Die Kopfbedeckungen der Sámi umfassen Männermützen und Frauenhauben, die von den Samen (Eigenbezeichnung: Sámi) im Norden Fennoskandinaviens getragen wurden. Insbesondere zeigte die Kopfbedeckung je nach geografischer Herkunft der Träger große Unterschiede.
Geschichte Bearbeiten
Die Frauenhaube Ladjo wurde während der Zwangschristianisierung der Sámi im 17. Jahrhundert seitens der Kirche als „Teufelshorn“ verboten. Aber erst nachdem die pietistische Erweckungsbewegung des Laestadianismus die Ladjo seit Mitte des 19. Jahrhunderts als „Satanszeichen“ anprangerte, wurde diese in Teilen der Finnmark nicht mehr verwendet.
Beispiele Bearbeiten
Männermützen Bearbeiten
Die vierzipflige Mütze ist typisch für die Sámi aus Enontekiö in Finnland.
Ein großer Bommel an der Mütze ist charakteristisch für die Sámi aus Karesuando in Schweden.
Frauenhauben Bearbeiten
Die 30 Zentimeter hohe Ladjo (nordsamisch Ladjogahpir oder ládju, inarisamisch lájukappeer) ist eine Art Hut, der zur traditionellen Kleidung im Norden Sápmis gehörte. Sie war in der Finnmark bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts in Gebrauch. Ihre Aussteifung erfolgte durch Leder oder ein ausgehöhltes Stück Holz. Ein kleinerer Hornhut wird immer noch von ostsamischen Frauen benutzt.
Die Šaamšiǩ gehört zur Tracht der Skoltsámi. Sie hat eine sichelförmige Krone und ist meist reich mit Perlen verziert.
Frauenhaube der Skoltsámi, die unter einem Kopftuch getragen wird.
Ringhaube der Skoltsámi in Karelien, die unter einem Kopftuch getragen wird.
Literatur Bearbeiten
- Christine Binroth: Die Kopfbedeckungen der Sámi aus der Sammlung des Museums Europäischer Kulturen. In: Textile Vielfalt am Museum Europäischer Kulturen. Verlag der Kunst, Husum 2014. ISBN 978-3-86530-202-1. S. 122–125.
- Elisabeth Tietmeyer: Sagt nicht Lappen zu uns! Katalog 2008.