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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Radioaktiver Niederschlag auch aus dem Englischen Fallout oder Fall out genannt entsteht nach einer Kernwaffenexplosion oder nach einem schwerwiegenden Kernreaktorunfall Eine bei jeder dieser Ursachen erfolgte Explosion transportiert Staub in die Atmosphare Dieser Staub verteilt sich in verschiedenen Schichten und mit verschiedenen Geschwindigkeiten und Richtungen als Aerosol Daraus entstehender Niederschlag mit Staub als Kondensationskeim wird auf der Erdoberflache festgestellt und gemessen Die Radioaktivitat der Staubpartikel bringt eine erhebliche radioaktive Strahlenbelastung und gegebenenfalls Vergiftung Strahlenkrankheit mit sich Inhaltsverzeichnis 1 Schwarzer Regen 2 Washout 3 Zusammensetzung und Starke 4 Verteilung 4 1 Verteilung bei Nuklearwaffen 4 2 Verteilung bei Kernkraft Unfallen 4 2 1 Tschernobyl 4 2 2 Fukushima 4 3 Verteilung radioaktiver Partikel durch Brande 4 4 Verteilung radioaktiver Partikel durch Wind 5 Auswirkungen 6 Uberwachung und Information 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseSchwarzer Regen BearbeitenEine Sonderform von radioaktivem Niederschlag ist der Schwarze Regen der vor allem mit den Atombombenabwurfen auf Hiroshima und Nagasaki in Verbindung gebracht wird Dieser hat unter anderem einen gleichnamigen Roman gepragt er wird auch in vielen anderen Erzahlungen mit dem Thema Atomkrieg erwahnt Die beim Zunden einer Atomwaffe freigesetzte Energie verdampft alles in ihrem Umkreis und entzundet weiter Entferntes Die dabei entstehende Asche bzw Rauch hochgewirbelter Staub und der Wasserdampf vermischen sich mit den ebenfalls sublimierten radioaktiven Resten der Waffe zu einer radioaktiven Wolke die sich beim Aufsteigen abkuhlt und schliesslich abregnet Dieser radioaktive Regen ist aufgrund des hohen Aschegehalts schwarz Washout BearbeitenDer Washout ist eine weitere Variante des radioaktiven Niederschlags Beim Washout fallen radioaktive Teilchen von oben auf eine Wolkendecke oder sie vereinigen sich mit den in der Wolke befindlichen Regentropfen und fallen zu Boden Dieser Effekt kann dazu fuhren dass es noch in grossen Entfernungen von der Quelle bei auftretenden Niederschlagen zur Ablagerung von kontaminierten Teilchen kommt Das verstarkt die Strahlenbelastung betroffener Lebewesen auch im Nahbereich Zusammensetzung und Starke BearbeitenZur Betrachtung von Starke und Zusammensetzung radioaktiven Niederschlags mussen die entstandenen Mengen an Spaltprodukten der Quellterm die Explosionshohe die Verbreitung und Verteilung durch das lokale Wetter sowie die individuellen Eigenschaften der einzelnen Spaltprodukte berucksichtigt werden Der Quellterm ist direkt proportional zum effektiv gespaltenen Uran bzw Plutonium Daher tragen Fusionsstufen fur sich nur wenig zum Quellterm bei Das Konzept der Salted bomb sieht die Erzeugung von besonders gefahrlichen Aktivierungsprodukten wie 60Co vor um die Umgebung moglichst effektiv zu kontaminieren Bei einer klassischen Kernspaltungsbombe auf Uran Plutoniumbasis Atombombe entstehen proportional zur Sprengkraft Spaltprodukte die dann als radioaktiver Niederschlag niedergehen und die Umgebung kontaminieren konnen Zwei Stufen Kernwaffen nach dem Teller Ulam Design erzeugen im Verhaltnis zu ihrer Sprengkraft weniger radioaktive Spaltprodukte da ein grosser Teil der Sprengkraft durch die Fusionsreaktion bereitgestellt wird Drei Stufen Kernwaffen mit einer Ummantelung aus 238U erzeugen aufgrund ihrer Grosse besonders viel Spaltprodukte Bei einer schmutzigen Bombe die im engeren Sinne keine Kernwaffe ist spricht man nicht von Fallout sondern von lokaler Kontamination durch die beigesetzten radioaktiven Stoffe Die raumliche Verteilung der Spaltprodukte unterscheidet sich massgeblich wenn eine Kernwaffe unterirdisch am Boden oder in grosser Hohe gezundet wird Erreicht eine unterirdische Explosion nicht die Oberflache so entsteht kein radioaktiver Niederschlag Langfristig konnen aber die mobilen Elemente d h die Edelgase und einige andere Elemente die sich nicht chemisch im Erdreich binden an die Oberflache gelangen Bei einer bodennahen Zundung wird ein grosser Teil der radioaktiven Stoffe lokal abgelagert Ein betrachtlicher Teil gelangt auch in die Atmosphare von wo er durch Winde und Niederschlage verteilt wird Dabei gilt Je hoher die radioaktive Wolke aufsteigt desto weiter verteilt sich der radioaktive Niederschlag Da die Menge gleich bleibt bedeutet dies eine grossflachigere aber lokal weniger intensive Strahlenbelastung Besonders viel radioaktiver Niederschlag entsteht bei halbunterirdischen Explosionen die zwar unterirdisch gezundet werden bei denen aber die Wucht der Explosion den Boden bis zur Erdoberflache durchschlagt eine Erdfontane erzeugt und einen Explosionskrater hinterlasst Die Zusammensetzung des radioaktiven Niederschlags ist vielfaltig Wesentlich sind die Produkte die aus der Spaltung von Uran oder Plutonium entstehen Bekannte Spaltprodukte sind Isotope der Elemente Caesium Iod und Strontium Von besonderem Interesse sind die Isotope Iod 131 und Caesium 137 Ersteres da es aufgrund der eher kurzen Halbwertszeit von 8 Tagen und der einfachen Aufnahme in den menschlichen Korper uber die Atemluft in den ersten Wochen zu hohen Strahlendosen in der Schilddruse fuhren kann Zweiteres da es wegen seiner Halbwertszeit von 30 Jahren langfristig mit hoher Intensitat strahlt sodass schon verhaltnismassig geringe Mengen eine gesundheitliche Gefahrdung darstellen konnen Ursprunglich nicht radioaktive Elemente die durch Neutroneneinfang in instabile Isotope verwandelt werden konnen zum radioaktiven Niederschlag beitragen Bei Wasserstoffbombenexplosionen wird radioaktives Tritium freigesetzt Verteilung BearbeitenVerteilung bei Nuklearwaffen Bearbeiten Der radioaktive Niederschlag einer Atombombe kann sich uber einige tausend Quadratkilometer grosse Gebiete verteilen Seine Menge Zusammensetzung und raumliche Verteilung hangt von vielen Faktoren ab Wetterlage Windverhaltnisse Luftfeuchtigkeit Regen zum Zeitpunkt der Zundung Lufttemperatur bzw thermische Bedingungen u v m Zundungshohe der Atombombe die Hiroshima Bombe wurde 580 Meter uber Grund gezundet die Nagasaki Bombe 550 Meter uber Grund Explosionsstarke der Atombombe zwei identisch konstruierte Atombomben konnen recht verschiedene Explosionsstarken haben Daneben erhoht jede oberirdische Atombombenzundung siehe auch Atombombentest auch die radioaktive Belastung weltweit da Elemente mit Halbwertszeiten von mehreren Jahren sich uber die Erde verteilen Die sogenannte Hintergrundstrahlung ist durch Kernwaffentests bis heute erhoht Besonders in den 1950er und 1960er Jahren war der weltweite radioaktive Niederschlag durch die oberirdischen Atomwaffentests der USA und Sowjetunion betrachtlich so dass die oberirdischen Tests aus Strahlenschutz Grunden durch eine Konvention von 1963 eingestellt wurden China fuhrte seinen letzten oberirdischen Atombombentest 1980 durch Wahrend der weltweiten oberirdischen Kernwaffenversuche von 1954 bis 1966 wurde auf dem Boden der alten Bundeslander ein Fallout von 2500 Becquerel pro Quadratmeter 90Strontium und 4000 Becquerel pro Quadratmeter 137Caesium gemessen Ein Grossteil der Ablagerungen ist auch heute noch vorhanden Verteilung bei Kernkraft Unfallen Bearbeiten Tschernobyl Bearbeiten Die Katastrophe von Tschernobyl von 1986 hat auch einen Fallout erzeugt der in Mitteleuropa niederging und bis heute messbar ist In Neuherberg bei Munchen mass die Gesellschaft fur Strahlenforschung am 26 April 1986 19 000 Becquerel pro Quadratmeter fur 137Caesium fast funfmal so viel wie durch die Kernwaffentests Ausserdem lagerten sich pro Quadratmeter 210 Becquerel 90Sr ab 90Sr ist ein Betastrahler mit einer Zerfallsenergie von 0 546 MeV und zerfallt mit einer Halbwertzeit von 28 78 Jahren zu 90Y das wiederum unter Betazerfall zum stabilen 90Zr zerfallt 90Sr ist ein haufig auftretendes Spaltprodukt bei der Kernspaltung von Uran zum Beispiel von 235U in Kernkraftwerken Ursache der grossraumigen Verfrachtung war der heftige Graphitbrand im Tschernobyl Reaktor der die radioaktiven Teilchen hoch in die Atmosphare hinauf beforderte Ein zwar sehr grosser aber relativ gesehen recht geringer Anteil des Fallouts ging auf die umliegenden Regionen der Ukraine von Belarus und Russland nieder Die Bevolkerung im unmittelbaren Nahbereich des Kernkraftwerks hatte insofern Gluck dass der Wind vor der Evakuierung von Stadten wie Pripjat vor allem dunnbesiedelte Gebiete bestrich In Tschernobyl gab es eine sehr hohe Freisetzung die sich stark uber den Erdball ausbreitete Bei den im Westen gangigen Leichtwasser Reaktoren ist infolge des vorhandenen Containments in der Regel mit einer geringeren Freisetzung zu rechnen Diese bleibt aber infolge der hier fehlenden Brand Thermik relativ bodennah unsichtbare Wolke und kann damit zu hoheren Strahlendosen in der Nah Umgebung fuhren als in Tschernobyl Fukushima Bearbeiten Die Strahlungsbelastung durch die Nuklearunfalle von Fukushima ist ein wesentlicher Teil dieser Nuklearkatastrophe Verteilung radioaktiver Partikel durch Brande Bearbeiten Wahrend der Wald und Torfbrande in Russland 2010 warnte das Katastrophenschutzministerium in Moskau davor dass die Brande auf die Region Brjansk besonders im Suden im Distrikt Nowosybkow ubergehen die bei der Tschernobyl Katastrophe im April 1986 schwer verseucht wurden Im schlimmsten Fall wurden so erneut radioaktive Stoffe freigesetzt Minister Sergei Schoigu warnte dass sollte dort ein Feuer ausbrechen radioaktive Partikel mit dem Rauch emporsteigen und so weitere Gebiete durch radioaktiven Niederschlag verstrahlt werden konnten 1 Beim ersten britischen Kernwaffentest der Operation Hurricane entzundeten 1952 gluhende kleine Metallreste Spinifex Gras das auf der Insel wuchs Die bei der Explosion entstandene atomare Wolke erreichte eine Hohe von 4500 Metern Verteilung radioaktiver Partikel durch Wind Bearbeiten Radioaktiver Staub kann auch ohne Feuchtigkeit alleine durch Luftbewegungen grosse Gebiete kontaminieren Eine solche Katastrophe ereignete sich beispielsweise 1967 bis 1968 um den ausgetrockneten Karatschai See der zuvor jahrelang als Lagerstatte fur radioaktiven Abfall aus der kerntechnischen Anlage Majak genutzt wurde Nach einer Trockenheit trug der Wind radioaktiven Staub von der trockengefallenen fruher vom See bedeckten Flache weg und belastete eine halbe Million Menschen sowie eine Flache von etwa 1 800 km mit einer Aktivitat von 600 Curie 22 Tera Becquerel 2 3 Auswirkungen BearbeitenRadioaktiver Niederschlag kann bei sehr hohen Dosen zur akuten und meist todlichen Strahlenkrankheit oder langerfristig bei kleineren aber adaquaten Dosen zu Leukamie und Krebs Tumoren fuhren Die BIU veroffentlichte einen detaillierten Bericht uber mogliche Auswirkungen von Kernschmelzunfallen bzw deren radioaktiven Niederschlagen auf Menschen Tiere und Pflanzen 4 Der Bericht skizziert und kommentiert die Ergebnisse der Deutsche Risikostudie Kernkraftwerke sowohl die der Phase A als auch die der Phase B Letztere stellten am 30 Juni 1989 der Bundesforschungsminister und die Gesellschaft fur Anlagen und Reaktorsicherheit der bundesdeutschen Offentlichkeit vor 4 Uberwachung und Information BearbeitenDas Bundesamt fur Strahlenschutz BfS in Salzgitter informiert mit tagesaktuellen Messwerten uber den Strahlenpegel im Niederschlag in Deutschland Dazu dient das bundesweite ODL Messnetz welches die Orts Dosisleistung mit etwa 1700 Sonden detektiert Die aktuellen Messwerte sind im Internet auf der Website des Bundesamtes fur Strahlenschutz einsehbar 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Radioaktiver Niederschlag Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Atomwaffen A Z Radioaktiver Niederschlag Medizinisches ABC Manual umfangreiche Informationen zu Entstehung Verteilung und gesundheitlichen Wirkungen von radioaktivem Fallout List of Radiation Radioactive Nuclear Fallout Monitoring Websites ppalme wordpress com 14 Marz 2011Einzelnachweise Bearbeiten Waldbrand Katastrophe Minister furchtet Freisetzung radioaktiver Stoffe bei Tschernobyl Spiegel Online vom 5 August 2010 Olaf M Johannessen et al Radioactivity and Pollution in the Nordic Seas and Arctic Springer 2010 ISBN 978 3 540 24232 1 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Production Association Mayak Chelyabinsk 65 Ozersk GlobalSecurity org abgerufen am 16 Marz 2011 a b Kernschmelzunfalle in deutschen Atomkraftwerken und ihre Auswirkungen auf Menschen und Umwelt biu hannover de Radioaktivitatsmessnetz des Bundesamtes fur Strahlenschutz ODL Deutschland Bundesamt fur Strahlenschutz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Radioaktiver Niederschlag amp oldid 236875340