an der Aktivitat der polnischen Mannschaft zu spuren Allein drei Fahrer belegten die Platze vier bis sechs Trotz zweier Siege in Folge durch Olaf Ludwig fuhr Regec weiterhin in Gelb die UdSSR Mannschaft in Blau 9 TrikotwertungTrikot Fahrer nbsp Regec nbsp Ludwig nbsp Regec nbsp Ludwig nbsp Pulnikow nbsp UdSSREtappeneinzelwertung Fahrer Zeit1 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Olaf Ludwig 1 24 32 h2 Sowjetunion nbsp Iwan Romanow 1 24 36 h3 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Uwe Raab 1 24 39 h4 Polen nbsp Leszek Stepniewski 1 24 42 h5 Polen nbsp Slawomir Krawczyk 1 24 42 h4 Polen nbsp Zdzislaw Wrona 1 24 42 h5 Etappe Kutno Poznan 196 km Bearbeiten Die bis dahin langste Etappe war von teilweise heftigem Seitenwind und im spateren Rennverlauf auch von Regen gepragt Speziell vor den Pramiensprints pragten die Mannschaften aus Polen der UdSSR der DDR und auch der CSSR das Geschehen Olaf Ludwig konnte dabei allein drei von sechs Pramiensprints gewinnen und sicherte sich damit das ihm noch fehlende violette Trikot Bei stromendem Regen kam es dann in den Strassen von Poznan zu einer spannenden Sprintentscheidung die letzten Endes Ludwig vor dem sowjetischen Fahrer Saitow fur sich entschied Die Entscheidung war so knapp dass das Zielfoto bemuht werden musste Trotz dreier Siege in Folge durch Olaf Ludwig fuhr Regec jedoch weiterhin in Gelb die UdSSR Mannschaft in Blau Ludwig hatte sich mittlerweile aber bis auf die Bergwertung alle anderen Wertungstrikots erkampft 10 TrikotwertungTrikot Fahrer nbsp Regec nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Pulnikow nbsp UdSSREtappeneinzelwertung Fahrer Zeit1 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Olaf Ludwig 4 33 36 h2 Sowjetunion nbsp Asjat Saitow 4 33 39 h3 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Uwe Raab 4 33 43 h4 Sowjetunion nbsp Iwan Romanow 4 33 46 h5 Polen nbsp Zdzislaw Wrona 4 33 46 h6 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Mario Kummer 4 33 46 h6 Etappe Poznan Gorzow 174 km Bearbeiten Die hohepunktarme sechste Etappe war wiederum von starkem Kantenwind gepragt Aufregung verursachte erst bei Kilometer 148 ein Massensturz bei dem der Franzose Laffille erhebliche Gesichtsverletzungen erlitt und aufgeben musste Zehn Kilometer vor dem Ziel fiel dann die Entscheidung als der Bulgare Petrow an der einzigen nennenswerten Steigung der Etappe am energischsten einen Ausreissversuch startete und schnell 20 Sekunden Vorsprung herausfuhr Dieser Vorsprung schmolz zwar noch etwas zusammen aber es reichte letztendlich fur den elften bulgarischen Etappensieg bei einer Friedensfahrt Olaf Ludwig gewann kurz darauf den Sprint des Hauptfeldes Dennoch fuhr weiterhin Regec in Gelb die UdSSR in Blau 11 TrikotwertungTrikot Fahrer nbsp Regec nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Pulnikow nbsp UdSSREtappeneinzelwertung Fahrer Zeit1 Bulgarien 1971 nbsp Petar Petrow 4 21 15 h2 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Olaf Ludwig 4 21 23 h3 Polen nbsp Slawomir Krawczyk 4 21 26 h4 Tschechoslowakei nbsp Radovan Fort 4 21 29 h5 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Uwe Raab 4 21 29 h6 Sowjetunion nbsp Wladimir Pulnikow 4 21 29 h7 Etappe Gorzow Szczecin 148 km Bearbeiten Auf der letzten Etappe auf polnischem Gebiet gelang der polnischen Mannschaft der erste Tagessieg Standig versuchte sie das Feld auseinanderzureissen was aber vor allem von den Fahrern der CSSR verhindert wurde Durch diese Taktik kam es auf der schnellen Etappe kaum zu Ausreissversuchen und die Entscheidung musste im Zielsprint fallen Dabei siegte der Pole Wrona im langen Zielsprint knapp vor Olaf Ludwig 12 TrikotwertungTrikot Fahrer nbsp Regec nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Pulnikow nbsp UdSSREtappeneinzelwertung Fahrer Zeit1 Polen nbsp Zdzislaw Wrona 3 15 45 h2 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Olaf Ludwig 3 15 49 h3 Sowjetunion nbsp Asjat Saitow 3 15 52 h4 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Uwe Raab 3 15 55 h5 Polen nbsp Slawomir Krawczyk 3 15 55 h6 Bulgarien 1971 nbsp Petar Petrow 3 15 55 h8 Etappe Szczecin Berlin 193 km Bearbeiten Die achte Etappe fuhrte das Fahrerfeld erstmals auf DDR Gebiet und dabei gleich in die Hauptstadt nach Berlin Uber Pasewalk Prenzlau Angermunde Eberswalde Finow und Werneuchen erreichten die Fahrer bei Ahrensfelde Berliner Stadtgebiet 13 Ziemlich geschlossen bog das Feld auf die Karl Marx Allee ein auf der Olaf Ludwig einmal mehr unter den Augen von Mitgliedern der Partei und Staatsfuhrung der DDR den Zielsprint gewann Es war Ludwigs insgesamt 25 Etappensieg Mit dem nunmehr schon vierten Tagessieg ruckte Ludwig auf 41 Sekunden an den immer noch Gesamtfuhrenden Regec heran 14 TrikotwertungTrikot Fahrer nbsp Regec nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Pulnikow nbsp UdSSREtappeneinzelwertung Fahrer Zeit1 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Olaf Ludwig 4 42 19 h2 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Uwe Raab 4 42 23 h3 Sowjetunion nbsp Asjat Saitow 4 42 26 h4 Polen nbsp Zdzislaw Wrona 4 42 29 h5 Ungarn 1957 nbsp Sandor Vegvari 4 42 29 h6 Ungarn 1957 nbsp Gyorgy Zambori 4 42 29 h9 Etappe Berlin Halle Saale 200 km Bearbeiten Die zweitlangste Etappe begann zunachst um 11 45 Uhr mit einem Ehrenstart auf der Karl Marx Allee in Hohe des Cafe Moskau Eine halbe Stunde spater begann das Rennen auf der Kopenicker Landstrasse in Hohe Baumschulenstrasse Richtung Potsdam Uber Treuenbrietzen Lutherstadt Wittenberg Grafenhainichen und Bitterfeld steuerte das Feld Halle an 15 Bei Kantenwind und massigen Temperaturen war der Rennverlauf von zwei grosseren Ausreissversuchen gepragt Ab Stahnsdorf setzten sich der Kubaner Salazar und der Mongole Munchbad ab und entschieden die Pramiensprints in Potsdam und Wittenberg unter sich Nachdem sie eingeholt wurden probierte es ab Kilometer 140 der Mongole Ganbold so dass er beim Pramiensprint in Bitterfeld fast zwei Minuten herausgefahren hatte Seine Krafte reichten jedoch nicht bis ins Ziel und er wurde vom Feld wieder geschluckt Neun Kilometer vor dem Ziel fuhr Olaf Ludwig uberraschend eine Attacke die er zwei Kilometer durchhielt jedoch dann wieder im Feld aufgenommen wurde Dennoch befand er sich beim Zielsprint wieder in vorderster Reihe und konnte trotz der Welle eines Spurtkontrahenten seinen funften Tagessieg feiern Der Ruckstand zu Gelb war nun auf 31 Sekunden geschmolzen Nach der Ankunft in Halle wurde ein Ruhetag eingelegt 16 TrikotwertungTrikot Fahrer nbsp Regec nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Pulnikow nbsp UdSSREtappeneinzelwertung Fahrer Zeit1 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Olaf Ludwig 5 21 19 h2 Tschechoslowakei nbsp Radovan Fort 5 21 23 h3 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Uwe Raab 5 21 26 h4 Tschechoslowakei nbsp Anton Novosad 5 21 29 h5 Polen nbsp Zdzislaw Wrona 5 21 29 h6 Bulgarien 1971 nbsp Petar Petrow 5 21 29 h10 Etappe Einzelzeitfahren in Halle 35 km Bearbeiten Nach einem Ruhetag fand in Halle und Umgebung ein Einzelzeitfahren statt was das bis dahin bestehende Klassement gehorig durcheinanderwirbelte Die Fahrer starteten auf der breiten Franckestrasse stadtauswarts in Richtung Westen auf der heutigen B 80 In Hohe des Abzweiges nach Hohnstedt wendeten die Fahrer 17 Mit zwei amtierenden Weltmeistern im Mannschaftszeitfahren angetreten war das Sextett aus der UdSSR die beherrschende Mannschaft Am Ende kamen alle Fahrer der in Blau fahrenden Auswahl unter den besten Zehn ein Das Rennen gewann Wassili Schdanow vor drei weiteren Mannschaftskameraden Entscheidend war letztendlich vor allem das Abschneiden von Wladimir Pulnikow der als Zweitplatzierter eine Minute Vorsprung vor dem Gelbaspiranten Olaf Ludwig herausfuhr wobei Ludwig ein fur seine Verhaltnisse achtbares Rennen fuhr und auf Platz elf einkam Der bis dahin Gesamtfuhrende Regec fiel 1 11 min hinter Ludwig zuruck Schlussendlich kam es in der Gesamtfuhrung nach dem Rennen zu der kuriosen Situation dass Ludwig und Pulnikow die gleiche Gesamtzeit aufwiesen Wegen seiner besseren Platzierungen bei den vorangegangenen Etappen wurde aber Ludwig das Gelbe Trikot zugesprochen so dass er nun erstmals nach immerhin funf Tagessiegen in Gelb fuhr 18 TrikotwertungTrikot Fahrer nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Pulnikow nbsp UdSSREtappeneinzelwertung Fahrer Zeit1 Sowjetunion nbsp Wassili Iwanowitsch Schdanow 44 22 min2 Sowjetunion nbsp Wladimir Pulnikow 44 33 min3 Sowjetunion nbsp Asjat Saitow 44 42 min4 Sowjetunion nbsp Wiktor Klimow 44 45 min5 Polen nbsp Zenon Jaskula 44 48 min6 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Uwe Ampler 44 54 min11 Etappe Halle Karl Marx Stadt 176 km Bearbeiten Die elfte Etappe fuhrte uber Schkopau Weissenfels Gera Zeitz und Zwickau ins damalige Karl Marx Stadt wo sich vor dem Karl Marx Monument der Zielstrich befand 19 Da sie an einem Sonntag stattfand saumten unzahlige Zuschauer die Strassenrander die Zeitung Neues Deutschland schrieb von einer knappen halben Million Zur weiteren Attraktivitat trugen die vielen Zwischenwertungen bei es gab funf Pramiensprints und vier Bergwertungen bei denen sich vor allem der Bulgare Petrow hervortat und allein drei Bergwertungen gewann Lohn dafur war am Ende des Tages das Grune Trikot Die anspruchsvolle Strecke verlangte den Fahrern viel ab bei Kilometer 123 riss das Feld endgultig auseinander In der Folge bildeten sich immer wieder Spitzengruppen die sich aber nie entscheidend absetzen konnten Bei Kilometer 144 musste Siegfavorit Ludwig nach einem Fahrradschaden eine Schrecksekunde uberstehen bekam aber sofort Uwe Amplers Rad und konnte so die Spitzengruppe wieder einholen In Karl Marx Stadt rustete sich letztlich eine 32 kopfige Spitzengruppe mit allen vorn platzierten Fahrern fur den Endspurt den Olaf Ludwig zunachst auch gewann Auch bei der kleinen Siegerehrung kurz nach der Ankunft wurde er noch als Erster geehrt Dann aber entschied die Schiedsrichterkommission Ludwig den Sieg abzuerkennen da er im Ziel die Hande vom Lenker genommen hatte Da Ludwig diesbezuglich bei einer fruheren Etappe schon einmal verwarnt worden war schritt die Schiedsrichterkommission nun ein Zunachst wurde Ludwig auf den letzten Platz der Spitzengruppe gesetzt und erhielt obendrauf noch 30 Strafsekunden Damit ware Pulnikow alleiniger Gesamtfuhrender gewesen Ein Protest der DDR Mannschaftsfuhrung wurde zunachst abgelehnt Die sogenannte Jury d Appell ein Gremium das Entscheidungen der Schiedsrichterkommission noch prufen kann traf letztendlich eine salomonische Entscheidung Da das Verhalten Ludwigs keine Gefahrdung von Zuschauern und Fahrern hatte wertete sie die ausgesprochene Strafe im Verhaltnis zum Regelverstoss als unangemessen hoch Die 30 Sekunden Strafe wurde aufgehoben und eine letzte Verwarnung an Ludwig ausgesprochen Die Zurucksetzung auf Platz 32 blieb allerdings bestehen somit war Ludwig zeitgleich mit Pulnikow ins Ziel gekommen und behielt das Gelbe Trikot Die polnische Mannschaft konnte dadurch letztendlich einen Doppelerfolg erzielen 20 TrikotwertungTrikot Fahrer nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Petrow nbsp UdSSREtappeneinzelwertung Fahrer Zeit1 Polen nbsp Leszek Stepniewski 4 35 39 h2 Polen nbsp Zdzislaw Wrona 4 35 43 h3 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Uwe Raab 4 35 46 h4 Tschechoslowakei nbsp Anton Novosad 4 35 49 h5 Polen nbsp Marek Szerszynski 4 35 49 h6 Tschechoslowakei nbsp Jozef Regec 4 35 49 h12 Etappe Karl Marx Stadt Karlovy Vary 130 km Bearbeiten Die zwolfte Etappe begann mit einem Ehrenstart am Karl Marx Monument und startete offiziell in der Annaberger Strasse auf der heutigen B 95 Richtung Erzgebirge Dabei wurden auf deutscher Seite Ehrenfriedersdorf Annaberg Buchholz und Oberwiesenthal durchfahren 21 Das Wetter war kuhl um den Fichtelberg herum kampften die Fahrer sogar mit Nebel Insgesamt gab es sechs Bergwertungen und drei Pramiensprints Nach Kilometer 84 startete die UdSSR Mannschaft den Angriff auf das Gelbe Trikot Nach der funften Bergwertung die Uwe Ampler gewann konnten die drei Bergspezialisten Ampler Petrow und Pulnikow schnell ein Loch auffahren was zwischenzeitlich 20 Sekunden betrug Als Ampler jedoch erneut das Tempo verscharfte konnte Pulnikow nicht mehr folgen und wurde vom Hauptfeld geschluckt Wenig spater holte die 22 kopfige Verfolgergruppe in der sich ausser Thomas Barth alle DDR Fahrer befanden die zwei Ausreisser ein musste sich aber bis zum Ziel immer wieder den Attacken der UdSSR Mannschaft erwehren Im Ziel zeigten die erstmals auf heimischem Boden agierenden Fahrer aus der CSSR Flagge und konnten mit Anton Novosad im Stadion von Karlovy Vary den Tagessieg erringen Vortagessieger Leszek Stepniewski musste aufgeben 22 TrikotwertungTrikot Fahrer nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Petrow nbsp UdSSREtappeneinzelwertung Fahrer Zeit1 Tschechoslowakei nbsp Anton Novosad 4 12 43 h2 Sowjetunion nbsp Asjat Saitow 3 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Uwe Raab 4 Tschechoslowakei nbsp Radovan Fort 4 12 53 h5 Polen nbsp Marek Szerszynski 4 12 53 h6 Kuba nbsp Torrez 4 12 53 h13 Etappe Karlovy Vary Plzen 152 km Bearbeiten Auch die dreizehnte Etappe die mit drei Bergwertungen und vier Pramiensprints aufwartete war wieder von Angriffen auf das Gelbe Trikot gepragt Da neben Pulnikow auch andere Fahrer der UdSSR Mannschaft in aussichtsreicher Nahe zu Ludwig lagen war die Taktik zunachst nicht speziell auf einen sowjetischen Fahrer ausgerichtet Nach knapp einem Viertel der Strecke entwickelte sich der fur die Etappe beherrschende Vorstoss Eine Ausreissergruppe mit Saitow URS Saikow BUL Garnier FRA und Uwe Ampler GDR fuhr zwischenzeitlich bis zu 110 Sekunden Vorsprung zum Hauptfeld heraus Da Saitow nur 24 Sekunden Ruckstand auf Ludwig hatte war er nun der sowjetische Kandidat fur Gelb Folgerichtig versuchten seine Teamkameraden das Tempo des Hauptfeldes zu drosseln Dem stand naturlich die DDR Mannschaft entgegen die die Ausreissergruppe einholen wollte Neues Deutschland schrieb von enger Manndeckung im Hauptfeld diese fuhrte sogar zu einem Sturz von Mario Kummer Da aber Ampler das Tempo der Ausreisser zunehmend verschleppte gelang es dem Hauptfeld die Spitzengruppe nach Kilometer 115 einzuholen Nunmehr attackierte aber die DDR Mannschaft und es bildete sich eine zehnkopfige Spitzengruppe die bis zum Ziel vom Feld nicht mehr eingeholt wurde Zwar klebte Pulnikow in dieser Gruppe Ludwig am Hinterrad mit Klimow Saitow und Romanow fehlten aber die weiteren aussichtsreich platzierten sowjetischen Fahrer Zusammen mit drei bulgarischen Fahrern hielten Barth Ludwig und Radtke das Tempo hoch und so war der einzig verbliebene sowjetische Gelbaspirant Pulnikow gezwungen sein Heil in der Flucht zu suchen 1200 Meter vor dem Ziel zog er einen langen Sprint an den Ludwig aber sofort mitging Als Erster erreichte der Geraer das Stadion und liess sich dort seinen sechsten Etappensieg auch nicht mehr nehmen Ludwig hatte nun in der Gesamtwertung vier Sekunden Vorsprung vor Pulnikow aber schon uber eine Minute Vorsprung auf die sowjetischen Fahrer Klimow Saitow Uslamin und Romanow 23 TrikotwertungTrikot Fahrer nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Petrow nbsp UdSSREtappeneinzelwertung Fahrer Zeit1 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Olaf Ludwig 3 27 58 h2 Sowjetunion nbsp Wladimir Pulnikow 3 28 02 h3 Tschechoslowakei nbsp Anton Novosad 4 Sowjetunion nbsp Wassili Schdanow 5 Sowjetunion nbsp Sergej Uslamin 6 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Thomas Barth 14 Etappe Plzen Mlada Boleslav 181 km Bearbeiten Der Kampf ums Gelbe Trikot wurde auch auf der vierzehnten Etappe die mit zwei Bergwertungen und funf Pramiensprints aufwartete unvermindert weitergefuhrt Hauptaufgabe war es dabei fur die DDR Mannschaft Wladimir Pulnikow im Auge zu behalten Dies ging sogar so weit ihn vor allem bei den Bergwertungen nicht zu viele Punkte sammeln zu lassen denn auch der Drittplatzierte in der Wertung zum Grunen Trikot erhielt am Ende des Rennens noch drei Sekunden Zeitgutschrift Sekunden die entscheidend sein konnten Folgerichtig tat sich speziell Uwe Ampler hervor der beide Bergwertungen gewann und am Tagesende nur noch sechs Punkte hinter Petrow lag Die erste Bergwertung hatte es generell in sich Bei Krivoklat erwartete die Fahrer eine steile Wand aus Kleinpflaster was zu hektischer Schalterei fuhrte Davon betroffen war auch Olaf Ludwig dem die Kette absprang Er fand jedoch schnell wieder Anschluss ans Feld Nach der zweiten Bergwertung mussten jedoch mit Barth und Kummer zwei DDR Fahrer abreissen lassen so dass sich das verbliebene DDR Quartett den Attacken einer kompletten sowjetischen Mannschaft erwehren musste Zwischenzeitlich gelang dies auch mit Romanow der zeitweise 30 Sekunden Vorsprung herausfuhr doch vor allem Uwe Ampler gelang es immer wieder die Verfolgergruppe heranzubringen und das Tempo hochzuhalten so dass keine Vorstosse mehr zustande kamen Bei der Zielankunft beteiligte sich Ludwig nicht am Sprint so dass es diesmal Iwan Romanow aus der Sowjetunion gelang die Etappe zu gewinnen Vielumjubelt fanden sich dahinter mit Roman Kreuziger und Anton Novosad zwei Tschechoslowaken ein Olaf Ludwig behielt aber Gelb und fuhr damit auf der letzten Etappe nach Prag hinein 24 TrikotwertungTrikot Fahrer nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Petrow nbsp UdSSREtappeneinzelwertung Fahrer Zeit1 Sowjetunion nbsp Iwan Romanow 4 22 12 h2 Tschechoslowakei nbsp Roman Kreuziger 4 22 16 h3 Tschechoslowakei nbsp Anton Novosad 4 22 19 h4 Sowjetunion nbsp Asjat Saitow 4 22 22 h5 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Uwe Raab 4 22 22 h6 Polen nbsp Slawomir Krawczyk 4 22 22 h15 Etappe Mlada Boleslav Prag 131 km Bearbeiten Auf der letzten Etappe gab es keine nennenswerten Angriffe mehr auf das Gelbe Trikot Uwe Ampler ruckte durch den Gewinn der letzten Bergwertung bis auf einen Punkt an den Bulgaren Petrow heran der aber in der Gesamtwertung das Grune Trikot behielt Das 35 kopfige Hauptfeld erreichte geschlossen Prag wo es im Strahov Stadion wieder zu einer Sprintentscheidung kam Zum siebenten Mal hatte dabei Olaf Ludwig die Nase vorn und untermauerte seine einzigartige Leistung bei dieser Fahrt wo er neben dem Gelben auch das Rosa Weisse und Violette Trikot gewinnen konnte 25 TrikotwertungTrikot Fahrer nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Ludwig nbsp Petrow nbsp UdSSREtappeneinzelwertung Fahrer Zeit1 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Olaf Ludwig 3 19 05 h2 Sowjetunion nbsp Asjat Saitow 3 19 09 h3 Tschechoslowakei nbsp Anton Novosad 3 19 12 h4 Tschechoslowakei nbsp Milan Jurco 3 19 15 h5 Kuba nbsp Israel Torrez 3 19 15 h6 Polen nbsp Zdzislaw Wrona 3 19 15 hEndergebnis BearbeitenGesamteinzelwertung Bearbeiten Endstand nach der 15 Etappe nbsp Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Olaf Ludwig 50 51 12 h2 Sowjetunion nbsp Wladimir Pulnikow 0 0 34 min3 Sowjetunion nbsp Asjat Saitow 0 1 35 min4 Sowjetunion nbsp Wiktor Klimow 0 1 36 min5 Sowjetunion nbsp Sergej Uslamin 0 1 46 min6 Sowjetunion nbsp Iwan Romanow 0 1 47 min7 Tschechoslowakei nbsp Jozef Regec 0 1 57 min8 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Dan Radtke 0 2 18 min9 Sowjetunion nbsp Wassili Schdanow 0 2 49 min10 Tschechoslowakei nbsp Jiri Skoda 0 3 26 minDie Rundfahrt beendeten 58 von 64 gestarteten Fahrern In 50 Stunden 51 Minuten und 12 Sekunden gewann Olaf Ludwig aus der DDR Mannschaft die Friedensfahrt nach 1982 zum zweiten Mal Auf dem zweiten Platz folgte mit nur 34 Sekunden Ruckstand der sowjetische Friedensfahrtneuling Wladimir Pulnikow Dritter wurde sein Mannschaftskamerad Asjat Saitow Letzter der Gesamtwertung wurde Agwanasshilijn Gansuch aus der Mongolei der mit sieben Stunden 49 Minuten und 33 Sekunden Ruckstand auf den Gesamtfuhrenden platziert war Durch die Ereignisse um die Katastrophe in Tschernobyl war das Rennen jedoch von Beginn an sportlich geschmalert fehlten doch vor allem mit den Mannschaften aus den Niederlanden Belgien Rumanien der BRD und Italien starke Gegner fur die Nationalmannschaften der Gastgeberlander Das erste Gelbe Trikot des Rennens trug Uwe Ampler aus der DDR Auf der dritten Etappe musste er aber viel Lehrgeld bezahlen und war fortan chancenlos im Hinblick auf die Gesamtfuhrung Die eigentliche Uberraschung war der tschechoslowakische Fahrer Jozef Regec der durch seinen beherzten Ausreissversuch auf der ersten Etappe Gelb gewann und es bis zur zehnten Etappe nach Halle trug Bis zum entscheidenden Einzelzeitfahren in Halle war das Rennen vom Zweikampf Regec gegen Ludwig gepragt wobei Ludwig mit funf Etappensiegen zwar den Abstand zu Regec kontinuierlich verringern ihn aber nicht einholen konnte Das Einzelzeitfahren in Halle wirbelte das Gesamtklassement gehorig durcheinander da die Taktik der sowjetischen Mannschaft voll aufging Mit dem Vierfacherfolg wurde die Fuhrung in der Mannschaftswertung zementiert gleichzeitig waren urplotzlich drei vier sowjetische Fahrer in der Lage Gelb zu holen In der Folge entwickelte sich ein Zweikampf zwischen Olaf Ludwig und Wladimir Pulnikow die uber mehrere Etappen zeitgleich an der Spitze lagen wobei sich Ludwig wegen seiner besseren Tagesergebnisse Gelb uberstreifen durfte Hohepunkt des Zweikampfes zwischen den Silbergrauen aus der DDR und den Blauen aus der Sowjetunion war zweifelsohne die 13 Etappe die Ludwig durch eine uberragende Mannschaftsleistung seiner Teamkameraden gewinnen konnte wobei er ausser Pulnikow alle anderen sowjetischen Gelbanwarter deutlich distanzierte Als der Geraer durch eine wiederum herausragende Mannschaftsleistung auch die 14 Etappe in Gelb beenden konnte war die Entscheidung gefallen Im Schatten des deutsch sowjetischen Zweikampfes konnten auch die bulgarischen und tschechoslowakischen Fahrer fur einige Achtungserfolge sorgen So war der Bulgare Saitow bis Halle auf Rang drei platziert Farbtupfer waren die Fahrer aus der Mongolei Syrien und Kuba die ab und an durch beherzte Ausreissversuche oder beachtliche Einzelplatzierungen auf sich aufmerksam machten Mannschaftswertung Bearbeiten nbsp Sowjetunion nbsp xSowjetunion 153 30 12 h2 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 0 3 10 min3 Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 0 7 32 min4 Bulgarien 1971 nbsp Bulgarien 18 50 min5 Polen nbsp Polen 41 53 minUberragende Mannschaft des Rennens war das Sextett aus der Sowjetunion welches zwei amtierende Mannschaftszeitfahrweltmeister aufbot Folgerichtig ubernahm es auch nach der zweiten Etappe dem Mannschaftszeitfahren die Fuhrung und gab sie bis zum Ziel nicht wieder ab Zuvor hatten jeweils ein Mal die Mannschaften aus der DDR und der CSSR Blau uberstreifen konnen Auf Platz zwei rangierte die DDR Mannschaft die sich spatestens ab der elften Etappe einen packenden Zweikampf mit der Sowjetunion um Gelb lieferte Wahrend die CSSR Mannschaft um Jozef Regec und die Bulgaren mit den Spitzenleuten Saitow Petrow und Altmeister Stajkow ebenfalls belebend wirkten blieb die polnische Mannschaft vieles schuldig Hatte sie in Lech Piasecki im vorigen Jahr noch den Friedensfahrtsieger und mit Andrzej Mierzejewski auch den Gesamtzweiten gestellt blieben diesmal nur zwei Etappensiege wovon einer erst nach Schiedsrichterentscheid feststand Speziell bei den Bergetappen spielten die Polen keine Rolle Trikotwertungen Bearbeiten Abgesehen vom Grunen Trikot des besten Bergfahrers heimste Olaf Ludwig am Ende neben dem Gelben auch alle anderen Sondertrikots ein und unterstrich damit seine herausragende Stellung bei dieser Fahrt Bester Bergfahrer war bis zur zehnten Etappe Wladimir Pulnikow wobei es bis dahin nur bei einer Etappe Bergwertungen gegeben hatte Auf der elften Etappe gewann der bulgarische Kletterspezialist Petar Petrow drei von vier Bergwertungen und fuhr fortan in Grun Mit Uwe Ampler erwuchs ihm auf den letzten Etappen ein ebenburtiger Gegner so dass beide am Ende ein einziger Punkt trennte Das Weisse Trikot trug Olaf Ludwig nach der zweiten Etappe das Rosa Trikot nach dem Prolog einmal und endgultig nach der dritten Etappe Violett kam nach der funften Etappe hinzu Damit unterstrich er seinen Ruf als bester Sprinter im Feld zudem halfen auch seine Etappensiege mit diese Trikots zu erringen Bester Bergfahrer nbsp Bulgarien 1971 nbsp Petar Petrow 43 Pkt 2 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Uwe Ampler 42 Pkt 3 Bulgarien 1971 nbsp Nentscho Stajkow 23 Pkt 4 Sowjetunion nbsp Wladimir Pulnikow 13 Pkt 5 Sowjetunion nbsp Wiktor Klimow 0 8 Pkt Aktivster Fahrer nbsp Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Olaf Ludwig 41 Pkt 2 Polen nbsp Zdzislaw Wrona 35 Pkt 3 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Uwe Raab 24 Pkt 4 Tschechoslowakei nbsp Milan Jurco 23 Pkt 5 Polen nbsp Slawomir Krawczyk 20 Pkt Punktbester Fahrer nbsp Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Olaf Ludwig 79 Pkt 2 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Uwe Raab 112 Pkt 3 Tschechoslowakei nbsp Anton Novosad 149 Pkt 4 Sowjetunion nbsp Asjat Saitow 163 Pkt 5 Polen nbsp Slawomir Krawczyk 197 Pkt Vielseitigster Fahrer nbsp Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Olaf Ludwig 155 Pkt 2 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Uwe Raab 0 96 Pkt 3 Polen nbsp Zdzislaw Wrona 0 95 Pkt 4 Tschechoslowakei nbsp Anton Novosad 0 73 Pkt 5 Sowjetunion nbsp Asjat Saitow 0 72 Pkt Kurioses BearbeitenDDR Journalisten erhielten die Direktive nicht uber strahlende Sieger zu schreiben 26 27 Literatur Bearbeiten39 Friedensfahrt 1986 Neues Deutschland Berlin 1986 34 SeitenQuellen BearbeitenFriedensfahrt Sport komplett Geschichte der Friedensfahrt auf cycling4fans de Klaus Huhn Jedesmal im Mai 1986 ISBN 3 328 00177 8 Aktualne cz Cernobyl zaril Rezim poradal Zavod miru Welt deEinzelnachweise Bearbeiten Berliner Zeitung 25 26 Januar 1986 S 6 Leszek Stepniewski 22 April 1962 in Skierniewice Polen Radsortseiten 1985 2 in der Weltmeisterschaft Bahn Mannschaftsverfolgung 1986 Sieger Tour du Loir et Cher Anton Novosad nbsp Anton Novosad rechts Friedensfahrt 1987Bekannter tschechoslowakischer Radsportfahrer 1981 und 1983 Sieger GP ZTS Dubnica nad Vahom Radsportseiten 1987 2 in der 2 Etappe Grand Prix Francois Faber accontern Memento vom 28 Januar 2006 im Internet Archive 1990 Sieger Grand Prix Cycliste de Gemenc cyclingnews com 2011 Organisationsbegleiter einer Radmarathonveranstaltung 1 Slowakisch Friedensfahrtteilnahmen 1988 1987 1986 1985 1984 FF Statistik Iwan Romanow 1983 3 der UCI Bahn Weltmeisterschaften Bahn Herren Punktefahren Amateure sport komplett 1985 Sieger Griechenland Rundfahrt Radsportseiten Neues Deutschland 7 Mai 1986 S 7 Neues Deutschland 8 Mai 1986 S 7 Neues Deutschland 9 Mai 1986 S 7 Neues Deutschland 10 Mai 1986 S 7 Neues Deutschland vom 12 Mai 1986 S 7 Neues Deutschland vom 12 Mai 1986 S 7 Neues Deutschland 13 Mai 1986 S 8 Neues Deutschland 14 Mai 1986 S 7 Neues Deutschland 14 Mai 1986 S 7 Neues Deutschland 15 Mai 1986 S 7 Neues Deutschland 15 Mai 1986 S 7 Neues Deutschland 16 Mai 1986 S 7 Neues Deutschland 17 Mai 1986 S 7 Neues Deutschland 20 Mai 1986 S 7 Neues Deutschland 17 Mai 1986 S 7 Neues Deutschland 20 Mai 1986 S 7 Neues Deutschland 17 Mai 1986 S 7 Neues Deutschland 20 Mai 1986 S 7 Neues Deutschland 21 Mai 1986 S 7 Neues Deutschland 22 Mai 1986 S 7 Neues Deutschland 23 Mai 1986 S 7 Jens Hungermann Wie DDR Stars den Tschernobyl GAU verharmlosten In Die Welt Abgerufen am 30 April 2016 Frank Pergande Die Katastrophe war nur eine kleine Meldung wert In Frankfurter Allgemeine Abgerufen am 30 April 2016 nbsp Internationale Friedensfahrt 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 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