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Der Semmel Stoppelpilz oder Semmelgelbe Stacheling 1 Hydnum repandum ist eine weit verbreitete und haufige Pilzart aus der Familie der Stoppelpilzverwandten Die beiden deutschen Namen beziehen sich auf die gelbliche an Semmeln erinnernde Hutfarbe und die Stacheln an der Hutunterseite Die Art ist ein Mykorrhizapilz und wachst gerne unter Buchen und Fichten Der Semmel Stoppelpilz gehort zu den Speisepilzen Im Handel und in der Gastronomie wird er auch unter dem Namen Schafsfusspilz 2 abgeleitet vom franzosischen Pilznamen pied de mouton angeboten Semmel StoppelpilzSemmel Stoppelpilz Hydnum repandum SystematikKlasse AgaricomycetesUnterklasse unsichere Stellung incertae sedis Ordnung Pfifferlingsartige Cantharellales Familie Stoppelpilzverwandte Hydnaceae Gattung Stoppelpilze Hydnum Art Semmel StoppelpilzWissenschaftlicher NameHydnum repandumL 1753 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Makroskopische Merkmale 1 2 Mikroskopische Merkmale 2 Okologie und Phanologie 3 Verbreitung 4 Bedeutung 5 Artabgrenzung 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale BearbeitenMakroskopische Merkmale Bearbeiten nbsp Stacheliges Hymenophor des Semmel Stoppelpilzes Der Hut ist 5 11 cm breit und cremeockerlich blass gelblich bis semmelfarben Seine Oberflache ist trocken und matt An der Unterseite befinden sich Stacheln Diese laufen leicht am Stiel herab oder sind an ihm ausgebuchtet Der Stiel ist dick weiss und sitzt oft seitlich Das Fleisch ist weisslich und bruchig murbe Der Pilz riecht angenehm und aromatisch Er schmeckt anfangs mild spater erinnert er an getrocknete Haferflocken und wird bei langerem Kauen scharflich Alte Exemplare sind bitterlich Das Sporenpulver ist weiss Mikroskopische Merkmale Bearbeiten Die Sporen messen 7 8 5 6 2 7 5 Mikrometer mittlerer Sporenquotient Qm 0 08 1 15 1 25 3 4 und sind glatt rundlich subglobos bis ellipsoid wobei einzelne deutlich ellipsoide Sporen zu finden sind und besitzen einen grossen Oltropfen Die Basidien sind in der Regel 3 4 sporig und 35 45 6 8 mm gross 4 5 Okologie und Phanologie BearbeitenDer Semmelstoppelpilz ist ein Mykorrhizapilz der sowohl mit Laub als auch Nadelbaumen vergesellschaftet sein kann Er bewohnt reichere Buchen Buchen Tannen und Tannenwalder auf frischen locker humosen bis lehmigen Boden die basenreich bis basenarm und schwach bis massig nahrstoffhaltig sind Seltener wird er in Fichten Fichten Tannen Hainbuchen Eichen und Edellaubholzwaldern gefunden In Mitteleuropa sind die Hauptbaumpartner die Rot Buche und die Gemeine Fichte daneben Weiss Tanne Eichen Wald Kiefer und weitere Baumarten Die Fruchtkorper erscheinen in Mitteleuropa von Mitte Juli bis Anfang November Verbreitung Bearbeiten nbsp Altere Exemplare des Semmel Stoppelpilzes mit langen Stacheln schmecken bitter Der Semmelstoppelpilz ist in Australien Neuseeland Sudasien Nordamerika grossen Teilen Nordasiens in Nordafrika und auf den Kanarischen Inseln zu finden In Europa umfasst sein Verbreitungsgebiet alle Lander vom Mittelmeer bis in die subarktischen Regionen In Deutschland kommt er in allen Bundeslandern vor ist jedoch im Berg und Hugelland haufiger als im Flachland Bedeutung BearbeitenDer Semmel Stoppelpilz ist essbar 5 und durch sein Aroma sowie seinen auch fur Laien leicht erkennbaren und schwer mit Giftpilzen verwechselbaren Habitus ein beliebter Speisepilz 6 Junge Exemplare sind wohlschmeckend und bleiben lange frisch im Alter wird er dagegen zunehmend bitter 7 zah und schwer verdaulich 8 Zudem sollte er ausreichend lange erhitzt werden 9 Artabgrenzung BearbeitenBereits die stachelige Unterseite schliesst eine Verwechslung mit den meisten Pilzarten sofort aus Innerhalb der Pilze mit stacheligem Hymenophor sind die Stoppelpilze die einzigen die eine weissliche gelbliche orangerote oder ockerrotliche Hutfarbe hell weissliche Stacheln und weiches statt zah korkigem Fleisch haben Wahrend fruher die meisten Stoppelpilzfunde als Semmel Stoppelpilz zusammengefasst wurden zeigten phylogenetische Untersuchungen dass die Gattung aus vielen weiteren Arten besteht Der Rotgelbe Stoppelpilz Hydnum rufescens ist ebenso haufig wie der Semmel Stoppelpilz unterscheidet sich aber durch einen intensiv orangeroten unebenen Hut und nicht herablaufende Stacheln Der ebenfalls recht haufige Ellipsoidsporige Stoppelpilz Hydnum ellipsosporum hat ebenfalls einen mehr orangeroten Hut ausserdem mit etwa 9 8 µm Lange grossere und deutlich langlichere Sporen Qm gt 1 55 Der Weissliche Stoppelpilz Hydnum albidum ist heller gefarbt und hat einen jung rein weissen Hut Ausserdem hat er mit bis zu 6 1 µm Lange deutlich kleinere Sporen sowie schmalere Basidien bis 6 5 µm Der Genabelte Stoppelpilz Hydnum umbilicatum unterscheidet sich durch einen mehr orangeroten Hut mit trichterformiger Mitte Die folgenden Arten wurden in Deutschland eventuell mit Ausnahme von Hydnum vesterholtii und Hydnum ovoideisporum 10 11 noch nicht nachgewiesen kommen allerdings teilweise in ahnlichen Habitaten vor und sind bisher kaum bekannt weshalb ein Vorkommen in Deutschland durchaus moglich ist Hydnum mulsicolor kommt beispielsweise in der Schweiz vor und ist auch in Deutschland zu erwarten Sehr ahnlich ist Hydnum boreorepandum der aus China Finnland und Schweden bekannt ist und in Nadelwaldern wachst Er ist praktisch nur durch die heller weisslichen Farben unterscheidbar Von blassen Fruchtkorpern von Hydnum repandum unterscheidet er sich anhand der ITS Sequenz allerdings ist Hydnum repandum gegenuber Hydnum boreorepandum paraphyletisch weshalb die Eigenstandigkeit dieses Taxons strittig ist Hydnum slovenicum der aus Slowenien beschrieben wurde unterscheidet sich durch nicht am Stiel herablaufende Stacheln und etwas kleinere Sporen Ebenfalls nicht am Stiel herablaufende Stacheln hat auch Hydnum subovoideisporum der aus Finnland bekannt und zudem mit bis zu 4 Zentimetern Hutbreite deutlich kleiner ist Hydnum mulsicolor Nordamerika Schweiz Slowenien Finnland hat einen intensiv orangeroten Hut und kleinere Sporen etwa 7 5 6 6 µm Hydnum jussii aus Tibet und Finnland und Hydnum magnorufescens aus Suditalien unterscheiden sich durch ausschliesslich subglobose Sporen ohne dass ellipsoide Sporen auftreten Letzterer ausserdem durch nicht herablaufende Stacheln Die mediterranen Arten Hydnum ibericum und Hydnum vesterholtii unterscheiden sich durch etwas langlichere breit ellipsoide bis ovoide Sporen mit einem Qm gt 1 25 ausserdem werden sie mit bis zu 3 Zentimetern H ibericum und bis zu 5 Zentimetern Hutbreite weniger gross Hydnum ovoideisporum mediterran unterscheidet sich durch einen orangeroten Hut und nicht herablaufende Stacheln Hydnum melitosarx Europa Nordamerika Asien unterscheidet sich durch einen mehr orangen Hut kaum herablaufende Stacheln und einen auffallend langen Stiel Weitere ahnliche Arten kommen ausserhalb Europas beispielsweise in Nordamerika wie Hydnum neorepandum oder Japan wie Hydnum repando orientale vor 4 3 12 13 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten German Josef Krieglsteiner Hrsg Andreas Gminder Wulfard Winterhoff Die Grosspilze Baden Wurttembergs Band 2 Standerpilze Leisten Keulen Korallen und Stoppelpilze Bauchpilze Rohrlings und Taublingsartige Ulmer Stuttgart 2000 ISBN 3 8001 3531 0 Einzelnachweise Bearbeiten Giuseppe Pace Kleiner Pilzatlas Hornemann Bonn Rottgen 1978 S 298 ISBN 3 87384 441 9 Schafsfusspilz pied de mouton In Kulinarisches Worterbuch Deutsch Franzosisch Abgerufen am 16 November 2011 a b Christoph Hahn Schlussel der Gattung Hydnum in Europa In Forum der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft Bayerische Mykologische Gesellschaft 31 Mai 2018 abgerufen am 6 Oktober 2021 a b c Tuula Niskanen Kare Liimatainen Jorinde Nuytinck Paul Kirk Ibai Olariaga Ibarguren Identifying and naming the currently known diversity of the genus Hydnum with an emphasis on European and North American taxa In Mycologia Band 110 Nr 5 3 September 2018 ISSN 0027 5514 S 890 918 doi 10 1080 00275514 2018 1477004 PMID 30215579 a b Ewald Gerhardt Pilze BLV Munchen 2006 S 397 ISBN 978 3 8354 0053 5 Svengunnar Ryman Ingmar Holmasen Pilze Haymarket Media 1992 S 107 ISBN 978 3 87815 043 5 Edmund Michael Bruno Hennig Hanns Kreisel Handbuch fur Pilzfreunde Bd 1 Die wichtigsten und haufigsten Pilze 5 uberarbeitete Auflage VEB Gustav Fischer Verlag Jena 1983 Albert Pilat Pilz Taschenatlas 8 Auflage Werner Dausien Hanau 1974 S 32 ISBN 3 7684 2480 4 Bruno Cetto Der grosse Pilzfuhrer Bd 1 BLV Munchen 1978 S 573 ISBN 978 3 405 11909 6 Verbreitungskarte Hydnum vesterholtii In Pilze Deutschland Deutsche Gesellschaft fur Mykologie abgerufen am 7 Oktober 2021 Verbreitung Hydnum ovoideisporum Olariaga Grebenc Salcedo amp M P Martin 2012 Abgerufen am 6 Oktober 2021 Gernot Friebes Zum derzeitigen Kenntnisstand der Stoppelpilze Hydnum in Europa In Der Tintling Karin Montag Oktober 2013 abgerufen am 7 Oktober 2021 A Vizzini B Picillo E Ercole S Voyron M Contu Detecting the variability of Hydnum ovoideisporum Agaricomycetes Cantharellales on the basis of Italian collections and H magnorufescens sp nov In Mycosphere Band 4 Nr 1 2012 S 32 44 doi 10 5943 mycosphere 4 1 2 mycosphere org PDF abgerufen am 6 Oktober 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Semmel Stoppelpilz Hydnum repandum Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Bitte die Hinweise zum Pilzesammeln beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Semmel Stoppelpilz amp oldid 232300951