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Trigonias ist eine ausgestorbene Gattung der Nashorner und lebte im mittleren und spaten Eozan vor 37 bis 34 Millionen Jahren in Nordamerika Sie stellt somit einen der fruhesten Nashornvertreter dar und erreichte etwa die Grosse heutiger Rinder besass aber kein ausgebildetes Horn Die Tiere lebten weitgehend in offenen Waldlandschaften und ernahrten sich von weicher Pflanzenkost TrigoniasSkelettrekonstruktion von TrigoniasZeitliches AuftretenMittleres Eozan bis Unteres Oligozan Priabonium 38 bis 33 9 Mio JahreFundorteNordamerikaSystematikHohere Saugetiere Eutheria LaurasiatheriaUnpaarhufer Perissodactyla RhinocerotoideaNashorner Rhinocerotidae TrigoniasWissenschaftlicher NameTrigoniasLucas 1900 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Fundorte 3 Palaobiologie 4 Systematik 5 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenTigonias stellte einen eher kleinen Vertreter der Nashorner dar der eine Kopf Rumpf Lange von etwa 200 cm und eine Schulterhohe von 110 cm erreichte Das Gewicht wird mit 600 kg teilweise auch bis 830 kg angegeben Altere Angaben von nur 250 kg 1 basieren auf Fossilien die heute anderen Nashorngattungen zugewiesen werden Allgemein wird es als rindergross beschrieben 2 Charakteristisch waren die kurzen kraftigen Gliedmassen 3 4 Der Schadel wurde etwa 47 cm lang war niedrig gebaut und hatte ausladende Jochbeine Die Stirnlinie verlief relativ gerade allerdings war das Hinterhauptsbein deutlich herausgezogen so dass im hinteren Bereich eine markante Sattelung entstand Weiterhin wies das Hinterhauptsbein eine eher schmale Gestaltung auf Das Nasenbein zeigte eine schwache Ausbildung war aber langgestreckt und schmal Anzeichen eines Horns in Form gerauter Oberflachen konnten nicht beobachtet werden Der Oberkiefer und das Zwischenkieferknochen waren ebenfalls schmal Zwischen diesen und dem Nasenbein befand sich ein grosser Naseninnenraum 3 5 Der Unterkiefer erreichte rund 39 cm Lange war aber schmal und grazil gebaut mit einem niedrigen Kieferknochen Die Symphyse wurde rund 7 cm lang Trigonias wies ein sehr urtumliches Gebiss mit nur wenigen Zahnreduktionen auf Erwachsene Tiere besassen folgende Zahnformel 3 1 4 3 3 0 4 3 displaystyle frac 3 1 4 3 3 0 4 3 nbsp 3 6 Die oberen Schneidezahne standen senkrecht im Kiefer die unteren ragten nach vorn Sie waren eher klein mit Ausnahme der unteren zweiten Diese formten stosszahnahnliche Zahne mit einer Lange von 2 cm Der Eckzahn war ebenfalls sehr klein Zur hinteren Bezahnung bestand ein bis zu 3 cm weites Diastema Die Backenzahne besassen eine niedrige Zahnkrone brachyodont Dabei waren die Pramolaren mit Ausnahme des letzten kaum molarisiert und unterschieden sich so deutlich von den Molaren Die Zahnreihe nahm nach hinten deutlich an Grosse der einzelnen Zahne zu Im Obergebiss war der vorletzte im Untergebiss der letzte der jeweils grosste Zahn mit etwa 4 cm Durchmesser 3 7 Das Korperskelett ist aufgrund zahlreicher Funde sehr gut bekannt Die Wirbelsaule bestand aus 7 Hals 18 Brust 5 Lenden 5 Kreuzbein und 23 Schwanzwirbeln Die Hohe des Dornfortsatzes am ersten Brustwirbel betrug 16 cm Der Oberarmknochen erreichte 28 cm Lange und war damit ausserst kurz wobei der Gelenkkopf deutlich nach oben gerichtet war Die Unterarmknochen dagegen waren deutlich langer und schlanker Die Ulna wurde bis zu 35 cm lang der Radius bis zu 28 cm Der Oberschenkelknochen war zylindrisch geformt und 34 cm lang Das Schienbein war kurzer als der Radius und wies eine Lange von 25 cm auf wahrend das Wadenbein deutliche Reduktionen besass Die Vorderbeine endeten in vier Zehen tetradactyl ahnlich wie bei vielen stammesgeschichtlich alten Nashorngruppen Am starksten war der Mittelstrahl Metacarpus III mit 12 cm Lange ausgebildet Die vierte Zehe Metacarpus V war gegenuber den anderen markant zuruckgebildet Der Fuss besass wie auch die heutigen Nashorner drei Zehen Auch hier war der Mittelstrahl Metatarsus III mit 11 cm deutlich massiver als die beiden anderen innen und aussen anliegenden Strahlen 3 Fundorte Bearbeiten nbsp Skelettrekonstruktion von Trigonias osborniFunde von Trigonias stammen bisher nur aus Nordamerika und wurden vor allem in den High Plains gemacht Bedeutende Fossilien stammen aus der Chadron Formation in South Dakota genauer dem Unteren Titanotherium Bett Lower Titanotherium bed einer Serie von vulkanischen und silikatischen Sedimenten innerhalb von durch Wind und Wasser geformten Ablagerungen aolisch und fluviatil die dem mittleren und spaten Eozan angehoren Hier ist Trigonias haufig mit dem fruhen Pferd Mesohippus dem Nashorn Subhyracodon aber auch dem riesigen knapp 2 t schweren zu den Brontotherien urspr Titanotherien gehorenden Brontops nachgewiesen 8 Weitere Funde die teilweise nahezu vollstandige Skelette umfassen kamen in Steinbruchen des Weld County in Colorado zu Tage 6 Andere Fundplatze liegen in Saskatchewan Nebraska und Kalifornien 5 Palaobiologie BearbeitenDie niederkronigen Backenzahne lassen auf eine Spezialisierung auf weiche oder gemischte Pflanzenkost schliessen Ursprunglich wurde aufgrund der relativ kurzen Gliedmassen eine eher semi aquatische den Flusspferden ahnelnde Lebensweise angenommen Neuere Isotopenuntersuchungen an den Backenzahnen konnten dies nicht bestatigen Demnach bewohnte die Nashorngattung eher offene Landschaften wobei allerdings nicht ausgeschlossen wird dass das Tier einen Teil des Tages im Wasser verbrachte 8 Systematik BearbeitenInnere Systematik der nordamerikanischen Nashorner nach Prothero 2005 5 Rhinocerotidae Uintaceras Teletaceras Penetrigonias Trigonias Amphicaenopus Subhyracodon Diceratherium Skinneroceras Menoceras Floridaceras Aphelops Galushaceras Peraceras TeleocerasVorlage Klade Wartung 3 Vorlage Klade Wartung 4Vorlage Klade Wartung 3Vorlage Klade Wartung StyleTrigonias ist eine ausgestorbene Gattung der Nashorner und gehort innerhalb dieser zur urtumlichen Unterfamilie der Diceratheriinae welche hauptsachlich in Nordamerika verbreitet waren Deren Charakterform Diceratherium besass zwei kleine Horner auf der Nasenspitze Innerhalb der Unterfamilie ist die Nashorngattung der Namensgeber fur die Tribus Trigoniadini 9 Ursprunglich wurden zahlreiche Arten beschrieben anerkannt sind heute zwei 5 T osborni Lucas 1900 T wellsi Wood 1927Andere beschriebene Arten wie T tetradactylum T cooki T taylori oder T paucidens werden heute weitgehend zur Art T osborni gestellt Die Erstbeschreibung erfolgte im Jahr 1900 durch Frederic A Lucas wobei ein teilweise erhaltener Schadel eines alten Individuums aus der Chadron Formation in South Dakota die Grundlage bildete der aber ursprunglich ins Miozan datiert wurde Der Name Trigonias setzt sich aus den griechischen Wortern treῖs treis drei und gwnia gonia Winkel Ecke zusammen und bezieht sich auf die dreieckige Ausformung der unteren Schneidezahne 10 Trigonias ist erstmals im Mittleren Eozan vor rund 37 Millionen Jahren nachgewiesen lokalstratigraphisch dem Chadronium zugewiesen und gehort damit neben Teletaceras zu den fruhesten Vertretern der eigentlichen Nashorner Moglicherweise reicht der Ursprung noch weiter zuruck ausgehendes Duchesneum Die ursprungliche Art war das kleinere T osborni Im spateren Eozan entwickelte sich T wellsi das durch einen wesentlich grosseren Korperbau charakterisiert war Die Nashorngattung starb im Ubergang zum fruhesten Oligozan vor gut 34 Millionen Jahren aus und wurde durch die nah verwandte Gattung Subhyracodon ersetzt 5 Einzelnachweise Bearbeiten Christine M Janis Evolution of horns in ungulates ecology and palaeoecology Biological Review Cambridge Philosophical Society 57 2 1982 S 261 317 Donald R Prothero Fifty million years of rhinoceros evolution In O A Ryder Hrsg Rhinoceros biology and conservation Proceedings of an international conference San Diego U S A Zoological Society San Diego 1993 S 82 91 a b c d e William Berryman Scott Part V Perissodactyla In William Berryman Scott Glenn Lowell Jepsen und Albert Elmer Wood Hrsg The Mammalian Fauna of the White River Oligocene The American Philosophical Society Philadelphia Pennsylvania 1941 S 775 821 Wendy A Schultz Body size evolution in Leptomeryx and Rhinocerotinae Subhyracodon and Trigonias across the Eocene Oligocene Chadronian Orellan boundary University of Nebraska Lincoln 2009 a b c d e Donald R Prothero The evolution of North American rhinoceroses Cambridge University Press 2005 S 1 219 a b Erwin Hinckley Barbour A new rhinoceros mount Trigonias osborni Bulletin of the Nebraska State Museum 1 1934 S 299 302 William K Gregory und Harold J Cook New Material for the Study of Evolution A Series of Primitive Rhinoceros Skulls Trigonias from the Lower Oligocene of Colorado Proceedings of the Denver Museum of Natural History 8 1 1928 S 3 32 a b Alessandro Zanazzi und Matthew J Kohn Ecology and physiology of White River mammals based on stable isotope ratios of teeth Palaeogeography Palaeoclimatology Palaeoecology 257 2008 S 22 37 Kurt Heissig und Oldrich Fejfar Die fossilen Nashorner Mammalia Rhinocerotidae aus dem Untermiozan von Tuchorice in Nordwestbohmen Sbornik Narodniho Muzea v Praze Acta Musei Nationalis Pragae series B Natural History 63 1 2007 S 19 64 Frederic A Lucas A new rhinocere Trigonias osborni from the Miocene of South Dakota Proceedings of the United States National Museum 23 1901 S 221 223 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trigonias amp oldid 222905280