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Kanguru ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Kanguru Begriffsklarung aufgefuhrt Die Kangurus Macropodidae von griechisch makros makros gross und poys pous Gen podos podos Fuss in Abgrenzung zu den Rattenkangurus auch als Echte oder Eigentliche Kangurus bezeichnet sind eine Familie aus der Beuteltierordnung Diprotodontia Sie zahlen zu den bekanntesten Beuteltieren und gelten als typische Vertreter der Fauna Australiens leben aber auch auf Neuguinea Kangurus sind durch ihre besonders langen Hinterbeine charakterisiert Sie sind Pflanzenfresser und vorwiegend dammerungs oder nachtaktiv Die Familie umfasst rund 65 rezente Arten von denen vier ausgestorben sind KangurusOstliches Graues Riesenkanguru Macropus giganteus Systematikohne Rang Synapsiden Synapsida Klasse Saugetiere Mammalia Unterklasse Beuteltiere Marsupialia Uberordnung AustralidelphiaOrdnung DiprotodontiaFamilie KangurusWissenschaftlicher NameMacropodidaeGray 1821 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Allgemeiner Korperbau 1 2 Kopf und Zahne 1 3 Innere Anatomie und Fortpflanzungstrakt 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Aktivitatszeiten und Sozialverhalten 3 2 Fortbewegung 3 3 Nahrung 3 4 Fortpflanzung 4 Kangurus und Menschen 4 1 Entdeckung und Name 4 2 Nutzung 4 3 Bedrohung 4 4 Kulturelle Bezuge 5 Systematik 5 1 Aussere Systematik und Entwicklungsgeschichte 5 2 Innere Systematik Die rezenten Gattungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMerkmaleAllgemeiner Korperbau nbsp Baumkangurus weichen mit ihren annahernd gleich langen Vorder und Hinterbeinen deutlich vom Bauplan der ubrigen Kanguruarten abKangurus unterscheiden sich deutlich in ihren Ausmassen Wahrend die grosste Art das Rote Riesenkanguru bis zu 1 8 Meter Hohe und ein Gewicht von 90 Kilogramm erreichen kann bringt das Zottel Hasenkanguru nur 0 8 bis 1 8 Kilogramm auf die Waage und hat eine Kopfrumpflange von 31 bis 39 Zentimetern 1 Bei nahezu allen Arten sind die Hinterbeine deutlich langer und starker als die Vorderbeine Ausnahme sind die Baumkangurus die sich an das Leben in den Baumen angepasst haben und sich nicht mehr hupfend fortbewegen und bei denen Hinter und Vorderbeine annahernd gleich lang sind Der Schwanz ist lang muskulos und meistens behaart er wird oft als Stutze oder zur Balance benutzt kann aber nicht als Greifschwanz eingesetzt werden Bei den Nagelkangurus ist er mit einer knochernen Spitze ausgestattet Das Fell ist meistens in Grau oder Brauntonen gefarbt es gibt auch gemusterte Arten beispielsweise die Felskangurus Die Vorderpfoten sind klein und enden in funf Fingern sie dienen zur Nahrungsaufnahme und zum Abstutzen Der Hinterfuss ist schmal und langgestreckt Kangurus sind Sohlenganger plantigrad Die erste Zehe der Hinterfusse fehlt die zweite und die dritte Zehe sind wie bei allen Diprotodontia zusammengewachsen enden aber in zwei getrennten Nageln die zur Fellpflege verwendet werden Die vierte Zehe ist die langste und kraftigste die funfte ist mittelgross Kopf und Zahne Der Kopf ist zwar langgestreckt aber verglichen mit der Korpergrosse relativ klein Die Ohren sind gross Im Oberkiefer haben Kangurus insgesamt sechs Schneidezahne im Unterkiefer nur zwei Die unteren Schneidezahne sind wie bei allen Diprotodontia vergrossert und treffen beim Zubeissen auf eine harte Stelle im Gaumen hinter den oberen Die oberen Schneidezahne sind U oder V formig angeordnet und liegen nicht wie bei anderen Diprotodontia hintereinander Diese Anordnung bildet ein effektives Werkzeug zum Abrupfen auch harter Pflanzenmaterialien und findet sich in konvergenter Form auch bei manchen Paarhufern Die unteren Eckzahne fehlen die oberen fehlen ebenfalls oder sind stark zuruckgebildet so dass eine grosse Lucke Diastema die Schneide und die Backenzahne trennt Die Pramolaren sind schmal und klingenformig die Molaren sind breit und hochkronig Die Backenzahne kommen nicht gleichzeitig sondern nacheinander aus dem Zahnfleisch erst wenn die vorderen abgenutzt sind und ausfallen kommen die nachsten und wandern dann im Mund nach vorne Insgesamt lautet die Zahnformel der Kangurus I 3 1 C 0 1 0 P 2 2 M 4 4 insgesamt haben sie also 32 oder 34 Zahne Innere Anatomie und Fortpflanzungstrakt Der Magen der Kangurus hat sich analog zu dem der Wiederkauer mehrkammerig entwickelt Er weist drei Abschnitte auf der erste Abschnitt der Vormagensack dient als Fermentationskammer wo ahnlich wie im Pansen Pflanzennahrung mit Hilfe von Mikroorganismen verarbeitet wird Die weitere Verdauung erfolgt im schlauchformigen Vormagentubus und im Hintermagen 2 Der Darm ist wie bei den meisten Pflanzenfressern lang der Blinddarm gut entwickelt Das Herz Kreislauf System zeigt gegenuber anderen Beuteltieren keine Besonderheiten Auch der Fortpflanzungstrakt entspricht weitgehend dem der ubrigen Beutelsauger Der Penis der Mannchen liegt in Ruhe eingezogen und s formig gebogen in einer Penistasche die Hoden liegen vor dem Penis Weibchen haben zwei Uteri und zwei Vaginen und im Gegensatz zu vielen anderen Beutelsaugern einen dauerhaft angelegten Beutel Marsupium Seine Offnung ragt nach vorne und er beinhaltet vier Zitzen Juvenile Kangurus steigen vorwarts in den Beutel und drehen sich darin um Mannliche Kangurus haben keinen Beutel Verbreitung und Lebensraum nbsp Felskangurus zahlen zu den Kangurugattungen die felsiges Terrain bewohnenKangurus kommen in Australien einschliesslich vorgelagerter Inseln wie Tasmanien sowie in Neuguinea vor Sie bewohnen unterschiedliche Lebensraume und sind in tropischen Regenwaldern ebenso zu finden wie in Busch oder Graslandern und trockenen Steppen und Wustenregionen des Outbacks Manche Arten wie die Fels und Buschkangurus bewohnen auch gebirgige Regionen und sind in Hohen von uber 3100 Metern zu finden LebensweiseAktivitatszeiten und Sozialverhalten Auch in Bezug auf Aktivitatszeiten und Sozialverhalten sind die Kangurus variabel Die meisten Arten sind zwar dammerungs oder nachtaktiv in unterschiedlichem Ausmass sind sie jedoch auch tagsuber zu beobachten etwa beim Sonnenbaden am Nachmittag Den Tag verbringen sie im Schatten von Baumen in Hohlen oder Felsspalten und in anderen Unterschlupfen Diese Tiere entwickeln keine ausgepragten Sozialstrukturen manchmal kommt es zur Bildung lockerer Verbande aus mehreren Individuen die jedoch nicht dauerhaft sind Fortbewegung nbsp Bei langsamer Fortbewegung verwenden Kangurus alle vier Gliedmassen und den Schwanz nbsp Kanguru hupft uber einer PfutzeJe nach Geschwindigkeitsbedurfnis kennen viele Kanguruarten zwei Arten der Fortbewegung Bei hoherem Tempo springen sie nur mit den Hinterbeinen der Schwanz bleibt in der Luft und dient der Balance Auf diese Weise konnen sie kurzzeitig eine Geschwindigkeit von 50 km h erreichen Bei den grosseren Arten sind diese Sprunge oft 9 Meter weit bei einem Grauen Riesenkanguru wurden 13 5 Meter gemessen 3 Diese Sprunge sind kaum hoher als 1 5 Meter Bei langsamer Gangart benutzen Kangurus funf Gliedmassen Wahrend sich das Tier mit Vorderpfoten und Schwanz abstutzt schwingen die Hinterbeine nach vorne sobald diese stehen werden Vorderpfoten und Schwanz wieder nachgeholt Die hupfende Fortbewegung ist bei hoher Geschwindigkeit sehr effizient Dank spezieller hoch elastischer Muskelbander konnen sie ohne grossen Energieaufwand schnell vorankommen was bei einem trockenen Klima und teils durftigem Nahrungsangebot von Vorteil ist Bei niedriger Geschwindigkeit jedoch ist dieser Bewegungsablauf eher ineffizient und energieaufwandig Kangurus konnen sich nicht ruckwarts und die Hinterbeine nicht einzeln fortbewegen Die Baumkangurus hupfen nicht konnen aber gut klettern Die kurzschwanzigen Quokkas und die Filander bewegen sich hauptsachlich auf allen vieren fort Nahrung Kangurus sind Pflanzenfresser die sich je nach Lebensraum von unterschiedlichsten Pflanzen ernahren Vereinfacht konnen eher grasfressende zum Beispiel Rote und Graue Riesenkangurus und eher blatterfressende Vertreter zum Beispiel die Baumkangurus unterschieden werden die auch in der Form ihrer Backenzahne deutlich voneinander abweichen In unterschiedlichem Ausmass nehmen sie auch andere Pflanzenteile wie Fruchte Knospen und anderes zu sich Dank ihres effizienten Verdauungstraktes konnen sie die schwer verdauliche Pflanzennahrung gut verwerten manche Arten kauen auch wieder Diese Anpassungen verbunden mit der Fahigkeit mit wenig Wasser auszukommen fuhren dazu dass sie auch in trockenen Gebieten mit wenig Vegetation uberleben konnen Fortpflanzung nbsp Jungtier im BeutelWie bei allen Beuteltieren kommen Kangurubabys nach einer kurzen Tragzeit von rund 20 bis 40 Tagen verglichen mit Plazentatieren relativ unterentwickelt zur Welt Selbst bei der grossten Kanguruart dem Roten Riesenkanguru misst das Jungtier bei der Geburt nur 2 5 Zentimeter und wiegt 0 75 Gramm 4 Ublicherweise kommt nur ein einzelnes Jungtier zur Welt Zwillinge sind selten Es krabbelt nach der Geburt selbststandig vom Geburtskanal in den Beutel und hangt sich mit dem Maul an eine Zitze die es wahrend der nachsten zwei bis drei Monate nicht loslasst Bei vielen Arten kommt es zu einer verzogerten Geburt Unmittelbar nach der Geburt eines Jungtieres paart sich das Weibchen erneut Dieser Embryo wachst jedoch kaum weiter bis das grosse Jungtier den Beutel endgultig verlassen hat Erst dann entwickelt der Embryo sich weiter und kommt zur Welt Der evolutionare Vorteil durfte in den teils unwirtlichen Lebensraumen dieser Tiere stecken Sollte das Jungtier sterben oder die Mutter es verlassen mussen ist sofort ein Nachfolger da Nach rund einem halben Jahr verlasst das Jungtier erstmals den Beutel mit rund acht Monaten ist es endgultig zu gross geworden um noch hineinzupassen Jungtiere werden aber bis zum Alter von rund einem Jahr gesaugt Zu diesem Zweck stecken sie den Kopf in den Beutel der Mutter wo haufig bereits ein weiteres kleines Jungtier genahrt wird In solchen Fallen trinken grosses und kleines Jungtier an verschiedenen Zitzen die auch Milch in verschiedener Zusammensetzung abgeben In Australien werden die Jungtiere der meisten Beuteltierarten Joeys genannt Kangurus und MenschenEntdeckung und Name nbsp George Stubbs A portrait of the Kongouro from New Holland 1772 National Maritime Museum Greenwich LondonEines der fruhesten schriftlichen Zeugnisse zur Wahrnehmung des Kangurus durch Europaer sind Tagebucheintrage des britischen Seefahrers James Cook vom Juli 1770 die auch eine Beschreibung enthalten 5 Die Bezeichnung Kanguru englisch kangaroo stammt aus der Sprache des Aborigines Stamms der Guugu Yimidhirr die auf der Kap York Halbinsel leben Er ist abgeleitet von dem Wort gangurru bzw gang oo roo das als Bezeichnung fur ein graues Riesenkanguru dient 6 7 Der Stamm hat mehrere Worter fur die verschiedenen Arten Nach einer weitverbreiteten Geschichte hatte Cooks Mannschaft als erste Europaer diese Tiere gesichtet der Name Kanguru bedeute in dieser Aboriginesprache Ich verstehe dich nicht und soll den Briten auf Was ist das fur ein Tier geantwortet worden sein Dass diese Geschichte nicht den Tatsachen entspricht fand erst in den 1970er Jahren der Linguist John B Haviland bei seinen Forschungen mit den Guugu Yimidhirr heraus 8 9 1771 brachte Cook zwei Kanguru Felle nach Grossbritannien die nach dem Ausstopfen dem Tiermaler George Stubbs als Vorlage fur ein vielfach reproduziertes Olgemalde dienten Gemass alter deutscher Rechtschreibung war die Schreibweise Kanguruh diese wurde im Zuge der Rechtschreibreform 1996 geandert in Kanguru 10 Nutzung Kangurus waren bereits fur die Aborigines wichtige Beutetiere sie jagten sie wegen ihres Fleisches Kangurufleisch und verarbeiteten auch das Kangurufell Andererseits hat die von den Aborigines betriebene Brandrodung sei es zur Jagd oder in neuerer Zeit fur einfachen Ackerbau neuen Lebensraum geschaffen Das Nebeneinander von abgebrannten Flachen Flachen mit jungem Grun und dicht bewucherten Flachen bot den Tieren Nahrung und Zufluchtsmoglichkeiten Auch die Europaer machten nach ihrer Ankunft Jagd auf diese Tiere Heute sind die meisten australischen Kanguruarten geschutzt Die Roten und Grauen Riesenkangurus jedoch die sich seit Ankunft der Europaer deutlich ausgebreitet haben und keine naturlichen Feinde besitzen werden bejagt Im Gegensatz zu vielen anderen kommerziell genutzten Tieren gibt es keine Zuchtbetriebe Der Abschuss ist strikten Quoten unterworfen jahrlich werden in Australien rund drei Millionen Tiere erlegt 11 Kangurufleisch hatte lange Zeit einen schlechten Ruf Es galt als Arme Leute Essen nur fur diejenigen die sich kein anderes Fleisch leisten konnten In Australien ist das Fleisch wenig beliebt und wird zu Tierfutter verarbeitet 12 Ein Grossteil wird exportiert 80 nach Europa 13 Auch Leder wird aus den gejagten Kangurus produziert Kanguruleder gilt unter anderem aufgrund der gleichmassigen Ausrichtung der Kollagenfasern als sehr reissfest 14 und wird unter anderem zur Herstellung von Handschuhen z B Handinnenflachen von Motorradhandschuhen Schuhen und Stiefeln eingesetzt Bedrohung nbsp Das Ostliche Hasenkanguru ist eine der vier vor kurzem ausgestorbenen Kanguruarten Eine grossere Bedrohung als die Bejagung die nur die grosseren Arten betrifft war und ist fur die Kangurus die Zerstorung ihres Lebensraums Das Konzept der Brandrodung der Aborigines wurde zugunsten grossflachiger Weide und Landwirtschaft aufgegeben was den Lebensraum vieler Arten stark einschrankte Eine weitere Rolle spielt die Nachstellung durch eingeschleppte Rauber wie den Rotfuchs Je nach Lebensraum und Verhalten haben die Arten unterschiedlich auf die veranderten Lebensumstande reagiert Vier Arten zwei Hasenkanguruarten das Mondnagelkanguru und das Ostliche Irmawallaby sind ausgestorben Andere Arten bewohnen nur mehr einen Bruchteil ihres fruheren Lebensraums so lebt das Gebanderte Hasenkanguru nur mehr auf zwei kleinen Inseln vor der Kuste Western Australias Es gibt auch weniger bedrohte Arten So leben die Felskangurus vorwiegend in gebirgigen Regionen die als Tierweiden unbrauchbar sind daher haben sie aus dieser Richtung keine Bedrohung zu furchten Auch die Riesenkangurus sind weitverbreitet und nicht gefahrdet Die Arten auf Neuguinea waren nicht der Besiedlung ihres Lebensraumes durch die Europaer ausgesetzt jedoch leiden auch sie heute unter der Abholzung der Walder und dem damit einhergehenden Verlust ihres Lebensraumes So gelten mehrere Arten der Baum und Buschkangurus auf dieser Insel laut IUCN als bedroht nbsp Ein Kanguru Warnschild in AustralienDie grosste Bedrohung der Kangurus ist nach wie vor der Mensch Australische Farmer bekampfen sie da sie ihre Felder abfressen Tranken werden vergiftet und viele Kangurus erschossen Trotz eindeutiger Gesetzeslage die Tiere nach einer Verletzung sofort zu toten werden sie oft lebendig zu den Schlachthofen gebracht Die Regierung Australiens gibt jedes Jahr eine Anzahl an Kangurus frei die getotet werden durfen Jedoch weisen Tierschutzer darauf hin dass es zu wenige Kontrollen gibt vor allem wird der Regierung vorgeworfen damit die Kangurus verarbeitende Industrie zu schutzen 15 Weitere haufige Ursache fur den Tod von Kangurus sind Autos und die weit verbreiteten Road Trains 16 Absichtliches Uberfahren der Tiere kommt trotz Verbots ofter vor Kulturelle Bezuge nbsp Kangurus im Stil der Sydney FelsgravurenIn den Mythen der Traumzeit der Aborigines gibt es ein grosses Kanguru Es sorgte dafur dass die animal people die Tierleute das Wasser zuruckhielten als die grosse Flut kam Danach spie es alle Worte aus die die Menschen auf der Erde sprechen Damit wurde es zum Schopfer aller Tone der Laute und Sprachen 17 Ein Kanguru und ein Emu sind die Wappentiere Australiens Beide Tiere konnen sich nur vorwarts bewegen was fur den Fortschritt steht Daneben sind Kangurus als Symboltiere in Australien allgegenwartig beispielsweise auf dem Emblem der Fluglinie Qantas Airways oder auf der australischen Ein Dollar Munze SystematikAussere Systematik und Entwicklungsgeschichte nbsp Das Moschusrattenkanguru ist ein urtumlicher Verwandter der KangurusKangurus gehoren innerhalb der Beutelsauger zur Ordnung Diprotodontia und innerhalb dieser Gruppe zur Unterordnung der Macropodiformes oder Macropodoidea Diese Unterordnung umfasst neben den Eigentlichen Kangurus noch die Rattenkangurus Potoroidae und das urtumliche Moschusrattenkanguru das in einer eigenen Familie Hypsiprymnodontidae gefuhrt wird Wahrscheinlich haben sich die Kangurus aus baumbewohnenden Tieren entwickelt die dem Moschusrattenkanguru ahnelten Dieses Tier hat eine Reihe von Besonderheiten die sich bei anderen Arten nicht mehr finden es ist sehr klein hat noch annahernd gleich lange Vorder und Hintergliedmassen und einen nackten Schwanz Die Schwestergruppe der Kangurus sind die Rattenkangurus Die Abstammungsverhaltnisse innerhalb der Macropodiformes kommen in folgendem Kladogramm zum Ausdruck 18 Macropodiformes Kanguruartige N N Rattenkangurus Potoroidae Eigentliche Kangurus Macropodidae Moschusrattenkanguru Hypsiprymnodontidae Innerhalb der Kangurus erschien die Unterfamilie der Kurzschnauzenkangurus Sthenurinae erstmals im Miozan erreichte ihre grosste Vielfalt jedoch im Pleistozan Sie war generell durch einen festeren Korperbau als die heutigen Arten gekennzeichnet In dieser Unterfamilie entwickelten sich mit der Gattung Procoptodon die grossten Kangurus Als einziger heute noch lebender Vertreter der Sthenurinae galt fruher das Gebanderte Hasenkanguru Mittlerweile wird es jedoch in die Unterfamilie der Lagostophinae gestellt 19 Die Sthenurinae sind demnach seit dem spaten Pleistozan ausgestorben Die restlichen rezenten Arten gehoren alle zur Unterfamilie der Macropodinae die ebenfalls seit dem Miozan belegt ist Im Pleistozan also vor rund 51 000 bis 38 000 Jahren kam es in Australien zu einem Massenaussterben grosserer Tiere von dem neben einigen riesenhaften Kangurus Procoptodon Simosthenurus auch andere Beuteltiergruppen wie die Diprotodonten und die Beutellowen betroffen waren Dieses Aussterben hat weltweite Parallelen der Zeitpunkt dieser Quartaren Aussterbewelle korreliert ungefahr mit der Siedlungsgeschichte des Menschen Unklar ist in welchem Ausmass die menschliche Bejagung Overkill Hypothese oder klimatische Faktoren dafur verantwortlich sind durch die Bindung grosser Wassermassen wahrend der Wurm Eiszeit herrschte eine starke Trockenheit Denkbar ist auch eine Vermischung der beiden Ursachen Die durch die klimatischen Veranderungen in Mitleidenschaft gezogene Tierwelt konnte dem mit der Ankunft des Menschen einsetzenden Jagddruck nicht mehr standgehalten haben 20 Innere Systematik Die rezenten Gattungen nbsp Das Gelbfuss Felskanguru Petrogale xanthopus aus der Gattung der Felskangurus ist eine der farbenprachtigsten Kanguruarten nbsp Der Rothalsfilander Thylogale thetis ist ein Vertreter der Filander nbsp Das Quokka ist der einzige Vertreter der Gattung SetonixInnerhalb der Kangurus unterscheidet man heute 13 Gattungen mit rund 65 rezenten Arten hiervon gelten 4 Arten als bereits ausgestorben 21 Das Gebanderte Hasenkanguru Lagostrophus fasciatus ist der urtumlichste lebende Vertreter der Kangurus und wird in einer eigenen Unterfamilie Lagostrophinae eingeordnet Die Buschkangurus 6 Arten in den beiden Gattungen Dorcopsis und Dorcopsulus sind Regenwaldbewohner Neuguineas Die Baumkangurus Gattung Dendrolagus sind baumbewohnende Tiere in Neuguinea und auf der australischen Kap York Halbinsel Es werden 12 Arten unterschieden Die Felskangurus Petrogale sind mittelgrosse oft gemusterte Tiere die in Berglandern in Australien leben Die Gattung umfasst 17 Arten Die Filander Thylogale sind durch einen kaum behaarten Schwanz charakterisiert Die 7 Arten dieser Gattung leben in Australien und Neuguinea Die Hasenkangurus Lagorchestes haben ihren Namen weil sie von der Grosse und Fortbewegung her an Hasen erinnern Von den vier Arten sind zwei bereits ausgestorben Das Quokka oder Kurzschwanzkanguru Setonix brachyurus ist durch die kurzen Ohren und den kurzen Schwanz gekennzeichnet Die Nagelkangurus Onychogalea haben einen knochernen Nagel am Schwanzende Die Gattung umfasst zwei lebende und eine ausgestorbene Art Das Sumpfwallaby Wallabia bicolor ist eine kleine Art aus Sudostaustralien Die Gattung der Grauen Riesenkangurus Macropus setzt sich aus zwei Arten zusammen Die Gattung Osphranter besteht aus den drei Arten der Bergkangurus und aus dem Roten Riesenkanguru der grossten lebenden Kanguruart Die Gattung der Wallabys Notamacropus zahlt 8 Arten darunter eine ausgestorbene Die stammesgeschichtlichen Beziehungen der Gattungen zueinander kommen in dem folgenden Kladogramm zum Ausdruck Dieses wurde 2019 durch den Vergleich der Zellkern und mitochondrialen DNA aller in der heutigen Zeit lebenden Kanguruarten entwickelt 22 Kangurus Lagostrophinae Gebandertes Hasenkanguru Lagostrophus fasciatus Macropodinae Dorcopsis Dorcopsulus Nagelkangurus Onychogalea Kurzschwanzkanguru Setonix brachyurus Hasenkangurus Lagorchestes Graue Riesenkangurus Macropus Osphranter Sumpfwallaby Wallabia bicolor Wallabys Notamacropus Filander Thylogale Felskangurus Petrogale Baumkangurus Dendrolagus LiteraturTerence J Dawson Kangaroos Cornell University Press Comstock Cornell 1995 ISBN 0 8014 8262 3 Tim Flannery Mammals of New Guinea Cornell University Press Cornell 1995 ISBN 0 8014 3149 2 Udo Ganslosser Hrsg Die Kanguruhs Filander Furth 1999 2004 ISBN 3 930831 30 9 Bernhard Grzimek Grzimeks Tierleben Band 10 Saugetiere 1 Droemer Knauer Munchen dtv Munchen Bechtermunz Augsburg 1979 2000 ISBN 3 8289 1603 1 S 128 164 John A Long u a Prehistoric Mammals of Australia and New Guinea Johns Hopkins University Press Baltimore 2003 ISBN 0 8018 7223 5 Ronald Strahan Mammals of Australia Smithsonian Books Washington DC 1996 ISBN 1 56098 673 5 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World 6 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Weblinks nbsp Commons Kangurus Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Kanguru Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Informationen bei Animal Diversity WebEinzelnachweise Zahlen nach Walker 1999 S 115 bzw 119 Ulrich Zeller Marsupialia Metatheria Didelphia Beuteltiere In Wilfried Westheide und Reinhard Rieger Hrsg Spezielle Zoologie Teil 2 Wirbel oder Schadeltiere Gustav Fischer Verlag Stuttgart Jena amp New York 2003 ISBN 3 8274 0900 4 S 491 492 Nowak 1999 S 120 Animal Diversity Web Macropus rufus John Hawkesworth Ausfuhrliche und glaubwurdige Geschichte der neuesten Reisen um die Welt welche auf Befehl und Kosten des jetzt regierenden Konigs von England in den Jahren 1764 bis 1772 unternommen worden sind ubersetzt von J F Schiller Berlin Haude und Spener 1775 Bd 4 hier zitiert nach Guy Deutscher Im Spiegel der Sprache Munchen Beck 2010 S 181 f Tony Horwitz Cook Die Entdeckung eines Entdeckers Piper Munchen 2006 S 271f ISBN 3 492 24473 4 Douglas Harper Historian kangaroo In Online Etymology Dictionary Dictionary com 22 Dezember 2009 abgerufen am 25 September 2013 Vorlage Cite web temporar John B Haviland A last look at Cook s Guugu Yimidhirr wordlist In Oceania 44 3 1974 S 216 232 PDF Memento des Originals vom 27 Marz 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www anthro ucsd edu siehe S 216 Anmerkung 1 und 229 kangaroo In The American Heritage Dictionary of the English Language Fourth Edition Houghton Mifflin Company 2004 abgerufen am 22 Dezember 2009 Vorlage Cite web temporar Duden Kanguru An industry that s under the gun Bericht der Sydney Morning Herald vom 26 September 2007 Der springende Punkt Memento vom 2 April 2009 im Internet Archive abgerufen am 10 Mai 2009 Kangaroo meat boom auf BBC News vom 16 Marz 2001 Informationen der KIAA Kangaroo Industry Association of Australia Memento vom 13 Oktober 2009 im Internet Archive 1 Kangaroo road kills can often be avoided Memento vom 27 Dezember 2012 im Internet Archive R Lewis The Beginner s Guide to Australian Aboriginal Art The symbols their meanings and some Dreamtime stories 3 Auflage 2004 Fountainhead Press Canning Vale DC ISBN 0 646 40368 0 M Cardillo O R P Bininda Emonds E Boakes A Purvis A species level phylogenetic supertree of marsupials in Journal of Zoology London 264 2004 PDF ISSN 0268 196X Prideaux G J and Warburton N M 2010 An osteology based appraisal of the phylogeny and evolution of kangaroos and wallabies Macropodidae Marsupialia Zoological Journal of the Linnean Society 159 4 954 87 doi 10 1111 j 1096 3642 2009 00607 x T S Kemp The Origin amp Evolution of Mammals Oxford University Press Oxford 2005 ISBN 0 19 850761 5 S 288 290 M D B Eldridge amp G M Coulson Family Macropodidae Kangaroos and Wallabies Seite 630 753 in Don E Wilson Russell A Mittermeier Handbook of the Mammals of the World Volume 5 Monotremes and Marsupials 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