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Nashorn ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu weiteren Bedeutungen siehe Nashorn Begriffsklarung Die Nashorner Rhinocerotidae oder auch Rhinozerosse bilden eine Familie der Unpaarhufer Perissodactyla mit heute noch funf lebenden Arten Sie sind charakterisiert durch einen kraftigen Korper und kurze Gliedmassen mit drei Zehen sowie einen grossen Kopf der bei allen heute lebenden Vertretern eine markante Bildung bestehend aus einem oder zwei fur die Familie namensgebenden Hornern tragt Die Familie stellt eine der vielfaltigsten und erfolgreichsten in der Geschichte der Saugetiere dar und war wahrend ihrer vor nahezu 50 Millionen Jahren beginnenden Entwicklungsgeschichte uber weite Teile Eurasiens Afrikas und Nordamerikas verbreitet Ihr Niedergang begann Ende des Miozans vor rund 6 bis 5 Millionen Jahren in Verbindung mit klimatischen und damit einhergehenden Landschaftsveranderungen die zum Aussterben der nordamerikanischen sowie zahlreicher weiterer Nashornvertreter im ursprunglichen Verbreitungsgebiet fuhrten Gegen Ende des Pleistozans gab es eine erneute Aussterbephase wahrend der alle nordeurasischen Vertreter verschwanden Uberlebt haben die heute noch bestehenden Nashornarten Breitmaul und Spitzmaulnashorn in Afrika sudlich der Sahara sowie Panzer Java und Sumatra Nashorn im sud bis sudostlichen Asien die teilweise in ihrem Bestand durch Vernichtung ihres Lebensraumes und Wilderei abermals stark geschrumpft sind NashornerBreitmaulnashorner in NamibiaSystematikKlasse Saugetiere Mammalia Unterklasse Hohere Saugetiere Eutheria Uberordnung Laurasiatheriaohne Rang ScrotiferaOrdnung Unpaarhufer Perissodactyla Familie NashornerWissenschaftlicher NameRhinocerotidaeOwen 1845 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Schadel und Gebissmerkmale 1 2 Horner 1 3 Innere Organe 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Sozialverhalten Fortpflanzung und Entwicklung 3 2 Ernahrung 4 Systematik 4 1 Aussere Systematik 4 2 Innere Systematik 4 3 Ubersicht uber die rezenten und fossilen Nashorn Taxa 5 Stammesgeschichte 5 1 Adaptive Radiation 5 2 Eozan 5 3 Oligozan 5 4 Miozan 5 5 Plio und Pleistozan 6 Taxonomie 7 Nashorner und der Mensch 7 1 Nashorner in Kunst und Kultur 7 2 Bedrohung und Schutz 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Das Sumatra Nashorn die kleinste und ursprunglichste rezente Nashornart nbsp Das heute vom Aussterben bedrohte Java Nashorn im Zoo von London 1880 nbsp Spitzmaulnashorn im Ngorongoro KraterNashorner sind grosse bis sehr grosse Saugetiere Sie weisen bei den heute lebenden Vertretern eine Kopf Rumpf Lange zwischen 2 5 und 3 8 m auf zuzuglich eines 40 bis 60 cm langen Schwanzes bei Schulterhohen variierend von 1 2 bis 1 8 m und einem Korpergewicht schwankend zwischen 500 und 3 600 kg Die grosste heute lebende Nashornart ist das Breitmaulnashorn Ceratotherium simum Fossil traten aber noch deutlich grossere Arten auf So erreichten einige Vertreter von Elasmotherium und Brachypotherium jeweils mehr als 5 000 kg Korpergewicht 1 Allgemein haben Nashorner einen massigen Korper mit grossem Kopf und kurzen kraftigen Beinen Jeder Fuss hat drei Zehen die jeweils in breiten Hufen enden Die Haut ist dick und grau oder braun gefarbt Bei den asiatischen Arten ist die Haut am Ansatz des Halses und der Beine stark gefaltet so dass es aussieht als seien die Tiere gepanzert Die meisten heutigen Nashorner sind unbehaart mit Ausnahmen der Ohrspitzen und Schwanzenden Allerdings weist das Sumatra Nashorn Dicerorhinus sumatrensis noch teilweise ein recht dichtes Haarkleid auf Beim fossilen Wollnashorn Coelodonta antiquitatis ist ein sehr dichtes Fell durch im Permafrost Sibiriens erhaltene Kadaver nachgewiesen 2 fur andere ausgestorbene Nashornarten wird es teils angenommen Daruber hinaus haben Nashorner ein geringes Sehvermogen doch wird dieser Nachteil durch einen ausgepragten Geruchssinn und ein sehr gutes Gehor ausgeglichen 3 Schadel und Gebissmerkmale Bearbeiten Nashorner haben einen sehr grossen Schadel der gewohnlich recht lang gestreckt und am Hinterhauptsbein aufgerichtet ist Das Nasenbein ist haufig massiv und deutlich nach vorn gewolbt und ragt uber den Zwischenkieferknochen An den Stellen wo die Horner ansetzen befinden sich auf den Knochenoberflachen deutliche meist perl oder blumenkohlformig aufgeraute Strukturen Die Gehirnkapsel ist verhaltnismassig klein 4 Das Gebiss ist sehr unterschiedlich aufgebaut bei den heutigen Nashornern aber generell reduziert Bei den afrikanischen Nashornern fehlt das gesamte vordere Gebiss bestehend aus Schneidezahnen und Eckzahn Die asiatischen Nashornarten hingegen besitzen noch ein oder zwei Paare an Schneidezahnen je untere und obere Gebisshalfte Hierbei haben die innersten oberen Schneidezahne I1 eine meisselartige Gestalt die jeweils zweiten unteren i2 erinnern an Hauer oder kleine Stosszahne Dies wird als Meissel Stosszahn Komplex bezeichnet Er findet sich auch bei zahlreichen ausgestorbenen Vertretern und dient zur Unterscheidung der Nashorner von ihren stammesgeschichtlich nachsten Verwandten Die Molaren weisen wie bei allen Unpaarhufern zwei aus Zahnschmelz gebildete Querleisten auf der Kauflache bilophodont auf Als generelles Kennzeichen verlauft der Zahnschmelz auf den Kauflachen der vorderen beiden Oberkiefermolare charakteristisch p formig wahrend dieser auf den Unterkiefermolaren L formig gestaltet ist Dieses Merkmal gilt auch fur alle fossilen Nashorner und fur deren unmittelbar nachsten Verwandten so dass dieses sich schon vor etwa 50 Millionen Jahren herausgebildet hatte 5 Abhangig von der Ernahrungsweise konnen die hinteren Backenzahne nieder oder hochkronig brachyodont oder hypsodont ausgebildet sein Die Pramolaren sind bei den rezenten Arten weitgehend molarisiert das heisst sie unterscheiden sich nur wenig von den Molaren Je nach stammesgeschichtlicher Entwicklung gibt es jedoch unterschiedliche Grade der Molarisierung der Pramolaren bei den einzelnen fossilen Arten 4 6 Urtumliche Nashorner besassen noch die vollstandige Gebissformel bestehend aus drei Schneidezahnen einem Eckzahn vier Pramolaren und drei Molaren je Kieferast das am starksten reduzierte Gebiss wurde bei Elasmotherium mit nur zwei Pramolaren und drei Molaren je Kieferast nachgewiesen Zusatzlich wiesen die Backenzahne dieser Nashorngattung die hochsten Zahnkronen innerhalb der gesamten Ordnung der Unpaarhufer auf und sie werden in diesem Merkmal nur von einigen Vertretern der Nagetiere ubertroffen 7 Die Reduktion der Zahnanzahl begann sehr fruh in der Stammesgeschichte der Nashorner In der Regel bildete sich zuerst der untere Eckzahn zuruck gefolgt vom aussersten unteren und oberen Schneidezahn sowie vom oberen Eckzahn 8 Horner Bearbeiten nbsp Schadel des Waldnashorns die blumenkohlartig aufgerauten Bereiche auf der Knochenoberflache markieren die Ansatzstellen des Nasal und Frontalhorns nbsp Panzernashorn im Kaziranga NationalparkEin wesentliches optisch markantes und namensgebendes Merkmal der Nashorner sind die Horner Bei den rezenten Vertretern gibt es je nach Art ein Horn oder zwei Horner So besitzen das asiatische Panzer Rhinoceros unicornis und das Java Nashorn Rhinoceros sondaicus nur ein vorderes Horn Nasalhorn welches dem Nasenbein entwachst Die afrikanischen Nashornarten Breitmaul und Spitzmaulnashorn Diceros bicornis und das asiatische Sumatra Nashorn haben dagegen zwei Horner wobei das Nasalhorn ebenfalls auf der Nase sitzt das hintere Frontalhorn aber auf dem Stirnbein wachst Bei ausgestorbenen Nashornarten konnen die Horner meist nur anhand der Ansatzstellen am Schadel nachgewiesen werden So trugen zum Beispiel Vertreter der Gattung Elasmotherium nur ein Horn auf der Stirn wahrend jene von Diceratherium zwei Nasalhorner hatten und ebensolche von Aceratherium wohl gar keine besassen 9 Das Horn besteht aus agglutiniertem Keratin einem fibrillaren Protein das auch in Haaren vorkommt und enthalt trotz seiner Festigkeit weder Knochensubstanz noch wie stellenweise irrtumlich behauptet wird Elfenbein Es setzt sich zusammen aus zahlreichen langen fadenformigen Strangen Hornsaulchen oder Filamente genannt deren Zwischenraume mit Hornsubstanz verfestigt sind Diese Faden verlaufen durch die gesamte Hornlange verjungen sich aber nach oben hin deutlich Der Kern des Hornes ist deutlich fester ausgebildet und meist schwarz gefarbt nach aussen hin wird es deutlich faseriger und nimmt eine hellgraue Farbe an 10 11 Fossiles Horn ist bisher nur vom Wollnashorn uberliefert 12 weist aber prinzipiell den gleichen Aufbau auf wie rezentes 13 Das Horn nutzt sich mit der Zeit durch Reiben am Untergrund oder an Steinen kontinuierlich ab beim Kampf mit Artgenossen oder infolge traumatischer Erlebnisse kann es auch abbrechen wachst aber das gesamte Leben lang nach Das bisher grosste bekannte Horn hat 1 58 m uber die vordere Krummung gemessen 14 Innere Organe Bearbeiten Wie alle Unpaarhufer sind Nashorner gute Enddarmfermentierer so dass die Verdauung weitgehend im Darm erfolgt Der Magen erreicht eine Lange von 120 cm Der Blinddarm ist zwischen 60 und 90 cm lang der Grimmdarm 5 bis 8 m der gesamte Darmtrakt kann bis uber 20 m lang werden Zum Abbau unverdaulicher Pflanzenteile dienen im hintersten Teil des Darms Mikroorganismen Das Herz wiegt bis zu 5 kg 3 15 16 Die mannlichen Tiere besitzen keinen Hodensack die Hoden liegen im Leibesinneren 17 Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitung der heutigen Nashorner in Sudafrika Zentralafrika und in Asien gegenwartig und historisch ursprunglich waren die Nashorner uber Eurasien Afrika und Nordamerika verbreitetNashorner leben heute in Afrika sudlich der Sahara und in Sud bzw Sudostasien sowohl in Savannenlandschaften als auch in Tropischen Regenwaldern in Hoch oder Tieflandern Die ursprungliche Verbreitung war aber wesentlich weiter Die stammesgeschichtlich altesten Arten lassen sich im Mittleren Eozan vor rund 50 Millionen Jahren in Eurasien und Nordamerika nachweisen Afrika erreichten die Nashorner erstmals mit der Schliessung des Tethys Ozeans und der Schaffung einer Landbrucke im fruhen Miozan vor etwa 20 Millionen Jahren 1 9 Am Ende des Miozans und zum Ubergang zum Pliozan vor 4 Millionen Jahren starben die Nashorner aufgrund von Klimaanderungen in Nordamerika aus 18 Wahrend des Pleistozans mit seinem stark schwankenden Klima waren Nashorner auch im hohen Norden Eurasiens verbreitet und lebten in subarktischen Tundrenlandschaften Am Ende der letzten Eiszeit verschwanden die Nashorner aus Nordasien und Europa 9 19 Im Laufe ihrer Stammesgeschichte hatten die unterschiedlichen Nashornarten nahezu alle fur grosse terrestrisch lebende Saugetiere erreichbaren okologischen Nischen besetzt 1 Lebensweise BearbeitenSozialverhalten Fortpflanzung und Entwicklung Bearbeiten nbsp Panzernashorner Muttertier mit Jungtier im Chitwan NationalparkNashorner leben haufig als Einzelganger die aber in Savannen auch in kleinen matriarchalisch organisierten Herden auftreten konnen Bullen sind meistens Einzelganger und leben territorial Die einzelnen Tiere bewohnen dabei eng definierte Reviere die mit Urin und Kot markiert werden ebenso wie die haufig begangenen Wege Am Tage schlafen Nashorner oder halten sich an Suhlplatzen auf aktiv fressend sieht man sie in der Dammerung und nachts Sie sind scheue Tiere die menschliche Nahe meiden Berichte uber die Angriffslust der Tiere sind in der Regel stark ubertrieben Die Angriffe sind wenn es dazu kommt kaum zielgerichtet konnen aber durch die Horner die vorderen Zahne sowie die Kraft und Masse des Tieres mit todlichen Verletzungen enden Ein Nashorn lauft uberdies bis zu 45 km h 12 5 m s schnell und ubertrifft damit knapp menschliche Spitzensportler Dabei kann es abrupt die Richtung wechseln Zudem sind bei Kampfen zwei unterschiedliche Strategien zu beobachten Die asiatischen Nashornarten die alle uber eine vordere Bezahnung verfugen nutzen ihre meist kleinen Horner nur selten bei Kampfen die dann hochritualisiert in Horngefechten ausgetragen werden Als eigentliche Waffen dienen die dolchartigen Schneidezahne des Unterkiefers mit denen sie gefahrliche und tiefe Wunden reissen Die afrikanischen Nashornarten die kein Vordergebiss aufweisen setzen ihre haufig wesentlich langeren Horner vor allem das Nasalhorn neben Drohgebarden auch aktiv als Waffe zur Selbst Revier aber auch zur Futterverteidigung ein um damit den Gegner mittels Aufspiessens zu schwachen 3 20 Wahrend der Brunftzeit einer Kuh kann es zu Kampfen unter den Bullen kommen wobei der Sieger in auffallender Weise um das weibliche Tier wirbt Dies erfolgt durch gegenseitiges Jagen oder Scheingefechte anschliessend kommt es zur Kopulation Nach einer Tragzeit von 15 bis 18 Monaten wird ein Junges geboren das zweieinhalb bis drei Jahre bei der Mutter bleiben kann Kommt ein zweites Jungtier zur Welt so wird das altere zumindest fur die Zeit des Saugens von der Mutter verjagt Die Lebenserwartung heutiger Nashorner liegt zwischen 30 und maximal 50 Jahren 3 20 Die Altersbestimmung fossiler Arten erfolgt uberwiegend im Vergleich zum Breitmaulnashorn und beruht auf anatomischen Merkmalen wie Zahndurchbruch Abkauungsgrad der einzelnen Zahne oder Verwachsungsstadien bestimmter Knochennahte Allgemein hangt die Lebenserwartung bei Saugetieren eng mit dem Korpergewicht der erwachsenen Tiere zusammen 21 bei ausgestorbenen Nashornern die ahnlich gross waren wie die heutigen lag sie wahrscheinlich in einem gleichwertigen Rahmen Genauere Analysen zu einzelnen fossilen Populationen liegen aber nur selten vor fur pleistozane Vertreter betrifft dies weitgehend das Wollnashorn Coelodonta antiquitatis 22 23 bei alteren Formen sind solche fur die eher haufig auftretenden Gattungen wie Teleoceras 24 oder Chilotherium 25 aus dem Miozan bekannt Die heute lebenden weitgehend offene Landschaften bewohnenden Nashornarten wie die afrikanischen Nashorner und das Panzernashorn werden oft von Vogeln wie Madenhackern oder Kuhreihern begleitet die auf ihrer Haut sitzen und sie von Parasiten reinigen Die Alarmrufe der Madenhacker warnen die Tiere ausserdem vor Gefahren oder Storungen einschliesslich des Menschen in Distanzen von 27 bis 61 m Dabei vermag ein Tier bei hoherer Anzahl an Madenhackern die potentielle Storung in grosserer Entfernung zu orten die Rufe geben aber keine Auskunft uber die Richtung Dies ermitteln die Nashorner uber den Geruchssinn 26 Bei den uberwiegend im tropischen Regenwald lebenden Java und Sumatra Nashorn wurde dies bisher nicht beobachtet was mit ihrer Lebensweise in geschlossenen Landschaftsgebieten zusammenhangt Jungtiere konnen in einzelnen Fallen von Grosskatzen und Hyanen gelegentlich auch von Wildhunden erbeutet werden ausgewachsene Nashorner haben ausser dem Menschen keine naturlichen Feinde 20 Auch ein Grossteil der fossilen Vertreter hatte eher selten Konfrontationen mit Beutegreifern zu furchten gelegentlich treten aber Bisswunden bei heute ausgestorbenen Vertretern auf die teilweise von sehr grossen Raubtieren verursacht wurden 27 28 Ernahrung Bearbeiten nbsp Grasendes BreitmaulnashornAlle Nashorner ernahren sich ausschliesslich von Pflanzenkost und sind an diese Ernahrungsweise mit breiten Backenzahnen angepasst Dabei haben sich die Arten aber auf unterschiedliche Pflanzennahrung spezialisiert Vier der funf heute lebenden Nashornarten bevorzugen weiche Pflanzenkost wie Blatter Aste Zweige Knospen und Fruchte browsing Die Backenzahne dieser Arten weisen meist niedrige Zahnkronen und weniger Zahnzement auf Ausserdem besitzen diese Nashornarten aufgrund der hohen Kopfhaltung ein eher rechtwinkliges kurzes Hinterhauptsbein Das Panzernashorn Rhinoceros unicornis ernahrt sich aber auch zum Teil von Grasern besitzt aber wie die anderen Blattnahrung zu sich nehmenden Nashornarten eine spitze bewegliche Oberlippe Das Breitmaulnashorn ist die einzige rezente vollstandig an Grasnahrung angepasste Nashornart grazing Da Graser Kieselsaure enthalten die sehr hart ist haben sich bei ihm aufgrund des hohen Abriebs beim Kauen Zahne mit hohen Zahnkronen und einem hohen Zahnzementanteil ausgebildet Die dauerhafte niedrige Kopfhaltung wahrend der Nahrungsaufnahme fuhrte evolutiv zur Verlangerung des Hinterhauptes und damit zu einer tiefen Kopfhaltung und Ausbildung eines Nackenbuckels Des Weiteren besitzt das Breitmaulnashorn namengebende breite wulstige Lippen 3 29 30 Ein Grossteil der fossilen Nashorner war aufgrund ihrer Anatomie auf weiche Pflanzennahrung spezialisiert Dennoch kam es immer wieder wahrend der Stammesgeschichte infolge von Klima und damit verbundenen Landschaftsveranderungen innerhalb der verschiedenen Nashornlinien unabhangig voneinander konvergente Evolution zur Spezialisierung auf Grasnahrung Bei den moderneren Nashornern der Gruppe der Rhinocerotinae war dies mit Veranderungen der Schadelanatomie unter anderem mit der Verlangerung des Hinterhauptsbeines und einem daraus resultierenden tief hangenden Kopf verbunden Dies geschah vor allem gegen Ende des Miozans und wahrend des Plio und des Pleistozans Neben dem heute lebenden Breitmaulnashorn sind die bekanntesten fossilen grasfressenden Vertreter das Wollnashorn das Steppennashorn Stephanorhinus hemitoechus und die verschiedenen Mitglieder der Gattung Elasmotherium Zumindest beim Wollnashorn ist durch die fossil erhaltenen Eismumien eine dem Breitmaulnashorn ahnlich geformte Maulpartie nachgewiesen 2 4 9 Ein weiteres Anpassungsmodell an Grasnahrung ist bei stammesgeschichtlich alteren Linien wie den Aceratheriinae feststellbar Hier erfolgte eine Kurzung der Gliedmassen die eine niedrige Korper und Kopflage verursachte Diese Nashornvertreter konnten mit nur einer leichten Senkung des Kopfes den Boden erreichen eine Verlangerung des Hinterhauptsbeines fand nicht statt so dass der Schadel uberwiegend horizontal getragen wurde Bekannte Gattungen hierbei sind Chilotherium und Teleoceras aus dem spaten Miozan Beide Entwicklungsmodelle zeichnen sich aber durch die Erhohung der Zahnkronen aus um einem verstarkten Abrieb durch die harte Grasnahrung entgegenzuwirken 28 31 Systematik BearbeitenAussere Systematik Bearbeiten nbsp Lebendrekonstruktion des fruhen Nashornverwandten ParaceratheriumKladogramm der Nashornverwandtschaft nach Bai et al 2020 32 Rhinocerotoidea Hyracodontidae Forstercooperiidae Amynodontidae Eggysodontidae Indricotheriidae Paraceratheriidae RhinocerotidaeVorlage Klade Wartung StyleDie nachsten heute lebenden Verwandten der Nashorner sind die Pferde und Tapire Die Trennung von den Tapiren erfolgte dabei vor etwa 47 bis 57 Millionen Jahren die Pferde hatten sich bereits vor 56 bis 60 Millionen Jahren abgespalten 33 34 35 Dabei bilden die Nashorner einen Teil der Uberfamilie Rhinocerotoidea Nashornartige Zu dieser gehoren in einer klassischen Auffassung zwei weitere ausgestorbene Familien die Amynodontidae und die Hyracodontidae wobei letztere zusammen mit den Nashornern eine enger verwandte Gruppe bilden die sich durch eine im Vergleich zum Schadel langere Backenzahnreihe und in einzelnen Zahnmerkmalen von den Amynodontidae abheben 36 Unterschiede finden sich vor allem im vorderen Gebissaufbau So weisen die Nashorner eine typische Meissel Stosszahn Bildung der oberen und unteren Schneidezahne auf die Amynodontidae haben vergrosserte Eckzahne und kleine Schneidezahne wahrend die Hyracodontidae ein vielfaltigeres Muster zeigen 37 Die Amynodontidae bestanden vom Mittleren Eozan bis zum Mittleren Miozan und traten in Eurasien und Nordamerika auf Vertreter dieser Nashornartigen waren teilweise so gross wie heutige Nashorner trugen aber kein Horn Sie lebten halb aquatisch und ernahrten sich wahrscheinlich von Wasserpflanzen Die Hyracodontidae welche ebenfalls vom Mittleren Eozan bis zum Unteren Miozan vorkamen zeigen in dieser Definition eine hohe Variabilitat die sich in drei bestehenden Unterfamilien ausdruckt Dazu gehoren die relativ kleinen Hyracodontinae die Allaceropinae und die grossen Indricotheriinae Letztere stellten mit Paraceratherium auch unter den Synonymen Baluchitherium und Indricotherium bekannt das grosste bekannte Landsaugetier der Erdgeschichte Es war langhalsig und hornlos und kam hauptsachlich im Oligozan in Asien vor 38 Neuere Untersuchungen fassen die Hyracodontidae als nicht einheitliche Gruppe auf Sie werden daher in die Hyracodontidae im engeren Sinne in die Eggysodontidae etwa den Allaceropinae entsprechend und in die Indricotheriidae Paraceratheriidae aufgespalten Letztere beiden stehen den Nashornern mit ihrem spezialisierteren Vordergebiss deutlich naher als die klassischen Hyracodontidae mit ihren eher generalisierten Schneide und Eckzahnen 39 40 Allerdings bilden vermutlich auch die Indricotheriidae keine in sich geschlossene Gruppe so dass in einer Auffassung aus dem Jahr 2020 diese in die riesenhaften eigentlichen Indricotheriidae und die urtumlicheren und kleineren Forsterccoperiidae aufgeteilt werden mussen Letztere sind sehr basal einzuordnen erstere formen die Schwestergruppe der eigentlichen Nashorner 32 Innere Systematik Bearbeiten Innere Systematik der Nashorner nach Heissig et al 2007 41 und Prothero et al 1986 1989 38 42 Rhinocerotidae Diceratheriinae Diceratheriini Trigoniadini Aceratheriinae Aceratheriini Teleoceratini Rhinocerotinae Menoceratini Elasmotheriini RhinocerotiniVorlage Klade Wartung StyleDie eigentlichen Nashorner Rhinocerotidae entwickelten mehrere Linien Die Unterfamilie der Diceratheriinae umfasst mit den Diceratheriini und den Trigoniadini zwei Triben Sie waren charakterisiert durch paarige Horner auf der Nase und stellten die ersten Nashorner mit derartigen Bildungen dar Sie lebten weitgehend im Oligozan und Miozan hauptsachlich in Nordamerika wo sie bis vor 21 Millionen Jahren die grosste endemische Saugetiergruppe darstellten 18 In Eurasien sind Fossilien dieser Nashorngruppe eher selten uberliefert Eine weitere Unterfamilie bilden die Aceratheriinae die nur selten Horner besassen und in die Triben Aceratheriini und Teleoceratini aufgegliedert werden Ihre Entwicklung begann ebenfalls bereits im Oligozan sie uberlebten aber teilweise bis zum Ende des Pliozans und besiedelten sowohl Eurasien und Nordamerika als auch Afrika 36 41 Die Unterfamilie der Rhinocerotinae splitterte sich ebenfalls in mehrere Linien auf Die Tribus der Menoceratini umfasst dabei die Stammgruppe wurde aber ursprunglich aufgrund der paarigen Nasenhorner in die Nahe der Diceratheriinae gestellt 38 Sie weisen aber wesentlich modernere Entwicklungsmerkmale als diese auf 41 Die Elasmotheriini entwickelten sich im Unteren Miozan 43 wobei die bekannteste Gattung das elefantengrosse Elasmotherium noch in der letzten Kaltzeit Weichsel Kaltzeit lebte und sich durch ein uberdimensionales moglicherweise bis zu 2 m langes Horn auszeichnete 7 Verwandtschaftsverhaltnis der Nashorner basierend auf genetischen Daten nach Liu et al 2021 44 Rhinocerotinae Elasmotheriini Elasmotherium Rhinocerotini Dicerotina Ceratotherium Diceros Rhinocerotina Rhinoceros Dicerorhinina Dicerorhinus Stephanorhinus Coelodonta Vorlage Klade Wartung StyleDie funf heute lebenden Arten gehoren alle zur Tribus der Rhinocerotini Ihre nachsten Verwandten bilden wahrscheinlich die Elasmotheriini Zwischen den beiden Linien liegt laut molekulargenetischen Untersuchungen eine tiefe zeitliche Kluft da ihre Trennung bereits im Palaogen begann die Angaben reichen je nach Studie vom Mittleren Eozan vor rund 47 Millionen Jahren bis zum Unteren Oligozan vor etwa 31 Millionen Jahren 35 45 44 Die Rhinocerotini kann man in drei Gruppen einteilen welche die zweihornigen Dicerorhinina und einhornigen Formen Rhinocerotina Asiens und die generell zweihornigen Dicerotina Afrikas umfassen Ihre Verwandtschaftsverhaltnisse zueinander werden vielfaltig diskutiert Als zwei gegenstandige Ansichten haben sich die Horn Hypothese die zweihornigen Nashorner sind gegenuber den einhornigen enger miteinander verwandt und die geographische Hypothese die asiatischen Nashorner und die afrikanischen bilden jeweils eigene Verwandtschaftsgemeinschaften herausgestellt Als dritte Moglichkeit kommt eine Schwestergruppenbeziehung des zweihornigen Sumatra Nashorns Dicerorhinus sumatrensis zu allen anderen rezenten Nashornern in Betracht 44 Eine Studie aus dem Jahr 2021 sieht die geographische Variante bestatigt Ihren Ergebnissen zufolge spalteten sich die heutigen zwei asiatischen und eine afrikanische Linie im Mittleren Miozan vor rund 15 6 Millionen Jahren voneinander ab Als Ursache hierfur wird die Ausbildung von Landverbindungen zwischen den afrikanischen und der eurasischen Kontinentalmassen im Unteren Miozan diskutiert Die asiatische Linie wiederum teilte sich nur wenig spater vor etwa 14 8 Millionen Jahren in die Dicerorhinina und die Rhinocerotina auf Das hochgradig gefahrdete Sumatra Nashorn stellt hierbei die einzige uberlebende Art der Dicerorhinina dar Diesen werden allerdings auch die wahrend des Pleistozans uber weite Teile des nordlichen Eurasiens verbreiteten Nashorngattungen Coelodonta mit dem bekannten Wollnashorn und Stephanorhinus zu der das weniger bekannte Waldnashorn gehort zugeordnet 46 Ihre Diversifizierung setzte im Oberen Miozan vor rund 9 4 Millionen Jahren ein Die Rhinocerotina die mit dem gefahrdeten Panzernashorn Rhinoceros unicornis und dem hochgradig gefahrdeten Java Nashorn Rhinoceros sondaicus zwei Arten einschliessen vollzogen ihre Aufspaltung erst im Unteren Pliozan vor gut 4 3 Millionen Jahren Auf dem afrikanischen Kontinent hatten sich derweil bereits im ausgehenden Miozan vor etwa 6 8 Millionen Jahren die Linien des Breitmaulnashorns Ceratotherium simum und des Spitzmaulnashorns Diceros bicornis als Angehorige der Dicerotina genetisch voneinander entfernt 44 Andere molekulargenetische Untersuchungen erbrachten dagegen weitaus altere Radiationsdaten Demnach begann die Aufspaltung der rezenten Nashorner bereits im Unteren Oligozan vor etwa 29 bis 30 Millionen Jahren Hierbei formten sich zuerst die Dicerorhinina heraus mit einer Abspaltung der Coelodonta Stephanorhinus Linie vor gut 21 Millionen Jahren im Unteren Miozan 47 Die afrikanischen Dicerotina wiederum bildeten vor rund 17 Millionen Jahren die heutigen Linien aus wahrend sich jene der asiatischen Rhinocerotina vor etwa 11 7 Millionen Jahren herausdifferenzierten 33 48 Alternative innere Systematik der Nashorner nach Cerdeno 1995 49 Rhinocerotidae incertae sedis Rhinocerotinae incertae sedis Rhinocerotini Rhinocerotina Dicerotina Iranotheriina Elasmotheriina Vorlage Klade Wartung 3 Vorlage Klade Wartung 4 Aceratheriinae Aceratheriini Teleoceratini Vorlage Klade Wartung StyleAlternative innere Systematik der Nashorner nach Antoine 2003 50 Rhinocerotidae incertae sedis Rhinocerotinae Rhinocerotini Rhinocerotina Teleoceratina Aceratheriini Elasmotheriinae Diceratheriini Elasmotheriini Menoceratina Elasmotheriina Vorlage Klade Wartung StyleDie hier dargestellte Nashorn Systematik basiert auf den Ausarbeitungen von Kurt Heissig 4 41 Donald R Prothero 38 und Colin Peter Groves 51 Dabei ist die systematische Stellung der lebenden Nashornarten als Tribus oder Untertribus in Diskussion 4 allerdings scheint die Stellung als Untertribus gerechtfertigt zu sein 42 Problematisch ist des Weiteren die Stellung von Dicerorhinus das manchmal auch der Untertribus Rhinocerotina 4 oder keiner speziellen Untertribus zugewiesen wird 33 Daneben gibt es noch weitere Ordnungsschemata der Nashorner wie jenes von Pierre Olivier Antoine in dem die zwei Unterfamilien Elasmotheriinae und Rhinocerotinae unterschieden werden Dabei umfasst erstere die Triben Elasmotheriini und Diceratheriini wahrend Rhinocerotini und Aceratheriini zu den Rhinocerothinae gestellt werden 50 Ebenfalls ein zusatzliches Ordnungsschema stammt von Esperanza Cerdeno welches die Unterfamilien Acertheriinae mit den Triben Alicornopini bzw Teleoceratini und die Unterfamilie Rhinocerothinae mit der alleinigen Tribus Rhinocerotini herausstellt 49 Ubersicht uber die rezenten und fossilen Nashorn Taxa Bearbeiten Einschliesslich der rezenten Vertreter sind bis heute uber 70 Gattungen mit mehreren hundert Arten beschrieben worden 52 Das hier verwendete Ordnungsschema folgt weitgehend Prothero und Schoch 1989 42 wobei Anderungen der Gliederung von Heissig 2007 41 53 und weitere Uberarbeitungen und Erganzungen aus neuerer Zeit berucksichtigt wurden 50 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 nbsp Grossen und Habitusvergleich rezenter und ausgestorbener Nashornformen nbsp Grossenvergleich heutiger Nashorn ArtenFamilie Rhinocerotidae Owen 1845 Meschotherium Gabunia 1964 Woodoceras Prothero 2005 Gulfoceras Albright 1999 Molassitherium Becker amp Antoine 2013 dd dd Unterfamilie Diceratheriinae Dollo 1885Tribus Trigoniadini Heissig 1989Ronzotherium Aymard 1854 Guixia You 1977 Epiaceratherium Abel 1910 Penetrigonias Tanner amp Martin 1976 Trigonias Lucas 1900 Amphicaenopus Wood 1927 dd Tribus Diceratheriini Dollo 1885Subhyracodon Caenopus Leptaceratherium Brandt 1878 Diceratherium Marsh 1875 Skinneroceras Prothero 2005 dd dd Unterfamilie Aceratheriinae Dollo 1885Floridaceras Wood 1964 Mesaceratherium Heissig 1969 Diaceratherium Dietrich 1931 Galushaceras Prothero 2005 Aprotodon Forster Cooper 1915 Plesiaceratherium Young 1937 Chilotheridium Hooijer 1971 Dromoceratherium Crusafont amp Villalta 1955 dd Tribus Aceratheriini Dollo 1885Persiatherium Pandolfi 2016 Proaceratherium Ginsburg amp Hugueney 1980 Subchilotherium Heissig 1972 Aphelops Cope 1873 Peraceras Cope 1880 Aceratherium Kaup 1832 Hoploaceratherium Ginsburg amp Heissig 1989 Chilotherium Ringstrom 1924 Shansirhinus Kretzoi 1942 Acerorhinus Kretzoi 1942 Sinorhinus Schlosser 1903 dd Tribus Teleoceratini Hay 1902Brachydiceratherium Lavocat 1951 Alicornops Ginsburg amp Guerin 1979 Prosantorhinus Heissig 1973 Teleoceras Hatcher 1894 Brachypotherium Roger 1904 Symphyssorrachis Beliajeva 1954 Brachypodella Heissig 1973 dd dd Unterfamilie Rhinocerotinae Owen 1845Tribus Menoceratini Prothero Manning amp Hanson 1986Menoceras Moschoedestes Troxell 1921 Pleuroceros Roger 1898 Protaceratherium Abel 1910 dd Tribus Elasmotheriini Bonaparte 1845Bugtirhinus Antoine amp Welcomme 2000 Turkanatherium Dereniyagala 1951 Kenyatherium Aguirre und Guerin 1974 Hispanotherium Crusafont amp Villalta 1947 Victoriaceros Geraads MacCrossin amp Benefit 2012 Samburuceros Handa Nakatsukasa Kunimatsu amp Nakaya 2017 Kenyatherium Aguirre amp Guerin 1974 Ougandatherium Guerin amp Pickford 2003 Caementodon Heissig 1972 Procoelodonta Matthew 1931 Gobitherium Kretzoi 1943 Beliajevina Heissig 1974 Bergertherium Beliajeva 1971 Huaqingtherium Huang amp Yan 1983 Tongxinotherium Sun Deng Lu amp Wang 2023 Iranotherium Ringstrom 1924 Eoazara Geraads amp Zouhri 2021 Parelasmotherium Killgus 1923 Ningxiatherium Chen 1977 Sinotherium Ringstrom 1922 Elasmotherium Fischer 1808 dd Tribus Rhinocerotini Owen 1845Parvorhinus Pandolfi amp Martino 2023Untertribus Dicerorhinina Ringstrom 1924Dicerorhinus Didermocerus Ceratorhinus Gloger 1841 einschliesslich Sumatra Nashorn Rusingaceros Geraads 2010 Pliorhinus Pandolfi Pierre Olivier Bukhsianidze Lordkipanidze amp Rook 2021 Stephanorhinus Brandtorhinus Kretzoi 1942 Lartetotherium Ginsburg 1974 Dihoplus Brandt 1878 Coelodonta Tichorhinus Bronn 1831Untertribus Rhinocerotina Ringstrom 1924Iberotherium Antunes amp Ginsburg 2000 Gaindatherium Colbert 1934 Punjabitherium Khan 1971 Nesorhinus Antoine Reyes Amano Bautista Chang Claude Vos amp Ingicco 2021 Rhinoceros Linnaeus 1758 einschliesslich Panzernashorn und Java Nashorn Untertribus Dicerotina Ringstrom 1924Paradiceros Hooijer 1968 Diceros Gray 1821 einschliesslich Spitzmaulnashorn Ceratotherium Gray 1867 einschliesslich Breitmaulnashorn dd dd dd Formen mit unklarerer Zugehorigkeit zu den Nashornern 32 Uintaceras Hollbrook amp Lucas 1997 Teletaceras Hanson 1989 dd dd dd Stammesgeschichte BearbeitenAdaptive Radiation Bearbeiten Die Familie der Nashorner gehort zu den erfolgreichsten und vielfaltigsten Saugetiergruppen der jungeren Erdgeschichte und lasst sich rund 50 Millionen Jahre zuruckverfolgen Wahrend dieser Zeit vollzog sich eine breit angelegte evolutionare Entwicklung und Anpassung an die jeweiligen Lebensraume Adaptive Radiation Vertreter der Nashorner besetzten nahezu jedes terrestrische Biotop 18 Innerhalb der Stammesgeschichte gab es zahlreiche anatomische Veranderungen Allgemeine Evolutionstrends bei den Nashornern die weitgehend alle Linien durchliefen und jeweils Anpassungen an bestimmte Biotope darstellen sind die Kurzung und Verbreiterung des Schadels vor allem im vorderen Gesichtsbereich Langenreduktion der Gliedmassen Reduktion des Gebisses Molarisierung der Pramolaren und Vergrosserung der Hohe der Zahnkronen bei den Backenzahne Weiterhin konnen zwei generelle Entwicklungsmodelle festgestellt werden hornlose Nashorner mit einem weitgehend intakten oder umfangreichen vorderen Gebiss mit vergrosserten Zahnen und horntragende Nashorner mit einer stark reduzierten oder nicht vorhandenen vorderen Bezahnung 4 Eozan Bearbeiten nbsp Trigonias aus dem Oberen Eozan und dem OligozanDer fruheste bekannte Vorlaufer der Nashorner war Hyrachyus aus dem Mittleren Eozan Nordamerikas und Europas Er war etwa so gross wie ein heutiger Schaferhund und besass die vollstandige Saugetierbezahnung mit kaum molarisierten Pramolaren Aufgrund der sehr basalen Stellung wird diese Gattung je nach Auffassung zu den Tapiroiden oder zu den Rhinocerotoiden gestellt 66 Mogliche Fruhformen der Nashorner sind mit Uintaceras und Teletaceras ebenfalls im Mittleren oder Oberen Eozan nachgewiesen besassen aber wie alle urtumlichen Vertreter keine Hornbildung Beide Formen waren ebenfalls relativ klein Uintaceras ist weitgehend nur aus Nordamerika belegt Teletaceras hingegen kam weitverbreitet vor und ist unter anderem aus der Clarno Formation in Nordamerika sowie aus der Pondaung Formation in Sudostasien uberliefert 67 68 Im Oberen Eozan traten dann auch die ersten echten und schon grosseren Nashorner auf wie etwa das rindergrosse Trigonias 1 18 Oligozan Bearbeiten Die ersten Nashorner Europas erschienen mit dem grossen und hornlosen Ronzotherium erstmals im Unteren Oligozan das von zahlreichen Fundstellen belegt ist 69 Ebenso trat Epiaceratherium auf moglicherweise kam die Form aber schon im Oberen Eozan vor Es hatte vergleichbar zu Ronzotherium eine weitgehend westeurasische Verbreitung Einzelne Funde wie ein Schadel aus der Fossillagerstatte von Na Dương in Vietnam zeigen jedoch ein weites Vorkommen bis in den ostlichen Teil des Grosskontinentes an 70 Wie Ronzotherium gehort Epiaceratherium noch der Stammgruppe der Nashorner an In Asien breiteten sich des Weiteren Vertreter von Guixia aus Im Oberen Oligozan teilten sich Europa und Asien zahlreiche gemeinsame Nashornlinien So entwickelten sich mit Protaceratherium ein Mitglied der Aceratheriini die charakterisiert waren durch eine lange russelartige Schnauze und eine zuruckgebildete Nasenregion und auf pflanzliche Weichkost spezialisiert waren Ebenso entstanden mit Diaceratherium nicht zu verwechseln mit Diceratherium und Brachydiceratherium erste Vertreter der flusspferdartigen kurzbeinigen und teils in offenen Waldlandschaften spater auch in Savannen lebenden Teleoceratini die teilweise spezialisierte Grasfresser waren und sehr hochkronige Backenzahne entwickelten 1 18 In Nordamerika bildeten sich eigene Nashornlinien aus insgesamt war aber die Diversitat der dortigen Nashorner verglichen mit Eurasien wesentlich geringer Subhyracodon das ebenfalls schon im Oberen Eozan auftrat entwickelte sich zur Diceratherium Linie weiter Diese stellten die ersten Nashorner mit Hornbildungen dar die bei dieser Gruppe aber paarig auf der Nase sassen 18 Mit dem Auftreten von Subhyracodon und Diceratherium wurden zudem in Nordamerika zum Ende des Oligozans alle urtumlichen Nashorner mit vierzehigen durch modernere mit dreizehigen Vorderfussen ersetzt ein Prozess der in Eurasien und Afrika noch bis weit in das Miozan hinein andauerte 71 Miozan Bearbeiten nbsp Teleoceras aus dem MiozanIm Miozan kam es zu einer starken Radiation der Nashorner mit einem grossen Formenreichtum 9 19 Im Unteren Miozan betraten die Nashorner erstmals afrikanischen Boden Fruhe Funde sind mit Aceratherium und Brachypotherium in Agypten und Libyen nachgewiesen 1 Vertreter der Aceratheriini erreichten ausserdem Nordamerika und bildeten unter anderem mit Floridaceras und Aphelops eigene Gattungen aus 36 Auch die Teleoceratini wanderten nach Nordamerika aus Hier findet sich in Nebraska am Verdigre Creek in der Ash Hollow Formation wo eine komplette Herde mit intakten Mageninhalten unter Vulkanasche begraben wurde einer der besten Nachweise der fur diese Nashorngruppe namengebenden Gattung Teleoceras der zudem einer der dominantesten Pflanzenfresser jener Zeit in Nordamerika war 72 Weiterhin erschien das aus Eurasien stammende Menoceras das wie Diceratherium paarige Nasalhorner besass aber ein basaler Vertreter der Rhinocerotinae ist Aber auch nach Eurasien wanderten verschiedene ursprunglich nordamerikanische Nashorner ein wie einzelne Vertreter der Diceratheriini Bedeutend ist hier jedoch die Ausbreitung der hornlosen Nashorner der Aceratheriini die zahlreiche Formen hervorbrachten und die neben dem bereits erwahnten Aceratherium auch Alicornops und Chilotherium einschliessen Vor allem Letzteres war sehr haufig Weiterhin konnen schon im Unteren Miozan erstmals Angehorige modernerer Nashornformen wie Bugtirhinus als Basalform der Elasmotheriini nachgewiesen werden 73 Bedeutend ist daruber hinaus das erste Auftreten der heute noch bestehenden Gattungen wie der afrikanischen Formen Ceratotherium und Diceros im Oberen Miozan 74 Dabei muss vor allem das Verbreitungsgebiet von Diceros ursprunglich wesentlich grosser gewesen sein da die stammesgeschichtlich alte Art Diceros gansuensis vor 5 bis 7 Millionen auch in Ostasien auftrat 75 Weiterhin sind in Eurasien mit Dicerorhinus fruhe Vertreter der Dicerorhinina nachgewiesen 1 wahrend Sinotherium und Ningxiatherium deutlich entwickeltere Angehorige der Elasmotheriini darstellen 43 Die Rhinocerotina sind in dieser Zeitphase mit Gaindatherium und Punjabitherium nachweisbar 1 Am Ende des Miozans kam es aufgrund klimatischer Abkuhlung verbunden mit der Ausbreitung von offenen Steppenlandschaften zu einem Aussterben zahlreicher Nashornarten Dies betraf vor allem die Aceratheriini und einen Teil der Teleoceratini In Nordamerika verschwand die gesamte Nashornfauna in Eurasien uberlebten nur Elasmotheriini Dicerorhinina und Rinocerotina In Afrika hielten sich des Weiteren die Dicerotina und einige Arten von Brachypotherium aus der Gruppe der Teleoceratini 9 Plio und Pleistozan Bearbeiten nbsp Wollnashorn aus dem Oberen PleistozanDie Zeit des Plio und Pleistozans war vor allem gepragt durch die Weiterentwicklung der modernen Nashorngruppen wie Elasmotheriini und Rhinocerotini Letztere schliessen die noch heute bestehenden Arten ein Vor allem die urtumlichen Dicerorhinina Eurasiens zeigten eine grosse Diversitat Allerdings ist von den direkten Vorfahren des Sumatra Nashornes wenig bekannt Bedeutend ist der Aufstieg des seit dem mittleren Pliozan bekannten Coelodonta zum am Ende des Pleistozans lebenden Wollnashorn 76 Die Schwestergruppe Stephanorhinus spaltete sich in mehrere an unterschiedliche Biotope angepasste Arten auf wie es die mittelpleistozanen Formen des Wald und Steppennashorns zeigen Beide Nashornlinien enden jedoch im spaten Pleistozan 77 Die Gattung Rhinoceros ist seit dem Pliozan nachweisbar und spaltete sich in mehrere Formen auf Auf den Philippinen kam im Mittleren Pleistozan das nahe verwandte Nesorhinus vor eine der wenigen Formen der Nashorner mit Inselverzwergung 61 Im nordlichen Eurasien vor allem in Zentralasien sind die verschiedenen Vertreter von Elasmotherium uberliefert Diese Nashorngattung stirbt allerdings ebenfalls im Jungpleistozan aus 1 In Afrika entwickeln sich Diceros und Ceratotherium zu den heute bekannten Arten 74 56 Am Ende des Pleistozans kam es zu einer erneuten Aussterbewelle in deren Zuge die Nashornlinien des nordlichen Eurasiens verschwanden siehe Quartare Aussterbewelle Nur die heute noch existierenden Nashornvertreter uberlebten Taxonomie Bearbeiten nbsp Richard Owen 1856Der Name Rhinoceros wurde 1758 von Linnaeus als wissenschaftliche Bezeichnung fur das Nashorn eingefuhrt genutzt wurde der Name aber schon mindestens seit dem Beginn des 16 Jahrhunderts so unter anderem von Albrecht Durer bei seinem beruhmten Holzschnitt Rhinocerus den er 1515 anfertigte 78 Einer der fruhesten Hinweise auf die Namensverwendung stammt jedoch mit rhinokeron aus der Bibliotheke historike des antiken Historikers Diodor von Agyrion aus dem 1 Jahrhundert v Chr 79 Die Bezeichnung setzt sich aus den griechischen Wortern ῥis rhis Nase Genitiv rhinos und keras keras Horn zusammen bezieht sich also eindeutig auf die Hornbildung auf der Nase 80 Linnaeus unterschied die damals bekannten zwei Arten R unicornis das Panzernashorn welches er in Indien und Afrika verortete und R bicornis das Spitzmaulnashorn welches seiner Meinung nach aber in Indien lebte 81 Linnaeus Irrtumer bezuglich der Verbreitung beruhen wahrscheinlich auf der Verwendung haufig alterer Quellen bei der Erstellung seines Werkes Systema Naturae Zahlreiche Gelehrte seiner Zeit lehnten eine Einteilung der Nashorner in zwei Arten ab und bevorzugten stattdessen nur eine die bestimmte Variationen aufwies Der Widerspruch loste sich erst auf als der niederlandische Anatom Petrus Camper 1771 ein zweihorniges Nashorn aus Sudafrika studierte und neben dem zweiten Horn auch Unterschiede im Gebissaufbau bemerkte die vollstandige Publikation seiner Ergebnisse erfolgte aber erst 1782 78 Ungefahr im gleichen Zeitraum 1769 entdeckte der deutsche Naturforscher Peter Simon Pallas ein ebenfalls zweihorniges Nashorn in Sibirien das Wollnashorn 82 Der britische Naturforscher John Edward Gray fuhrte 1821 die Familienbezeichnung Rhynocerotidae ein Seine kurze Beschreibung lautete Nose short rounded bones very thick bearing a horn formed of agglutinated hair toes three to each foot stomach simple intestine and caecum large Nase kurz gerundet Knochen sehr dick horntragend bestehend aus zusammengewachsenem Haar drei Zehen an jedem Fuss Magen einfach Darm und Blinddarm gross 83 Aufgrund der falschen Schreibweise wird diese Bezeichnung aber offiziell nicht anerkannt allerdings unterschied Gray in seiner Beschreibung formal die beiden heute noch bestehenden Gattungen Rhinoceros Panzernashorn und Diceros Spitzmaulnashorn Bereits 1811 hatte der deutsche Zoologe Johann Karl Wilhelm Illiger den Namen Nasicornia fur die Nashorner vorgeschlagen der da er nicht auf einem vergebenen Gattungsnamen beruhte ebenfalls ungultig ist 84 Im Jahr 1845 legte Richard Owen neben Charles Darwin einer der bedeutendsten Naturhistoriker des Viktorianischen Zeitalters eine Studie vor in der er die Familie der Nashorner mit einbezog und auch die fur die Saugetiertaxonomie wichtigen Zahne berucksichtigte Hier bezeichnete er die Nashorner korrekt als Rhinocerotidae weswegen viele Experten die Gruppenbenennung Rhinocerotidae Owen 1845 gegenuber der eigentlich nicht korrekten Benennung Rhinocerotidae Gray 1821 bevorzugen 85 Nashorner und der Mensch BearbeitenNashorner in Kunst und Kultur Bearbeiten nbsp Darstellungen von Tieren in der Grotte Chauvet Replik Pferde oben Auerochsen links und Wollnashorner eines in der Mitte zwei rechts unten Nashorner gehoren bezogen auf ihre Korpergrosse und ihren Habitus zu den beeindruckendsten landlebenden Saugetieren und fanden aufgrund dessen auch Einzug in die Kunst und Kultur des Menschen besonders haufig trifft dies dabei auf Jager und Sammler Populationen zu Die fruhesten bekannten Darstellungen von Nashornern finden sich im westeurasischen Jungpalaolithikum vor 40 000 bis 10 000 Jahren und sind wenigstens 31 000 Jahre alt Hervorzuheben sind hier die Malereien der frankokantabrischen Hohlenkunst wo Nashorner in mehr als einem halben Dutzend Hohlen mit uber 80 Darstellungen abgebildet wurden Am haufigsten sind sie in der Grotte Chauvet Frankreich mit 65 teils in roten oder schwarzen Farbpigmenten gehaltenen Zeichnungen uberliefert allein ein Panneau enthalt 17 Darstellungen eines wohl in Bewegung befindlichen Tieres Des Weiteren finden sich in Europa auch ausserhalb dieses Kulturkreises in der mobilen jungpalaolithischen Kleinkunst Abbildungen und Darstellungen von Nashornern in Form von Knochen oder Steinritzungen aber auch als kleine Statuetten modellierten Tonfiguren die zu den altesten Keramikgegenstanden der Welt gehoren Alle diese Kunsterzeugnisse werden heute als Darstellungen des Wollnashorns interpretiert welches damals in den nordeurasischen Kaltesteppen lebte einige altere auch manchmal als Steppennashorn 86 87 Einige Forscher vertreten die Meinung einzelne charakteristische Nashorndarstellungen wie zum Beispiel in der Hohle Rouffignac konnten als Abbildungen von Elasmotherium angesehen werden 88 doch war diese Gattung weder raumlich noch zeitlich so weit verbreitet 89 Auch vorgeschichtliche Jager und Sammlergemeinschaften in anderen Erdteilen bildeten Nashorner ab In Sudasien existieren zahlreiche Malereien in Hohlen und Abris die in diesem Falle das Panzernashorn wiedergeben Diese werden dem dortigen Mesolithikum zugewiesen und sind zwischen 12 000 und 7 000 Jahre alt Bedeutend und zu den altesten in dieser Region gehoren jene vom Marodeo Felsen nahe Pachmarhi im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh oder eine Jagdszene dargestellt bei Mirzapur im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh 90 91 Aus weiten Bereichen des sudlichen Afrika sind zahlreiche Felszeichnungen und gravierungen von sowohl Breitmaul als auch Spitzmaulnashorn bekannt die uberwiegend den Khoisan Bevolkerungsgruppen zugewiesen werden und bis zu 14 000 Jahre alt sein konnen teilweise aber auch bedeutend junger sind Diese sind mitunter sehr zahlreich wobei gebietsweise mehr Gravierungen als Zeichnungen zu beobachten sind Allein in den sudafrikanischen Provinzen Nordkap Nordwest und Freistaat sind mehr als 500 Darstellungen uberliefert 92 93 nbsp Das Goldene Nashorn von Mapungubwe 1075 1220 Mapungubwe Collection University of Pretoria Museums Mit dem Sesshaftwerden des Menschen gehen die Abbildungen von Nashornern rapide zuruck Aus der Kupferzeit sind Darstellungen der Tiere auf Siegeln der Indus Kultur bekannt 94 vereinzelt finden sie sich auch als Reliefdarstellungen im Alten Agypten 95 Bemerkenswert sind dabei auch Relieffiguren einhorniger Nashorner an Tempelfriesen in Angkor Vat Kambodscha die aus dem 12 Jahrhundert stammen und aufgrund des historischen Verbreitungsgebietes zu den wenigen Abbildungen des Java Nashornes gehoren 96 Eine hohe kulturelle Bedeutung fur das sudliche Afrika hat das Goldene Nashorn aus dem Originalen Goldgrab vom Mapungubwe Hugel in der sudafrikanischen Provinz Limpopo Der archaologische Fundstatten Komplex wurde von lokalen Stammen im 11 bis 13 Jahrhundert angelegt und in den 1920er bis 1930er Jahren ausgegraben Das kleine Nashornfigurchen von 5 5 cm Hohe bildete moglicherweise gemeinsam mit anderen zoomorphen Statuetten wie einem Buffel einer Raubkatze einem Elefanten und einem Krokodil ein Zierelement eines grosseren Gefasses das vermutlich beim Wahrsagen Verwendung fand 97 98 99 Fur die europaische Kunstgeschichte herausragend sind der weit verbreitete Holzschnitt Rhinocerus von Albrecht Durer aus dem Jahr 1515 entstanden nach nur indirekten Berichten uber ein indisches Panzernashorn in Portugal und das Olgemalde Rhinoceros Clara von Jean Baptiste Oudry aus dem Jahr 1749 100 Bedrohung und Schutz Bearbeiten Bestandsschatzungen der funf rezenten Nashornarten Art Bestandsgrosse 2007 101 Bestandsgrosse 2012 102 Bestandsgrosse 2022 103 Breitmaulnashorn 14 500 20 400 15 942Spitzmaulnashorn 3 725 5 050 6 195Panzernashorn 2 619 3 300 4 014Sumatra Nashorn 275 lt 100 lt 80Java Nashorn 55 35 44 76 nbsp Der Breitmaulnashornbulle Tsavo im ZirkusDie heute lebenden Nashorner gehoren aufgrund mehrerer Faktoren enorme Grosse langsames Wachstum territoriale Einzelganger wenige Nachkommen in menschlicher Obhut zu den nicht domestizierbaren Wildtieren 104 Dadurch ist die Bedeutung der Tiergruppe fur den heutigen Menschen als Nahrungs und Rohstofflieferant relativ gering in Asien besteht jedoch eine grosse Nachfrage nach Hornern der Nashorner Diese werden im Nahen Osten vor allem im nordlichen Jemen traditionell fur die Griffe des Jambia Dolches verwendet der als Statussymbol dient 105 In Ostasien dagegen sind sie Bestandteil kunsthandwerklicher Schnitzereien und der Traditionellen Chinesischen Medizin 106 Bei Letzterer dienen die Horner vor allem in pulverisierter Form als Medikament gegen Fieber und Schmerzen ein haufig angenommener Einsatz als Aphrodisiakum ist historisch nicht verburgt Vor allem aufgrund dieses Marktes sind Nashorner durch die damit verbundene Wilderei vom Aussterben bedroht So wurden auf dem Schwarzmarkt im Jahr 2012 zwischen 30 000 und 65 000 US Dollar fur jedes Kilogramm Horn gehandelt im Zeitraum von 1993 bis 2009 betrug der Wert noch rund 4700 bis 5000 US Dollar je Kilogramm 107 Durch die hohe Nachfrage aus Ostasien an Horn stieg in den letzten Jahren nicht nur die Anzahl der durch Wilderei getoteten freilebenden Nashorner vor allem im sudlichen Afrika 108 sondern es kam auch verstarkt zu Diebstahlen in Museen Sammlungen und Auktionshausern und damit verbundenem Schmuggel 109 110 Mehrere durchgefuhrte Tests seitens der Pharmaindustrie und biowissenschaftlicher Forschungsinstitute ergaben jedoch keinerlei medizinische Wirkung 111 112 Jedoch gab es immer wieder Geruchte uber Wunderheilungen so dass zuletzt 2009 die Nachfrage stark angestiegen war 113 Weitere Ursachen fur die Bedrohung der heutigen Nashornarten sind daruber hinaus die Zerstorung der Lebensraume durch Landwirtschaft oder Bau von Verkehrswegen aber auch die Ausdehnung der menschlichen Siedlungen bis an die Grenzen der Schutzgebiete 3 In neuerer Zeit gibt es allerdings wieder eine leichte Bestandserholung einiger Arten In Afrika lebten Ende 2010 wieder rund 20 000 Breitmaul und uber 5 000 Spitzmaulnashorner Beide Bestande haben sich seit 1995 fast verdoppelt 114 115 Ein grosser Anteil der Nashorner lebt davon in Sudafrika zumeist in eingezaunten und bewachten Reservaten In Kenia finden sich ebenfalls verschiedene private und offentliche Schutzgebiete z B die private Farm Ol ari Nyiro von Kuki Gallmann oder der Lake Nakuru Nationalpark Zwar hat sich der Gesamtbestand der afrikanischen Nashorner insgesamt laut IUCN stabilisiert doch sind einzelne Unterarten teils stark bedroht Besonders kritisch steht es dabei um das Nordliche Breitmaulnashorn C s cottoni welches nur noch zwei Exemplare umfasst und durch ein Zuchtprogramm im Ol Pejeta Reservat in Kenia vor dem Aussterben bewahrt werden soll 116 Durch die steigende Anzahl an durch Wilderer getoteten Nashornern im sudlichen Afrika 2013 fast 800 Nashorner wurden 2013 neben bewaffneten Wildhutern Enthornungen von wildlebenden Tieren oder Umsiedlungen einzelner Individuen beziehungsweise kleinerer Populationen neue Gegenmassnahmen eingeleitet Diese umfassen unter anderem das Einspritzen von Antiparasitika in die Horner hauptsachlich Arzneistoffe gegen aussere Parasiten die im normalen Einsatz fur die Nashorner unschadlich sind beim Menschen aber Ubelkeit oder Konvulsion erzeugen und die Horner so unbrauchbar fur den Markt der Traditionellen Chinesischen Medizin machen Eine weitere Methode ist die Markierung der Horner mit Farbstoffen die deren Inneres rot oder pink farben Dies soll helfen den internationalen Handel mit illegal erbeuteten Hornern zu verfolgen da diese vergleichbar zu durch ein ahnliches Verfahren markierten Banknoten auch durch Scanner an Flughafen aufgespurt werden konnen 117 118 Umweltschutzer sehen diese Vorgehensweisen bisher eher skeptisch einerseits weil vereinzelt Nashorner bei der Durchfuhrung der Prozedur starben andererseits auch weil kaum wissenschaftliche Untersuchungen zu den neuen Massnahmen und der damit verbundenen potentiellen gesundheitlichen Risiken fur die behandelten Tiere durchgefuhrt wurden Weiterhin konnen sie auch eine hohere Sicherheit der Populationen an Nashornern lediglich vortauschen da zwar in einzelnen Schutzgebieten mit derartig behandelten Tieren die Wilderei zuruckging ein Grossteil der Tiere aber diese aufgrund des Druckes durch Wilderei verlassen hatte Eine Verschiebung des Jagddrucks ist dadurch nicht auszuschliessen 119 Der WWF Deutschland informierte im Marz 2014 uber ein Projekt bei dem 1000 zu schutzenden Nashornern in Kenia ein Chip ins Horn eingepflanzt werden soll um Wilderer besser uberfuhren zu konnen 120 nbsp Weibliches Sumatra Nashorn Rosa im Schutz und Aufzuchtsgebiet Sumatran Rhino Sanctuary auf SumatraAuch Schutzbemuhungen Indiens und Nepals waren erfolgreich so dass der Bestand an Panzernashornern auf 2 850 Tiere Ende 2010 und damit im Vergleich zu 1995 deutlich gestiegen ist gegenwartig wird von einem Bestand von mehr als 3 500 Tieren ausgegangen 115 Der Bestand der Sumatra Nashorner ist dagegen im selben Zeitraum von etwas mehr als 300 auf etwa 220 bis 280 Tiere zuruckgegangen teilweise werden auch weniger als 100 Tiere angenommen 115 Ursache ist offensichtlich dass die Regierungen von Indonesien und Malaysia nur wenige finanzielle Mittel fur den Schutz dieser Tiere bereitstellen Das Java Nashorn ist mittlerweile das am starksten gefahrdete Grosssaugetier der Erde Schatzungsweise 60 Exemplare bewohnen Reste des ehemaligen Verbreitungsgebiets der Art im Westen von Java 121 Die letzte verbliebene kleine Population des Java Nashorns in Vietnam 122 wurde im Oktober 2011 vom WWF fur erloschen erklart 123 Damit gilt die vietnamesische Unterart R s annamiticus des Java Nashorns offiziell als ausgestorben Aufgrund des hohen Risikos die letzten zur Fortpflanzung fahigen Kuhe zu isolieren und der Tatsache dass sich Nashorner allgemein in menschlicher Obhut teilweise nur selten fortpflanzen 3 sind Nachzuchtprogramme schwer umzusetzen so dass sich die fruheren Schutzbemuhungen auf das Ausrufen neuer Schutzgebiete und die Rettung der Restpopulationen beschranken Zwei bedeutende neuere Projekte in diesem Zusammenhang sind das zum Schutz des Sumatra Nashorns im Jahr 1997 gestartete Nachzuchtprogramm im Sumatran Rhino Sanctuary auf Sumatra und das 2011 begonnene Projekt Javan Rhino Study and Conservation Area fur die Erhaltung des Java Nashorns 124 125 Literatur BearbeitenAnonymous Hrsg Die Nashorner Begegnung mit urzeitlichen Kolossen Furth Filander Verlag 1997 ISBN 3 930831 06 6 Esperanza Cerdeno Diversity and evolutionary trends of the family Rhinocerotidae Perissodactyla In Palaeo 141 1998 S 13 34 Claude Guerin La famille des Rhinocerotidae Mammalia Perissodactyla systematique histoire evolution paleoecologie In Cranium 6 1989 S 3 14 Kurt Heissig The Rhinocerotidae In Donald R Prothero R M Schoch Hrsg The evolution of the Perissodactyls New York 1989 S 399 417 Donald R Prothero Claude Guerin Earl Manning The history of Rhinocerotoidea In Donald R Prothero R M Schoch Hrsg The evolution of the Perissodactyls New York 1989 S 321 340 Donald R Prothero Fifty million years of rhinoceros evolution In O A Ryder Hrsg Rhinoceros biology and conservation Proceedings of an international conference San Diego U S A Zoological Society San Diego 1993 S 82 91 Rudolf Schenkel Ernst M Lang Das Verhalten der Nashorner Handbuch der Zoologie 8 46 1969 S 1 56 ISBN 3 11 000664 2 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Esperanza Cerdeno Diversity and evolutionary trends of the family Rhinocerotidae Perissodactyla In Palaeo 141 1998 S 13 34 a b Ralf Dietrich Kahlke Frederic Lacombat The earliest immigration of woolly rhinoceros Coelodonta tologoijensis Rhinocerotidae Mammalia into Europe and its 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early Rhinocerotidae Perissodactyla In Royal Society Open Science 7 2020 S 200633 doi 10 1098 rsos 200633 a b c d e f Donald R Prothero Claude Guerin Earl Manning The history of Rhinocerotoidea In Donald R Prothero R M Schoch Hrsg The evolution of the Perissodactyls New York 1989 S 321 340 Peter Kemnitz Wolfgang Puschmann Michael Schropel Dieter Krause Rudiger Schoning Feingewebliche Untersuchungen zur Struktur und Ontogenese des Hornes von Nashornern Rhinocerotidae ein Atlas mit neuen Ansichten auf und uber ein altes Problem In Zoologischer Garten 61 3 1991 S 177 199 M L Ryder Structure of rhinoceros horn In Nature 193 1962 S 1199 1201 Fedor K Shidlovskiy Irina V Kirillova John Wood Horns of the woolly rhinoceros Coelodonta antiquitatis Blumenbach 1799 in the Ice Age Museum collection Moscow Russia In Quaternary International 2011 S 1 5 O F Chernova I V Kirillova Novye dannye o morfologii roga sherstistogo nosoroga Coelodonta antiquitatis BLUMENBACH 1799 In Trudy Zoologicheskogo 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the woolly rhinoceros Coelodonta antiquitatis BLUMENBACH 1799 In Cranium 14 1997 S 37 46 a b Deng Tao Tseng Zhijie J Osteological evidence for predatory behavior of the giant percrocutid Dinocrocuta gigantea as an active hunter In Chinese Science Bulletin 55 17 2010 S 1790 1794 Jan van der Made Rene Grube The rhinoceroses from Neumark Nord and their nutrition In Harald Meller Hrsg Elefantenreich Eine Fossilwelt in Europa Halle Saale 2010 S 382 394 Friedrich E Zeuner Die Beziehungen zwischen Schadelform und Lebensweise bei den rezenten und fossilen Nashornern Berichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg 34 1934 S 21 80 1 Kurt Heissig Family Rhinocerotidae In Gertrud E Rossner Kurt Heissig The Miocene land mammals of Europe Munchen 1999 S 175 188 a b c Bin Bai Jin Meng Chi Zhang Yan Zin Gong Yuan Qing Wang The origin of Rhinocerotoidea and the phylogeny of Ceratomorpha Mammalia Perissodactyla In Communications Biology 3 2020 S 509 doi 10 1038 s42003 020 01205 8 a b c Christelle 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Wikisource Eigentliche und accurate Vorstellung Des neu angekommenen Asiatischen Wunder Thiers Rhinoceros Quellen und Volltexte Nashorner Spiegel online Aktuelle Artikel und Hintergrunde World Wildlife Fund WWF Rhino Species Places Threats Our Work Themen amp Projekte Nashorn WWF Deutschland nbsp Dieser Artikel wurde am 5 August 2012 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4140574 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nashorner amp oldid 237263451