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Der Karatschai See russisch ozero Karacha j ozero Karacaj ist ein See im sudlichen Ural in der Nahe der Stadt Kyschtym in der russischen Region Tscheljabinsk Ab dem Jahre 1951 1 nutzte die Sowjetunion Karatschai als Lagerstatte fur radioaktiven Abfall aus Majak dem nahe gelegenen nuklearen Zwischenlager und der Wiederaufbereitungsanlage in der Nahe von Osjorsk damals Tscheljabinsk 40 Karatschai SeeSatellitenbild von Majak mit dem Karatschai See V 9 Geographische Lage Region Tscheljabinsk RusslandDatenKoordinaten 55 40 38 N 60 47 55 O 55 677222222222 60 798611111111 Koordinaten 55 40 38 N 60 47 55 OKaratschai See Oblast Tscheljabinsk Flache 50 haVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS FLACHE Die Region Tscheljabinsk innerhalb RusslandsLaut einem Bericht des Worldwatch Institutes zu radioaktivem Abfall ist Karatschai der am starksten verschmutzte Ort der Erde 2 3 4 Der See enthielt im Jahr 1990 radioaktives Material mit einer Aktivitat von rund 4 44 Exa Becquerel EBq 5 darunter 3 6 EBq aus Caesium 137 was etwa 1 1 Tonnen des Isotops mit einer Halbwertszeit von 30 Jahren entspricht und 0 74 EBq aus Strontium 90 1 wovon 2020 noch etwa die Halfte ubrig gewesen sein durften allerdings kommen noch immer neue Immissionen hinzu Zum Vergleich Bei der Katastrophe von Tschernobyl wurde Material mit einer Aktivitat zwischen 5 und 12 EBq freigesetzt das sich jedoch auf ein weitaus grosseres Gebiet verteilte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Strahlenbelastung 3 Popularkultur 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenZwischen 1949 und 1951 wurden atomare Abfalle aus der Atomanlage Majak zunachst ausschliesslich direkt in das Tetscha Flusssystem entsorgt 5 Sehr schnell traten massenhaft Folgen von Strahlungsschaden u a Lungenkrebs und Leukamie bei der Bevolkerung der Umgebung und den Arbeitern der Anlage auf 5 Zur Vermeidung dieser Gesundheitsschaden wurden ab 1951 die Abfallstrome nach und nach in den Karatschai See umgeleitet 5 Diese Praxis hielt bis 1953 an 6 Danach begann man den Abfall in Tanks zu deponieren und die Einleitungen in den See wurden deutlich reduziert 5 Einer jener Tanks explodierte schliesslich 1957 bei der Katastrophe von Kyschtym 5 In den 1960ern begann der See auszutrocknen Seine Oberflache verkleinerte sich von 0 5 km im Jahr 1951 1 auf 0 15 km Ende 1993 7 Nach einer Trockenheit trug der Wind im Jahre 1968 radioaktiven Staub von der trockengefallenen fruher vom See bedeckten Flache weg und belastete eine halbe Million Menschen sowie eine Flache von 1 800 km mit 185 Peta Becquerel an Strahlung funf Millionen Curie 5 einer ahnlichen Aktivitat wie sie in Hiroshima nach dem Abwurf der Atombombe Little Boy freigesetzt wurde Zwischen 1978 und 1986 wurde der See mit Beton Hohlkorpern aufgefullt und 2015 vollstandig abgedeckt um weitere Sedimentbewegungen zu verhindern 8 In der Nahe des Sees steht das nie in Betrieb genommene Kernkraftwerk Sud Ural Strahlenbelastung BearbeitenDie Strahlungsbelastung am Ufer des Sees lag vor oder um 1991 im am starksten belasteten Bereich bei etwa 6 Gray pro Stunde 6 Fur ungeschutzte Menschen ware diese Strahlung bereits nach einer Stunde todlich 9 Laut russischen Wissenschaftlern riskiert jeder der sich in der Nahe des Sees aufhalt eine akute Strahlenkrankheit 10 Es kann fur die Zukunft nicht ausgeschlossen werden dass das Wasser des Sees uber Grundwasserstrome in Kontakt mit dem Fluss Tetscha und damit dem Ob kommt Auf diese Weise konnte die Radioaktivitat auch den Arktischen Ozean erreichen 11 Popularkultur BearbeitenDie Band Pain of Salvation veroffentlichte mit One Hour By The Concrete Lake ein Album das die Verschmutzung des Sees thematisiert Grosse Teile des Romans Das Messias Gen von James Rollins spielen in der Gegend des Sees und behandeln die Gefahren die von seiner Radioaktivitat ausgehen 12 Siehe auch BearbeitenEndlagerung Liste von Unfallen in kerntechnischen Anlagen Liste von KernkraftanlagenLiteratur BearbeitenT B Cochran R S Norris K L Suokko Radioactive Contamination at Chelyabinsk 65 Russia In Annual Rev Energy Environ Band 18 1993 S 507 528 doi 10 1146 annurev eg 18 110193 002451 PDFWeblinks Bearbeiten SOUL Aktuelles Forschungsprojekt der Helmholtzgesellschaft zu gesundheitlichen Folgen fur die Arbeiter von Majak und die Bevolkerung der Region LogTV com Chelyabinsk The Most Contaminated Spot on the Planet englisch NTI org Russia Mayak Radioactive Waste Facilities englisch Heinz Jorg Haury Der Gau in Majak Ewiges Feuer in der geheimen Stadt In Suddeutsche Zeitung online am 28 September 2007 Wolfgang Roth Vor 50 Jahren Der verheimlichte Super Gau In Suddeutsche Zeitung online am 28 September 2007 Uni Oldenburg Energiepolitik Die Unfalle von Majak Memento vom 18 Juli 2005 im Internet Archive Archivversion vom 18 Mai 2005 Offizielle Information der PO Majak zur Umweltsituation russisch enthalt auch Informationen zur Lage des Sees Einzelnachweise Bearbeiten a b c IAEA Worldwide marine radioactivity studies WOMARS radionuclide levels in oceans and seas Final Report 2005 S 14 Lenssen Nuclear Waste The Problem that Won t Go Away Worldwatch Institute Washington D C 1991 15 grist org Meet the lake so polluted that spending an hour there would kill you 3 Oktober 2012 wentz net Chelyabinsk The Most Contaminated Spot on the Planet Memento vom 14 Oktober 2012 im Internet Archive 3 Oktober 2012 a b c d e f g GlobalSecurity org Weapons of Mass Destruction Chelyabinsk 65 Ozersk a b Antenna nl PU production and contamination in the USSR Batelle org Russia s Plutonium Memento vom 4 Oktober 2006 im Internet Archive Video der Verfullarbeiten Youtube abgerufen am 5 Juni 2012 siehe Literatur Cochran Norris and Suokko S 10 bzw S 518 unten Sandia National Lab Advanced Simulation and Computing Contamination Sites Memento vom 10 Dezember 2008 im Internet Archive Ask1 org Majak Leuchtfeuer des nuklearen Wahnsinns Memento vom 23 Dezember 2007 im Internet Archive Werner Schuster Buchbesprechung Das Messias Gen Abgerufen am 28 September 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karatschai See amp oldid 238246543